Jump to content

Synodaler Weg - schon versperrt?


Jan_Duever

Recommended Posts

vor 11 Stunden schrieb Moriz:

 

Tiere sind die meiste Zeit ihres Lebens asexuell und nur wenige Tage oder Wochen im Jahr fruchtbar - und dann entsprechend läufig, brünstig, etc.; jedenfalls sexbesessen.

Der Mann ist allenfalls in seinem ersten Lebensjahrzehnt asexuell, sobald er fruchtbar ist, müsste er also, seiner Natur folgend, sexbessen sein. Und alle Frauen bespringen, die gerade ihre fruchtbaren Tage haben. "Wachset und mehret euch".  Das wäre in meinen Augen eine logische Schlussfolgerung aus dem 'Naturrecht'.

Denn eines ist der Mensch mit Sicherheit nicht: Asexuell wie die Tiere (jedenfalls die meiste Zeit). Im Gegenteil, Sexualität hat beim Menschen auch eine soziale Funktion. Und kann, wie alle sozialen Interaktionen, gut und weniger gut gelebt werden. So zu tun als sei man ein asexuelles Wesen gehört dabei zu den weniger guten Möglichkeiten.

 

vor 8 Stunden schrieb Wunibald:

Und Thomas von Aquin konnte ja noch nichts von den Bonobos und ihrem Sexualverhalten wissen.

"Bonobo-Schimpansen lösen nicht nur Konflikte mit Sex. Eine Nummer zwischendurch fördert auch nachhaltig das soziale Miteinander."

 

Es ist halt so: Alles im Recih cer Biologie, was die kirchliche Morallehre bestätigt, gehört zur wahren und gottgewollten Natur. Alles, was sie nicht bestätigt, ist gefallene und verdorbene Natur. Wenn Tiere nur selten und nur zur Fortpflanzung Sex haben ist das vorbildhaft für den Menschen (oder war es das zumindest). Wenn Tiere hingegen mehr Sex als nötig haben, wird der Mensch sich doch bitte nicht auf das Niveau des Viehs herabwürdigen und dieses zum Vorbild nehmen!

 

 

vor 10 Stunden schrieb Flo77:

Ich ersetze ja bei Dir schon im Geiste permanent "Natur" mit "Wesen" oder "Essenz" - das einzig Sinnlose an dieser Debatte ist, daß Du und die Kirche sich weigern dieses Wesen so zu beschreiben, daß man konkrete Aussagen einer Prüfung und Kritik unterziehen könnte.

 

Man bekommt immer nur vorgesetzt, daß etwas gegen die Natur des Menschen sei. Was aber diese Natur ist, wird genauso im Nebel gelassen wie die innertrinitarischen Zusammenhänge (bei denen ich das ja noch verstehen kann).

 

Das sehe ich etwas anderes. Die Kirche pflegt hier keinen Mysterianismus. Sie beruft sich hier weniger auf eine abstarkte Natur als auf konkrete Normen, die aus ("gottgewollten") natürlichen Zusammenhängen folgen sollen. Das Hauptargument scheint im Prinzip immer die gleiche Form zu haben, welche ich in dem anderen Thread dargelegt habe.

Das heißt: Grundsätzlich kann jeder Mensch prüfen, ob die kath. Sexuallehre aus einem theistischen Weltbild, in welchem Gott die menschliche Sexualität erschaffen hat, folgt. Wie dargelegt folgt sie jedenfalls nach meinem Dafürhalten eindeutig nicht.

 

vor 46 Minuten schrieb Merkur:

Das wäre m.E. zu einfach. Wenn man sich etwas Mühe gäbe, könnte man schon eine schlüssige Begründung finden. Argumente gäbe es auf jeden Fall. Nur hält man das im Moment anscheinend noch nicht für notwendig oder zu mühsam oder was auch immer. Derzeit reicht immer noch ein: "Sowas weiß man doch."

 

Wenn Du ein Argument kennst: Nur zu. Zudem glaubt die Kirche ja, Argumente zu haben - nur entpupen die sich bei etwas näherem Hinsehen als Fehlschlüsse.

