Jump to content

Was Joe Biden mit Abtreibung ...


Gerhard Ingold

Recommended Posts

vor 1 Minute schrieb Kara:
vor 15 Minuten schrieb Marcellinus:

Dafür brauche ich keine Religion (sonst übrigens auch nicht)! ;)

 

Ich weiß 🙂. DAFÜR brauche ich übrigens auch keine Religion 🙂.

 

Nur wofür denn dann? Zur Erklärung dieser Welt jedenfalls nicht. Der Rest ist Privatsache.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor einer Stunde schrieb Marcellinus:

 

Und wenn er daran scheitert, ist es halt sein Problem? Dafür brauche ich keine Religion (sonst übrigens auch nicht)! ;)

 

Wenn der Mensch an seiner Verantwortung scheitert, kann er verzweifeln, zweifeln oder sich nach allem Zweifel in Gott aufgehoben und entlastet fühlen.
Ich gebe zu, dass ich Religion, Rückgebundenheit an etwas Größeres oder jemand Größeren brauche, um nicht irre an dieser Welt zu werden.

Das kann man als kindisch oder kindlich ansehen, vielleicht ist mein Glaube auch nur eine Form von Selbsterhaltungstrieb...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 5 Minuten schrieb Die Angelika:
vor einer Stunde schrieb Marcellinus:

Und wenn er daran scheitert, ist es halt sein Problem? Dafür brauche ich keine Religion (sonst übrigens auch nicht)! ;)

 

Wenn der Mensch an seiner Verantwortung scheitert, kann er verzweifeln, zweifeln oder sich nach allem Zweifel in Gott aufgehoben und entlastet fühlen.
Ich gebe zu, dass ich Religion, Rückgebundenheit an etwas Größeres oder jemand Größeren brauche, um nicht irre an dieser Welt zu werden.

Das kann man als kindisch oder kindlich ansehen, vielleicht ist mein Glaube auch nur eine Form von Selbsterhaltungstrieb...

 

Du machst es mir nicht leicht. Ich will weder dir noch jemand anderes zu nahe treten, aber dir auch auch nicht eine Antwort schuldig bleiben. Ich finde das nicht kindisch, denn das wäre ein Urteil über die Gläubigen, sondern in sich widersprüchlich, was ein Urteil über das gedankliche Modell ist. Zu glauben, diese Welt sei das Produkt von etwas Allmächtigen, Allwissenden und Allgütigem, obwohl diese Welt so erkennbar nicht auch nur von einem von den dreien geprägt ist, zu glauben, man sei von diesem Etwas in diese Welt gestellt worden, und trotzdem von diesem Etwas Hilfe oder auch nur Mitgefühl zu erwarten, ist, da hatte Paulus schon recht, eine Torheit. Es ist ein Wunschbild, das man nur aufrecht erhalten kann, wenn man ihm viele gedankliche Zugeständnisse macht, ein Glauben wider besseres Wissen. Kein Wunder, daß die christlichen Kirchen so viel Wert darauf legen, ihren Glauben schon im Kindergarten zu verbreiten.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor einer Stunde schrieb Marcellinus:

Nur wofür denn dann? Zur Erklärung dieser Welt jedenfalls nicht. Der Rest ist Privatsache.

 

Ich verstehe nicht ganz, was du mir damit sagen willst. Darf ich mich in einem katholischen Forum nicht zu meinem Gottesbild äußern? Weil es meine Privatsache ist?

 

Wofür ich Gott brauche, ist nicht Thema dieses Threads. Ich antworte trotzdem in aller Kürze: Mein Glaube erfüllt mich. Gott erfüllt mich und macht mich glücklich. An meinem Handeln, meinem Sinn von Ethik und Verantwortung hat sich im Vergleich zu "vorher" nichts geändert. Trotzdem sehe ich vieles mit anderen Augen. 

 

Edit: Ich bin trotzdem immer noch Wissenschaftlerin mit Leib und Seele und komme außerdem gerade vom Kundalini-Yoga (naja, eigentlich vom Bier danach). Das lässt sich in meiner Welt alles wunderbar miteinander vereinen 🙂.

bearbeitet von Kara
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

47 minutes ago, Die Angelika said:

vielleicht ist mein Glaube auch nur eine Form von Selbsterhaltungstrieb...

