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Aktuelle Abtreibungszahlen


Benedikt

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Ach Zwilling,

 

hast Du schon mal Kontakt gehabt mit Frauen, die abgetrieben hatten oder die es ursprünglich wollten? Hast Du sie gefragt, warum Adoptionsfreigabe für sie nicht in Frage kam? Es ist doch nicht so, dass diese Frauen in ihrer schwierigen Situation sofort affektartig zu einer Beratungsstelle laufen, den Schein holen und weg damit. Sie denken doch vorher nach, das ist doch klar. Nur aus mir bisher nicht nachvollziehbaren Gründen kommt Adoption als Alternative da kaum in Frage. Alle Gründe, die mir genannt wurden, klangen nach "lieber tot als jemand anderem gehören", "lieber tot als nach Jahren wiedersehen" usw. Ich würde ja gerne Gründe hören, die diesen meinen Eindruck ändern. Nur, wer nennt sie mir?

Und was diese Beratung als solche angeht: den meisten Frauen ist vorher wie nachher überhaupt nicht klar, was bei einer Abtreibung wie passiert und wie weit ihr Kind bereits entwickelt ist (die meisten Abtreibungen finden um die 9. SSW statt). Es erzählt ihnen auch niemand!! Es geht nicht um Abschreckung, aber die Tragfähigkeit ihrer Entscheidung sollten die Frauen schon beachten. Sie wissen es einfach nicht, die einen finden Abtreibung eh toll (Pro Familia), die anderen halten die Frauen anscheinend für zu dumm, Fotos und medizinische Informationen reflektiv zu verarbeiten. Rede doch mal mit Gynäkologen, frage sie, wieviel Frauen wirklich wissen, was bei der geplanten Abtreibung passiert, wie es in ihrem Bauch aussieht. Vorenthaltung dieser Information halte ich für bewusste Verdummung der Frauen.

 

Aber bitte, kann mir eine Frau hier erzählen, warum Abtreibung viel häufiger gewählt wird als Adoptionsfreigabe, warum das okay ist? Ich verstehe es wirklich nicht!

 

Paz Y Bien,

Ralf

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>>Strafandrohungen für Abtreibungen beseitigen diese Probleme jedoch keineswegs.<<

 

Seid Beginn der siebziger Jahre geistert dieses Argument als Status Quo der Abtreibungsberfürworter durch den Blätterwald und anderswo! Verläßliche Zahlen hingegen wurde der Bevölkerung nicht geliefert. Natürlich gibt es die nicht! Schon klar. Aber Strafandrohung verhindert auch keinen Mord, keinen Banküberfall und keine Vergewaltigung. Dies ist dann ebenso hinzunehmen und die Justiz sollte diesem Tatbestand doch endlich Rechnung tragen, und das Strafrecht dahingehend ändern o.g. Verbrechen zwar als rechtswidrig einzustufen, dem Täter aber die Möglichkeit zugestatten, durch eine Beratung vor seinen Taten, dieselben straffrei begehen zu können!

 

Man sieht wie absurd dieses Argument ist. Absurd allerdings nur in den Augen derer, die davon ausgehen dass Abtreibung ein Verbrechen ist. Wenn allerdings die vorgeburtliche Tötung ungeborenen Lebens kein Verbrechen mehr darstellt, (rechtswidrig aber straffrei!) dann brauchen wir keine juristische Belehrung, keine Beratung und keinen Schein.

 

>>Bei der Auslegung von Geboten hat auch Christus gefordert, dass diese dem Menschen dienen muss. In diesem Sinne muß auch die Verantwortung bei Geboten wie, du sollst nicht töten, immer wieder überprüft werden.<<

 

Diese Aussage ist ebenso nichtssagend wie aussagekräftig, wenn sie vor dem Hintergrund bestehender Abtreibungspraktiken in unserem Land gesehen werden.

 

Nichtssagend in der Hinsicht dass die Überprüfung der menschlichen Verantwortung in Bezug auf das Gebot: Du sollst nicht töten, endet in dem Ergebnis, die Frau hat das alleinige Recht zu entscheiden wer geboren wird oder nicht!

Dies ist eine Umkehrung der Auslegung dieses Gebotes und keine verantwortliche Überprüfung! Sie dient weder der Frau, dem ungeborenen noch der Menschheit insgesamt!