 

vor 10 Stunden schrieb rorro:

Wenn Du das sagst, der ja so regelmäßig Quellen studiert um die Hintergründe besser zu verstehen (*hüstel*), dann wird das wohl so sein... [/Ironie]

 

Hat er denn ncht recht? Beim Messpfer mag man ja die Meinung vertreten (Du vertrittst sie, wenn ich mich richtig erinnere), dass es eigentlich nur auf Gott ankomme. Und beim Empfang der Kommunion mag man argumentieren, dass es auf die objektive Gültigkeit des Sakraments ankommt, ob die Konsekration nun ästhetisch ansprechend war oder nicht. Und vielleicht mag man bezogen auf die Lesungen sogar ähnlich argumentieren.

 

Aber die Predigt ist ja nun wirklich kein Sakrament und offensichtlich für den Menschen da. Und da geht es nicht primär um eine rein spirituelle, vom Inhalt unabhängige Wirkung, sondern doch auch und vor allem um den Inhalt, oder? Oder möchte man eine spezifische spirituelle Wirkung postulieren, die nur vom Priester und Diakon ausgehen kann? Würde das nicht selbst das katholische Verständnis arg strapazieren?

  • Like 1
  • Thanks 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 59 Minuten schrieb Marcellinus:

 

Ich habe nicht den Eindruck, daß die kath. Kirche im Bezug auf ihre Moralvorstellungen oder ihre Welterklärung noch satisfaktionsfähig ist, und das übrigens nicht erst seit gestern. 

An dieser Stelle ein kleiner apologetischer Hinweis: Moraltheologen wie Gründel sind nicht so drauf.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 3 Minuten schrieb nannyogg57:
vor einer Stunde schrieb Marcellinus:

Ich habe nicht den Eindruck, daß die kath. Kirche im Bezug auf ihre Moralvorstellungen oder ihre Welterklärung noch satisfaktionsfähig ist, und das übrigens nicht erst seit gestern. 

An dieser Stelle ein kleiner apologetischer Hinweis: Moraltheologen wie Gründel sind nicht so drauf.

 

In der kath. Kirche entscheiden nicht einzelne Theologen über die Lehre, sondern das Lehramt, also letztlich der Papst. Ob einzelne Theologen in ihren jeweiligen Überlegungen zu anderen Ergebnissen kommen, mag für Leute, die sich für Theologie interessieren, bedeutsam sein, ist aber für die Position der Kirche ohne Belang. Da die Theologen zusätzlich zu den allgemeinen Erkenntnisgrenzen der Philosophie auch noch darauf achten müssen, die Interessen ihres kirchlichen Auftraggebers nicht zu verletzten, kommt das heraus, was ich "nicht satisfaktionsfähig" nenne.

 

Es ist einfach so: in allen Bereichen menschlicher Erkenntnis hinken die Kirchen (wie übrigens alle Religionen) nur noch hinterher. In dem Irrtum befangen, die "Wahrheit" müsse irgendwo in der fernen Vergangenheit liegen, sind sie ständig damit beschäftigt, ihre veralteten Vorstellungen entweder auch nur einigermaßen mit der Gegenwart kompatibel zu halten (der Weg der Protestanten), oder gegen eben diese Gegenwart zu verteidigen (Weg der Katholiken).

 

Besonders leid tun können einem dabei die, die den protestantischen Weg innerhalb der kath. Kirchen gehen wollen. Gemeinsam ist ihnen nur, daß sie hinter der Wirklichkeit hinterherhinken, die einen mehr, die anderen weniger, und somit zum allgemeine Erkenntnisgewinn nichts beitragen, tragisch, da ihr Aufwand erheblich ist und einer besseren Sache wert wäre.

