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Synodaler Weg - schon versperrt?


Jan_Duever

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vor 3 Stunden schrieb Flo77:

(Versteh' mich nicht falsch: Ehebruch ist eine Sünde ohne Frage - nur belässt es dir Kirche dabei ja nicht, sondern spinnt ein Netz in dem sich jeder nicht-asexuelle Mensch verheddern MUSS.)

 

Warum wohl spinnt sie ein Netz, in dem sich jeder nicht-asexuelle Mensch verheddern muss?

Weiter gefragt:

Warum sind Religionen gern in dieser Weise sexfixiert? 

Welchen Nutzen hatten und haben sie davon?

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vor 2 Stunden schrieb Studiosus:

 

Dieses rabbit hole werde ich nicht mehr hinab steigen. Ich habe mehrfach und auch ausführlich versucht, darzulegen, worin die Sündhaftigkeit dieser Akte liegt. Dass das als Erklärung für dich nicht hinreicht, kann ich akzeptieren. 

 

Wenn wir hier wahrscheinlich unausgesprochen wieder von ausgelebter Homosexualität sprechen, dann liegt die Sündhaftigkeit oder der "Schaden" in der Widernatürlichkeit des Aktes begründet (wie auch bei der Masturbation, der Bestialität etc.) 

 

Was ist an Masturbation widernatürlich?

Und wie bitte kommt man von Homosexualität und Masturbation umgehend zum Begriff Bestialität?

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vor 21 Stunden schrieb Frank:

Vielleicht hat die evangelische Kirche andere Probleme, die spezifisch in der evangelischen Kirche zu suchen sind, weswegen dort die Menschen austreten.

Ich weiß es nicht, aber das scheint mir eine schlüssige Erklärung zu sein.

 

Vielleicht haben die katholische Kirche und die EKD auch einfach dasselbe Problem? Nämlich dass der grösste Teil ihrer offiziellen Mitglieder einfach nur Mitglied ist, weil sie als Babies getauft wurden und nicht weil sie einen lebendigen Glauben an Jesus Christus haben. Es gibt viele Millionen "Karteleichen", von denen eben jedes Jahr ein paar hundertausend austreten, weil sie es z.B. nicht mehr einsehen Kirchensteuern zu bezahlen, obwohl sie mit Kirche und Glauben eigentlich sowieso nichts zu tun haben.

 

 

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vor 7 Minuten schrieb Die Angelika:

 

Was ist an Masturbation widernatürlich?

Und wie bitte kommt man von Homosexualität und Masturbation umgehend zum Begriff Bestialität?

Jone et al.

 

Es gab in der Moraltheologie keine Unterscheidung der sexuellen Sünden außerhalb des ungeschützten heterosexuellen Vaginalverkehrs zwischen Eheleuten.

 

ALLE anderen sexuellen Betätigungen waren gleichermaßen Sünde wider die Natur. Wobei "waren" sich hier lediglich auf die Rezeption bei den nicht-klerikalgebundenen Gläubigen bezieht. Die Lehre selbst hat sich bisher nicht weiterentwickelt.

 

Nebenbei: "masturbare" heißt soweit ich weiß "selbst beflecken" - den Begriff würde ich ja auch nur noch verwenden, wenn ich davon ausginge, daß Sexualstoffe kultisch unrein machen würden.

bearbeitet von Flo77
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vor 3 Stunden schrieb Studiosus:

Das war jetzt auch mein letzter Versuch, mich irgendwie verständlich zu machen. 

Vielleicht solltest Du eine verständliche Erklärung wie diese (Danke dafür) nicht erst nach mehrfachen Nachfragen rausrücken, das würde einiges verkürzen! [Und auch wenn ich jetzt verstehe, was Du meinst, bin ich trotzdem weiter anderer Meinung.]

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vor 6 Stunden schrieb rorro:

Ich wünschte ich könnte. Sakramentales Denken ist uns ja nicht in die Wiege gelegt in einer durchfunktionalisiertes Gesellschaft, die selbst den Wert eines Menschen nach seinen Fähigkeiten bemißt.

 

Aber vielleicht kannst Du ja erkären, weiso die Predigt unbedingt in den sakramentalen Bereich gehört? Die Eucharistier ist ein Sakrament, aber die Predigt niht. Und während man wohl die konsekration von Hostien kaum "gut" oder "schlecht" machen kann, kann man gut oder schlecht predigen.

