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Russland und die Nato


Flo77

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Hallo,

 

ich mach da mal einen eigenen Thread draus - in der allgemeinen Politik wird es sonst doch ziemlich unübersichtlich.

 

Starten wir unverfänglich mit einer Politikeraussage, bei der ich an die kürzlich gefundene Emailadresse für Milo denken muss:

Zitat

„Sie hat die Autorität bei beiden Konfliktparteien, die nötig ist, um die Situation zu beruhigen“

Quelle

 

Gesagt hat das Dietmar Bartsch von den Linken.

 

 

 

 

 

Achso: Milo ist ein Hund. So von wegen Autorität.

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Ich denke, irgendwelche Beiträge der Linken oder auch Deutschlands an sich sind ziemlich irrelevant.

Deutschland ist nur ökonomisch eine Großmacht, und die deutschen Außenpolitik läuft daraus hinaus, möglichst mit niemandem in Streit zu geraten, damit das so bleibt. Deutschland war sowohl unter Herrn Schröder als auch Frau Merkel sehr erfolgreich damit, was in einer Welt sich langsam verschiebender globaler Gewichte keine Kleinigkeit ist.

Das Problem besteht darin, dass unser Land sehr große Schwierigkeiten hat, 

a.) die eigene Position realistisch wahrzunehmen und zu beschreiben

b.) wenig dafür tut, sich auf eine Welt vorzubereiten, in der die globalen Gleichgewichte wieder aus der Balance geraten und daraus zunehmende Konfrontation erwächst.

 

Zu a.) müsste ersteinmal die Selbstwahrnehmung realistisch werden: 

unsere Außenpolitik ist keineswegs so wertebasiert, wie die Sonntagsredner der Republik es gern hätten, weil es dazu an Einfluß und Eigeninteresse fehlt. Weder kann Deutschland alle Probleme aus der  Welt kaufen, zum anderen wird dieses Geld automatisch weniger, sobald unser Land zu einseitig Partei ergreift.

Zu b.) sollte Deutschland sich halt sinnvoll auf die wieder konfrontativere Welt vorbereiten, und das geht nur in Allianzen. Die NATO ist dazu nötig, aber v.a. als Defensivbündnis in Europa. Um sie als solche zu erhalten, muss das Gewicht der Europäer und der Deutschen darin wachsen, die USA werden sich sonst die europäisch-deutsche Impotenz und Inkompetenz immer teurer bezahlen lassen.

D.h. die Verteidigung Europas muss primär durch Europa geleistet werden können, nicht durch die USA. Dazu muss z.B. eine effektive und leistungsfähige Verteidigungspolitik erbracht werden, z.B., indem die Bundeswehr wieder ihre defensiven Kernfunktionen so erfüllt, dass sie sich nicht ständig als ineffiziente globale Hilfstruppe verkaufen muss, und auch nicht als sozialer Ersatzgesundheitsamtskindergartengender mainstreambrückenbaubetreiber.

 

Wenn das besser gelänge, könnten wir einerseits unsere demokratische Gesellschaftsordnung souveräner sichern und die soziale Marktwirtschaft besser außenhändlerisch absichern, ohne dass unsere Alliierten uns als heuchelnde Egoisten verdächtigen, die gerne große Worte schwingen, für die andere dann handeln sollen.

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Volle Zustimmung. Was die Bundeswehr angeht, ist schon länger kein Soldat mehr zum Verteidigungsminister ernannt worden. Ich halte das für einen vorsätzlichen schweren Fehler. Auch dieses Ministerium ist nichts für Quotenfrauen oder Selbstdarsteller. Es schwingt in der Politik immer etwas Angst mit in der Form: "Das sind die einzigen, die uns gefährlich werden können."

 

Eine Wiederaktivierung der Wehrpflicht und des Zivildienstes würde ich begrüßen. Natürlich gleichgestellt, so wie z.B. in Israel.

bearbeitet von Soulman
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Es gäbe ja auch Soldatinnen, wenn es unbedingt jemand aus den Streitkräften sein muss.