 


 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Katholische Moraltheologie kann nur dann verzweifelt versuchen, anschlußfähig zu sein, wenn sie sich vom lehramtlichen Positivismus so weit entfernt als das möglich ist, ohne die Lehrerlaubnis zu verlieren. Das ist nun nichts neues. Dabei verkennen die Moraltheologen leider, dass die Gesellschaft nicht auf sie und ihre Einlassungen wartet. Selbst die modernste katholische Moraltheologie hinkt schon wieder dermaßen dem gesellschaftlichen Mainstream hinterher, dass sie eher peinlich, denn überzeugend auf normale (= d. h. anhand der Mehrheit der Bevölkerung gemessen: nicht praktizierende Katholiken) wirken muss. 

bearbeitet von Studiosus
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 10 Minuten schrieb Marcellinus:

 

In der kath. Kirche entscheiden nicht einzelne Theologen über die Lehre, sondern das Lehramt, also letztlich der Papst. Ob einzelne Theologen in ihren jeweiligen Überlegungen zu anderen Ergebnissen kommen, mag für Leute, die sich für Theologie interessieren, bedeutsam sein, ist aber für die Position der Kirche ohne Belang. Da die Theologen zusätzlich zu den allgemeinen Erkenntnisgrenzen der Philosophie auch noch darauf achten müssen, die Interessen ihres kirchlichen Auftraggebers nicht zu verletzten, kommt das heraus, was ich "nicht satisfaktionsfähig" nenne.

 

Es ist einfach so: in allen Bereichen menschlicher Erkenntnis hinken die Kirchen (wie übrigens alle Religionen) nur noch hinterher. In dem Irrtum befangen, die "Wahrheit" müsse irgendwo in der fernen Vergangenheit liegen, sind sie ständig damit beschäftigt, ihre veralteten Vorstellungen entweder auch nur einigermaßen mit der Gegenwart kompatibel zu halten (der Weg der Protestanten), oder gegen eben diese Gegenwart zu verteidigen (Weg der Katholiken).

 

Besonders leid tun können einem dabei die, die den protestantischen Weg innerhalb der kath. Kirchen gehen wollen. Gemeinsam ist ihnen nur, daß sie hinter der Wirklichkeit hinterherhinken, die einen mehr, die anderen weniger, und somit zum allgemeine Erkenntnisgewinn nichts beitragen, tragisch, da ihr Aufwand erheblich ist und einer besseren Sache wert wäre.

 


 

Da spüre ich wieder mal den kritischen @Studiosus

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 21 Minuten schrieb Marcellinus:

 

In der kath. Kirche entscheiden nicht einzelne Theologen über die Lehre, sondern das Lehramt, also letztlich der Papst. Ob einzelne Theologen in ihren jeweiligen Überlegungen zu anderen Ergebnissen kommen, mag für Leute, die sich für Theologie interessieren, bedeutsam sein, ist aber für die Position der Kirche ohne Belang. 

 

Das ist eine zutreffende Einsicht, die ich mir auch bei Katholiken, gerade bei Theologen, wünschen würde. Theologen wie Gündel (?; kenne ich nicht, nie gelesen), Auer, Häring, Schockenhoff, Goertz usw. können bändeweise publizieren, was sie für richtig halten. Die Morallehre der Kirche ist es nicht. Sie können hoffen, dass ihre Impulse vom Lehramt rezipiert werden, mehr nicht. Ansonsten bleiben ihre wissenschaftlichen Publikationen, was sie eben sind: wissenschaftliche Publikationen. Und wissenschaftliche Publikationen sind nicht geeignet den Katholiken im Glauben und im Gehorsam zu binden. Man kann sie zur Kenntnis nehmen oder es lassen. Sie haben keine normative Qualität. 

bearbeitet von Studiosus
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Und nochmal ein Nachschlag zur zeitgenössischen, nicht-römischen Moraltheologie: Ich persönlich kann damit überhaupt nichts anfangen. Nicht nur weil allen diesen Ansätzen die Verbindlichkeit abgeht. Auch inhaltlich spricht mich da nichts an. Wenn ich Moraltheologen wie z. B. Goertz (pars pro toto) lese, dann frage ich mich, worin hier überhaupt noch das genuin Christliche oder weiter gefasst Religiöse in seinen Ausführungen bestehen soll. Nur weil ich an irgendeiner Stelle mal die Worte "Gott" oder "Bibel" droppe, wird eine von grundauf areligiös gedachte Moralphilosophie noch lange nicht nicht zur Moraltheologie. 

