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Warum hat Jesus das so formuliert?


Einsteinchen

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Beginnen wir mal rückwärts: Selbstverständlich schließe ich von mir und den eigenen Erfahrungen auf andere. Das macht so ziemlich jeder. Da ich imho auch "Mensch" bin, habe ich wohl auch vieles mit anderen Menschen gemeinsam und gehe daher davon aus, dass auch andere z.B. nach Wahrheit, Liebe und Glück streben wenn auch auf unterschiedliche Weise.

 

Es war nicht "Angst vor der Zukunft" oder allgemeine Unzufriedenheit - sondern mit einem Satz von Rühmann könnte man sagen: "So viel Aufwand für ein kurzes Leben auf Erden- dann nichts?" Was mich bewegte den Glauben abzulegen war die "Suche nach Wahrheit". Ich war also der Meinung, die Leute reden sich einen Gott als eine Art Vaterersatz ein, Religion wäre eine billige, selbstbetrügerische Lebensbebewältigungsmasche und der Glaube an ein Leben nach dem Tod ein holperiger Versuch, mit dem "Nichts" nach dem irdischen Leben fertig zu werden. In dieser Konsequenz sah ich dann das Leben mit seinen offensichtlichen Ungerechtigkeiten auf Erden als ziemlich absurd und sinnlos an.

Als ich deinen Post las, fiel mir spontan ein Song von Johnny Cash ein

 

Wish I had a-known ya

When you were a little younger

Around me you might have learned a thing or two

(Johnny Cash: The Baron)

 

Es mag ca. 40 Jahre her sein, als ich während meines Studiums das einzige theologische Seminar besuchte, daß ich je mitgemacht habe. An einem der letzten Abende, wir saßen gemütlich zusammen, fragte mich einer der Theologiestudenten, was ich seitdem immer wieder gehört habe, und offenbar auch dich umgetrieben hat: „Glaubst du wirklich, daß mit dem Tode alles aus ist?“ Meine Antwort war damals und ist bis heute eigentlich immer die gleiche: „Natürlich nicht. Es gibt ungefähr 7 Mrd. Menschen (damals waren es noch ein paar weniger), und die leben weiter.“ Von "alles aus" kann also keine Rede sein.

 

Es ist das, was ich den „individualistischen Irrtum“ nennen möchte, die Betrachtung dieses Lebens ausschließlich aus der Ich-Perspektive. Es ist übrigens ein verbreiteter und altehrwürdiger Irrtum, der nicht nur die christliche Religion wesentlich mitbestimmt hat, sondern auch die abendländische Philosophie spätestens seit Descartes. Nichts desto trotz ist es ein Irrtum, eine Fehltheorie.

 

Wenn man sich dagegen nur ein wenig von sich selbst distanziert, sieht man leicht, daß jeder von uns nur ein Glied in der Kette der Generationen ist, daß es uns nur gibt, weil es auch die vielen anderen gibt. Wir setzen fort, was die vor uns erreicht (oder nicht erreicht) haben, tragen die Fackel eine Zeit lang, und geben sie dann an die nächste Generation weiter. Nichts daran ist sinnlos, nichts absurd, wenn man das Leben sieht, wie es ist, wenn man sich also ein realistischeres Bild von dieser Welt macht (sprachst du nicht von „Wahrheit“?) und wenn, ja wenn man sich selbst nicht allzu wichtig nimmt.

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Wenn man sich dagegen nur ein wenig von sich selbst distanziert, sieht man leicht, daß jeder von uns nur ein Glied in der Kette der Generationen ist, daß es uns nur gibt, weil es auch die vielen anderen gibt. Wir setzen fort, was die vor uns erreicht (oder nicht erreicht) haben, tragen die Fackel eine Zeit lang, und geben sie dann an die nächste Generation weiter. Nichts daran ist sinnlos, nichts absurd, wenn man das Leben sieht, wie es ist, wenn man sich also ein realistischeres Bild von dieser Welt macht (sprachst du nicht von „Wahrheit“?) und wenn, ja wenn man sich selbst nicht allzu wichtig nimmt.

