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Synodaler Weg - schon versperrt?


Jan_Duever

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vor 41 Minuten schrieb Moriz:
vor 15 Stunden schrieb Frank:

Es muss doch irgendeinen nachvollziehbaren Grund geben der "Hamna schon immer so gemacht" bzw. "Hamma noch nie so gemacht" hinaus geht.

Vielleicht sollten wir diese Gründe (auch 'Tradition' genannt) wirklich ernst nehmen. Und die Nebelkerze von JPII ('kann nicht') vergessen.

Um eine Jahrtausende alte Tradition zu verändern muß man wirklich sehr gute Gründe haben. Haben wir die?

Und wenn wir hier diese Gründe haben, aber anderswo nicht; wäre es sinnvoll, hier anders zu handeln als anderswo? Oder würde das die Einheit zerbrechen?

Ich würde Überlegungen in diese Richtung für weitaus zielführender halten. Nicht zuletzt, weil es weitaus einfacher ist, zu akzeptieren, daß man eine sehr lange geübte Tradition (noch) nicht ändern kann; oder die Einheit der Kirche nicht gefährden will (so sie gefährdet wäre) als ein 'ich kann nicht' zu akzeptieren daß nach 'ich will nicht' klingt und sich in Argumentationen zu verstricken die doch am eigentlichen Kern vorbei gehen.

Ich weiss nicht...

Die preussischen Verwaltungsgrundsätze reichen mir als Begründung alleine nicht aus.

Natürlich hast du recht, das es gute Gründe braucht um etwas zu tun was wir "noch nie gemacht haben". Diese Gründe können aber nur eine Antwort auf die Gründe "wie wir's schon immer gemacht haben" sein.

Ja, etwas anzufangen das wir noch nie gemacht haben, hat das Potential die Kirche zerbrechen zu lassen. Das sehen wir ja schon hier im Thread in Reaktion auf ein Gedankenexperiment. Um so wichtiger ist es die Argumente die den Status Quo begründen, die Argumente welche die Tradition stützen anzusehen.

"Das ist halt Tradition" ist ein Totschlag-Argument.

"Das ist Tradition und es ist eine gute Tradition weil 1..., 2... 3...." Damit kann man arbeiten.

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Am 29.1.2021 um 16:37 schrieb rorro:

 

Das hat er (auf Deutsch übersetzt natürlich) geschrieben. Er kommentiert das Wer, das Wann und das Was (Adv. Haer. III 1,1f. )

 

 

Das schrieb er 140 Jahre vor der Legalisierung des Christentums.

 

Aber auch 120 bis 130 Jahre nach dem Geschehenen - zu Deutsch: Er konnte keinen der vier Evangelisten persönlich gekannt haben. Er hatte möglicherweise Quellen, die er aber nicht nennt, die also von einem Autor von 2020 neu interpretiert werden müssen.

 

Nach deiner Argumentation wäre ein Autor um 1900, der über die napoleonischen Kriege schreibt, glaubwürdiger, als einer, der heute darüber schreibt.
Aber warum?
Ein Autor um 1900 kannte auch keinen der beteiligten Generäle, egal ob auf Seiten Napoleons oder seiner Gegner mehr persönlich.
Es kann umgekehrt sein, dass Quellen, wie Briefe Napoleons an den Zaren oder an Kaiser Franz (oder umgekehrt) erst später aufgetaucht sind.
Zudem stand ein Autor um 1900 höchstwahrscheinlich unter dem Einfluss der deutsch-französischen Erbfeindschaft - d.h. ein Franzose zu dieser Zeit sah Napoleon als Gründer der Grande Nation, ein Deutscher als knapp hinter dem Teufel stehend. Das ist heute in beiden Ländern anders.

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Das kann man so einfach nicht sagen: Wenn die historischen Ereignisse - der Evangelien um das Jahr 30, der Acta Apostolorum darüber hinaus und der paulinischen Briefliteratur bis ca. 60 n. Chr. - durch eine oral tradition überliefert sind, können sich durchaus Informationen verlässlich über einen gewissen Zeitraum übermitteln (hierzu müsste es Untersuchungen geben). 