 

Diese Moraltheologien kommen vollständig ohne den klassischen Begriff der  Sünde oder Natur, die Offenbarung und ja, das fällt mir nicht leicht zu sagen, im Letzten ohne einen zumindest angenommen Gott aus. Ich halte sie sogar eher für Nichtgläubige annehmbar als für Gläubige. 

bearbeitet von Studiosus
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 1 Minute schrieb Higgs Boson:

 

Was ich dabei irgendwie nicht ganz verstanden habe, wie können Adam und Eva, die Gut und Böse nicht unterscheiden können, was man können muss um zu sündigen, sündigen, indem sie vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse essen und dann erst Gut und Böse unterscheiden und sündigen können.

 

Das ist eines dieser Erbsündeunlogiken (es gibt einen ganzen Haufen).

 

Das ist in der Tat ein interessanter Punkt. Darüber könnte man nun viel sagen. 

 

Vorab nur so viel: Die Stammeltern hatten ihr Gebot, nicht vom Baum zu essen, direkt und unmittelbar von Gott selbst erhalten, mit dem sie - anders als die postlapsarische Menschheit - direkten Umgang hatten. Den freien Willen, hierauf würde ich den Akzent legen, hatten sie allerdings und haben diesen benutzt, um das Gebot Gottes zu übertreten. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 1 Minute schrieb Studiosus:

 

Das ist in der Tat ein interessanter Punkt. Darüber könnte man nun viel sagen. 

 

Vorab nur so viel: Die Stammeltern hatten ihr Gebot, nicht vom Baum zu essen, direkt und unmittelbar von Gott selbst erhalten, mit dem sie - anders als die postlapsarische Menschheit - direkten Umgang hatten. Den freien Willen, hierauf würde ich den Akzent legen, hatten sie allerdings und haben diesen benutzt, um das Gebot Gottes zu übertreten. 

 

Und dieser Umgang macht den Unterschied? Woraus schließt Du das? Warum wird das Ding mit der Erbsünde, was ja so wichtig ist, an keiner Stelle erwähnt und findet erst Jahrtausende später Platz in nicht von einer Überlieferungstradition gedeckter Theologie?

 

Der Text gibt es nicht her. Da klingt das eher, als ob Gott sauer ist, dass der Mensch geworden ist wie er, indem er Gut und Böse erkennt (wie die Schlange korrekterweise vorher gesagt hatte). Damit er nicht auch noch die Hand ausstrecke nach dem Baum des Lebens und ewig lebe, fliegt er aus dem Paradies.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Um vom Sündenfall wieder zurück zum Synodalen Weg zu kommen (und nein, das ist nicht identisch): In der aktuellen Ausgabe von "Christ und Welt" lobt Georg Löwisch die Teilnehmer des Synodalen Wegs, und zwar alle. Dass Menschen mit derart unterschiedlichen Einstellungen zu Kompromissen finden, sei eine enorme Leistung und ein gutes Ergebnis. Sein Fazit: "Die versammelte katholische Kirche schafft es, eine Einigung zu erzielen – vom Ultratraditionalisten bis zur Hardcore-Reformerin. Wer dieses Ergebnis runterputzt, ignoriert die große Leistung darin."

Zeit-Abonnenten können den Artikel komplett hier nachlesen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 9 Minuten schrieb Alfons:

Um vom Sündenfall wieder zurück zum Synodalen Weg zu kommen (und nein, das ist nicht identisch): In der aktuellen Ausgabe von "Christ und Welt" lobt Georg Löwisch die Teilnehmer des Synodalen Wegs, und zwar alle. Dass Menschen mit derart unterschiedlichen Einstellungen zu Kompromissen finden, sei eine enorme Leistung und ein gutes Ergebnis. Sein Fazit: "Die versammelte katholische Kirche schafft es, eine Einigung zu erzielen – vom Ultratraditionalisten bis zur Hardcore-Reformerin. Wer dieses Ergebnis runterputzt, ignoriert die große Leistung darin."

Zeit-Abonnenten können den Artikel komplett hier nachlesen.

Was wurde konkret erreicht?

Wann wird das Konkrete in die Praxis umgesetzt?

