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Fast 70 % der Katholiken haben das ewige Leben nicht!


Artifex

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vor 11 Stunden schrieb Merkur:

Zum Advent gehört für mich z.B. die Rorate-Messe, nach Möglichkeit mit anschließendem Frühstück. Man muss nicht unbedingt hingehen, aber ich finde es schön, wenn sie angeboten wird.

Sechs Uhr Morgens. ..

 

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Wettbewerbe darum,wer jetzt toller ust oder nehr ewiges Leben hat wurden von Jesus recht rasch und deutlich beendet.

 

Christ sein ist jein Wettbewerb, Menschsein ist kein Wettbewerb. 

Ob ich das ewige Leben habe? Wer weiß.  Aber das kann ich Gott überlassen.

 

 

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vor 1 Stunde schrieb Chrysologus:

Was wird das jetzt_: Der Wettbewerb, wer die größere Demut hat?

 

Weiß nicht. Erinnert mich aber daran, dass AAs Kirchgängern vorwerfen, sie würden sich für bessere Menschen halten. Und der Vorwurf kommt auch dann, wenn die Kirchgänger das nicht tun. Das ist eine hervorragende Methode um einer inhaltlichen Diskussion auszuweichen.

 

 

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vor 27 Minuten schrieb Higgs Boson:

 

Weiß nicht. Erinnert mich aber daran, dass AAs Kirchgängern vorwerfen, sie würden sich für bessere Menschen halten. Und der Vorwurf kommt auch dann, wenn die Kirchgänger das nicht tun. Das ist eine hervorragende Methode um einer inhaltlichen Diskussion auszuweichen.

 

 

Also ich würde nun weder dich noch Nanny zu den AAs zählen.

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vor 30 Minuten schrieb Higgs Boson:

Erinnert mich aber daran, dass AAs Kirchgängern vorwerfen, sie würden sich für bessere Menschen halten.

 

Du mußt ein gutes Gedächtnis haben, denn AAs gibt's doch hier kaum noch, und die Debatte um Freikirchler findet ganz unter euch statt. ;) Außerdem ist es eine Tautologie. Jede Gruppe, die irgendeine Moral propagiert, hält sich, laut ausgesprochen oder nicht, für die Besseren. Sonst könnten sie sich's ja sparen.

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vor 28 Minuten schrieb Marcellinus:

Jede Gruppe, die irgendeine Moral propagiert, hält sich, laut ausgesprochen oder nicht, für die Besseren. Sonst könnten sie sich's ja sparen.

 

Was nicht bedeutet, dass sie das tun.

Allerdings habe ich hier keine Moral propagiert, sondern einfach nur die gefragt, welche Rolle Gott in den ganzen Überlegungen zu Gutes Ende und hoffnungsvoll und so hat.

 

Es gibt durchaus eine 'Gott-Ist-Tot'-Theologie, das erscheint ein Widerspruch zu sein, ich finde den Gedanken, wie kann christliche Spiritualität ohne Gott gedacht und gelebt werden spannend. Viele Christen die ich kenne denken so. Sie üben Nächstenliebe einfach so, mit der Feindesliebe hakt es dann manchmal, nicht bei allen, und die Ausnahmen sind interessant. Aber dann kann man das auch aussprechen, dass Gott keine Rolle spielt.

Man kann ihn auch nur als den sehen, der am Ende alles gut macht (irgendwie irgendwas), dann hat er lediglich eine Funktion, oder er ist der, um den sich Glaube dreht und von dem aus Dienst am Menschen geschieht.

 

Ich frage nach der Perspektive und habe da scheinbar einen Nerv getroffen.

bearbeitet von Higgs Boson
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Gerade eben schrieb Higgs Boson:

Ich frage nach der Perspektive und habe da scheinbar einen Nerv getroffen.

Weißt'? Wenn Gott barmherzig ist, versammelt er mich vielleicht zu meinen Vätern und Müttern, wenn er es nicht ist sondern nach Menschenmaß gerecht sein soll, dann ist meine Seele verdammt in alle Ewigkeit

 

Der Herr gibt, der Herr nimmt, sein Wille geschehe, der Name des Herrn sei gelobt.

 

Wenn er gewollt hätte, daß ich anders bin, als ich es bin, hätte er mir vielleicht anders begegnen müssen, denn ich bin nur Geschöpf und der Welt und ihren Gesetzen und Regeln unterworfen.

