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Synodaler Weg - schon versperrt?


Jan_Duever

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vor 1 Minute schrieb Guppy:
vor 7 Minuten schrieb Frank:

Vielleicht hätten die Kritiker erst mal versucht zuzuhören und zu verstehen was der Synodale Weg will.

 

Also der Papst hat nicht zugehört und versteht nichts? Oder was willst du damit sagen?

Genau das.

Sie hören nicht hin und deshalb verstehen sie nicht.

Und nein, es liegt nicht an Schwerhörigkeit oder an Begrifsstutzigkeit. Es liegt nicht an nicht können, sondern an nicht wollen. - Das ist ja das schlimme 

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vor 1 Minute schrieb Die Angelika:

Die Kirche von Rom verhälts sich gefühlt bei allen gesellchaftlich relevanten Themen mauernd, mittelalterlich und abstoßend. Man möchte nicht Gefahr laufen, etwas Falsches zu machen, sich die Finger schmutzig zu machen.

 

Nein, man hat einfach jeden gesellschaftlichen Zug verpaßt, dessen Abfahrt man nicht verhindern konnte.

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vor einer Stunde schrieb laura:

Es eine unterirdische Leitungskultur, nicht das direkte Gespräch zu suchen, sondern über Interviews in ausländischen Zeitungen zu korrespondieren 

Bischof Bätzing sucht auch nicht das direkte Gespräch mit seinem Chef, sondern korrespondiert über ein Interview.

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vor 40 Minuten schrieb Frank:

Ich habe nicht den Eindruck das man in Rom wirklich verstanden hat was der Synodale Weg unter "Synodalitat" versteht. 

 

Das ist einer der Knackpunkte. Es kann nicht allein darum gehen, was Deutschland oder die Teilnehmer des SW unter "Synodalität" verstehen. Das kann nicht alleinige Maxime des Handelns sein. 

 

Es sollte nicht vergessen werden, dass das Leitmotiv "Synodalität" vom Papst (also gewissermaßen von oben) ausgerufen wurde. Papst Franziskus hat die Kirche auf diesen Weg geschickt. Derselbe Papst hat - sicher nicht in Umfang und Niveau einer Habilitationsschrift - konturiert, was er unter Synodalität versteht. Unter anderem waren Fixpunkte, dass Synodalität nicht deckungsgleich mit Parlamentarismus ist und die Lehre der Kirche den Boden bildet, auf dem sich Synodalität bewegen soll. Es sollte vor allem ein geistlicher Prozess der Unterscheidung (discretio) sein und kein Planspiel zum Bau einer neuen Kirche nach dem Vorbild der evangelischen Kirche. Eine solche haben wir in Deutschland laut Papst Franziskus schon. Es bedarf keiner zweiten. 

 

Das sollten die lokalen Kirchen in ihren jeweiligen Prozessen umsetzen. Die Synode dient vornehmlich dem Austausch über die Erfahrungen, die mit dieser Art von Umgang miteinander, eben dem synodalen Umgang, gemacht wurden. Die Aufforderung bestand nicht darin, bereits jetzt der Synode in Rom vorzugreifen und gewissermaßen das eigene (defizitäre) Verständnis von Synodalität in Blei zu gießen. Die Erfahrungen sollen in der Synode münden, dort gesammelt und kanalisiert und in einem Prozess der geistlichen Unterscheidung für das Leben der Kirche ausgewertet werden. 

 

Die Kirche in Deutschland hat hier von Anfang an einen anderen Weg beschritten, indem sie den Synodalen Weg nicht nur als Präparation auf die Synode aufgezogen hat, sondern ein Mittelding, ein tertium, zwischen echter, kanonisch legitimierter Synode und Vorbereitungstreffen auf den Synodalen Prozess initiiert hat. Ein Geburtsfehler, der sich bis jetzt durchzieht. 

 

Dieser Ansatz der Deutschen wurde quasi seit Stunde Null kritisch von Rom, aber auch von anderen Lokalkirchen beäugt. Papst Franziskus und die Kurie haben, anfangs subtil und später direkter, ihre Vorbehalte formuliert. Jetzt scheint der Papst zu insinuieren, dass sein Verständnis von Synodalität, das hier maßgeblich ist, offenbar ein anderes ist als jenes von Bischof Bätzing und dem, welchem der SW folgt. Papst Franziskus warnt zurecht davor, dass Ideologie den Heiligen Geist vertreibt. Bischof Bätzing sieht das nicht. 