 

Was ich bisher wahrgenommen habe, ist: Ein Elefant hat eine Mücke geboren. Ob die Mücke leben wird, ist noch lange nicht klar.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 26 Minuten schrieb Alfons:

Um vom Sündenfall wieder zurück zum Synodalen Weg zu kommen (und nein, das ist nicht identisch)

 

Die einen sagen so, die anderen so. Gibt's dafür eigentlich schon eine Gruppe? Lapsus 2.0?

 

vor 26 Minuten schrieb Alfons:

In der aktuellen Ausgabe von "Christ und Welt" lobt Georg Löwisch die Teilnehmer des Synodalen Wegs, und zwar alle. Dass Menschen mit derart unterschiedlichen Einstellungen zu Kompromissen finden, sei eine enorme Leistung und ein gutes Ergebnis. Sein Fazit: "Die versammelte katholische Kirche schafft es, eine Einigung zu erzielen – vom Ultratraditionalisten bis zur Hardcore-Reformerin. Wer dieses Ergebnis runterputzt, ignoriert die große Leistung darin."

Zeit-Abonnenten können den Artikel komplett hier nachlesen.

 

Aber ad rem: Ob man das wirklich so überschwänglich loben sollte, weiß ich nicht. Auch nicht, ob hier wirklich Kompromisse im guten Sinne erreicht wurden. Mir scheint es eher so - bei der letzten Versammlung war das ganz offenkundig -, dass hier das weite Feld der Unentschlossen sich weitgehend dem Mehrheitswillen gebeugt hat. Was ich auch verstehen kann. Der Druck war, trotz Abrüstung in der Sprache, mit Händen zu greifen. Jedoch halte ich Kompromisse, die auf Irenismus oder Angst beruhen, nicht für lobenswert. Ich könnte mir auch vorstellen, dass manche Bischöfe ihre Stimme nur deswegen nicht verweigert haben, da ihnen ohnehin klar ist, dass manche Voten zum Scheitern verurteilt sind. Das wäre dann eine taktisch kluge Entscheidung: Den Kirchenpöbel besänftigen, ohne befürchten zu müssen, dass daraus echte Konsequenzen erwachsen (ich polemisiere). 

 

Der harte Kern hat sich mehr oder weniger weiterhin konsistent verhalten und dagegen gestimmt. Dafür gilt diesen - vor allem Bischöfen - mein Dank. Zumindest weiß man jetzt, woran man ist. 

 

Wie weit diese Kompromisse tragen, wage ich noch nicht zu beurteilen.

bearbeitet von Studiosus
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 26 Minuten schrieb Alfons:

Um vom Sündenfall wieder zurück zum Synodalen Weg zu kommen (und nein, das ist nicht identisch): In der aktuellen Ausgabe von "Christ und Welt" lobt Georg Löwisch die Teilnehmer des Synodalen Wegs, und zwar alle. Dass Menschen mit derart unterschiedlichen Einstellungen zu Kompromissen finden, sei eine enorme Leistung und ein gutes Ergebnis. Sein Fazit: "Die versammelte katholische Kirche schafft es, eine Einigung zu erzielen – vom Ultratraditionalisten bis zur Hardcore-Reformerin. Wer dieses Ergebnis runterputzt, ignoriert die große Leistung darin."

Zeit-Abonnenten können den Artikel komplett hier nachlesen.

 

Wo war denn da ein "Ultratraditionalist"? Ich bezweifle, daß der Autor überhaupt sagen kann, wen er damit meint...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 2 Minuten schrieb rorro:

 

Wo war denn da ein "Ultratraditionalist"? Ich bezweifle, daß der Autor überhaupt sagen kann, wen er damit meint...

 

Ich vermute, er hatte Rudolf Voderholzer im Sinn.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Rudolf Voderholzer ist kein Traditionalist und erst recht kein Ultratraditionalist. 

 

Allein diese undifferenzierte Terminologie lässt mich an diesem Text doch etwas zweifeln. 

 

Es sei denn, Traditionalismus heißt in deutschen Landen heute schon, nicht die gesamte Lehre der Kirche über Bord zu werfen. Früher nannte man das schlicht "katholisch". 