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vor einer Stunde schrieb Higgs Boson:

... Aber dann kann man das auch aussprechen, dass Gott keine Rolle spielt....

Das scheint eine Schlussfolgerung von dir zu sein, oder sehen die Vertreter der von dir so genannten Gott-ist-tot-Theologie das auch so?

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Am 11.12.2019 um 12:18 schrieb Higgs Boson:

 

Das Evangelium ist ein bisschen mehr und Deine Botschaft ist auch genau der Grund, warum den Kirchen von 2 Seiten die Leute wegbrechen. Die die kein Interesse haben und die, denen Dein bisschen nicht reicht, die bei Dir verhungern würden.

 

Steht Gott im Zentrum dieses Glaubensgebildes, oder ist er lediglich der Garant fürs Happy End?

Du hast die Behauptung aufgestellt, dass "Leute, denen das nicht reicht" bei mir verhungern würden. 

 

Und dann die letzte Frage. Die ist komplett neutral und ohne Subtext formuliert. Wer´s glaubt.

 

Du magst ja katholisch bewandert sein, ich bin freikirchlich auch nicht ganz unbeleckt. Meine Schwester hat mich zweimal ins ICF nach München mitgenommen und was ich da erlebte, das war: Gute Predigten und die Beobachtung, dass das Treffen mit der Peergroup dort eine wesentlich größere Rolle spielen dürfte als die Frage nach Gott. Die Musik war besser als bei uns und die "freien" Gebete waren sicherer formuliert, aber auch Freikirchler arbeiten beim spontanen Gebet mit Sprachschablonen und Floskeln. Die Gemeinde dort übrigens war stets genauso sprachlos wie eine gute katholische Gemeinde. Geredet wurde vorn.

 

Auch Freikirchen leben zunächst von der konkreten Gemeinschaft, nur dass ihnen Glaubensformeln schneller über die Lippen kommen als dem durchschnittlichen mitteleuropäischen Katholiken.

 

Ich bin da nicht so fit, ich muss nachdenken, bevor ich was sage. Ich darf dir aber versichern, dass in unseren Gottesdiensten und Veranstaltungen tatsächlich von Gott gesprochen wird.

 

Und dann stellt sich die Frage, welches Gottesbild transportiert wird.

 

"Du sollst dir kein Bild machen von Irgendetwas und dich davor niederwerfen und ihm dienen".

 

"Du sollst den Namen Gottes nicht missbrauchen".

 

"Du sollst davon reden, wenn du aufstehst, und wenn du dich schlafen legst".

 

Es gibt, biblisch gesehen, beides und beides leben wir: Gott nicht zu vereinnahmen und trotzdem ihn immer wieder ansatzhaft zur Sprache zu bringen. Und natürlich haben auch wir feste Satzbausteine in unseren Gebeten, in der Regel nach dem Schema Anrede - Anamnese - Epiklese - trinitarischer Abschluss.

 

Du hast dich polemisch an einem Satz von mir festgebissen gehabt. Dass ich mich aufrege, liegt nicht darin, dass du da auf einen Fehler in meiner Gemeinde gestoßen wärst, sondern an deiner Unterstellung.

 

 

bearbeitet von nannyogg57
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Das Gottesbild dürfte ohnehin bei jedem Menschen ein anderes sein. Ganz erfassen können Menschen Gott nie.

Insofern finde ich auch unterschiedliche Herangehensweisen nicht schlimm.

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vor 14 Stunden schrieb nannyogg57:

Du hast die Behauptung aufgestellt, dass "Leute, denen das nicht reicht" bei mir verhungern würden. 

 

Und dann die letzte Frage. Die ist komplett neutral und ohne Subtext formuliert. Wer´s glaubt.

 

Du magst ja katholisch bewandert sein, ich bin freikirchlich auch nicht ganz unbeleckt. Meine Schwester hat mich zweimal ins ICF nach München mitgenommen und was ich da erlebte, das war: Gute Predigten und die Beobachtung, dass das Treffen mit der Peergroup dort eine wesentlich größere Rolle spielen dürfte als die Frage nach Gott. Die Musik war besser als bei uns und die "freien" Gebete waren sicherer formuliert, aber auch Freikirchler arbeiten beim spontanen Gebet mit Sprachschablonen und Floskeln. Die Gemeinde dort übrigens war stets genauso sprachlos wie eine gute katholische Gemeinde. Geredet wurde vorn.