 

Zum eigentlichen Thema: NATO und Warschauerpakt standen ha gegeneinander. 

Das ist Geschichte, und nur die NATO ist übrig.

Dass das Russland nicht gefällt; insbesondere, da NATO Staaten direkt angrenzen ist schon nachvollziehbar.  

 

Ich denke,es wäre längst er ns Zeit für neue Bündnisse -mMn auch für welche, die nicht so militärisch ausgerichtet sind.

bearbeitet von mn1217
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vor 5 Minuten schrieb mn1217:

Der da wäre?

Das da was wäre?

 

Der Strudel aus Gewalt und Anarchie oder den Kopf, den Putin als seinen Nachfolger bestimmen sollte?

bearbeitet von Flo77
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Die "Nachfolge" ist,denke ich,ein Punkt bei der Sache: Putin will noch selbst Fakten schaffen.

Er ist ja nicht nur intelligent genug,etwas nicht als harmlose Erkältung abzutun,wenn es das nicht ist,sondern auch,um zu wissen,dass er älter wird .

Und wenn er da nucht hemanden sehr gut versteckt; ist da eher kein Nachfolger von 'seinen Gnaden'.

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vor 5 Minuten schrieb mn1217:

Er ist ja nicht nur intelligent genug,etwas nicht als harmlose Erkältung abzutun,wenn es das nicht ist,sondern auch,um zu wissen,dass er älter wird .

Sorry, das ist nicht intelligent, sondern paranoid. Wer sonst macht denn sowas? Biden ist auch weit über 70, trifft sich mit Scholz aber trotzdem ohne 1,50 m Abstand und ohne Maske. Mit drei Impfungen für alle Teilnehmer und tagesaktuellen PCR-Tests muss nun wirklich keiner mehr befürchten, in den nächsten Tagen tot umzukippen.

 

Was Putin abzieht, ist lächerlich, und es ist sicher keine Inszenierung, denn sie passt gar nicht zum Image des starken Manns, der noch dazu mit dem laut Putin weltallerbesten Sputnik geimpft ist. Der meint das völlig ernst und hat wirklich Angst. Und Angst macht unberechenbar.

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vor 50 Minuten schrieb mn1217:

Ich denke,es wäre längst er ns Zeit für neue Bündnisse -mMn auch für welche, die nicht so militärisch ausgerichtet sind

Äh - ohne militärische und wirtschaftliche Stärke wird kein Bündnis in der Lage sein seine Funktion als Stabilisator zu erfüllen.

 

Ich halte es für ausgesprochen fahrlässig den militärischen Aspekt zu vernachlässigen. Erst recht aus ideologischen Gründen oder  "weil man es sich so wünscht".

 

In der Realität leben wir in einer Blase, innerhalb derer wir uns ein großes Maß an Freiheiten und Sicherheitsgefühl gönnen konnten, aber auch, wenn der Kalte Krieg sich zersplittert hat, ist diese Sicherheit eine sehr zerbrechliche Sache. Und das hat nichts mit Vorbild oder moralischem Anspruch an wen auch immer zu tun.

 

Wir müssen in der Lage sein, unsere "Blase" zu verteidigen. Effektiv zu verteidigen. Und ich freue mich über jedes Land, daß den Weg in unsere Blase findet - es wäre aber eine Verkennung der Realität zu ignorieren, daß es Staaten und Bündnisse gibt, die an der Übernahme unserer Lebensweise keinerlei Interesse haben und im Gegenteil eher die Übernahme unserer Ressourcen in ihre einen Modelle im Auge haben.

 

Ich fände auch eine Welt besser, in der jedes Volk an seinem Ort so leben könnte, wie es das möchte und von seinen Nachbarn in Ruhe gelassen wird, aber die Universalkultur dazu gibt es nicht und ich habe auch meine Zweifel, daß die menschliche Natur jemals soweit kommt (außer in der Science Fiction aber selbst da sind die Konstanten allen irdischen Lebens - Reproduktion, Konsumation, Expansion, Mutation, Migration, Verdrängung, Adaption - gegenüber non-terristrischem Leben nicht außer Kraft gesetzt). 