 

Danke für die interessanten Gedanken. M.E. distanzieren sich jene am meisten von sich selbst, die in hingebender Liebe sich aufgeben. Paulus drückte es pointiert so aus: "Ich lebe, doch nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir."

 

Was das Leben nach dem Tod angeht kommt es nicht auf 7 oder 70 Milliarden an- sondern ob der Mensch eine unsterbliche Geist- Seele ist und hat oder nicht.

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Was das Leben nach dem Tod angeht kommt es nicht auf 7 oder 70 Milliarden an- sondern ob der Mensch eine unsterbliche Geist- Seele ist und hat oder nicht.

Was eindeutig keine Frage des Wissens, sondern des Glaubens ist.

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Wenn man etwas nicht "toll" findet- Liebe- wird man´s auch nicht bekommen. Im übrigen: Wer liebt strebt nicht so sehr darnach vor allem Liebe "zu bekommen" sondern Liebe zu schenken.

Menschen, die nicht geliebt werden, die haben Probleme andere zu lieben.

Die Fähigkeit zu Lieben gehört nicht zum Standardprogramm des Menschen.

Wer nicht geliebt wird, der ist wie eine Blume, die vertrocknet. Die Liebe von Trockeblumen ist nicht üppig.

Im Gegensatz zu Gott ist der einzelne Mensch nicht so voll, dass er im Übermaß austeilen kann.

 

Liebe zu bekommen, kann man nicht anstreben, wie du es unterstellst. Dein Nächster liebt dich aus freie Stücken, nicht weil du das anstrebst.

Wenn du die Liebe deiner Nächsten nicht bekommst, dann bist du verloren. Du bist von deinen Nächsten abhängig.

 

Menschen, die wie du religiös sind, die wollen sich von dieser Abhängigkeit frei machen und es selbst in die Hand nehmen.

Der Christ denkt sich eine Beziehung zu Gott aus, der ihm die Liebe schenkt, die ihm der Nächste versagt.

Denn eine eingebildete Liebe ist besser, als gar keine. Es ist nur eben keine wahre Liebe, also die, welche den Menschen erst vervollständigt.

 

In diesem Sinn ist das Christentum das Herz einer herzlosen Welt, wie das ein kluger Mensch mal gesagt hat.

bearbeitet von Jocke
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Was eindeutig keine Frage des Wissens, sondern des Glaubens ist.

Wobei bei vielen das angebliche Wissen auch nur der Glaube, zu wissen ist. Das Wort das Sokrates zugeschrieben wird, gilt noch immer: "Ich weiß, dass ich nichts weiss, doch viele wissen auch das nicht , dass sie nichts wissen".

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Menschen, die nicht geliebt werden, die haben Probleme andere zu lieben. Die Fähigkeit zu Lieben gehört nicht zum Standardprogramm des Menschen. Wer nicht geliebt wird, der ist wie eine Blume, die vertrocknet. Die Liebe von Trockeblumen ist nicht üppig. Im Gegensatz zu Gott ist der einzelne Mensch nicht so voll, dass er im Übermaß austeilen kann.

 

Die Fähigkeit zu glauben, zu hoffen, zu lieben ist in jedem Menschen vorhanden.Dass diese Fähigkeiten durch traumatische Verletzungen, Lieblosigkeit von Kindheit an verschüttet werden können- ist richtig. Die meisten Menschen leiden an verschiedenen traumatischen Verletzungen durch Lieblosigkeiten von den Eltern, den Erziehern, Freunden, Lehrern, Priestern, Arbeitskollegen usw. Es ist schön ausgedrückt, dass die Liebe wie ein Regen ist, der die Blumen befruchtet, erblühen läßt- oder auch wie die Sonne. Gerade weil der Mensch die Erfahrung der Liebe braucht, um selbst Liebe üben zu können, ist es umso mehr wichtig, dass der Mensch zu einer Beziehung zur Quelle der Liebe- zu Gott - findet.

