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Wie wirkt Gott in der Welt?


Danny_S.

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vor 7 Stunden schrieb Marcellinus:

 

Mit anderen Worten: du hast geantwortet, ohne zu denken. 

 

Ich hatte eher den Eindruck, dass Mecky da auf Deiner Linie liegt und die abwertende Redeweise kritisiert...?

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@Flo77

 

Vielleicht könntest Du versuchen, Dich mehr auf Dinge zu konzentrieren, die Dir guttun? Ein Spaziergang in einem schönen Wald wäre schon ein Anfang, gerade jetzt in der warmen Jahreszeit.

Oder das Bauen von Modellen, oder, oder.

Denke daran, dass Du vor allem Dein eigenes Leben beeinflussen kannst, weniger das Leben anderer. Und viel "Merkwürdiges" ist auch eine Modeerscheinung. Es kommt und geht auch irgendwann wieder.

 

Es hat den Anschein, dass Du mit Dir selbst streng verfährst, und das ist ein ziemlich gutes Rezept dafür, sich unglücklich zu machen. Sich selbst hingegen zu akzeptieren und freundlich (auch) mit sich selbst zu sein, hilft einem. Das ist vielleicht leichter gesagt als umgesetzt, aber es ist ein lohnenswertes Ziel.

 

Da Du ja nun offenkundig in einer psychologisch-spirituellen Krise steckst, wäre es vielleicht sinnvoll, die Begleitung einer sowohl psychologisch wie spirituell kompetenten Person zu suchen, und zwar möglichst im "realen Leben".

 

Ältere Beiträge von Dir vermitteln mir das Gefühl, dass Du einen Priester suchst, der auf der einen Seite Deine Eigenart und Deinen Lebensweg anerkennt und sich zugleich der lehre der Kirche verpflichtet fühlt. Aber das ist eben kaum möglich, es sei denn vielleicht, man würde das Verhalten von FI als eine implizite Lehrveränderung in Richtung mehr Toleranz für das eigene Gewissen ansehen.

 

(Ich hoffe, ich trete Dir nicht irgendwie zu nahe, aber Du äußerst Dich ja sehr offen und hast das auch in der Vergangenheit schon getan.)

.

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vor 39 Minuten schrieb iskander:

Es hat den Anschein, dass Du mit Dir selbst streng verfährst,

@iskander Diesen Eindruck hatte ich auch sofort. 

Aber ich bin mir nicht sicher, ob das weiterhilft. Ich ahne, dass es eher auf eine Wertfixierung hinausläuft, als auf zu große Selbststrenge.

 

  

vor 7 Stunden schrieb Flo77:

Das andere ist das Thema "lieben" an sich.

Ich kann es nicht. ...

@Flo77Das kann durchaus sein. Überhaupt nicht lieben können gibt es allerdings sehr selten - ich glaube nicht, dass Du dieser Typ bist.

Aber es kann durchaus sein, dass Du in der Disziplin Liebe kein Athlet bist. Also unterdurchschnittlich gut.

 

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass Dir diese Unterdurchschnittlichkeit Druck macht - und zwar viel zu viel.

Du misst Dich da an einem Maß, das nicht selbstverständlich ist. Es gibt haufenweise Menschen, die noch viel weniger lieben können als Du. Und denen geht es trotzdem weitaus besser als Dir, selbst wenn sie in der Klemme sitzen.

 

Zitat

 

Der Begriff "liebenswürdig" hat für mich eine doppelte Bedeutung: zum einen ...

und zum anderen ein knallhartes Urteil über mich und viele andere Menschen die dieses Etikett nicht bekommen.

 

 

Dieses Urteil kommt zu hart rüber. Als ob mit unterdurchschnittlicher Liebesfähigkeit oder Liebeswürdigkeit alles über Dich gesagt sei.

Du nimmst ausgerechnet das zum Maß, was Du unterdurchschnittlich beherrschst.

 

Wie viele Leute können in einem Forum so offen sein, wie Du es gerade bist? Ich finde: Das ist eine Qualität, auf die Du Dir was einbilden könntest. Das kann wirklich nicht jeder. Aber nein - Du wirst darauf bestehen, ausgerechnet das zu sein, was Du (nach eigener Analyse) eben nicht bist, nämlich liebesfähig und liebenswürdig.