 

Da wir langsam aber sicher sowohl in Deutschland als auch global auf die Zielgeraden der Synode zur Synodalität einbiegen, wird es demnächst zu einer Grundsatzentscheidung kommen müssen, ob sich der deutsche Beitrag anhand der von Papst und Rom gezeichneten Rahmenbedingungen in den allgemeinen Prozess einpassen will - und so fruchtbar werden könnte - oder ob man es vorzieht sein eigenes Ding gegen jede Vernunft durchzuziehen und sich so selbst an den Rand weltlichkirchlicher Beratung und Aktion drängt. Bisher scheint mir letzteres Szenario leider wahrscheinlicher. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 6 Minuten schrieb Guppy:

 

Der SW geht jetzt seit 3 Jahren. Ich gehe davon aus, dass die Kurie und der Papst durch den Nuntius sehr genau im Bilde sind über den SW und genau verstehen was dort geschieht. Bischöfe wie Kardinal Woelki, Bischof Voderholzer und andere, die selbst beim SW ganz nah dabei sind, werden auch im Rom vieles berichtet haben.

 

 

Exakt hier liegt das Problem. 

Offensichtlich bezieht der Papst seine Informationen von genau diesen Bischöfen

Die letzten Aussagen in dem Interview vom gestern zeigen hart gesagt, dass er keine Ahnung hat, wer die Synodalen wirklich sind.

 

Nein  die 18 Jährige Jugendvertreterin, die gerade ein FSJ macht, ist keine Elite.

Das ist schlicht und einfach Unfug und Stammtischniveau.

Und das ärgert mich massiv - umso mehr, wenn es vom Papst kommt.

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vor 4 Minuten schrieb Inge33:

Bischof Bätzing sucht auch nicht das direkte Gespräch mit seinem Chef, sondern korrespondiert über ein Interview.

Weiß man sicher, dass er es nicht gesucht hat und nicht erhalten hat?

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vor 30 Minuten schrieb Frank:

Bätzing: Ich will ja nicht sagen, dass die Kritik Roms völlig ins Leere geht. Es stimmt: Wir haben grundverschiedene Vorstellungen von Synodalität. Der Papst versteht darunter ein breites Sammeln von Impulsen aus allen Ecken der Kirche, dann beraten Bischöfe konkreter darüber, und am Ende gibt es einen Mann an der Spitze, der die Entscheidung trifft. Das halte ich nicht für die Art von Synodalität, die im 21. Jahrhundert tragfähig ist.

Doch. Genau diese ist tragfähig, selbst im 21. Jahrhundert und auch noch im 24. Jahrhundert. Zum einen bleibt die Kirche eine Hierarchie (mit Beratungsmöglichkeit von unten). Das muss der "Synodale Weg" einfach mal akzeptieren. Zum anderen weisen die Texte des "Synodalen Weges" die Idee einer Lehramtsbildung durch das Volk Gottes aus. Das widerspricht dem Zweiten Vatikanischen Konzil.

 

vor 30 Minuten schrieb Frank:

Dass sich die Kurie und der Papst gar nicht mit dem,  was in Deutschland geschieht auseinander gesetzt haben.

Es ist umgekehrt: der "Synodale Weg" hat sich m.E. zu wenig damit auseinandergesetzt, was Rom will. Man sieht es ja hier im Forum: "das muss man nicht ernst nehmen", "das kann man getrost ignorieren", "das ist das Papier nicht wert, auf dem es gedruckt wurde", "wir müssen endlosen Druck auf Rom machen, bis es endlich einknickt."

 

 

vor 30 Minuten schrieb Frank:

 

 

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vor 10 Minuten schrieb laura:

Die letzten Aussagen in dem Interview vom gestern zeigen hart gesagt, dass er keine Ahnung hat, wer die Synodalen wirklich sind.

Wirkt eher so, als weiß er es ganz genau.

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vor 22 Minuten schrieb Moriz:

Es fehlt der Kirche halt an "checks and balances" um Machtmissbrauch zu reduzieren.

