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Was Gendern bringt und was nicht


Die Angelika

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Am 22.2.2024 um 10:50 schrieb Weihrauch:

 

Ja, wie die anderen hier schon geschrieben haben. Damals war das aber nur eine kosmetische Retusche um Mariens Heiligkeit aufzupolieren. Mit der Erhebung zum Dogma mussten die Menschen im Vatikan jetzt allerdings Jesus von der Erbsünde erlösen. Völlig gaga, denn eigentlich lehrte die Kirche das Gegenteil, nämlich dass Jesus den Menschen von der Erbsünde erlöst.

 

In der Garten Eden Erzählung ist es nicht wie Paulus suggeriert der Mann, der die Sünde in die Welt bringt, sondern die Frau. Eigentlich hätte ab 1827 Jesus also eine Frau werden müssen, damit Pauli Adam-Christus-Theologie aufgeht: Eva, DIE Erste, welche die Erb-Sünde in die Welt bringt, Christina, DIE Erste, welche die Erb-Sünde aus der Welt schafft.

 

Die Erb-Sünden-Interpretation ging aber auch schon vor 1827 theologisch nicht auf, denn das Gebot nicht vom verbotenen Baum zu essen, ergeht schließlich an den Menschen. Um das zu verschleiern musste man die Bibel falsch übersetzen, indem man den Männer-Namen "Adam" mehrmals in die Garten Eden Erzählung hineinmogelte und bis heute hineinmogelt, um den ersten Menschen schon zu einem Mann zu machen noch bevor Mann und Frau im Text überhaupt auftauchen. Der suggestive Grundstein dazu wurde durch die falsche Übersetzung in Gen 1 eingeleitet: "als Mann und Frau schuf er sie" (als Erwachsene). Wider besseres Wissen finden sich diese Textmanipulationen bis heute in den meisten deutschen Bibelausgaben, so in Luth, ZB, allen ELB, Schlachter u.a. 

 

Falsch.

Es gibt zwei Schöpfungsberichte. Die Formulierung "als Mann und Frau schuf er sie" findet sich im einen, der Name Adam, was sowohl ein Männername als auch das Wort für Mensch sein kann, im anderen.

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Ich bin dieser rhetorischen Bauernfängereien, welche die eigene Glaubwürdigkeit untergraben so was von überdrüssig. 

Man kann noch 100.000 mal behaupten, dass da steht "als Mann und Frau schuf er sie" und es wird trotzdem niemals wahr werden.

Fakt ist: Nirgends im AT und nirgends im NT steht "als Mann und Frau schuf er sie".

Es gibt auf der ganzen Welt keinen einzigen Schöpfungsbericht. 

Ende der Diskussion. 

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Fakt ist ebenso, dass der Name Adam niemals in Gen 2 und 3 auftaucht, wenn überhaupt, dann in Gen 1,26. "Dann sprach Gott: Lasst uns Adam machen als unser Bild, uns ähnlich!"

Fakt ist ebenso, dass es keinen einzigen Vers in der hebräischen Bibel gibt, in dem Adam und Eva gemeinsam beim Namen genannt werden und dass sie im Paradies gewesen seien steht da auch nirgends. 

Text und Blabla über einen Text ist nicht dasselbe. Text mag Grundlage und Anlass für Blabla über einen Text sein. Wenn Blabla über einen Text aber zum Text gemacht wird, sägt man sich den Ast ab, auf dem man sitzt.   
 

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Als Nichttheologe kann ich mir aufgrund fehlender Sprach-, Rezeptions- und Quellenkenntnis kein Urteil zur „Mann-Frau-Adam“-Debatte erlauben, weiß aber, dass Quellenkritik grundsätzlich nicht durch „Ja-Nein“-Antworten erledigt wird.

Man führt stattdessen die entsprechenden Quellen- und Literaturbelege an.

Wildes Gestikulieren und Wutanfälle hingegen machen keinen Beitrag glaubwürdiger.

 

PS:

Da wir hier doch entsprechende Fachkenntnis vereint haben: könnte jemand den Disput bitte sachlich erläutern und ggf. sogar aufklären?

bearbeitet von Shubashi
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Ich habe mal gehört, daß im hebräischen Urtext die Begriffe 'Adam' und 'Adamah' (oder so) gebraucht werden, was wohl mit 'Mensch' und 'Menschin' übersetzt werden kann.