 

Und genau: Über Deine Liebesfähigkeit bist Du derjenige, der das gewichtigste Urteil abgeben kann. Denn Dich kennst Du besser, als jeder andere Dich kennt.

Aber über Deine Liebenswürdigkeit hast Du nur Mitspracherecht. Ob Dich jemand seiner Liebe für würdig empfindet (und zwar trotz aller verborgener Leichen im Keller), hast nicht Du alleine zu entscheiden. Ich würde sogar sagen: Da hat der andere nicht nur ein gewaltiges Wörtchen mitzureden, sondern sogar das entscheidene Wörtchen. 

 

 

 

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vor 18 Minuten schrieb Mecky:

@iskander Diesen Eindruck hatte ich auch sofort. 

Aber ich bin mir nicht sicher, ob das weiterhilft. Ich ahne, dass es eher auf eine Wertfixierung hinausläuft, als auf zu große Selbststrenge.

Ich denke, ich bin nicht strenger zu mir als es jeder andere mit mir auch ist.

 

Wertfixierung klingt so konkret - ich habe ja schon öfter Wertekataloge für mich erstellen müssen. Nun ja, ich habe jedesmal wirklich suchen müssen, weil ich für vieles einfach keine Worte habe (oder falsch verstanden werde...)

 

vor 18 Minuten schrieb Mecky:

  

@Flo77Das kann durchaus sein. Überhaupt nicht lieben können gibt es allerdings sehr selten - ich glaube nicht, dass Du dieser Typ bist.

Aber es kann durchaus sein, dass Du in der Disziplin Liebe kein Athlet bist. Also unterdurchschnittlich gut.

 

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass Dir diese Unterdurchschnittlichkeit Druck macht - und zwar viel zu viel.

Du misst Dich da an einem Maß, das nicht selbstverständlich ist. Es gibt haufenweise Menschen, die noch viel weniger lieben können als Du. Und denen geht es trotzdem weitaus besser als Dir, selbst wenn sie in der Klemme sitzen.

Unterdurchschnittlich lieben zu können ist nicht mein Problem. Auch hier ist es eine Frage der Wahrnehmung, der Sprache (von den vier Sprachen der Liebe sind Zeit und Hilfe die einzigen, die für mich real sind) und der Wortfindung. Ich tue mich schwer eine Verbindung zwischen (positiver) Emotion und Begriff herzustellen.

 

Bei den negativen Emotionen ist die Intensität, die Begrifflichkeit und die Präsenz sehr viel klarer und sehr viel bildhafter.

 

Ich kann Dir in 1000 Bildern die Hölle beschreiben aber mit keinem den Himmel.

 

vor 18 Minuten schrieb Mecky:

 

Dieses Urteil kommt zu hart rüber. Als ob mit unterdurchschnittlicher Liebesfähigkeit oder Liebeswürdigkeit alles über Dich gesagt sei.

Du nimmst ausgerechnet das zum Maß, was Du unterdurchschnittlich beherrschst.

 

Wie viele Leute können in einem Forum so offen sein, wie Du es gerade bist? Ich finde: Das ist eine Qualität, auf die Du Dir was einbilden könntest. Das kann wirklich nicht jeder. Aber nein - Du wirst darauf bestehen, ausgerechnet das zu sein, was Du (nach eigener Analyse) eben nicht bist, nämlich liebesfähig und liebenswürdig.

Ich habe mein Herz immer auf der Zunge. Ein Grund, warum mir etwas Elementares im Umgang mit bei Menschen fehlt: Vertrauen

 

 

(Weshalb hier im Forum ja auch nur 3 oder 4 User meinen Realnamen kennen und ich noch nie auf einem Forentreffen war.)

Wann mir das verloren gegangen ist, weiß ich nicht - wobei nein, eigentlich habe ich es Fremden außerhalb der Familie gegenüber nie gehabt. Für mich gibt es außer kleinen Kindern, die noch nicht lügen können, kaum Menschen, denen ich vertraue und denen ich ihr Urteil glaube. Bedingungslos schon mal gleich gar nicht (noch nicht mal meinen eigenen Eltern - wegen Befangenheit). Ich finde bei jedem den Makel, den Grund, warum ich auf der Hut sein müsste. Was ich dann doch wieder nicht bin und wofür ich dann ganz schnell wieder vom "Universum" die Retourkutsche bekomme.