 

Nimmt man konkret den Fall des Irenäus, der seinerseits Schüler des Apostelschülers Polykarp gewesen sein soll, dann bliebe ein Abstand von einigen Jahrzehnten bis wenigen Jahren (je nachdem, wo man den Punkt setzt) zu den unmittelbaren Zeugen der Ereignisse zu überbrücken. Das erscheint mir keine unüberwindliche Distanz zu sein. 

 

Wenn wir for arguments sake einmal annähmen, ein Zeuge aus dem engeren Kreis um Jesus wäre zu der Zeit der Kreuzigung 20 Jahre als gewesen und mit 60 Jahren gestorben, so kommen wir, ganz ohne Verrenkungen, schon an das Jahr 70. n. Chr. heran. Hier soll ja, folgt man der Mehrheitsmeinung, frühestens die Abfassung der Evangelien verortet werden. Von dort aus ist es - über einen womöglich ungenannten Mittler einer Generation danach - ein Katzensprung zu Polykarp. 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus 

bearbeitet von Studiosus
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vor 11 Minuten schrieb Studiosus:

Das kann man so einfach nicht sagen: Wenn die historischen Ereignisse - der Evangelien um das Jahr 30, der Acta Apostolorum darüber hinaus und der paulinischen Briefliteratur bis ca. 60 n. Chr. - durch eine oral tradition überliefert sind, können sich durchaus Informationen verlässlich über einen gewissen Zeitraum übermitteln (hierzu müsste es Untersuchungen geben). 

 

Nimmt man konkret den Fall des Irenäus, der seinerseits Schüler des Apostelschülers Polykarp gewesen sein soll, dann bliebe ein Abstand von einigen Jahrzehnten bis wenigen Jahren (je nachdem, wo man den Punkt setzt) zu den unmittelbaren Zeugen der Ereignisse zu überbrücken. Das erscheint mir keine unüberwindliche Distanz zu sein. 

 

Wenn wir for arguments sake einmal annähmen, ein Zeuge aus dem engeren Kreis um Jesus wäre zu der Zeit der Kreuzigung 20 Jahre als gewesen und mit 60 Jahren gestorben, so kommen wir, ganz ohne Verrenkungen, schon an das Jahr 70. n. Chr. heran. Hier soll ja, folgt man der Mehrheitsmeinung, frühestens die Abfassung der Evangelien verortet werden. Von dort aus ist es - über einen womöglich ungenannten Mittler einer Generation danach - ein Katzensprung zu Polykarp. 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus 

Ich traue mir nicht zu, die Kindheitserinnerungen meiner Großeltern oder Erzählungen anderer über sie stets korrekt auf Wahrheit hin zu überprüfen. Auch das wäre ein Katzensprung - sogar noch weniger als bei Irenäus denn ich habe meine beiden Großmütter und einen meiner Großväter noch kennengelernt.

Es mag sein, dass Irenäus zuverlässige Quellen hatte. Dass er sie nicht zitiert, war in der Antike (leider, aus Historikersicht) üblich. Ihn allein aufgrund zeitlicher Nähe für eine sichere Quelle zu halten, sehe ich aber als problematisch an.

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vor 37 Minuten schrieb MartinO:

Ich traue mir nicht zu, die Kindheitserinnerungen meiner Großeltern oder Erzählungen anderer über sie stets korrekt auf Wahrheit hin zu überprüfen. Auch das wäre ein Katzensprung - sogar noch weniger als bei Irenäus denn ich habe meine beiden Großmütter und einen meiner Großväter noch kennengelernt.

Es mag sein, dass Irenäus zuverlässige Quellen hatte. Dass er sie nicht zitiert, war in der Antike (leider, aus Historikersicht) üblich. Ihn allein aufgrund zeitlicher Nähe für eine sichere Quelle zu halten, sehe ich aber als problematisch an.

 

Das stimmt freilich. Nur muss berücksichtigen, dass es sich hier nicht um irgendwelche Erzählungen handelt. Bei aller Wertschätzung für die Lebensgeschichte Verwandter, halten wir deren Erinnerungen wohl nicht für heilsentscheidend. Die Botschaft vom Christus ist hier auf einer ganz anderen Ebene angesiedelt und sprengt auch den Rahmen einer innerfamiliären Tradition. 

