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Synodaler Weg - schon versperrt?


Jan_Duever

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vor 10 Minuten schrieb Gerhard Ingold:

Die progressiven Kräfte verlassen die katholische Kirche. Aber noch immer sind progressive Kräfte in der Mehrheit. Diese verbliebenen Kräfte wollen sich nicht mehr von einer konservativen Minderheit diktieren lassen, wie die Kirche der Zukunft auszusehen hat.

Das ist meine Wahrnehmung als Außenstehender.

Exakt. 

 

Spielen wir mal durch, wie das Ganze weitergeht, wenn der Synodale Weg scheitert: 

Die praktizierenden Katholik:innen in Deutschland setzen sich wahrscheinlich etwa folgendermaßen zusammen: 10-20% überzeugt konservativ, 20-30 % überzeugt und aktiv progressiv, 30-40% latent progressiv (grundsätzliche Zustimmung zu progressiven Forderungen, aber keine eigene kirchenpolitische Aktivität) 30-40% unreflektierte Kirchgänger ohne eigene kirchenpolitische Meinung... 

 

Die große Gefahr besteht gegenwärtig darin, dass sich die Sache wie folgt weiterentwickelt. Wenn der Synodale Weg gekippt wird, ist es das Ende der Hoffnung auf Reformen. 

- Die überzeugt Konservativen jubeln.

- Die aktiv Progressiven treten aus, konvertieren, gründen Hauskirchen 

- Die latent Progressiven entfremden sich, treten aus, wenn irgendwas passiert, das sie ärgert

 - Spannend ist die Frage, wie sich die unreflektierten Kirchengänger ohne eigene Meinung verhalten. Meine Vermutung: Sie machen so weiter, bis sie sich über irgendwas so ärgern, dass sie auch austreten. Oder es gelingt ihnen nicht oder kaum, die eigenen Kinder bei der Stange zu halten. 

 

Konsequenz: Es bleiben nur die überzeugt Konservativen übrig. Ob das für sie langfristig besonders schön ist, wage ich zu bezweifeln. 

bearbeitet von laura
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Das ist mir viel zu starr gedacht. Liberal wie konservativ haben meines Erachtens gleichermaßen Platz unter dem Dach der Kirche. Nur müssen beide Pole einen gemeinsamen Bezugspunkt haben, sonst knarzt es ordentlich im Gebälk und man findet nicht mehr zusammen. Dieser Bezugspunkt ist der Glaube der Kirche, die Lehre der Kirche und die hierarchische Leitung, hier insbesondere der Papst, der Kirche. Innerhalb dieser Fixpunkte ist Reform immer möglich und bisweilen auch geboten. Und bei solchen Reformen hat auch kein "Konservativer" Bauchschmerzen. Was diesen Kreis verlässt, geht Gefahr, in die Irre zu gehen. Ganz so, wie es der Synodale Weg bisher ja geradezu paradigmatisch vorgemacht hat. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 3 Minuten schrieb laura:

Exakt. 

 

Spielen wir mal durch, wie das Ganze weitergeht, wenn der Synodale Weg scheitert: 

Die praktizierenden Katholik:innen in Deutschland setzen sich wahrscheinlich etwa folgendermaßen zusammen: 10-20% überzeugt konservativ, 20-30 % überzeugt und aktiv progressiv, 30-40% latent progressiv (grundsätzliche Zustimmung zu progressiven Forderungen, aber keine eigene kirchenpolitische Aktivität) 30-40% unreflektierte Kirchgänger ohne eigene kirchenpolitische Meinung... 

 

Die große Gefahr besteht gegenwärtig darin, dass sich die Sache wie folgt weiterentwickelt. Wenn der Synodale Weg gekippt wird, ist es das Ende der Hoffnung auf Reformen. 

- Die überzeugt Konservativen jubeln.

- Die aktiv Progressiven treten aus, konvertieren, gründen Hauskirchen 

- Die latent Progressiven entfremden sich, treten aus, wenn irgendwas passiert, das sie ärgert

 - Spannend ist die Frage, wie sich die unreflektierten Kirchengänger ohne eigene Meinung verhalten. Meine Vermutung: Sie machen so weiter, bis sie sich über irgendwas so ärgern, dass sie auch austreten. Oder es gelingt ihnen nicht oder kaum, die eigenen Kinder bei der Stange zu halten. 

