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die Heiligkeit der Ehe


Werner001

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Nun ja, es ist schon ein Unterschied, ob man allein lebt, oder mit drei Kindern «da sitzt».

 

Kurze Verständnisfrage, Carlos: In deinem vorletzten Beitrag meintest du wohl eher «Selbstzucht» und nicht «Selbstsucht» zu der man berufen sei, oder?

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Hallo Werner,

 

Dein Beispiel zeigt deutlich, dass es nicht darum gehen kann, jemanden, dessen Ehe gescheitert ist, zu verurteilen, auch dann nicht, wenn er in verantwortungsvoller Weise eine neue Partnerschaft eingeht. Der zentrale Punkt liegt eher darin, dass diese zweite Partnerschaft keine sakramentale Ehe sein kann, weil die erste Ehe ja immer noch in der Lebensgeschichte virulent ist und unausweichlich auch die zweite Beziehung mitprägt (worauf sich übrigens der neue Partner ganz realistisch einstellen muss). Das hat der Mann aus Deinem Beispiel ja auch ehrlicherweise anerkannt, indem er gar nicht versucht hat, seine Ehe zu annulieren.

 

Für problematisch halte ich für Kostruktuionen wie "der Tod der Liebe", der dann angeblich die Gebut einer neuen Liebe ermöglichen soll. Ich glaube, dieses zyklische Beziehungsmodell: verliebt, verlobt verheiratet, Kind gekriegt, geschieden, wieder verliebt,...usw. geht an der Realität der menschlichen Persönlichkeit vorbei. Wir sind Wesen mit einer, also wörtlich einer Lebensgeschichte, und der können wir nicht entkommen, auch wenn das für jeden sicherlich gelegentlich eine 'Versuchung darstellt.

 

Ich finde es allerdings tragisch, dass man gerade den "wirdeverheirateten) Geschiedenen die Kommunion verweigert, denn gerade sie hätten dieses Zeichen der Kontinuität und der unbedingten Treue sicher sehr nötig.

 

Viele Grüße, Matthias

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@Mat und Platon

 

Es ging bei dem Fall nicht um Scheidung, die er von der Kirche wollte.

Die Kirche hat ihn einfach in einem Dilemma alleingelassen.

Scheidung geht nicht, als guter Katholik wusste er das auch (in dem vorliegenden Fall hat sich übrigens die davongelaufene Frau scheiden lassen). Seine neue Frau kann er nicht kirchlich heiraten, das war ihm klar. Aber alles was ihm die Kirche sagte war, was ich auch hier lese "das ist halt dein Kreuz, damit musst du leben".

 

Die neue Frau heiraten: "nein, das ist Sünde!"

Ohne Heirat mit ihr leben: "nein, das ist Sünde!"

Aber die Kinder brauchen eine Mutter: "jeder hat halt sein Kreuz zu tragen!"

 

Aber was soll ich denn tun?: "Mein Sohn, wenn du erklärst, dass deine 10jährige Ehe nur ein peinlicher Irrtum war, dass du es nicht so gemeint hast als du gesagt hast "bis der Tod uns scheidet", oder dass die 3 Kinder nur ein ein Versehen waren, dann werden wir die Ehe annullieren!"

 

Ist das im Sinne Jesu?

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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Ist das im Sinne Jesu?

 

Werner

Nein.

 

Aber mach mal in sich schlüssige, durchführbare Vorschläge, die z.B. auch verhindern, dass die Frau, die den Mann verlassen hat, in Glanz und Gloria noch mal kirchlich heiratet, uns sich mit Ihrem neuen Mann in der Sonntagsmesse in die erste Reihe setzt, und vielleicht durch ihre Präsenz ihren Ex-Mann aus der Gemeinde vertreibt.

 

Die Argumente, dem Mann ein solches Verhalten seiner Frau zuzumuten haben wir ja auch schon alle gehört: "wenn er seine Ex-Frau liebt, muss er ihr das neue Glück gönnen"; "er soll die Beziehung ordentlich aufarbeiten, dann darf das für ihn kein Problem sein" usw.

 

Viele Grüße, Matthias

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@Mat und Platon

 

Es ging bei dem Fall nicht um Scheidung, die er von der Kirche wollte.

Die Kirche hat ihn einfach in einem Dilemma alleingelassen.

Scheidung geht nicht, als guter Katholik wusste er das auch (in dem vorliegenden Fall hat sich übrigens die davongelaufene Frau scheiden lassen). Seine neue Frau kann er nicht kirchlich heiraten, das war ihm klar. Aber alles was ihm die Kirche sagte war, was ich auch hier lese "das ist halt dein Kreuz, damit musst du leben".

 

Die neue Frau heiraten: "nein, das ist Sünde!"