 

Aussagekräftig in der Hinsicht dass die Überprüfung der menschlichen Verantwortung in Bezug auf das Gebot: Du sollst nicht töten, endet in dem Ergebnis, dass allein Gott der Spender allen Lebens ist, der die Menschen an der Schöpfung verantwortlich teilnehmen lässt und es nicht duldet dass die Menschenwürde seiner Geschöpfe von seinen Geschöpfen mit Füssen getreten wird.

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>>Vorenthaltung dieser Information halte ich für bewusste Verdummung der Frauen.<<

 

Wenn dieses Statement aus dem Mund eines Mediziners doch endlich ernst genommen würde. Mal ganz von der Verdummung abgesehen, wer will als Gynäkologe oder die sich als solche bezeichnen, schon auf eine sichere Einnahmequelle verzichten, die ihm jede Abtreibung bringt?

 

 

>>Aber bitte, kann mir eine Frau hier erzählen, warum Abtreibung viel häufiger gewählt wird als Adoptionsfreigabe, warum das okay ist? Ich verstehe es wirklich nicht!<<

 

Du bist der Antwort näher als Du denkst! Um es kurz zu machen, die Abtreibung wird nicht mehr als solches erkannt was es ist! Nämlich ein Verbrechen! Die systematische Vorenthaltung der wahren Vorgänge bei einer Abtreibung seitens der Medizin, des Staates und leider auch der Kirche, hat zu diesem Mißstand nicht unerheblich beigetragen.  

 

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Zitat von Ralf am 11:18 - 20.Oktober.2001

Aber bitte, kann mir eine Frau hier erzählen, warum Abtreibung viel häufiger gewählt wird als Adoptionsfreigabe, warum das okay ist? Ich verstehe es wirklich nicht!

Lieber Ralf!

Eine Frau, die ihr Kind austrägt, läuft im 8. oder 9. Schwangerschaftsmonat (ca. ab der 32. SSW) mit nem ziemlich dicken offensichtlich schwangeren Bauch herum. Wenn der Bauch auf einmal weg ist, und kein Kinderwagen, kein garnichts da - dann wird erst einmal blöde nachgefragt. Kindstötung? Adoptionsfreigabe? => Mörderin! bzw: Rabenmutter! Wie kann sie nur!

 

Die Abtreibung findet zu einem Zeitpunkt statt, wo - außer dem Gynäkologen (und eventuell dem Erzeuger) niemand etwas weiß - frau erspart sich jede Menge blöde Nachfragen und dumme Sprüche. Es ist ja sooo bequem, und keiner merkt was. Später kommt dann vielleicht die Krise, das böse Erwachen "was hab ich nur getan, mein eigenes Kind getötet" - aber dann ist es zu spät.

 

Schau doch einfach mal fern; letzten Donnerstag abend, SAT1 "alpha team - die Lebensretter im OP" da sagte doch ein Vater zu seiner 16-jährigen Tochter (sinngemäß) "wenn du schwanger bist, dann kannste was erleben, dann bring ich dich um." Solange diese Mentalität vorherrscht, wird es weiter Abtreibungen geben.

 

O.K. finde ich das nicht; ich sehe es vor allem als Herausforderung für uns Christen, hier bewußtseinsbildend tätig zu werden. Siehe auch den folgenden Thread: kath. Glaubensgespräche "Tötung von Ungeborenen".

 

Grüße,

Lucia

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Zitat von HAbeNUs am 11:31 - 20.Oktober.2001

dass allein Gott der Spender allen Lebens ist, der die Menschen an der Schöpfung verantwortlich teilnehmen lässt und es nicht duldet dass die Menschenwürde seiner Geschöpfe von seinen Geschöpfen mit Füssen getreten wird.

 

Lieber HAbeNUs,

 

wenn das deine Begründung für die Strafbarkeit eines Schwangerschaftsabbruchs ist, dann ist sie nichts, aber überhaupt nichts wert, NICHTS.

 

Wenn dein Gott schon etwas dagegen haben soll (woher weißt du das eigentlich?), dann sollte er sich auch darum kümmern und dafür Sorge tragen, dass unerwünschte Schwangerschaften unterbleiben. Für einen Schöpfergott eine klitzekleine Kleinigkeit.

