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Die Judasmentalität


Erich

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In der Vergangenheit sind unfehlbare Entscheidungen von Päpsten aber immer in besonders feierlicher und hervorgehobener Form verkündet worden. Ein einfaches "Genehmigt - J.P.II" kommt mir da etwas mager vor. Die Kirche - die ja äußerst penibel ist, wenn es um formale Fragen geht - wird doch in einer so zentralen Frage nicht plötzlich schlampig werden.

meine Meinung: das ist weniger Schlamperei, sondern eher die Tendenz (getrieben durch Joseph Ratzinger?), den Unfehlbarkeitsbegriff auszuweiten.

 

Literatur dazu z. B.:

Auf fehlbare Weise unfehlbar?

Zu einer neuen Form päpstlichen Lehrens.

 

Grund für diese Tendenz meiner Meinung nach: Angst, daß alles zerfließt und der (untaugliche) Versuch, Dämme zu errichten und Pflöcke einzurammen.

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Sind Enzykliken eigentlich unfehlbar?  :blink:

Normalerweise nicht.

"Im Februar 1997 gab der Päpstliche Rat für die Familie einen Leitfaden für Beichtväter heraus. Er ist "auf ausdrücklichen Wunsch des Heiligen Vaters" erstellt worden. Darin wird gesagt: "Die Kirche hat stets gelehrt, daß die Empfängnisverhütung, das heißt jeder vorsätzlich unfruchtbar gemachte Akt, eine in sich sündhafte Handlung ist. Diese Lehre ist als definitiv und unabänderlich anzusehen." Das ist die Lehre von "Humanae vitae". Ein Sprecher des Vatikans erklärte und schrieb nach der Veröffentlichung jener Enzyklika: sie sei kein unfehlbares Dokument. Der Päpstliche Rat versieht die Lehre mit einem Zusatz über deren Endgültigkeit und Unabänderlichkeit. Dieser Zusatz ist bislang eine Behauptung. Hoffentlich melden sich genügend Bischöfe, die diesen Zusatz bestreiten. Andernfalls kann der Papst wie geschehen nach der alten Rechtsregel handeln: "Wer schweigt scheint zuzustimmen" ("Qui tacet consentire videtur"). Das Schweigen der Bischöfe würde dann als Ausdruck bestätigender stillschweigender Überzeugung verstanden."

 

Quelle. dort: Buchstabe f).

 

"Endgültigkeit" und "Unabänderlichkeit" sind die typischen Begriffe für die oben beschriebene "neue Form des Lehrens".

 

Die Versuche, die Enzyklika Humanae Vitae nachträglich "irgendwie" unfehlbar zu machen, laufen durchaus. Das große Hindernis ist (noch), daß bei der Verkündung der Enzyklika ausdrücklich darauf hingewiesen wurde, daß es sich nicht um eine unfehlbare Entscheidung handele.

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Ich fragte deswegen, weil ich in letzter Zeit eine Tendenz beobachte, dem "ordentllichen Lehramt" mehr und mehr die gleiche Unfehlbarkeit wie den "Ex Cathedra" Verkündigungen zuzusprechen.

Das sehe ich gar nicht.

Wo siehst Du denn diese Tendenz?

siehe meine beiden vorstehenden Beiträge.

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