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Kirche und Islam


laura

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vor 8 Stunden schrieb Flo77:

Wer selbst keine Fundamente hat und auf Sand baut, braucht sich nicht zu wundern, wenn ihm der Regen das Haus wegspült.

 

Das Fundament sind Werte. Beim Fundamentalismus besteht die Gefahr, dass die Werte kannibalisiert werden, weil die Angst vor Veränderung in den Vordergrund tritt und die Abwehr der Veränderung der neue Wert wird. Die Energie wird in den Erhalt des 'Status Quo' gesteckt, alle Macht eingesetzt um diesen zu erhalten, um den Preis, dass die ursprünglichen Werte verraten werden.

 

Das geschieht aber zugegebenermaßen in diesem Fall auf beiden Seiten.

 

Während beispielsweise der Hijab eigentlich für nicht-aufreizende-Kleidung steht, ein Wert den zu teilen grundsätzlich kein Problem darstellt, wird durch massiven Druck, diesen abzulegen, sich einer Gesellschaft anzupassen, in der auf Plakaten 'Sex sells' propagiert wird, daraus der Identitätsmarker Ich-bin-nicht-wie-ihr. Das heißt, der Wert ändert sich.

 

Gleichzeitig wird der Wert, einen Menschen erstmal so anzunehmen wie er ist (Toleranz) auf der anderen Seite verraten. Das wird aber geschickt verpackt in den Vorwurf, es handle sich dabei ausschließlich und immer um die Unterdrückung der Frau. Was einfach nicht der Realität entspricht. In anderen Ländern mag das eine Rolle spielen, hier nicht. Sonst könnten Nachkommen geglückter Integration, nicht so ohne weiteres ohne herumlaufen, da einerseits nicht-aufreizende-Kleidung neu bewertet wird und andererseits ein Identitätsmarker Ich-bin-nicht-wie-ihr nicht benötigt wird.

 

 

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vor 2 Stunden schrieb MartinO:

Demokratische Politiker wie Strauß oder Schmidt haben die Notwendigkeit einer nationalen Identität immer betont.

Nun hat aber eine nationale Identität nicht unbedingt etwas mit Abstammung und Herkunft zu tun.

 

Einwanderungsländer funktionieren nur mir einer starken nationalen Identität, die über alle kulturellen Barrieren hinweg das einigende Band darstellt.

 

Bei uns in Deutschland gibt es da eine ganze Reihe von Problemen. 
Erstens hat man in den letzten 70 Jahren jedem ins Gehirn eingehämmert, dass alles, in dem der Begriff „national“ vorkommt, abgrundtief schlecht und böse ist, also auch eine nationale Identität. Nirgendwo auf der Welt außer in Deutschland würde jemand behaupten, do etwas gäbe es nicht.

 

Zweitens gibt es natürlich trotz aller gegenteiligen Behauptungen eine solche Identität, die aber in Deutschland auf dem dem Negativen gründet. Das ist äußert integrationshemmend. Jeder ist gern Teil einer „großen Nation“ wie Australien oder Kanada oder der USA, selbst wenn die Größe genau betrachtet oft mehr Mythos als Realität ist. Die Deutschen dagegen pflegen eher den Tradition vom absoluten und für alle Zeiten unübertreffbaren Tiefpunkt der Menschheitsgeschichte, aber möchte da schon freiwillig dazugehören, speziell wenn die eigenen Familie damals noch gar nicht wusste, wo Deutschland genau ist?

 

Und drittens besteht in Europa ein grundsätzlicher Unterschied zu den klassischen Einwanderungsländern USA oder Kanada oder Australien: die indigene Bevölkerung ist nicht marginalisiert an den gesellschaftlichen Rand gedrängt, sondern sie stellt die Mehrheit der Bevölkerung dar. Das bedeutet für Zuwanderer: sie haben sich der Mehrheit anzupassen, ohne wenn und aber.

 

Wenn man diese drei Punkte nicht offen und ehrlich in der Diskussion berücksichtigt, ind das geschieht derzeit nicht mal ansatzweise, kann man noch viele Flüchtlings- und integrationsgipfel abhalten und darüber streiten, ob man das Steuergeld nun aus der linken Länder- oder doch aus der rechten Bundestasche zum Fenster hinauswerfen soll, zu einem vernünftigen Ergebnis wird man nicht kommen

 

Werner

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Und gerade daran krankt doch das ganze Unterfangen, das sich Integration nennt: Was soll das Fundament sein, an das alle Völker anknüpfen können sollen? 