 

Konsequenz: Es bleiben nur die überzeugt Konservativen übrig. Ob das für sie langfristig besonders schön ist, wage ich zu bezweifeln. 

Das ist meine Wahrnehmung. Und was das Übel ist: Konservative sind durch und durch Diktatoren. Sie wollen keine Mehrheitsentscheidung. Darum war der synodale Weg von Anfang an zum Scheitern verdammt.

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vor 6 Minuten schrieb Gerhard Ingold:

Das ist meine Wahrnehmung. Und was das Übel ist: Konservative sind durch und durch Diktatoren. Sie wollen keine Mehrheitsentscheidung. Darum war der synodale Weg von Anfang an zum Scheitern verdammt.

Vor allem fehlt vielen Konservativen die Fähigkeit, zu akzeptieren, dass es Menschen gibt, die ihren Glauben einfach anders leben möchten als sie es für richtig halten.

 

Das kann man auch hier im Forum erkennen. 

bearbeitet von laura
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vor 1 Minute schrieb Studiosus:

Das ist mir viel zu starr gedacht. Liberal wie konservativ haben meines Erachtens gleichermaßen Platz unter dem Dach der Kirche. Nur müssen beide Pole einen gemeinsamen Bezugspunkt haben, sonst knarzt es ordentlich im Gebälk und man findet nicht mehr zusammen. Dieser Bezugspunkt ist die Glaube der Kirche, die Lehre der Kirche und die hierarchische Leitung, hier insbesondere der Papst, der Kirche. Innerhalb dieser Fixpunkte ist Reform immer möglich und bisweilen auch geboten. Und bei solchen Reformen hat auch kein "Konservativer" Bauchschmerzen. Was diesen Kreis verlässt, geht Gefahr, in die Irre zu gehen. 

Zähle mal auf, was die katholische Kirche in den letzten hundert Jahren progressiv verändert hat?

Progressive Kräfte wie es Kopernikus und Galileo Galilei waren, wurden von den Konservativen immer unterdrückt. Doch die Konservativen mussten langfristig doch einsehen, dass ihre eigene Sicht Nonsens war. Daraus haben aber konservative Kräfte nie etwas gelernt. Sie diktieren wie eh und je, wo es lang gehen soll.

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vor 46 Minuten schrieb laura:

Spielen wir mal durch, wie das Ganze weitergeht, wenn der Synodale Weg scheitert: 

Wieso sollte der Synodale Weg "scheitern" ? Es sieht doch überhaupt nicht danach aus.....

 

Ich gebe aber offen zu, dass ich mich mit den Details des Synodalen Weges gar nicht so intensiv befasst habe; es wird ja auch immer verwirrender: synodaler Weg, synodaler Ausschuss, synodaler Rat ( auf der Ebene in Deutschland ), dazu kommt noch der synodale Prozess auf Weltebene, an der ja die Kirche in Deutschland sich auch in irgendeiner Form einbringen wird. 

 

Was ich bisher wahrgenommen und mitbekommen habe ist, dass bis auf ein paar Ausnahmen die Bischöfe insgesamt auf dem synodalen Weg weitergehen wollen und werden. (  Warum werden eigentlich von insgesamt 27 Bischöfen immer nur die paar "üblichen Verdächtigen" in den Kirchen-Medien zitiert ? )

 

Ich gehe weiterhin davon aus, dass die Bischöfe sich vorab darüber selbstverständlich sachkundig gemacht haben, dass sich der synodale Weg innerhalb der geltenden Rechtsbestimmungen der Kirche bewegt. Vor allem, dass die Beschlüsse des Synodalen Weges mit den Rechten des Ortsbischofs kompatibel sind. Alles andere wäre ja höchst unprofessionell, ja geradezu dilletantisch...

 

Was mich doch zunehmend irritiert: dass man immer neue Gremien, Räte, Ausschüsse kreiert. Zudem: es gibt doch bereits auf Diözesanebene einen Diözesanrat, es gibt Priesterräte...etc... 

 

Ich habe auch den Eindruck, dass der synodale Weg, so richtig, gut und verdienstvoll er ja auf jeden Fall ist, ohne Zweifel auch vollkommen überschätzt wird was die Bedeutung für die "Kirchenbasis" angeht....

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vor 1 Stunde schrieb rorro:

Auch Kardinal Woelki ist nicht per se verhasst. 