 

vor 3 Stunden schrieb Moriz:

 (Gerade letzteres dürfte im Bereich der Sexualmoral häufig nicht mehr gehen - Aristoteles hat da einfach ausgedient.)

 

Der gute Aristoteles kann dafür nichts....

 

vor 2 Stunden schrieb Studiosus:

Wenn wir hier wahrscheinlich unausgesprochen wieder von ausgelebter Homosexualität sprechen, dann liegt die Sündhaftigkeit oder der "Schaden" in der Widernatürlichkeit des Aktes begründet (wie auch bei der Masturbation, der Bestialität etc.) und in der Auflehnung gegen die Schöpfungsordnung und deren Urheber. [...] Natur meint hier, um diese Nachfrage zu antizipieren, übrigens nicht die faktische Natur, sondern die normative Natur.

 

Das wäre genau das zu Beweisende - dass man aus der faktischen Natur jene Normen ableiten kann, welche die Kirche ableitet! Die einzigen von der Kirche vorgebrachten Argumente scheinen auf Fehlschlüssen zu basieren. Im Grunde ist es immer derselbe Fehler:

https://www.mykath.de/topic/35448-basiert-die-ablehnung-widernatürlicher-akte-auf-einem-fehlschluss/

 

Wenn Du einer anderen Meinung bist und glaubst, dass es tatsächlich einen gültigen Schluss gebe, würde mich das sehr interessieren - vielleicht könnten wir das dann in dem gerade verlinkten Thread diskutieren?

 

 

vor 2 Stunden schrieb Studiosus:

Allerdings stünde das in absolutem Gegensatz zur von Gott in seine Schöpfung gelegten normativen Natur des Menschen, wie sie uns aus der Offenbarung erhellt als auf Gegengeschlechtlichkeit und Prokreation angelegt aufscheint.

 

Daraus leiße sich aber - wenn überhaupt -nur folgern, dass alle Homosexuelle heiraten und Kinder kriegen sollen (und auch alle Kleriker?) Das Prinzip, dass Sexualität entweder nur zur Prokreation oder gar nicht benutzt werden darf, folgt daraus nicht.

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vor 1 Minute schrieb iskander:

Daraus leiße sich aber - wenn überhaupt -nur folgern, dass alle Homosexuelle heiraten und Kinder kriegen sollen (und auch alle Kleriker?) Das Prinzip, dass Sexualität entweder nur zur Prokreation oder gar nicht benutzt werden darf, folgt daraus nicht.

Ich habe schon mit dem Begriff "normative Natur" so meine Verständnisschwierigkeiten.

 

Die "Natur" des Menschen erscheint mir sehr, sehr, sehr viel grundlegender und sehr, sehr viel tiefliegender zu sein, als daß man sie aus nur einem beschränkten Kontext ableiten könnte. Elementarer jedenfalls als die Postulierung eines "sittlichen Gesetzes". Ich bestreite nicht, daß es bestimmte Handlungsmuster gibt, die grundlegend für die Bildung von menschlichen Gemeinschaften sind - ob diese Muster allerdings so unabhängig von Zeit und Raum sind, halte ich noch für sehr fraglich.

 

Für mich gehören in diesen Naturbegriff eher die psychologischen Konstanten nach denen unser Hirn und unsere Seele (in Ermangelung eines besseren Begriffs) funktioniert bzw. die Mechanismen wie unser Körper und unser Bewusstsein arbeiten, wie Beziehungen entstehen und wie wir unsere Umgebung wahrnehmen und reflektieren dazu.

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vor 14 Minuten schrieb Die Angelika:

 

Was ist an Masturbation widernatürlich?

Und wie bitte kommt man von Homosexualität und Masturbation umgehend zum Begriff Bestialität?

 

Die Kirche sieht die biologische Natur des Menschen, welcher mithilfe seiner exualität Kinder zeugen kann. Sie geht zudem davon aus, dass Gott diese Natur sinnvoll erschaffen habe. Was kann man, wenn man diese Prämissen akezptiert, folgern?