 

Und da schließt sich dann auch wieder der Kreis zum Threadthema: Gottes wirken in der Welt erkennen zu können, bedarf es ihm zu glauben, daß er wirkt.

 

Für mich gibt es nur drei Alternativen:

 

1. Die Kirche hat recht und ich muss ein Fehlversuch sein, denn so wie die Kirche sich den Menschen denkt und was sie ihm abverlangt um "vollkommen" zu werden werde ich niemals sein. Und ehrlich gesagt, will ich das auch gar nicht mehr - ich hab's versucht und bin krachend gescheitert.

 

2. Zwischen dem Ewigen und mir gibt es ein elementares Missverständnis, weil ich zu blöd bin zu erkennen, was er von mir will bzw. als was er mich erschaffen hat, was dann allerdings auch wieder die Frage aufwirft, warum er es mir in der Welt so wie sie ist so verdammt schwer macht.

 

3. Ich sollte die Kirche vergessen und Gott glauben, daß das alles so in Ordnung wäre. Sehr witzig, wenn man niemandem traut. Dazu kommt, daß ich mit "Gott ins Zentrum des Lebens stellen", "Immer auf Christus schauen", "Lass den Geist wirken" (ich bin ohnehin kein echter Trinitarier im Sinne von Nicäa - denke ich, allerdings ist mir das mit Blick auf die Ewigkeit auch herzlich gleichgültig) wenig anfangen kann. Ich hab ja mal bei Johannes vom Kreuz reingelesen... Ohjemine... Meine Sprache des Glaubens ist das Ritual. Nicht das Wort. Und leider(?) auch nicht die Tat nach dem Vorbild eines Gaillot, eines Franz von Assis, u.a.

 

Nächste Woche fängt meine geistliche Begleitung an - ich lass mich mal überraschen (und ich glaube mein Begleiter hat noch keine Vorstellung, was auf ihn zukommt).

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vor 59 Minuten schrieb Flo77:

Ich denke, ich bin nicht strenger zu mir als es jeder andere mit mir auch ist.

 

Da ich Dich nicht im realen Leben kenne, hat mein Urteil vielleicht nicht das große Gewicht, aber ich glaube die meisten hier (und ich in jedem Fall) sind weniger streng zu Dir als Du  selbst... 🙂

 

vor 59 Minuten schrieb Flo77:

1. Die Kirche hat recht und ich muss ein Fehlversuch sein, denn so wie die Kirche sich den Menschen denkt und was sie ihm abverlangt um "vollkommen" zu werden werde ich niemals sein.

 

Das gilt allerdings für viele Menschen in der einen oder anderen Form. 

 

Zitat

3. Ich sollte die Kirche vergessen und Gott glauben, daß das alles so in Ordnung wäre.

 

Hast Du den Eindruck, dass Gott Dir das sagt? Ich frage nur nach wegen Deiner Formulierung. Und wem würdest Du im Zweifelsfall eher vertrauen: Gott oder der Kirche?

 

Zitat

Nächste Woche fängt meine geistliche Begleitung an - ich lass mich mal überraschen (und ich glaube mein Begleiter hat noch keine Vorstellung, was auf ihn zukommt).

 

Das ist wohl eine gute Idee und da drücke ich Dir auch die Daumen.

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vor 8 Stunden schrieb Flo77:

Nächste Woche fängt meine geistliche Begleitung an - ich lass mich mal überraschen (und ich glaube mein Begleiter hat noch keine Vorstellung, was auf ihn zukommt).

Teresa v. Avila hat viele davon verschlissen. Es dauert in der Regel bis man einen oder eine kluge findet. Nicht aufgeben, es gibt sie.

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vor 9 Stunden schrieb Flo77:

Nächste Woche fängt meine geistliche Begleitung an - ich lass mich mal überraschen (und ich glaube mein Begleiter hat noch keine Vorstellung, was auf ihn zukommt).

 

Ich würde Dir ja helfen, aber dann kommst Du völlig vom Weg ab. 😉
 

Alles Gute & Viel Erfolg!

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vor einer Stunde schrieb GermanHeretic:

 

Ich würde Dir ja helfen, aber dann kommst Du völlig vom Weg ab. 😉
 

Alles Gute & Viel Erfolg!

Was nicht heißt, daß wir uns nicht mal unterhalten könnten...