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Liebe zu bekommen, kann man nicht anstreben, wie du es unterstellst. Dein Nächster liebt dich aus freie Stücken, nicht weil du das anstrebst.

 

Das sehen jene, die ein Herz erobern- aber ein wenig anders. Das Werben um Liebe, das Bemühen Liebe zu sehen kann man durchaus als ein Streben ansehen, Liebe bzw. Gegenliebe zu bekommen. Es muss nicht immer so sein, dass man von einem Menschen viel Liebe bekommt. Aber die eigene Liebe wächst seltsamerweise, je mehr man sie verschwendet. Wenn mein Nächster keinerlei Beziehung zu mir hat- weil ich mich auch nicht darum bemühe wird´s mit der Liebe aus freien Stücken auch nichts werden. Du selbst hast ja geschrieben dass es wichtig ist, den kennen zu lernen, den man liebt. Und somit wird es auch in Bezug auf den Nächsten notwendig sein, dass er mich kennen lernt.

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Menschen, die wie du religiös sind, die wollen sich von dieser Abhängigkeit frei machen und es selbst in die Hand nehmen. Der Christ denkt sich eine Beziehung zu Gott aus, der ihm die Liebe schenkt, die ihm der Nächste versagt. Denn eine eingebildete Liebe ist besser, als gar keine. Es ist nur eben keine wahre Liebe, also die, welche den Menschen erst vervollständigt.

 

Da wir nicht einmal unsr eigenes Leben in der Hand haben- und morgen schon die Erde verlassen haben können- ist die Sache mit der "Unabhängkeit" differenziert zu sehen. Im Jakobusbrief stehen die m.E. weisen Worte, dass wir nicht sagen sollen nächstes Jahr wollen wir dies oder jenes tun und Geschäfte machen sondern: So Gott will- werden wir dies oder jenes tun. Religiosität führt zu einer wahren Freiheit- nämlich dem Freiwerden von der Sünde, die uns am meisten versklavt aber paradoxerweise weiß der religiöse Mensch, dass sein Leben in der Hand Gottes liegt. Je tiefer wir jene Abhängigkeit erkennen, ums mehr werden wir frei von der Abhängigkeit der Menschen die aus Menschenfurcht, aus Angst vor der Meinung der Menschen kommt.

 

In diesem Sinne kann ich dir indirekt zustimmen: Wer Gott liebt, will sich erstens von der Abhängigkeit der Sünde frei machen. Und wer Gott liebt, der will sich von jener Menschenfurcht frei machen, die den Menschen versklavt und manipuliert. Denn wie viele Menschen handeln aus Angst vor der Meinung anderer so und so. Wie viele sind innerlich abhängig von der Meinung von Menschen- richten sich nach dem, was andere sagen. Wer eine tiefere Beziehung zu Gott sucht, kann nicht nach den Maßstäben der Menschenfurcht agieren- sondern was seine Weisheit ausmacht ist die Gottes- Frucht, d.g. die Ehrfurcht vor Gott und das Bemühen, Gott Liebe zu erweisen z.b. im Befolgen der Gebote, im Hinhören auf die Eingebungen Gottes, in der Gewissensbildung.

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Was eindeutig keine Frage des Wissens, sondern des Glaubens ist.

Wobei bei vielen das angebliche Wissen auch nur der Glaube, zu wissen ist. Das Wort das Sokrates zugeschrieben wird, gilt noch immer: "Ich weiß, dass ich nichts weiss, doch viele wissen auch das nicht , dass sie nichts wissen".

