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Diskussion rund ums Zölibat


Studiosus

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Die Kirchengeschichte.

So what.

Entweder man beachtet sie nicht, weil, so rorro, man fälschlicherweise sowieso nur aufs Vat II abhebt, kam sagt, interessiert sowieso keinen.

Aber das Konstrukt der apostolischen Tradition würde durch das Studium der Kirchengeschichte gestützt werden, oder was?

Wirklich?

 

Ich glaube Du verwechselst mich.

Ja. Tut mir leid. Es war Studiosus.

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Mein Sohn könnte sich vorstellen Priester zu werden (nicht Pasti, nicht Gemeindereferent, nicht Diakon).

Aber hat eine Freundin.

Ende der Geschichte.

 

Nicht mehr Feuerwehrmann oder Baggerfahrer?

 

SCNR

 

Ehrlich gesagt, eine Freundin spricht erst mal nicht gegens Priesterwerden. Ganz im Gegenteil. Paks, die nie eine Freundin hatten, sind mir da eher suspekt. Erst, wenn dein Sohn eine Frau hat ist EndeGelände.

 

Und vielleicht kann aus dem Jung ja auch was anderes werden als Feuerwehrmann, Baggerfahrer oder Priester ;)

 

 

(Was mich eigentlich wundert: Aus deiner Feder Tastatur gänzlich unkommentiert zu lesen: "Priester ja, Pasti nein")

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Jetzt muß ich doch mal provozieren...

 

Wenn es mich zur Eucharistie drängt:

Innerhalb einer Wegstunde (wurde irgendwann irgendwo mal als zumutbare Entfernung angesehen) kann ich etliche Eucharistiefeiern erreichen - ich wohne ja nicht in der argentinischen Pampa. Darunter mindestens die zweier Bischofskirchen.

(Innerhalb von fünf Minuten nur noch eine Kirche, und auch die nur mit'm Fahrrad)

Für die Beichte gilt entsprechendes.

 

Die anderen Sakramente werden vergleichsweise selten benötigt, da besteht kein Spendermangel (für Krankensalbung hatte ich bislang glücklicherweise noch keinen Bedarf, und die "letzte Ölung" gibt's ja nicht mehr).

 

 

Mir gefällt ja besonders der Gedanke, "viri probati" seien eine Lösung für "besonders entlegene Gemeinden"

 

Hey, ich bin getauft!

Ich bin zum Priester, König und Propheten gesalbt (gehe ich jedenfalls von aus - von einer Nottaufe ist mir nichts überliefert worden).

Ich bin sogar gefirmt!

Was will ich mehr?

 

Was auch immer ich brauche um Christ zu sein: Ich kann!

Auch ohne geweihten Zölibatär.

Mit Ausnahme der Sakramente, aber die sind hierzulande erreichbar, s.o.

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hrlich gesagt, eine Freundin spricht erst mal nicht gegens Priesterwerden. Ganz im Gegenteil. Paks, die nie eine Freundin hatten, sind mir da eher suspekt.

Ja, einer, der noch nie eine schwere Sünde zu beichten hatte vor der Weihe, mag zwar heilig sein, aber auch ziemlich lebensfremd.

Das ist im Seelsorgeberuf nicht hilfreich.

 

Werner

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Die Kernfrage dahinter: Wie soll Kirche sein?

 

Wir sollten uns erst ein mal klar werden, wie wir uns unsere Kirche vorstellen, was wir wollen, was wir benötigen.

Möglichst ohne verklärten Blick in die Vergangenheit, denn "Zurück in die Zukunft" funktioniert nicht.

 

WENN wir dann z.B. zum Schluß kommen, daß für uns die Feier des Herrenmahls in vertrauter, überschaubarer Runde unverzichtbar ist, DANN müssen wir schauen, wie das ermöglicht werden kann.

 

Bislang ist für mich die Zölibatsfrage nur ein rumdoktorn an Symptomen.

Was wollen wir eigentlich?

bearbeitet von Moriz
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Die Kernfrage dahinter: Wie soll Kirche sein?

 

[...]

Das hab ich oben beschrieben. Gut, jetzt nur meine Meinung, aber ich denke anders wirds nicht gehen:

 

Ein drittel Papst Benedikt und zwei drittel Papst Franziskus.