Bei manchen vielleicht.

Den allermeisten Gläubigen ist er, sofern sie den Namen kennen, einfach egal.

 

Ich gestehe, dass ich ein Faible für Woelki habe. Immer noch.
Trotz seiner Fehler, und obwohl meine Sympathien eindeutig bei den so genannten Liberalen in der Katholischen Kirche sind.
Der Mann gefällt mir. Man soll Menschen nicht eindimensional sehen.

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vor 10 Minuten schrieb Cosifantutti:

Ich gehe weiterhin davon aus, dass die Bischöfe sich vorab darüber selbstverständlich sachkundig gemacht haben, dass sich der synodale Weg innerhalb der geltenden Rechtsbestimmungen der Kirche bewegt. Vor allem, dass die Beschlüsse des Synodalen Weges mit den Rechten des Ortsbischofs kompatibel sind. Alles andere wäre ja höchst unprofessionell, ja geradezu dilletantisch...

 

 

 

Davon würde ich auch gerne ausgehen, aber das Gespräch mit Fachleuten, die die Disziplin des Kirchenrechts als Universitätslehrer vertreten, sowie die Lektüre des Buches von Klaus Lüdecke lassen mich daran zunehmend zweifeln. 

 

Die einzige - überspitzt formuliert - juristisch belastbare Aussage des Synodalen Weges scheint die Statuierung der rechtlichen Unverbindlichkeit seiner eigenen Beschlüsse zu sein.

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vor 26 Minuten schrieb Cosifantutti:

Was mich doch zunehmend irritiert: dass man immer neue Gremien, Räte, Ausschüsse kreiert. Zudem: es gibt doch bereits auf Diözesanebene einen Diözesanrat, es gibt Priesterräte...etc... 

 

 

 

 

Die jeweiligen Gremien, oder korrekt ausgedrückt der Synodale Ausschuss der den/die Synodalen Rat/Räte vorbereiten soll, versteht sich als Instrument zur Verstetigung dessen, was auf dem Synodalen Weg begonnen wurde. Er soll eine feste Einrichtung werden. Damit schafft man in der Tat ein weiteres Gremium, einen weiteren bürokratisch-parlamentarischen Wasserkopf. Als hätte die Kirche in Deutschland davon nicht bereits genug. Ganz abgesehen von den kritischen Anfragen, die sich aus dem angepeilten Wesen dieses Rates für die Rolle und Autorität des Diözesanbischofs ergeben. 

 

Wie ich fernab von Detailfragen die aktuelle Äußerung des Papstes auffasse: Den Ansatz - der sich von Beginn an von dem anderer Länder abhob - den Deutschland gewählt hat, hält er nicht für hilfreich. Er verfehle den Zielpunkt von Synodalität. Er droht weiters, den Heiligen Geist, der den Prozess bestimmen soll, durch reine Ideologie zu ersetzen. Am Schluss sagt Franziskus, man müsse nun bemüht sein, dem Synodalen Weg in Deutschland den Weg bahnen, dass er in die Kirche integriert werden kann. Dazu wird Arbeit notwendig sein, Unterscheidung. Stand heute sei die "deutsche Erfahrung" nicht hilfreich. 

 

D. h. für mich, dass der Synodale Weg natürlich weitergehen wird und zu einem Abschluss gebracht wird. Die geplanten Einrichtungen, die aus ihm hervorgehen sollen, versehe ich nach dem Brief der drei Kardinäle mit einem grossen Fragezeichen. Fraglich wird auch sein, was von den deutschen "Erkenntnissen" die Aussicht hat, im allgemeinen Synodalen Prozess im Rahmen der nächsten Bischofssynode zu überleben. Nach heute scheint das nochmal weniger zu sein als ohnedies schon. 

 

Man sollte sich auch vor Augen halten, das liest man glücklicherweise wieder öfter in den kirchlichen Medien, dass der Synodale Prozess nicht auf Lehrveränderungen abzielt, sondern in großem Stil zur Reflexion darüber einlädt, wie in der Kirche künftig miteinander kommuniziert und umgegangen werden soll. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 7 Minuten schrieb Studiosus:

 

Davon würde ich auch gerne ausgehen, aber das Gespräch mit Fachleuten, die die Disziplin des Kirchenrechts als Universitätslehrer vertreten, sowie die Lektüre des Buches von Klaus Lüdecke lassen mich daran zunehmend zweifeln. 

