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Was Gendern bringt und was nicht


Die Angelika

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vor 2 Minuten schrieb Shubashi:

Nur führt das dann nicht gleich automatisch in den Totalitarismus.

Man sollte trotzdem davor warnen. Eben weil es durchaus in den Totalitarismus führen kann.

Wie anfällig wir dafür immer noch (oder wieder) sind hat uns ja die Corona-Zeit gezeigt.

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vor 9 Minuten schrieb Moriz:

(Eine Doktorarbeit über Kant dürfte für mindestens 98% der Bevölkerung völlig unverständlich sein, selbst wenn sie in einfacher Sprache geschrieben wäre.)

🤣

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vor 9 Minuten schrieb Shubashi:

 

Es sollte uns eine Warnung sein, dass Gesellschaft nicht über institutionell verordnete Sprachcodes demokratischer oder gerechter wird, dass ist aber auch schon alles.

Sprache sollte in einer egalitären Gesellschaft v.a. Kommunikation ermöglichen, ohne die Gesprächsthemen schon vorher zu sanktionieren, zu definieren oder auszugrenzen. Sonst wird sie eben zu einer „exklusiven“ Sprache, die v.a. In- und Outgroup gemäß ideologischer Gesinnung markiert.

Nur führt das dann nicht gleich automatisch in den Totalitarismus.

Ein Soziolekt nicht. Ebensowenig wie eine Fachsprache oder ein Dialekt. Allen dreien gemein ist üblicherweise, daß der Sprecherkreis beschränkt ist und die Abgrenzung weitgehend unbeabsichtigt ist oder aber - wie im Fall des Dialekts - situativ in Kauf genommen oder gewollt wird.

 

Automatisch kommt der Totalitarimus sicher nicht.

 

Das Gendrische ist ja keine Fachsprache oder eine auf ein bestimmtes Klientel beschränkte Umgangssprache. Stattdessen wird die Bevölkerung permanent damit in den Medien, in den Bildungseinrichtungen, in der Politik, im Berufsleben konfrontiert. Leute, die niemals zu dem Milieu in dem das Gendrische entstanden ist, gehörten und je gehören werden müssen es aufgrund medialen Drucks anwenden - ob sie wollen oder nicht.

 

Und da sehe ich die blauen Kittel schon sehr nahe kommen.

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Also, ich weiß grad nicht so recht, wo ich meinen nachfolgenden Beitrag posten soll. Ich beziehe mich auf den hier verlinkten Artikel, in dem eben steht, dass eine Bildungsministerin (CDU) "die Nutzung von Gender-Sternchen und ähnlichen Schreibweisen an Schulen" untersagt. 

Das Verbot 

Zitat

 

gelte sowohl für den Unterricht, als auch für den offiziellen Schriftverkehr. Das Verbot beziehe sich auf Grammatik-Sonderzeichen im Wortinneren, die die bewusste Ansprache aller Geschlechter zum Ziel habe. Neben dem Gender-Sternchen zählen dazu auch Konstruktionen wie «Lehrer:innen» und «Schüler_innen».

Das Ministerium begründet die Entscheidung mit dem jüngsten Beschluss des Rats für deutsche Rechtschreibung. Dieser hatte festgehalten, dass die grammatischen Sonderformen nicht dem aktuellen amtlichen Regelwerk entspreche.

 

Daraufhin wird sie von der Grünen-Landtagsfraktion kritisiert:

Zitat

Das Bildungsministerium verrenne sich ohne Not im Kulturkampf, sagte die bildungspolitische Sprecherin der Fraktion, Susan Sziborra-Seidlitz. Die Entscheidung führe zu unnötiger Konfrontation und Spaltung. Es sei unerlässlich, dass die Schülerinnen und Schüler den Gebrauch von geschlechtergerechter Sprache schon in der Schule kennenlernen

 

Und da komme ich aus dem Kopfschütteln fast gar nicht mehr aus.

Wer verrennt sich da in einen Kulturkampf? Und wenn das überhaupt die Bildungsministerin tut, wäre das ein Sich-verrennen in einem Kulturkampf ohne Not?

Ich meine, dass die Bildungsministerin sich, wenn überhaupt, dann deshalb in einen Kulturkampf einlässt, weil es bei grüner Politik mittlerweile um einen Kulturkampf und nicht mehr um Politik geht.

Was bitte soll denn Schule noch alles leisten? 