 

 

Eine Methode, die ihm immerhin den Vorwurf des Atheismus eingehandelt hat. ;)

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Eine Methode, die ihm immerhin den Vorwurf des Atheismus eingehandelt hat. ;)

Nun ich habe schon einen Pfarrer predigen gehört, dass Sokrates ein (Vor)- Christ gewesen wäre, der seinem Gewissen ( Daimonion) gefolgt ist.

bearbeitet von Mariamante
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Eine Methode, die ihm immerhin den Vorwurf des Atheismus eingehandelt hat. ;)

Nun ich habe schon einen Pfarrer predigen gehört, dass Sokrates ein (Vor)- Christ gewesen wäre, der seinem Gewissen ( Daimonion) gefolgt ist.

 

 

Er kann sich nicht mehr wehren. ***schulterzuck***

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So Gott will- werden wir dies oder jenes tun. Religiosität führt zu einer wahren Freiheit- nämlich dem Freiwerden von der Sünde, die uns am meisten versklavt aber paradoxerweise weiß der religiöse Mensch, dass sein Leben in der Hand Gottes liegt.

Weil du frei bist, tust du nicht was Gott will. Gott wird sich hüten, deine Freiheit anzutasten. Du bist für dein Handeln verantwortlich, also tust du, was du willst.

Menschen, die nicht verantwortlich sein wollen, die schieben Gott vor.

Der Mensch erntet nicht, was Gott sät, sondern was der Mensch gesät hat, das erntet er.

 

Sünde hat eine lieblose Welt zur Folge. Wir alle leben in dieser Welt und wenn du von Sünde frei werden willst, dann müsstest du von dieser Welt befreit werden.

Im objektiven Sinn bist du nicht frei von Sünde. Die Sünde, oder diese Welt umklammert jeden Menschen.

 

befreie uns von dem Bösen ist dasselbe, als befreie uns von der Sünde, ist dasselbe, wie befreie uns von der Lieblosigkeit

 

Egoismus führt zur Sünde und Liebe ist das Leben für den anderen, also das Gegenteil von Egoismus.

Wer in einer Welt des Egoismus lebt, der Leben in der Sünde. Und Menschen leben nicht auf Glaubensinseln, also von dem Einfluss der Welt abgeschottet.

 

Wer meint, er lebt in einer von dieser Welt unabhängigen, der ist ein Tagträumer. Tatsächlich leben wir alle in der Welt, die der Mensch gesät hat.

Und da betäuben sich einige durch Drogen und andere durch religiöse Traumschlösser und wieder andere finden ihr Heil im Pessimismus, oder Sadismus usf.

 

Die Religiosität wie sie in der Welt der Sünde zum Vorschein kommt, die trägt die Male der Sünde, es ist eine Religion des Egoismus: Jeder schaut, wie er selbst Heil aus der Sache herauskommt.

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Die Fähigkeit zu glauben, zu hoffen, zu lieben ist in jedem Menschen vorhanden.Dass diese Fähigkeiten durch traumatische Verletzungen, Lieblosigkeit von Kindheit an verschüttet werden können- ist richtig.

Das Gegenteil der Liebe ist der Egoismus. Der Egoist such das Seine und die Liebe das Andere.

Der Mensch, jeder Mensch fängt als Egoist an. Ändert der Mensch sich nicht, dann bleibt er Egoist.

Der Egoist kann nicht lieben.

Wenn ein Egoist Christ wird, dann sucht er das persönliche Heil. Er sucht seine persönliche Beziehung zu Gott, er sucht einfach sich selbst. Dem Egoist ist er selbst der Nächste.

Weil die meisten Christen, wenn nicht alle ihr persönliches Heil suchen, sind Christen Egoisten.

Dasselbe trifft auch auf Muslime zu. Ein Muslim gibt milde Gaben, weil er sich damit das Paradies erkauft.

Und das hat sich derart verselbständigt, dass sich Muslime gar nicht schämen, nur das eigene Heil zu suchen.

