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Umgang mit religiösen Texten


Alfons

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vor 45 Minuten schrieb helmut:

wahrnehmung nach vorgaben anderer?


Nein, du kannst dir natürlich (bewusst oder unbewusst) deine eigenen Vorgaben machen.
Mir kommt wichtig vor, dass man sich diese - zumindest dann, wenn man den Anspruch oder die Vorstellung hat, dass der eigene Zugang zu den Texten auch für andere möglich (oder gar verbindlich) sein sollte - bewusst macht und in Sprache fassen und kommunizieren kann.

bearbeitet von Ennasus
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vor 23 Minuten schrieb Ennasus:


Nein, du kannst dir natürlich (bewusst oder unbewusst) deine eigenen Vorgaben machen.
Mir kommt wichtig vor, dass man sich diese - zumindest dann, wenn man den Anspruch oder die Vorstellung hat, dass der eigene Zugang zu den Texten auch für andere möglich (oder gar verbindlich) sein sollte - bewusst macht und in Sprache fassen und kommunizieren kann.

ich formuliere anders. man muß sich seiner subjektivität bewußt sein und die jedes anderen hinnehmen, akzeptieren, tolerieren.

dieses hinnehmen, akzeptieren, tolerieren ist ein dauerhafter widersprüchlicher prozeß.

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vor 4 Minuten schrieb helmut:

ich formuliere anders. man muß sich seiner subjektivität bewußt sein und die jedes anderen hinnehmen, akzeptieren, tolerieren.

dieses hinnehmen, akzeptieren, tolerieren ist ein dauerhafter widersprüchlicher prozeß.


Das gilt, denke ich, generell im Umgang mit anderen Menschen.
Bei der Frage nach dem Umgang mit diesen Texten sollte es ebenfalls eine Grundhaltung sein.
Diese Haltung wird allerdings in dem Moment obsolet und kann nicht mehr aufrechterhalten werden, wenn "der Andere" aufgrund seines subjektiven Verständnisses meint, daraus Schlüsse für mein Leben ziehen zu können und diese mit Gewalt durchziehen will. Dann muss ich anfangen, zu hinterfragen bzw. Widerstand zu leisten.
 

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vor 3 Minuten schrieb Ennasus:


Das gilt, denke ich, generell im Umgang mit anderen Menschen.
Bei der Frage nach dem Umgang mit diesen Texten sollte es ebenfalls eine Grundhaltung sein.
Diese Haltung wird allerdings in dem Moment obsolet und kann nicht mehr aufrechterhalten werden, wenn "der Andere" aufgrund seines subjektiven Verständnisses meint, daraus Schlüsse für mein Leben ziehen zu können und diese mit Gewalt durchziehen will. Dann muss ich anfangen, zu hinterfragen bzw. Widerstand zu leisten.
 

ja, deshalb : hinnehmen, akzeptieren, tolerieren, widerstehen.

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vor 7 Stunden schrieb Ennasus:


Ja. Damit die Einteilung in "allegorisch" und "wörtlich zu nehmen" nicht völlig willkürlich ist und davon abhängt, was Guppy gerade sympathischer ist oder plausibler vorkommt, bräuchte es zumindest nachvollziehbare Vorgaben und Regeln, wann was wie verstanden werden soll.

 

Wie machst du es denn sonst im Leben? Nimmst du alles, was dir jemand sagt wörtlich? Oder verstehst du alles, was dir jemand sagt nicht wörtlich, sondern nur symbolisch?

 

Angenommen du triffst einen Freund beim Einkaufen und er berichet dir davon, dass sein Haus gestern gebrannt hat und er erzählt dir eine halbe Stunde lang detailreich davon was da geschehen ist. Gehst du dann davon aus, dass der dir von einer realen Begebenheit berichtet, die wirklich stattgefunden hat oder gehst du davon aus, dass der dir da gerade eine Symbolgeschichte erzählt, die nicht wirklch passiert ist, sondern die dir nur eine bestimmte Lebensweisheit oder moralische Botschaft vermitteln soll?

 

Angenommen du hast Streit mti jemandem und der sagt zu dir:"Du hast doch nicht mehr alle Tassen im Schrank!". Verstehst du das dann wörtlich, dass diese Person dich wirklich darauf hinweisen wollte, dass in deinem Küchenschrank beim Kaffeeservice Tassen fehlen? Oder verstehst du das als sprichwörtlich im Sinne von "Du spinnst doch!"?