Das Verbot wurde gut und klar begründet mit dem Beschluss des Rats für deutsche Rechtschreibung. Nun halte ich es für primäre Aufgabe von Schule, dass sie Schüler wesentliche Bildungsinhalte vermittelt. Ist es denn nun Gendersprache so wesentlich, dass man:

a) in Kauf nimmt, dass Inklusion erschwert wird (z.B. Schüler mit Migrationshintergrund, Deutsch als Fremd- bzw Zweitsprache)

b) den ohnehin schon überfrachteten Lehrplan mit noch mehr Inhalten vollpackt

 

Die Bildungsministerin verbietet die Verwendung von Gendersprache nicht absolut. So heißt es:

Zitat

Bei der Bewertung von Schülertexten, in denen trotzdem Gender-Grammatik verwendet wird, lässt das Ministerium den Lehrerinnen und Lehrern Spielraum. Hier komme es auf die Gesamtschau der Schülerleistung an, sagte eine Ministeriumssprecher.

 

Würden gegenderte Schülertexte per se mit schlechteren Noten bewertet werden müssen, dann wäre zu hinterfragen, ob da nicht gerade ein Kulturkampf eingeläutet wird. 

Zudem wird, sofern ich das richtig verstehe, nicht verboten, dass sich z.B. der Deutschunterricht oder auch Politikunterricht mit Gendersprache beschäftigt. 

 

Einer Erklärung bedarf aus meiner Sicht die Behauptung der bildungspolitischen Sprecherin der Grünen, weshalb sie zu nachfolgender Einschätzung der Entscheidung des Bildungsministeriums kommt:

 

Zitat

Die Entscheidung führe zu unnötiger Konfrontation und Spaltung.

 

Erwartet sie etwa "Friday for Gendering" -Demonstrationen der Schüler, weil diese unbedingt die Einführung der Gendersprache in der Schule wünschen?

Woher denn bitte soll diese Konfrontation und Spaltung kommen? Lehrkräfte sind ihrem Arbeitgeber verpflichtet, auch wenn sie Grün wählen. 

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vor 1 Stunde schrieb Soulman:

Hi Alfons,

 

nicht die braunen Hemden haben Juden getötet. Es geht um Uniformierung und das funktioniert auch prima über Sprachcodes. Mir kommt das gesamte Experiment mit „sprich mich an, wie ich es will!“ sehr elitär und autoritär vor. Die politische Richtung interessiert mich dabei nicht. 
 

Im Gegenteil. Wenn ich anfange deutsche Geschichte bewusst auszuklammern um ja keine Assoziation zu triggern, dann kommt mir das falsch vor. Ich will mich nicht Gruseln, sondern verstehen.

 

Martin

 

Schon richtig, es waren nicht die Kleidungsstücke, die braunen Hemden, die Juden totgeprügelt haben, es waren die Braunhemden. Die SA-Leute, die in den Hemden steckten. 400 tote Juden allein in der Kristallnacht.

Allerdings hatte ich nicht den Eindruck, dass du die Kleidungstücke meintest, als du von den braunen Hemden und blauen Halstüchern schriebst. Sondern schon die Gruppen, die das getragen haben, und zu deren Gruppenzugehörigkeit eine eigene Gruppensprache gehörte, ein Soziolekt, der in großen Teilen auch die staatliche gewünschte und propagierte Sprache wurde. Dass dir bei der Hemdenfarbe zuerst die Hitlerjugend eingefallen ist - geschenkt.

Leseempfehlung: Victor Klemperer: LTI - Lingua Tertii Imperii, Die Sprache des Dritten Reichs.

 

Bei deinem Gedanken "Wenn ich anfange deutsche Geschichte bewusst auszuklammern um ja keine Assoziation zu triggern, dann kommt mir das falsch vor. Ich will mich nicht Gruseln, sondern verstehen." bin ich dicht bei Dir. Vergleiche mit der NS-Zeit halte ich nicht grundsätzlich für falsch - wie soll ich aus der Geschichte lernen, wenn ich nicht vergleichen kann? Vergleichen bedeutet nicht automatisch "gleichsetzen", auch wenn das leider durch magelnde Differenzierung und beschädigte Kommunikation oft so verstanden wird, vielleicht auch verstanden werden soll.

Inwieweit der Vergleich zwischen Gendersprache und den Sprachregeln in kommunistischen und nationalsozialistischen Systemen erkenntnisbringend ist und inwieweit nicht, kann durchaus lohnend sein, zu diskutieren. Shubashi hat dazu mit seinem Posting weiter oben eine Spur gelegt:

Zitat

"Der Vergleich ist darin passend, dass die politisch gewollte Manipulation von Alltagssprache eigentlich ein Kennzeichen totalitärer Ideologien ist. Nur macht ein einziges Kennzeichen nicht aus einer Gruppe gleich eine totalitäre - so wie eben nicht jeder Autobahnbefürworter ein Hitlerist ist."