 

Sicher dass Gott den Menschen in die Lage versetzen wollte, mithilfe seiner Sexualität Kinder zu zeugen. Die Kirche geht aber weiter und schlussfolgert, dass es Gottes Wille sei, dass der Mensch die Sexualität nur so gebaucht, dass dabei Kinder entstehen können. Und genau hier liegt eben der Fehlschluss, selbst aus einer explizit theistischen Sichtweise.

 

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Gerade eben schrieb iskander:

Und genau hier liegt eben der Fehlschluss,

 

"Fehlschluss" hieße, daß die Schlussfolgerung in sich falsch ist. Ich würde eher von einer "Engführung" sprechen, da es AUCH Sinn und Zweck von Sexualität ist Kinder zu zeugen aber eben nicht nur.

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vor 6 Minuten schrieb iskander:
vor 3 Stunden schrieb Moriz:

 (Gerade letzteres dürfte im Bereich der Sexualmoral häufig nicht mehr gehen - Aristoteles hat da einfach ausgedient.)

Der gute Aristoteles kann dafür nichts....

 

Aristoteles hatte sich viele, gute Gedanken gemacht, wie die Welt zu erklären sei.

Bei der Fortpflanzung hat er, in Analogie zu den Pflanzen, deren Samen gedeihen und eine neue Pflanze bilden wenn man sie nur in die passende Erde steckt, die Theorie vom "Homunkulus" entwickelt: Im männlichen Samen stecken viele, kleine "Homunculi", die nur den passenden Blumentopf benötigen (die Gebärmutter der Frau) um zum großen Menschen heranwachsen zu können.

Im Rahmen dieser Theorie kann man nun argumentieren, daß es unethisch sei, diesen Homunculi ihren 'Blumentopf' vorzuenhalten, wie es bei der Onanie oder dem Coitus Interruptus der Fall ist. Und ich denke, die katholische Sexuallehre hat lange darauf aufgebaut.

 

Seit rund 200 Jahren wissen wir nun, daß diese Hypothese von Aristoteles falsch ist. Im menschlichen Samen befindet sich - anders als bei Pflanzen - nicht schon ein kompletter Mensch, sondern nur ein halber Bauplan. Und die Frau ist nicht nur ein Blumentopf, sondern steuer die andere Hälfte des Bauplans bei. Und es gibt überhaupt keinen nachvollziehbaren ethischen Grund, warum man diese im Überfluss vorhandenen halben Baupläne nicht 'verschwenden' dürfen soll.

Nur ist das leider noch nicht in der kirchlichen Lehre angekommen. Darin wabert noch immer das aristotelische Gedankengut herum, auch wenn man zwanghaft versucht, andere Begründungen zu finden, um die traditionelle Lehre bewahren zu können. Dabei ist Aristoteles doch kein Bestandteil der Offenbarung! (Oder sollte ich mich da etwa irren???)

 

Wenn ich hier Aristoteles erwähne, dann als Synonym für eine überholte Lehre.

Aristoteles kann selbstverständlich nichts dafür. Er war mit seinen Ideen seiner Zeit wohl weit voraus und es brauchte Jahrtausende, um seine Weltsicht durch eine bessere Erklärung abzulösen.

 

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vor 24 Minuten schrieb Die Angelika:

 

Was ist an Masturbation widernatürlich?

Und wie bitte kommt man von Homosexualität und Masturbation umgehend zum Begriff Bestialität?

Genau, das meinte ich. Da baut man auf ein Vorurteil, weitere Vorurteile auf und kommt dann dazu Selbstbefriedigung mit Bestialität zu vergleichen. Da empfinden dann viele Menschen, ich bin so oder so ausgegrenzt, wieso mühe ich mich ab.

Mit solchen Lehrgebäuden haben die Pharisäer die Menschen ihrer Zeit vor den Kopf gestoßen. Die Pharisäer empfanden sich selbst als besonders fromm.

 

So empfinde ich, wird die Tür zu Gott durch Geistliche verbaut.

 

Vielleicht habe ich einfach unsinnig um sieben Ecken überlegt. 

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@Flo77

 

Die Kirche und sicher auch @Studiosus meinen das so, dass man aus der menschlichen Natur auf Gottes Willen rückschließen könne. Wie oben erläutert: Gibt Gott dem Menschen eine Anlage, mit der er Kinder zeugen kann, will er, dass der Mensch inder zeugen kann. Das wird wohl jeder akzeptieren, der die Prämisse, dass Gitt den Menschen geschaffen hat, akzeptiert. Nur kommt man damit nichtzur kath. Sexualmoral.