 

Die einzige - überspitzt formuliert - juristisch belastbare Aussage des Synodalen Weges scheint die Statuierung der rechtlichen Unverbindlichkeit seiner eigenen Beschlüsse zu sein.

Ich verstehe ehrlich gesagt im Grunde gar nicht die Aufregung, die immer wieder um den Synodalen Weg gemacht wird, wenn mehrere Kirchenrechtler immer wieder bestätigen, dass der synodale Weg im kirchenrechtlichen Sinne ein "Nullum" ist, also kirchenrechtlich überhaupt nicht existiert und ja nach dem Kirchenrecht kein Diözesanbischof sich an die "Beschlüsse" des synodalen Weges halten muss. Ich bin wirklich mal gespannt wie das alles mit der neu entdeckten "Synodalität" in  sich bis zum Oktober 2024 entwickeln wird.

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vor 34 Minuten schrieb Cosifantutti:

Ich verstehe ehrlich gesagt im Grunde gar nicht die Aufregung, die immer wieder um den Synodalen Weg gemacht wird, wenn mehrere Kirchenrechtler immer wieder bestätigen, dass der synodale Weg im kirchenrechtlichen Sinne ein "Nullum" ist, also kirchenrechtlich überhaupt nicht existiert und ja nach dem Kirchenrecht kein Diözesanbischof sich an die "Beschlüsse" des synodalen Weges halten muss.

 

Ganz einfach: Ich sehe, dass hier ein doppeltes Spiel gespielt wird. Der Synodale Weg wird auf Nachfrage als unverbindliches, rechtliches Nullum ausgewiesen. Das ist der Fakt, der allerdings ins Hintertreffen gerät, wenn man sich besieht, wie der Synodale Weg, die Synodalen und einige Bischöfe über diesen Weg sprechen. Sie handeln so und behandeln ihn so als würde er belastbare Beschlüsse fassen. Da ist gewissermaßen ein Hiatus zwischen tatsächlichem Sein und nach außen gespiegeltem Anschein. Das ist ein Problem. Vor allem dann, wenn Leute, die tatsächlich Vollmacht im theologischen und rechtlichen Sinne haben - konkret die Bischöfe - auf der Grundlage der Beschlüsse des Synodalen Wegs daran gehen, praeter oder contra ius Fakten schaffen zu wollen. Natürlich können Bischöfe in ihrer Diözese im Rahmen universalen und partikularen Rechts sehr viel tun. Sie können allerdings nicht ihr Amt eigenhändig umgestalten und ihre Leitungsvollmacht, die untrennbar am Amt hängt, aufgeben. Das ist mitzubedenken, wenn von der sogenannten Selbstbindung die Rede ist. 

 

Da nützt es dann auch freilich wenig, wenn die angesprochenen Kirchenrechtler von der Seitenlinie auf die Probleme hinweisen. Es hat sich im Zug des Synodalen Weges eine Art Beratungsresistenz etabliert, an der (auch gut gemeinte) Kritik abperlt wie der Regentropfen am Lotusblatt. Er ist ein solipsistisches System, das nur noch sich selbst und seine vermeintlichen Einsichten in Gott, Welt und Mensch referenziert. Und auch versucht nach eigenen Regeln zu spielen. Dass es hier zum Konflikt kommen muss, war spätestens seit dem ersten Brief des Papstes klar. Eine Kurskorrektur hatte man aus besagten Gründen ja immer abgelehnt. 

bearbeitet von Studiosus
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1 hour ago, Cosifantutti said:

Ich verstehe ehrlich gesagt im Grunde gar nicht die Aufregung, die immer wieder um den Synodalen Weg gemacht wird, wenn mehrere Kirchenrechtler immer wieder bestätigen, dass der synodale Weg im kirchenrechtlichen Sinne ein "Nullum" ist, also kirchenrechtlich überhaupt nicht existiert und ja nach dem Kirchenrecht kein Diözesanbischof sich an die "Beschlüsse" des synodalen Weges halten muss. Ich bin wirklich mal gespannt wie das alles mit der neu entdeckten "Synodalität" in  sich bis zum Oktober 2024 entwickeln wird.

