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Klima-, Umwelt- und Naturschutz


Shubashi

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Na,das klingt nicht nach " Verstand verloren"und er ist nicht der erste ,der zB eine 30 Stunden Woche ins Spiel bringt.

 

Der Klimawandel wird uns radikal treffen. 

Allerdings bin ich auch eher skeptisch, was Freiwilligkeit bezüglich des Aufgeben von Bequemlichkeit betrifft. 

Wir werden es wohl erst dann tun,wenn wir müssen  Nur,dann wird es noch viel unbequemer.

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vor einer Stunde schrieb Shubashi:

Mal etwas ganz anderes, was ich sehr interessant und auch im Gesamtkontext des Forums diskutierenswert fände:

Heute morgen gab es auf Dlf ein Interview mit Nico Paech.

https://www.deutschlandfunk.de/oekonom-zu-klimaschutz-wir-brauchen-einen-aufstand-der.694.de.html?dram:article_id=454447

 

Im Prinzip sieht er als einzigen Ausweg eine "Postwachstumsökonomie", sprich den ziemlich radikalen Verzicht auf Wohlstand für alle.

Was ich mich allerdings frage, ist, wie sowas auf freiwlliger Basis funktionieren soll.

Müsste den Menschen da nicht eine "quasireligiöse" Kompensation geboten werden, damit sie bei einem System mitmachen, das möglicherweise keinen objektiven Nutzen bietet und umfassende Askese zum Alltagslebensstil erhebt?

Wie will er Menschen dazu motivieren? Denn es geht um Verzicht auf quasi alles: Wohnraum, Mobilität, Essen, Besitz.

 

Interessante Gedankenspiele. Besonders wenn man sich vorstellt, wie das als deutscher oder von mir aus auch europäischer Alleingang abläuft, während die anderen Industriestaaten und Schwellenländer weiter nach Wachstum streben... das wird keine leichte Aufgabe, dafür politische Mehrheiten zu finden.

bearbeitet von rince
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Und es fällt mir tatsächlich schwer, mir einen Leiter von Sales & Marketing in einer Sitzung vorzustellen, der ganz enthusiastisch die Ziele für die nächsten Jahre mit einem negativen Wachstum verkündet, für das wir uns alle anstrengen müssen. Ich vermute, ich bin da nicht der einzige. 

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vor einer Stunde schrieb Shubashi:

Wie will er Menschen dazu motivieren? Denn es geht um Verzicht auf quasi alles: Wohnraum, Mobilität, Essen, Besitz.

Nicht zu vergessen: Verzicht bei Bildung, Sicherheit, Krankenversorgung, Renten, Sozialhilfe.

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vor einer Stunde schrieb Shubashi:

 Was ich mich allerdings frage, ist, wie sowas auf freiwlliger Basis funktionieren soll.

 

 

Paech erwartet ja auch nicht, dass das auf freiwilliger Basis funktionieren soll. Im Prinzip schlägt er die Wiedereinführung des  Prangers vor in der Weise, dass jene Leute, die unbelehrbar einen SUV fahren oder mit dem Flugzeug in den Urlaub fliegen oder eine Kreuzfahrt machen, öffentlich zur Rede gestellt und beschämt werden.

 

Zitat

...  sodass Menschen auch wieder untereinander anfangen darüber zu diskutieren und sich gegenseitig auch, wenn es sein muss, zu kritisieren, auch mal einen Streit beginnen dergestalt, dass ich meinem Nachbarn sage, hör mal, warum hast du eine Kreuzfahrt gebucht, wer gibt dir das Recht, einen SUV zu fahren, warum musst du eine Flugreise in den Skiurlaub auch noch tätigen. Das muss in Familien, das muss an Schulen, das muss in allen öffentlichen Institutionen, allen Gesprächen, allen Wirtshäusern Thema sein ...

