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Versöhnung statt Hass


Shubashi

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vor 21 Stunden schrieb Die Angelika:

 

Das magst du glauben. 

Offensichliches muss man nicht glauben und es ist offensichtlich, dass die edlen Redner von Orten aus reden, die sicher vor Raketeneinschlägen und Terrorüberfällen sind (der Kontext waren die Raketeneinschlägen und Terrorüberfälle der Hamas).

 

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Könnt ihr nicht wenigstens diesen einen Thread so stehen lassen, wie er gedacht war?
Mit Beispielen für Initiativen, die nicht immer dieselben destruktiven Zugänge wiederholen, sondern andere, kosntruktive, versöhnliche Wege suchen?

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Ich weiß leider nicht, ob man Kommentare in der Washington Post lesen kann ohne Abo, aber steht heute ein guter Kommentar, der auf die elementare Basis menschlicher Versöhnung auch im Nahen Osten verweist.

Der Kommentator verweist auf seine Erfahrungen, die er im Zusammenleben mit einer palästinensischen Familie im Westjordanland in den 80 Jahren machte, und wie später israelische Siedlungsaktivitäten der Familie ihren geliebten Weinberg nahmen.

Er erzählt am Ende aber auch von einem der Söhne:

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….But Kashkeesh told me a story during one of my visits that suggests the human mystery that allows reconciliation, even after the worst tragedies. When he was a young man, Kashkeesh had joined a guerrilla group and was imprisoned by Israel for six years. When he was released at 29, he took a job at an Israeli resort.

One day, he told me, an Israeli infant fell into the swimming pool. Though he couldn’t swim, Kashkeesh jumped in and rescued the boy. When an Israeli asked him later why he had risked his life to save a Jew, Kashkeesh answered that the child was a human being. How could he do otherwise?

I hate Hamas for poisoning that spirit of shared humanity. I’m angry at Israel, too, when it forgets that there are Palestinians like Kashkeesh who share universal values — and would build something decent, if they had a chance.

 

 

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Ein gemeinsamer Vortrag des muslimisch-islamischen Ehepaars Mendel-Cheema und Frau Sarah Levy in Frankfurt a.M.

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…Saba-Nur Cheema erzählt von den wenigen arabisch-israelischen Schulen, die es im Land gibt, und von den Friedensdörfern, in denen ein Zusammenleben über religiöse Grenzen hinweg erprobt wird. Dass solche Initiativen auch nach den Attentaten vom 7. Oktober noch zusammenhalten, nennt sie ein gutes Zeichen.

 

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Frau Baerbock besucht einen Kindergarten in Berlin.

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Baerbock hört zu und fragt, es geht um den Krieg, um das Konzept als jüdischer Kindergarten, in dem die Kinder sich mal nicht als Minderheit erleben sollen, und um eine gute Kooperation mit einem muslimischen Kindergarten, der nach dem 7. Oktober ein Paket zur Aufmunterung geschickt habe: Bilder für die Kinder, Kaffee und Kekse für die Betreuer. ….

 

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Gestern war auf Bayern 2 dieses Interview mit dem Islamwissenschaftler Abdel-Hakim Ourghi. Er benennt das ganz klar, wie tief der Antisemitismus im Islam verwurzelt ist. Er erzählt davon, dass ihm als Kind in Algerien beigebracht wurde, dass Juden Täter seien, nicht Opfer. Und dass das auch heute noch ganz selbstverständlich so an muslimische Kinder weitergegeben wird. Er hat erst in Deutschland erfahren, dass das alles so nicht stimmt.

 

Nun könnte man vielleicht denken, dieses Interview passt gar nicht recht in diesen Thread. Es bestätigt ja das, was z. B. @phyllis und andere immer wieder betonen. Dass nicht nur die radikalen Muslime Antisemiten sind, sondern wohl auch viele andere "normale", vielleicht sogar liberale Moslems mit dem "Feindbild Jude" aufwachsen.

 

Aber Ourghi kritisiert ja diese Indoktrination im Islam. Und er ist selbst ein Beispiel dafür, dass es Moslems gibt, die trotz Indoktrination in der Kindheit, irgendwann umdenken.