Ich sehe es als eine Art "Lobby". Eine Gruppe muss nicht zwingend in irgend einer hierarchischen Ordnung stehen, um Einfluss und auch Druck ausüben zu können. Sollte es allerdings auf ein "Deutschland gegen den Rest der Welt" hinauslaufen seh ich schwarz für die Synode. Sollten sich aber die Nettozahler gegen den Rest der Kirche verbünden, dann schon eher. Non olet, wie du weisst. 🙂

 

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vor 20 Stunden schrieb Aristippos:
Am 24.1.2023 um 20:54 schrieb OneAndOnlySon:

Du glaubst, Rom hätte nur eine Verpflichtung der Abweichler zur Mitarbeit im Rat abgelehnt, wenn der gesamte Rat zu beanstanden wäre? Diese Interpretation halte ich für reines Wunschdenken. 

Du musst aufmerksamer lesen.

 

Rom hat die Verpflichtung zur Mitarbeit am Synodalen Ausschuss abgelehnt. Dort kann man mitarbeiten, wenn man will. Was dieser Synodale Ausschuss hingegen keinesfalls darf, ist einen Synodalen Rat (auf irgendeiner Ebene) einzurichten.

War das was offizielles, was aus Rom kam? War das eine Instructio?

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vor 7 Stunden schrieb Studiosus:

Man sollte sich auch vor Augen halten, das liest man glücklicherweise wieder öfter in den kirchlichen Medien, dass der Synodale Prozess nicht auf Lehrveränderungen abzielt, sondern in großem Stil zur Reflexion darüber einlädt, wie in der Kirche künftig miteinander kommuniziert und umgegangen werden soll. 

Darum geht es zentral - und das wird dann, das mag man begrüßen oder ablehnen, zu tiefgehenden Veränderungen führen.

 

Eine Erfahrung: Ein Gremium, in dem gut beraten wird, stimmt relativ selten ab, solange dies nicht formell erforderlich ist. Und wenn es doch erforderlich ist, dann sind die Mehrheiten sehr deutlich. Und das ist auch kirchlich ohne weiteres möglich und sinnvoll, es bricht dem Bischof keine Spitze von der Mitra ab, wenn er mit einer Idee in eine Beratung hineingeht und mit etwas anderem heraus kommt. Gut designte Beratungsprozesse bringen verschiedenste Sichtweisen ein, die alle richtig sein können in ihrer jeweiligen Perspektive - und so entstehen Lösungen.

 

Es war ein Fehler, dass ab einer gewissen Beratungsebene nur noch zölibatäre Theologen diskutierten und einer davon am Ende alleine zu entscheiden hat. Denn das war immer schon eine Fiktion, dass er das unbeeinflusst tun könnte. so ist der Mensch nun einmal nicht gestrickt. Die Frage ist nicht, ob jemand Einfluss auf geweihte Entscheidungsträger ausübt, sondern wer das tut und wie einsehbar das ist.  

 

Und wenn man ehrlich, offen und multiperspektivisch berät, dann wird das am Ende Auswirkungen auf die Lehre haben - und wenn es über die Praxis. Wenn Strukturen und Methoden - und mögen sie noch so alt und ehrwürdig und ekklesiologisch begründet und wertvoll sein - nicht mehr funktionieren und nicht mehr zum Funktionieren gebracht werden können, dann muss man da eben anders machen. Und das wirkt dann auf die zugrunde liegende Theologie zurück.

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vor 25 Minuten schrieb Frank:
vor 20 Stunden schrieb Aristippos:

War das was offizielles, was aus Rom kam? War das eine Instructio

Das ist etwas offizielles, und es ist eine päpstliche Aussage und insofern durchaus verbindlich. Dennoch lässt sie durchaus Spielräume offen, und wir müssen annehmen, dass diese auch bedacht wurden. Was fest steht, ist an sich klar:

  1. Kein Bischof muss am synodalen Ausschuss teilnehmen.
  2. Der synodale Rat kann nicht an die Stelle der DBK treten, er kann den Diözesen keine Weisungen erteilen, und er kann nicht so heißen.
  3. Es dürfen über den synodalen Ausschuss keine synodalen Räte in Diözesen oder Pfarreien eingerichtet werden.

