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Synodaler Weg - schon versperrt?


Jan_Duever

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vor 7 Stunden schrieb Marcellinus:

 

Die Welt ist nichts? 13 Mrd. Jahre, 50 - 1000 Mrd. Galaxien, vermutlich Leben ohne Ende sind für dich nichts? Merkwürdige Vorstellung. 

 
Im Prozess der Zeit ist die Welt ziemlich vergänglich.

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vor 8 Stunden schrieb Inge33:

Danke für Dein Wohlwollen.

 

Das sind keine theologischen Thesen. Es geht um Frau Professor Knops Vorstellungen von Partizipation. Sie äußert hier genuin politologische Thesen.

 

Manchmal hilft es, Thesen weiterzudenken und sich die Mühe zu machen, konsequent in Bezug auf das eigene Leben zu überdenken, was die Forderungen, die man an andere Systeme stellt, für die eigene Lebenswelt bedeuten würde. Dadurch werden Kernprobleme häufig klarer. Insofern ist das keine Diskretidierung ihrer Person.

 

Würden wir Synodalität so verstehen, wie es Julia Knop möchte, haben wir bald weltweit einen Flickenteppich wie im Protestatismus. Dies gefährdete die Einheit der Kirche.


Im Zusammenhang mit dem Synodalen Weg scheinen es die akademischen Theologen zu sein, die sich für das neue Lehramt halten.

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vor 1 Minute schrieb Reisender:


Im Zusammenhang mit dem Synodalen Weg scheinen es die akademischen Theologen zu sein, die sich für das neue Lehramt halten.

ja wie Herr Ratzinger das in seiner Jugend vorgelebt hat dafür wird er heute als theologisches Genie gefeiert

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vor 10 Stunden schrieb Studiosus:

 

Klerikalismus ist bei diesen Kandidaten allerdings auch nur den Hierarchen gegenüber erlaubt, die ihnen in den Kram passen. Sprich: Den liberalen Episkopen. 

 

Am Tag, an dem mich ein User hier an meine Gehorsamspflicht gegenüber Bischof Voderholzer oder Kardinal Woelki erinnert, stifte ich in meiner Dorfkirche eine Kerze. 

Warum sollte das jemand tun?

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vor 8 Stunden schrieb Inge33:

Danke für Dein Wohlwollen.

 

Das sind keine theologischen Thesen. Es geht um Frau Professor Knops Vorstellungen von Partizipation. Sie äußert hier genuin politologische Thesen.

 

Manchmal hilft es, Thesen weiterzudenken und sich die Mühe zu machen, konsequent in Bezug auf das eigene Leben zu überdenken, was die Forderungen, die man an andere Systeme stellt, für die eigene Lebenswelt bedeuten würde. Dadurch werden Kernprobleme häufig klarer. Insofern ist das keine Diskretidierung ihrer Person.

 

Würden wir Synodalität so verstehen, wie es Julia Knop möchte, haben wir bald weltweit einen Flickenteppich wie im Protestatismus. Dies gefährdete die Einheit der Kirche.

ja und? diese Einheit existiert doch schon seit Jahrzehnten nicht mehr

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1 hour ago, rince said:

SINN MACHEN ERGIBT KEINEN SINN *dienichtvorhandenenHaarerauf*


To make sense - wörtliche Übersetzung einer US-amerikanischen Stuss-Seite christlicher Fundamentalisten, die die Großartigkeit des gesamten Kosmos allein ihrer engstirnigen Buchstabentreue zu einem einzigen Text in einer einzigen Interpretation unterwerfen.

Wie sollte soviel bürokratische Beschränkheit einen Sinn ergeben?

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vor 24 Minuten schrieb Reisender:


Im Zusammenhang mit dem Synodalen Weg scheinen es die akademischen Theologen zu sein, die sich für das neue Lehramt halten.

Das ist mag dir so scheinen, aber es ist dennoch quatsch.

