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Versöhnung statt Hass


Shubashi

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Ich war vorhin auch mal in einem muslimischen Forum unterwegs, um zu schauen, ob es dort differenzierte Haltungen gibt.

 

Folgende Threads habe ich gleich auf der Startseite gefunden:

 

- Projekt gegen Apartheidsstaat Israel

- Boykottiert Israel im Monat Ramadan

- Bundesregierung erklärt "quasi" Israel darf und kann nicht zur Verantwortung gezogen werden

- Israelische Propagandistin auf Tour im Öffentlich-Rechtlichen

- Marketingidee Siedlerboykott und Israel spielt mit

 

Das waren keine einzelnen Beiträge, sondern eigene Threads.

bearbeitet von corpusmysticum
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4 hours ago, Spadafora said:

es ist wirklich mühsam so etwas zu finden  hier  häufen sich die Antijüdischen Vorfälle


Ich habe jetzt wieder die „Jüdische Allgemeine“ digital über iKiosk abonniert (diese Papierberge jede Woche sind nicht mehr mein Ding), und da finden sich einige Treffen und Aktionen, die es leider bisher nicht ins Internet schaffen. In Erfurt und Neukölln versucht man z.B. religionsübergreifend zu Gesprächen, was wohl in Erfurt auch gut klappt. Ausländerbeirat, Migrationsnetzwerk und jüdische Gemeinde nehmen dabei Antisemitismus aus allen Lagern (inkl AfD) ins Visier. 
In Neukölln beteiligen sich wohl div. arabische Vereine an einer Erklärung gegen Antisemitismus, aber ausgerechnet die Moscheegemeinden melden sich auf Anfrage nicht zurück, oder lehnen ab.

(Was mich in meiner Ansicht bestärkt, dass Antisemitismus hierzulande viel zu oft religiös motiviert ist. Was auch ein fragwürdiges Licht auf die tlw. Vermischung von Islamkritik mit angebl. Rassismus wirft - möglicherweise wollen die islamistischen Hetzer hierzulande nicht, dass ihre rein ideologischen Motive aufgedeckt werden.)

bearbeitet von Shubashi
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"Es ist nicht islamisch, Menschen in ihren Häusern zu überfallen, zu töten oder zu verschleppen"  schrieb der Münchner Imam Benjamin Idriz am Tag nach den Anschlägen der Hamas.

Hier ein Bericht der ZEIT über die Bemühungen des Geistlichen um Deeskalation.

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Er sagt:

“Der Krieg in Israel und Gaza ist kein religiöser Krieg, sondern ein rein politisches Problem. Der Islam hat kein Problem mit Juden, im Gegenteil, unsere Religionen sind sich sehr nah." 


Ein Hadith sagt:

“Die Stunde wird nicht schlagen, bis die Muslime die Juden bekämpfen und töten, sodass die Juden sich hinter Steinen und Bäume verstecken. Die Steine oder Bäume sagen jedoch: O, Muslim! O, Diener Gottes, ein Jude versteckt sich hinter mir. Komm und töte ihn!“

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Al-Gharqad


Neinein, alles nicht religiös. Oder er meinte, der Kampf gegen die Juden wäre nicht Teil der 5 Säulen des Islam, sondern seiner politischen Aspekte. Vielleicht hat der Imam auch nur vergessen, dass der Islam sich nicht nur als Religion, sondern als allumfassendes System versteht.

 

Das ist es übrigens was ich meine, wenn ich sage, dass die Muslime in Deutschland einen offenbar für blöd halten. 

bearbeitet von corpusmysticum
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So traurig der Anlass in einer ohnedies schon krisengeschüttelten Welt ist, aber wer ernstlich und nicht nur als rhetorisches Beruhigungsmittel meint, was aktuell zwischen Israel und Palästina geschieht und was sich sozusagen bis vor unsere Haustüre fortsetzt, habe mit dem Islam nichts zu tun oder sei nicht islamisch, der glaubt wohl auch an den Weihnachtsmann. 

 

Man kann, wie man an einigen Beiträgen sieht, auch blind und taub sein wollen. 

bearbeitet von Studiosus
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In Hollywood verurteilen immerhin 700 Prominente die Massenmorde der Hamas. 
In Deutschland ist man strikt dagegen mit Juden Solidarität zu zeigen, lt. „Welt“ hagelte es auf eine Anfrage nach Solidaritätsstatements wohl flächendeckend Absagen.

Seit UFA-Tagen nichts Neues im deutschen Kulturbetrieb?

 

Edit:

Ein ganz paar mutige B-Prominente gibt es auch in Berlin, aber es scheint auch da, dass es im Umfeld eher negativ aufgenommen, sich mit Israel zu solidarisieren.

bearbeitet von Shubashi
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vor 9 Stunden schrieb corpusmysticum:

Er sagt:

“Der Krieg in Israel und Gaza ist kein religiöser Krieg, sondern ein rein politisches Problem. Der Islam hat kein Problem mit Juden, im Gegenteil, unsere Religionen sind sich sehr nah." 