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Ich möchte noch allgemein sagen, dass für mich die Beispiele in diesem Thread wie kleine Lichter in der Dunkelheit sind.

 

Und jedes Licht, sei es auch noch so klein, erhellt die Dunkelheit ein kleines bisschen. Auch wenn immer wieder beklagt wird, dass das doch gar nichts bringt, wenn der ein oder andere anders denkt und spricht, als die Mehrheit. Die Dunkelheit hat keine Macht gegen das Licht. Und wenn wir diese kleinen Lichter hier und überall wo wir sind teilen, ist das so, wie wenn an diesen Beispielen kleine Teelicher angezündet werden, damit es noch ein bisschen heller wird. Und dagegen kann auch die Klage, dass das doch viel zu wenig ist, nichts ausrichten.

 

Ich hoffe darauf, dass diese Lichter weitergegeben werden, statt seine Kerze wegzuwerfen, weil so eine kleine Flamme nutzlos scheint.

 

https://www.youtube.com/watch?v=KrrkXEESC-A

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  • Alfons locked this Thema

Thread wieder geöffnet.

Gerade habe ich hier eine Reihe von off-topic-Stellungsnahmen entfernt. Dieser Thread ist ausdrücklich NICHT zur Diskussion über den aktuellen Krieg im Nahen Osten gedacht, sondern soll - ich zitiere den Thread-Eröffner ...

Zitat

[...] wirklich einfach mal das Positive aufzeigen, das einzelne Menschen oder auch Gruppen für den Dialog unter Menschen tun, ohne erst nach Religion oder Herkunft zu fragen. 

 

Für die Auseinandersetzungen zwischen Israelis und Palästinensern gibt es einen eigenen Thread.

Alfons als Moderator

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  • Alfons unlocked this Thema
vor 4 Stunden schrieb Aleachim:

Gestern war auf Bayern 2 dieses Interview mit dem Islamwissenschaftler Abdel-Hakim Ourghi

Nachtrag: Das Interview kommt in dem verlinkten Beitrag nach ca. 10 Minuten.

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Leider nicht verlinkbar, aber gestern gab es im „Tagesspiegel“ ein sehr interessantes Interview, wie Lehrer auf dem Berliner „Rütli-Campus“ versuchen, die Schüler von religions- und herkunftsbedingten Feinbildern abzuhalten. Dabei scheint es durchaus gut zu funktionieren, die verschiedenen Gruppen dafür zu gewinnen, sich in die Ängste und Sorgen jeweils anderer hineinzuversetzen.

Oftmals ist es dabei die prekäre oder dysfunktionale Familiensituation, die für radikale Ideen anfällig macht. 
Jedenfalls war es gut zu lesen, dass dort wohl sehr engagierte Pädagogen, auch mit muslimischer Biographie, um jeden Schüler kämpfen, und zwar durchaus erfolgreich.

(Was den Staat nicht davon entbindet, den diversen Extremisten und geistigen Brandstiftern Paroli zu bieten.)

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vor 12 Minuten schrieb Shubashi:

Oftmals ist es dabei die prekäre oder dysfunktionale Familiensituation, die für radikale Ideen anfällig macht. 

NEIN! Was Du nicht sagst.

 

Gut, daß war in den 80ern schon bekannt, aber wen interessiert's.

 

gehörte mal zum kulturellen Allgemeinwissen...

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On 10/24/2023 at 12:37 AM, Alfons said:

In Köln haben Vertreter von vier muslimischen Verbänden die dortige Synagoge besucht und sich dabei deutlich gegen den Hamas-Terror ausgesprochen. Der Vorstand der jüdischen Gemeinde nahm eine Einladung zum Gegenbesuch in einer Moschee an.

Ein Bericht darüber wurde bereits in einem anderen Thread verlinkt (Danke dafür), ich finde, er gehört auch in diesen Thread.



 


Dieser Bericht hatte mich eigentlich sehr positiv überrascht, leider scheint die Ditib aber mal wieder ein Doppelspiel zu versuchen und veröffentlicht die gemeinsame Erklärung nicht.