Alfons
 

bearbeitet von Alfons
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vor 29 Minuten schrieb Shubashi:

 

Es sollte uns eine Warnung sein, dass Gesellschaft nicht über institutionell verordnete Sprachcodes demokratischer oder gerechter wird, dass ist aber auch schon alles.

Sprache sollte in einer egalitären Gesellschaft v.a. Kommunikation ermöglichen, ohne die Gesprächsthemen schon vorher zu sanktionieren, zu definieren oder auszugrenzen. Sonst wird sie eben zu einer „exklusiven“ Sprache, die v.a. In- und Outgroup gemäß ideologischer Gesinnung markiert.

Nur führt das dann nicht gleich automatisch in den Totalitarismus.

 

Fettung von mir

 

Richtig, das führt nicht gleich automatisch in den Totalitarismus, ist aber mMn leider ein guter Nährboden dafür.

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vor 11 Stunden schrieb Flo77:

Ruhig und sachlich?

 

Ich vermeide nach Möglichkeit jeden gegenderten Text. Wer mit mir gegendert redet, redet schnell mit sich alleine. Habe ich überhaupt kein Problem mit, ich hab mich an das Thema Einsamkeit mittlerweile gutbgewöhnt. kann ich noch ausbauen.

An sich wäre das Ganze überhaupt kein Thema für mich, wenn es nicht drei Faktoren aus meiner Sicht zu einer Landplage machen würden:

 

1. Medien

 

2. Schulen/Hochschulen

 

Ich habe letztens einen Film bei Disney+ schauen wollen. Nach 5 Minuten Handlung war von "Studierenden" die Rede, wo "Studenten" gemeint war. Als Ausreißer wäre das nicht weiter bemerkenswert für eine Rolle aus dem entsprechenden soziologischen Biotop vielleicht sogar angebracht. Dummerweise ist Disney was die neuen Sachen angeht auch auf einer bestimmten Schiene. Insofern hab ich abgebrochen und mir einen Klassiker mit Gäsenblümchenwarnung angeschaut.

Aber Disney ist Unterhaltung. Es tut nicht weh, wenn man es nicht schaut. Bei normalen Nachrichten ist das sehr viel störender. Ich bin Lehrerkind. Einem Moderator zuzuhören und alle 3 Minuten seine Grammatik verbessern zu müssen, ist nicht entspannend. Von Printmedien ganz zu schweigen.

Der Kompromiss hieße hier allenfalls die Zeitungen schreiben nach Duden sofern es sich nicht um spezielle Zielgruppenblätter handelt von deren Publikum der Soziolekt gewünscht ist. Eine Zeitschrift an Kölner auf Kölsch wäre nix anderes.

 

Schulen und Hochschulen. Ok - Hochschulen je nach Fachrichtung kann ich den Einsatz des Soziolekts ja noch nachvollziehen, wenngleich ich ihn als Prüfungssprache oder in einer Arbeit zur Erlangung eines akademischen Titels für unangemessen hielte (eine Doktorarbeit über Kant auf Jachenauerisch ist vielleicht amüsant zu lesen, aber für über 80% der Bevölkerung völlig unverständlich).

Und wenn meine Tochter mir schon mit "wir hatten eine Studierende in der Klasse zu Besuch" anfängt, kommt mir nicht mehr nur die Galle hoch.

 

Der dritte Punkt sind die Unternehmen und Arbeitgeber, aber da spare ich mir jetzt einfach die Details.

 

Für mich ist das das Gleiche (Student,*in und Studierende. Heute studieren die sicher nehr,von wegen Bolognasystem),ich rege mich eher auf,wenn nach  "wegen" kein Genitiv verwendet wird.

Das macht fast kein Reporter.

Darüber schreibe ich aber auch keine Trakrate.

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Es ist nicht nationalsozialistisch oder kommunistisch, in Sprache alle Geschlechter zu berücksichtigen.

Gibt halt mehrere. Fertig. 

Es verbeissen sich mMn viel zu viele in einen völlig unnötigen

"Kampf".

Da ist überhaupt kein Kulturkampf nötig, wenn alle nal zwei Gänge runterschalten und nicht emotional reagieren.