Nein, so desolat ist die Lage nicht. Die MHG-Studie sagt selbst, dass ihre Daten sich auf Geschehnisse beziehen, die vor Jahrzehnten begangen wurden. Demgegenüber hätten sich soziale wie auch kirchliche Strukturen verändert (u.a. sozialer Status der Priester, religiöse Autorität, soziale Definition von Missbrauch). Daraus könne man keine Maßnahmen für die Gegenwart ableiten. Es ist sehr viel geschehen, um Machtmissbrauch zu reduzieren, auch ohne den "Synodalen Weg". Braucht die Kirche also noch eine Kirchenpolizei durch den "Synodalen Weg"? Ich denke nicht.

 

 

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vor 13 Minuten schrieb laura:

Offensichtlich bezieht der Papst seine Informationen von genau diesen Bischöfen

Laura, die Texte des "Synodalen Weges" liegen offen im Netz. Meinst Du wirklich, die werden in Rom nicht gelesen?

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vor 13 Minuten schrieb laura:

Weiß man sicher, dass er es nicht gesucht hat und nicht erhalten hat?

Ich schätze Bischof Bätzing so ein, dass er dies in dem Interview gesagt hätte. Er hätte das mit seiner offenen Kritik am päpstlichen Führungsstil verbunden.

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vor 3 Minuten schrieb theta:

Wirkt eher so, als weiß er es ganz genau.

 

Für jemanden, der weit weg in der Zentrale sitzt, hat er die Probleme des Synodalen Weges - nicht zum ersten Mal - sehr treffsicher analysiert. Der Mann ist ja nicht blöd und die Texte und Beschlussvorlagen des SW keine Geheimdokumente. Und auch die öffentlichen Statements der beteiligten Bischöfe lassen es an Klarheit, wohin die Reise nach ihrem Willen ginge, an nichts mangeln. 

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vor 25 Minuten schrieb Inge33:

Bischof Bätzing sucht auch nicht das direkte Gespräch mit seinem Chef, sondern korrespondiert über ein Interview.

 

War da nicht letzthin irgendwas mit einem Besuch in Rom? Ich meinte, dass da das GEspräch durchaus gesucht worden wäre, aber, wie sich jetzt herausstellt, nicht gefunden worden ist.

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vor 26 Minuten schrieb Inge33:

Ich denke, man hätte all die Mahnschreiben anderer Bischöfe und die aus Rom mehr wertschätzen sollen.

 

ICh denke, irgendein "man" in Rom hätte längst das einfache Fußvolk mehr wertschätzen sollen, dann wäre es nämlich gar nicht so weit gekommen, wie man jetzt ist

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vor 7 Minuten schrieb Studiosus:

 

Für jemanden, der weit weg in der Zentrale sitzt, hat er die Probleme des Synodalen Weges - nicht zum ersten Mal - sehr treffsicher analysiert. Der Mann ist ja nicht blöd und die Texte und Beschlussvorlagen des SW keine Geheimdokumente. Und auch die öffentlichen Statements der beteiligten Bischöfe lassen es an Klarheit, wohin die Reise nach ihrem Willen ginge, an nichts mangeln. 

Zudem kann man sich alle Sitzungen im Internet ansehen. Das Geschehen auf dem "Synodalen Weg" ist maximal transparent, nur die mikropolitischen Interaktionen und die einzelnen Forumsvorgänge lassen sich von außen nicht einsehen. Das bringt zwangsläufig eine öffentliche Debatte mit sich, das lässt sich nicht verhindern. Wer darüberhinaus Interesse und Zeit hat, am Pulsschlag des Volkes zu sein, kann auch hier mitlesen.

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vor 18 Minuten schrieb Inge33:

Nein, so desolat ist die Lage nicht. Die MHG-Studie sagt selbst, dass ihre Daten sich auf Geschehnisse beziehen, die vor Jahrzehnten begangen wurden. Demgegenüber hätten sich soziale wie auch kirchliche Strukturen verändert (u.a. sozialer Status der Priester, religiöse Autorität, soziale Definition von Missbrauch). Daraus könne man keine Maßnahmen für die Gegenwart ableiten. Es ist sehr viel geschehen, um Machtmissbrauch zu reduzieren, auch ohne den "Synodalen Weg". Braucht die Kirche also noch eine Kirchenpolizei durch den "Synodalen Weg"? Ich denke nicht.