 

Auch Freikirchen leben zunächst von der konkreten Gemeinschaft, nur dass ihnen Glaubensformeln schneller über die Lippen kommen als dem durchschnittlichen mitteleuropäischen Katholiken.

 

[...]

 

Du hast dich polemisch an einem Satz von mir festgebissen gehabt. Dass ich mich aufrege, liegt nicht darin, dass du da auf einen Fehler in meiner Gemeinde gestoßen wärst, sondern an deiner Unterstellung.

 

 

 

Selbstverständlich kenne ich jetzt Deine konkrete Gemeinde nicht, ich muss tatsächlich bei meiner persönlichen Erfahrung auf die Gemeinden zurückgreifen, die ich im Laufe meines Lebens erlebt habe und auch immer noch erlebe. In jeder dieser wirklich vielen Gemeinden würde ich verhungern und es sind / waren da tatsächlich einige dabei, die nach katholischen Maßstäben außerordentlich sind.

 

Denn wie Du schreibst, die Gemeinde lebt von der konkreten Gemeinschaft.

 

Und die findet nicht im Gottesdienst statt. Der ist lediglich Ausdruck dessen, wie die Gemeinde feiert, miteinander umgeht, gemeinsam vor Gott steht - oder eben nicht.

 

Denn Gemeindeleben geschieht unter der Woche. Einmal am Sonntag, das ist nett und gut, aber das ist nicht das, was Gemeinschaft ausmacht. Was Deine Kenntnis von ICF schon ziemlich relativiert: Auch da findet Gemeinde in Smallgroups und Teams statt. Das sind die, die sich dann am Sonntag zum Gottesdienst wieder treffen. Da wo Du eine Peergroup siehst, sehe ich Leute, die Leben, Glauben, Sorgen miteinander teilen. Ich bin ausdrücklich in keiner Gruppe, da ich da zu den Gottesdiensten nur Gast bin, aber ich kenne die Struktur, einige meiner besten Freunde sind dort, meine älteste Tochter war dort in ihrer Münchner Zeit. Ein Gemeindeleben dieser Art, und das ist kennzeichnend für Freikirchen, findest Du in keiner Volkskirche. Neben allgemeinen Aktionen übers Jahr (die es auch in den Volkskirchen gibt) gibt es wöchentliche Treffen. Manche sind verbindlich (dh es ist eine feste Gruppe), andere offen (dh da kann jeder hingehen, es steht nur Ort und Zeit fest). Das können einfache Gebetstreffs sein, Hauskreise, Männerkreise, Frauenkreise, Jugendgruppen usw...

 

Dass es Freundschaften gibt, die über die Gottesdienst hinausgehen, das wiederum ist normal, das gibt es auch in Volkskirchen. Keine Frage.

 

Und der Gottesdienst widerspiegelt das, was gemeinsam unter der Woche gelebt wurde. Und so gehören diese beiden Teile zusammen.

 

Fühle ich mich in einem Standard-Sonntagsgottesdienst wohl, spricht er mich an, stehen die Chancen gut, dass es auch unter der Woche Futter gibt. Habe ich keine Ahnung, warum die Leute gerade jetzt hier im Gottesdienst sind, wird das nicht für mich spürbar, was soll da erst unter der Woche kommen?

 

Falls Eure Gemeinde also jetzt eine Ausnahmegemeinde ist, in der der normale Gottesdienst vom Reichtum des Alltags überflutet wird, lass es mich wissen, ich komme vorbei. Dann nehme ich das hier öffentlich zurück und widerrufe meine Aussage, ich würde in Deiner Gemeinde verhungern.

 

Aber bis dahin lasse ich katholische Gemeinden in Ruhe und verstöre nicht brave Kirchgänger, deren Glauben tatsächlich niemand kennt, außer Gott. Abgesehen davon, dass einige Teile katholischer Theologie und Spiritualität auf mich mittlerweile verstörend wirken, aber das ist nochmal ein völlig anderes Thema.