 

Vielleicht beruht Religion auf unserer Biologie und hat eine evolutionäre Grundlage. Ich hoffe, das ist nicht schäbiger Reduktionismus...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 4 Minuten schrieb Kara:

Darf ich mich in einem katholischen Forum nicht zu meinem Gottesbild äußern?

 

Wer verbietet es dir? Dies ist ein Diskussionsforum, in dem ich als Außenseiter meine Meinung sage, nicht mehr, nicht weniger. Persönlicher Glaube, der von anderen wie mein eigener, ist für mich kein Thema. Mich interessiert nicht persönlicher Glaube, sondern Weltanschauungen, soweit sie einen objektiven Anspruch erheben. Wenn jemand meint, seinen persönlichen Glauben hier kundtun zu wollen, so ist das ihre oder seine Sache. Ich für mich tue das nicht, und was ich hier schreibe, sollte auch nicht als Kommentar dazu verstanden werden. Dazu ist Glaube eine viel zu persönliche Sache, als daß man ihm in einem Online-Forum gerecht werden könnte. Mein persönliche Meinung dazu. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Gerade eben schrieb Domingo:
vor 51 Minuten schrieb Die Angelika:

vielleicht ist mein Glaube auch nur eine Form von Selbsterhaltungstrieb...

 

Vielleicht beruht Religion auf unserer Biologie und hat eine evolutionäre Grundlage. Ich hoffe, das ist nicht schäbiger Reduktionismus...

 

Ach komm! Es gibt nicht einmal eine allgemein akzeptierte Definition des Begriffs "Religion". Historisch kann man sagen, daß Religion, wie wir sie heute beobachten, eine unserer Möglichkeiten ist, die zu einem bestimmten Zeitpunkt unter bestimmten sozialen Bedingungen entstanden ist. Soziogenese. Und diese sozialen Bedingungen haben die Persönlichkeiten der unter ihnen aufgewachsenen Menschen geformt. Psychogenese. So ähnlich wie die unterschiedlichen Sprachen, die Menschen im Laufe ihre gesellschaftlichen Entwicklung hervorgebracht haben. Angeboren ist uns die Fähigkeit, Sprachen zu entwickeln. Das ist Teil der Biologie, der Evolution. Wie diese Sprachen dann aussehen, das ist Thema der Soziologie, des sozialen Prozesses. Religionen sind eine mögliche Ausformung unseres sozialen und persönliche Habitus, abhängig von unserer "Kinderstube" und von der Gesellschaft der Menschen, in der sie gestanden hat. Der vermeintliche Rückgriff auf irgendwelche "Grundlagen" hilft da nicht weiter, nur die gründliche Analyse der Prozesse, von denen wir ein Teil sind. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor einer Stunde schrieb Die Angelika:

 

Wenn der Mensch an seiner Verantwortung scheitert, kann er verzweifeln, zweifeln oder sich nach allem Zweifel in Gott aufgehoben und entlastet fühlen.
Ich gebe zu, dass ich Religion, Rückgebundenheit an etwas Größeres oder jemand Größeren brauche, um nicht irre an dieser Welt zu werden.

Das kann man als kindisch oder kindlich ansehen, vielleicht ist mein Glaube auch nur eine Form von Selbsterhaltungstrieb...

 

Das beschreibst Du gut. Darum fällt es Religiösen auch so schwer, sich und ihre Religion hinterfragen zu lassen.

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 2 Stunden schrieb Marcellinus:

 

Nur wofür denn dann? Zur Erklärung dieser Welt jedenfalls nicht. Der Rest ist Privatsache.

 

Wenn ich die Wirkungen sehe, die besonders von den drei monotheistischen Religionen in bösartigster Weise ausgegangen sind, ist Religion für mich keine Privatsache. Wir müssen alles tun, dass sich zB der Imperialismus nach 5. Mose 20,10ff nicht mehr wiederholt. Und wenn ich sehe, wie Polen sich für das ungeborene Leben stark macht und Frauen kriminalisieren will und andererseits geborenes Leben mit Füssen tritt, dann zeige ich mit Fingern auf diesen kranken Katholizismus in Polen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

27 minutes ago, Marcellinus said:

Ach komm! Es gibt nicht einmal eine allgemein akzeptierte Definition des Begriffs "Religion".