Die arme Kirche glaubt uns kein Mensch. Also Pomp zur höheren Ehre Gottes und da eher klotzen statt kleckern (wenn wir etwas können ist es das)... Und im übrigen in gelebter Barmherzigkeit für die Menschen da sein dabei auch riskieren das sich sich die Kirche Beulen holt und die Hände schmutzig macht.

Dafür braucht es ausreichend gute, motivierte Priester aber auch ausreichend gute, motivierte haupt- und ehrenamtliche Laien

bearbeitet von Frank
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Bloß mal so eine Frage: wann habt ihr das letzte Mal mit einem Priester zusammen ein Bier getrunken oder einen bei euch zum Mittagessen dagehabt?

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Bloß mal so eine Frage: wann habt ihr das letzte Mal mit einem Priester zusammen ein Bier getrunken oder einen bei euch zum Mittagessen dagehabt?

so ganz privat oder zählt auch im Gemeindesaal nach der Messe?

 

Werner

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Eine einheitlich gebürstete Mannschaft aus über 60 Bischöfen. Alle derselben Meinung: So geht's nicht weiter!

Ich bin sprachlos..

 

Ja, viele Köche verderben den Brei.

Vielleicht ist es da sinnvoller, sich den profilierten Diskussionsbeitrag eines einzelnen Bischofs zu Gemüte zu führen:

http://www.kath.net/news/58856

 

bearbeitet von Udalricus
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Eine einheitlich gebürstete Mannschaft aus über 60 Bischöfen. Alle derselben Meinung: So geht's nicht weiter!

Ich bin sprachlos..

 

Ja, viele Köche verderben den Brei.

Vielleicht ist da sinnvoller, sich den profilierten Diskussionsbeitrag eines einzelnen Bischofs zu Gemüte zu führen:

http://www.kath.net/news/58856

 

 

"Im zeitgenössischen Judentum hat man den Eheverzicht als Verstoß gegen Gottes Gebot interpretiert"

Tja, des einen Verstoß gegen die göttliche Schöpfungsordnung ist des anderen heilige Pflicht.

Warum lässt man nicht einfach jeden machen, was ihm von Gott mitgegeben wurde?

 

Werner

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Zurzeit Jesu gab es mehr Ehelose: Johannes der Täufer zB.

 

Die Ablehnung der Ehelosigkeit im Judentum dürfte erst später aufgekommen sein.

 

Und, was der Bischof verschweigt: In 1 Kor 7 erwähnt Paulus mit keinem Wort Jesu Ehelosigkeit als vorbildhaften Lebenswandel, sondern verweist auf sich selbst als Vorbild.

 

Im Übrigen: Wertschätzung von Ehe und Familie hat keine Tradition im Christentum.

 

Eher war es gute Tradition, Ehelosigkeit als die bessere, gottgefälligere Lebensform darzustellen.

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Nun dürfte das Lob der Ehelosigkeit vermutlich dem allgemeinen Ideal der römisch-griechischen Ehe als Standardlebensentwurf geschuldet sein. Das Christentum war ja in vielem ein Gegenentwurf zu den herrschenden Verhältnissen. Inkl. dem sonst üblichen Umgang mit Sexualität. Daß die christliche "Weltabgewandtheit" irgendwann mal zur allgemeinen Moral werden würde, hat damals wohl kaum jemand geglaubt (zumal die Christenheit ja auch noch in eschatologischer Naherwartung dachte).

bearbeitet von Flo77
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Bloß mal so eine Frage: wann habt ihr das letzte Mal mit einem Priester zusammen ein Bier getrunken oder einen bei euch zum Mittagessen dagehabt?

so ganz privat oder zählt auch im Gemeindesaal nach der Messe?

 

Werner

 

Privat. Im Gemeindesaal ist es ja schon wieder dienstlich.

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Unpopuläre Meinung incoming...

 

Ein Priester ist niemals 'privat' unterwegs. Er ist immer im Dienst. 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche an 365 Tagen im Jahr.

 

Daran ändert auch der Umstand nichts, dass viele Priester sich gerne in Räuberzivil inkognito unters Volk mischen.

bearbeitet von Studiosus
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Bloß mal so eine Frage: wann habt ihr das letzte Mal mit einem Priester zusammen ein Bier getrunken oder einen bei euch zum Mittagessen dagehabt?

so ganz privat oder zählt auch im Gemeindesaal nach der Messe? Werner
Privat. Im Gemeindesaal ist es ja schon wieder dienstlich.
ok, ist lange her, sehr lange...

