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Was Joe Biden mit Abtreibung ...


Gerhard Ingold

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vor 10 Stunden schrieb phyllis:

Es ist mw in der angelsächsischen Rechtsauffassung völlig normal, dass Richter Gesetzeslücken füllen. Es heisst glaub ich "Fallrecht" auf deutsch, und unterscheidet sich vom axiomatischen Rechtsstrukuren. Roe und der kanadische Entscheid schufen Rechtssicherheit. Sie konnten gar nicht anders weil ihnen der Fall zur Beurteilung überwiesen wurde.

 

Ich glaube "case law" wird überhaupt nicht übersetzt hierzulande.

 

Und natürlich hätte der SC 1973 anders gekonnt - es kommt ständig vor, daß er Entscheidungbegehren gar nicht erst annimmt. Er ist da vollkommen frei anzunehmen oder abzulehnen (wie das in Canada ist, weiß ich allerdings nicht).

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Lebensschützer die gegen Abtreibung demonstrieren nehme ich dann ernst, wenn jeder ungewollten Kinder adoptiert oder als Pflege Vater bzw Mutter zur Verfügung steht, sonst sind der verlogene Heuchler, die anderen etwas aufbürden wollen, was sie selber nicht zu tragen bereit sind
Über die Idiotie gegen Abtreibung und künstliche Verhütung zu sein rede erst gar nicht

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10 hours ago, Guppy said:

 

Interessant, dass es inzwischen schon genügt das 5. Gebot ernst zu nehmen, um als Fundamentalist, Extremist, Fanatiker, Hardliner und "Rechtskatholik" zu gelten.

 

 


Selbstverständlich steht es jedem Menschen frei, dass 5.Gebot zu befolgen und auszulegen, wie es ihm oder ihr gefällt.

 

Die Auslegung, in einer pluralistischen und demokratischen Gesellschaft dies allerdings aus einer Minderheitenposition der Mehrheit in einem krassen Bruch einer fünfzigjährigen Rechtspraxis aufdrücken zu wollen, erscheint mir schon extremistisch - und, in Bewertung der weitgehenden praktischen Wirkungslosigkeit der Maßnahme, überaus verlogen.

Wie bereits gesagt, gäbe es eine ganze Reihe von Maßnahmen, empirisch wirksam gegen hohe Abtreibungszahlen vorzugehen - ein besseres Sozialsystem, Krankenversicherung, umfassendere Sexualaufklärung, einfache Verfügbarkeit von Verhütungsmitteln etc., aber genau das wird von den republikanisch-hinterwäldlerischen Staaten in den USA auch hintertrieben.

Also nehme ich mir die Freiheit, diese rückständige Ideologie als das zu bezeichnen, was sie ist: eine repressive politische Mobilisierungsdoktrin für Fanatiker, die meinen von einer polarisierten, verhetzten Öffentlichkeit profitieren zu können.

 

bearbeitet von Shubashi
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vor 8 Minuten schrieb Shubashi:

Selbstverständlich steht es jedem Menschen frei, dass 5.Gebot zu befolgen und auszulegen, wie es ihm oder ihr gefällt.

 

Diese Aussage wird Herrn Putin gefallen.

 

Und noch einmal: durch das stereotype Wiederholen der Behauptung, das Strafrecht verhindere keine verbotene Tat, wird diese Aussage nicht richtiger. Vielleicht stimmt sie, vielleicht nicht. Belege fehlen (jenseits von Schätzungen, die per definitionem wertlos sind).

bearbeitet von rorro
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15 hours ago, Spadafora said:

nein den zum Präsident gibt es ja den Supreme Court als Ausgleich er stellt die Kontinuität dar 


Genau das wird durch die US-Praxis der Richterernennung gerade widerlegt: durch das aktuell völlig politisierte Verfahren, dass eine Seite ihre Kandidaten aufgrund ideologischer Kriterien auswählt und durchdrückt, wird die Kontinuität der Rechtsentwicklung unterbunden. Am Ende entsteht ein System, dass eher dem „Wächterrat“ des Irans entspricht - von der Gesellschaft und der allgemeinen Rechtsentwicklung angeschottete Gerontokraten, die dem Land „ewige Wahrheiten“ beipulen wollen.