 

Dafür scheint mir dieser Bericht herauszustellen, worauf es bei Solidarität wirklich ankommmt:

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…..Ob sie das glauben könne? Patterson zuckt mit den Schultern. Ihre Tochter schrieb später eine Schularbeit über Frau Schubert. Auch heute reden sie noch oft miteinander. Und ausgerechnet die Begegnung mit dieser früheren Hitler-Anhängerin macht Patterson an diesem Tag Hoffnung, dass die Zivilisation am Ende doch stärker ist als die Barbarei. „Einfach eine gute Begegnung am Tag“, sagt sie. Das reiche ihr schon.


Es gilt bei Versöhnung und Solidarität wohl auch nur diese einfache Wahrheit: es gibt nichts Gutes, außer man tut ist.

bearbeitet von Shubashi
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"Nach dem Terror - Gemeinsam gegen den Hass" ist der Titel einer Veranstaltung am 20. November in der Jüdischen Kulturgemeinde Dortmund. Der Autor Igal Avidan spricht dort über "Perspektiven der Versöhnung zwischen Juden und Arabern in Israel". Veranstalter sind neben der Jüdischen Kultusgemeinde die Konrad-Adenauer-Stiftung und die Kommende Dortmund.

Igal Avidan setzt sich seit vielen Jahren für eine Versöhnung jüdischer und arabischer Menschen vor allem in Israel ein. In seinem Buch "...und es wurde Licht!", erschienen im Frühjahr dieses Jahres, beschreibt er Israel als ein Land, in dem Juden und Araber längst zu einem Zusammenleben gefunden haben, das den Vorstel­lungen von ewigem Hass nicht entspricht. Im Alltagsleben in Israel, versichert Avidan, seien gegenseitige nachbarschaftliche Hilfe und Freundschaft normaler als Hass und Gewalt.

 

Wenn ich hier anekdotisch einfüge, wie sehr ich mich gewundert habe, als arabische Händler mir vor ein paar Jahren in der Altstadt von Jerusalem Kippas zum Kauf anboten, darunter Kippas in Tarnfarben, Camouflage-Look - was meine Begleiterin, Soldatin der israelischen Armee, gar nicht seltsam fand - wirft das ein Licht auf das verwirrende Verhältnis der Volksgruppen in Israel. Zu dem auch gehört, dass meine Begleiterin einige Gassen mied, durch die ich als Ausländer unbehelligt schlendern konnte.

 

Die Konrad-Adenauer-Gesellschaft schreibt in ihrer Einladung an mich: "Aufgrund der Sicherheitsvorschriften bitten wir um verbindliche Anmeldung" - das wirft dann aus anderer  Richtung ein Licht darauf, wie gefährdet diese Versöhnung jetzt ist.

Hier ein Link zu dem Buch von Igal Avidan. Und hier ein Link zu der Veranstaltung, falls jemand dabei sein möchte.

 

bearbeitet von Alfons
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Ich muss gestehen, dass mich inzwischen dieser Thread frustriert. Ich hätte mir eigentlich erhofft, dass es deutlich mehr Versuche gibt, diese erschreckende KLuft zwischen den Religionen institutionell aktiv zu überwinden.

Ist das einfach nur durch die mangelnde Berichterstattung der Medien bedingt, oder ist die Kluft wirklich so unüberbrückbar tief? 

Wie sieht es in den Schulen aus (hier sind ja einige Lehrerinnen aktiv, gerade im Bereich Religionserziehung) - alles im Eimer, nur das große Schweigen, oder vielleicht doch zaghafte Bemühungen des gegenseitigen Verständnisses?

 

Edit:

Jetzt habe ich doch noch etwas Positives gefunden:

 Verurteilung von Antisemitismus, Hass, Terror und Gewalt durch Ahamdiyya Deutschland.