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Er kann sich nicht mehr wehren. ***schulterzuck***

https://de.wikipedia.org/wiki/Sokrates

 

Wikipedia schreibt dazu-

 

Auch die Anklage wegen Gottlosigkeit wies er zurück. Er gehorche stets seinem Daimonion, das er als göttliche Stimme vorstellte, die ihn gelegentlich vor bestimmten Handlungen warne. Den Geschworenen legte er dar, dass er sich keinesfalls darauf einlassen werde, freizukommen mit der Auflage, sein öffentliches Philosophieren einzustellen: „Wenn ihr mich also auf eine so abgefasste Bedingung freilassen wolltet, so würde ich antworten: ich schätze euch, Männer Athens, und liebe euch, gehorchen aber werde ich mehr dem Gotte als euch, und solange ich atme und Kraft habe, werde ich nicht ablassen zu philosophieren und euch zu befeuern …“[43]

 

Wie du sicher weißt, wurde ja JESUS selbst der "Gotteslästerung" angeklagt. Es geht also nicht um "Atheismus". Und wenn von Sokrates zu lesen ist, dass er der göttlichen Stimme mehr gehorche als der Meinung der Menschen, dann findet sich das auch in der Schrift wieder wo es heißt: "Wir müssen Gott mehr gehorchen als den Menschen." Der Vergleich ist daher nicht- wie du schulterzuckend verniedlichen möchtest- aus der Luft gegriffen -sondern hat Hand und Fuß.

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Die Religiosität wie sie in der Welt der Sünde zum Vorschein kommt, die trägt die Male der Sünde, es ist eine Religion des Egoismus: Jeder schaut, wie er selbst Heil aus der Sache herauskommt.

Manche von Deinen Gedanken über Sünde, Egoismus und verdorbene Welt ist cum grtano salis richtig- wenn auch einseitig. Auch die Sache mit dem "Egoismus" ist differenziert zu sehen: Denn eine geordente Selbstliebe ist Voraussetzung, dass man andere liebt. Daher sagt ja Jesus: "Du sollst deinen Nächstenlieben wie dich selbst". Also gehört Selbstliebe zur Nächstenliebe.

 

Wenn JESUS uns eine Religion der Ehrfurcht vor Gott, der Nächstenliebe und Barmherzigkeit lehrt- und auch den Weg (z.B. in der Bergpredigt) aufzeigt, ist das nätürlich keineswegs eine "Religion des Egoismus". Und das Streben nach dem Heil der eigenen Seele ist untrennbar mit dem Streben nach dem Heil der anderen verbunden. P. Pio sagte: "Heilige dich und heilige die anderen." Ein egoistisches Heilsstreben wäre falsch- denn wir kommen nicht allein in den Himmel. Ohne gelebte Nächstenliebe und Barmherzigkeit werden wir nicht heil. Um also heil aus der Sache herauszukommen- wie du fomulierst- müssen wir uns um das Wohl und Heil unserer Nächsten bemühen. Wir können nicht wie Kain sagen: "Was kümmert mich mein Bruder?" Und zur Verantwortung für den Nächsten ruft uns die christliche Religion zutiefst auf.... daher auch die Worte Jesu: "Was ihr dem geringsten getan habt, habt ihr mir getan."

bearbeitet von Mariamante
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Wie du sicher weißt, wurde ja JESUS selbst der "Gotteslästerung" angeklagt.

Ach, wurde er das? Dann hätte darüber vor einem jüdischen Gericht verhandelt werden müssen, wie es der babylonische Talmud ja auch behauptet. Wenn es sich bei der ganzen Sache überhaupt um eine historische Tatsache handeln sollte (was keineswegs sicher ist), dann kann es sich vor einem römischen Gericht nur um einen Prozeß wegen Aufruhr oder ähnlichem gehandelt haben, worauf für Nichtbürger als Strafe die Kreuzigung stand. Die biblischen Darstellungen sind jedenfalls hoffnungslos widersprüchlich und außerbiblische Belege dafür gibt es nicht, also bleibt es reine Spekulation.