 

Es gibt mW auch keine genaue Definition von "Gesundheit", doch wird es dadurch nicht unmöglich, über Medizin zu reden. Man kann es wie mit Pronographie halten, bei der ein amerikanische Supreme Court-Richter mal sagte, er kenne keine Definition davon, er erkenne sie aber wieder, wenn er auf sie stoße. Man kann Religion aber auch als "Glaube an übernatürliche Wesen", und dieser Glaube existiert mW überall auf der Welt und zu allen Zeiten, über die wir gut informiert sind.

 

Du hast mal geschrieben, Religion habe nicht immer existiert. Ich habe damals nicht nachgebohrt, möchte es aber nachholen: Meinst Du, den Glauben an Götter oder ähnliche numinose Wesenheiten hat es nicht immer gegeben, sondern ist irgendwann in der Geschichte des modernen Menschen entstanden? Falls ja, woher weiß man das eigentlich?

 

Quote

Der vermeintliche Rückgriff auf irgendwelche "Grundlagen" hilft da nicht weiter

 

Ich habe auf gar nichts zurückgegriffen, nur gesagt, es gibt wohl eine biologische Grundlage dazu. Mir erschließt sich nicht, warum dies als kontrovers empfunden wird; wenn überhaupt, ist das nichtssagend - natürlich hat alles, was wir tun, eine biologische Grundlage. Man kann auch sagen, da alles aus Molekülen besteht, hat alles eine molekulare Grundlage...

bearbeitet von Domingo
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 4 Stunden schrieb Guppy:

 

Sind deiner Meinung nach die im Slum geborenen Babies von Gott gewollt, geschaffen und geliebt, genauso wie das Königskind von William und Kate?

 

 

Geschaffen und geliebt auf jeden Fall, gewollt so, wie die Kinder, die Du nicht bekommst, wenn Du keinen Sex hast. Du bekommst jeden Monat eine Einladung - mit Blut geschrieben.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 4 Minuten schrieb Domingo:

 

Es gibt mW auch keine genaue Definition von "Gesundheit", doch wird es dadurch nicht unmöglich, über Medizin zu reden. Man kann es wie mit Pronographie halten, bei der ein amerikanische Supreme Court-Richter mal sagte, er kenne keine Definition davon, er erkenne sie aber wieder, wenn er auf sie stoße. Man kann Religion aber auch als "Glaube an übernatürliche Wesen", und dieser Glaube existiert mW überall auf der Welt und zu allen Zeiten, über die wir gut informiert sind.

 

Du hast mal geschrieben, Religion habe nicht immer existiert. Ich habe damals nicht nachgebohrt, möchte es aber nachholen: Meinst Du, den Glauben an Götter oder ähnliche numinose Wesenheiten hat es nicht immer gegeben, sondern ist irgendwann in der Geschichte des modernen Menschen entstanden? Falls ja, woher weiß man das eigentlich?

 

 

Ich habe auf gar nichts zurückgegriffen, nur gesagt, es gibt wohl eine biologische Grundlage dazu. Mir erschließt sich nicht, warum dies als kontrovers empfunden wird; wenn überhaupt, ist das nichtssagend - natürlich hat alles, was wir tun, eine biologische Grundlage. Man kann auch sagen, da alles aus Molekülen besteht, hat alles eine molekulare Grundlage...

 

Die Menschheitsgeschichte sei ca. 300 000 bis 1 500 000 Jahre alt. Ab wann sich Menschen über Leben und Tod Gedanken zu machen begonnen haben, ist nicht bekannt. Bekannt ist aber, dass ein angeblicher Gott ca. 295 000 bis 1 495 000 Jahre gewartet haben soll, um sich zu offenbaren.

 

Was es aber immer schon gab und heute noch gibt, sind Wahrnehmungsstörungen und Wahnideen. Erst vor ca. 100 Jahren konnten wir die Wahrnehmungsstörungen des Sehsinns, des Gehörsinns psychopathologisch beschreiben.