 

In Deutschland (ähnlich wie beim großen Bruder Usa) versucht man es mit einer recht platten Form des "Verfassungspatriotismus". Da füllt oder soll das Grundgesetz die ideologische Lücke füllen. Mit mäßigem Erfolg, wie mir scheint. Wie könnte es auch? Ein papierenes Dokument stiftet noch lange keine gemeinsame Identität. Ich selbst bekenne mich zu unserer freiheitlichen Gesellschaftsordnung und dennoch halte ich das Grundgesetz nicht für einen Identity Marker, der mir besonders nahe wäre. Es ist nichts, woran ich "das Herz hängen würde". Wenn es schon am grünen Holze ("Bio-Deutscher", deutsche Eltern, hier geboren, zur Schule gegangen, sozialisiert) bisweilen so aussieht, was soll dann erst am dürren werden? 

 

In der K. und K.-Monarchie hatte man, sofern der gemeinsame Glaube keine Basis war, wenigstens den Kaiser in Wien sitzen. Und im Commonwealth lebte man im Bewusstsein, Teil eines großen Empires zu sein. Heute gibt es nicht mehr wirklich etwas, auf das Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen gemeinsam schauen können. 

 

Religion, Krone oder Schicksalsgemeinschaft im Sinne einer nationalen Identität scheinen mir die stärksten Anknüpfungspunkte zu sein. Alle drei hat man oder will man nicht mehr (zumindest mehrheitlich). 

 

Und naja, Werte. Mit den Werten ist es so eine Sache. One size fits all geht da nicht immer. Eher hit and miss. Einiges, das in Deutschland oder Europa als "Wert" gilt, halte ich nicht für einen solchen. Dafür würde ich - im hoffentlich nicht eintretenden Ernstfall - keine Waffe in die Hand nehmen. 

 

 

bearbeitet von Studiosus
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vor 46 Minuten schrieb Studiosus:

sofern der gemeinsame Glaube keine Basis war

Der ist nur dann eine Basis, wenn es ein exklusiver Glaube ist. Katholizismus taugt als Basis vielleicht bei Iren, die von protestantischen Engländern unterdrückt werden, aber er ist unbrauchbar für katholische Italiener, die sich gegen katholische Österreicher, katholische Spanier und einen katholischen Papst vereinen wollen.

Auch ein Kaiser taugt nur sehr bedingt, wie die KuK-Monarchie zeigt.

Und eine Verfassung, nunja, die ist zu abstrakt. Wenn dann das Grundgesetz auch noch allzuoft durch die Regierung als Argument vorgebracht wird, um der Bevölkerung unliebsame Dinge aufzuzwingen, dann wird es erst recht schwierig mit dem Verfassungspatriotismus.

 

Ok, ich behaupte nicht, die Lösung zu haben, aber mMn müssten für die Lösungsfindung erst mal die Probleme (an)erkannt und berücksichtigt werden, und das geschieht schlichtweg nicht

 

Werner

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vor 1 Stunde schrieb Studiosus:

In Deutschland (ähnlich wie beim großen Bruder Usa) versucht man es mit einer recht platten Form des "Verfassungspatriotismus". Da füllt oder soll das Grundgesetz die ideologische Lücke füllen. Mit mäßigem Erfolg, wie mir scheint. Wie könnte es auch? Ein papierenes Dokument stiftet noch lange keine gemeinsame Identität.

Zum einen darf man bei einer der Parteien, die gerade an der Regierung mal besser nicht zu genau hinhören, da die Ablehnung alles Deutschen dort allgemeiner Konsens ist. Diese Ablehnung einer nationalen Identität reicht bis in die höchsten Kreise. Von unserem Superminister z.B. ist allgemein bekannt, daß er mit Deutschland nichts anfangen kann.

 

Von Frank haben wir hier schon öfter die Definition gehört, Deutscher sei, wer einen deutschen Pass habe. Nun, den hat(te? ich weiß nicht, ob sie noch lebt) Frau Genc auch. Eine Frau die - nach einem Leben in Deutschland und bei allem Respekt für ihren Verlust - bis heute kein Deutsch spricht.

 

Dazu kommt, daß es innerhalb unserer Gesellschaft mittlerweile signifikante Gruppen gibt, die den "bürgerlichen Konsens" (jenes ungeschriebene Gesetz mit dem die Älteren unter uns noch aufgewachsen sein könnten) explizit ablehnen, die sich gegen jede Vereinnahmung oder Inanspruchnahme verwehren und die dem individuellen Vogel stets den Vorrang vor dem "Kollektiv" einräumen und die damit zum einen den Konsens und damit den Kitt, der die Gesellschaft jenseits des gesetzten Rechts zusammenhält, zerbröseln und es Zuwanderern praktisch unmöglich machen herauszufinden, was von ihnen hier eigentlich erwartet wird.