 

Vielmehr ist es so das niemand bestreiten wird das der Papst das letzte Wort hat. Allerdings ist, so lange noch diskutiert wird, das vorletzte Wort nicht gesprochen. Zumindest dann wenn man Synodalität ernst nimmt.

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vor 3 Minuten schrieb Frank:

Vielmehr ist es so das niemand bestreiten wird das der Papst das letzte Wort hat.

 

Wie müßte denn ein päpstliches Wort aussehen, damit Du es als "das letzte" akzeptierst?

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vor 30 Minuten schrieb rorro:

 

Wie müßte denn ein päpstliches Wort aussehen, damit Du es als "das letzte" akzeptierst?

Hat er doch gesagt, erst wenn nicht mehr diskutiert wird hat der Papst das letzte Wort. Also am St. Nimmerleinstag......

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Ich bin ein wenig verwirrt ob der Aussage von Bischof Kohlgraf aus Mainz in einer aktuellen Predigt. Nun ist eine Predigt eben das, eine Predigt, und nicht eine lehramtliche Verkündigung, doch sie läßt mich ein wenig ratlos zurück was des Bischofs Meinung zum Gehorsam ggü. lehramtlichen Äußerungen angeht. Er hat natürlich das Recht, das Zweite Vatikanum für sich abzulehnen, doch als Bischof?

 

Also, in Lumen Gentium Abs. 25 finden wir (Hervorhebungen von mir):

 

Zitat

Die Gläubigen aber müssen mit einem im Namen Christi vorgetragenen Spruch ihres Bischofs in Glaubens- und Sittensachen übereinkommen und ihm mit religiös gegründetem Gehorsam anhangen [Mein Hinweis: also auch dem Ortsbischof, der per se kein unfehlbares Lehramt alleine innehat]. Dieser religiöse Gehorsam des Willens und Verstandes ist in besonderer Weise dem authentischen Lehramt des Bischofs von Rom, auch wenn er nicht kraft höchster Lehrautorität spricht, zu leisten; nämlich so, daß sein oberstes Lehramt ehrfürchtig anerkannt und den von ihm vorgetragenen Urteilen aufrichtige Anhänglichkeit gezollt wird, entsprechend der von ihm kundgetanen Auffassung und Absicht.

 

So, das ist katholische Lehre, oder?

 

Und nun predigt Bischof Kohlgraf, daß er sich über die ärgere (wörtlich: es mache ihn wütend), die die katholische Identität an gewissen Punkten festzurren wollen, u.a. eben sagt er, daß diese Gruppen meinen:

 

Zitat

Katholisch ist, wer den Papst in allen Glaubens- und Lebensfragen anerkennt, gleichgültig, ob er sein unfehlbares Lehramt wahrnehmen will oder nicht;

 

Kann mir das jemand angesichts LG 25 einordnen? 

 

Ich weiß, es gibt auch genug Konservative, wie mit Enzykliken von Papst Franziskus ihre Probleme haben, doch denen (dem Inhalt dieser Enzykliken) ist eben auch rel. Gehorsam zu leisten...

 

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vor einer Stunde schrieb Florianklaus:

Hat er doch gesagt, erst wenn nicht mehr diskutiert wird hat der Papst das letzte Wort. Also am St. Nimmerleinstag......

 

Nun, da aus katholischer Sicht ja der Papst mit einem letzten Wort bspw. auch ein Konzil zu einem Ökumenischen macht, es aber noch Diskussionen über das letzte gibt, müßte logischerweise Frank dieses Zweite Vatikanum nicht anerkennen (solange drüber diskutiert wird). Da ich nicht davon ausgehe, daß das so ist, warte ich mal auf seine Antwort.

bearbeitet von rorro
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vor 9 Stunden schrieb phyllis:

Natürlich hast du recht. Die Frage ist halt, ob sich die Kirche ausgerechnet Walmart und dergleichen zum Vorbild nehmen soll.