 

Aber war er beispielsweise nicht in der Lage, die Menschen vor der Geiseln wie Pest zu bewahren oder heute vor den unterschiedlichsten Krebserkrankungen, dann schafft er dies ja noch weniger.

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Und wenn Gott schon was gegen Raub hat, dann soll er gefälligst dafür sorgen, daß es nur Millionäre gibt, gell? Pedrino, so einen Quatsch kannst Du doch unmöglich ernst meinen!

 

Um unerwünschte Schwangerschaften zu vermeiden, braucht man den lieben Gott nun wirklich nicht zu bemühen. Das kann jeder Mensch durch verantwortliches Handeln selbst.

 

Ebensowenig braucht man den lieben Gott zur Begründung der Strafwürdigkeit von Abtreibungen. Es würde reichen, wenn man sich darauf einigen könnte, daß jeder Mensch das Recht auf Leben hat. Und nachdem wir hier schon wiederholt festgestellt haben, daß jede Festleggung des Beginns von "Mensch sein" willkürlich erscheinen kann, sollte eigentlich gelten: Das menschliche Leben ist ab dem frühesten Zeitpunkt, also der Verschmelzung von Ei und Samenzelle, schützenswert - und zwar um sicher zu sein, daß niemand getötet wird. So einfach ist das, wenn man will. Aber wer will das schon?

 

 

Liebe Grüße

 

Thomas

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Zitat von ThomasBloemer am 13:59 - 20.Oktober.2001

Und nachdem wir hier schon wiederholt festgestellt haben, daß jede Festleggung des Beginns von "Mensch sein" willkürlich erscheinen kann, sollte eigentlich gelten:

 

Lieber Thomas,

 

... sollte gelten: Bejahung der geltende Gesetzeslage.

 

Weder haben die Schwangerschaftsabbruchsgegner "recht", noch haben die Befürworter unrecht, deshalb müssen alle Beteiligten kompromisbereit sein.

 

So wie die Katholen meinen, ihr christlicher Glaube sei das einzig Wahre, so meinen sie, das absolute Schwangerschaftsabbruchsverbot sei das einzig Richtige.

 

In beiden Fällen irren sie. Aber irren ist menschlich.

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Es gibt also für Dich kein Lebensrecht für alle, Pedrino? Verstehe ich das richtig? Deiner Meinung nach ist es Sache des Gesetzgebers, festzulegen, wer unter welchen Umständen über menschliches Leben verfügen darf?

 

Lieben Gruß

 

Thomas

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Zitat von pedrino am 14:55 - 20.Oktober.2001

 

... sollte gelten: Bejahung der geltende Gesetzeslage.


Au weia, pedrino!

Und wenn die geltenden Gesetze die der Rassenhygiene eines gewissen Adolf sind - sind die dann auch zu bejahen?

 

Gesetze sind Menschenwerk uns als solche durchaus fehlerhaft und - je nachdem - änderungsbedürftig.

 

Lucia

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Zitat von ThomasBloemer am 15:48 - 20.Oktober.2001

Deiner Meinung nach ist es Sache des Gesetzgebers, festzulegen .......

 

Es gibt also für Dich kein Lebensrecht für alle

 

Wo lebst du, mein lieber Thomas,

 

der Gesetzgeber regelt gezwungenermaßen (fast) alles des täglichen Lebens. Sogar dass du hier im Internet surfen "darfst", ist in einem Gesetz (vermutlich Fernmeldegesetz, weiß es jemand?) geregelt.

 

 

Die befruchteten Eizelle bzw. das Embryo besitzt das "Lebensrecht", aber kein ausschließliches.

 

Jedes beanspruchte Recht greift automatisch in das nicht ausübbare Recht eines anderen ein. Bei einer Schwangerschaft bzw. einem -abbruch gilt dies auch. Deshalb ist auch hier ein Kompromiß erforderlich.

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Zitat von Lichtlein am 15:59 - 20.Oktober.2001

Gesetze sind Menschenwerk uns als solche durchaus fehlerhaft und - je nachdem - änderungsbedürftig.

 

Liebe Lucia,

 

da hast du vollkommen recht.

 

JE NACHDEM ......

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Hallo allerseits!