 

Doch, das ist ein Fehlschluss, weil eben explizit etwas aus den Prämissen gefolgert wird, was nicht folgt. Damit es kein Fehlschluss wäre, bräuchte man eine Zusatzprämisse, die etwa so aussehen müsste:

"Wenn Gott dem Menschen eine Analge A gibt und mit dieser unter Umständen ein an und für sich positives Resultat R erzielt werden kann, dann will Gott, dass A nur so eingesetzt werden soll, dass R erzielt werden kann."

 

Das leuchtet nun aber überhaupt nicht ein, wie ich im oben verlinkten Thread dargelegt habe:

 

"Diese Zusatzprämisse scheint mir aber völlig unbewiesen und in der Tat sogar unplausibel zu sein. Normalerweise würde man doch davon ausgehen, dass der Mensch die von Gott gegebenen Anlagen frei gebrauchen kann, solange dadurch niemandem ein Nachteil entsteht. Wir Menschen halten es ja normalerweise auch so, wenn wir jemandem etwas geben.

Abgesehen davon könnte man argumentieren, dass wir Menschen auch in anderen Fällen Dinge in einer Weise verwenden, die ihrer 'natürlichen Zielsetzung' nicht entsprechen (und ihnen also nach kirchl. Lehre also 'widersprechen'). Zum Beispiel ist es eindeutig der 'natürliche Zweck' meines Blutes, meinen Körper zu versorgen, und nicht den eines anderen, und auch nicht, im Labor in einer Schale zu landen."

 

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vor 1 Minute schrieb Moriz:

Darin wabert noch immer das aristotelische Gedankengut herum, auch wenn man zwanghaft versucht, andere Begründungen zu finden, um die traditionelle Lehre bewahren zu können.

Das erinnert mich jetzt an eine andere Debatte...

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vor 2 Minuten schrieb Moriz:

 

Aristoteles hatte sich viele, gute Gedanken gemacht, wie die Welt zu erklären sei.

Bei der Fortpflanzung hat er, in Analogie zu den Pflanzen, deren Samen gedeihen und eine neue Pflanze bilden wenn man sie nur in die passende Erde steckt, die Theorie vom "Homunkulus" entwickelt: Im männlichen Samen stecken viele, kleine "Homunculi", die nur den passenden Blumentopf benötigen (die Gebärmutter der Frau) um zum großen Menschen heranwachsen zu können.

Im Rahmen dieser Theorie kann man nun argumentieren, daß es unethisch sei, diesen Homunculi ihren 'Blumentopf' vorzuenhalten, wie es bei der Onanie oder dem Coitus Interruptus der Fall ist. Und ich denke, die katholische Sexuallehre hat lange darauf aufgebaut.

 

Seit rund 200 Jahren wissen wir nun, daß diese Hypothese von Aristoteles falsch ist. Im menschlichen Samen befindet sich - anders als bei Pflanzen - nicht schon ein kompletter Mensch, sondern nur ein halber Bauplan. Und die Frau ist nicht nur ein Blumentopf, sondern steuer die andere Hälfte des Bauplans bei. Und es gibt überhaupt keinen nachvollziehbaren ethischen Grund, warum man diese im Überfluss vorhandenen halben Baupläne nicht 'verschwenden' dürfen soll.

Nur ist das leider noch nicht in der kirchlichen Lehre angekommen. Darin wabert noch immer das aristotelische Gedankengut herum, auch wenn man zwanghaft versucht, andere Begründungen zu finden, um die traditionelle Lehre bewahren zu können. Dabei ist Aristoteles doch kein Bestandteil der Offenbarung! (Oder sollte ich mich da etwa irren???)

 

Wenn ich hier Aristoteles erwähne, dann als Synonym für eine überholte Lehre.

Aristoteles kann selbstverständlich nichts dafür. Er war mit seinen Ideen seiner Zeit wohl weit voraus und es brauchte Jahrtausende, um seine Weltsicht durch eine bessere Erklärung abzulösen.

 

Genau. Auf Religionen sind auf vielen Irrtümern aufgebaut. Zurückbauen, was nötig wäre, ist dann schwieriger, als Irrtümer zu erschaffen. 