 

Was Moses, Jesus, Mohammed, Joseph Smith usw. erlebten, passt mit den psychopathologischen Erkenntnissen zusammen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

7 hours ago, Marcellinus said:

Historisch kann man sagen, daß Religion, wie wir sie heute beobachten, eine unserer Möglichkeiten ist, die zu einem bestimmten Zeitpunkt unter bestimmten sozialen Bedingungen entstanden ist. Soziogenese.


Hm, Mircea Eliade sieht die Anfänge von Religion ziemlich da, wo man auch von Anthropogenese spricht.

Wo es Menschen, Kultur und Gesellschaft gibt, gibt es auch Religion.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 11 Stunden schrieb phyllis:

Der Satz beweist mal wieder dass du null Ahnung von dem Problem hast.

 

Wie die meisten, die in der Debatte um den Schwangerschaftsabbruch mit China (und vermutlich auch Indien - da weiß ich zu wenig davon) kommen.

 

Ich kenne aus China die staatliche Fernseh"reklame", in der dringend auf Verhütungsmittel hingewiesen wird mit der Begründung, dass der Schwangerschaftsabbruch die schlechteste Lösung darstellt. Solche Sendungen sind im traditionell etwas "verklemmten" China eine große Neuerung. 

 

In China wird der Schwangerschaftsabbruch jedenfalls nicht vom Staat als einfacher Weg bei einer unerwünschten Schwangerschaft angesehen. 

 

 

vor 11 Stunden schrieb phyllis:

in Indien ist mw Abtreibung erlaubt, die Feststellung des Geschlechts des Fötus hingegen verboten,

 

Ist in China ebenso. Mit abartig hohen Strafen für Ärzte, die sich über das Verbot hinwegsetzen.

 

vor 11 Stunden schrieb phyllis:

Wird natürlich trotzdem gemacht.

 

Natürlich. Und wenn es nicht gemacht wird - Du schriebst es ja schon. Spätestens, wenn das Kind geboren wird, weiß man das Geschlecht. Ist ja nicht wie bei der Geburt in "Meaning of Life", wo auf die Frage, was das Kind sei, geantwortet wird, dass man das Kind doch nicht so früh schon auf eine Rolle festlegen sollte (interessant - der Film kam in den 1970ern).

 

Dann kann das Kind immer noch "leider im Schlaf erdrückt worden sein" - ein tragischer "Unfall". Und ich bin mir ziemlich sicher, dass dort (auch in China), wo so etwas passiert, auch ein Arzt zur Hand ist, der das bestätigt.

 

Ist nämlich ein Problem der Gesellschaft und hat mit den Gesetzen zum Schwangerschaftsabbruch erst einmal nichts zu tun.

 

vor 11 Stunden schrieb phyllis:

Soviel Bigotterie an einem einzigen Montag... ich geh mal die Fenster lüften.

 

Ist Guppy nicht konvertiert?

Dann wäre es verständlich: Der Konvertitenkrampf.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 2 Minuten schrieb Lothar1962:

 

Wie die meisten, die in der Debatte um den Schwangerschaftsabbruch mit China (und vermutlich auch Indien - da weiß ich zu wenig davon) kommen.

 

Ich kenne aus China die staatliche Fernseh"reklame", in der dringend auf Verhütungsmittel hingewiesen wird mit der Begründung, dass der Schwangerschaftsabbruch die schlechteste Lösung darstellt. Solche Sendungen sind im traditionell etwas "verklemmten" China eine große Neuerung. 

 

In China wird der Schwangerschaftsabbruch jedenfalls nicht vom Staat als einfacher Weg bei einer unerwünschten Schwangerschaft angesehen. 

 

 

 

Ist in China ebenso. Mit abartig hohen Strafen für Ärzte, die sich über das Verbot hinwegsetzen.

 

 

Natürlich. Und wenn es nicht gemacht wird - Du schriebst es ja schon. Spätestens, wenn das Kind geboren wird, weiß man das Geschlecht. Ist ja nicht wie bei der Geburt in "Meaning of Life", wo auf die Frage, was das Kind sei, geantwortet wird, dass man das Kind doch nicht so früh schon auf eine Rolle festlegen sollte (interessant - der Film kam in den 1970ern).