 

@Habenus: bevor Katharina aufkreuzt und mir Titelbetrug vorwirft (ich habe mich ja nicht Doktor genannt): ich stehe relativ kurz vor dem 2. Staatsexamen, studiere also noch. Laut K. bin ich also noch kein Mediziner, auch wenn ich schon (in Guatemala) mal als solcher gearbeitet habe. Aber od das mit der Verdummung ein Mediziner sagt oder nicht, ist ja eigentlich egal. Ändert ja nichts am Sachverhalt.

 

@Lichtlein: Ja, diese Gründe kenne ich alle - besonders ältere Damen neigen übrigens zu Titulierungen wie "Rabenmutter", da sie selbst in Kriegszeiten usw. ihre Kinder unter weitaus schwierigeren Zeiten "durchgebracht" haben. Und diese Art von Verurteilung ist sicherlich ein Haupthindernis, aber es wurde mir von Mädchen und Frauen relativ selten als Adoptionshindernis angeführt.

 

@alle: das Hauptproblem ist natürlcih das des Wertmaßstabes. Abtreibung ist eine allgemein akzeptierte Handlung, gilt nicht als Verbrechen. Die Frage ist: führt die Einführung einer Strafe dazu, dass - natürlich nur auf längere Sicht - ein Mentalitätswandel einsetzt? Kann eine gesellschaftliche Strafe dazu führen, dass "man so etwas einfach nicht tut" bzw. die Hemmschwelle weitaus größer wird - nicht wegen der Strafe als solcher, sondern wegen des veränderten individuellen Wertekanons? Ich denke ja, und übrigens ist das ein allgemein angewandtes Prinzip. So dient Strafe bei vielen Taten auch als Signal der gesellschaftlichen Ächtung einer Tat: nachwievor strafbar sind Kleindiebstahl, Schwarzfahren, Beleidigungen (sogar sehr!) etc.

 

Das Dilemma ist, dass mir bisher kein besseres Werkzeug zur allgemeinen Wertebildung bekannt ist als das der Strafandrohung. Mit Freiwilligkeit ist es ja in diversen Bereichen des Lebens leider nicht getan. Mir wäre lieber, wenn es ein besseres gäbe. Vielleicht ist da ja etwas. Kennt es jemand? Das Ziel ist ja nicht, Frauen zu bestrafen (dadurch wird kein Kind lebendig), sondern Abtreibungen möglichst gering zu halten.

 

Paz Y Bien,

Ralf

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Lieber Ralf,

was gibt es für "Adoptionshindernisse"? Bei Recherchen zum Thema bin ich auch auf eine Internet-Seite zum Memminger Prozeß (Schwangerschaftsabbrüche ohne Beratung und Schein) gestoßen. Einige der Frauen, die dort als Zeugen vorgeladen waren, hatten abgetrieben, um die "Folgen" eines Ehebruches zu vertuschen. Ist der Ehemann zeugungsunfähig und die Ehefrau schwanger oder der Ehemann weiß und das wird Kind farbig, dann könnten bei Schwangerschaft oder Geburt schon Ehe-gefährdende Diskussionen aufkommen. Ehe-Gefährdung war auch einer der Gründe, die "john" im Thread "Täglich 1000 Kinder" als Grund für eine Abtreibung nannte. Ein anderer war die (vermutete!) mögliche Behinderung des Kindes - der Gedanke einer Adoption wurde im geschilderten Fall anscheinend überhaupt nicht in Erwägung gezogen.

 

Neulich hatte ich eine Diskussion mit einer Alleinerziehenden, die meinte, daß sie, wenn sie wieder schwanger werden würde, das Kind auf keinen Fall bekommen "könnte" - wegen der "Leute" und ihrem Gerede. Adoption - nein, auf keinen Fall - dann müßte man sich ja ständig Gedanken darüber machen, was mit dem Kind ist, wie es ihm geht etc. Ein Kind in eine Pflegefamilie zu geben , hielt sie auch für indiskutabel - Begründungen dafür hatte sie allerdings keine (abgesehen vom Reden der Leute). Was tun? Ich habe der Frau letzten Endes zur Sterilisation geraten - nicht unbedingt die "katholische" Lösung, aber immer noch besser als die Tötung eines Kindes.

 

Bei solchen Diskussionen habe ich häufig den Eindruck, daß Egoismus das Denken und Handeln bestimmt, insbesondere bei den Frauen, wo Schwangerschaftsabbruch als "nachträgliche Verhütung" angesehen wird.

