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Politik 2018 - was ist ethisch geboten?


Chrysologus

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vor 2 Stunden schrieb kam:

Ich erwarte gar nichts. Ich habe dargelegt, welche Maßnahme richtig wäre anstelle der undifferenzierten Fahrverbote. 

 

Wenn ich das Beispiel Hamburg nehme, sind die Fahrverbote wegen der Stickoxide ohnehin ein Witz. In Hamburg wurde Fahrverbote für die Max-Brauer-Allee und die Stresemannstraße ausgesprochen, beide im Bezirk Altona gelegen. Pro Jahr laufen rund 13.000 Seeschiffe den Hamburger Hafen an. 2018 sind darunter rund 200 Anläufe durch Kreuzfahrschiffe. Alle Kreuzfahrtschiffe steuern die Kreuzfahrtterminals des Cruise Centers in der HafenCity, an der Andockstelle in Altona und am Kronprinzkai in Steinwerder an. Global gesehen ist die Schifffahrt für rund 15 % der globalen Stickoxidemissionen verantwortlich. Wahrscheinlich werden bei der jährlichen Schiffsparade zum Hafengeburtstag mehr Schadstoffe in die Luft geblasen, als alle in Hamburg zugelassenen Diesel zusammengenommen in einem Jahr schaffen. Und wen juckt das? Scheinbar niemand, solange man nur in 2 Straßenabschnitten in Altona Fahrverbote aussprechen kann, die nur dazu führen, dass diese Straßen umfahren werden. Sinnloser Aktionismus. Hamburg will bessere Luft haben? Dann sollte es bei seinem Hafen anfangen. Aber das geht ja nicht. Da würden ja die Kreuzfahrtschiffe womöglich andere Häfen ansteuern. Dann lieber zwei Straßenabschnitte für Diesel sperren. Das bringt zwar für die Hamburger Luft überhaupt nichts, aber he! Vom Ende her denken ist ja nun wirklich zuviel verlangt. Da machen wir lieber grüne Feigenblatt-Politik. Deswegen bin ich seit Jahren auf die Grünen so sauer, sie sind zu feige die eigentlich notwendigen Schlachten zu schlagen, üben sich statt dessen lieber in einem sinnlosen Aktionismus dessen Zeche nicht die Besitzenden tragen, sondern jene, die ohnehin nicht auf die Sonnenseite des Lebens gebettet sind. Es ist eine Politik für die oberen 10 oder 20% der Bevölkerung, für jene Leute, die mit dem 40.000 Euro E-Auto zum Biowarensupermarkt einkaufen fahren und Öko-Urlaub in Südafrika, den Malediven oder den Virgin Islands machen.

bearbeitet von Mistah Kurtz
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vor 30 Minuten schrieb rince:

Anscheinend ist es weiterhin ethisch geboten, technisch nicht erreichbare Zielvorgaben an die Industrie zu stellen :) 

 

Solltest Du auf die neuen EU-Grenzwerte für CO2-Emissionen anspielen: ich bezweifle, dass das technisch nicht möglich ist:

der wichtigste Effizienz-Wettbewerb ist der Shell-Eco-Marathon, dort wird getestet, wer mit 1 l Benzin (bzw. dem Energie-Äquivalent) die meisten Kilometer schafft.

Natürlich alles Prototypen, aber eben auch ohne das Know-how und Kapital der großen Autobauer.

Also, selbst die ineffizientesten Geräte mit Verbrennungsmottor irgendwelcher Unis aus Marokko oder der Türkei schaffen deutlich über 100km mit einem Liter, d.h. weniger als 20g CO2 pro km. Die Sieger schaffen bis zu 2000km mit einem Liter.

Der Grenzwert ab 2030 liegt bei knapp 65g pro 100km, also mehr als das Dreifache des absoluten Losers.

Dazu kommt, dass diese Grenzwerte wiederum ignoriert werden können, man muss dann lediglich eine Strafe zahlen - für irgendwelche ineffizienten Luxusschlitten vielleicht max. ein paar tausend EUR.

Was die ab 2021 fälligen Grenzwerte von 95g pro km angeht, gibt es heute bereits ein dutzend Serienmodelle, die diese Werte einhalten.

 

Ich sehe Energieeffizienz im Verkehr also als leicht erreichbares Ziel an, es ist nur mit den bisherigen Prioritäten (Komfort, Prestige, Sicherheit, Leistung) im Kfz-Bau nicht so ohne weiteres vereinbar. Bis auf die Sicherheit übrigens keine essentiellen Prioritäten.

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Die Zielvorgaben sind schon allein deswegen Schwachsinn, weil es um den Durchschnitts-CO2-Ausstoß der produzierten Flotte geht.

Wenn Audi also X% E-Autos baut, kann es diese Vorgabe erreichen. Die E-Autos stoßen ja bekanntlich nix aus (Auf dem Stuttgarter Flughafen fahren lauter Fahrzeuge rum, auf den "Null Emissionen" draufsteht. Dass die Emissionen dann halt am nächsten Kraftwerk rauskommen, wen kümmerts, aber aus dem Fahrzeug selbst kommt nichts raus. Reine Verarsche also.)