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das 5 Gebot kann eben jeder auslegen, wie er möchte oder es völlig ignorieren den es ist ein religiöses gebot, dass der gleiche Inhalt in Gesetzten steht hat mit der Religion nichts zu tun

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vor 2 Minuten schrieb Shubashi:


Genau das wird durch die US-Praxis der Richterernennung gerade widerlegt: durch das aktuell völlig politisierte Verfahren, dass eine Seite ihre Kandidaten aufgrund ideologischer Kriterien auswählt und durchdrückt, wird die Kontinuität der Rechtsentwicklung unterbunden. Am Ende entsteht ein System, dass eher dem „Wächterrat“ des Irans entspricht - von der Gesellschaft und der allgemeinen Rechtsentwicklung angeschottete Gerontokraten, die dem Land „ewige Wahrheiten“ beipulen wollen.

dagegen spricht die Geschichte des Gerichtes

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22 minutes ago, rorro said:

 

Diese Aussage wird Herrn Putin gefallen.


Herr Putin betreibt genau das Gegenteil - einen gleichgeschalteten Staatskirchenapparat, in dem Gewissensfreiheit nicht die Bohne zählt.

Für mich ist das Christentum, evangelisch betrachtet, genau das Gegenteil:

Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist. Ein Christ braucht nicht selbst „Kaiser“ zu sein, er kann damit leben, dass andere anderen Göttern folgen.

bearbeitet von Shubashi
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vor 1 Minute schrieb Shubashi:


Genau das wird durch die US-Praxis der Richterernennung gerade widerlegt: durch das aktuell völlig politisierte Verfahren, dass eine Seite ihre Kandidaten aufgrund ideologischer Kriterien auswählt und durchdrückt, wird die Kontinuität der Rechtsentwicklung unterbunden. Am Ende entsteht ein System, dass eher dem „Wächterrat“ des Irans entspricht - von der Gesellschaft und der allgemeinen Rechtsentwicklung angeschottete Gerontokraten, die dem Land „ewige Wahrheiten“ beipulen wollen.

 

Politisiert war es spätestens seit Bill Clinton.

 

Und woher weißt Du, ob die Richter des SC "abgeschottete Gerontokraten" sind - in meinen Augen eher viel Meinung bei wenig Ahnung (und wenig Respekt vor einer immerhin über 200jährigen Demokratie). 

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Gerade eben schrieb Shubashi:

Herr Putin betreibt genau das Gegenteil - einen gleichgeschalteten Staatskirchenapparat, in dem Gewissensfreiheit nicht die Bohne zählt.

 

Er macht das, was Du erlaubst: eine sehr persönliche Interpretation des 5. Gebots. Nur darauf bezog ich mich.

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1 minute ago, Spadafora said:

dagegen spricht die Geschichte des Gerichtes


Das ist ein bisschen knapp formuliert, so kann ich leider nicht nachvollziehen, wie Du dahin kommst.

Ich halte z.B. das deutsche System, in dem alle Parteien Kandidaten für die Höchstgerichte stellen und die dann maximal bis zur gesetzlichen Altersgrenze bzw. 12 Jahre dienen, für sinnvoller.

Unbegrenzte Ämter auf Lebensdauer sind demokratischen Rechtsstaaten eher wesensfremd, ich wüsste jetzt gar nicht, wo es sowas noch gibt.

 

 

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11 minutes ago, rorro said:

 

Er macht das, was Du erlaubst: eine sehr persönliche Interpretation des 5. Gebots. Nur darauf bezog ich mich.


Ich bezog mich bisher ausdrücklich nur auf pluralistische und demokratische Rechtsstaaten - da bin ich tatsächlich Idealist.

Putins Russland ist mir in so einer Diskussion einfach nicht satisfaktionsfähig - das nur eine Gangsterbande mit Territorium.

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16 minutes ago, rorro said:

Und woher weißt Du, ob die Richter des SC "abgeschottete Gerontokraten" sind - in meinen Augen eher viel Meinung bei wenig Ahnung (und wenig Respekt vor einer immerhin über 200jährigen Demokratie). 