Adam als erster Mensch, Adamah als die noch fehlende Vervollständigung, ebenfalls Mensch, nur eben das passende Gegenstück zu Adam.

Dieses wichtige Detail spiegeln die meisten Bibelübersetzungen allerdings nicht wieder, wobei 'Mann und Frau' als sich ergänzende Gegenstücke dem doch nahe kommen kann.

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10 minutes ago, Moriz said:

Ich habe mal gehört, daß im hebräischen Urtext die Begriffe 'Adam' und 'Adamah' (oder so) gebraucht werden, was wohl mit 'Mensch' und 'Menschin' übersetzt werden kann.

Adam als erster Mensch, Adamah als die noch fehlende Vervollständigung, ebenfalls Mensch, nur eben das passende Gegenstück zu Adam.

Dieses wichtige Detail spiegeln die meisten Bibelübersetzungen allerdings nicht wieder, wobei 'Mann und Frau' als sich ergänzende Gegenstücke dem doch nahe kommen kann.


Dazu habe ich diesen Eintrag bei Wikipedia gefunden, der etwas zum Verhältnis von adam und adamah sagt.

(Stichhaltigkeit kann ich aus oben genannten Gründen nicht beurteilen)

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vor 45 Minuten schrieb Shubashi:

Wildes Gestikulieren und Wutanfälle hingegen machen keinen Beitrag glaubwürdiger.

Stimmt, sorry. Das kommt aber daher, dass ich das hier ...

 

vor 45 Minuten schrieb Shubashi:

Da wir hier doch entsprechende Fachkenntnis vereint haben: könnte jemand den Disput bitte sachlich erläutern und ggf. sogar aufklären?

... schon mehrmals gemacht habe. Leider ist die SuFu hier so bescheiden, dass ich es nicht wiederfinden konnte (sonst hätte ich es verlinkt). Abgesehen davon steht es mittlerweile richtig übersetzt in der aktuellen EU, außerdem in den Fußnoten einiger Bibelausgaben: "Wörtlich: männlich und weiblich schuf er sie" in der GNB oder "w. männlich und weiblich" in der ELB (wobei ich mir die Frage gar nicht mehr stelle, warum man das Falsche in den Haupttext und das Richtige in die Fußnoten schreibt). 

bearbeitet von Weihrauch
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vor 20 Minuten schrieb Weihrauch:

(wobei ich mir die Frage gar nicht mehr stelle, warum man das Falsche in den Haupttext und das Richtige in die Fußnoten schreibt). 

Die alte Einheitsübersetzung hat sich bemüht, gut lesbare und vorlesbare Texte zu übersetzen. Für die liturgischen Lesungen sicherlich nicht falsch.

Die neue Einheitsübersetzung legt mehr Wert auf Texttreue und ich empfinde sie als unnötig holprig.

Möglicherweise hat man sich auch bei besonders markanten Textstellen gescheut, die Übersetzungen zu stark zu ändern.

Und: So eine Übersetzung spiegelt auch immer den Stand der theologischen Forschung wieder und ist entsprechen zeitgebunden.

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Jeder Übersetzer machte das seit jeher wider besseres Wissen. isch = Mann, zakar = männlich, ischah = Frau, neqebah = weiblich. Die hebr. Wörter sind so unterschiedlich, dass man sie nicht "aus versehen verwechseln" kann. In beiden Sprachen ist der Bedeutungsunterschied derselbe und das ist kein kleiner, den man vernachlässigen kann, weil er Mensch und Tier betrifft, den Menschen nur als Erwachsenen in den Blick nimmt, und den Blick auf Embryos, Säuglinge und Kinder verstellt, als gehörten sie nicht dazu, zum Menschen. So tut als sei die Schöpfung abgeschlossen, als würde Gott heute den Menschen nicht mehr erschaffen (?), als wären du und ich keine Geschöpfe Gottes (?), als kämen du und ich als Erwachsene zur Welt (?) als Mann und Frau (?) und nicht als Säuglinge ??? Der Text wehrt sich mit Händen und Füßen gegen all diese theologischen Absurditäten, die jeder Logik und der Textgrundlage entbehren. Die so gestiftete und internalisierte Verwirrung wird weiterhin dazu benutzt, um zu suggerieren, dass alle Menschen von Geburt an Sünder (Erbsündenlehre) seien, obwohl in Gen 8,21 ausdrücklich steht:

Zitat

Gen 8,21
Der HERR roch den beruhigenden Duft und der HERR sprach in seinem Herzen: Ich werde den Erdboden wegen des Menschen nie mehr verfluchen; denn das Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend an. Ich werde niemals wieder alles Lebendige schlagen, wie ich es getan habe. 