 

Ich will jetzt nicht ausschliessen, dass es in der menschlichen Kommunikation zu Missverständnissen kommen kann, aber in der Regel ist doch ziemlich klar, wann das Gesagte wörtlich so gemeint ist und wann jemand Worte nur benutzt um eine Botschaft zu senden oder etwas verständlich zu machen oder zu erklären.

 

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vor 34 Minuten schrieb Guppy:

Ich will jetzt nicht ausschliessen, dass es in der menschlichen Kommunikation zu Missverständnissen kommen kann, aber in der Regel ist doch ziemlich klar, wann das Gesagte wörtlich so gemeint ist und wann jemand Worte nur benutzt um eine Botschaft zu senden oder etwas verständlich zu machen oder zu erklären.

 

Ist denn bei der Schöpfung für dich klar, dass das innerhalb einer Woche (168 Stunden) geschehen ist? Und die Arche war deiner Meinung nach wirklich ein Schiff, wo alle Tiere drin waren? 

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vor 59 Minuten schrieb Guppy:

 

Wie machst du es denn sonst im Leben? Nimmst du alles, was dir jemand sagt wörtlich? Oder verstehst du alles, was dir jemand sagt nicht wörtlich, sondern nur symbolisch?

 

Angenommen du triffst einen Freund beim Einkaufen und er berichet dir davon, dass sein Haus gestern gebrannt hat und er erzählt dir eine halbe Stunde lang detailreich davon was da geschehen ist. Gehst du dann davon aus, dass der dir von einer realen Begebenheit berichtet, die wirklich stattgefunden hat oder gehst du davon aus, dass der dir da gerade eine Symbolgeschichte erzählt, die nicht wirklch passiert ist, sondern die dir nur eine bestimmte Lebensweisheit oder moralische Botschaft vermitteln soll?

 

Angenommen du hast Streit mti jemandem und der sagt zu dir:"Du hast doch nicht mehr alle Tassen im Schrank!". Verstehst du das dann wörtlich, dass diese Person dich wirklich darauf hinweisen wollte, dass in deinem Küchenschrank beim Kaffeeservice Tassen fehlen? Oder verstehst du das als sprichwörtlich im Sinne von "Du spinnst doch!"?

 

Ich will jetzt nicht ausschliessen, dass es in der menschlichen Kommunikation zu Missverständnissen kommen kann, aber in der Regel ist doch ziemlich klar, wann das Gesagte wörtlich so gemeint ist und wann jemand Worte nur benutzt um eine Botschaft zu senden oder etwas verständlich zu machen oder zu erklären.

 

in der direkten kommunikation zwischen zwei betroffenen mag das sein. etwas vom hörensagen, ev. über mehrere ecken, über emotional beteiligte, ist es schwer möglich.

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vor 3 Stunden schrieb Guppy:

 

Wie machst du es denn sonst im Leben? Nimmst du alles, was dir jemand sagt wörtlich? Oder verstehst du alles, was dir jemand sagt nicht wörtlich, sondern nur symbolisch?

 

Angenommen du triffst einen Freund beim Einkaufen und er berichet dir davon, dass sein Haus gestern gebrannt hat und er erzählt dir eine halbe Stunde lang detailreich davon was da geschehen ist. Gehst du dann davon aus, dass der dir von einer realen Begebenheit berichtet, die wirklich stattgefunden hat oder gehst du davon aus, dass der dir da gerade eine Symbolgeschichte erzählt, die nicht wirklch passiert ist, sondern die dir nur eine bestimmte Lebensweisheit oder moralische Botschaft vermitteln soll?

 

Angenommen du hast Streit mti jemandem und der sagt zu dir:"Du hast doch nicht mehr alle Tassen im Schrank!". Verstehst du das dann wörtlich, dass diese Person dich wirklich darauf hinweisen wollte, dass in deinem Küchenschrank beim Kaffeeservice Tassen fehlen? Oder verstehst du das als sprichwörtlich im Sinne von "Du spinnst doch!"?

 

Ich will jetzt nicht ausschliessen, dass es in der menschlichen Kommunikation zu Missverständnissen kommen kann, aber in der Regel ist doch ziemlich klar, wann das Gesagte wörtlich so gemeint ist und wann jemand Worte nur benutzt um eine Botschaft zu senden oder etwas verständlich zu machen oder zu erklären.