 

Dann kann das Kind immer noch "leider im Schlaf erdrückt worden sein" - ein tragischer "Unfall". Und ich bin mir ziemlich sicher, dass dort (auch in China), wo so etwas passiert, auch ein Arzt zur Hand ist, der das bestätigt.

 

Ist nämlich ein Problem der Gesellschaft und hat mit den Gesetzen zum Schwangerschaftsabbruch erst einmal nichts zu tun.

 

 

Ist Guppy nicht konvertiert?

Dann wäre es verständlich: Der Konvertitenkrampf.

ja Konvertiten sind in jeder Religion ein Problem

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 7 Stunden schrieb Domingo:

Es gibt mW auch keine genaue Definition von "Gesundheit",

 

was dazu führte, dass man früher mal in den Vereinten Nationen diese als "die Abwesenheit aller das Wohlbefinden einschränkenden Fehlfunktionen" definierte (oder so ähnlich) und damit eine Möglichkeit zur Neudefinition von natürlich behandlungsbedürftigen Krankheiten schuf - auch (gerade?) im Bereich der Pseudomedizin. Macht man heute, soweit ich weiß, nicht mehr.

 

vor 7 Stunden schrieb Domingo:

Man kann Religion aber auch als "Glaube an übernatürliche Wesen",

 

dann fallen Teile des Buddhismus weitgehend aus der Definition raus.

 

Ich bin da selber zwiespältig: Ich kenne nichtreligiöse Weltanschauungen, die einer Religion sehr nahe kommen (z.B. die Cargo-Kulte in Melanesien, der Chuch'e-Kult in Nordkorea oder der klassische Marxismus), die ich aber dennoch nicht gerne als "Religion" bezeichnen würde, andererseits habe ich nie einen Zweifel daran gehabt, den Buddhismus als eine Religion anzusehen.

 

Oder andersherum: Bin ich überhaupt religiös, wenn ich die Kernaussagen des (gesamten) Christentums nicht als real ansehe?

 

Allerdings: Wenn die Wahrheit von Definitionen abhängt, dann plagt mich das nicht sonderlich. Die Hoheit darüber, wie man was definiert, was nur einen selbst betrifft, obliegt letztlich jedem Einzelnen.

 

Und deswegen bin ich ein religiöser, ungläubiger Altkatholik. 😉

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 16 Stunden schrieb Guppy:

 

Das kann sein. Es wäre mir aber neu, daß die Kirche lehrt, die Liebe von Mann und Frau in der Ehe sei auf Beischlaf begründet und würde ohne den Vollzug zugrunde gehen.

die Kirche sieht den ehelichen Beischlaf als etwas positiv

weil ja einer der kath Ehezwecke, der ja laut den Päpsten so wesentlich ist mnicht möglich ist
du hastt einen völligen falschen Moralismus und keine katholische Sicht von Sexualität

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 11 Stunden schrieb Marcellinus:

 

Du machst es mir nicht leicht. Ich will weder dir noch jemand anderes zu nahe treten, aber dir auch auch nicht eine Antwort schuldig bleiben. Ich finde das nicht kindisch, denn das wäre ein Urteil über die Gläubigen, sondern in sich widersprüchlich, was ein Urteil über das gedankliche Modell ist. Zu glauben, diese Welt sei das Produkt von etwas Allmächtigen, Allwissenden und Allgütigem, obwohl diese Welt so erkennbar nicht auch nur von einem von den dreien geprägt ist, zu glauben, man sei von diesem Etwas in diese Welt gestellt worden, und trotzdem von diesem Etwas Hilfe oder auch nur Mitgefühl zu erwarten, ist, da hatte Paulus schon recht, eine Torheit. Es ist ein Wunschbild, das man nur aufrecht erhalten kann, wenn man ihm viele gedankliche Zugeständnisse macht, ein Glauben wider besseres Wissen. Kein Wunder, daß die christlichen Kirchen so viel Wert darauf legen, ihren Glauben schon im Kindergarten zu verbreiten.

 

Und weshalb gehst du ganz selbstverständlich davon aus, dass die Welt das Produkt von etwas Allmächtigen, Allwissenden, Allgütigem sei? 

Vielleicht mag die Welt das Produkt von etwas überaus Gütigem gewesen sein. Spätestens jedoch wenn ich Jesus als den Sohn Gottesglaube, wird es doch mehr als ein gedankliches Problem, Gott als etwas Allmächtiges zu glauben. 