 

Es hat dogmatische Gründe, dass man den Text beim übersetzen verfälscht, um christliche die Dogmatik mit der hebräischen Bibel begründen zu können. So verspielt man sich das Vertrauen in die fachliche Autorität der Übersetzungen, wenn man dazu noch seit jeher behauptet, "diese" Übersetzung sei auf dem neuesten "wissenschaftlichen" Stand, so verspielt man sich obendrein die kirchliche Autorität die es angeblich immer besser weiß als die theologische Wissenschaft, und wenn man sich dann auch noch auf den Heiligen Geist beruft, versündigt man sich auch noch an diesem, weil sich der Text hartnäckig weigert sich an den Heiligen Geist und damit an kirchliche Dogmatik der Kirche anzupassen und stur bleibt, wie er nun mal ist. Als Sahnehäubchen des Irrsinns wird dann auch noch die deutsche Sprache theo-ideologisch gegendert nach dem Motto wenn man alte Texte umdeuten kann, warum dann nicht gleich die ganze Sprache?

Und dann wundert man sich, dass einem die Leute in Scharen davon laufen?  

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vor einer Stunde schrieb Marcellinus:

 

"Gendern ist wichtig. Es ist ein Unterschied, ob du von der Leiter fällst, oder von der Leiterin." ;)


Ah, auch Memes gesehen? XD

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vor 3 Stunden schrieb Moriz:

Vielleicht solltest du erst mal alttestamentliches Hebräisch lernen bevor du dich so weit aus dem Fenster lehnst.

 

Ich bitte darum, mir nichts zu glauben, sondern die Fakten zu checken. Wie und mit wem du das machst ist mir egal, Hauptsache du zeigst mir anschließend, was konkret an meinen Aussagen falsch gewesen ist, und stellst es richtig, damit ich was draus lernen kann.   

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vor 2 Stunden schrieb Marcellinus:

 

"Gendern ist wichtig. Es ist ein Unterschied, ob du von der Leiter fällst, oder von der Leiterin." ;)

 

Allerdings. Wenn ein Mann von der Leiterin fällt, könnte das folgenreicher sein....

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vor 7 Stunden schrieb Moriz:

Ich habe mal gehört, daß im hebräischen Urtext die Begriffe 'Adam' und 'Adamah' (oder so) gebraucht werden, was wohl mit 'Mensch' und 'Menschin' übersetzt werden kann.

 

Ich glaube, Du verwechselst hier etwas. Ish - Mann und Isha- Frau kommen erst in 2.23 vor; zuvor war Adam = Mensch, der von Adamah = rote Erde kommt.

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Zitat

Tagesschau

Auch die Sprecherin der deutschen Schornsteinfegerinnen erklärt, falls ein alter Ofen noch technisch intakt sei, würde sie auf jeden Fall die Nachrüstung eines Feinstaubabscheiders empfehlen. 

 

Und was sagt der Sprecher der deutschen Schornsteinfeger dazu? 

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Am 28.2.2024 um 22:14 schrieb Domingo:

 

@Higgs Boson: Darf ich meine Frage wiederholen? Wurde Deborah ein shophet genannt oder was ist die weibliche Form dazu?

 

Und: Welche Lehrmaterialien würdest Du für (biblisches) Hebräisch empfehlen? 

 

Sorry, ich war gerade ein paar Tage offline.

 

Debora wird nicht ausdrücklich als Richterin bezeichnet. Tatsächlich gibt es  laut pealim keine weibliche Form des Worte shophet, שׁוֹפֵט. Auch wenn man grundsätzlich eine weibliche Form konstruieren könnte. Debora wird explizit eine Prophetin (נביאה) genannt und bekleidet definitiv das Amt einer Richterin. Es wird gesagt dass sie richtet (שפטה), beides in Richter 4,4 und dass die Söhne Israels zu ihr zum Gericht (למשפט) kamen (4,5). Die beiden letzten Begriffe (richten und Gericht) haben dieselbe Wurzel wie shofet ש.פ.ט 

 

Ich gehe an die jüdische VHS, lerne dort Ivrit und musste diese Woche einen völlig abgedrehten Text übersetzen, ich hatte selten soviel Spaß an einer Hausaufgabe, um satirische Antworten auf die gestellten Fragen zu geben. Aber es gibt immer wieder Referenzen zur Bibel, das macht unsere Referentin, auch wenn das jetzt nicht der Focus ist. Wir lernen mehr als nur biblisches Hebräisch.