 


Das ist alles richtig. Meine Alltagskommunikation hat aber wenig Überschneidungspunkte mit "heiligen Texten".

Aber selbst in der Alltagskommunikation braucht man Sprachkompetenz und einen bestimmten Zugang zu Sprachen, um Bildworte von anderem unterscheiden zu können. Menschen mit Auffälligkeiten aus dem Autismus-Spektrum, die sich bei "Hast du Tomaten auf den Augen" erstaunt an die Augen fassen, machen das zum Beispiel deutlich.
Nichtmuttersprachler sind beim Spracherwerb ständig drauf angewiesen, dass man ihnen erklärt: "Nein, nein, das ist nicht so gemeint, das ist eine Redewendung!"

Ausgerechnet bei einem (für dich und für mich) so wichtigen Text wie der Bibel, der in einer Sprachumgebung entstanden ist, in der jedes Wort und jeder Name und jede Zahl eine Bedeutung hat, die sich für uns nicht unmittelbar erschließt, willst du ohne weitere Informationen verstehen wollen? Und ohne dass du dir überlegst, nach welchen Kriterien du etwas konkretistisch verstehst und nach welchen nicht?

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4 hours ago, Guppy said:

Wie machst du es denn sonst im Leben? Nimmst du alles, was dir jemand sagt wörtlich? Oder verstehst du alles, was dir jemand sagt nicht wörtlich, sondern nur symbolisch?

 

Angenommen du triffst einen Freund beim Einkaufen und er berichet dir davon, dass sein Haus gestern gebrannt hat und er erzählt dir eine halbe Stunde lang detailreich davon was da geschehen ist. Gehst du dann davon aus, dass der dir von einer realen Begebenheit berichtet, die wirklich stattgefunden hat oder gehst du davon aus, dass der dir da gerade eine Symbolgeschichte erzählt, die nicht wirklch passiert ist, sondern die dir nur eine bestimmte Lebensweisheit oder moralische Botschaft vermitteln soll?

 

Die Bibel ist nunmal kein Schwatz unter Bekannten. Dazu ist sie in einer völlig anderen Zeitepoche in einer fremden Sprache verfasst, die kaum noch ein normal-Sterblicher versteht, von 2000 Jahre alten Redewendungen und Wortspielereien gar nicht zu reden. Man muss also der Uebersetzung vertrauen. Ich musste da mal nachforschen in der Schulzeit, und fand erstaunliche Unterschiede zwischen der englischen King-James-Bibel und der deutschen Lutherbibel. Wenn du alles wörtlich nimmst müsstest du noch präzisieren in welcher Sprache das ist.

 

Du kannst also unmöglich das Verständnis aufbringen was nun sinnbildlich sei und was nicht. Ausser du bist Bibelforscher und dem alt-griechischem, hebräischen plus was weiss ich noch alles mächtig. Daher bleibt deine Interpretation willkürlich und überzeugen kaum jemanden.

 

@Studiosus

hat die RKK eine Art Katalog oder Lesehilfe, welche Bibelstellen wie interpretiert werden sollen? Ganz lehramtlich? zb Jungfrauengeburt, Auge ausreissen, Kreuz auf sich nehmen, usw? Danke im voraus!

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vor 24 Minuten schrieb phyllis:

 .....Ausser du bist Bibelforscher und dem alt-griechischem, hebräischen plus was weiss ich noch alles mächtig. Daher bleibt deine Interpretation willkürlich und überzeugen kaum jemanden.....

zwei bibelforscher haben vielleicht schon 3 ansichten.

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vor einer Stunde schrieb Ennasus:


.....Menschen mit Auffälligkeiten aus dem Autismus-Spektrum, die sich bei "Hast du Tomaten auf den Augen" erstaunt an die Augen fassen, machen das zum Beispiel deutlich......

hast du ein lebendes beispiel?:)  oder stammt es aus einer standardbeschreibung oder  deiner schöpfung?

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vor 1 Minute schrieb helmut:

hast du ein lebendes beispiel?:)  oder stammt es aus einer standardbeschreibung oder  deiner schöpfung?

Real. Berichtet von einem Studierenden.