 

Was meine letzte Frage angeht, es geht nicht darum, ob der Pfarrer oder der Wortgottesdienstleiter im Gottesdienst von Gott redet, sondern wo ist das Zentrum (auch im Alltag) der Gemeinde, welche Rolle spielt er da. Wir haben das Thema immer wieder im Hauskreis auf dem Tisch und reflektieren das. Es geht nicht darum, hier die 'moralisch richtige' Antwort zu geben, sondern sich der Frage und der tatsächlichen Antwort zu stellen. Das kann sehr unterschiedlich sein.

 

Und das ist gut so.

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vor einer Stunde schrieb Higgs Boson:

Denn wie Du schreibst, die Gemeinde lebt von der konkreten Gemeinschaft.

 

Und die findet nicht im Gottesdienst statt.

Das erlaube ich mir anders zu sehen. Dass bei uns Menschen aus verschiedenen Kulturen (wir haben einen hohen Migrantenanteil) und verschiedener Glaubensrichtungen und Gruppierungen (da sind Anhänger der charismatischen Erneuerung, der Marianischen Congregation, die Kolpingsfamilie, die KAB - um nur einige wenige zu nennen) jeden Sonntag miteinander die Messe feiern und sich beim Friedensgruß die Hand geben und das "Friede sei mit dir" auch ehrlich meinen, das bedeutet mir sehr viel.

Für einen großen Teil der Gemeindeglieder ist es das, was sie vom Gemeindeleben mitbekommen, weil ihnen neben Beruf und Familie die Zeit fehlt, sich noch mehr ins Gemeindeleben einzubringen. Aber sie möchte das, was sie da sonntags erleben, nicht missen.

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vor 24 Minuten schrieb Suzanne62:

Das erlaube ich mir anders zu sehen. Dass bei uns Menschen aus verschiedenen Kulturen (wir haben einen hohen Migrantenanteil) und verschiedener Glaubensrichtungen und Gruppierungen (da sind Anhänger der charismatischen Erneuerung, der Marianischen Congregation, die Kolpingsfamilie, die KAB - um nur einige wenige zu nennen) jeden Sonntag miteinander die Messe feiern und sich beim Friedensgruß die Hand geben und das "Friede sei mit dir" auch ehrlich meinen, das bedeutet mir sehr viel.

Für einen großen Teil der Gemeindeglieder ist es das, was sie vom Gemeindeleben mitbekommen, weil ihnen neben Beruf und Familie die Zeit fehlt, sich noch mehr ins Gemeindeleben einzubringen. Aber sie möchte das, was sie da sonntags erleben, nicht missen.

 

Wem das genug ist, klar, ist doch kein Problem. Und CE, MC, Kolping und KAB gibt es ja nicht ohne Grund. Nur wenn das das Fundament ist, dann fallen halt welche runter. Muss man sich einfach nicht wundern. Das ist so.

 

Darum geht es doch: Es brechen Leute von mehreren Seiten weg. Nicht nur die, denen Kirche nix gibt.

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KAB etc brechen nicht weg,die sind schon dabei.

Es ist ja gut,dass sich alle in der Messe treffen.

Und natürlich findet im Sonntagsgottesdienst Gemeinschaft statt.

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.

vor einer Stunde schrieb Higgs Boson:

Es brechen Leute von mehreren Seiten weg.

Stimmt: von mehreren Seiten. Ich überlege mir ja schon länger einen Übertritt in die altkatholische Kirche, weil ich nicht mehr wirklich auf einen menschlicheren Umgang mit z.B. wiederverheirateten Geschiedenen und gleichgeschlechtlich Liebenden hoffe. Anderen wiederum ist die Kirche so, wie sie jetzt ist, schon viel zu liberal und sie suchen wo immer sie können nach Gelegenheiten, Papst Franziskus eins reinzuwürgen. Und sei es auch nur wegen der Pachamama-Statuen während der Amazonas-Synode....

Es bleibt spannend.

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@Higgs Boson: Marcellinus hat es schon geschrieben: Das Alleinstellungsmerkmal der Freikirchen, Zeit miteinander verbringen zu müssen - du sprachst von "verbindlich" - hat natürlich eine Kehrseite: Man unterscheidet zwischen Leuten, die man im Sinne der Zugehörigkeit zur gemeinsamen Gemeinde als Geschwister ansieht, und die anderen Leute, denen man beruflich oder im Rahmen des sozialen Engagements begegnet. Hat man dann noch Freunde außerhalb der Gruppe?