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vor 2 Stunden schrieb Moriz:

 

Aristoteles hatte sich viele, gute Gedanken gemacht, wie die Welt zu erklären sei.

Bei der Fortpflanzung hat er, in Analogie zu den Pflanzen, deren Samen gedeihen und eine neue Pflanze bilden wenn man sie nur in die passende Erde steckt, die Theorie vom "Homunkulus" entwickelt: Im männlichen Samen stecken viele, kleine "Homunculi", die nur den passenden Blumentopf benötigen (die Gebärmutter der Frau) um zum großen Menschen heranwachsen zu können.

 

Aristoteles ging aber davon aus, dass der Mensch erst mal nur eine pflanzliche Seele hat. Er setzte den männlichen Samen nicht mit einem Menschen mit Rechten gleich. Man kann das natürlich so weiterentwickeln, aber weil die meisten Geschlechtsakte von Natur aus (!) unfruchtbar sind, hätte Gott den Zeugungsvorgang dann ziemlich "homunculus-feindlich" eingerichtet.

bearbeitet von iskander
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vor 43 Minuten schrieb Die Angelika:

Und wie bitte kommt man von Homosexualität und Masturbation umgehend zum Begriff Bestialität?

 

Thomas von Aquin in seinen Ausführungen über die vitia contra naturam. Das hat alles seine innere Logik: Thomas qualifiziert diese Laster anhand der "Richtung", in der sie fehlgehen bzw. der Natur widersprechen. Bei der Homosexualität ist das Geschlecht des Partners naturwidrig, bei der Bestialität (Sex mit Tieren, heute wohl eher Zoophilie) die Rasse/Gattung, bei der Masturbation fehlt der Partner und damit das telos/finis des Aktes vollkommen. 

 

Man muss diese Schlussfolgerungen sicher nicht teilen, aber ich werbe dafür, zumindest den Sinnzusammenhang, der sehr wohl da ist, wenn man sich auf diese Denkart einlässt, zu sehen. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 6 Minuten schrieb iskander:

Aristoteles ging aber davon aus, dass der Mensch erst mal nur eine pflanzliche Seele hat. Er setzte den männlichen Samen nicht mit einem Menschen mit Rechten gleich. Man kann das natürlich so weiterentwickeln, aber weil die meisten Geschlectsakte von Natur aus (!) unfruchtbar sind, hätte Gott den zeugungsvorgang dann sehr meschenfeindlich eingerichtet.

Wenn ich mir überlege, wie viele Samen so eine Fichte in ihren beinahe 300 fruchtbaren Jahren erzeugen kann und daß nur ein einziger wieder zu einer ausgewachsenen Fichte werden muß, um die Art zu erhalten, dann hat Gott die ganze Angelegenheit aber sehr, sehr sehr sehr redundant ausgelegt.

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vor 26 Minuten schrieb nannyogg57:

@Studiosus: Eine normative Natur, die nicht mit der faktischen Natur übereinstimmt, ist eine Norm, aber keine Natur.

 

Diese Kritik musst Du nicht an mich richten, sondern an jene, von denen ich diese Unterscheidung entnommen habe. Kurzum: an die klassische katholische Moraltheologie. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 38 Minuten schrieb iskander:

Das wäre genau das zu Beweisende - dass man aus der faktischen Natur jene Normen ableiten kann, welche die Kirche ableitet! 

 

Da wurde ich wohl falsch interpretiert. Es ist genau umgekehrt: Die Kirche leitet ihre moralischen Imperative und Urteile nicht aus der faktischen Natur des Menschen (i. e. der Menschen, so wie er ist) ab, sondern entwickelt sie von seiner normativen Natur (i. e. der Mensch, so wie er von Gott geschaffen und intendiert wurde) her. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 4 Minuten schrieb Studiosus:

 

Thomas von Aquin in seinen Ausführungen über die vitia contra naturam. Das hat alles seine innere Logik: Thomas qualifiziert diese Laster anhand der "Richtung", in der sie fehlgehen bzw. der Natur widersprechen. Bei der Homosexualität ist das Geschlecht des Partners naturwidrig, bei der Bestialität (Sex mit Tieren, heute wohl eher Zoophilie) die Rasse/Gattung, bei der Masturbation fehlt der Partner und damit das telos/finis des Aktes vollkommen. 