Das ist klar. Die Kirche kann nicht mit unserem Herrgott in eine Auseinandersetzung darüber treten, wie die Kirche auszusehen hat und welche Normen in ihr zu gelten haben.

 

Doch ich bestreite die These von Frau Prof. Knop, dass die Trennung von Beratung (von unten nach oben) und Entscheidung (von oben nach unten) eine vormoderne, überkommene Vorstellung von Führung sei, die auf einem veraltenden Leitbild des 19. Jahrhunderts beruhe und einer Modernisierung bedürfe, die auf eine Einheit von Beraten und Entscheiden hinauslaufen müsse. Weltweit haben wir gegenwärtig eine Unzahl von Organisationen, die ihr Führungsverhalten an der Trennung von Beratung (von unten nach oben) und Entscheidung (von oben nach unten) ausrichten. Die gesamte Universitätsorganisation läuft genauso. Und das in der Postmoderne.

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vor 5 Minuten schrieb Inge33:

Doch ich bestreite die These von Frau Prof. Knop, dass die Trennung von Beratung (von unten nach oben) und Entscheidung (von oben nach unten) eine vormoderne, überkommene Vorstellung von Führung sei, die auf einem veraltenden Leitbild des 19. Jahrhunderts beruhe und einer Modernisierung bedürfe, die auf eine Einheit von Beraten und Entscheiden hinauslaufen müsse. Weltweit haben wir gegenwärtig eine Unzahl von Organisationen, die ihr Führungsverhalten an der Trennung von Beratung (von unten nach oben) und Entscheidung (von oben nach unten) ausrichten. Die gesamte Universitätsorganisation läuft genauso. Und das in der Postmoderne.

Beratung etwa in den klassischen Orden entspricht genau dem, was Prof. Knop hier darlegt, das ist (mehr oder wenigere gelebte) Praxis seit 1500 Jahren.

 

Gesellschaftlich gabe es das ähnlich, die Beratungs- und Entscheidungswege etwa des frühen und hohen Mittelalters waren durchaus komplex, der Obere war alles andere als frei in seiner Entscheidung. Es ist eine Idee des 19. Jahrhunderts, dass der Chef alleine das Sagen haben müsse.

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vor 10 Minuten schrieb Chrysologus:

Beratung etwa in den klassischen Orden entspricht genau dem, was Prof. Knop hier darlegt, das ist (mehr oder wenigere gelebte) Praxis seit 1500 Jahren.

 

Also bei den Franziskanern entscheidet der Provinzial sehr viel alleine - und bei den Benediktinern soweit ich weiß der Abt noch viel mehr.

 

Beide können bspw. gegen den Willen der eigenen Gemeinschaft neue Mitglieder aufnehmen.

 

Konsultationsprozesse gibt es bei beiden Orden, das stimmt, doch die Entscheidung obliegt den Oberen.

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vor 19 Minuten schrieb Inge33:

Trennung von Beratung (von unten nach oben) und Entscheidung (von oben nach unten) eine vormoderne, überkommene Vorstellung von Führung sei, die auf einem veraltenden Leitbild des 19. Jahrhunderts beruhe und einer Modernisierung bedürfe, die auf eine Einheit von Beraten und Entscheiden hinauslaufen müsse. Weltweit haben wir gegenwärtig eine Unzahl von Organisationen, die ihr Führungsverhalten an der Trennung von Beratung (von unten nach oben) und Entscheidung (von oben nach unten) ausrichten. Die gesamte Universitätsorganisation läuft genauso. Und das in der Postoderne.

Die Frage ist doch worin sich das "in der Welt nicht von der Welt" ausdrückt? 

Darin, das wir überkommene Machtstruckturen der Welt einfach weitertradieren ohne sie zu hinterfragen?

Das wird angesichts des organisierten Machtmissbrauch der hinter dem Missbrauchsskandal steht nicht glaubwürdig durchhalten lassen.