 

Nein, in meiner Gemeinde gibt es noch keine Hauskreise. Wir würden euer System auch nicht kopieren. Es gibt aber vermutlich langfristig Leute, die an dem Thema dran sind. Verbindlich wären sie übrigens definitiv nicht. Niemals. Ich merke aber in der Arbeit im PGR, dass da was fehlt, und ich bin nicht die Einzige.

 

@Suzanne62 hat es schon geschrieben und es geht nicht um das Konzept der Volkskirche, der alle Leute vor Ort angehören, das Konzept ist tot: Der Kraftakt und die Chance des Ortskirchenkonzeptes ist, dass tatsächlich Christen aller Spielarten in sichtbarer und gelebter Einheit Gottesdienst feiern.

 

Jaja, dank historischer Verwerfungen wird dieses Prinzip so nicht immer umgesetzt, aber die Freikirchen, gerade in Oberbayern, sind keine Produkte geschichtlicher Ereignisse, sie sind Milieukirchen.

 

Man geht als Christ mit besonderen Ansprüchen sonntags in die Kirche, stellt fest, dass die Ortsgemeinde einem nicht in den Kram passt, nicht dem eigenen Niveau entspricht, und so zieht man gleich wieder und frustriert schmollend von dannen um mit Gleichgesinnten überregional sein eigenes Ding zu machen. Zugegebenermaßen wird so die Ortsgemeinde exakt so bleiben, wie sie ist, die Kluft wird größer, was einen natürlich in seiner Entscheidung bestätigt.

 

Funzt so in meiner Gemeinde nicht, eventuell sind wir alle nur Durchschnittschristen, sonst müsste ja bei der FeG der Laden nur so brummen.

 

Mir passt es in meiner Gemeinde und Manches passt mir nicht. Aber ich bin Teil dieser Gemeinde. Wir haben uns, als wir vor über 20 Jahren aus München hierher zogen, auch wegen der Kirchengemeinde für diesen Ort entschieden und unter anderem deshalb wohnen wir immer noch hier. Das tun die Wenigsten, wenn sie umziehen.

 

Die Frage ist nicht, ob wir von Gott reden, sondern ob Gott in unserer Gemeinschaft präsent ist. Ja, das ist er, selbst in meiner Gruppe von Theaterjugendlichen, evangelisch, katholisch, atheistisch, agnostisch, weltanschaulich desinteressiert, die auf Grund seltsamster Verwicklungen entstanden ist und Hauptträger des Kinderbibelwochenensembles ist, wenn wir nicht gerade ein Krimidinner veranstalten oder Sachen von Terry Prachett (so ein Zufall) spielen und die im katholischen Pfarrzentrum ihre Heimat hat.

 

Der zentrale Hauskreis ist historisch gesehen übrigens die Eucharistiefeier und in dieser entscheidet sich, wes Geistes Kind die versammelte Gemeinde ist. Dass Eucharistie Komunion - Gemeinschaft - ist, davon war im ICF wenig zu sehen: Brot und Wein standen irgendwo im Foyer herum, man konnte da für sich konsumieren, ohne Feier, ohne Gemeinde.

 

Es gibt Sachen, die finden hartgesottene Katholiken wie ich an Freikirchen seltsam und fragwürdig.

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vor 7 Stunden schrieb Higgs Boson:

Denn wie Du schreibst, die Gemeinde lebt von der konkreten Gemeinschaft.

 

Und die findet nicht im Gottesdienst statt. Der ist lediglich Ausdruck dessen, wie die Gemeinde feiert, miteinander umgeht, gemeinsam vor Gott steht - oder eben nicht.

 

Denn Gemeindeleben geschieht unter der Woche. Einmal am Sonntag, das ist nett und gut, aber das ist nicht das, was Gemeinschaft ausmacht. [...] sehe ich Leute, die Leben, Glauben, Sorgen miteinander teilen. [...]  Ein Gemeindeleben dieser Art, und das ist kennzeichnend für Freikirchen, findest Du in keiner Volkskirche. Neben allgemeinen Aktionen übers Jahr (die es auch in den Volkskirchen gibt) gibt es wöchentliche Treffen. Manche sind verbindlich (dh es ist eine feste Gruppe), andere offen (dh da kann jeder hingehen, es steht nur Ort und Zeit fest). Das können einfache Gebetstreffs sein, Hauskreise, Männerkreise, Frauenkreise, Jugendgruppen usw...