 

Im Ergebnis haben wir Parallelgesellschaften und Millieus zwischen denen fast keine Verbindungen mehr bestehen udn die auch mittlerweile ja noch nicht einmal mehr eine gemeinsame Mythik teilen.

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vor 46 Minuten schrieb Flo77:

Von Frank haben wir hier schon öfter die Definition gehört, Deutscher sei, wer einen deutschen Pass habe.

Was die Staatsbürgerschaft angeht, natürlich, aber darüber hinaus? 
Auch da hilft ein Blick in die klassischen Einwanderungsländer: ein Chinese oder Grieche oder Ire in Australien bleibt das in der Regel auch weiterhin, er wird „nur“ zusätzlich ein Australier.

Er ist dann stolz auf beides.

 

Das funktioniert deswegen, weil es „Australier“ als Ethnie nicht gibt (die Aborigines sind eben die Aborigines und nicht „die Australier“).

 

Das klappt in den USA, kn Kanada, sogar in UK, weil „Brite“ keine Ethnie ist.
 

In Deutschland funktioniert das nicht, weil man zu lange nicht (mehr - seit wann eigentlich?) zwischen Ethnie und Staatsangehörigkeit unterschieden hat. Diese Unterscheidung macht es viel unkomplizierter, Einwanderer zu integrieren.

 

Das Phänomen gibt es übrigens auch innerhalb von Deutschland. (Bayerische) Franken etwa sind zwar Bayern im Sinne von „Einwohner des Bundeslandes“, wehren sich aber gewöhnlich entschieden dagegen, „Bayern“ sein zu sollen.

Oder: Badener und Württemberger sind zwar beides Baden-Württemberger, aber halt nur im Sinne von Landeszugehörigkeit, ansonsten bleiben sie gern Badener oder Württemberger. Und ein Zugewanderter wie ich wird zwar zum Baden-Württemberger, aber weder zum Badener noch zum Württemberger.

 

Von daher ist die Aussage „Deutscher ist, wrt einen deutschen Pass hat“ nur sehr eingeschränkt zielführend

 

Werner

 

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vor 27 Minuten schrieb Werner001:

In Deutschland funktioniert das nicht, weil man zu lange nicht (mehr - seit wann eigentlich?) zwischen Ethnie und Staatsangehörigkeit unterschieden hat. Diese Unterscheidung macht es viel unkomplizierter, Einwanderer zu integrieren.

 

Preußen war mal ein Staat, der integrieren konnte. Preußen ist heute sowas wie Nazi.

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vor 39 Minuten schrieb Werner001:

Was die Staatsbürgerschaft angeht, natürlich, aber darüber hinaus? 
Auch da hilft ein Blick in die klassischen Einwanderungsländer: ein Chinese oder Grieche oder Ire in Australien bleibt das in der Regel auch weiterhin, er wird „nur“ zusätzlich ein Australier.

Er ist dann stolz auf beides.

Aber das ist doch nicht zielführend. In den USA sieht mal es mehr als offensichtlich, daß das Festhalten an "geerbter" Ethnie nicht zur Staatsbildung beiträgt. Umso mehr für jene, die keine nachweisbare Ethnie in diesem Sinne haben, wie z.B. die Nachkommen der Sklaven deren Herkunftsvölker weitgehend unbekannt sind. Nach 200 Jahren Mischehen dürfte da selbst ein DNA-Vergleich nicht mehr aussagekräftig sein.

 

Von dieser "technischen" Seite mal abgesehen: Worin besteht denn nach 2, 3 Generationen noch der Gehalt zu einer Ethnie, die man de facto nur aus aus seiner Ahnentafel kennt? Auch hier wieder Beispielhaft die USA. So viele Leute, die sich als "Deutsche" bezeichnen ohne ein einziges Wort Deutsch zu sprechen, das GG nicht kennen, unsere Feste nicht feiern, unsere Vorstellung von Mensch und Gesellschaft nicht teilen. Da finde ich die Bezeichnung "deutschstämmig" sinnvoller.