 

Außerdem handelt es sich bei der infrage stehenden Information nicht um einen komplexen Zusammenhang, etwa eine Mythe, eine Schlachtschilderung, Itinerar o. ä., sondern lediglich um die Information, wer, in etwa wann die Evangelien verfasst hat. Das sind vielleicht 10 Sätze. Dass so etwas ein Jahrhundert lang zuverlässig überliefert werden kann, wäre keine allzu große Überraschung. Dazu brauch es auch keine grossartigen Quellen, wenn dieses Wissen als Allgemeingut der Zeit vorausgesetzt werden darf, wovon ich ausgehe. 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus 

bearbeitet von Studiosus
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vor 38 Minuten schrieb Studiosus:

Außerdem handelt es sich bei der infrage stehenden Information nicht um einen komplexen Zusammenhang, etwa eine Mythe, eine Schlachtschilderung, Itinerar o. ä., sondern lediglich um die Information, wer, in etwa wann die Evangelien verfasst hat. Das sind vielleicht 10 Sätze. Dass so etwas ein Jahrhundert lang zuverlässig überliefert werden kann, wäre keine allzu große Überraschung. Dazu brauch es auch keine grossartigen Quellen, wenn dieses Wissen als Allgemeingut der Zeit vorausgesetzt werden darf, wovon ich ausgehe. 

Für die getreue Überlieferung müssten die Details aber auch damals schon als wichtig erachtet worden sein.

Bei den Kernaussagen des Christentums ist das keine Frage - aber Autorenschaft und (genaue) Verfassungszeiten?

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vor 19 Stunden schrieb Studiosus:

Ja, da sind wir schlicht unterschiedlicher Meinung. Gott bewirkt die Wesensverwandlung der Gaben (das dürfte unstrittig sein) vermittels des Priesters. Der Priester, und nur dieser, hat die potestas consecrandi als primären Ausfluss seiner in der Weihe erhaltenen sakramentalen Vollmacht und Befähigung. Das Volk nicht. 

Damit aber löst du den Priester vollkommen von der Kirche - damit gleitet das Ganze dann ins magische ab.

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vor 11 Minuten schrieb Chrysologus:

Damit aber löst du den Priester vollkommen von der Kirche - damit gleitet das Ganze dann ins magische ab.

 

Inwiefern? Das Sakrament des ordo ist, wie die übrigen Sakramente, der Kirche zur Verwaltung übergeben worden. Ohne Kirche, keine Weihe, kein Amt. 

 

Die Priester üben ihre Vollmacht ja im Auftrag der Kirche aus; die Weihe ist dann eher sakramentaler Ausdruck dieser übertragenen Vollmachten, die von der Kirche kommen. So kommt es ja auch im Weiheritus zur Geltung: Empfange die Vollmacht, das Opfer darzubringen für Lebende und Abgestorbene. Empfange die Vollmacht, Sünden nachzulassen... usw.

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus 

bearbeitet von Studiosus
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vor 6 Stunden schrieb Moriz:

Vielleicht sollten wir diese Gründe (auch 'Tradition' genannt) wirklich ernst nehmen. Und die Nebelkerze von JPII ('kann nicht') vergessen.

Um eine Jahrtausende alte Tradition zu verändern muß man wirklich sehr gute Gründe haben. Haben wir die?

Und wenn wir hier diese Gründe haben, aber anderswo nicht; wäre es sinnvoll, hier anders zu handeln als anderswo? Oder würde das die Einheit zerbrechen?

Ich würde Überlegungen in diese Richtung für weitaus zielführender halten. Nicht zuletzt, weil es weitaus einfacher ist, zu akzeptieren, daß man eine sehr lange geübte Tradition (noch) nicht ändern kann; oder die Einheit der Kirche nicht gefährden will (so sie gefährdet wäre) als ein 'ich kann nicht' zu akzeptieren daß nach 'ich will nicht' klingt und sich in Argumentationen zu verstricken die doch am eigentlichen Kern vorbei gehen.

Mit Sicherheit gäbe es eine Kirchenspaltung, wenn Papst Franziskus jetzt etwas gesamtkirchlich ändern würde, deshalb sagte er ja, die Linine JPII weiterführend: "Die Türe ist zu", das steht mit Sicherheit für die nächsten Jahre nicht auf der kirchenpolitischen Agenda in Rom, der Nachfolger von Franzsikus wird da auch nicht sofort was ändern und das Thema seinem Nachfolger überlassen. Nach menschlichem Ermessen gehe ich von einem Zeithorizont von 25 - 50 Jahren aus....