 

Aber wie schon Karl Krauss schrieb: Wenn die Sonne der Kultur tief steht, werfen auch Zwerge lange Schatten. Auf unsere Situation bezogen: Wenn Wahnsinn und Häresie in der Kirche freien Lauf gelassen wird, dann erscheint schon ein normal katholischer Bischof als neuer Athanasius. 

bearbeitet von Studiosus
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor einer Stunde schrieb Studiosus:

 

Theologen wie Gündel (?; kenne ich nicht, nie gelesen)

Hmm ...

 

Gründel.

 

Gündel kenne ich auch nicht.

bearbeitet von nannyogg57
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 2 Minuten schrieb nannyogg57:

Hmm ...

 

Gründel.

 

Gündel kenne ich auch nicht.

Mit oder ohne R. Ich kenne ihn nicht. Nun behaupte ich auch nicht, jeden Moraltheologen deutscher Sprache zu kennen. Mir reichen schon die, die ich kenne. 

bearbeitet von Studiosus
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 6 Stunden schrieb Studiosus:

Wenn Wahnsinn und Häresie in der Kirche freien Lauf gelassen wird

Ach du lieber Gott, wann dürfen wir den Feuer-und Schwefelregen erwarten?

 

Werner

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

9 hours ago, Studiosus said:

Und wissenschaftliche Publikationen sind nicht geeignet den Katholiken im Glauben und im Gehorsam zu binden. Man kann sie zur Kenntnis nehmen oder es lassen. Sie haben keine normative Qualität. 

 

Entschuldigung, aber inwieweit das „Lehramt“ den die Katholiken in „Glauben und Gehorsam“ bindet, macht man woran fest?

Daran, wie häufig er oder sie Hl. Messe aufsucht? Wie oft er oder sie betet? Ob er oder sie Kirchensteuer bezahlt? Ob einer Lehraussage öffentlich widersprochen wird?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 11 Stunden schrieb Studiosus:

 

Das ist in der Tat ein interessanter Punkt. Darüber könnte man nun viel sagen. 

 

Vorab nur so viel: Die Stammeltern hatten ihr Gebot, nicht vom Baum zu essen, direkt und unmittelbar von Gott selbst erhalten, mit dem sie - anders als die postlapsarische Menschheit - direkten Umgang hatten. Den freien Willen, hierauf würde ich den Akzent legen, hatten sie allerdings und haben diesen benutzt, um das Gebot Gottes zu übertreten. 

Den freien Willen haben auch kleine Kinder. Trotzdem sind sie nicht in der Lage, die Konsequenzen des eigenen Handelns einzuschätzen, auch wenn Mama und Papa etwas direkt verbieten. Und auf diesem geistigen Niveau dürften sich die fiktiven Personen Adam und Eva vor dem Verzehr der Frucht vom Baum der Erkenntnis befunden haben.

 

Wie gesagt, der Schöpfer hätte diesen Baum auch einfach unzugänglich für die beiden pflanzen können.

 

Das ist der Grund, warum man auf Putzmittel-Flaschen u.ä. lesen kann: Ausserhalb der Reichweite von Kindern aufbewahren. 

 

Gute, verantwortungsbewusste  Eltern lassen ihr kleines Kind nicht alleine unbeaufsichtigt im Zimmer, während ein Feuerzeug/scharfes Messer/etc. sich in Reichweite des Kindes befinden. Die Aussage: 'Aber ich habe dem Kind doch verboten, damit zu spielen!' wird maximales Kopfschütteln hervorrufen. 

 

Da er aber entweder ein hinterfotziges Ursch oder komplett unfähig ist, hat er sie bewusst in die Falle gelockt. Sagt viel über die characterlichen Defizite des biblischen Gottes aus.

 

Oder ein komplett übervorderter alleinerziehender Gott-Vater. Würde auch andere cholerische Ausfälle erklären...

 

Aber nix zum Bewundern oder Anbeten. Keine Vorbildfunktion, nur abschreckendes Negativ-Beispiel, wie man es nicht macht.

bearbeitet von rince
  • Like 2
  • Thanks 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 8 Stunden schrieb Studiosus:

 

Die einen sagen so, die anderen so. Gibt's dafür eigentlich schon eine Gruppe? Lapsus 2.0?