Wie weiter oben ausgeführt: in einer Demokratie sind Lebenszeitämter meiner Meinung nach eigentlich ein Fremdkörper.

(Da ist ja der Vatikan weiter - ab 80 ist Schluss mit dem aktiven Kardinalswahlrecht.)

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Ich halte übrigens diese Ablehnung des Amtes auf Lebenszeit für rein opportunistisch. Über Ruth Bader-Ginsburgs lebenslange Amtszeit hat sich kein eher links Orientierter  je aufgeregt.

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25 minutes ago, rorro said:

Ich halte übrigens diese Ablehnung des Amtes auf Lebenszeit für rein opportunistisch. Über Ruth Bader-Ginsburgs lebenslange Amtszeit hat sich kein eher links Orientierter  je aufgeregt.


Ich bin jetzt nicht unbedingt „linksorientiert“, aber habe erst letztens gelesen, dass auch Frau Bader-Ginsburg gerade aus dem progressiven Lager bedrängt wurde, zurückzutreten, aus dem gleichen Grund wie aktuell Mr Breyer:

ihnen wurde ein möglicherweise taktisch ungünstiger Todeszeitpunkt vorgeworfen, falls sie in einer republikanischen Präsidentschaft stürben.

Eine Denkweise, die mir grotesk wie taktlos erscheint.

Mit Goya kommentiert: der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer.

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vor 2 Stunden schrieb rorro:

Und noch einmal: durch das stereotype Wiederholen der Behauptung, das Strafrecht verhindere keine verbotene Tat, wird diese Aussage nicht richtiger.

Das Strafrecht ist ungeeignet für manche Lebensbereiche.

Zum Beispiel hat noch nie und wird auch nie das Strafrecht Homosexualität verhindern können.

Oder Sexualität ganz allgemein.

Und eine “ungewollte” Schwangerschaft ist das Ergebnis von Sexualität. Abtreibungen gab es schon immer und wird es auch immer geben, egal wie das Strafrecht aussieht.

Und jetzt bitte keine Vergleiche a la “Mord gibt es auch trotz Strafrecht”

 

Zum Mord gibt es meistens ganz einfache Alternativen, bei der Schwangerschaft ist das komplizierter, mMn aus kulturellen Gründen.

 

In polynesischen Gesellschaften gab es keine “unerwünschten Schwangerschaften”. Wenn eine Frau ein Kind nicht haben wollte oder konnte, gab sie es einfach einer anderen, die eines wollte. “Blutsverwandtschaft” etc. war ein ziemlich unbekanntes Konzept.

 

Das ist bei uns mit dem auch stark durch das Christentum geprägten Menschen- und Familienbild anders. Auch adoptierte Kinder haben ein angebliches “Menschenrecht” auf Kenntnis der Blutlinie, mit allem was dazugehört. Auf der anderen Seite ist Adoption furchtbar kompliziert bei uns, so dass es für adoptionswillige Eltern oft einfacher ist, ein Kind irgendwo in der 3. Welt zu suchen.

 

All das und einiges mehr machen die Abtreibung bei uns zu einem “kleineren Übel” bis hin zur einfachsten Variante. Ist leider so.

 

Und wenn dann gleichzeitig noch die Verhütung zur großen Sünde erklärt wird, setzt das dem Ganzen noch die Krone auf.

So unangenehm es sich anhören mag: die christlichen Kirchen sind mit ihrem Menschen- und Familienbild ein gutes Stück mitverantwortlich für das Thema Abtreibung 

 

Werner

 

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vor 2 Stunden schrieb Shubashi:

nur eine Gangsterbande mit Territorium.

 

:)

 

Das muss ich mir merken. Darf ich Dich bitten, nicht auf Urheberrecht zu bestehen?

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vor 3 Stunden schrieb Shubashi:

Putins Russland ist […] nur eine Gangsterbande mit Territorium.