 

Quasi öffentlich vermittelte Flugscham, Kreuzfahrtscham, SUV-Scham. So wie früher die Leute an den öffentlichen Pranger gestellt wurden, die freitags Fleisch aßen, Sonntags nicht in die Kirche gingen usf. Das gesellschaftliche Ideal gleicht dann wohl jenem, das  Nathaniel Hawthorne 1850 in seinem Roman "Der scharlachrote Buchstabe" schildert: die "Sünder" werden öffentlich stigmatisiert. Wer fliegt, der leidet; wer SUV fährt, wird bestraft, wer eine Kreuzfahrt macht, muss sich in Grund und Boden schämen und öffentlich Abbitte leisten. Willkommen in der schönen neuen moralisch heilen Welt.

 

Wie soll George Bernard Shaw mal so treffend über uns und unsere Landsleute gesagt haben?  «Die Deutschen haben eine Besessenheit, jede Sache so weit zu treiben, bis eine böse daraus geworden ist. »

bearbeitet von Mistah Kurtz
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vor einer Stunde schrieb rince:

Und es fällt mir tatsächlich schwer, mir einen Leiter von Sales & Marketing in einer Sitzung vorzustellen, der ganz enthusiastisch die Ziele für die nächsten Jahre mit einem negativen Wachstum verkündet, für das wir uns alle anstrengen müssen. Ich vermute, ich bin da nicht der einzige. 

Der tut mir jetzt nicht so leid. 

Sowas kann man üben.

Und es klingt nur für uns ungewohnt,weil wir auf " Wachstum " gepolt wurden.  Wer weiß, ob das nicht irgendwann mal anders ist und sich zukünftige Generationen unser Bild nur schwer vorstellen können.

 

Im Übrigen hat der Autor das nicht nur auf D bezogen,denke ich.

bearbeitet von mn1217
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Der Verzicht kommt so und so. Momentan sind nur die Pommes kleiner und Brot (unwesentlich )teurer,aber  nach vielem Dürtesommern sieht das auch anders aus.

Also,vielleicht doch lieber weniger fliegen.

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vor 35 Minuten schrieb mn1217:

Der tut mir jetzt nicht so leid. 

Sowas kann man üben.

Und es klingt nur für uns ungewohnt,weil wir auf " Wachstum " gepolt wurden.  Wer weiß, ob das nicht irgendwann mal anders ist und sich zukünftige Generationen unser Bild nur schwer vorstellen können.

 

Im Übrigen hat der Autor das nicht nur auf D bezogen,denke ich.

Ich würde gern bei seinen Gesprächen in Indien und China dabei sein....

 

Wie gesagt, wenn es etwas gibt, wo wir ganz dringend mit dem Wachstum aufhören müssten, dann wäre es primär das Bevölkerungswachstum (hab ich glaube ich schon ein oder zwei mal beiläufig erwähnt).

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vor 39 Minuten schrieb rince:

Wie gesagt, wenn es etwas gibt, wo wir ganz dringend mit dem Wachstum aufhören müssten, dann wäre es primär das Bevölkerungswachstum (hab ich glaube ich schon ein oder zwei mal beiläufig erwähnt).

 

Und das hört erfahrungsgemäß ganz von selber auf wenn das Wirtschaftswachstum nur groß genug ist. Siehe Europa: Überall Reporduktionsraten deutlich unter 2. Wobei ein stabiles Sozial(versicherungs)System auch helfen mag.

bearbeitet von Moriz
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vor 42 Minuten schrieb rince:

Wie gesagt, wenn es etwas gibt, wo wir ganz dringend mit dem Wachstum aufhören müssten, dann wäre es primär das Bevölkerungswachstum (hab ich glaube ich schon ein oder zwei mal beiläufig erwähnt).

Das geschieht nun auch schon.

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vor 3 Stunden schrieb rince:

Interessante Gedankenspiele. Besonders wenn man sich vorstellt, wie das als deutscher oder von mir aus auch europäischer Alleingang abläuft, während die anderen Industriestaaten und Schwellenländer weiter nach Wachstum streben... das wird keine leichte Aufgabe, dafür politische Mehrheiten zu finden.