Was aber geht:

  1. Der synodale Ausschuss darf beraten, auch ohne die 5 Herren.
  2. Der gemeinsame Ausschuss aus DBK und ZdK kann durchaus eine breitere Tagesordnung bekommen, solange dessen Beschlüsse (wie die der DBK) unverbindlich bleiben. Keinem Bischof ist es indes verboten, einem Rat zu folgen, egal von wem der kommt.
  3. Die Bischöfe könnten natürlich ihre Räte mit weiteren Kompetenzen ausstatten, es ist möglich, zB zu kontstatieren, dass eine Kirchengemeinde vom Kirchengemeinderat geleitet und vom Pfarrrer und dem gewählten Vorsitzenden vertreten wird, solange der Pfarrer einige wenige, eng umschriebene Vetorechte hat. Es ist möglich, den Diözesanrat auch zur Kirchensteuervertretung zu maschen und ihm so die Hauhaltshoheit im Bistum zuzusprechen. Das ist alles römischerseits schon gebilligt, bevor jemand schreit. 
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vor einer Stunde schrieb Chrysologus:

Wenn Strukturen und Methoden - und mögen sie noch so alt und ehrwürdig und ekklesiologisch begründet und wertvoll sein - nicht mehr funktionieren und nicht mehr zum Funktionieren gebracht werden können, dann muss man da eben anders machen. Und das wirkt dann auf die zugrunde liegende Theologie zurück.

Wie definierst du in diesem Zusammenhang 'funktionieren'? Was sind die KPIs  (Key Performance Indicator) um dieses 'Funktionieren' objektiv zu beurteilen? Die Anzahl der  Messbesucher? Die Anzahl der Kirchenaustritte? Ein 'Zufriedenheitsindex' der Gemeindemitglieder basierend auf einem halbjährichen 'Customer-Satisfaction-Questionnaire'?

 

Endet das ganze dann so? 

 

https://youtu.be/6BGFFclRF7U

bearbeitet von rince
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vor 14 Minuten schrieb Chrysologus:

Das ist etwas offizielles, und es ist eine päpstliche Aussage und insofern durchaus verbindlich. Dennoch lässt sie durchaus Spielräume offen, und wir müssen annehmen, dass diese auch bedacht wurden. Was fest steht, ist an sich klar:

  1. Kein Bischof muss am synodalen Ausschuss teilnehmen.
  2. Der synodale Rat kann nicht an die Stelle der DBK treten, er kann den Diözesen keine Weisungen erteilen, und er kann nicht so heißen.
  3. Es dürfen über den synodalen Ausschuss keine synodalen Räte in Diözesen oder Pfarreien eingerichtet werden.

Was aber geht:

  1. Der synodale Ausschuss darf beraten, auch ohne die 5 Herren.
  2. Der gemeinsame Ausschuss aus DBK und ZdK kann durchaus eine breitere Tagesordnung bekommen, solange dessen Beschlüsse (wie die der DBK) unverbindlich bleiben. Keinem Bischof ist es indes verboten, einem Rat zu folgen, egal von wem der kommt.
  3. Die Bischöfe könnten natürlich ihre Räte mit weiteren Kompetenzen ausstatten, es ist möglich, zB zu kontstatieren, dass eine Kirchengemeinde vom Kirchengemeinderat geleitet und vom Pfarrrer und dem gewählten Vorsitzenden vertreten wird, solange der Pfarrer einige wenige, eng umschriebene Vetorechte hat. Es ist möglich, den Diözesanrat auch zur Kirchensteuervertretung zu maschen und ihm so die Hauhaltshoheit im Bistum zuzusprechen. Das ist alles römischerseits schon gebilligt, bevor jemand schreit. 

 

Soweit ich es verstanden habe, ist die einzige Aufgabe des Synodalen Ausschusses, den Synodalen Rat zu etablieren, was jetzt verboten wurde. D.h. auf nationaler Ebene ist seine Aufgabe hinfällig und er darf sie auch nicht auf anderen Ebenen ausleben.

Die Vollmacht des Bischofs dagegen wurde keinesfalls eingeschränkt.

 

Warum das ein Aufreger ist? Man muss sich nur mal die Chronologie der Zitate bei katholisch.de vergegenwärtigen, bei denen aus anfänglicher behaupteter Verbindlichkeit der Beschlüsse des SW, Entscheidungskompetenz des Synodalen Rats etc.. sukzessive immer weniger wurde - auch wenn Kirchenrechtler das von Beginn an sagten, sie erging dasselbe Schicksal wie der Papstbrief.

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vor 31 Minuten schrieb rorro:

Die Vollmacht des Bischofs dagegen wurde keinesfalls eingeschränkt.