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Gerade eben schrieb Ennasus:

Real. Berichtet von einem Studierenden.

 also hörensagen? in welchem normalen gesprächsverlauf sollte derartiges entstehen? mit meinen kurden wäre es leicht denkbar. geflügelte wörter  o.ä. gehören noch nicht nicht zu ihrem sprachschatz. aber ich versuche es ihnen peu a peu beizubringen.

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vor 34 Minuten schrieb helmut:

 also hörensagen? in welchem normalen gesprächsverlauf sollte derartiges entstehen? mit meinen kurden wäre es leicht denkbar. geflügelte wörter  o.ä. gehören noch nicht nicht zu ihrem sprachschatz. aber ich versuche es ihnen peu a peu beizubringen.


*Seufz*
Ich habe geahnt, dass es ein Fehler ist, das zu erwähnen, wenn du in der Nähe bist 😋.

Faktum ist, dass viele Autisten das über sich selbst sagen, dass sie in dieser Hinsicht Mühe haben.
Das ist nicht meine Erfindung und ich habe es mehrfach auch selbst erlebt. Mir fiel vorhin halt nur grad dieses Beispiel ein.

Als Beleg gerne diese Zitate von einer von einem Asperger-Autisten selbst gestalteten, wie ich finde, sehr informativen Seite:
 

Zitat

 

nehmen Vorschläge, Anweisungen und Informationen oft wörtlich.

.....

haben häufig Schwierigkeiten, Anspielungen, Witze und Scherze zu verstehen. (Das heißt nicht, dass wir keinen Humor haben.)

haben manchmal Schwierigkeiten, bildhafte Sprache zu verstehen, zum Beispiel Redewendungen, Metaphern und Ironie.

 


Damit Ende des OTs.

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vor 1 Stunde schrieb Ennasus:


*Seufz*
Ich habe geahnt, dass es ein Fehler ist, das zu erwähnen, wenn du in der Nähe bist 😋.

Faktum ist, dass viele Autisten das über sich selbst sagen, dass sie in dieser Hinsicht Mühe haben.
Das ist nicht meine Erfindung und ich habe es mehrfach auch selbst erlebt. Mir fiel vorhin halt nur grad dieses Beispiel ein.

Als Beleg gerne diese Zitate von einer von einem Asperger-Autisten selbst gestalteten, wie ich finde, sehr informativen Seite:
 


Damit Ende des OTs.

es ging und geht um bildhaftes und wörtliches verstehen von texten und reden. wir sind also mittendrin. so wie guppy und andere dieses problem verstehen, auf ihre weise, verstehe ich es auf meine weise. sie ist gleichberechtigt, wertvoll und nicht OT.

vielleicht ist der eine oder andere bibelschreiber oder auch leser, asperger.

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vor 5 Stunden schrieb phyllis:

 

@Studiosus

hat die RKK eine Art Katalog oder Lesehilfe, welche Bibelstellen wie interpretiert werden sollen? Ganz lehramtlich? zb Jungfrauengeburt, Auge ausreissen, Kreuz auf sich nehmen, usw? Danke im voraus!

 

Ich denke, man muss hier ein Missverständnis ausräumen: Es ist nicht so, dass das Magisterium ein einzelnes Dokument vorhält - gewissermaßen einen kirchenamtlichen Kommentar -, das zu jeder Stelle der Heiligen Schrift eine einzelne, autoritative Deutung bietet. Vielmehr sind die genuin lehramtlichen Deutungen mancher Schriftstellen (bei weitem nicht aller) verstreut in allen möglichen Akten des Lehramts. Es wäre eine rechte Herkulesaufgabe, diese alle zusammenzutragen. 

 

Ich würde hier eine andere Herangehensweise vorschlagen: Die kirchliche Auslegung der Heiligen Schrift ist im Grunde (oder zumindest sehr oft) kongruent mit der Auslegung der Väter. Jener Väter, welche die Kirche als orthodox, sprich: rechtgläubig vorstellt (wer das im Einzelnen ist und warum, würde hier zu weit führen). Besonderer Bedeutung kommt dabei dem unanimis consensus Patrum zu, dem einträchtigen Konsens der Väter. Im nämlichen Sinne äußert sich schon die professio fidei TridentinaEben so lasse ich zu die Heilige Schrift nach demjenigen Sinne, den gehabt hat und hat die heilige Mutter, die Kirche, welcher es zukommt, über den wahren Sinn und die Erklärung der heiligen Schriften zu urteilen. Und ich will sie nie anders, als nach der einmütigen Übereinstimmung der Väter annehmen und erklären. 