 

Umgekehrt ist es gerade für Leute, die in den USA als "mixed" keine Identität finden können, weil das System keinen Platz für sie hat es hier extrem erleichternd sich eben nicht mehr erklären zu müssen, sondern einfach "Amerikaner" sein zu dürfen.

 

Wir hatten mal Kontakt zu einer Australierin mit griechischen (Groß-)eltern - pardon, aber wenn sie nicht dort aufwächst und lebt, ist sie Australierin und keine Griechin.

 

 

vor 39 Minuten schrieb Werner001:

In Deutschland funktioniert das nicht, weil man zu lange nicht (mehr - seit wann eigentlich?) zwischen Ethnie und Staatsangehörigkeit unterschieden hat. Diese Unterscheidung macht es viel unkomplizierter, Einwanderer zu integrieren.

Bist Du dir sicher, daß Du das so meinst wie geschrieben?

 

Davon mal ab glaube ich nicht, daß das in UK, FR, CDN, etc. "klappt".

 

Wenn die Zuwanderer nicht in der aufnehmenden Gemeinschaft aufgehen, wird "der Staat" zu einer reinen Verwaltungsmaschine unter der man nebeneinanderherlebt. Im besten Fall.

 

Und daß ist ja das, was jetzt auch hier immer mehr offenbar wird, daß es auch bei uns NIE geklappt hat, sondern wir die Parallelgesellschaften immer haben unter sich wuseln lassen. Es gab nie einen nennenswertem Anpassungsdruck und da bilden die islamischen Einwanderer nunmal eine besomders unrühmliche Rolle, weil bei ihnen die Separation am deutlichsten Zutage tritt. Oder anders: ich kenne keine (größere) Gruppe, die sich so offen "nationalistisch" aufführt, wie die Türken.

Allerdings eben im Bekenntnis zur Türkei und nicht zu Deutschland.

 

Man kann sicherlich Deutscher mit türkischen/arabischen/etc. Wurzeln sein - wer unsere Sprache nicht oder nur rudimentär spricht, wer nur oder überwiegend Medien aus "der Heimat" konsumiert (sei es weil er sie hiesigen nicht versteht oder weil er den hiesigen nicht traut) oder die Fahnen fremder Länder bei seiner Hochzeit wehen lässt (und damit signalisiert wohin die Kinder wohl gehören werden), ist es mit Sicherheit nicht.

 

vor 39 Minuten schrieb Werner001:

Von daher ist die Aussage „Deutscher ist, wrt einen deutschen Pass hat“ nur sehr eingeschränkt zielführend

Es ist eine Nullaussage.

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vor 6 Minuten schrieb Flo77:

sondern einfach "Amerikaner" sein zu dürfen

Natürlich ist man irgendwann einfach nur noch Amerikaner, Australier oder Kanadier, aber der Weg dahin ist einfacher, wenn man vorher gleichzeitig auch noch Grieche oder Chinese sein kann. Das funktioniert aber nur, wenn erstens das „andere“ (Australier etc) keine Ethnie ist, und wenn zweitens das „andere“ etwas ist, was die, die es sind, mit Stolz erfüllt.

Auf „Deutscher“ treffen beide Bedingungen nicht zu.

 

Werner

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vor 9 Stunden schrieb Flo77:

Ich WILL mit dem Islam überhaupt keine gemeinsame Identität.

 

Wie ich schon in meinem ersten Beitrag schrieb. Es gibt "den einen" Islam gar nicht. Der Islam in Saudi-Arabien ist zum Beispiel wesentlich anders als der Islam in europäischen Ländern (Albanien, Kosovo) oder vielen postsowjetischen Republiken (Kasachstan,  Aserbaidschan usw.). Die relevante Frage ist doch, ob die zuwandernden Muslime sich in eine demokratische, pluralen, toleranten Gesellschaft integrieren lassen und sich wenn nötig ggf. entsprechend anpassen. Eine völlige Assimilation ist nicht zwingend; auch die Latinos in den USA sind nicht assimiliert, sondern integriert.

bearbeitet von iskander
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Warum sollte man sich in die Strömungen des Islams in allen seinen Spielarten einarbeiten, ehe man die obige Aussage trifft? Ich halte es für ebenso legitim, zu sagen, man wolle mit dem Islam keine Gemeinsamkeit haben, wie man sagen könnte, man möchte mit dem Christentum (als solchem, gleich welcher Konfession) oder dem Buddhismus (gleich welcher Schule) nichts zu tun haben. 

 

Dazu muss man nicht erst einen Bachelorgrad in Islamwissenschaft erwerben. 