Es passiert nix,wenn jemand "Student*in" sagt.

 

 

bearbeitet von mn1217
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vor 4 Minuten schrieb mn1217:

Es ist nicht nationalsozialistisch ider kommunistisch, in Sprache alle Geschlechter zu berücksichtigen.

Gibt halt mehrere. Fertig. 

 

Jede Sprache berücksichtigt alle beide Geschlechter (mehr gibt es aus medizinischer Sicht nicht). Allerdings muss dies nicht durch Erwähnung beider geschehen.

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Schön sind auch 

der/die Leitende einer Abteilung

der/die Dirigierende eines Orchesters

der/die Reiseführende einer Gruppe

der/die Grundschullehrende

der/die Dozierende 

usw.

 

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7 minutes ago, mn1217 said:

Es ist nicht nationalsozialistisch oder kommunistisch, in Sprache alle Geschlechter zu berücksichtigen.

Gibt halt mehrere. Fertig. 

Es verbeissen sich mMn viel zu viele in einen völlig unnötigen

"Kampf".

Da ist überhaupt kein Kulturkampf nötig, wenn alle nal zwei Gänge runterschalten und nicht emotional reagieren.

Es passiert nix,wenn jemand "Student*in" sagt.

 

 


Warum berücksichtigt es „alle Geschlechter“, wenn in der Mitte eines Wortes ein Asteriks steht? Ist ein Unterstrich nicht gerechter? Und wer entscheidet das? Wenn die offiziellen Regeln des Rates für Rechtschreibung angeblich diskriminierend sind, und jeder und jede deshalb davon abweichen darf, warum dürfen Schulen überhaupt Rechtschreibregel vorschreiben? Schülerinnen wg. sowas die Zensuren zu versauen, ist doch noch viel krasser?

es passiert auch nixwenn jeman ales kainschraib unma ei par buhstahbbn wechleest unma annerä nixma fasteen.

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vor 25 Minuten schrieb rorro:

 

Jede Sprache berücksichtigt alle beide Geschlechter (mehr gibt es aus medizinischer Sicht nicht). Allerdings muss dies nicht durch Erwähnung beider geschehen.

"Muss" vielleicht nicht,aber kann.

Warum nut eines erwähnen,wenn es mindestens zwei gibt( medizinisch gibt es schon Intersexualität. Laut Chromosomen ist natürlich alles mit mindestens einem y männlich, aber Chromosomen sind ja nicht alles).

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vor 15 Minuten schrieb Shubashi:


Warum berücksichtigt es „alle Geschlechter“, wenn in der Mitte eines Wortes ein Asteriks steht? Ist ein Unterstrich nicht gerechter? Und wer entscheidet das? Wenn die offiziellen Regeln des Rates für Rechtschreibung angeblich diskriminierend sind, und jeder und jede deshalb davon abweichen darf, warum dürfen Schulen überhaupt Rechtschreibregel vorschreiben? Schülerinnen wg. sowas die Zensuren zu versauen, ist doch noch viel krasser?

es passiert auch nixwenn jeman ales kainschraib unma ei par buhstahbbn wechleest unma annerä nixma fasteen.

Letzteres ist wesentlich unverständlicher als das "*in".

 

Rechtschreibregeln gab es schon immer und auch Änderungen( z.B. die st Trennreglung). Da müssen nicht nur Schüler* innen durch.

 

Ich verstehe die Aufregung wirklich nicht.

 

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vor 39 Minuten schrieb rorro:

 

Jede Sprache berücksichtigt alle beide Geschlechter (mehr gibt es aus medizinischer Sicht nicht). Allerdings muss dies nicht durch Erwähnung beider geschehen.

„Ich bitte sie um ihre Aufmerksamkeit“ funktioniert sogar, wenn nur „das falsche“ Geschlecht anwesend ist.

bearbeitet von Soulman
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vor 47 Minuten schrieb mn1217:

Für mich ist das das Gleiche (Student,*in und Studierende.

Mit Komma vor dem Sternchen ist mir allerdings neu.

 

Und nein, ein Student ist nicht das gleiche wie ein Studierender. Der erstere ist an einer Uni eingeschrieben und ist damit legitmiert seine Profession mit "Student" anzugeben.

 

Ein Studierender befindet sich aktuell in einer aktiven Lern- oder Forschungsphase seines Studiums. Er verbringt einen Teil seiner Zeit studierend, den anderen Teil mit studienfremden Aktivitäten, in denen er dann nicht gerade studierend ist, aber immer noch Student.