 

ratlose Grüße,

Lucia

 

P. S.: HAbeNUs brachte das Argument, daß Ärzte am Schwangerschaftsabbruch verdienen - auch die Schein-ausstellenden Stellen erhalten Zuschüsse bzw. Kostenausgleich (aus Steuergeldern). Schaut man sich die GOÄ an, so ist Schwangerschaft (mit allen Vorsorgeuntersuchungen ) und Entbindung allerdings "lukrativer"; wenn auch zeitaufwendiger. Vielleicht könnte der Gesetzgeber hier ansetzen, daß niemand für Tätigkeiten im Zusammenhang mit Schwangerschaftsabbruch "kassieren" dürfte? Daß Gebühren, Zuschüsse, Kostenerstattung etc. nur noch für "lebenserhaltende" Maßnahmen gezahlt werden? Zugegeben, der Ansatz ist etwas realitätsfremd; aber vielleicht könnte man ja mal drüber nachdenken. Immerhin hat Dr. Bernard Nathanson, der in den USA die Legalisierung der Abtreibung betrieben hat (siehe seine Rede in "HERAUSFORDERUNG ABTREIBUNG 2"), dies (auch?) aus finanziellen Beweggründen getan.

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Hallo Lucia!

 

Ratlose Grüße sendest Du mir, und genauso ratlos bin ich. Ich kann leider nur feststellen, niemand konnte mir das Gegenteil aufzeigen, dass der überwiegende Teil der Abtreibungen (da Frauen durch diese Tat auch Adoptionsfreigabe ablehnen) durch egoistische Gründe durchgeführt wird. Nun ist Egoismus, besonders der, der auf Kosten anderer ausgelebt werden kann, ein immer populärer werdender Charakterzug in unserer Gesellschaft. Daher ist die gesellschaftl. Akzeptanz nur verständlich.

Anscheinend streitest Du auch nicht ab, dass Strafandrohung ein gängiges und durchaus zu rechfertigendes Instrument der Meinungs-, Willens-, und Mentalitätsänderung darstellt (man denke nur an die Mülltrennung!). Was kann man also aktiv versuchen zu tun, um diese Tendenzen zu durchbrechen? Im Einzelfall den tiefer liegenden Egoismus hervorzukehren an die Oberfläche, traut sich sicherlich keine Beraterin...

 

Paz Y Bien,

Ralf

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Zitat von Ralf am 22:08 - 22.Oktober.2001

Hallo Lucia!

 

Ratlose Grüße sendest Du mir, und genauso ratlos bin ich. Ich kann leider nur feststellen, niemand konnte mir das Gegenteil aufzeigen, dass der überwiegende Teil der Abtreibungen (da Frauen durch diese Tat auch Adoptionsfreigabe ablehnen) durch egoistische Gründe durchgeführt wird. Nun ist Egoismus, besonders der, der auf Kosten anderer ausgelebt werden kann, ein immer populärer werdender Charakterzug in unserer Gesellschaft. Daher ist die gesellschaftl. Akzeptanz nur verständlich.

Anscheinend streitest Du auch nicht ab, dass Strafandrohung ein gängiges und durchaus zu rechfertigendes Instrument der Meinungs-, Willens-, und Mentalitätsänderung darstellt (man denke nur an die Mülltrennung!). Was kann man also aktiv versuchen zu tun, um diese Tendenzen zu durchbrechen? Im Einzelfall den tiefer liegenden Egoismus hervorzukehren an die Oberfläche, traut sich sicherlich keine Beraterin...

 

Paz Y Bien,

Ralf


 

 

Die Ratlosigkeit kann durchbrochen werden. Der Egoismus kann durchbrochen werden. Allerdings bedarf dies der unbedingten Aufklärung, dass der Mensch ohne Gott und Gebot, der Willkür seiner Leidenschaften hilflos ausgeliefert ist! Du fragst was man aktiv tun kann um diese Tendenzen zu durchbrechen. Das allererste ist das inständige Gebet zu Gott. Das Gebet welches den Willen Gottes beachtet, nicht den eigenen Willen (Egoismus in all seinen Formen) in den Vordergrund stellt! Mit dem Gebet stellt sich der verbale Protest von alleine ein! Das Gewissen der Menschen existiert nämlich noch!