 

Im Übrigen halte ich diese Hyperdifferenzierung, die komischerweise nur beim Islam so vorgenommen wird, für eine Immunisierungstaktik oder um nicht zu sagen Nebelkerze. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 8 Stunden schrieb Marcellinus:

 

Preußen war mal ein Staat, der integrieren konnte. Preußen ist heute sowas wie Nazi.

Das sind, dank der Siegergeschichtsschreibung seit 1945, eigentlich alle Traditionen und Wertvorstellungen.

 

Heute wird eben Abtreibung nicht mehr als das, was es ist, bezeichnet, nämlich Mord - sondern als Grundrecht der Frau.

Heute wird eben Homosexualität nicht mehr als das, was es ist, bezeichnet, nämlich als Perversion - sondern als Grundrecht.

Heute wird eben der Islam nicht mehr als das, was er ist, bezeichnet, nämlich als menschenverachtendes und mörderisches System, schlimmer als der Nationalsozialismus - sondern als "Religion", für den die Religionsfreiheit - einer der größten Irrtümer, die die Alliierten den "Vätern des Grundgesetzes" aufzwangen - zu gelten hat.

Heute wird eben "Geschlechtswechsel" nicht mehr als das, was es ist, bezeichnet, nämlich als biologisch unmöglich und Missbrauch an Menschen - sondern als fortschrittlich.

Beliebig fortzusetzen.

 

Und wehe dem, der das anders sieht!

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Das bringt es auf den Punkt. Das alles wäre verschmerzbar, wenn sich nur der Staat, die civitas terrena, diesem totalen Relativismus und der überhobenen Dekonstruktion der natürlichen und offenbarten Ordnung hingegeben würde. Leider - und das sage ich wirklich mit Bedauern - hält dieser Geist mehr und mehr auch Einzug in die Kirche. Und auch hier gilt: Wer in diesen allgemeinen Chor nicht einstimmt, der ist bestenfalls Häretiker und dümmstenfalls ein rechtskatholischer Nazi. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 3 Minuten schrieb Studiosus:

Das bringt es auf den Punkt. Das alles wäre verschmerzbar, wenn sich nur der Staat, die civitas terrena, diesem totalen Relativismus und der überhobenen Dekonstruktion der natürlichen und offenbarten Ordnung hingegeben würde.

Allerdings hat auch der Staat, jedenfalls der katholische, die Aufgabe, die Lehre der Kirche umzusetzen. Diesbezüglich verdiente Politiker wie Francisco Franco oder Engelbert Dollfuß sind aber heute geächtet.

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vor 4 Minuten schrieb MartinO:

Allerdings hat auch der Staat, jedenfalls der katholische, die Aufgabe, die Lehre der Kirche umzusetzen. Diesbezüglich verdiente Politiker wie Francisco Franco oder Engelbert Dollfuß sind aber heute geächtet.

 

Katholische Staaten unter den Bedingungen der heutigen Welt sind ohnehin mehr Schein als Sein. Man schaue sich die wenigen nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil verbliebenen Staaten mit Katholizismus als Staatsreligion an: Liechtenstein, Malta, Puerto Rico, DomRep und ich glaube noch ein paar. Ob deren reale Politik dem Status der katholischen Staatsreligion entspricht, kann bezweifelt werden. 

 

Kurzum: Der katholische Staat ist mausetot. Und die Kirche hat selbst an seiner Abschaffung mitgewirkt. Und gelohnt hat es sich meines Erachtens nicht wirklich für sie. 

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vor 3 Minuten schrieb Studiosus:

Kurzum: Der katholische Staat ist mausetot.

Was soll das sein, ein „katholischer Staat“? Mohammed hat ja explizit befohlen und selbst damit begonnen, islamische Staaten zu gründen, aber von Jesus sind mir ähnliche Bestrebungen nicht bekannt

 

Werner

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vor 1 Minute schrieb Werner001:

Was soll das sein, ein „katholischer Staat“? Mohammed hat ja explizit befohlen und selbst damit begonnen, islamische Staaten zu gründen, aber von Jesus sind mir ähnliche Bestrebungen nicht bekannt

 

Werner

Ein Staat, in dem (lebensbejahende) katholische Werte gelten, nicht (mörderische) freimaurerische oder (ebenfalls mörderische) mohammedanische.

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vor 2 Minuten schrieb MartinO:

Ein Staat, in dem (lebensbejahende) katholische Werte gelten, nicht (mörderische) freimaurerische oder (ebenfalls mörderische) mohammedanische.