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Lieber @Flo77,

 

kann es sein, dass Du Dich ganz schön stark verkrampfst? 

Du kaprizierst Dich anscheinend immer genau auf die Werte und Charismen, in denen Du Dich minderwertig fühlst.

Da helfen auch keine "Wertekataloge" - im Gegenteil. Auch diese wirken verkrampft und sind ein Symptom des Problems, nicht aber deren Lösung.

 

Dir ist eine Menge gegeben, das Du einfach genießen und von dem Du Dich aufbauen lassen könntest.

Stattdessen misst Dich andauernd an dem, was Dir nicht gegeben ist.

Mangelnde Liebes- und Vertrauensfähigkeit sind natürlich immer hinderlich und schmerzhaft.

Und sie bleiben lebenslang eine aufwändige Baustelle.

Aber Du bestehst doch nicht nur aus diesen Baustellen.

 

Du schaust mit bewundernswerter Beharrlichkeit auf Deine Schwächen und versuchst, Dich hier voranzubringen. So weit ist das gut.

Du schaust auf Werte, die Du haben "müsstest", die die Bibel von Dir fordert, die die Kirche von Dir fordert und die Du selbst von Dir forderst.
Da ist ein blinder Fleck - und nichts behindert und quält Dich so, wie dieser blinde Fleck.

Du schaust NICHT auf die Werte und Charismen, die schon in Dir stecken.

 

An seinen Schwächen laboriert man von Geburt bis an die Bahre und kommt nur millimeterweise voran.

Aber die Zukunft und das Lebensgefühl baut man anders auf. Mit seinen Stärken.

Hier entstehen die Ziele, die ein Leben erfüllen und die man nicht gezwungenermaßen, sondern mit Lust und Leidenschaft verfolgt.

bearbeitet von Mecky
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Ein Coach würde das von Mecky Gesagte so zusammenfassen: besser Stärken stärken als Schwächen versuchen zu schwächen.

bearbeitet von rorro
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vor 4 Stunden schrieb rorro:

Ein Coach würde das von Mecky Gesagte so zusammenfassen: besser Stärken stärken als Schwächen versuchen zu schwächen.

Dazu müsste man Stärken haben 🤣

 

Aber nein, mit mir selbst bin ich - man soll es nicht glauben eigentlich ganz zufrieden. Es gibt ein paar Dinge, die ich an mir nicht gut finde (änderbare und unveränderliche), aber mit denen hadere ich nicht (oder allenfalls selten).

 

Das Problem bin nicht ich. Es ist der Wahnsinn um mich herum in den ich mich zwar oberflächlich betrachtet angepasst bewege, aber in den ich als Mensch nicht hineinpasse und was die Sache für mich inakzeptabel macht: ich kann es nicht ändern.

 

Die Mächte, denen ich mich gegenübersehe sind so unangreifbar, daß ich sie nicht zu fassen bekomme. Sie zu ignorieren oder den Wahnsinn anzunehmen schaffe ich aber auch nicht (will ich auch gar nicht, weil das hieße die Hoffnung aufzugeben). Insofern bin ich auf das Wirken Gottes existenziell angewiesen - auf mich hört die Welt nicht (auch wenn es dann ein paradiesischer Ort wäre...)

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vor 3 Minuten schrieb Flo77:

Das Problem bin nicht ich. Es ist der Wahnsinn um mich herum in den ich mich zwar oberflächlich betrachtet angepasst bewege, aber in den ich als Mensch nicht hineinpasse und was die Sache für mich inakzeptabel macht: ich kann es nicht ändern.

 

Die Mächte, denen ich mich gegenübersehe sind so unangreifbar, daß ich sie nicht zu fassen bekomme. Sie zu ignorieren oder den Wahnsinn anzunehmen schaffe ich aber auch nicht (will ich auch gar nicht, weil das hieße die Hoffnung aufzugeben). Insofern bin ich auf das Wirken Gottes existenziell angewiesen - auf mich hört die Welt nicht (auch wenn es dann ein paradiesischer Ort wäre...)

 

Du malst das Bild einer Welt, in der du mutterseelenallein allen anderen fremd gegenüberstehst - hier du, da all die anderen. Wenn du mal ein paar Schritte zurücktrittst, dich und die anderen gewissermaßen von außen betrachtest, bis du dann immer noch sicher, daß deine Selbstwahrnehmung realistisch ist? 