 

Zu zeigen das Führung auch anders geht wäre auch ein Signal in die Welt hinein. Auf diese Weise könnte man Zeugnis für das Evangelium ablegen - oder anders formuliert: Evangelisierung betreiben.

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vor 27 Minuten schrieb rorro:

 

Also bei den Franziskanern entscheidet der Provinzial sehr viel alleine - und bei den Benediktinern soweit ich weiß der Abt noch viel mehr.

 

Beide können bspw. gegen den Willen der eigenen Gemeinschaft neue Mitglieder aufnehmen.

 

Konsultationsprozesse gibt es bei beiden Orden, das stimmt, doch die Entscheidung obliegt den Oberen.

Beratung ist ein geistlicher Vorgang - du betrachtest das rein weltlich. Gerade der Abt der Benediktiner muss seinen Rat und sein Kapitel in vielen fragen hören. Und er muss mit den Brüdern ganztägig zusammen leben.

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vor einer Stunde schrieb rorro:

Ich bin ein wenig verwirrt ob der Aussage von Bischof Kohlgraf aus Mainz in einer aktuellen Predigt. Nun ist eine Predigt eben das, eine Predigt, und nicht eine lehramtliche Verkündigung, doch sie läßt mich ein wenig ratlos zurück was des Bischofs Meinung zum Gehorsam ggü. lehramtlichen Äußerungen angeht. Er hat natürlich das Recht, das Zweite Vatikanum für sich abzulehnen, doch als Bischof?

 

Also, in Lumen Gentium Abs. 25 finden wir (Hervorhebungen von mir):

 

 

So, das ist katholische Lehre, oder?

 

Und nun predigt Bischof Kohlgraf, daß er sich über die ärgere (wörtlich: es mache ihn wütend), die die katholische Identität an gewissen Punkten festzurren wollen, u.a. eben sagt er, daß diese Gruppen meinen:

 

 

Kann mir das jemand angesichts LG 25 einordnen? 

 

Ich weiß, es gibt auch genug Konservative, wie mit Enzykliken von Papst Franziskus ihre Probleme haben, doch denen (dem Inhalt dieser Enzykliken) ist eben auch rel. Gehorsam zu leisten...

 

zum "religiösen Gehorsam des Willens und des Verstandes" aus LG 25:

 

Dieser von den Gläubigen geforderte Gehorsam des Willens und des Verstandes dem Lehramt gegenüber steht in direkter Spannung zu dem, was ebenfalls in LG über "die Würde des sittlichen Gewissens" ausgeführt wird. Praktisch betrifft eine solche mögliche Spannung ja nur bestimmte ( Moral- ) Lehren der Kirche, die explizit nicht mit dem Vermerk "unfehlbar" gekennzeichnet sind, wie etwa Humanae Vitae etc...

 

Wenn das eigene ( " gebildete, geschulte, informierte....etc.. )  Gewissen selbstverständlich nicht die einzige, aber die letzte Instanz der moralischen Entscheidung des mündigen Christen ist, dann müsste eigentlich klar sein, dass jede Forderung nach dem religiösen Gehorsams des Willens und des Verstandes am Gewissen des mündigen Christen eine klare Grenze haben. Am Beispiel von Humanae Vitae haben das explizit auch verschiedene Bischofskonferenzen klar gemacht, dass Humanae Vitae 1. keine Unfehlbare Lehre der Kirche ist ( das muss man leider heutzutage immer wieder in Erinnerung rufen.... ) und 2. Das man als katholischer Christ nach reiflicher Überlegung zu einer anderen Gewissensentscheidung kommen kann, die dann auch in bestimmten Punkten ( z.B die Verwendung sogenannter "künstlicher Empfängnismittel" ) von den Forderungen von Humanae Vitae abweichen können. Für die Deutsche Bischofskonferenz ist das gut nachzulesen in der "Königsteiner Erklärung", entsprechend in Österreich die Erklärung von "Maria Trost". 