Ein Hadith sagt:

“Die Stunde wird nicht schlagen, bis die Muslime die Juden bekämpfen und töten, sodass die Juden sich hinter Steinen und Bäume verstecken. Die Steine oder Bäume sagen jedoch: O, Muslim! O, Diener Gottes, ein Jude versteckt sich hinter mir. Komm und töte ihn!“

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Al-Gharqad


Neinein, alles nicht religiös. Oder er meinte, der Kampf gegen die Juden wäre nicht Teil der 5 Säulen des Islam, sondern seiner politischen Aspekte. Vielleicht hat der Imam auch nur vergessen, dass der Islam sich nicht nur als Religion, sondern als allumfassendes System versteht.

 

Das ist es übrigens was ich meine, wenn ich sage, dass die Muslime in Deutschland einen offenbar für blöd halten. 

Genau darum ist der Islam eben nicht mit einer freiheitlichen Demokratie vereinbar.

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Ich bin auf diesen Beitrag des ORF vom 15.10. gestoßen (zufällig, weil da auch ein kurzes Interview mit David Steindl-Rast vorkommt). Hier spricht z. B. die Rabbinerin Idit Lev davon, dass Israel keine Rache üben darf. Spricht auch über Fehler, der Regierung Israels und über Israelis, die Palästinenser aus dem Westjordanland vertreiben. (Dieser selbstkritische Blick ist m. E. sehr wichtig und es wird mehrmals erwähnt, dass es Ähnliches auch auf palästinensischer Seite gibt.) In dem Beitrag kommen israelische Friedensaktivistinnen von "Frauen wagen Frieden" zu Wort. Es gibt hier wohl schon seit Jahren israelisch-palästinische Freundschaften. Außerdem immer wieder Bemühungen, eine politische Lösung am Verhandlungstisch zu erzielen. Es ist auch ein Ausschnitt aus einem Beitrag von 2014 dabei. Anat Heffetz vom Kibbutz Nirim sagte damals bereits, dass bisher nie jemand wirklich versucht hat, eine nachhaltige, politische Lösung zu erzielen. Der ständig Kreislauf "Sie schießen auf uns und wir schießen auf sie, hat zu gar nichts geführt."

 

 

vor 10 Stunden schrieb corpusmysticum:

“Der Krieg in Israel und Gaza ist kein religiöser Krieg, sondern ein rein politisches Problem.

Genau das sehen wohl auch viele Juden und Christen in Israel so. In dem von mir oben verlinkten Beitrag sagt Judith Stelmach (Projektmanagerin im Israel-Büro der Friedrich-Ebert-Stiftung) dass dieser Konflikt in erster Linie ein politischer und kein religiöser Konflikt ist. Sie beschreibt dann welche Rolle religiöse Extremisten auf beiden Seiten in diesem Krieg spielen.

 

Auch in der aktuellen Folge dieser Sendung (vom 22.10) geht es um den Krieg in Israel. Da spricht Markus Bugnyár (Leiter des österreichischen Pilgerhospiz in Jerusalem) auch davon. Er sagt: "Religion und religiöse Argumente kommen erst dann zu so einem Konflikt dazu, wenn die Politiker mit ihrem Latein am Ende sind."

 

 

bearbeitet von Aleachim
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Das ist zwar nicht unmittelbar etwas zur aktuellen Eskalation, aber das jüdische Museum Hohenems arbeitet seit Jahren an diesen Themen (die aktuelle Ausstellung ist in diesem Kontext auch interessant) und lädt auch immer wieder an gegenseitiger Verständigung interessierte Muslime zu Vorträgen und Diskussionen ein.

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Hanno Loewy, der Direktor des jüdischen Museums, bemüht sich auch sonst immer neu um einen differenzierteren Blick.

 

Was er über BDS sagt, gilt wohl ganz allgemein: "BDS erweist sich aber nicht zuletzt als Mittel der Einschüchterung gegenüber Palästinenser*innen, die an jeder Zusammenarbeit mit Israelis gehindert werden sollen. Jeder Versuch, gemeinsame Strukturen aufzubauen, die Auswege aus dem nationalistischen Patt beider Seiten eröffnen könnten, wird so torpediert."

Es scheint ungemein schwierig, sich für ein Anliegen zu engagieren und dabei der Versuchung zu widerstehen, zu polarisieren und Fronten zu verhärten und dadurch neue Konflikte zu povozieren. Auch das Forum hier ist ein ständiger Beleg dafür.

Insofern danke an Shubashi für diesen Thread.

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vor 5 Minuten schrieb Ennasus:

 

Sugarcoating auf höchstem Niveau...

 

"Dabei sind die muslimischen Communitys in Österreich von einer enormen Vielfalt geprägt, was Herkunftsland, Erstsprache, kultureller Background, Zugehörigkeit zu einer islamischen Glaubensrichtung, Religiosität, politische Einstellung, soziale Zugehörigkeit oder Bildungsgrad betrifft."

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4 hours ago, Flo77 said:

 

Sugarcoating auf höchstem Niveau...

 

"Dabei sind die muslimischen Communitys in Österreich von einer enormen Vielfalt geprägt, was Herkunftsland, Erstsprache, kultureller Background, Zugehörigkeit zu einer islamischen Glaubensrichtung, Religiosität, politische Einstellung, soziale Zugehörigkeit oder Bildungsgrad betrifft."