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vor 1 Stunde schrieb mn1217:

Ich denke,es wäre längst er ns Zeit für neue Bündnisse -mMn auch für welche, die nicht so militärisch ausgerichtet sind.

Das halte ich für realitätsfremd und gefährlich naiv.

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Der Warschauer Pakt ist auch Geschichte.

Am kakten Krieg festzuhalten,ist gefährlich, das merken wir ja nicht erst jetzt.

Die Welt verändert sich und daher braucht es mMn andere und neue Bündnisse.

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vor 43 Minuten schrieb mn1217:

Der Warschauer Pakt ist auch Geschichte.

Am kakten Krieg festzuhalten,ist gefährlich, das merken wir ja nicht erst jetzt.

Die Welt verändert sich und daher braucht es mMn andere und neue Bündnisse.

Am Kalten Krieg hat niemand "festgehalten". Man kommt allerdings nicht umhin festzustellen, das es trotz der martialischen Bezeichnung für Europa eine der friedlichsten Epochen der Geschichte war.

 

Natürlich braucht es "neue" Bündnisse - aber eben mit militärischer Kraft. Sonst geraten wir vom Kalten Krieg ganz schnell in einen sehr heißen (ich habe zwei heranwachsende Söhne und keinen Bedarf wie meine Urgroßeltern irgendwann die Mitteilung zu bekommen, sie seien gefallen...).

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1 hour ago, mn1217 said:

Der Warschauer Pakt ist auch Geschichte.

Am kakten Krieg festzuhalten,ist gefährlich, das merken wir ja nicht erst jetzt.

Die Welt verändert sich und daher braucht es mMn andere und neue Bündnisse.


Dass der „Warschauer Pakt“ nicht fortexistiert, hat vor allem etwas mit dem Desinteresse der meisten Mitglieder daran zu tun.

Und dies Desinteresse lag wiederum daran, dass man hin und wieder von den anderen Mitgliedern überfallen wurde, statt vom „Feind“.

 

PS:

Wie stehen eigentlich die Wetten aktuell, dass morgen „Tag X“ ist?

bearbeitet von Shubashi
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vor 24 Minuten schrieb Shubashi:


Dass der „Warschauer Pakt“ nicht fortexistiert, hat vor allem etwas mit dem Desinteresse der meisten Mitglieder daran zu tun.

Und dass die NATO existiert, hat mit dem Interesse ihrer Mitglieder daran zu tun. Ja, dieses Interesse war am Erlahmen, aber Putin hat der NATO dankenswerterweise neues Leben eingehaucht. Macron bezeichnete die NATO vor kurzem noch als "hirntot". Jetzt ist er froh, dass er sie hat. 

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vor 2 Stunden schrieb Flo77:

Am Kalten Krieg hat niemand "festgehalten". Man kommt allerdings nicht umhin festzustellen, das es trotz der martialischen Bezeichnung für Europa eine der friedlichsten Epochen der Geschichte 

Der kalte Krieg war absolut nicht friedlich. 

 

Und Waffen führen zu gefallenen Kindern /Partnern. 

Im Frieden gibt es keine Gefallenen. 

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Der Mittwoch kam, der Mittwoch ging, die von den USA für ihn angekündigte Invasion der Ukraine blieb aus.

 

Was aber nicht ausbleibt ist das LNG: 

Zitat

Europe has remained the biggest market for U.S. liquefied natural gas for three months in a row. According to Reuters, Refinitiv data suggests that most U.S. LNG will continue flowing into Europe this month as well, after December and January.

Was für ein glänzendes Geschäft.

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vor 14 Minuten schrieb Mistah Kurtz:

Der Mittwoch kam, der Mittwoch ging, die von den USA für ihn angekündigte Invasion der Ukraine blieb aus.

 

Was aber nicht ausbleibt ist das LNG: 

 

Was für ein glänzendes Geschäft.