Ich hätte gar keine Zeit für ein Gemeindeleben dieser Art, für ein verbindliches schon gar nicht.

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vor 6 Stunden schrieb Frank:

Ich hätte gar keine Zeit für ein Gemeindeleben dieser Art, für ein verbindliches schon gar nicht.

ch auch nicht. Und ich wuerde es in diesem Ausmass auch nicht wollen. Ich hatte eine fest definierte Aufgabe in der Gemeinde (die ich dann aus bestimmten Gruenden nicht mehr wahrnehmen konnte), ich mache jetzt manchmal dieses oder jenes, wenn ich gefragt werde und Zeit habe, ich arbeite den ganzen Tag, abends falle ich muede ins Bett (da gehe ich bestimmt in keinen Bibelkurs  :-)) ) , also das ganze ist sehr punktuell.  Ich sehe das auch so, dass wenn man sich da auf etwas einlaesst, es verbindlich ist und auch sein soll, voellig korrekt,  sonst klappt das mit bestimmten Projekten auf Dauer nicht, das ist eigentlich Voraussetzung dann. Wenn jemand so etwas nicht kann, sollte er es lassen und sich auf andere Weise in der Gemeinde einbringen. Oder sich einfach finanziell beteiligt. Das geht auch in freikirchlichen Gemeinden, man muss nicht staendig miteiander heum kluengeln. 

 

Ich kann nicht verstehen, was fuer eine Fass hier von NannyOgg und HiggsBoson aufgemacht wird, ich finde diesen Hickhack aetzend (und die xte Auflage ihrer Differenzen auch und unnoetig. Beide Formen von Gemeinden haben ihre Berechtigung, ich kenne beide Formen, bei beiden kann es trist, langweilig und gottlos sein, es kommt immer auf die Menschen an, die sich treffen. Auf den Pastor/Priester, auf die gesamten Umstaende, in der eine Gemeinde existiert. Auf die Theologie (die habe ich uebrigens bei den FEGs total vermisst,  die ich damals in Deutschland ein paar mal besuchte, ich weiss bis heute nicht, was die eigentlich machen oder denken oder welche spirituelle Struktur da herrscht. Aber das nur nebenbei. ic bin dann nicht mehr hin, ich habe da keine spirituelles Basis fuer mich gesehen. Das ist aber ein anderes Thema). 

 

Will sagen: auch in freikirchlichen Gemeinden ist es immer eine harter Kern, welcher die Gemeinde und ihre Arbeit traegt. Wir haben ungefaehr 300 Mitglieder (also diejenigen, die in der Gemeinderolle eingetragen sind, unabhaengig von den Leuten, die einfach irgendwie mitmachen und mehr weniger mit der Gemeinde was zu tun haben). Diese festen Mitglieder sind keineswegs alle so ruehrig und aktiv, wie HiggsBoson es beschreibt. Der harte Kern duerfte 80  sein, der Rest gruppiert sich irgendwie da drum herum, je nach Anlass oder auch nie, und schon gar nicht kommen alle in den Gottesdienst.  

Ich persoenlich bin froh, wenn ich abends nach der Schule meine Ruhe habe, danach gruppiere ich alle Termine, auch die der Gemeinde, falls etwas ansteht. Meistens geht es um den Pickup oder irgendwelche organisatorischen Dinge. 

Zum Abendmahl gehe ich oefter ganz woanders, wenn ich am Wochenende ausserhalb bin. In der dortigen Gemeinde wird es in der Form angeboten, wie ich es auch auch kenne und schaetze. Ich weiss ja nicht, was die Leute in Deutschland unter Freikirchen verstehen, ich verstehe da offenbar etwas anderes darunter *gruebel*. 

bearbeitet von Long John Silver
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vor 14 Stunden schrieb nannyogg57:

@Higgs Boson: Marcellinus hat es schon geschrieben: Das Alleinstellungsmerkmal der Freikirchen, Zeit miteinander verbringen zu müssen - du sprachst von "verbindlich" - hat natürlich eine Kehrseite: Man unterscheidet zwischen Leuten, die man im Sinne der Zugehörigkeit zur gemeinsamen Gemeinde als Geschwister ansieht, und die anderen Leute, denen man beruflich oder im Rahmen des sozialen Engagements begegnet. Hat man dann noch Freunde außerhalb der Gruppe?