 

Es gibt einige gute Hebräische Youtube-Kanäle, https://www.youtube.com/@HebrewVerbs/videos hat auch einige deutsche Videos, aber sie behandelt nur Verben, als Kurs ist das nicht geeignet. Man braucht schon einiges an Vorwissen um zu verstehen, von was sie redet.

 

Dafür ist bei TenakTalk vor ein paar Wochen ein Kurs gestartet https://www.youtube.com/watch?v=ibrG7bb4oII der jeweils den aktuellen Wochenabschnitt als Grundlage verwendet - das ist learning by reading, wobei man da schon die Buchstaben können sollte, aber zum lesen gibt es in dem Kanal auch irgendwo schon Videos, aber ich weiß nicht mehr wann das war. Allerdings ist das nicht besonders systematisch. Aber der Lehrer ist echt gut. Ok, da habe ich auch einiges an Vorwissen mitgebracht. Das ist an den meisten Stellen für mich eine Wiederholung.

 

Wenn man damit umgehen kann, das ist kein Kurs, aber Pealim als App (oder die Webseite) oder die 501 Verben von Barron's sind wunderbare Hilfsmittel.  Was zum Lernen wenig geeignet ist, ist die Verwendung der Strongtexte. Die verwenden im Zweifel die Übersetzung aus der Septuaginta für die hebräischen Wörte, die sich bisweilen schon unterscheiden, auch wenn das im Großen und Ganzen eine absolute Glanzleistung ist, die nicht geschmälert werden soll.

bearbeitet von Higgs Boson
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vor 4 Stunden schrieb Higgs Boson:

Tatsächlich gibt es  laut pealim keine weibliche Form des Worte shophet, שׁוֹפֵט.

 

Aber ein Adjektiv, das sich darauf bezieht, würde in der weiblichen Form stehen. Richtig?

 

vor 4 Stunden schrieb Higgs Boson:

Ich gehe an die jüdische VHS, lerne dort Ivrit  [...]

 

Dafür ist bei TenakTalk vor ein paar Wochen ein Kurs gestartet https://www.youtube.com/watch?v=ibrG7bb4oII der jeweils den aktuellen Wochenabschnitt als Grundlage verwendet - das ist learning by reading, wobei man da schon die Buchstaben können sollte, aber zum lesen gibt es in dem Kanal auch irgendwo schon Videos, aber ich weiß nicht mehr wann das war. Allerdings ist das nicht besonders systematisch. Aber der Lehrer ist echt gut. Ok, da habe ich auch einiges an Vorwissen mitgebracht. Das ist an den meisten Stellen für mich eine Wiederholung.

 

Vielen Dank. Ich dachte eher an ein Buch (oder jedenfalls einen Text, wie ein .pdf) - sorry, dass ich das nicht klargemacht habe. Etwas, womit sich jemand wie ich einen Überblick über die (alt)hebräische Grammatik verschaffen kann. "Jemand wie ich" bedeutet jemand, der schon etliche Sprachen gelernt hat, darunter drei alte, der von Beruf Philologe ist und daher kein Problem mit grammatikalischer Terminologie hat und damit, eine Sprache aus einer eher theoretischen Warte anzusehen.

bearbeitet von Domingo
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Am 29.2.2024 um 15:31 schrieb Weihrauch:

Ich bitte darum, mir nichts zu glauben, sondern die Fakten zu checken. Wie und mit wem du das machst ist mir egal, Hauptsache du zeigst mir anschließend, was konkret an meinen Aussagen falsch gewesen ist, und stellst es richtig, damit ich was draus lernen kann.   

 

Was du hier erzählst widerspricht teilweise dem, was ich in meinem bisherigen Leben so alles über die Schöpfungsgeschichten in der Bibel gelernt habe.

Das ist erst mal kein Problem, sondern ganz im Gegenteil regt zum Nachdenken und Diskutieren an.