Der Pate meines Bruders ist Pfarrer, da war ich öfter privat im Pfarrhaus... Ist aber schon lange her

 

Werner

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Unpopuläre Meinung incoming...

Ein Priester ist niemals 'privat' unterwegs. Er ist immer im Dienst. 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche an 365 Tagen im Jahr.

Daran ändert auch der Umstand nichts, dass viele Priester sich gerne in Räuberzivil inkognito unters Volk mischen.

Ein Priester ist niemals privat unterwegs? Dann heißt es auf dem Klo wirklich "oh du heilige Scheiße!"

 

Ein Priester steht, wie alle Christen, rund um die Uhr im Dienst Gottes - nicht aber im Dienst der Kirche.

Ein Priester bleibt auch im Privatleben immer Priester - so, wie ein Christ ja auch in seinem Privatleben durchgängig ein Christ bleibt.

Sogar beim Sündigen.

 

Streng davon muss man unterscheiden, ob ein Pfarrer immer im Dienst steht. Nach Feierabend bleibt er immer noch Priester, aber das Pfarrern sollte er tunlichst ablegen. Zum Beispiel beim Skat spielen oder im Schwimmbad.

 

Apropos Schwimmbad. Ich habe einen Bekannten, der war sogar gefühlte 24 Stunden am Tag der Engel vor dem Schwimmbadkiosk. Er war - obwohl kirchlich nicht dienstgebunden - ein beliebter und begehrter Seelsorger. Und das war ganz er. So war er eben. Er hatte in seiner Jugend vielerlei Frauengeschichten und eine Menge Erfahrung diesbezüglich. Irgendwie hat ihn das ziemlich weise werden lassen. Wie viele Beziehungskisten an einem Nachmittag oder Abend ihm aufgetischt wurden, lässt sich nicht abschätzen.

 

Er war Engel rund um die Uhr. Bis er irgendwann schwer depressiv wurde. Er war ein proexistierender Engel gewesen, aber - wie sich nun herausstellte - ein einsamer Engel. Er hat so viel Seelsorge geleistet, hat aber keinen Seelsorger gefunden, der seinen (überaus anspruchvollen) Bedürfnissen entsprach. Man kann nicht endlos nur geben, geben, geben. Tut man es dennoch, verwechselt man sich mit Gott. Menschen brauchen nicht nur eine sinnvolle Aufgabe, sondern auch vieles andere, was sich allein im privaten Bereich erfüllen lässt.

 

Diese "Rund-um-die-Uhr-Priester-und-Pfarrer-Mentalität" hat wahrscheinlich schon vielen Priestern die seelische Gesundheit ruiniert - und viel Leben zerstört.

Der Mensch ist weder güteproduzierende Maschine, noch ist er Gott.

Deshalb halte ich diese Mentalität für eine sehr verführerische und verhängnisvolle Fehlleitung. Besonders für Zölibatäre, die keine Frau haben, die ihnen gelegentlich auf die Füße tritt und sie mal ganz privatissime verführt. Nicht nur zum Sex.

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Ich kann das nur bestätigen. Lehrerinnen, noch dazu, wenn man vor Ort wohnt, geht es genauso. Irgendwann bin ich nicht Vorbild, nicht pädagogisch wertvoll, nicht allgemeinbildend.

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Der Vergleich Lehrer/Priester hinkt. Denn soweit mir bekannt ist erhalten Lehramtsabsolventen am Ende ihres Referendariats keine Weihe, die ihnen einen 'character indelebilis' einprägt. Es ist ein weltlicher Beruf, der außerhalb der Schule keine Verpflichtungen (von Korrekturen und Stundenvorbereitung abgesehen) mit sich bringt. Man erwartet von Lehrern auch kein anderes Verhalten als vom Rest der zivilen Gesellschaft (den Lehrerinnenzölibat gibt es meins Wissens nicht mehr). Und wohl oder übel endet der Dienst als Lehrer mit der Pension. Anders verhält es sich hingegen mit dem Priesterstand.

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Vielleicht hätte ich erwähnen sollen, dass ich Religionslehrerin bin.

 

Und du hast leider keine Ahnung, was es bedeutet, als Grundschullehrerin im örtlichen Supermarkt gestalkt zu werden.

 

Was zum Berufsrisiko dazugehört, die Stalker sind klein und putzig.

 

Die haben leider keinen blassen Schimmer, dass ich dank mangelndem "character indelebilis" dort nicht als RL tätig bin.