 

Nein, in meiner Gemeinde gibt es noch keine Hauskreise. Wir würden euer System auch nicht kopieren. Es gibt aber vermutlich langfristig Leute, die an dem Thema dran sind. Verbindlich wären sie übrigens definitiv nicht. Niemals. Ich merke aber in der Arbeit im PGR, dass da was fehlt, und ich bin nicht die Einzige.

 

 

Ohne Verbindlichkeit funktioniert Deine Theatergruppe, Dein Kinderbibelwochenende und Dein PGR nicht. Verbindlichkeit bedeutet tatsächlich, sich für die Zugehörigkeit zu eine Gruppe zu entscheiden und dann gibt es Leute, die gehören da nicht dazu. Es gibt Leute, mit denen trainiere ich Wing Tsun, und mit anderen nicht.

 

Das ist maximal banal.

 

Und ich verstehe nicht, was Du gegen verbindliche Gruppen hast. Sogar ein Fußballverein ist verbindlich und sinnstiftend. Das ist alles schön und gut, aber nicht das, was Menschen in Hauskreisen und ähnlichem suchen. Wenn dem so wäre, dann wäre es sehr einfach für Euren PGR etwas aufzusetzen, was die Lücke füllt, die ihr da spürt. Einfach noch eine Actiongroup und der Mangel ist behoben.

 

 

vor 14 Stunden schrieb nannyogg57:

Man geht als Christ mit besonderen Ansprüchen sonntags in die Kirche, stellt fest, dass die Ortsgemeinde einem nicht in den Kram passt, nicht dem eigenen Niveau entspricht, und so zieht man gleich wieder und frustriert schmollend von dannen um mit Gleichgesinnten überregional sein eigenes Ding zu machen. Zugegebenermaßen wird so die Ortsgemeinde exakt so bleiben, wie sie ist, die Kluft wird größer, was einen natürlich in seiner Entscheidung bestätigt.

 

Also entweder ist das eine Unterstellung oder Du hast keine Ahnung.  Ich nehme mal zu Deinen Gunsten letzteres an.

 

Wie wird man so ein 'Christ mit besonderen Ansprüchen'. In D wird man für gewöhnlich in eine Kirche hineingetauft und dann ist man evangelisch, oder katholisch, manche sogar orthodox. Dann wird man in diesem Glauben erzogen, oder auch nicht. Nicht jeder Getaufte findet aber automatisch den Schatz im Acker. Aber die, die ihn finden, wollen ihn haben, ihn teilen, leben. Mit anderen.

 

Ist es wie bei mir im volkskirchlichen Kontext (CE), sucht man für gewöhnlich in der eigenen Gemeinde nach Gleichgesinnten. Das war für mich über Jahre maximal frustrierend. Ich will hier nicht meine Geschichte ausbreiten, aber als ich dann in meiner jetzigen Gemeinde gelandet bin, war das ein nach Hause kommen. Das hat nichts mit Niveau und Milieu  zu tun, sondern mit Beheimatung. Es gibt nämlich auch welche, die sind sozusagen spirituelle Einzelkämpfer, die brauchen keine Gemeinschaft, denen reicht ein loses Netzwerk. Die kommen dann auch mit einem reinen Gottesdienstservice klar, der möglichst unverbindlich und unpersönlich ist. Da gehöre ich nicht dazu. Biblisch ist das nicht unbedingt vorgesehen, aber ok ist das bestimmt.

 

Und dann gibt es die, die den Schatz im Acker nicht in ihrer volkskirchlichen Heimat, sondern woanders finden. Die schließen sich dann häufig diesem Woanders an. Das sind die, deren Verlust noch nicht mal bemerkt wird, weil sie ja schon vorher meist nicht da waren.

 

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vor 34 Minuten schrieb Higgs Boson:

 

 

Ist es wie bei mir im volkskirchlichen Kontext (CE), sucht man für gewöhnlich in der eigenen Gemeinde nach Gleichgesinnten. Das war für mich über Jahre maximal frustrierend. Ich will hier nicht meine Geschichte ausbreiten, aber als ich dann in meiner jetzigen Gemeinde gelandet bin, war das ein nach Hause kommen. Das hat nichts mit Niveau und Milieu  zu tun, sondern mit Beheimatung. Es gibt nämlich auch welche, die sind sozusagen spirituelle Einzelkämpfer, die brauchen keine Gemeinschaft, denen reicht ein loses Netzwerk. Die kommen dann auch mit einem reinen Gottesdienstservice klar, der möglichst unverbindlich und unpersönlich ist. Da gehöre ich nicht dazu. Biblisch ist das nicht unbedingt vorgesehen, aber ok ist das bestimmt.