Wenn man den jetzigen hype um Elektrofahrzeuge und die Verteufelung von Diesel-Fahrzeugen sieht dann kann man zu der Ansicht kommen dass Klimawandel und Wachstum sich nicht zwangsläufig ausschließen müssen. Die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen wird doch z.Zt. von Seiten der Regierung und Autoindustrie massiv forciert und nutzt im Endeffekt nur der Wirtschaft. Die die es sich leisten können kaufen jetzt ein Elektrofahrzeug und glauben damit etwas gegen den Klimawandel getan zu haben. Aber wie wird man den erhöhten Bedarf an Strom befriedigen können wenn es nur noch Elektrofahrzeuge auf unseren Straßen gibt?

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vor einer Stunde schrieb Marcellinus:

 

Nur nicht da, wo‘s nötig wäre. 

 

Genau das habe ich gedacht, als ich Chrysos Bemerkung las. Bis 2050 wird sich die Bevölkerung Afrikas verdoppeln (von gegenwärtig 1,3 Milliarden auf  2,6 Milliarden Menschen). Nigeria,  in der Fläche etwa 3 mal größer als Deutschland, wird dann 400 Millionen Einwohner haben. Das ergibt eine Bevölkerungsdichte von 433 EW pro km² (zum Vergleich: Deutschland, das ja auch nicht gerade dünn besiedelt ist, hat gegenwärtig eine Bevölkerungsdichte von 232 Einwohner pro km². Wenn die Prognosen nicht irren, werden 2050 rd. 40 Prozent der extrem armen Bevölkerung der Welt in nur zwei Ländern leben: Nigeria und die Demokratischen Republik Kongo. Was immer an Wirtschaftswachstum erzielt wird: das Bevölkerungswachstum frisst alles auf und mehr dazu. Und man stelle sich vor, was dieses extreme Wachstum für die Umwelt und die Naturräume für Folgen haben wird. Da ist ein Natur- und Artensterben in Afrika praktisch vorprogrammiert. Übrig bleiben ein paar Safari-Parks für Touristen.

 

Der Wahnsinn ist, dass der Präsident von Tansania, John Magufuli, der Ansicht ist, sein Land hätte zu wenige Menschen, daher forderte er die Frauen in seinem Land auf, keine Verhütungsmittel zu verwenden. Er verbot sogar einer Hilfsorganisation in den Medien für Geburtenkontrolle zu werben. Tansania hat 53 Millionen Einwohner, mehr als die Hälfte von ihnen muss mit weniger als 2 Dollar pro Tag auskommen, lebt also unter der Armutsgrenze nach Weltbank-Definition. Aber das ist dem Präsidenten scheinbar kein Anlass nicht noch mehr Arme für sein Land haben zu wollen.

 

Pull-Faktoren hin, Pull-Faktoren her: alleine das Bevölkerungswachstum in Afrika ist ein ungeheurer Push-Faktor. Das wäre doch mal eine vernünftige Entwicklungshilfe und enormer Beitrag zum Naturschutz in Afrika: kostenlose Verhütungsmittel für alle afrikanische Frauen.  Aber jedenfalls sollte man die Entwicklungshilfe an die Bemühungen der afrikanischen Staaten koppeln ihr Bevölkerungswachstum in den Griff zu bekommen. Andernfalls verpufft alles, was man an Hilfe leistet, wie ein Tropfen Wasser auf heißem Stein.

bearbeitet von Mistah Kurtz
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vor 5 Minuten schrieb Mistah Kurtz:

Bis 2050 wird sich die Bevölkerung Afrikas verdoppeln (von gegenwärtig 1,3 Milliarden auf  2,6 Milliarden Menschen).

Quelle?

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vor 2 Minuten schrieb Chrysologus:

Quelle?

 

Bevölkerungsprognose der Vereinten Nationen. 

Die prognostizieren übrigens für 2100 eine Bevölkerung von 4,3 Milliarden Menschen in Afrika. Da möchte man die Arme hilflos in die Höhe reißen: was soll da noch Entwicklungshilfe, in welcher Form auch immer bewirken?

bearbeitet von Mistah Kurtz
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vor 5 Minuten schrieb Mistah Kurtz:

 

Bevölkerungsprognose der Vereinten Nationen. 