 

 

 

Und vergessen wir bitte nicht, dass der "empfehlende Teil" der MHG-Studie nicht einmal den Eindruck erwecken will, er fuße auf einer empirischen oder wenigstens wissenschaftlichen Basis. Die empfohlenen Maßnahmen - ich spreche nicht über den deskriptiven Teil der Studie - tragen mehr oder weniger die Evergreens der Kirchenreformer zusammen: Zölibat freistellen, Frauen weihen, Homosexualität anerkennen etc. Diesen Veränderungen wird völlig ins Blaue hinein ein positiver Effekt auf die Missbrauchsproblematik unterstellt, ohne das irgendwie belegen zu können. Das ist gutartig formuliert viel Spekulation, böse formuliert ideologischer Blödsinn ohne Faktenbasis. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 31 Minuten schrieb Marcellinus:

 

Nein, man hat einfach jeden gesellschaftlichen Zug verpaßt, dessen Abfahrt man nicht verhindern konnte.

 

Ist ja auch logisch, dass man jeden gesellschaftlichen Zug verpasst, wenn man zu 99,99999999% damit beschäftigt ist, den eigenen Zug in der hauseigenen goldenen Bahnhofshalle gegen die Wand zu fahren. Hey, und ich blöde Nuss merke schon wieder mal, wie mir das noch immer weh tut. Ich bin nur froh, dass ich nicht mehr in diesem Zug sitze....

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Gerade eben schrieb Die Angelika:

 

ICh denke, irgendein "man" in Rom hätte längst das einfache Fußvolk mehr wertschätzen sollen, dann wäre es nämlich gar nicht so weit gekommen, wie man jetzt ist

Rom schätzt das Fußvolk. Aber nicht in dem Sinne, dass es über Lehrveränderungen miteinscheiden dürfte. Das ist beides klar geregelt.

 

Wenn man das in Deutschland akzeptiert hätte, wäre es nicht so weit gekommen, wie man jetzt ist.

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vor 22 Minuten schrieb laura:

Offensichtlich bezieht der Papst seine Informationen von genau diesen Bischöfen

 

Ich gehe doch davon aus, Bischof Bätzing als Vorsitzender der DBK und Kardinal Marx werden ausreichend Gelegenheit gehabt ihre Sicht der Dinge in Rom darzulegen.

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vor 4 Minuten schrieb Die Angelika:

wenn man zu 99,99999999% damit beschäftigt ist, den eigenen Zug in der hauseigenen goldenen Bahnhofshalle gegen die Wand zu fahren.

Die Kirche kann nicht gegen die Wand gefahren werden, das ist einfach zu weltlich gedacht. Sie wird Bestand haben bis zur Wiederkehr Christi.

 

Nationale Lehramtsentscheidungen über das Volk Gottes in Abhängigkeit des jeweiligen Zeitgeistes, sagen wir mal für die nächsten 1000 oder 2000 Jahre, führen nur zu Kirchenspaltungen.

bearbeitet von Inge33
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vor 3 Minuten schrieb Inge33:

Rom schätzt das Fußvolk. Aber nicht in dem Sinne, dass es über Lehrveränderungen miteinscheiden dürfte. Das ist beides klar geregelt.

 

Wenn man das in Deutschland akzeptiert hätte, wäre es nicht so weit gekommen, wie man jetzt ist.

 

Sorry, von solcher Wertschätzung habe ich über Jahrzehnte aktiver Arbeit in der rk Kirche reichlich wenig mitbekommen. Hat aber ganz bestimmt ausschließlich an meinem schwierigen Charakter gelegen

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vor 2 Minuten schrieb Inge33:

Wenn man das in Deutschland akzeptiert hätte, wäre es nicht so weit gekommen, wie man jetzt ist.

 

Man hätte die gefühlten drei Dutzend Warnschüsse aus Rom ja auch mal zur Kenntnis nehmen können, statt sich jedesmal zwanghaft einzureden, der Papst stünde vollkommen hinter dem SW.

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vor 1 Minute schrieb Inge33:

Die Kirche kann nicht gegen die Wand gefahren werden, das ist einfach zu weltlich gedacht. Sie wird Bestand haben bis zur Wiederkehr Christi.

 

 

 

 

aber sicher nicht die rk Kirche

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