 

Es geht also nicht um "Atheismus". Und wenn von Sokrates zu lesen ist, dass er der göttlichen Stimme mehr gehorche als der Meinung der Menschen, dann findet sich das auch in der Schrift wieder wo es heißt: "Wir müssen Gott mehr gehorchen als den Menschen." Der Vergleich ist daher nicht- wie du schulterzuckend verniedlichen möchtest- aus der Luft gegriffen -sondern hat Hand und Fuß.[/size]

Doch, es ging um "Atheismus", um die Ablehnung des Glaubens an die athenischen Götter. Außerdem halte ich es für zweifelhaft, eine zugegeben populäre Figur der Vergangenheit für die eigene, sehr viel später entstandene Religion in Anspruch zu nehmen. Er kann sich schließlich nicht mehr wehren und schriftliche Aufzeichnungen von ihm, aus denen man mehr herauslesen könnte, gibt es nicht.

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Manche von Deinen Gedanken über Sünde, Egoismus und verdorbene Welt ist cum grtano salis richtig- wenn auch einseitig. Auch die Sache mit dem "Egoismus" ist differenziert zu sehen: Denn eine geordente Selbstliebe ist Voraussetzung, dass man andere liebt. Daher sagt ja Jesus: "Du sollst deinen Nächstenlieben wie dich selbst". Also gehört Selbstliebe zur Nächstenliebe.

Die Liebe ist eine Sache des Geistes, oder Gott ist die Liebe, was dasselbe bedeutet.

Liebe gibt es in der Natur nicht. Nur klare Ansagen, die keine Ausnahme kenne, die lassen sich überhraupt verteidigen.

 

Die Liebe gibt es in der Natur nicht, weil sie so etwas wie ein Perpetuum mobile ist. Sie ist ewig, weil sie nur aus sich selbst besteht.

Bei der Liebe wird dasselbe gegeben was auch genommen wird. Geben und Nehmen sind die Eckpfeiler der Liebe.

 

Der Barmherzige Samariter ist keine Liebe, sondern etwas anderes. Der Samariter hat nur gegeben, aber nicht genommen und der Verletzte hat nur genommen, aber nicht gegeben.

Das ist keine Liebe, sondern etwas anderes. Du kannst auch ganz genau sagen, warum es keine Liebe ist, siehe die Erklärung.

Begriffe sind nicht schwammig oder unscharf, sondern klar abzugrenzen.

 

Wenn sich die Liebe des Menschen auf ihn selbst bezieht, dann ist das Egoismus und zwar in absolut jedem Fall. Auch hier herrscht absolute Klarheit.

Es gibt keinen geordneten gegen einen ungeordneten Egoismus. Es gibt auch keinen kranken gegen einen gesunden Egoismus, sondern nur ganz einfach den Egoismus und der ist, wenn der Mensch sich selbst zum Objekt seiner Liebe machen will.

 

Es ist für einen Menschen gut, von einem anderen Menschen geliebt zu werden und es ist für einen Menschen nur von endlicher Natur, wenn er sich selbst liebt.

Es ist aber so, wenn Menschen nicht geliebt werden, dann starten sie ein Notprogramm und fangen an, sich selbst zu lieben.

Egoismus ist im Fall des Menschen aus Verzweiflung, denn kein Mensch kann Liebe erzwingen.

 

Wenn Jesus die Selbstliebe predigt, dann hat er auf Sand gebaut. Es kann sich ja jeder selbst Lieben und da verharren, denn jeder ist frei, auch jeden Unsinn zu tun.

 

Selbstliebe oder Egoismus, was dasselbe ist, das ist schal, weil es ohne die Liebe des Nächsten nur eine erbärmliche Liebe ist.

Sie ist nicht ewig, weil die Ewigkeit erst beim Nächsten "beginnt".