 

Daneben gibt es eben theologische Grundlagenforschung über diese Thematik, das gibt es ja auch in anderen Wissenschaften, wo man nicht sofort nach der aktuellen "Verwertbarkeit" von Forschunsergebnisse fragt.

 

Wie kleinkariert und ängstlic zur Zeit alles in der Kirche ist, zeigt ja schon das Fanze Hajopei um den "synodalen Weg"... Da treffen Sich in Deutschland Katholiken um über wichtige kriechliche Themen zu diskutieren... und schon muss der eine oder andere Bischof in "vorauseilender Sorge" in Rom anrufen, als würde in Deutschland eine Kirchenrevolution drohen....ausgerechnet in Deutschland.... ich fand die ganze Diskussion im Vorfeld des sysonalen Weges, die Interverntionen aus Rom schlicht krichliche Realsatire....

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So gehen eben die Wahrnehmungen auseinander: Ich für meinen Teil halte den Synodalen Weg und die auf ihm verhandelten Themen (abzgl. des sexuellem Missbrauchs) für Realsatire. Allerdings eine Satire, die mir nicht einmal ein müdes Lächeln abringt. Sub specie aeternitatis ist das Windhauch. 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus 

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vor 3 Stunden schrieb Studiosus:

 

Inwiefern? Das Sakrament des ordo ist, wie die übrigen Sakramente, der Kirche zur Verwaltung übergeben worden. Ohne Kirche, keine Weihe, kein Amt. 

 

Die Priester üben ihre Vollmacht ja im Auftrag der Kirche aus; die Weihe ist dann eher sakramentaler Ausdruck dieser übertragenen Vollmachten, die von der Kirche kommen. So kommt es ja auch im Weiheritus zur Geltung: Empfange die Vollmacht, das Opfer darzubringen für Lebende und Abgestorbene. Empfange die Vollmacht, Sünden nachzulassen... usw.

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus 

Mir greift das zu kurz, weil Eucharistie so letzten Ende zu einem Tun des Priesters wird, das sich vollkommen unabhängig von der Gemeinde ereignet. In diesem Bild sollte der Lockdown eigentlich kein Problem sein - der Priester feiert seine Messe alleine in der Kirche und ich denke derweil an ihn. Die Texte des Ordo missae sind dann etwas seltsam, weil er dauernd vom "wir" spricht, obwohl nur er relevant zu sein scheint.

 

Ich hingegen meine schon, dass die konkrete Feiergemeinde Bedeutung hat, weil Kirche keine abgehobene Idee ist, die auch ohne auskäme. Und diese Gemeinde (der Zelebrant ist deren Teil) versammelt sich unter ihrem Haupt Christus, der Geweihte steht der Versammlung vor und tritt mit ihr vor Gott und repräsentiert in diesem Tun zugleich Christus als Haupt. Sehr knapp gesagt - ohne Gemeinde geht es so wenig wie es ohne Priester geht.

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Gut, das kann man so sehen. Aber dass es im Zweifelsfalle - wir sprechen hier nur über die Kategorie der Gültigkeit, nicht etwa der Erlaubtheit oder ferner der Schicklichkeit - keine Gemeinde braucht, bisweilen nicht einmal das Feigenblatt des einen Ministranten, um gültig zu konsekrieren, darüber besteht Einigkeit?

 

Saluti cordiali, 

Studiosus 

bearbeitet von Studiosus
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vor 1 Minute schrieb Studiosus:

Gut, das kann man so sehen. Aber dass es im Zweifelsfalle - wir sprechen hier nur über die Kategorien der Gültigkeit, nicht etwa der Erlaubtheit oder ferner Schicklichkeit - keine Gemeinde braucht, bisweilen nicht einmal das Feigenblatt des einen Ministranten, um gültig zu konsekrieren, darüber besteht Einigkeit?

 

Saluti cordiali, 

Studiosus 

Formaliter ist das keine Frage .- in diesem Fall tritt der Priester eben auch als Laie auf.