Warum ist es eigentlich grundsätzlich besser, wenn die Russen mit uns glänzende Geschäfte machen, als wenn es die Amerikaner tun? Sind russische Gewinne aus Gas irgendwie moralisch hochwertiger?

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Nö,aber es sollte auch nicht übersehen werden,dass die US Amerikaner Interesse daran haben,dass Russland Deutschland weniger Gas liefert.

 

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vor 6 Minuten schrieb mn1217:

Nö,aber es sollte auch nicht übersehen werden,dass die US Amerikaner Interesse daran haben,dass Russland Deutschland weniger Gas liefert.

 

Ja. Und die Russen haben ein Interesse daran, dass die Amerikaner weniger liefern. Faktisch ist es nur so, dass die Russen sich bei der Kundengewinnung dämlicher anstellen als die Amis. Den Leuten zu drohen, ihnen die Fresse einzuschlagen, war schon immer schlechte Marketingstrategie.

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Ich pers. neige ja zu der steilen These, daß es vielleicht recht sinnvoll wäre, sich weder von amerikanischem noch von russischem Gas abhängig zu machen und die heimische Energiegewinnung so autark wie möglich zu gestalten.

 

Aber ich bin ja böse, weiß, alt, männlich und überhaupt denke ich zu national...

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vor 2 Stunden schrieb Aristippos:

Warum ist es eigentlich grundsätzlich besser, wenn die Russen mit uns glänzende Geschäfte machen, als wenn es die Amerikaner tun? Sind russische Gewinne aus Gas irgendwie moralisch hochwertiger?

Nichts ist besser, es sei denn es ist billiger. Deutlich billiger.

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3 hours ago, Flo77 said:

Ich pers. neige ja zu der steilen These, daß es vielleicht recht sinnvoll wäre, sich weder von amerikanischem noch von russischem Gas abhängig zu machen und die heimische Energiegewinnung so autark wie möglich zu gestalten.

 

Aber ich bin ja böse, weiß, alt, männlich und überhaupt denke ich zu national...


Niedersachsen deckt immerhin um die 6% des deutschen Gasbedarfs, die Grünen bemühen sich gerade das zu verbieten.

LNG hat durch den sehr aufwendigen Transport eine ähnliche Klimabilanz wie Kohle. Wenn wir sowas intensivieren sollten, warum nicht einfach die Kohlekraftwerke weiterbetreiben statt teure neue Gaskraftwerke zu bauen?

Dann sind wir von keiner Seite abhängig.

bearbeitet von Shubashi
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Biogas, Holz - wir haben aufgrund unseres (noch) sehr fruchtbaren Klimas die Möglichkeit, Unmengen an Biomasse zu produzieren.

 

Dafür müsste man allerdings mal den finanzanlagebasierten Großgrundbesitz sowie das zweifelhafte Konzept der Agrarfabriken angehen.

 

Für das im Raum stehende Verbot der Holz- und Pelletsheizungen z.B. fehlt mir jedes Verständnis. Wo sollen denn die Unmengen Holz hin? Ins Ausland, damit sie dort verbrannt werden?

 

Davon mal ab, daß ich das Verbot der Holzheizung für einen Akt staatlicher Entmündigung halte, um die damit arbeitenden Haushalte in ihrer bisherigen Autarkie einzuschränken. Wird kein Politiker laut aussprechen, aber in der Konsequenz ist es trotzdem so.

 

Stattdessen zwingt man uns in Abhängigkeit von Energieversorgern und schafft das Holz außer Landes (Stichwort Bauholzknappheit). Ein Schelm oder so.

bearbeitet von Flo77
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vor 2 Stunden schrieb Shubashi:

Wenn wir sowas intensivieren sollten, warum nicht einfach die Kohlekraftwerke weiterbetreiben statt teure neue Gaskraftwerke zu bauen?

Dann sind wir von keiner Seite abhängig.

Weil in den meisten Gebäuden keine Kohleöfen mehr zum Heizen stehen. Energie ist mehr als Strom.

bearbeitet von Aristippos
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