 

Aus diesen bischöflichen Erklärungen im Gefolge und in Reaktion auf Humanae Vitae geht jedenfalls klar hervor, dass hier die Gewissensentscheidung des Gläubigen Katholiken in jedem Fall als sittlich verantwortbar akzeptiert wird, auch wenn sie in einzelnen Aspekten von Humanae Vitae abweicht. Diese bischöflichen Erklärungen stehen ebenfalls im Kontext dessen, was damals "verantwortete Elternschaft" genannt wurde. 

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vor 15 Minuten schrieb Cosifantutti:

Wenn das eigene ( " gebildete, geschulte, informierte....etc.. )  Gewissen selbstverständlich nicht die einzige, aber die letzte Instanz der moralischen Entscheidung des mündigen Christen ist, dann müsste eigentlich klar sein, dass jede Forderung nach dem religiösen Gehorsams des Willens und des Verstandes am Gewissen des mündigen Christen eine klare Grenze haben.


Allerdings orientiert sich die Gewissensbildung am Lehramt, da das Gewissen verdunkelt sein kann. Einem verdunkelten Gewissen muss der katholische Christ gleichsam Gehorsam sein. Insofern kommen hier 3 Aspekte zusammen: dass ein Gewissen verdunkelt ist, vermag der Betroffene nicht erkennen, er muss aber angesichts dieser Möglichkeit seine Gewissenserforschung und Gewissensbildung vollziehen, die sich am Lehramt orientiert. Der Punkt scheint mir zu sein: wenn ich die gültige Lehre ablehne, hebe ich die objektive Norm auf, an der ich mich orientieren müsste, verhindere also die Möglichkeit, mein Gewissen katholisch zu bilden und verliere über die Zeit durch zunehmende Abstumpfung meinen Glaubenskompass.

Wenn ich aufgrund falscher Erziehung glaube, dass Diebstahl ok ist und ablehne, mein Gewissen zu schulen, kann Diebstahl zu meinem Laster werden, von meinem Gewissen her ist das aber in Ordnung, weil der Kompass fehlt.

bearbeitet von Reisender
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vor einer Stunde schrieb Chrysologus:

Beratung etwa in den klassischen Orden entspricht genau dem, was Prof. Knop hier darlegt, das ist (mehr oder wenigere gelebte) Praxis seit 1500 Jahren.

Man muss mindestens unterscheiden zwischen göttlichem Recht und positiven Recht. Die klassischen Orden haben nicht ordensintern über das Lehramt beraten und sind nicht ihren eigenen Weg gegangen, sondern sind in der Einheit der Kirche verblieben.

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vor 9 Minuten schrieb Reisender:


Allerdings orientiert sich die Gewissensbildung am Lehramt, da das Gewissen verdunkelt sein kann. Einem verdunkelten Gewissen muss der katholische Christ gleichsam Gehorsam sein. Insofern kommen hier 3 Aspekte zusammen: dass ein Gewissen verdunkelt ist, vermag der Betroffene nicht erkennen, er muss aber angesichts dieser Möglichkeit seine Gewissenserforschung und Gewissensbildung vollziehen, die sich am Lehramt orientiert. Der Punkt scheint mir zu sein: wenn ich die gültige Lehre ablehne, hebe ich die objektive Norm auf, an der ich mich orientieren müsste, verhindere also die Möglichkeit, mein Gewissen katholisch zu bilden und verliere über die Zeit durch zunehmende Abstumpfung meinen Glaubenskompass.

Wenn ich aufgrund falscher Erziehung glaube, dass Diebstahl ok ist und ablehne, mein Gewissen zu schulen, kann Diebstahl zu meinem Laster werden, von meinem Gewissen her ist das aber in Ordnung, weil der Kompass fehlt.