Du verquickst übrigens mMn sofort den Begriff des Allgütigem mit den anderen beiden Begriffen, als ob ein Allgütiger unbedingt wenigstens auch noch allmächtig oder allwissend zu sein habe. 

Ich denke jetzt gerade auch an Paulus, der davon schreibt, dass die Welt in Wehen liegt. Das passt für mich gut mit einem leidenden Gott zusammen, der unter Schmerzen erst durch uns alle in diese Welt hineingeboren werden muss, ehe er alles in allem sei und die Welt erlöst wäre. Und da denke ich an die Gottesmutter Maria, die mit Gott schwanger war, ihn austrug, gebar und selbst seine Zurückweisung ertrug, ohne sich von ihm abzuwenden.

Ich habe den Eindruck, dass heute viele Gläubige zwar mit Gott schwanger gehen, ihn aber nicht mehr austragen, geschweige denn gebären und ertragen. 

Ich weiß, dass das verquer klingt. Vielleicht habe ich einfach nur eine Überdosis von  Meister Eckart oder auch nur von Dorothee Sölle erwischt. 

Glaub nicht, dass ich nicht wieder und wieder an meiner Religiösität auch zweifeln würde. Nur bin ich bisher noch immer zu dem (vorläufigen) Ergebnis gekommen, dass Gott ist (was und wie auch immer). Wenn man der biblischen Erzählung vom brennenden Dornbusch Glauben schenken mag, hat Gott auch nichts weiter über sein Wesen selbst ausgesagt als dass er war, ist und sein wird. 

 

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 11 Stunden schrieb Domingo:

 

Vielleicht beruht Religion auf unserer Biologie und hat eine evolutionäre Grundlage. Ich hoffe, das ist nicht schäbiger Reduktionismus...

 

So kann man es auch formulieren.... 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 10 Stunden schrieb Gerhard Ingold:

 

Das beschreibst Du gut. Darum fällt es Religiösen auch so schwer, sich und ihre Religion hinterfragen zu lassen.

 

 

Ja, aber nur dann, wenn sie zugleich Angst haben, an ihrem Nachdenken über ihre Gottesvorstellung irre zu werden, dadurch in die Irre geführt zu werden und deshalb ihre Gottesvorstellung fixieren, also ein fixes, unabänderliches Gottesbild haben. Sobald man begriffen hat, dass ein fixes Gottesbild der Anfang allen Übels ist, kann man seine Religion auch hinterfragen lassen. Nicht umsonst heißt es im Dekalog, dass man sich kein Bild von Gott machen solle. 

Nun kommt der Mensch allerdings ganz ohne Bilder nicht aus, folglich geht es mMn hier darum, dass man sich kein feststehendes Gottesbild machen solle. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 8 Minuten schrieb Die Angelika:

Nun kommt der Mensch allerdings ganz ohne Bilder nicht aus, folglich geht es mMn hier darum, dass man sich kein feststehendes Gottesbild machen solle. 

 

Ja, nur dumm, dass die meisten (größeren) Kirchen irgendwann mal angefangen haben, das duale wahr/falsch-Begriffspaar auf den Glauben und somit auch auf Gottesbilder anzuwenden. Erinnert mich irgendwie an den Substanz-Begriff, der heute anders verstanden wird als in der früheren Theologie / Philosophie.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 10 Stunden schrieb Gerhard Ingold:

Die Menschheitsgeschichte sei ca. 300 000 bis 1 500 000 Jahre alt. Ab wann sich Menschen über Leben und Tod Gedanken zu machen begonnen haben, ist nicht bekannt. Bekannt ist aber, dass ein angeblicher Gott ca. 295 000 bis 1 495 000 Jahre gewartet haben soll, um sich zu offenbaren.

 

Ja, so richtig geschwätzig sind die aktuellen Götter die meiste Zeit, die unser Universum existiert, offenbar nicht gewesen. Vielleicht sind sie aber auch einfach zu jung. ;)

Nein, ernsthaft, die Götter, die heute verehrt werden, passen zu einer Welt, die man sich als 6.000 Jahre alt dachte. 