 

bearbeitet von Shubashi
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vor 19 Minuten schrieb Shubashi:

Wie sieht es in den Schulen aus (hier sind ja einige Lehrerinnen aktiv, gerade im Bereich Religionserziehung) - alles im Eimer, nur das große Schweigen, oder vielleicht doch zaghafte Bemühungen des gegenseitigen Verständnisses?

Tja... "leider" nur blonde Kinder an der Schule meiner Tochter. Deswegen kann ich da nichts beitragen.

 

Ansonsten gab es hier zwar ein mit Müh und Not zustande gebrachtes schlechtbesuchtes interreligiöses Friedensgebet, eine Verurteilung des Terrorangriffs der Hamas gab es aber von Seiten der muslimischen Gemeinden zu keinem Zeitpunkt.

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Das wolltest du doch.

Versöhnung ist nur da möglich,wo Kinder nicht getrennt werden.

 

Ich habe auch den starken Eindruck  dass aufeinander zugehen und Kluft überwinden momentan skeptisch beäugt wird und schnell in den Verdacht kommt  den angeblich  "Falschen" zu nahe zu stehen.

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vor 2 Stunden schrieb Shubashi:

Edit:

Jetzt habe ich doch noch etwas Positives gefunden:

 Verurteilung von Antisemitismus, Hass, Terror und Gewalt durch Ahamdiyya Deutschland.

Ja, die Ahmadiyya sind liberal. Und deswegen (Wikipedia):

Die Ahmadiyya ist die meist verfolgte muslimische Gemeinde. Die Ahmadiyya Muslim Jamaat wird wegen ihrer abweichenden Lehrmeinungen von vielen Muslimen als nicht-islamisch abgelehnt und ihre Anhänger in einigen Ländern religiös benachteiligt bzw. verfolgt. In Pakistan wurden eigens Parteien gegründet, die sich den Kampf gegen den sogenannten Qadianismus als Hauptbestandteil ihres Parteiprogrammes gemacht haben, in Saudi-Arabien steht die vorherrschende Lehrmeinung der Wahhabiten im strikten Gegensatz zur Ahmadiyya-Lehre. So wurden Anhänger der Ahmadiyya-Bewegung rechtlich als Nichtmuslime erklärt und haben somit keinen rechtlichen Anspruch auf Visa und können somit nicht am Haddschteilnehmen.


Noch Fragen, Kienzle?

 

Werner

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vor 7 Stunden schrieb corpusmysticum:

Hast Du mal die Texte der Ahmadiyya über das Christentum gelesen? Wenn DAS liberal ist…

 

Das kommt darauf an, was „liberal“ für Dich bedeutet. Sie sind theologisch natürlich nicht liberal, politisch schon eher (doch nicht mit westlichen Maßstäben vergleichbar).

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Weil auch kleine Zeichen wichtig sind: Die Gedenkveranstaltung zur Kristallnacht bei mir im Ort wurde in diesem Jahr von Schülern des Städischen Gymnasiums gestaltet, zu denen viele Muslime gehören.
 

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vor 2 Stunden schrieb Alfons:

Weil auch kleine Zeichen wichtig sind: Die Gedenkveranstaltung zur Kristallnacht bei mir im Ort wurde in diesem Jahr von Schülern des Städischen Gymnasiums gestaltet, zu denen viele Muslime gehören.
 

Schulveranstaltung... die mussten...

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vor 3 Minuten schrieb Flo77:

Schulveranstaltung... die mussten...

Nein es gibt das natürlich. Ich kenn auch einige Moslems, die nicht radikal sind. Allerdings ist nur eine dabei, die ich als religiös im engeren Sinn bezeichnen würde. Die anderen sind Moslems in dem Sinn, wie die meisten Deutschen Christen sind, also formal, mit feiern der wichtigsten Feste als Familienereignis mit viel Essen.

Da gibt’s auch keine Integrationsprobleme.

 

Werner

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vor 10 Minuten schrieb Flo77:

Schulveranstaltung... die mussten...

 

Danke für deine konstruktive, aufbauende und Mut machende Einordnung.

Du hast die bewegenden Ansprachen der Mädchen und Jungen gehört? Wo hast du gesessen? Ich habe dich nicht gesehen. 

 

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