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vor 1 Minute schrieb Marcellinus:

 

Du malst das Bild einer Welt, in der du mutterseelenallein allen anderen fremd gegenüberstehst - hier du, da all die anderen. Wenn du mal ein paar Schritte zurücktrittst, dich und die anderen gewissermaßen von außen betrachtest, bis du dann immer noch sicher, daß deine Selbstwahrnehmung realistisch ist? 

Wenn Du es so formulierst, sehe ich vorallem viele, viele Typen, die genauso alleine sind und die aber nicht zueinander kommen (und selbst wenn sie es täten, könnten sie vielleicht eine Blase für sich bilden, aber das würde das Grundproblem nicht lösen).

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vor 22 Stunden schrieb Flo77:

Für mich gibt es nur drei Alternativen:

 

1. Die Kirche hat recht und ich muss ein Fehlversuch sein, denn so wie die Kirche sich den Menschen denkt und was sie ihm abverlangt um "vollkommen" zu werden werde ich niemals sein. Und ehrlich gesagt, will ich das auch gar nicht mehr - ich hab's versucht und bin krachend gescheitert.

 

2. Zwischen dem Ewigen und mir gibt es ein elementares Missverständnis, weil ich zu blöd bin zu erkennen, was er von mir will bzw. als was er mich erschaffen hat, was dann allerdings auch wieder die Frage aufwirft, warum er es mir in der Welt so wie sie ist so verdammt schwer macht.

 

3. Ich sollte die Kirche vergessen und Gott glauben, daß das alles so in Ordnung wäre. Sehr witzig, wenn man niemandem traut. Dazu kommt, daß ich mit "Gott ins Zentrum des Lebens stellen", "Immer auf Christus schauen", "Lass den Geist wirken" (ich bin ohnehin kein echter Trinitarier im Sinne von Nicäa - denke ich, allerdings ist mir das mit Blick auf die Ewigkeit auch herzlich gleichgültig) wenig anfangen kann. Ich hab ja mal bei Johannes vom Kreuz reingelesen... Ohjemine... Meine Sprache des Glaubens ist das Ritual. Nicht das Wort. Und leider(?) auch nicht die Tat nach dem Vorbild eines Gaillot, eines Franz von Assis, u.a.

 

4. Ich sollte Gott glauben, dass er mich liebt, selbst wenn "das alles so nicht in Ordnung wäre". Ich muss seine Liebe nicht verdienen

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vor 16 Minuten schrieb Flo77:

Wenn Du es so formulierst, sehe ich vorallem viele, viele Typen, die genauso alleine sind und die aber nicht zueinander kommen (und selbst wenn sie es täten, könnten sie vielleicht eine Blase für sich bilden, aber das würde das Grundproblem nicht lösen).

 

Das ist einer der Würmer im Apfel der Moderne. Unsere zwischenmenschlichen Beziehungen erlauben ist uns, uns in einem Maße zu vereinzeln, das unseren Spleens entgegenkommt, unseren zwischenmenschlichen Beziehungen aber nicht. So führt der ständige Blick auf uns selbst zu einem Gefühl der Vereinzelung, daß das Übel erst erzeugt, daß wir dann beklagen. Wir lieben unsere Individualität und Einzigartigkeit, nur soll sie uns eben nicht im Wege stehen. Wir würden nie auf sie verzichten wollen, beklagen aber gleichzeitig ihre Folgen. 

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vor 10 Stunden schrieb Flo77:

Das Problem bin nicht ich. Es ist der Wahnsinn um mich herum in den ich mich zwar oberflächlich betrachtet angepasst bewege, aber in den ich als Mensch nicht hineinpasse und was die Sache für mich inakzeptabel macht: ich kann es nicht ändern.

 

Die Mächte, denen ich mich gegenübersehe sind so unangreifbar, daß ich sie nicht zu fassen bekomme. Sie zu ignorieren oder den Wahnsinn anzunehmen schaffe ich aber auch nicht (will ich auch gar nicht, weil das hieße die Hoffnung aufzugeben). Insofern bin ich auf das Wirken Gottes existenziell angewiesen - auf mich hört die Welt nicht (auch wenn es dann ein paradiesischer Ort wäre...)