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Zitat

Der Papst hat die katholische Kirche Italiens zu einem "synodalen Prozess auf nationaler Ebene" aufgerufen. Dieser müsse "Gemeinde für Gemeinde, Diözese für Diözese" einbeziehen, so Franziskus. (...)

Eine wichtige Rolle spielten dabei die Impulse des Nationalkonvents der italienischen Kirche 2015 in Florenz: Dort hatte der Papst davor gewarnt, sich den Herausforderungen der Zeit durch ein Festhalten an überholten Vorstellungen zu entziehen. Die christliche Lehre sei kein geschlossenes System ohne Zweifel und Fragen, sondern lebendig - vor allem aber entwicklungsfähig, betonte er damals.

 

Gerade auf domradio.de gefunden.

 

Quelle

bearbeitet von laura
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vor 1 Minute schrieb Studiosus:

Mir dünkt, der Papst wünscht sich jedoch etwas anderes als gerade in Deutschland stattfindet. 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus 

Tja... das mag dir so dünken!

Ich finde die Aussagen von domradio doch eher eindeutig...

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Am 4.02. und am 05.02.2021 tagt online die Konferenz des Synodalen Weges.

Um mal wieder zum eigentlichen Thema zurück zu kommen (womit ich nicht sagen will das wir komplett OT sind, das bisher diskutierte gehört ja mit rein aber so ganz On Topic ists auch nicht) verlinke ich mal zu den Vorlagen zur Konferenz: [klick]

Ich habe mir die einzelnen Dokumente noch nicht angesehen, werde mir sicher zu Gemüte führen was mir möglich ist.

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Habe etwas überflogen. Besonders interessant für mich etwa das Forum "Priesterliche Existenz heute".

 

Die Vorschläge sind vorhersehbar: Nivellierung des Priestertums auf allen Ebenen. Ausgefaltet heißt das etwa: Gleichwertigkeit der Berufungen, hohes Ideal des Amtes und Vulnerabilität des Amtsträgers zusammen denken, Laien stärker in die Ausbildung einbinden: Frauen, Familien, Klerikalismus verhindern (durch Weiheausschluss: Ich wusste bisher nicht, dass "Klerikalismus" zu den Weihehindernissen/Irregularitäten zählt, aber gut), Frage nach viri probati, Optionalisierung des Zölibats, Frauen in Weiheämtern. 

 

Tempora mutantur: Ratzinger, in seiner Funktion als Erzbischof, hat sich seinerzeit noch an der Anwesenheit von weiblichen und verheirateten Laien an der Tafel seines Seminars gestoßen. Das soll jetzt die Lösung sein (wobei das ohnehin schon meistens Usus in den diözesanen Seminaren ist). 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus 

bearbeitet von Studiosus
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Ausgangspunkt des Synodalen Weges ist die Erfahrung das sich Priester des Missbrauches schuldig gemacht haben und Bischöfe dies vertuscht.

Und da ist dann schon die Frage welchen Anteil ein Überhöhtes Priesterbild hat und wie man die Kleriker wieder erdet, wenn ein überhöhtes Priesterbild mit dazu beigetragen hat.

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vor 5 Stunden schrieb Studiosus:

So gehen eben die Wahrnehmungen auseinander: Ich für meinen Teil halte den Synodalen Weg und die auf ihm verhandelten Themen (abzgl. des sexuellem Missbrauchs) für Realsatire. Allerdings eine Satire, die mir nicht einmal ein müdes Lächeln abringt. Sub specie aeternitatis ist das Windhauch. 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus 

.... Vielleicht hängen ja die anderen drei Themenkomplexe mit dem Thema "sexueller Missbrauch in der Kirche" zusammen....

 

mir fällt z.B spontan ein solcher Zusammenhang ein: Man kann ja ein Veraltensschema bei "gemeldeten" sexuellen Missbrauch durch einen Priester entdecken: Man sah den sexuellen Missbrauch zentral als ein  Verstoß gegen das 6. Gebot, vor allem ein Verstoß gegen die Zölibatsverpflichtung, die Verpflichtung zur sexuellen Keuschheit und sexuellen Enthaltsamkeit.... die Opfer des sexuellen Missbrauchs kamen überhaupt nicht in Blick.....