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Wenn sich der Egoist bei sich eingerichtet hat, dann gibt er entweder oder er nimmt. Es fällt den reichen Helfern unendlich schwer, zu nehmen, wie sich die Mencschenin Not auf das Nehmen einrichten.

Das reine Nehmen ist genauso wie das reine Geben ein Ausdruck des Egoisten. Die Einseitigkeit ist das Markenzeichen der Welt des Egoismus.

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Wenn JESUS uns eine Religion der Ehrfurcht vor Gott, der Nächstenliebe und Barmherzigkeit lehrt- und auch den Weg (z.B. in der Bergpredigt) aufzeigt, ist das nätürlich keineswegs eine "Religion des Egoismus".

Die Liebe, also das Sein des Menschen im Nehmen und im Geben ist in dieser Welt entweder extrem selten oder gar nicht.

Es ist aber theoretisch.

Barmherzigkeit ist keine Liebe, weil hier das Nehmen fehlt. Die Religionen lehren im Fall der Liebe immer Einseitigkeit: Da kommt etwas nur von einer Seite, die aber selbst nichts zu wollen vorgibt.

Der religiiöse Mensch nimmt von Gott und gibt dem Nächsten. Er will aber auf keinen Fall von seinem Nächsten etwas so nehmen, als wenn er darauf angewiesen wäre.

Der religiöse Mensch leugnet seine Abhängigkeit von seinem Nächsten, er will nur von Gott abhängig sein.

 

Das ist die Mentalität der Hilfsorganisation. Die Hilfsorganisation gibt nur milde Gaben, sie selbst gibt sich dabei als autark.

 

Das alles ist ein Ausdruck des Egoismus, weil der Helfer so tut, als wenn er aus sich selbst bestehen könnte.

 

Der Egoist erschafft sich selbst und aus diesem Reichtum verteilt er dann an die Armen um sich selbst den Beweis seiner Gutheit zu geben.

Sich selbst zu erschaffen, ist keine Liebe, sondern Egoismus.

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Doch, es ging um "Atheismus", um die Ablehnung des Glaubens an die athenischen Götter. Außerdem halte ich es für zweifelhaft, eine zugegeben populäre Figur der Vergangenheit für die eigene, sehr viel später entstandene Religion in Anspruch zu nehmen. Er kann sich schließlich nicht mehr wehren und schriftliche Aufzeichnungen von ihm, aus denen man mehr herauslesen könnte, gibt es nicht.

Aus der zitierten Stelle geht hervor, dass Sokrates kein Atheist in dem Sinne war, dass er die Existenz eines Gottes pauschal ablehnte. Die Haltung die Sokrates in den Schilderungen Platons zeigt, ist durchaus mit dem christlichen Verhalten vergleichbar ( seinem gebildeten Gewissen folgen).

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Die Liebe ist eine Sache des Geistes, oder Gott ist die Liebe, was dasselbe bedeutet. Liebe gibt es in der Natur nicht. Nur klare Ansagen, die keine Ausnahme kenne, die lassen sich überhraupt verteidigen.

Die Liebe ist eine Sache der Beziehung eine Sache der Person. Und wenn der Mensch liebt, dann liebt er bekanntlich nicht nur "geistig" - sondern mit seiner ganzen Person. Insofern Christen an einen dreieinigen Gott glauben, ist Gott selbst Beziehung- innertrinitaisch- und dann auch zu den Geschöpfen. Wenn du meinst, dass die Liebe z.B. eines Tieres zu seinen Jungen keine Liebe wäre, sondern nur Instinkt- ist das eine Folge einer Sichtweise, welche die Geschöpfe ausserhalb der umfassenden Liebe sieht. Gott hat die Schöpfung und Geschöpfe aus seiner Liebe heraus erschaffen. Daher kann man Spuren dieser Liebe überall finden- auch in der Natur.

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Der Barmherzige Samariter ist keine Liebe, sondern etwas anderes. Der Samariter hat nur gegeben, aber nicht genommen und der Verletzte hat nur genommen, aber nicht gegeben.