Mein Vorschlag an die Autoindustrie: Kauft Fahrradhersteller auf. Damit sollte sich dann der durchschnittliche Flottenwert problemlos einhalten lassen.

Mundus vult decipi, ergo decipiatur. Die alten Römer hatten offensichtlich schon sehr konkrete Vorstellungen von Umweltpolitik.

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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5 minutes ago, Shubashi said:

Was die ab 2021 fälligen Grenzwerte von 95g pro km angeht, gibt es heute bereits ein dutzend Serienmodelle, die diese Werte einhalten.

Du meinst jetzt aber keine Golf Diesel, oder?

 

Werner

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vor 5 Minuten schrieb Shubashi:

Ich sehe Energieeffizienz im Verkehr also als leicht erreichbares Ziel an, es ist nur mit den bisherigen Prioritäten (Komfort, Prestige, Sicherheit, Leistung) im Kfz-Bau nicht so ohne weiteres vereinbar. Bis auf die Sicherheit übrigens keine essentiellen Prioritäten.

Teilproblem ist das mit dieser Herangehensweise der 3l-Lupo, eins floppte.

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Ja, mit Diesel könnte man die CO2-Vorgaben besser erreichen. Aber da sind ja die von anderen Bürokraten ausgedachten NOx-Grenzwerte im Weg... ;) 

 

Einen Tod muss man halt sterben...

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Da kann man nur sagen: Gott dem Allmächtigen sei Lob und Dank, dass der 3-Liter-Lupo ein Flopp war, denn all die arglosen Leute, die damals auf die sogenannten "Umweltexperten" hereingefallen wären und sich einen gekauft hätten, denn würden heute die gleichen sogenannten "Umweltexperten" sagen, das hätte man doch wissen müssen, wie umweltschädlich ein Diesel ist, und man würde sie enteignen.

Darum ist es wichtig und im Sinne des gesunden Menschenverstandes nötig, niemals auf sogenannte "Umweltexperten"  zu hören, denn es ist klar und eindeutig, dass deren Aussagen immer nur Unsinn sind.

 

Werner

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Mal ne ganz blöde Frage: Was ist das Problem bei AdBlue bei KFZ's? Bei LKW's gehts ja auch.... Wenigstens bei SUV (die zwar kein Mensch braucht, aber seis drum) müsste der Platz dafür da sein.

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vor 31 Minuten schrieb Frank:

Mal ne ganz blöde Frage: Was ist das Problem bei AdBlue bei KFZ's? Bei LKW's gehts ja auch.... Wenigstens bei SUV (die zwar kein Mensch braucht, aber seis drum) müsste der Platz dafür da sein.

 

In den USA war es das Komfort- und Prestige-Problem, die Marketing-Fritzen dachten, ein ausreichend großer Ad-blue-Tank könnte die Konsumenten abschrecken. Also dachte man, Alibi-Technik plus Beschiss wäre die genial markgerechte Lösung.

 

Was das Flotten-Problem angeht: Daimler verwandelt ja gerade "Smart" in einen reinen E-Auto-Hersteller, um einen besseren Modell-Mix zu erzielen. Als Anhänger der "Alibi-Theorie" baut man dann halt Modelle, die teurer sind und weniger bieten als die Konkurrenz aus Asien, die (voll die Doofies!) das Problem ernst nimmt.

Dass dann irgendwann möglicherweise die deutschen Anbieter auch aus den asiatischen Zukunftsmärkten rausreguliert (per fieser Klimalüge) oder herauskonkurriert werden, sollte uns dann allerdings nicht wundern.

Exakt derselbe provinzielle Größenwahn, der Deutschland die geniale "Problemlösung" Dieseltechnik eingebracht hat. Ich möchte mal wissen, wann die merken, dass man nicht mehr per Kanzlerinnen-tete-a-tete die Weltstandards der Autoindustrie festlegen kann. 

 

Oder nüchterner ausgedrückt: wir befinden uns wahrscheinlich in einem Technikwechsel-Zeitalter, was die Energie angeht. D.h. die Zukunft ist offen und die neuen Industriestandards stehen noch nicht fest.

Wir wissen nur, dass es beim letzten Mal nicht die Kutschenhersteller und Pferdezüchter waren, die ihre Marktdominanz bruchlos fortsetzen konnten.

bearbeitet von Shubashi
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vor 4 Minuten schrieb Shubashi:

Was das Flotten-Problem angeht: Daimler verwandelt ja gerade "Smart" in einen reinen E-Auto-Hersteller, um einen besseren Modell-Mix zu erzielen. Als Anhänger der "Alibi-Theorie" baut man dann halt Modelle, die teurer sind und weniger bieten als die Konkurrenz aus Asien, die (voll die Doofies!) das Problem ernst nimmt.

Dass dann irgendwann möglicherweise die deutschen Anbieter auch aus den asiatischen Zukunftsmärkten rausreguliert (per fieser Klimalüge) oder herauskonkurriert werden, sollte uns dann allerdings nicht wundern.