 

Die über Religionen gedacht und geredet wird, hängt vor allem davon ab, ob man einer anhängt, oder nicht, man könnte auch sagen, welche gedankliche Distanz man zum Gegenstand seiner Betrachtungen hat. 

 

vor 3 Stunden schrieb Shubashi:

Hm, Mircea Eliade sieht die Anfänge von Religion ziemlich da, wo man auch von Anthropogenese spricht.

Wo es Menschen, Kultur und Gesellschaft gibt, gibt es auch Religion.

 

Aber das ist nun wirklich ein weites Feld. Menschen haben sich über Jahrhunderttausende entwickelt. Ab wann willst du von Kultur, wann von Gesellschaft sprechen. Die allermeiste Zeit lebten Menschen in Gruppen zwischen 5 und 50 Menschen (um einfach nur mal eine Zahl zu nennen). Ist das schon eine Gesellschaft? 

 

vor 10 Stunden schrieb Domingo:

Du hast mal geschrieben, Religion habe nicht immer existiert. Ich habe damals nicht nachgebohrt, möchte es aber nachholen: Meinst Du, den Glauben an Götter oder ähnliche numinose Wesenheiten hat es nicht immer gegeben, sondern ist irgendwann in der Geschichte des modernen Menschen entstanden? Falls ja, woher weiß man das eigentlich?

 

Was wir wissen, ist, daß es den Glauben an die aktuellen Götter kaum 2.500 Jahre gibt, und daß es diese Art von Glauben auch nicht immer gegeben hat. Schon die Verehrung der heidnischen Götter war etwas anderes als der Glaube an einen "persönlichen Gott". Je weiter man in der Zeit zurückgeht, umso weniger Ähnlichkeit haben die Vorstellungen der Menschen mit unseren heutigen Religionen.

 

Der Historiker Yuval Noah Harari beschreibt in seiner "kurzen Geschichte der Menschheit" sehr schön den Zusammenhang zwischen den Lebensbedingungen und dem, was man so vereinfachend Religion nennt. Die älteste Form, die wir kennen, ist eine Art Animismus, die Vorstellung, alles um einen herum könne ebenso intentional handeln wie man selbst, egal ob Tier, Fluß oder Stein. Man täte also gut daran, sich es mit ihnen nicht zu verderben. Ist das schon Religion?

 

Als die Menschen dann anfingen, Tiere zu züchten, wurde ihnen klar, daß etwas, was man hinter Zäune sperrt, einem wohl kaum hilfreich sein kann. Also entstanden die ersten "Götter", wesentlich die Personifizierung von Naturgewalten. Erst ganz am Schluß entstand die Vorstellung von abstrakten, transzendenten Göttern, und fast gleichzeitig übrigens die Vorstellung, daß man so etwas wie "Götter" eigentlich gar nicht brauche. Und was all die Zeit vor der Zeit war, von der wir archäologische Funde haben, kann niemand sagen. 

 

Ob man das alles unter dem Begriff "Religion" zusammenfassen will? Ich bezweifle das, aber das ist nur meine Meinung, mehr nicht. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor einer Stunde schrieb Die Angelika:

Und weshalb gehst du ganz selbstverständlich davon aus, dass die Welt das Produkt von etwas Allmächtigen, Allwissenden, Allgütigem sei? 

 

Ich geh davon aus, daß sich diese Welt absichts- und ziellos entwickelt hat. Das "Allmächtige, Allwissende und Allgütige" ist ein Bild, daß die Monotheisten von ihrem Gott verbreiten. Da ich nicht an Götter glaube, ist das nicht mein Bild. ;)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 30 Minuten schrieb Marcellinus:

 

Ich geh davon aus, daß sich diese Welt absichts- und ziellos entwickelt hat. Das "Allmächtige, Allwissende und Allgütige" ist ein Bild, daß die Monotheisten von ihrem Gott verbreiten. Da ich nicht an Götter glaube, ist das nicht mein Bild. ;)

 

Welche Monotheisten? 

Mein Bild ist das auch nicht, obwohl ich einen Gott glaube

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Join the conversation

You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Only 75 emoji are allowed.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Clear editor

×   You cannot paste images directly. Upload or insert images from URL.

×
×
  • Neu erstellen...