 

Man muss diese Schlussfolgerungen sicher nicht teilen, aber ich werbe dafür, zumindest den Sinnzusammenhang, der sehr wohl da ist, wenn man sich auf diese Denkart einlässt, zu sehen. 

Oh, ich sehe und verstehe den inneren Zusammenhang durchaus (und bei der Zoophilie bin ich da auch völlig bei TvA).

 

Was mir absolut nicht einleuchtet ist die Quelle und logische Herleitung der Definition der "Natur", die er zugrunde legt. Es geht um die Prämissen und um die Frage, wie die Kirche damit umgehen soll, wenn ihre Prämissen (die sie gut geheim hält) sich als falsch herausstellen würden.

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vor 11 Minuten schrieb Studiosus:

(i. e. der Mensch, so wie er von Gott geschaffen und intendiert wurde)

Asexuell? (Außer zum Zwecke der Fortpflanzung natürlich) Ernsthaft jetzt?

Irgendwas muß die Kirche da falsch verstanden haben...

... jedenfalls wenn Gott die Welt gut und den Menschen sehr gut geschaffen hat (Gen 1).

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vor 51 Minuten schrieb iskander:

Und während man wohl die konsekration von Hostien kaum "gut" oder "schlecht" machen kann, kann man gut oder schlecht predigen.

Oh doch, glaub mir, das kann man seeeehr schlecht machen oder auch seeehr gut und alles dazwischen.

Nicht umsonst spricht man auch von "Ars Celebrandi" - der eine beherrscht die, die andere nicht.

(Aber ich vermute du meinst nicht die Prozess- sondern die Ergebnissqualität und die ist immer gleich: der in den Gestalten von Brot und Wein anwesende Christus)

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vor 31 Minuten schrieb Studiosus:

Thomas von Aquin

 

Ist das nicht selbiger Theologe, der meinte, dass die Frau nichts weiter als ein missratener Mann sei?

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vor 28 Minuten schrieb Studiosus:

 

Thomas von Aquin in seinen Ausführungen über die vitia contra naturam. Das hat alles seine innere Logik: Thomas qualifiziert diese Laster anhand der "Richtung", in der sie fehlgehen bzw. der Natur widersprechen. Bei der Homosexualität ist das Geschlecht des Partners naturwidrig, bei der Bestialität (Sex mit Tieren, heute wohl eher Zoophilie) die Rasse/Gattung, bei der Masturbation fehlt der Partner und damit das telos/finis des Aktes vollkommen. 

 

Man muss diese Schlussfolgerungen sicher nicht teilen, aber ich werbe dafür, zumindest den Sinnzusammenhang, der sehr wohl da ist, wenn man sich auf diese Denkart einlässt, zu sehen. 

Wie kann man so stur auf den Fehlschlüssen der Vorfahren beharren. 

 

Thomas von Aquin war ein Kind seiner Zeit. Ihn wörtlich zu nehmen, ist genauso verkehrt, wie die Bibel oder die Tradition wörtlich und unfehlbar zu nehmen.

Die Masturbation ist etwas absolut normales. Meine älteste Tochter hat es mit drei Jahren angefangen. Sie hat ohne unser Zutun aufgehört. Ich machte es ab ca. 11 Jahren bis fünfmal täglich. Es war mir ein Ventil, um den Druck abzubauen. Wie religiöser ich wurde, je mehr Probleme hatte ich mit dem, was Natur gewesen war.

 

Ein Patient von uns brachte es in einem Witz auf den Punkt: "Welches Organ benötigt man am Meisten, wenn man sich hier in der Psychiatrie selbst befriedigt", fragte er mich. Ich lachte. Er sagte: "Falsch, was Sie denken. Die Ohren. Man muss immer aufpassen, dass niemand dazu kommt."

Hätte man bei ihm nie Druck aufgebaut und ihn leben lassen, hätte er nicht so aufpassen müssen. 

Der Gott, den die Bibel malt, schaute sehr gerne durch das Schlüsselloch. Doch wesentliche Fragen scheinen ihn nicht interessiert zu haben. So hat dann Moses ein Erbrecht geschaffen, das zur Zerstückelung des Grund und Bodens führte. Gilt auch für den Koran.

 

Nun bekomme ich sicher wieder Note 6. 

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