 

Was es auf dem Markt in handlicher Form gibt, sind kommentierte Bibelausgaben, die sich auf eben diese Auslegung der Väter beziehen. Im katholischen Bereich seit ihres Erscheinens sehr verbreitet ist darunter vor allem die sogenannte Allioli-Bibel. Diese bietet zu beinahe jeder schwierigen Stelle eine Erklärung, meist einen Väterkommentar. Hinzu kommt, dass Bücher (vor allem Bibeln) dieser Zeit, die Imprimatur brauchten, kurz gesagt: der kirchlichen Zensur unterlagen. Man kann daher davon ausgehen, dass sowohl Text als auch Erklärungen nichts enthalten, was dem Glauben der Kirche nicht entspräche. Alliolis Werk wurde sogar päpstlicherseits gutgeheißen. 

 

Also wenn man etwas Handliches und Günstiges will, das den Sinn def Schrift in Übereinstimmung mit der Lehre der Kirche darlegt, ist man bei Allioli gut bedient. Es handelt sich dabei natürlich nicht um einen historisch-kritischen Kommentar, aber das dürfte klar sein. 

 

Wenn es etwas moderneres sein soll, dass eher die Prinzipien der Schriftauslegung behandelt, so ist das Dokument der Päpstlichen Bibelkommission Die Interpretation der Bibel in der Kirche vom 1993 immer noch relevant:

https://www.vatican.va/roman_curia/congregations/cfaith/pcb_documents/rc_con_cfaith_doc_19930415_interpretazione_ge.html

 

Im engeren Sinne lehramtlich ist die Offenbarungskonstitution des Zweiten Vatikanischen Konzils Dei Verbum, wobei es hier auch eher um Grundsätzliches, denn um einzelne Stellen geht:

http://www.vatican.va/archive/hist_councils/ii_vatican_council/documents/vat-ii_const_19651118_dei-verbum_ge.html

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus 

bearbeitet von Studiosus
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vor 14 Stunden schrieb helmut:

... verstehe ich es auf meine weise. sie ist gleichberechtigt, wertvoll und nicht OT.


Nicht deine Sichtweise ist OT. Aber eine Vertiefung des Themas Autismus.
Wenn du diesbezüglich Wertvolles zum Thema Bibellesen beitragen kannst - bitte sehr gern. Ich lerne gern dazu. 
Aber ich selbst kann das nicht. Mir ging bei diesem Beispiel nur darum, zu zeigen, dass es nicht für alle Menschen gleich klar ist, dass Bildworte Bildworte sind.
Und dass es hinten und vorne nicht so ist, wie Guppy meint: Dass alle sowieso und selbstverständlich und immer in Übereinstimmung mit anderen unterscheiden können, was wie gemeint ist.

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Zur angeblichen selbstverständlichen Klarheit von Texten und Aussagen:

 

Das Ei ist hart

 

Das ist, sollte Guppys These stimmen, eine klare Aussage, bei der  keinerlei Missverständnisse aufkommen sollten.

Dennoch kommt es zu klassischen Missverständnissen.

Der Sketch ist ein Klassiker im Deutschunterricht, um die verschiedenen Ebenen einer Aussage zu erklären.

Schon da fängt es an, dass eben keineswegs alles so eindeutig ist, wie man glaubt.

Wenn dann noch übersehen wird, dass bei geschriebenen Texten neben der Zeit, in der er geschrieben wurde, auch noch vieles andere, so z.B. auch die TExtsorte zu berücksichtigen ist, wird es halt problematisch....

 

@Studiosus meinte hier irgendwo, dass die RKK zu allen schwierigen biblischen Texten erklärende Kommentare habe. Das ist ja schön, nur...wer legt denn fest, welche Texte schwierig sind? Ist das so klar? Woher weiß die RKK, welche Texte nun schwierig zu verstehen sind und welche nicht?

 

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  • Alfons locked this Thema

Eine Diskussion, ob die katholische Kirche die Existenz einer Hölle lehrt ( ja, tut sie) und ob diese Lehre mittelalterlichen Höllendarstellungen gleich (nein, tut sie nicht) aus diesem Thread verschoben zum Thread Ingolds Pinwand.