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vor 22 Minuten schrieb mn1217:

Ich verstehe die Aufregung wirklich nicht.

 

Lies die Tagebücher von Joseph Goebbels, dann verstehst Du auch die Aufregung. Oder 1984.

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7 minutes ago, mn1217 said:

Letzteres ist wesentlich unverständlicher als das "*in".

 

Rechtschreibregeln gab es schon immer und auch Änderungen( z.B. die st Trennreglung). Da müssen nicht nur Schüler* innen durch.

 

Ich verstehe die Aufregung wirklich nicht.

 


Rechtschreibregeln sollen aber ja nicht mehr gelten, wenn es um bestimmte ideologische Anliegen geht. Und ab welchem „Unverständlichkeitsgrad“ sind willkürliche Ausnahmen zulässig, und ab welchem nicht?

In Sachsen-Anhalt wird z.B. jetzt einfach auf die international ausgehandelten Regeln für die deutsche Rechtschreibung verwiesen - nur die Grünen regen sich dort auf, dass für ihr ideologisches Anliegen keine Ausnahmen gelten sollen.

Das Problem ist halt das willkürliche Anlegen von zweierlei Maß.

Ansonsten können wir halt gerne auch ins Vorduden-Zeitalter zurückkehren. Da schreiben Schwytzer und Lëtzebuerger weer ihr eichne Sproch‘.

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vor 3 Minuten schrieb Shubashi:

Ansonsten können wir halt gerne auch ins Vorduden-Zeitalter zurückkehren. Da schreiben Schwytzer und Lëtzebuerger weer ihr eichne Sproch‘.

 

Lëtzebuerger hunn hir eege Sprooch. (Seit ein paar Jahren mit offizieller Orthografie und Grammatik, welche an den Schulen gelehrt wird. Rein linguistisch ist zwar ein moselfränkischer Dialekt, aber in ein paar Generationen wird es wg. der eigenen Regeln eine Abstandssprache sein.)

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Herbert Rosendorfer hat bereits im Jahre 2010 in seinem Buch Letzte Mahlzeiten –Die Aufzeichnungen des königlich bayerischen Henkers Bartholomäus Ratzenhammer sich mit einem damals noch nicht zu aktuellen Problem, nämlich dem Gendern, beschäftigt.

 

Ylfreda Hirschler war die Erfinderin der Mittelmajuskel, also der Unsitte: SchriftstellerInnen statt Schriftstellerinnen und Schriftsteller zu schreiben. Es funktioniert fast immer: BundeskanzlerInnen, AbortreinigerInnen, PäpstInnen und u.s.f. Nicht funktioniert es bei Blödmänner. (Das sind solche, die den Mittelmajuskel weiterverbreiten.) Nicht funktioniert es bei Rindvieh (RindfichInnen), bei Affe, Hebamme, bei jemand, niemand u.s.f. Ylfreda Hirschler erlitt einen psychischen Zusammenbruch (sogenannte „Entzündung mit Beklemmung“), als sie erfuhr, daß die Mittelmajuskel im englischen nicht möglich ist. Das fiel ihr bei der Übersetzung des Stückes „The Merry Wifes of Windsor“ auf, dessen Titel sie mit „Die lustigen WeiberInnen von Windsor“ eindeutschte. Ihre Übersetzungsarbeit kommentierten mehrere KritikerInnen mit bösen Worten, zum Beispiel: „Sie übersetzt Shakespeare in eine Sprache, die sie auch nicht kann.“

 

Einen weiteren Zusammenbruch erfuhr Ylfreda Hirschler, als sie erfuhr, dass die Mittelmajuskel auch im Französischen nicht geht, und auch nicht im Italienischen. Ein Zusammenbruch nach dem anderen. Sie versuchte dann, Samojedisch zu lernen; ging aber auch nicht.

 

Weiter ist zu Ylfreda Hirschler nichts zu sagen. Außer: „WienerInnen-Schnitzel“. Man weiß ja nicht, ob eventuell das Kalb weiblich war.

 

Sie wurde wegen fortgesetzter, schwerer Spachmisshandlung zum Tod verurteilt, was insofern überflüssig war, weil sie demnächst eh der Blitz getroffen hätte.