Gab es noch nie irgendwo. Aber der Gründer hat ja auch gesagt, sein Reich sei nicht von dieser Welt. Nein, halt, Moment, der war ja garnicht katholisch 

 

Werner

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Gerade eben schrieb Werner001:

Gab es noch nie irgendwo. Aber der Gründer hat ja auch gesagt, sein Reich sei nicht von dieser Welt. Nein, halt, Moment, der war ja garnicht katholisch 

 

Werner

Was gab es noch nie irgendwo?

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vor 4 Minuten schrieb MartinO:

Ein Staat, in dem (lebensbejahende) katholische Werte gelten

Wir scheinen unterschiedliche Vorstellungen von "lebensbejahend" zu haben.

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Gerade eben schrieb Flo77:

Wir scheinen unterschiedliche Vorstellungen von "lebensbejahend" zu haben.

Inwiefern?

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Gerade eben schrieb MartinO:

Inwiefern?

Wenn man Studiosus, Rorro und Guppy hier mal ernst nehmen will, finde ich "lebensbejahend" für dieses Modell den völlig falschen Begriff.

 

Leben hat was mit Dynamik, Wachstum  Verschwendung zu tun - Abtötung, Unterwerfung, Askese und permanenter Schuldkomplex sind da eher konträr.

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Außerdem ändern sich ja die katholischen Werte permanent. Mal ist man gegen 

Glaubensfreiheit, mal dafür, mal für Demokratie, mal für Diktatur, mal verbrennt man Andersgläubige, mal nennt man sie Brüder, und so weiter.

Welcher Staat soll sich da an was für „Werte“ halten?

 

Werner

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vor 18 Minuten schrieb Flo77:

Wenn man Studiosus, Rorro und Guppy hier mal ernst nehmen will, finde ich "lebensbejahend" für dieses Modell den völlig falschen Begriff.

 

Leben hat was mit Dynamik, Wachstum  Verschwendung zu tun - Abtötung, Unterwerfung, Askese und permanenter Schuldkomplex sind da eher konträr.

 

Das ist natürlich Ansichtssache. Den Begriff "lebensbejahend" habe ich nicht verwendet, vielleicht passt eher "ewiges Leben bejahend". Das wäre, allen Alltäglichkeiten staatlicher Gebilde zum Trotze, im Endeffekt die Zielsetzung eines katholischen Staates. Das hat allerdings - wie manche Beiträge suggerieren - nichts mit Junta, Klerikal f a s c h i s m u s oder Diktatur zu tun. Der springende Punkt ist vielmehr, dass die Politik eines Staates die Maximen der katholischen Religion widerspiegelt. Das betrifft die Sozialgesetzgebung, den Kultus, bestimmte Bereiche des Straf- und Zivilrechts (ein katholischer Staat, der sich selbst ernst nähme, würde weder straffreie Abtreibungen rechtlich ermöglichen noch die Idee einer Ehe zwischen Angehörigen desselben Geschlechts in sein Gesetzbuch aufnehmen).

 

 

Natürlich, und darauf weist Werner zurecht hin, funktioniert das Konzept "katholischer Staat" mit der nachkonziliaren Theologie nicht mehr. Wenn man mit Dignitatis Humanae der Ansicht ist, der Mensch habe das gottgegebene Recht, dem Irrtum den Vorzug vor der wahren Religion zu geben und der Irrtum müsse staatlicherseits gleichbehandelt werden wie die wahre Religion, dann kann mans direkt lassen. Das ist eine, wenn nicht die Hypothek, die aus der Ablösung der klassischen kirchlichen Doktrin der religiösen Toleranz durch die Vorstellung von "Religionsfreiheit" über die Kirche gekommen ist. Mit zweifelhaftem Erfolg. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 10 Stunden schrieb Studiosus:

Wenn man mit Dignitatis Humanae der Ansicht ist, der Mensch habe das gottgegebene Recht, dem Irrtum den Vorzug vor der wahren Religion zu geben und der Irrtum müsse staatlicherseits gleichbehandelt werden wie die wahre Religion, dann kann mans direkt lassen. Das ist eine, wenn nicht die Hypothek, die aus der Ablösung der klassischen kirchlichen Doktrin der religiösen Toleranz durch die Vorstellung von "Religionsfreiheit" über die Kirche gekommen ist. Mit zweifelhaftem Erfolg. 

 

Nur solltest du nicht verschweigen, daß diese „wahre Religion“ sich in nichts von einem Irrtum unterscheidet. :D

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