 

 

Aber ad rem: Ob man das wirklich so überschwänglich loben sollte, weiß ich nicht. Auch nicht, ob hier wirklich Kompromisse im guten Sinne erreicht wurden. Mir scheint es eher so - bei der letzten Versammlung war das ganz offenkundig -, dass hier das weite Feld der Unentschlossen sich weitgehend dem Mehrheitswillen gebeugt hat. Was ich auch verstehen kann. Der Druck war, trotz Abrüstung in der Sprache, mit Händen zu greifen. Jedoch halte ich Kompromisse, die auf Irenismus oder Angst beruhen, nicht für lobenswert. Ich könnte mir auch vorstellen, dass manche Bischöfe ihre Stimme nur deswegen nicht verweigert haben, da ihnen ohnehin klar ist, dass manche Voten zum Scheitern verurteilt sind. Das wäre dann eine taktisch kluge Entscheidung: Den Kirchenpöbel besänftigen, ohne befürchten zu müssen, dass daraus echte Konsequenzen erwachsen (ich polemisiere). 

 

Der harte Kern hat sich mehr oder weniger weiterhin konsistent verhalten und dagegen gestimmt. Dafür gilt diesen - vor allem Bischöfen - mein Dank. Zumindest weiß man jetzt, woran man ist. 

 

Wie weit diese Kompromisse tragen, wage ich noch nicht zu beurteilen.

Alle, die Veränderung wollen, als Kirchpöbel zu bezeichnen, ist mehr als nur polemisch. Das erlauben sich sonst nur alte Säcke wie ich, die eh nichts zu verlieren haben. 😢

 

Dass es bei den Fehlleistungen, die die katholische Kirche über Jahrhunderte angehäuft hat, alles beim Alten bleiben soll, spricht Bände.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

2 hours ago, rince said:

.....Oder ein komplett übervorderter alleinerziehender Gott-Vater. Würde auch andere cholerische Ausfälle erklären...

 

Aber nix zum Bewundern oder Anbeten. Keine Vorbildfunktion, nur abschreckendes Negativ-Beispiel, wie man es nicht macht.

 

Für mich persönlich ist das die Frage von Gottesbildern.

Allerdings ist für mich die Verknüpfung „Gott“ mit „Lehramt“ und „Wahrheit“, die mir in der Diskussion oft zu bestehen scheint, innerlich unverständlich.

Die Kirche „weiß“ über Gott genausowenig wie jeder x-beliebige Mensch auf diesem Planeten, sie weiß tatsächlich nur etwas über ihre eigenen Gottesbilder, und daraus abgeleitet, etwas über den Umgang mit Menschen anhand dieser Gottesbilder.

Streng genommen, gehört diese Erkenntnis für mich zu den Grundpfeilern aller drei abrahamitischen Religionen - niedergelegt im mosaischen Bilderverbot.

Die Geschichte der Religion ist daher eine Geschichte der Geschichten.

Erzählungen von der Begegnungen des Menschen mit dem Geheimnisvollen, letztlich unergründlichen, in sich wie in der Welt.

Das Christentum stellt für mich eine der überzeugendsten dieser „Geschichten“ dar, aus einer Vielzahl von Gründen.

Versucht man aber, sie aber zu einer faktischen „Realität“ zu verdrehen (die dann oft nur zur Begründung rein menschlicher Machtansprüche dient), von der wir sogar angeblich etwas „wissen“ könnten (statt es eben nur zu glauben), geht für mich jedenfalls die besondere Kraft der Religion verloren.

Sie wird bloß zu einer weiteren menschgemachten Ideologie, ohne Freiheit, ohne Möglichkeit und Überzeitlichkeit - und beschreibt Solidarität dann vor allem in hierarchischen Strukturen.

Deswegen bleibt mir das „Lehramtschristentum“, dass hier des öfteren beschrieben wird, meist so fremd - es macht den bürokratischen Vorgang und die Aktenlage zur Hauptsache.

Das Leben und die frohe Botschaft vom Reich Gottes geht dabei für mich verloren.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Join the conversation

You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Only 75 emoji are allowed.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Clear editor

×   You cannot paste images directly. Upload or insert images from URL.

×
×
  • Neu erstellen...