 

Was die Sache für Priester einfach macht: Selbst in der Badehose haben sie den "character indelebilis". Wo ist also das Problem?

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Vielleicht hätte ich erwähnen sollen, dass ich Religionslehrerin bin.

 

Und du hast leider keine Ahnung, was es bedeutet, als Grundschullehrerin im örtlichen Supermarkt gestalkt zu werden.

 

Was zum Berufsrisiko dazugehört, die Stalker sind klein und putzig.

 

Die haben leider keinen blassen Schimmer, dass ich dank mangelndem "character indelebilis" dort nicht als RL tätig bin.

 

Was die Sache für Priester einfach macht: Selbst in der Badehose haben sie den "character indelebilis". Wo ist also das Problem?

Wenn ich Dir zu nahe getreten bin, so entschuldige ich mich hiermit. Es liegt mir fern den Beruf des Religionslehrers zu diskreditieren. Denn gerade im Religionsunterricht sollte doch der Grund für ein gelingendes Glaubensleben gelegt werden.

 

Dennoch bleibe ich bei meinem Punkt: Laien und Priester sind nicht wesensgleich. Ja, man könnte sagen, der Priester wird durch seine Weihe gleichsam in eine neue Entität gewandelt. Siehe meinem vorherigen Hinweis auf den 'character indelebilis'.

 

Hinzu kommt, dass sich der Dienst des Lehrers und der des Priesters fundamental unterscheiden. Lehrer üben ihren Dienst temporär aus. Das Priestertum aber ist ewig.

 

Und eine Badehose ist wohl kaum das angemessene Kleid für einen Priester. Obgleich ich dir zustimme: selbst ganz ohne Badehose - Deus avertat - ist der Priester in Vollbesitz seiner ihm durch die Weihe verliehenen Vollmachten. Vom sittlichen Aspekt mal abgesehen.

 

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

bearbeitet von Studiosus
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Vielleicht hätte ich erwähnen sollen, dass ich Religionslehrerin bin.

 

Und du hast leider keine Ahnung, was es bedeutet, als Grundschullehrerin im örtlichen Supermarkt gestalkt zu werden.

 

Was zum Berufsrisiko dazugehört, die Stalker sind klein und putzig.

 

Die haben leider keinen blassen Schimmer, dass ich dank mangelndem "character indelebilis" dort nicht als RL tätig bin.

 

Was die Sache für Priester einfach macht: Selbst in der Badehose haben sie den "character indelebilis". Wo ist also das Problem?

Wenn ich Dir zu nahe getreten bin, so entschuldige ich mich hiermit. Es liegt mir fern den Beruf des Religionslehrers zu diskreditieren. Denn gerade im Religionsunterricht sollte doch der Grund für ein gelingendes Glaubensleben gelegt werden.

 

Dennoch bleibe ich bei meinem Punkt: Laien und Priester sind nicht wesensgleich. Ja, man könnte sagen, der Priester wird durch seine Weihe gleichsam in eine neue Entität gewandelt. Siehe meinem vorherigen Hinweis auf den 'character indelebilis'.

 

Hinzu kommt, dass sich der Dienst des Lehrers und der des Priesters fundamental unterscheiden. Lehrer üben ihren Dienst temporär aus. Das Priestertum aber ist ewig.

 

Und eine Badehose ist wohl kaum das angemessene Kleid für einen Priester. Obgleich ich dir zustimme: selbst ganz ohne Badehose - Deus avertat - ist der Priester in Vollbesitz seiner ihm durch die Weihe verliehenen Vollmachten. Vom sittlichen Aspekt mal abgesehen.

 

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

Ich stimme dir vollkommen zu, auch in seiner Freizeit kann ein Priester nicht alles machen, wonach ihm der Sinn steht. Schwarze Messen feiern oder öffentliche Werbung für den BfG wäre problematisch. Oder - nachdem der Thread mit dem Zölibat begann - der Besuch von Swinger-Clubs wäre sicher auch schwierig. Aber alles darunter, mit Badehose bekleidet ins Schwimmbad gehen inklusive, kann kein Problem sein.

 

Die Weihe lässt den Priester eben nicht zum Perpetuum Mobile mutieren. Auch der Priester muss mal "seine Akkus aufladen". Dass das nicht im dein Weltbild passt ändert daran nichts.