 

Die Erfahrung zeigt allerdings auch, daß es recht leicht ist, irgendeinen Unsinn zu verbreiten, dagegen verdammt schwer, ihn begründet zu widerlegen.

Da ich nun wirklich kein Experte im Hebräisch der Genesis bin, wäre ich allenfalls mit unverhältnismäßig großem Aufwand in der Lage, dir sinnvoll zu widersprechen. Das überlasse ich lieber den Fachleuten.

 

Was micht daran hindert, dir zu glauben, ist dabei gar nicht mal das, was du sagst, sondern wie du es sagst: Du bist mir einfach zu arrogant!

Am 29.2.2024 um 08:26 schrieb Weihrauch:

Ich bin dieser rhetorischen Bauernfängereien, welche die eigene Glaubwürdigkeit untergraben so was von überdrüssig. 

Am 29.2.2024 um 09:04 schrieb Weihrauch:

Fakt ist ebenso, dass

Am 29.2.2024 um 10:57 schrieb Weihrauch:

Jeder Übersetzer machte das seit jeher wider besseres Wissen.

Sorry, aber ich habe nicht vor, mich von jemandem blöd anmachen zu lassen, nur weil ich seinen Gedankengängen nicht immer folgen kann oder will.

Da mußt du dir schon jemand anderen zum diskutieren suchen.

 

Ein ernst gemeinter Rat: Schreib dich doch an einer Uni als Gasthörer ein und hör dir Vorlesungen zum AT an. Da kannst Du dann mit Fachleuten über deine Ansichten diskutieren. In der Regel sind Professoren nämlich wirklich froh über Studenten, die mitdenken und sogar selber denken.

bearbeitet von Moriz
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Am 29.2.2024 um 16:51 schrieb Domingo:

Ich glaube, Du verwechselst hier etwas. Ish - Mann und Isha- Frau kommen erst in 2.23 vor; zuvor war Adam = Mensch, der von Adamah = rote Erde kommt.

Danke!

 

Das ist ein guter Aufhänger, um über Übersetzungen zu diskutieren.

 

Ish und Isha haben offensichtlich den gleichen Stamm und komplementäre (also sich ergänzende) Bedeutungen, wie die beiden Seiten einer Medaille.

Sie kann man das im Deutschen wiedergeben?

 

Irgendeine Bibelübersetzung (Elberfelder?) Übersetzt mit Mann und Männin. Das spiegelt die Grammatik (gleicher Stamm) wieder, führt aber sprachlich in die Irre, da es das Wort 'Männin' im Deutschen nicht gibt und so Fehldeutungen ermöglicht.

In gewisser Hinsicht noch falscher wäre Mensch und Menschin, da Mensch im Deutschen geschlechtsneutral ist.

Die Übesetzung Mann und Frau ist dagegen von den Vokabeln her korrekt, allerdings haben beide Wörter im Deutschen unterschiedliche Stämme, der grammatische Zusammenhang eines gleichen Stammes geht damit verloren.

Irgendwie lässt sich das Ganze nur mit einem Wust an Fußnoten regeln. Es lässt sich halt nicht alles 1:1 übersetzen, Übersetzung ist auch immer Interpretation.

 

Mit Adam und Adamah ist es ähnlich:

Erdling und (rote) Erde wären zwar sowohl grammatikalisch als auch lexikalisch korrekt übersetzt; im Zeitalter weitverbreiteter SciFi-Kenntnisse haben diese Wörte aber eine Konnotation, die den Autoren der Genesis unbekannt und von ihnen nicht beabsichtigt war.

 

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vor 44 Minuten schrieb Moriz:

Ish und Isha haben offensichtlich den gleichen Stamm und komplementäre (also sich ergänzende) Bedeutungen, wie die beiden Seiten einer Medaille.

 

Zum gleichen Stamm ist mir das mal über den Weg gelaufen.

 

 

vor 44 Minuten schrieb Moriz:

Wie kann man das im Deutschen wiedergeben?


Meiner Meinung nach am besten so, dass man nicht nur darauf hinweist, dass es sich hierbei um ein Wortspiel handelt, sondern so, dass man auch den Sinn des Wortspiels deutlich macht.

 

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vor 1 Stunde schrieb Moriz:

Was du hier erzählst widerspricht teilweise dem, was ich in meinem bisherigen Leben so alles über die Schöpfungsgeschichten in der Bibel gelernt habe.