Bezeichnen wir die Abtreibung ruhig als das, was es ist, nämlich Mord! Dieser Protest ist äußerst wirksam, wie die Pro-Life Bewegungen in den USA beweisen.

Darüber hinaus können wir finaziell die verschieden Bewegungen in Deutschland unterstützen, die sich für das Lebensrecht der ungeborenen Kinder einsetzten. ALFA, DIE BIRKE usw, sind im Internet präsent und setzten sich seid langem z.B. auch für die Adoption ungewollter Kinder ein!

 

Das wichtigste ist jedoch: Keine Resignation! Kein Nachgeben in seinen Standpunkten! Widerstand ist möglich!

 

Genauso wie das 1000 jährige Reich wird auch die Abtreibungsgesellschaft keinen Bestand haben. Denn, wer seine Kinder mordet verurteilt sich selber zum Tode!

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Wenn ich mir das Geschraube mancher aus der BBB (Buß-&Bet-Band) so durchlese, frage ich mich, warum nur immer die A³'s Wert drauf legen, selbst verstanden zu werden.

 

Warum sind es nicht mal die Entzückten, die versuchen, dem anderen entgegen zu kommen ... dem muß doch irgendwo was Systematisches zugrunde liegen.

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Hallo Trilo,

 

das ist eben das Problem mit in sich geschlossen System und

starren Weltbildern. Die muss ein Aussenstehender nicht verstehen.

 

Dafür haben wir wenigstens unsere Leidenschaften. Ist doch auch was, oder?

 

Gruß

Stefan

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Hallo Ralf,

 

hast Du nachgedacht, als Du das geschrieben hast :

 

@alle: das Hauptproblem ist natürlcih das des Wertmaßstabes. Abtreibung ist eine allgemein akzeptierte Handlung, gilt nicht als Verbrechen. Die Frage ist: führt die Einführung einer Strafe dazu, dass - natürlich nur auf längere Sicht - ein Mentalitätswandel einsetzt? Kann eine gesellschaftliche Strafe dazu führen, dass "man so etwas einfach nicht tut" bzw. die Hemmschwelle weitaus größer wird - nicht wegen der Strafe als solcher, sondern wegen des veränderten individuellen Wertekanons? Ich denke ja, und übrigens ist das ein allgemein angewandtes Prinzip. So dient Strafe bei vielen Taten auch als Signal der gesellschaftlichen Ächtung einer Tat: nachwievor strafbar sind Kleindiebstahl, Schwarzfahren, Beleidigungen (sogar sehr!) etc. Das Dilemma ist, dass mir bisher kein besseres Werkzeug zur allgemeinen Wertebildung bekannt ist als das der Strafandrohung. Mit Freiwilligkeit ist es ja in diversen Bereichen des Lebens leider nicht getan. Mir wäre lieber, wenn es ein besseres gäbe. Vielleicht ist da ja etwas. Kennt es jemand? Das Ziel ist ja nicht, Frauen zu bestrafen (dadurch wird kein Kind lebendig), sondern Abtreibungen möglichst gering zu halten.

 

Ich weiß nicht, wie alt Du bist, aber ich kann mich noch gut erinnern, als die Abtreibung noch unter Strafe stand. Der Sinneswandel ist aber genau in die andere Richtung gelaufen. D.h. Abtreibung ist jetzt weitgehend akzeptiert !

 

Was soll dann deine Empfehlung ?

 

Grüße Harry

 

PS : Bei manchen Diskutanten scheinen mir die Gene zu starken Einfluß zu haben. Sie steuern euch, denn ihr wollt die euch nahestehenden (menschlichen, am besten deutsche) Gene unbedingt, mit aller Macht zu möglichst grosser Fortpflanzung verhelfen. Denkt nicht zu biologisch !

 

Keine Abtreibung, keine Verhütung, Sex nur um Kinder zu kriegen etc. Ihr laßt euch von eurer DNA regieren !

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>>Bei manchen Diskutanten scheinen mir die Gene zu starken Einfluß zu haben. Sie steuern euch, denn ihr wollt die euch nahestehenden (menschlichen, am besten deutsche) Gene unbedingt, mit aller Macht zu möglichst grosser Fortpflanzung verhelfen. Denkt nicht zu biologisch!<<

 

Die Frage ist wer auf Deinen Diskussionsbeitrag irgendeinen Einfluß genommen hat.