 

Eine Formulierung zum auf der Zunge zergehen lassen. ;)

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Das hat schon Augustinus geschrieben: “Ohne Recht sind Staaten nichts als große Räuberbanden”

 

Werner

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vor 1 Stunde schrieb Werner001:

Zum Mord gibt es meistens ganz einfache Alternativen, bei der Schwangerschaft ist das komplizierter, mMn aus kulturellen Gründen.

 

In polynesischen Gesellschaften gab es keine “unerwünschten Schwangerschaften”. Wenn eine Frau ein Kind nicht haben wollte oder konnte, gab sie es einfach einer anderen, die eines wollte. “Blutsverwandtschaft” etc. war ein ziemlich unbekanntes Konzept.

 

Das ist bei uns mit dem auch stark durch das Christentum geprägten Menschen- und Familienbild anders. Auch adoptierte Kinder haben ein angebliches “Menschenrecht” auf Kenntnis der Blutlinie, mit allem was dazugehört. Auf der anderen Seite ist Adoption furchtbar kompliziert bei uns, so dass es für adoptionswillige Eltern oft einfacher ist, ein Kind irgendwo in der 3. Welt zu suchen.

 

All das und einiges mehr machen die Abtreibung bei uns zu einem “kleineren Übel” bis hin zur einfachsten Variante. Ist leider so.

 

Du sagst also - so verstehe ich es zusammenfassend - Abtreibung sei u.a. nachvollziehbar, weil kinderlose Paar hier nicht so einfach ein Kind bekommen?

 

Diese Logik verstehe ich nicht.

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vor 27 Minuten schrieb rorro:

 

Du sagst also - so verstehe ich es zusammenfassend - Abtreibung sei u.a. nachvollziehbar, weil kinderlose Paar hier nicht so einfach ein Kind bekommen?

 

Diese Logik verstehe ich nicht.

Das liegt daran, dass du ein paar wichtige Punkte weggelassen hast, die @werner erwähnt hatte: wozu gehört die Idee der Blutsverwandtschaft und der Schandbarkeit unehelicher Mutterschaft.

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vor 5 Stunden schrieb Shubashi:

Genau das wird durch die US-Praxis der Richterernennung gerade widerlegt: durch das aktuell völlig politisierte Verfahren, dass eine Seite ihre Kandidaten aufgrund ideologischer Kriterien auswählt und durchdrückt, wird die Kontinuität der Rechtsentwicklung unterbunden. Am Ende entsteht ein System, dass eher dem „Wächterrat“ des Irans entspricht - von der Gesellschaft und der allgemeinen Rechtsentwicklung angeschottete Gerontokraten, die dem Land „ewige Wahrheiten“ beipulen wollen.

 

vor 4 Stunden schrieb rorro:

Politisiert war es spätestens seit Bill Clinton.

 

Eher seit Obama, würde ich sagen. Davor prüfte der Senat tatsächlich die Eignung eines SC-Kandidaten, so dass zB eben die linke, feministische Ruth Bader-Ginsburg (die übrigens gegen Roe war...) mit der übergroßen Mehrheit auch der republikanischer Stimmen bestätigt wurde - weil es einfach keinen Grund gab, warum sie nicht qualifiziert gewesen wäre. 

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vor 47 Minuten schrieb rorro:

 

Du sagst also - so verstehe ich es zusammenfassend - Abtreibung sei u.a. nachvollziehbar, weil kinderlose Paar hier nicht so einfach ein Kind bekommen?

 

Diese Logik verstehe ich nicht.

Nein, ich sage, bei unserem Blut- und Abstammungsfixierten Familienmodell hat sich die Abtreibung schon früh als “Lösung” herauskristallisiert. Ein Kind wegzugeben wird bis heute schräg angesehen, also ist es vielfach dad einfachste, das Kind garnicht erst zu bekommen. Das hat man so lange heimlich gemacht, dass ein gewisser Grad der Gewöhnung eintrat, der heute nachvollziehbar nach Legalisierung verlangt.

Und so treiben die einen ab, und die anderen versuchen alle möglichen Tricks und Kniffe, um an ein Kind zu kommen (künstliche Befruchtung gehört dazu, weil ja die Blutlinie so furchtbar wichtig ist)

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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