 

Und dann gibt es die, die den Schatz im Acker nicht in ihrer volkskirchlichen Heimat, sondern woanders finden. Die schließen sich dann häufig diesem Woanders an. Das sind die, deren Verlust noch nicht mal bemerkt wird, weil sie ja schon vorher meist nicht da waren.

 

 

Nun ja, das war bei dir so. Fuer andere ist es anders. Warum laesst du diese Tatsache nicht einfach so "stehen", wie es ist? Manche finden ihre Heimat da, manche dort,  manche bei den Lutheranern, andere bei den Altkatholiken, andere bei den Baptisten, andere bei euch oder den Orthodoxen. So what?

 

Mir reicht in weiten Bereichen auch ein loses Netzwerk, ich fuehle mich nicht als Einzelkaempfer.

 

Du und NannyOgg auch machst da Kluefte und Differenzen auf, wo eigentlich keine sind und auch keine sein sollten, sondern wir eher daran arbeiten sollten, dass es nicht zu solchen Klueften kommt.

 

Freu dich doch, dass du deinen Schatz im Acker gefunden hast.  Und damit gut. 

 

"Nach Hause" komme ich (fuer mein Teil) nicht in eine Gemeinde, sondern stets nur zu Gott. "Heimat" in spirituellem Sinn habe ich im Gebet und in der Zuwendung zu Jesus und Gott und Maria, dazu brauche ich keine Gemeinde. "Nach Hause" komme ich an ganz anderen Orten als im Gottesdienst oder in der Arbeit in einer Gemeinde. Ich habe nicht so ein Beduerfnis, diese Sachen in eine Gemeinde hinein zu projezieren.  Gemeinde ist fuer mich vor allem etwas soziales, ein Ort, wo sich soziales Engagement buendelt, eine Anlaufstelle, eine Art Mittelpunkt des Viertels und natuerlich der Jahreskreis eine Bedeutung hat, die christlichen Feste wie ein Geruest die Zeit struktieren. Das ist mir wichtig, aber das findet auch in den grossen Konfessionen statt. 

 

Leute sind eben unterschiedlich, das, was du suchst (und offfenbar gefunden hast) muessen andere weder suchen wollen noch sich danach sehnen. Das Christentum geht nicht davon unter, welche persoenlichen spirituellen Befindlichkeiten wir im einzelnen haben, die lassen sich sehr gut vereinbaren. Wenn man aufhoert, unnoetige Faesser aufzumachen, zum Beispiel *augenroll*. 

 

Ich habe ja nicht vor, meine Konfession zu wechseln, aber wenn, wuerde ich katholisch werden. Zum einen, weil ich das kenne, zum anderen, weil es die einzige Option fuer mich waere, die mich anspraeche. 

 

 

 

bearbeitet von Long John Silver
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vor 1 Minute schrieb Long John Silver:

 

Nun ja, das war bei dir so. Fuer andere ist es anders. Warum laesst du diese Tatsache nicht einfach so "stehen", wie es ist? Manche finden ihre Heimat da, manche dort,  manche bei den Lutheranern, andere bei den Altkatholiken, andere bei den Baptisten, andere bei euch oder den Orthodoxen. So what?

 

 

Und manche im Fußballverein. Auch da kann man Heil finden. Und das meine ich im totalen Ernst und ohne Ironie.

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vor 25 Minuten schrieb Higgs Boson:

Und manche im Fußballverein. Auch da kann man Heil finden. Und das meine ich im totalen Ernst und ohne Ironie.

 

"Ich würde keinem Club angehören wollen, der mich als Mitglied aufnimmt."

(Groucho Marx) :D

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vor 15 Stunden schrieb Higgs Boson:

 

Und manche im Fußballverein. Auch da kann man Heil finden. Und das meine ich im totalen Ernst und ohne Ironie.

 

Ich dachte, wir reden hier uebers Christentum und seine Konfessionen und seine vielfaeltige Spiritualitaet, Riten und Glaubensartikeln.

 

Ich wuerde gern bei diesen Aspekten bleiben. 

 

 

 

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