Die alte Leier, daß ein Gewissen, daß zu einem anderen Schluss als das Lehramt kommt logischerweise irren muss.

 

Es ist so ermüdend und sinnlos...

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vor einer Stunde schrieb Frank:

Die Frage ist doch worin sich das "in der Welt nicht von der Welt" ausdrückt? 

Darin, das wir überkommene Machtstruckturen der Welt einfach weitertradieren ohne sie zu hinterfragen?

Die Trennung von Beratung (von unten nach oben) und Entscheidung (von oben nach unten) sind keine überkommene Machtstrukturen, sondern in der Postmoderne weltweit gelebte Praxis. Sollte nun tatsächlich die Kirche der Vorreiter für eine (wie ich meine zum Scheitern verurteilte) post-post-moderne Form der Partizipation sein? Die Realisierung dessen wird Missbrauch nicht verhindern. Wenn man die EKD als Vorbild für die von Frau Prof. Knop erwünschte Form von Synodalität ansieht: diese hat die Missbräuche in der EKD auch nicht verhindert.

bearbeitet von Inge33
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vor 57 Minuten schrieb Chrysologus:

Beratung ist ein geistlicher Vorgang - du betrachtest das rein weltlich. Gerade der Abt der Benediktiner muss seinen Rat und sein Kapitel in vielen fragen hören. Und er muss mit den Brüdern ganztägig zusammen leben.

 

Ich kenne bspw. einen Fall, in dem ein Provinzial, der in derselben Hausgemeinschaft lebte, einen Bruder zur feierlichen Profeß zuließ, obwohl der lokale Hausobere (Guardian bei den Franziskanern) dagegen war (und der war nicht der einzige). Zusammenleben bedeutet eben auch manchmal Konflikt. Hier bei unserer Frage ging es um Entscheidungskompetenz - die liegt eben bei den Oberen, auch und vor allem in den Orden. Zu diesem Dienst sind sie gewählt, auf Zeit oder Lebenszeit (letzteres auch bei den OSB nur noch selten). Das mit weltlich versus geistlich nichts zu tun.

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vor einer Stunde schrieb Cosifantutti:

zum "religiösen Gehorsam des Willens und des Verstandes" aus LG 25:

 

Dieser von den Gläubigen geforderte Gehorsam des Willens und des Verstandes dem Lehramt gegenüber steht in direkter Spannung zu dem, was ebenfalls in LG über "die Würde des sittlichen Gewissens" ausgeführt wird. Praktisch betrifft eine solche mögliche Spannung ja nur bestimmte ( Moral- ) Lehren der Kirche, die explizit nicht mit dem Vermerk "unfehlbar" gekennzeichnet sind, wie etwa Humanae Vitae etc...

 

Wenn das eigene ( " gebildete, geschulte, informierte....etc.. )  Gewissen selbstverständlich nicht die einzige, aber die letzte Instanz der moralischen Entscheidung des mündigen Christen ist, dann müsste eigentlich klar sein, dass jede Forderung nach dem religiösen Gehorsams des Willens und des Verstandes am Gewissen des mündigen Christen eine klare Grenze haben. Am Beispiel von Humanae Vitae haben das explizit auch verschiedene Bischofskonferenzen klar gemacht, dass Humanae Vitae 1. keine Unfehlbare Lehre der Kirche ist ( das muss man leider heutzutage immer wieder in Erinnerung rufen.... ) und 2. Das man als katholischer Christ nach reiflicher Überlegung zu einer anderen Gewissensentscheidung kommen kann, die dann auch in bestimmten Punkten ( z.B die Verwendung sogenannter "künstlicher Empfängnismittel" ) von den Forderungen von Humanae Vitae abweichen können. Für die Deutsche Bischofskonferenz ist das gut nachzulesen in der "Königsteiner Erklärung", entsprechend in Österreich die Erklärung von "Maria Trost". 