 

Das stimmt so nur bedingt. Man ist selbst auch eine Macht im Schicksalsnetz, nur nicht so mächtig wie manche andere Mächte. Man kann einen gewissen Teil des Netzes, in dem man selber hängt, beeinflussen. Man kann sich mit anderen zu einer größeren Macht zusammentun. Man kann nicht alles ändern, aber man kann sich einrichten und man kann kämpfen. Siehe das Konzept des Wyrd/Wurd, wobei angemerkt werden muß, daß das in keinster Weise fatalistisch gedacht ist.

bearbeitet von GermanHeretic
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Wie wirkt Gott in der Welt? Für die einen, die glauben, dass er in der Welt wirkt, und die mit ihrem Leben im Großen und Ganzen zufrieden sein können, wirkt er zu ihrem Heil. Das glauben sie fest und bestätigen sich selbst immer wieder, indem selbst die absurdesten Situationen auf Fügungen Gottes zurückgeführt werden. Angefangen von der glücklichen Kindheit über den erstaunlich guten Schulabschluss, den gefundenen Ehepartner bis schließlich sogar den trotz viel Verkehr in der Stadt und spätem Antritt des Anfahrtsweg zur Arbeit gerade noch gefundenen Parkplatz, - alles ist von Gott gewirkt und Grund zu Dankbarkeit gegenüber Gott und Hallelujagesang.

Weil sie ja aber trotz aller Gesegnetheit nicht blind sind und sehr wohl sehen, dass andere Gläubige weniger gesegnet sich durchs Leben kämpfen, wird nach frommen oder auch weniger frommen Erklärungen gesucht.

Deren Schicksal wird dann begründet damit, dass Gott sie in ihrem Glauben prüfe. In Ordnung, ja, aber es stellt sich dann halt die Frage, nach welchen Kriterien seine Betriebsprüfungen des Glaubens von Menschen vornimmt. Warum werden die einen nie geprüft, während die anderen von der einen zur nächsten Prüfung wanken? Warum bei den einen Miniprüfungen, während die anderen Mammutprüfungen bekommen?

Wenn dann ein im Glauben Geprüfter diese Fragen stellt, kann es ihm auch noch passieren, dass ihm von selig gesegneten Glaubenden an den Kopf geworfen wird, wie er als Geschöpf Gottes es wagen kann, Gott solche Fragen zu stellen, mit Gott zu rechten. Manch einer meint dann sogar, dass genau diese nicht demütige Haltung der Grund für die Prüfungen sei, dass Gott in diesen Prüfungen Demut im Menschen erwirken wolle. Was für ein fürchterliches Gottesbild! 

Wie wirkt Gott in der Welt? Wenn überhaupt, warum dann auf diese, völlig ungerecht scheinende Weise? Warum entfernt er so geprüften Menschen  kurz vor und im größten Leid auch noch die Mitmenschen, die ihnen eigentlich in ihren härtesten Stunden Stütze sein wollten?

Ich habe nicht einmal den Hauch einer Ahnung, warum Gott, wenn er denn in dieser Welt wirkt, so brutal grausam wirkt, und trotzdem kann ich meinen Glauben an Gott nicht aufgeben.

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vor 10 Stunden schrieb Die Angelika:

 

4. Ich sollte Gott glauben, dass er mich liebt, selbst wenn "das alles so nicht in Ordnung wäre". Ich muss seine Liebe nicht verdienen

5. Es gibt gar keinen Gott... ;) (da lösen sich dann all diese "Probleme" der Sinnsuche an Hand von archaischen Texten und Überlieferungen aus der Vorstellungswelt der Bronzezeit in Wohlgefallen auf)

bearbeitet von rince
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vor einer Stunde schrieb rince:

5. Es gibt gar keinen Gott... ;) (da lösen sich dann all diese "Probleme" der Sinnsuche an Hand von archaischen Texten und Überlieferungen aus der Vorstellungswelt der Bronzezeit in Wohlgefallen auf)

 

Wenn man zu der Überzeugung kommt, dass Gott nicht existiert, dann mögen sich zwar all diese "Probleme" der Sinnsuche an Hand von archaischen Texten und Überlieferungen aus der Vorstellungswelt der Bronzezeit in Wohlgefallen auflösen, wahrscheinlich aber endet die Suche nach Sinn dennoch nicht. Das wenigstens beobachte ich bei zwei meiner Kinder, die sich beide zwar nicht als Atheisten, aber als Agnostiker bezeichnen 

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vor einer Stunde schrieb rince:

Es gibt gar keinen Gott... ;) (da lösen sich dann all diese "Probleme" der Sinnsuche ... in Wohlgefallen auf)

Ich habe mal die Spezifikation gestrichen, um zu schauen, ob da auch eine allgemein sinnvolle Aussage daraus wird.