 

Solang mein Pfarrer locker unter der im ersten Abschnitt definierten Messlatte durch tanzt geht es mich nicht's an, was er in seiner Freizeit macht. Und wenn ich die Wahl hab möchte ich ihm, im Schwimmbad, lieber mit Badehose begegnen als ohne. Nein, ich will meinen Pfarrer nicht ohne Badehose sehen... Sollten wir mal das Fraueno... Nein, den Satz schreib ich nicht zu ende, der gehört nicht in die GG.

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Die Weihe lässt den Priester eben nicht zum Perpetuum Mobile mutieren. Auch der Priester muss mal "seine Akkus aufladen". Dass das nicht im dein Weltbild passt ändert daran nichts.

Wie kommst Du darauf, dass dies nicht in mein 'Weltbild' (wie immer Du dieses definierst) passen sollte? Das habe ich nirgends behauptet. Ich wehre mich nur gegen die rigorose Art und Weise, wie manche Priester ihren Anspruch auf 'Freizeit' artikulieren. Der Priester ist Diener. Diener Christi und der Kirche. Nutznießer seines Dienstes sind die Gläubigen. Und diese haben - zumindest meiner Meinung nach - Tag und Nacht das selbstverständliche Recht auf einen Seelsorger. Daher platzt mir der Kragen (ziviler Hemdkragen, nicht Römerkragen), wenn ich Dinge lesen muss wie: Beichte von 16.00 - 17.00 Uhr. Keine Minute länger! Ebenso sind mir 'liturgiefreie' Tage ein Dorn im Auge. Ein Priester sollte möglichst jeden Tag zelebrieren. Das ist - weltlich gesprochen - sein Job. Dazu gehört auch nachts aufzustehen, wenn eine Seele in Bedrängnis danach verlangt. Salus animarum suprema lex. Das Seelenheil des Menschen richtet sich nicht nach den Öffnungszeiten des Pfarrbüros.

 

Ich muss mich doch sehr wundern über den heutigen Priesterschlag. Wo ist der Eifer eines Paulus geblieben, der sich wörtlich im Dienste Christi aufgerieben hat? Wo der missionarische Eifer der frühen Jesuiten, die das Wort bis nach Asien brachten? Den heutigen Priestern scheint einfach vieles zuviel und zu unbequem zu sein. Das Priesteramt ist aber nun kein 9-to-5-job. Das fürstliche Gehalt in deutschen Landen tut sein übriges, um den Priester träge zu machen. Ebenso verführt es den Priester zu Ausschweifungen, die im schlimmsten Fall zum Zölibatsbruch oder zu Beziehungen mit fragwürdigen Damen führen. Ein Priester, der eine ausgeprägte klerikald Identität hat, ist vor solchen Verlockungen besser geschützt.

 

 

Doch wenn selbst Bischöfe im Urlaub sich ins Räuberzivil werfen, um 'nicht gestört' zu werden, dann frage ich mich, was mit den Nachfolgern unseres Herrn los ist.

 

Übrigens: Viele heilige Priester, so z.B. der Pfarrer von Ars (der übrigens Patron der Priester ist), haben ebenfalls ihre 'Akkus' aufgeladen. Und zwar betend vor dem Tabernakel. Nicht in der Sauna oder im Kino. O tempora, o mores.

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

bearbeitet von Studiosus
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Die Weihe lässt den Priester eben nicht zum Perpetuum Mobile mutieren. Auch der Priester muss mal "seine Akkus aufladen". Dass das nicht im dein Weltbild passt ändert daran nichts.

Wie kommst Du darauf, dass dies nicht in mein 'Weltbild' (wie immer Du dieses definierst) passen sollte? Das habe ich nirgends behauptet. Ich wehre mich nur gegen die rigorose Art und Weise, wie manche Priester ihren Anspruch auf 'Freizeit' artikulieren. Der Priester ist Diener. Diener Christi und der Kirche. Nutznießer seines Dienstes sind die Gläubigen. Und diese haben - zumindest meiner Meinung nach - Tag und Nacht das selbstverständliche Recht auf einen Seelsorger. Daher platzt mir der Kragen (ziviler Hemdkragen, nicht Römerkragen), wenn ich Dinge lesen muss wie: Beichte von 16.00 - 17.00 Uhr. Keine Minute länger! Ebenso sind mir 'liturgiefreie' Tage ein Dorn im Auge. Ein Priester sollte möglichst jeden Tag zelebrieren. Das ist - weltlich gesprochen - sein Job. Dazu gehört auch nachts aufzustehen, wenn eine Seele in Bedrängnis danach verlangt. Salus animarum suprema lex. Das Seelenheil des Menschen richtet sich nicht nach den Öffnungszeiten des Pfarrbüros.