 

Das können ja noch nicht einmal die Gene für sich in Anspruch genommen haben! Zumindest nicht Deine eigenen!

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Hallo harry!

 

Ich behaupte keineswegs, dass das unter-Strafe-stellen der Abtreibung diese vollkommen verschwinden lässt. Aber die Behauptung, dass ein Sinneswandel in eine Richtung eingetreten ist, ist ja schließlich keine hinreichende Begründung für dessen Richtigkeit. Ich nehme an, dass auch Du es für möglich hälst, dass die Anzahl der Abtreibungen seit der Straffreiheit um einiges zugenommen hat (z.Zt. wird jedes sechste Kind getötet). Schaut man in andere Länder, in denen Abtreibungen nachwievor gesellschaftl. geächtet sind (ein Ausdruck davon ist die Strafe, aber auch nur einer unter vielen), wie z.B. Irland oder auch Länder Zentralamerikas, Asiens etc. (ja, es gibt eine Welt außerhalb der westlichen!), so ist dort die Zahl der Abtreibungen pro geborener Kinder um einiges niedriger. Wie gesagt, es geht mir nicht um die Strafe, sondern um einen sinnvollen Weg, die Schwere dieses Vergehens den Beteiligten wieder bewusst zu machen (dieses Bewusstsein war durchaus mal da, ebenso wie der massive Widerstand gegen aktive "Eu"-thanasie und genetischer Selektion). Leider ist die Mehrzahl der Menschen nur durch negative Folgen einer Handlung (der Müll wird nicht abgeholt, wenn er falsch gerennt ist) und durch längere Einwirkung dessen zu einer Mentalitätsänderung bewegt. Wie gesagt, wenn jemand einen Weg sieht, diese Einstellung zu ändern, ohne dass Strafe nöig ist, bitte. Ich warte darauf. Leider sehe ich nichts. Es geht mir um die Kinder.

Was übrigens Deinen Einwand der angeblichen Sonderstellung der dt. Gene angeht, so ist das unter meinem Niveau. Vielleicht solltest Du meinen bisherigen Stellungnahmen dazu lesen.

 

Paz Y Bien,

Ralf

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Lieber Ralf,

 

mit den deutschen Genen warst auch nicht Du gemeint, das zielte eher in die Richtung WeisserRabe und LuckyLuke.

 

Aber wenn wir die Bestrafung wieder einführen, dann habe ich das Problem, daß meine mittlerweile 64 jährige Mutter wieder auf die Straße gehen würde, um zu protestieren, genauso wie sie es vor Jahrzehnten gemacht hat.

 

Es würden wieder viele Frauen nach Holland, Ungarn oder andere Länder gehen, um dort abzutreiben. Unsere Statistik sähe dann besser aus, aber wir haben nichts gewonnen.

 

Die finanziell schlecht gestellten würden sich vielleicht wieder irgendwelchen Quacksalbern oder Hobbychirurgen anvertrauen. Alte Praktiken, wie stundenlanges Auf- und Abhüpfen kämen auch wieder zum Einsatz.

 

Dies ist alles extrem gefährlich für die Frauen. Es gäbe wieder viele tote oder verstümmelte Frauen, aber unsere Abtreibungsstatistik sähe besser aus.

 

Ein klares NEIN !

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Ich behaupte keineswegs, dass das unter-Strafe-stellen der Abtreibung diese vollkommen verschwinden lässt.

------------------------------------------------------------

Stimmt,aber es rettet viele Menschen und um jeden einzigen ist es Schade der Getötet wird!!

Und Abtreibungsgegener mit Faschismus in einem Topf zu werfen ist eine boshafte Unverschämtheit!

Wenn ihr euch für das Deutschsein schämt geht doch in andere Länder,und zerstört Deutschland nicht,die Welt ist gross................

 

Die Kultur des Todes muss bekämpft werden!

 

Deshalb müssen Gesellschaft und Politik

sensibilisiert werden!

 

 

Möge GOTT uns unsere Schwere Blutschuld vergeben!!