Die prognostizieren übrigens für 2100 eine Bevölkerung von 4,3 Milliarden Menschen in Afrika. Da möchte man die Arme hilflos in die Höhe reißen: was soll da noch Entwicklungshilfe, in welcher Form auch immer bewirken?

 

Von irgendwelchen anderen „Weltrettungsplänen“ gar nicht zu reden. 

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vor 49 Minuten schrieb Mistah Kurtz:

 

Bevölkerungsprognose der Vereinten Nationen. 

Die prognostizieren übrigens für 2100 eine Bevölkerung von 4,3 Milliarden Menschen in Afrika. Da möchte man die Arme hilflos in die Höhe reißen: was soll da noch Entwicklungshilfe, in welcher Form auch immer bewirken?

Nach meiner Kenntnis sind diese Prognosen mittlerweile überholt - aber ich habe die Quelle nicht an der Hand.

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vor 22 Minuten schrieb Chrysologus:

Nach meiner Kenntnis sind diese Prognosen mittlerweile überholt - aber ich habe die Quelle nicht an der Hand.

 

Die UN-Bevölkerungsprognose ist von 2019 bzw. erst einige Wochen alt. Da ist nichts überholt.

Link: United Nations - Population Division: World Population Prospects 2019

bearbeitet von Mistah Kurtz
kleine Ergänzung und Korrektur
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vor einer Stunde schrieb Mistah Kurtz:

Der Wahnsinn ist, dass der Präsident von Tansania, John Magufuli, der Ansicht ist, sein Land hätte zu wenige Menschen, daher forderte er die Frauen in seinem Land auf, keine Verhütungsmittel zu verwenden.

Und bei uns in Deutschland? Sind gewisse Kreise nicht auch der Meinung Deutschland könnte nur überleben wenn die Bevölkerungszahl wächst? Und wenn die Deutschen nicht für genügend Nachwuchs sorgen würden es bald keine Deutsche mehr geben würde? Und wir deshalb Migration brauchen?

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vor 6 Minuten schrieb Howe:

Und bei uns in Deutschland? Sind gewisse Kreise nicht auch der Meinung Deutschland könnte nur überleben wenn die Bevölkerungszahl wächst? Und wenn die Deutschen nicht für genügend Nachwuchs sorgen würden es bald keine Deutsche mehr geben würde? Und wir deshalb Migration brauchen?

 

Das ist meines Erachtens demographisch eine grundsätzlich andere Situation. Deutschland ist tatsächlich überaltert, wie man der Bevölkerungspyramide unschwer entnehmen kann. Auch stehen die wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse zu den demographischen Verhältnissen in einem vergleichsweise ausgewogenem Zustand. Das ist in Tansania eben nicht der Fall. 

bearbeitet von Mistah Kurtz
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vor 2 Stunden schrieb Moriz:

 

Und das hört erfahrungsgemäß ganz von selber auf wenn das Wirtschaftswachstum nur groß genug ist. Siehe Europa: Überall Reporduktionsraten deutlich unter 2. Wobei ein stabiles Sozial(versicherungs)System auch helfen mag.

Es hat wohl auch viel mit Bildung zu tun und damit,ob junge Frauen Zugang zu Bildung haben.

Ich denke,dass Versicherungssystem entsteht eher als Reaktion.

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vor 12 Minuten schrieb Howe:

Und bei uns in Deutschland? Sind gewisse Kreise nicht auch der Meinung Deutschland könnte nur überleben wenn die Bevölkerungszahl wächst? Und wenn die Deutschen nicht für genügend Nachwuchs sorgen würden es bald keine Deutsche mehr geben würde? Und wir deshalb Migration brauchen?

Für Deutschland stimmt das,da geht das Bevölkerungswachstum eher ins Negative.

Global wächst die Menschheit aber noch. Allerdings geht das nicht ewig und es wird kippen.

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