Du bist immer so negativ. Ich bin ja nun wirklich nicht unkritisch, aber wenn man jeden Versuch des Dialogs gleich schlechtredet, wird kaum was in Gang kommen. Und was ist die Alternative? Der Terror und die Drohungen der Islamisten doch sicher nicht….

bearbeitet von Shubashi
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vor 2 Minuten schrieb Shubashi:


Du bist immer so negativ. Ich bin ja nur wirklich nicht unkritisch, aber wenn man jeden Versuch des Dialogs gleich schlechtredet, wird kaum was in Gang kommen. Und was ist die Alternative? Der Terror und die Drohungen der Islamisten doch sicher nicht….

Das ist wie mit dem Nationalsozialismus. An dieser Ideologie ist auch nichts Positives. Oder willst Du mit einem Nazi ernsthaft über die Anwendung der Rassenideologie Hitlers im modernen Staatswesen diskutieren?

 

"Es gibt auch moderate Muslime" hat ungefähr den gleichen Klang wie "es waren nicht alle Nazis schlimm".

 

Was dabei herauskommt sieht man bei der Journalistin "Nabil"(?) in ihrem Hamassprecher-Interview: nicht Israel das Existenzrecht abzusprechen ist das Problem der Hamas sondern daß sie die falschen Methoden anwenden, die den Rest der islamischen Welt schlecht dastehen lassen.

 

Mich würde nicht wundern, wenn es in den 40ern in den USA Deutsche gegeben hat, die auch dachten: "Das mit den Juden ist ja im Prinzip richtig, aber mit der Methode ruiniert er unsere Reputation".

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Achso und das Sugarcoating bezog sich auf die Art der Darstellung der Realität.

 

Zu schreiben "Wir haben uns da ein Gemisch an Menschen ins Land geholt, die im Clinche miteinander liegen und bei denen es schwere Defizite bei der Integration in unsere Kultur, unsere Sozialsysteme und unser Wirtschaftsleben gibt, die aufgrund des Primates der eigenen Religion und Kultur nicht behoben werden können." würde sich kein "Versöhnungsblatt" trauen.

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Wenn Herr Schramm von der jüdischen Gemeinde in Erfurt es schafft, mit Herr Höcke zu konferieren, dann sollte es auch möglich sein, einen kritischen Islamdialog zu führen. Die AfD kann mam sich genausowenig wegwünschen wie den überwiegend konservativen Islam, also hilft nur reden.

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Also auf die Gefahr hin hier gelyncht zu werden, behaupte ich mal, dass das AT das wirkungsgeschichtlich einflussreichste da weltweit verbreitetste Buch ist, in dem völkisches Denken verbreitet wurde. Ist halt das genuine Produkt einer Volksreligion, zur Abfassungszeit im historischen Kontext ethisch normal.

 

Das NT hat zum Ziel "alle Völker zu Jüngern zu machen" und wirkungsgeschichtlich machen dann Christentum und Islam dann jeweils sich selbst zum Gottesvolk und beziehen sich auf Heilige Schriften. Alle drei führen für Gott und Vaterland alle möglichen Kriege. Jüdische Kriege, "God save the Queen" das Emire und die Kronkolonien, "God save America", Amerika first. Die deutschen Nazionalsozialisten rufen "Gott mit uns!" andere Deutsche rufen in den Kirchen "Wir sind das Volk" oder "Deutschland, Deutschland über alles" usw. Die Liste ist schier unendlich und es ist erschreckend wie tief dieser völkische Stachel in vielen Völkern sitzt.

 

Es gibt auch andere Ursachen dafür, nicht zu jeder Zeit und überall ist die Ursache dafür das AT, das will ich damit nicht sagen. Aber da wo dieses alttestamentliche Gedankengut nicht genügend ethisch-moralisch hinterfragt übernommen wurde, wirkt es bis heute als Katalysator für den Hass in weiten Gebieten der Erde. Machthaber, seien es religiöse, politische oder wirtschaftliche Machthaber, machen sich dieses tiefsitzende, weil seit vielen Generationen ständig in Ritualen und Liturgien wiederholte Gedankengut zu nutze. 

 

Dieses Gedankengut steckt auch als strukturelles Problem tief in autoritären Glaubensgemeinschaften, Institutionen und Staatsformen, die hierarchisch strukturiert und organisiert sind. Das ist so ein Splitter und Balken im Auge Ding, darum wäre es dem Frieden dienlich den Ball möglichst flach zu halten, und zuerst mal vor der eigenen Haustür zu kehren.

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vor 5 Stunden schrieb SteRo:

Hass ist sicher nicht richtig, aber "Versöhnung" hat in bestimmten Kontexten ein unangemessenes "Gschmäckle".

Soll heißen: ich glaube wer jetzt von "Versöhnung" spricht, kann dies nur aus der Perspektive einer sicheren Zuschauerloge bzw edler Gesinnung im Elfenbeinturm tun ... also von Orten aus, die absolut sicher vor Raketeneinschlägen und Terrorüberfällen sind.

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