Thread ist jetzt wieder offen.

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  • Alfons unlocked this Thema
vor 22 Stunden schrieb Die Angelika:

Zur angeblichen selbstverständlichen Klarheit von Texten und Aussagen:

 

Das Ei ist hart

 

Das ist, sollte Guppys These stimmen, eine klare Aussage, bei der  keinerlei Missverständnisse aufkommen sollten.

Dennoch kommt es zu klassischen Missverständnissen.

Der Sketch ist ein Klassiker im Deutschunterricht, um die verschiedenen Ebenen einer Aussage zu erklären.

Schon da fängt es an, dass eben keineswegs alles so eindeutig ist, wie man glaubt.

Wenn dann noch übersehen wird, dass bei geschriebenen Texten neben der Zeit, in der er geschrieben wurde, auch noch vieles andere, so z.B. auch die TExtsorte zu berücksichtigen ist, wird es halt problematisch....

 

@Studiosus meinte hier irgendwo, dass die RKK zu allen schwierigen biblischen Texten erklärende Kommentare habe. Das ist ja schön, nur...wer legt denn fest, welche Texte schwierig sind? Ist das so klar? Woher weiß die RKK, welche Texte nun schwierig zu verstehen sind und welche nicht?

 

 

Das Problem bei der Bibel und des Korans sind ähnlich. Von welchen Vorentscheidungen geht man an angeblich schwierige Texte. Mir erging es da ähnlich, wie 

Theologin Dorothee Sölle (30.09.1929 bis 27.04.2004):

 

"Für mich wichtigstes Thema war die Frage nach der Allmacht Gottes: Wo war Gott in Auschwitz? Warum hat er die Züge nicht angehalten? Wenn er doch alles kann per Knopfdruck (…) Oder hatte er kein Interesse daran?"

 

Als ich erst einmal anfingen zu entmythologisieren und damit zu ent-wörtlichen, entstand eine neue Vorentscheidung. Vorentscheidungen eben, die wir alle treffen.

 

Das nicht-entmythologisieren der heiligen Schriften, heißt nun jedoch nicht zwingend, dass man alle Texte der Heiligen Schriften wörtlich nimmt.

 

Warum jedoch haben viele Gläubige Angst, alle heiligen Schriften radikal zu entmythologisieren? Warum ist man bei gewissen Texten konsequent und bei anderen inkonsequent?

 

 

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vor 2 Stunden schrieb Gerhard Ingold:

 

Das Problem bei der Bibel und des Korans sind ähnlich. Von welchen Vorentscheidungen geht man an angeblich schwierige Texte. Mir erging es da ähnlich, wie 

Theologin Dorothee Sölle (30.09.1929 bis 27.04.2004):

 

"Für mich wichtigstes Thema war die Frage nach der Allmacht Gottes: Wo war Gott in Auschwitz? Warum hat er die Züge nicht angehalten? Wenn er doch alles kann per Knopfdruck (…) Oder hatte er kein Interesse daran?"

 

Als ich erst einmal anfingen zu entmythologisieren und damit zu ent-wörtlichen, entstand eine neue Vorentscheidung. Vorentscheidungen eben, die wir alle treffen.

 

Das nicht-entmythologisieren der heiligen Schriften, heißt nun jedoch nicht zwingend, dass man alle Texte der Heiligen Schriften wörtlich nimmt.

 

Warum jedoch haben viele Gläubige Angst, alle heiligen Schriften radikal zu entmythologisieren? Warum ist man bei gewissen Texten konsequent und bei anderen inkonsequent?

 

 

auch ich entscheide welche aussagen anderer ich wörtlich oder bildhaft verstehen WILL. heute so und morgen anders.

 

überlass anderen diese freiheit. du bist kein "wörtlich"papst. du bist der kleine gerhard wie ich der kleine helmut bin.

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vor 1 Stunde schrieb helmut:

auch ich entscheide welche aussagen anderer ich wörtlich oder bildhaft verstehen WILL. heute so und morgen anders.

 

überlass anderen diese freiheit. du bist kein "wörtlich"papst. du bist der kleine gerhard wie ich der kleine helmut bin.

 

Das ist so, mein Lieber. Aber auch, wer entwörtlicht, kann kaum ein Papst sein. Sich zu ernst nehmen, tun meines Wissen nur Menschen, die sich ihrer Sache sicher sind. 

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