 

Denkst du, das ging mir anders?

 

vor 1 Stunde schrieb Moriz:

Die Erfahrung zeigt allerdings auch, daß es recht leicht ist, irgendeinen Unsinn zu verbreiten, dagegen verdammt schwer, ihn begründet zu widerlegen.

 

Genau das ist das Problem, mit dem ich es zu tun hatte, als ich merkte, dass da in der Tradition Unsinn verbreitet wurde. 

 

vor 1 Stunde schrieb Moriz:

Da ich nun wirklich kein Experte im Hebräisch der Genesis bin, wäre ich allenfalls mit unverhältnismäßig großem Aufwand in der Lage, dir sinnvoll zu widersprechen.

 

Genau das habe musste ich tun: mit unverhältnismäßig großem Aufwand, besonders für einen Laien, sinnvoll zu widersprechen. Ich brauchte Jahre intensiver Recherchen dazu. Großer Arbeitsaufwand ist kein Argument, nur eine Beschreibung. 

 

vor 1 Stunde schrieb Moriz:

Das überlasse ich lieber den Fachleuten.

 

Das kann ich nachvollziehen. Aber fachliche Autorität bekommt ein Geschmäckle, wenn diese fachlichen Autoritäten von kirchlichen Autoritäten abhängig sind.

 

vor 1 Stunde schrieb Moriz:

Was micht daran hindert, dir zu glauben, ist dabei gar nicht mal das, was du sagst, sondern wie du es sagst: Du bist mir einfach zu arrogant!

 

Das kann ich nachvollziehen. Du sollst mir gar nicht glauben, sondern es selbst überprüfen. Ich behaupte ja nicht nur irgendetwas, sondern begründe das mit Belegen und Fakten so gut ich kann. Dass da nicht isch und ischah "als Mann und Frau schuf er sie" sondern zakar und neqebah "männlich und weiblich schuf er sie" in Gen 1,27 steht ist ein leicht nachweisbarer und überprüfbarer Fakt. Dazu muss man kein Hebräisch können. Soll ich schreiben, möglicherweise stehen da andere Worte im Hebräischen, damit es ja nicht arrogant rüberkommt?

Jeder Übersetzer weiß, was da steht, und übersetzt das wider besseres Wissen, nicht fachlich sondern im Sinne der Kirche. Wenn du eine bessere Erklärung dafür hast, gut.   

 

 

 

bearbeitet von Weihrauch
Gen 1,27
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vor 16 Stunden schrieb Domingo:

 

Aber ein Adjektiv, das sich darauf bezieht, würde in der weiblichen Form stehen. Richtig?

 

 

Es ist nicht das Adjektiv, es sind Personalpronomen und Verb, die weiblich sind. Also die Tätigkeit, die ist weiblich.

 

Ich frage da mal meinen Rabbi, wieso es keine weibliches Wort für 'Richterin' gibt, aber ich weiß, dass die rabbinische Funktion des Rechtsprechens in Dingen der Halacha  im orthodoxen Judentum Frauen nicht erlaubt ist. Das ist die eigentliche Funktion eines Rabbiners, nicht Gemeindeleitung, Lehre oder Predigt. Also eine Antwort auf Fragen wie 'mir ist der milchige Schwamm in einen Fleischtopf gefallen - was soll ich tun',  Fragen dieser Art.

 

Aber genau das haben die Richter doch eigentlich gemacht. Zwar habe ich auch schon den Einwand gehört, die Richter wären eben nicht sowas wie Rabbiner gewesen, aber eine genauere Erklärung habe ich da noch nicht gehört - Das wird bestimmt interessant.

 

vor 16 Stunden schrieb Domingo:

Ich dachte eher an ein Buch (oder jedenfalls einen Text, wie ein .pdf) - sorry, dass ich das nicht klargemacht habe. Etwas, womit sich jemand wie ich einen Überblick über die (alt)hebräische Grammatik verschaffen kann. "Jemand wie ich" bedeutet jemand, der schon etliche Sprachen gelernt hat, darunter drei alte, der von Beruf Philologe ist und daher kein Problem mit grammatikalischer Terminologie hat und damit, eine Sprache aus einer eher theoretischen Warte anzusehen.

 

Ok, da kann ich Dir weiterhelfen, wenn es per PM geht, schicke ich Dir meine Grammatik zu.

bearbeitet von Higgs Boson
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