Irgend jemand in der Kirche mus sich ja verwirklichen können . da die Bsichöfe das aber alle perfekt machten und machen, besteht kein Grund, das zu ändern.

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vor 24 Minuten schrieb Chrysologus:

Irgend jemand in der Kirche mus sich ja verwirklichen können . da die Bsichöfe das aber alle perfekt machten und machen, besteht kein Grund, das zu ändern.

 

Du meinst es ist besser, wenn man die Fehler einfach mehr Menschen zuschreiben kann?

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(Nur ein Hinweis, was anderes: einer möglichen Dezentralisierung von Lehrentscheidungen, die Papst Franziskus in EG zumindest mal angedacht hatte, auch wenn es nie zur Umsetzung kam, hat der SW einen echten Bärendienst erwiesen)

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Was ich mich frage: Wovor haben die Bischöfe und der Papst eine solche Angst? 

Was hätte ein Synodaler Rat entscheiden können? 

- Frauenweihe und Aufhebung des Zölibats: Geht sowieso nicht, muss Rom entscheiden 

- Grundordnung? Ist sowieso geändert.

- Gemeindeleitung durch Laien? Ist sowieso eine Entscheidung des jeweiligen Bischofs. 

 

Worum ging es also wirklich? Um Macht und nichts anderes. Die Hirten haben panische Angst vor den eigenen Schafen, insbesondere davor, dass sie anfangen könnten, selbst zu denken und Verantwortung zu übernehmen.

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vor 32 Minuten schrieb laura:

Was ich mich frage: Wovor haben die Bischöfe und der Papst eine solche Angst? 

Was hätte ein Synodaler Rat entscheiden können? 

- Frauenweihe und Aufhebung des Zölibats: Geht sowieso nicht, muss Rom entscheiden 

- Grundordnung? Ist sowieso geändert.

- Gemeindeleitung durch Laien? Ist sowieso eine Entscheidung des jeweiligen Bischofs. 

 

Worum ging es also wirklich? Um Macht und nichts anderes. Die Hirten haben panische Angst vor den eigenen Schafen, insbesondere davor, dass sie anfangen könnten, selbst zu denken und Verantwortung zu übernehmen.

Also geht es den Synodalen nur darum, endlich "Macht" zu bekommen?

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vor 47 Minuten schrieb laura:

Was ich mich frage: Wovor haben die Bischöfe und der Papst eine solche Angst? 

Was hätte ein Synodaler Rat entscheiden können? 

- Frauenweihe und Aufhebung des Zölibats: Geht sowieso nicht, muss Rom entscheiden 

- Grundordnung? Ist sowieso geändert.

- Gemeindeleitung durch Laien? Ist sowieso eine Entscheidung des jeweiligen Bischofs. 

 

Worum ging es also wirklich? Um Macht und nichts anderes. Die Hirten haben panische Angst vor den eigenen Schafen, insbesondere davor, dass sie anfangen könnten, selbst zu denken und Verantwortung zu übernehmen.

 

Woher weißt Du, daß die Bischöfe Angst haben? Küchenpsychologie?

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vor 14 Minuten schrieb rince:

Also geht es den Synodalen nur darum, endlich "Macht" zu bekommen?

Oder den 4 Bischöfen darum, sie um keinen Preis zu verlieren? 

 

Ironie off: Ja, es geht auch um Gewaltenteilung und Macht - das ist eines der Foren.

Einer der Gründe des Missbrauchs sind ja auch die Machtstrukturen, bzw. die Konzentration von Macht beim Bischof. 

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Gerade eben schrieb rorro:

 

Woher weißt Du, daß die Bischöfe Angst haben? Küchenpsychologie?

Andere Gründe fallen mir nicht ein. 

Interesse an ihren Gläubigen: definitiv nicht.

Einsicht in die Problematik kirchlicher Machtstrukturen: definitiv nicht.

Beispielhaftes Funktionieren der betroffenen Bistümer: definitiv nicht

Weniger Konflikte durch Zentrierung der Macht auf den Bischof: definitiv nicht. 

 

Als Gründe fallen mir außer der Angst nur deutlich weniger schmeichelhafte Gründe ein: Machthunger und grenzenlose Überschätzung der eigenen Kompetenzen und der eigenen Akzeptanz bei den Gläubigen. 

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