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Zitat von harry am 10:03 - 23.Oktober.2001

 

 

Aber wenn wir die Bestrafung wieder einführen, dann habe ich das Problem, daß meine mittlerweile 64 jährige Mutter wieder auf die Straße gehen würde, um zu protestieren, genauso wie sie es vor Jahrzehnten gemacht hat.

 


 

Wieso ist das ein Problem? Dann kommt die Dame wenigstens mal an die frische Luft

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Zitat von Ralf am 22:08 - 22.Oktober.2001

Hallo Lucia!

 

Ratlose Grüße sendest Du mir, und genauso ratlos bin ich. Ich kann leider nur feststellen, niemand konnte mir das Gegenteil aufzeigen, dass der überwiegende Teil der Abtreibungen (da Frauen durch diese Tat auch Adoptionsfreigabe ablehnen) durch egoistische Gründe durchgeführt wird. Nun ist Egoismus, besonders der, der auf Kosten anderer ausgelebt werden kann, ein immer populärer werdender Charakterzug in unserer Gesellschaft. Daher ist die gesellschaftl. Akzeptanz nur verständlich.

Anscheinend streitest Du auch nicht ab, dass Strafandrohung ein gängiges und durchaus zu rechfertigendes Instrument der Meinungs-, Willens-, und Mentalitätsänderung darstellt (man denke nur an die Mülltrennung!). Was kann man also aktiv versuchen zu tun, um diese Tendenzen zu durchbrechen? Im Einzelfall den tiefer liegenden Egoismus hervorzukehren an die Oberfläche, traut sich sicherlich keine Beraterin...

 

Paz Y Bien,

Ralf


Lieber Ralf,

heute morgen bin ich am Kindergarten mit einer anderen Mutter ins Gespräch gekommen. Sie erzählte so ganz beiläufig, daß sich ihre Halbschwester im Alter von 16 selbst getötet habe (das muß meiner Schätzung nach ca. 40 Jahre her sein), da sie schwanger war und ihre Mutter und Großmutter ihr jegliche Unterstützung verweigert hatten (Der Vater war im Krieg gefallen). Auch Egoismus auf Kosten anderer. Und das Ganze "religiös" begründet.

 

Strafandrohung ist nur dann sinnvoll, wenn sie bewußtseinsbildend wirkt. Fraglich nur, welche Art der Strafe. Freiheitsstrafen sind - zumindest für die Frau, wenn sie schon Kinder haben sollte - nicht sinnvoll. Geldstrafen sind häufig ziemlich wirkungslos (werden z. B. beim Falschparken billigend in Kauf genommen). Dein Beispiel Mülltrennung: Wo ist denn da die Strafe? Funktioniert das denn wirklich? Letzte Woche erst habe ich eine Katze gesehen, die aus einem Altpapiercontainer einen Rest Schinken-Pizza und Geflügelknochen herausfischte ...

 

Ich denke, man muß ganz woanders anfangen: Unsere Gesellschaft ist kinderfeindlich. Kinder sind "privates Risiko", lästig, laut, teuer. Welcher Vermieter nimmt schon gerne eine Familie mit Kindern? Dann doch lieber die große Wohnung an eine Studenten-WG vermieten, dann hat man keine Kinderwagen im Treppenhaus, kein Babygeschrei, keine verschmierten Wände. Und die 2-Zimmer-Wohnung vermietet man doch viel lieber an die ruhige ältere Dame mit Hund, als an die alleinerziehende Mutter, die sowieso nur Sozialhilfe schmarotzt. Vor einigen Jahren habe ich es sogar erlebt, daß eine Mutter mit einem quengelnden Baby vom Priester gebeten wurde, die Messe zu verlassen, das Kind würde seine Andacht stören.

 

Ein Kind wird als "materieller Schaden" begriffen, nicht mehr als etwas wunderbares, ein Geschenk Gottes. Und solange dies die vorherrschende Mentalität ist, wird sich an den Abtreibungszahlen nichts ändern. Aber wo und wie können wir hier ansetzen? Beten (HAbeNUs). Ja. Aber das reicht mir nicht.

 

immer noch ratlos,

Lucia

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Hallo Lichtlein (schöner neuer Avatar übrigens!),

 

>heute morgen bin ich am Kindergarten mit einer anderen Mutter ins Gespräch gekommen.<

 

Ein Wunder? Oder gar nicht die Mutter eines Kindergartenkindes?   ;-)

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