 

Ich muss mich doch sehr wundern über den heutigen Priesterschlag. Wo ist der Eifer eines Paulus geblieben, der sich wörtlich im Dienste Christi aufgerieben hat? Wo der missionarische Eifer der frühen Jesuiten, die das Wort bis nach Asien brachten? Den heutigen Priestern scheint einfach vieles zuviel und zu unbequem zu sein. Das Priesteramt ist aber nun kein 9-to-5-job. Das fürstliche Gehalt in deutschen Landen tut sein übriges, um den Priester träge zu machen. Ebenso verführt es den Priester zu Ausschweifungen, die im schlimmsten Fall zum Zölibatsbruch oder zu Beziehungen mit fragwürdigen Damen führen. Ein Priester, der eine ausgeprägte klerikald Identität hat, ist vor solchen Verlockungen besser geschützt.

 

 

Doch wenn selbst Bischöfe im Urlaub sich ins Räuberzivil werfen, um 'nicht gestört' zu werden, dann frage ich mich, was mit den Nachfolgern unseres Herrn los ist.

 

Übrigens: Viele heilige Priester, so z.B. der Pfarrer von Ars (der übrigens Patron der Priester ist), haben ebenfalls ihre 'Akkus' aufgeladen. Und zwar betend vor dem Tabernakel. Nicht in der Sauna oder im Kino. O tempora, o mores.

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

 

Mit diesem unmenschlich hohem Anspruch machst du Menschen kaputt.

Doch auch der Pfarrer hat ein Recht auf Freizeit, darf in die Sauna, ins Kino oder zum Bergwandern. Und mir ist ein Pfarrer der Freunde hat und mit denen mal was trinken geht, lieber als einer der wenn er nicht arbeitet betend vorm Tabernakel sitzt. Der Pfarrer mit Freunden kennt das Leben, kennt die Sorgen und Nöte der "normalen" Leute. Davon erfährt er betend vorm Tabernakel nichts. So gesehen ist das Bier in der Kneipe mit dem Kumpel teil der Arbeit: Nur wer die Welt kennt kann sie verstehen (Wo stand das gleich nochmal mit seit in er "Welt aber nicht von der Welt"?).

 

Dabei stimme ich dir in Teilen ausdrücklich zu (das meine ich diesmal ohne Spott)! Optimal wäre die gesunde Mischung aus "Akkus auf laden im Gebet" und "Akkus aufladen im Bier mitm Kumpel". Einen gewissen spirituellen Lebensstil kann man bei einem Pfarrer annehmen - ohne einen Anspruch daraus ableiten zu wollen. Ich hab nicht das Recht meinen Mitmenschen den Lebensstil vorzuschreiben. Ein Pfarrer der nicht bereit ist sich nachts um drei vom Seelsorge-Notfall aus dem Bett klingeln zu lassen muss sich auch fragen lassen ob seine Arbeitseinstellung mit seinem Auftrag in Einklang zu bringen ist. Ja die Gläubigen haben ein Recht auf ihren Seelsorger. Und natürlich muss er seinen Anspruch auf Erholung so austarieren das die Seelsorge nicht darunter leidet. Gar keine Frage. Längere Beichtangebotszeiten oder "Beichtgelegenheit per Abruf" wäre wünschenswerter als "Beichte von 16:00 - 17:00". Nachdem ein Pfarrer, trotz Weihe, sich nicht teleportieren kann, oder die Gabe der Bilocation hat wird er versuchen müssen Beichtnagebot mit seinen übrigen Aufgaben unter einen Hut zu bekommen.

 

Vielleicht kann dich folgender Gedanke mit der "rigorosen Art und Weise, wie manche Priester ihren Anspruch auf 'Freizeit' artikulieren" (die ich zwar noch nie beobachtet hab aber seis drum) versöhnen. Für meinen Beruf sind ethische regeln im ICN-Ethikkodex definiert. Da heisst es im Kapitel 2 "Pflegende und die Berufsausübung": "Die Pflegende achtet auf ihre eigene Gesundheit, um ihre Fähigkeit zur Berufsausübung nicht zu beeinträchtigen"

Nix anderes erwarte ich auch von einem Priester! Die Gläubigen haben ein Recht auf Seelsorge und der Priester hat gefälligst alles dafür zu tun das er die Kraft hat dies zu Gewährleisten.

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