 

Im übrigen ist mir aufgefallen, dass Rosendorfer sich die Freiheit nahm, die Rechtschreibreform für sich als unverbindliche Empfehlung zu nehmen, siehe dass und daß. Außerdem behindert die Mittelmajuskel in serifenlosen Schriften den Lesefluss, denn dann kann man I und l nicht auseinanderhalten.

bearbeitet von Wunibald
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vor einer Stunde schrieb mn1217:

Es ist nicht nationalsozialistisch oder kommunistisch, in Sprache alle Geschlechter zu berücksichtigen.

Gibt halt mehrere. Fertig. 

Du hast den entscheidenden Punkt nicht verstanden (oder ignorierst ihn wieder mal):

Es geht nicht um die Berücksichtigung verschiedener Geschlechter (das tuen alle Sprachen, anders geht es schließlich nicht) sondern um Änderungen, die aus ideologischen Gründen durchgedrückt werden sollen. Omma Hilde kann sprechen wie sie will, aber wenn der Nachrichtensprecher im von mir zwangsfinanzierten öffentlich-rechtlichen Rundfunk anfängt, die Sprache zu verhunzen, dann geht das zu weit.

 

vor einer Stunde schrieb rorro:

Jede Sprache berücksichtigt alle beide Geschlechter (mehr gibt es aus medizinischer Sicht nicht).

Biologisch gibt es nur zwei Geschlechter (und viele interessante Ausnahmen im bunten Garten der Biologie).

Sprachlich gibt es im deutschen sogar drei ('der', 'die', 'das') und in anderen Sprachen vermutlich auch noch mehr.

 

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vor 51 Minuten schrieb Shubashi:

es passiert auch nixwenn jeman ales kainschraib unma ei par buhstahbbn wechleest unma annerä nixma fasteen.

 

Einfach wunderbar! 

Denn daran kann man so schön erklären, weshalb Gendersprache exklusiv anstatt inklusiv wirkt.

Jeder, der korrekte deutsche Sprache einigermaßen beherrscht, wird das dennoch verstehen, aber eben nur deshalb, weil er die deutsche Sprache beherrscht.

Wer sie aber (noch) nicht beherrscht, wird erhebliche Schwierigkeiten mit der Entschlüsselung deines Textes haben oder ihn gar für einen Text aus einer anderen Sprache halten.

Das Gleiche passiert bei einem Text, der wirklich konsequent durchgegendert ist.

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vor 2 Stunden schrieb mn1217:

Für mich ist das das Gleiche (Student,*in und Studierende.

Schade, dann hast du die Feinheiten der deutschen Sprache nicht verstanden. Student und Studierender ist nicht zwingend dasselbe. 

 

Und auch da liegt ein Teil des Hundes begraben: Ich lasse mir doch nicht von Menschen, die offensichtlich intellektuell mit der eigenen Muttersprache massiv überfordert sind (nein @mn1217, ich meine nicht spezifisch dich), irgendwelchen sprachideologischen Mumpitz aufs Auge drücken basierend auf unhaltbaren Behauptungen. 

bearbeitet von rince
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vor 27 Minuten schrieb Flo77:

Und nein, ein Student ist nicht das gleiche wie ein Studierender. Der erstere ist an einer Uni eingeschrieben und ist damit legitmiert seine Profession mit "Student" anzugeben.

 

Ein Studierender befindet sich aktuell in einer aktiven Lern- oder Forschungsphase seines Studiums. Er verbringt einen Teil seiner Zeit studierend, den anderen Teil mit studienfremden Aktivitäten, in denen er dann nicht gerade studierend ist, aber immer noch Student

 

Auf solche semantischen Feinheiten können wir doch gerne verzichten. Wieso auch sollten wir unsere Sprache wertschätzen, wo es doch um viel höhere Ziele geht. Die rechtfertigen dann auch erste Schritte in Richtung Unklarheit, solange scheinbar klarer wird, dass es mehr als ein Geschlecht gibt. Mir z.B. wäre völlig entgangen, dass es neben Männern auch noch Frauen gibt. Ich bin unsagbar dankbar, dass sich die Politik darum jetzt endlich kümmert. Sonst hätte ich geglaubt, dass mit mir irgendwie was nicht stimmt....

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Nebenbei bemerkt:

Ich werde mich ab sofort kompromisslos in einen innerfamiliären Kulturkampf wegen des Genderns begeben und meiner Ältesten, die ideologischen Schluckauf hat, mit Enterbung drohen. 

B.t.w. der Schluckauf scheint nicht ansteckend zu sein. Ihre Kinder haben keinen, aber wahrscheinlich sind die beide von Geburt an alt. Denn weiß und männlich sind sie jedenfalls...wobei....es sieht zumindest so aus, als seien sie männlich....

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