Exakt derselbe provinzielle Größenwahn, der Deutschland die geniale "Problemlösung" Dieseltechnik eingebracht hat. Ich möchte mal wissen, wann die merken, dass man nicht mehr per Kanzlerinnen-tete-a-tete die Weltstandards der Autoindustrie festlegen kann. 

Aber Bündnis 90/ die Grünen fährt den Wirtschaftsstandort Deutschland an die Wand.

Alles klar! 🤦‍♂️

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Man kann schon sowohl Klimaschutz als auch bessere Luft erreichen. Auch ohne Diesel. Aber halt nicht mit Angeber -Autos.

bearbeitet von mn1217
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Eine weitere Episode aus Öko-Schilda: letzte Woche, rechtzeitig zur Welt-Klimagipfel in Katowice, wurde das neue Aida-Flaggschiff, die Aida Nova,  an die Reederei übergeben. Die Aida Nova, das derzeit größte Kreuzfahrtschiff Europas, hat eine Besonderheit: es ist das erste Kreuzfahrschiff, das Flüssiggas angetrieben wird und das daher deutlich Schadstoff ärmer unterwegs ist als andere Kreuzfahrtschiffe. Ein Grund zu jubeln für alle, die schon immer gerne mit gutem ökologischem Gewissen eine Kreuzfahrt unternehmen wollten. 

 

Kleines Detail am Rande: da es in den meisten Häfen für Schiffe dieser Größe keine gesicherte Gasversorgung gibt, wird der Kreuzfahrt-Riese von einem Tanker begleitet. Und jetzt einmal raten, womit der Tanker fährt. Kleine Ratehilfe: es ist nicht Flüssiggas. 

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19 minutes ago, mn1217 said:

Sind diese Schiffe nicht ohnehin ökologisch eher bedenklich?

Ja, ich hab gelesen, dass jährlich 23 Passagiere über Bord gehen und nicht mehr gefunden weden.

Das trägt unnötig zur Verschmutzung der Meere bei.

 

Werner

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Vielleicht sollte die EU eine Richtlinie erlassen, dass diese Zahl bis 2031 auf 19 reduziert werden muss, zur Rettung der Meere.

 

Wwerner

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vor 7 Minuten schrieb Werner001:

Ja, ich hab gelesen, dass jährlich 23 Passagiere über Bord gehen und nicht mehr gefunden weden.

Das trägt unnötig zur Verschmutzung der Meere bei.

 

Werner

 

Auf jeden Fall gefällt mir diese Art von Humor.

Ohne Bemühungen um Umweltschutz hätten wir den vielleicht gar nicht.

 

Der Witz mit der "Aida Nova" ist allerdings ein klitzekleines bisschen übertrieben - wie jedes Gasauto kann sie auch ein bisschen normalen Sprit tanken, und das LNG-Tankproblem ist eher ein deutsches, weil wir hier keine LNG-Terminals haben.

Ändert sich aber bestimmt bald, weil wir ja kein böses russisches Gas mehr kaufen sollen, sondern gutes amerikanisches.

 

Ansonsten ist es allerdings richtig, dass Ferntourismus in Zeiten des Klimawandels kaum das Gelbe vom Ei ist - wobei bei Kreuzfahrten absolut nichts gegen die gute alte 5-Mast-Bark spräche, weil der Weg ja das Ziel ist.

 

 

 

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Kreuzfahrtschiffe sind definitiv Umweltschädlich. Man sollte auf Kreuzfahrten verzichten und stattdessen lieber ein kleineres Boot kaufen, die werden zur Zeit mit Tiefladern nach Düsseldorf gefahren, damit man sie sich auf der "Boot Düsseldorf" im Januar dort ansehen kann.

Natürlich werden da nur CO2 und NOx-reduzierte Tieflader verwendet, ja neee, is klar.

Schließlich ist der "Boot Düsseldorf" der Umweltschutz sehr wichtig, sie vergibt sogar extra einen Preis dafür.

 

Werner

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So, und bei Gelegenheit kommen wir dann Mal zum Thema zurück.

Wenn rince und Werner die Kalauer ausgegangen sind.

Wobei...lieber deutlich früher.

bearbeitet von mn1217
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vor 2 Stunden schrieb mn1217:

Man kann schon sowohl Klimaschutz als auch bessere Luft erreichen. Auch ohne Diesel. Aber halt nicht mit Angeber -Autos.

 

Wie denn?

 

Allerdings gebe ich dir in einem Punkt Recht: was Ingenieure in Aachen zusammen mit der Deutschen Post machen, schaffen diese Start-downs à la Daimler, BMW, VW etc. natürlich nicht.

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vor 2 Stunden schrieb mn1217:

Sind diese Schiffe nicht ohnehin ökologisch eher bedenklich?

 

Es gibt ja Menschen, die Bio-Wein aus Chile kaufen und sich wundern, daß der nicht hierhingesegelt wurde.

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