 

Aus diesen bischöflichen Erklärungen im Gefolge und in Reaktion auf Humanae Vitae geht jedenfalls klar hervor, dass hier die Gewissensentscheidung des Gläubigen Katholiken in jedem Fall als sittlich verantwortbar akzeptiert wird, auch wenn sie in einzelnen Aspekten von Humanae Vitae abweicht. Diese bischöflichen Erklärungen stehen ebenfalls im Kontext dessen, was damals "verantwortete Elternschaft" genannt wurde. 

 

Ob Humanae Vitae unfehlbare Lehre der Kirche ist oder nicht, hat nichts damit zu tun, ob der Papst es als "nicht unfehlbar" kennzeichnet - was er übrigens nicht getan hat, "explizit nicht unfehlbar" war da also nichts. 

 

Es scheint - und womöglich auch auf bischöflicher Ebene - die Meinung sich auszubreiten, daß es nur durch einen päpstlich unterstützten und explizit als endgültig genannten Lehrsatz zu einer sicheren Lehre kommen kann.

 

Das ist natürlich falsch.

 

So hat bislang kein Papst sich lehramtlich dazu geäußert, daß der wöchentliche kirchliche Festtag - seit langem schon der Sonntag - nicht auf den bspw. Mittwoch gelegt werden kann.

Das bedeutet nicht, daß diese Lehre des Sonntags deswegen fehlbar wäre. Wenn es eine extrem lange Lehrtradition des ordentlichen Lehramtes gibt (also keine päpstlich-endgültige Entscheidungen oder Konzilsentscheidungen), dann ist es hochgradig wahrscheinlich, daß dies eine unfehlbare Lehre darstellt. Der Papst kann das wie bei OS endgültig (=unfehlbar) bestätigen und bestätigt damit nichts Neues (was Ratzinger damals ausführte), doch damit wird es eben nicht fehlbar. Die Lehre wird auch nicht durch den Papst unfehlbar richtig, sie war es schon vorher. Er bestätigt das nur (ähnlich wie bei einer Heiligsprechung).

 

Wer immer nur auf den Papst schielt, verkennt die Aufgabe und Würde des gemeinsamen Episkopats als ordentliches Lehramt. Wenn der Papst eine beständige Lehre - wie bspw. die von Humanae Vitae - einfach nur fortführt und bestätigt, hat sie einen sehr hohen Verbindlichkeitsgrad.

 

Selbstverständlich darf der einzelne davon abweichen, wenn es das Gewissen vorschreibt. Mir persönlich ist nur wichtig, daß wir das Gewissen nicht zur Laune oder Vorliebe degenerieren lassen, sondern eine Gewissensentscheidung als die Folge eines intensiven Abwägens des Für und Wider betrachten. Das ist immer zu achten, unabhängig davon, was ich für richtig und falsch halte. Wer allerdings seine Gewissensentscheidung nicht gut (im Sinne vom Darstellen verschiedener Argumente) begründen kann, der hat nicht gut abgewogen - das nehme ich dann einfach nicht ab, daß man dafür das Gewissen aufrufen kann. Das ist eher Laune oder Meinung, nicht Gewissen.

bearbeitet von rorro
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vor 58 Minuten schrieb Cosifantutti:

zum "religiösen Gehorsam des Willens und des Verstandes" aus LG 25:

 

Dieser von den Gläubigen geforderte Gehorsam des Willens und des Verstandes dem Lehramt gegenüber steht in direkter Spannung zu dem, was ebenfalls in LG über "die Würde des sittlichen Gewissens" ausgeführt wird.

 

Wie Du weiter ausführst, geht es da um sittliche Normen, nicht um Glaubensaussagen. Daß bspw. jemand die Priesterweihe der Frau weiterhin für möglich hält, ist auf der Basis der katholischen Lehre mit dem Gewissen nicht zu begründen. Natürlich darf jeder glauben was er will, nur ist eben nicht jede Ansicht katholisch.

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