 

Die Jahrelange Vertuschung des sexuellen Missbrauchs durch Priester wiederum durch ihre Vorgesetzten.... betrifft ja dann unmittelbar auch das Amtsverständnis/ und dann auch Amtsmussbrauch und damit auch Machtmissbrauch.... und von daher ist es ja kein weiter Weg, dass die Kirche generell mal ihre Sexualmoral überdenken soll...das kann nie schaden....

bearbeitet von Cosifantutti
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Ja, vielleicht ist das so. Ich halte das für ein Feigenblatt, hinter dem sich uralte - altliberale - Reformagenden wohlig eingerichtet haben. 

 

Vermeidung von zukünftigem Missbrauch müsste bei der sittlichen Formung bzw. Reform des Priester ansetzen. Nicht bei der Dekonstruktion des Priesteramtes.

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus 

bearbeitet von Studiosus
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vor 48 Minuten schrieb Studiosus:

Tempora mutantur: Ratzinger, in seiner Funktion als Erzbischof, hat sich seinerzeit noch an der Anwesenheit von weiblichen und verheirateten Laien an der Tafel seines Seminars gestoßen. Das soll jetzt die Lösung sein (wobei das ohnehin schon meistens Usus in den diözesanen Seminaren ist). 

  

...ist doch gut, dass wir diese Zeiten hinter uns haben, als man sich noch an "weiblichen" ( !!! ) und "verheirateten" "Laien" ( !!!! ) im "eigenen" Seminar störte.... allerdings habe ich manchmal den Eindruck dass auch heute noch der eine oder andere "Erz"-Bischof oder gar Kardinal ein wenig "Ratzinger" spielen möchte....

 

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Schlecht wärs nicht, wenn das so wäre. Ein wenig Ratzinger schadete der Kirche nicht. 

 

Wie überhaupt theologischer Sachverstand, (verhältnismäßig) klare Lehre und das Streben nach Heiligkeit der Kirche nicht schaden. 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus 

bearbeitet von Studiosus
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vor 5 Minuten schrieb Studiosus:

Vermeidung von zukünftigem Missbrauch müsste bei der sittlichen Formung bzw. Reform des Priester ansetzen. Nicht bei der Dekonstruktion des Priesteramtes.

 

Dem müsste man zustimmen, wenn nur die Priester zu Tätern geworden wären, die - na sind wir Grosszügig - seit dem zweiten Vaticanum - geweiht worden sind und wenn wirklich eine sittliche Verlotterung des Klerus auszumachen wäre.

Letzteres müsste man untersuchen (von Einzelbeispielen abgesehen glaub ich nicht dran). Für ersteres liegen ja die Fakten in Form von Studien auf dem Tisch. Missbrauch durch Kleriker ist kein neues Phänomen wie wir inzwischen wissen.

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vor 7 Minuten schrieb Frank:

Dem müsste man zustimmen, wenn nur die Priester zu Tätern geworden wären, die - na sind wir Grosszügig - seit dem zweiten Vaticanum - geweiht worden sind und wenn wirklich eine sittliche Verlotterung des Klerus auszumachen wäre.

Letzteres müsste man untersuchen (von Einzelbeispielen abgesehen glaub ich nicht dran). Für ersteres liegen ja die Fakten in Form von Studien auf dem Tisch. Missbrauch durch Kleriker ist kein neues Phänomen wie wir inzwischen wissen.

 

Mit "vorkonziliar" / "nachkonziliar" hat das nicht einmal so viel zu tun, denke ich. Dass auch vor dem Konzil geweihte  (siehe McCarrick, Weihejahr 1958) und traditionalistische Priester (siehe Piusbruderschaft) Missbrauch begangen haben, ist offensichtlich. 

 

Ich wollte damit eher andeuten, dass die Kirche als Ganzes und der Klerus im Besonderen, zu allen Zeiten der moralischen Läuterung bedürfen. Ob es damit getan ist, dass man Priestern das Heiraten und den Sex fakultativ erlaubt, wage ich zu bezweifeln. Ebenso, indem man das Priesterbild vom Kopf auf die Füße stellt. Ob unter diesen Vorzeichen noch viele junge Männer Priester werden wollen stünde zu beweisen.

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus 

bearbeitet von Studiosus
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