Selbstverständlich ist der barmherzige Samariter ein Beispiel der Nächstenliebe. Und selbstverständlich wird jemand der gibt auch selbst beschenkt. Denn die gute Tat bleibt nicht ohne Folge. Du kannst dir übrigens sicher sein, dass der Verletzte auch gegeben hat- und zwar seine Dankbarkeit.

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Wenn sich die Liebe des Menschen auf ihn selbst bezieht, dann ist das Egoismus und zwar in absolut jedem Fall. Auch hier herrscht absolute Klarheit.

 

Wenn der Mensch sich annimmt als Geschöpf Gottes, dankbar ist für die ihm anvertrauten Talente, sein Leben, den Leib - und versucht, damit sorgsam umzugehen- dann ist das eine Form der Eigenliebe die ich nicht als Egoismus einstufen würde. Wenn der Mensch mit seinen Talenten, seinem Leben verantwortungsvoll und dankbar umgeht, dann fühlt er sich nicht nur selbst wohl- sondern wir auch anderen zu einem Segen. Wer sich selbst nicht annehmen kann, der wird auch anderen gegenüber unzufrieden sein. Die richtige Selbstliebe und Nächstenliebe gehören zusammen. Daher hat die Aufforderung, den Nächstenliebe wie sich selbst richtig verstanden ihren Sinn.

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Die Liebe, also das Sein des Menschen im Nehmen und im Geben ist in dieser Welt entweder extrem selten oder gar nicht. Es ist aber theoretisch. Barmherzigkeit ist keine Liebe, weil hier das Nehmen fehlt. Die Religionen lehren im Fall der Liebe immer Einseitigkeit: Da kommt etwas nur von einer Seite, die aber selbst nichts zu wollen vorgibt.

Das sehe ich ein wenig anders: Ohne die Liebe (die auch im Geben und Nehmen sich verwirklicht) könnten wir gar nicht existieren. Eine Mutter, die voller Hingabe und Liebe ihr Kind pflegt, hegt und umsorgt ist nämlich keineswegs nur Gebende- sondern die Dankbarkeit, die Freude die das Kleinkind bereits mitteilt- ist eine Form des Gebens, welches die Mutter glücklich macht. Und wer Barmherzigkeit übt, wer schenkt ist auch selbst beschenkt und die Freude anderen Gutes zu tun ist nur ein Teil des Nehmens im Geben. Von Einseitigkeit ist also- wenn man es ein wenig tiefer betrachtet- keine Spur. Papst Johannes Paul II hat bei seinem Besuch im Krankenhaus in Wien davon gesprochen, dass uns die Kranken in der Liebe, in der Barmherzigkeit, in der Geduld üben. Sie sind nicht nur "Nehmende" - sondern weil wir den Armen, Schwachen, Kranken gegenüber in der Geduld, in der Barmherzigkeit und Liebe wachsen können- haben sie uns auch auf diese Weise sehr viel zu geben.

bearbeitet von Mariamante
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Doch, es ging um "Atheismus", um die Ablehnung des Glaubens an die athenischen Götter. Außerdem halte ich es für zweifelhaft, eine zugegeben populäre Figur der Vergangenheit für die eigene, sehr viel später entstandene Religion in Anspruch zu nehmen. Er kann sich schließlich nicht mehr wehren und schriftliche Aufzeichnungen von ihm, aus denen man mehr herauslesen könnte, gibt es nicht.

Aus der zitierten Stelle geht hervor, dass Sokrates kein Atheist in dem Sinne war, dass er die Existenz eines Gottes pauschal ablehnte. Die Haltung die Sokrates in den Schilderungen Platons zeigt, ist durchaus mit dem christlichen Verhalten vergleichbar ( seinem gebildeten Gewissen folgen).

 

 

Du meinst, die Christen haben sich in ihren besseren Augenblicken den Sokrates zum Vorbild genommen? :D

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