Und ich meine, beobachten zu können, dass dem nicht so ist. Menschen, die sich dezidiert als nicht gläubig sehen (egal welchen konfessionellen oder religiösen Kontext sie als Problemverursacher ausmachen), stellen bei massiven Krisen die Frage "Warum ich?" - die ja, wenn man Sinnfreiheit der uns erfahrbaren Abläufe postuliert - eine sinnbefreite Frage ist, die niemand stellen müsste. Sie wird aber dennoch gestellt. Und nun?

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vor einer Stunde schrieb Die Angelika:
vor 2 Stunden schrieb rince:

5. Es gibt gar keinen Gott... ;) (da lösen sich dann all diese "Probleme" der Sinnsuche an Hand von archaischen Texten und Überlieferungen aus der Vorstellungswelt der Bronzezeit in Wohlgefallen auf)

 

Wenn man zu der Überzeugung kommt, dass Gott nicht existiert, dann mögen sich zwar all diese "Probleme" der Sinnsuche an Hand von archaischen Texten und Überlieferungen aus der Vorstellungswelt der Bronzezeit in Wohlgefallen auflösen, wahrscheinlich aber endet die Suche nach Sinn dennoch nicht. Das wenigstens beobachte ich bei zwei meiner Kinder, die sich beide zwar nicht als Atheisten, aber als Agnostiker bezeichnen 

 

Diese Welt hat keinen "Sinn", weder mit noch ohne Götter. Die Suche nach "Sinn" ist damit einfach eine falsche Frage, auf die es damit auch nur falsche Antworten geben kann. Das Leben jedes Einzelnen von uns dagegen kann durchaus einen Sinn haben, für sich wie für andere. "Eine Hand für den Mann, und eine Hand für das Schiff", wie es an der Küste so treffend heißt. 

bearbeitet von Marcellinus
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vor 4 Minuten schrieb gouvernante:
vor 1 Stunde schrieb rince:

Es gibt gar keinen Gott... ;) (da lösen sich dann all diese "Probleme" der Sinnsuche ... in Wohlgefallen auf)

Ich habe mal die Spezifikation gestrichen, um zu schauen, ob da auch eine allgemein sinnvolle Aussage daraus wird.

Und ich meine, beobachten zu können, dass dem nicht so ist. Menschen, die sich dezidiert als nicht gläubig sehen (egal welchen konfessionellen oder religiösen Kontext sie als Problemverursacher ausmachen), stellen bei massiven Krisen die Frage "Warum ich?" - die ja, wenn man Sinnfreiheit der uns erfahrbaren Abläufe postuliert - eine sinnbefreite Frage ist, die niemand stellen müsste. Sie wird aber dennoch gestellt. Und nun?

 

Ja, das habe ich auch schon erlebt. Und daß es darauf keine Antwort gibt, eben weil diese Welt sinnlos, absichtslos, ziellos ist. Und trotzdem gibt es in der Biografie vieler Menschen Reste religiöser Weltbilder, die nicht einfach verschwinden, nur weil der Verstand sagt, daß man mit Götter nichts am Hute hat. Die Bewältigung solch massiver Krisen, von denen du sprichst, gelingt (wenn überhaupt) übrigens erst dann, wenn man aufhört, die Frage "Warum ich?" zu stellen, und sich stattdessen darum kümmert, was einem in der Lage, in der man ist, noch zu tun bleibt. 

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vor 58 Minuten schrieb Die Angelika:

 

Wenn man zu der Überzeugung kommt, dass Gott nicht existiert, dann mögen sich zwar all diese "Probleme" der Sinnsuche an Hand von archaischen Texten und Überlieferungen aus der Vorstellungswelt der Bronzezeit in Wohlgefallen auflösen, wahrscheinlich aber endet die Suche nach Sinn dennoch nicht. Das wenigstens beobachte ich bei zwei meiner Kinder, die sich beide zwar nicht als Atheisten, aber als Agnostiker bezeichnen 

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