Ohne Heirat mit ihr leben: "nein, das ist Sünde!"

Aber die Kinder brauchen eine Mutter: "jeder hat halt sein Kreuz zu tragen!"

 

Aber was soll ich denn tun?: "Mein Sohn, wenn du erklärst, dass deine 10jährige Ehe nur ein peinlicher Irrtum war, dass du es nicht so gemeint hast als du gesagt hast "bis der Tod uns scheidet", oder dass die 3 Kinder nur ein ein Versehen waren, dann werden wir die Ehe annullieren!"

 

Ist das im Sinne Jesu?

 

Werner

Hallo werner,

 

ich verstehe Deinen Punkt jetzt besser. Ein pragmatischer Umgang mit dem Thema halte ich hioer für sehr angebracht. Allerdings muss ein Pfarrer, der sagt, o.k., ich sehe, dass Du Dich hier sehr bemühst und ich begleite Deine neue Ehe und Du bist in meiner Pfarrei sehr willkommen und ich verweigere Dir nicht die Eucharistie, dann muss ein solcher Pfarrer mit Ärger rechnen, wenn ihn jemand denunziert, auch wenn er das ganze Thema mit äußerster Diskretion behandelt.

 

Ich verstehe unter einer guten Begleitung übrigens folgendes

 

1. Auftrag zur Begleitung muss gegeben werden

2. Verstehen und Verständnis der Situation des zu Begleitenden

3. Suchen nach Lösungen, die dem zu Begleitenden auch wirklich nützen

 

Wie gesagt, ich wollte den Fall selbst überhaupt nicht bewerten, sondern lediglich auf einen Aspekt in dem Ganzen hinweisen. Hinzu kommt ja auch nocht, dass der Ton die Musik macht. Und wir neigen in der Kirche manchmal dazu mit guter Absicht zynisch zu sein,

 

viele Grüße,

 

Matthias

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ich habe jetzt nicht die Neigung mich von Dir in eine verhärtete oder kompromislose Position treiben zu lassen.

 

Ich finde in Deiner Argumentation bisher keine angemessene Antwort auf die Frage, was derjenige denn tun soll, der zurüvkbleibt, obwohl er die Ehe retten wollte. Ich halte es für zynisch zu sagen

1. Du bist doch auch schuld

2. Das ist nun mal die Prüfung, die Gott Dir schickt

3. Du wirst Dich doch damit abfinden

Hallo Matthias,

 

es geht nicht um dogmatische Härte, sondern es geht um Leidenschaft zuerst das Gute tun zu wollen. Wenn es nur rein um Gesetzlichkeit ginge, die man unbedingt einhalten muß, wäre das in der Tat eine unbillige Härte, die kaum jemand einhalten kann.

 

Wenn aber das Gute aus dem Herzen kommt, wenn das Gute als Erstrebenswertes mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit allen Kräften gesucht und getan wird, ist es eine andere Sache. Dieses Gute zu suchen und tuen zu wollen, das ist stets immer meine Einladung an diejenigen, die in schwierigen Situationen kommen.

 

Nochmals, ich kenne eine Frau dessen Mann mitte 50 gestorben ist und nun alleine lebt. Voraussichtlich wird das auch so bleiben, wobei es ihr gutes Recht wäre, eine neue Partnerschaft anzufangen. Sie setzt Gott in den Mittelpunkt des Lebens. Vor allem weißt sie, daß es für ihren verstorbenen Mann keinen Ersatz gibt.

 

Beim Scheitern einer Ehe ist es ähnlich. Es gibt eigentlich keinen Ersatz für die Liebe des Lebens. Muß man das erklären?

 

Zu sagen, man sei auch schuld, oder das daß die Prüfung sei, die Gott einem schichkt, oder Du wirst Dich damit abfinden, das finde ich auch zynisch. Wohl aber ist das Alleinegelassenwerden ein Kreuz. Da kommt es darauf an, die Schmerzen des Kreuzes nicht zu leugnen und als Christ so mit dem Kreuz umzugehen, wie man umgehen sollte. Man kann es auch in die Verkehrung wenden, das Leid verherrlichen, aber das hat selbst Jesus am Kreuz nicht getan.

 

Grüße, Carlos

Hallo Carlos,

 

ich hätte zu dem, was Du sagst noch eine Frage: warum ist die erste Ehe immer die Liebe Deines Lebens. Bei mir ist das wohl tatsächlich so, und ich bin davon überzeugt, dass eine Ehe genau so einzugehen ist, aber es könnte doch sein, dass man sich getäuscht hat und die Liebe des Lebens erst in der zweiten Ehe gefunden wird.

Ich meine damit nicht, dass eine Ehe mit wenn und aber eingegangen werden soll, sondern dass Ehe unbedingt und lebenslang sein muss. Aber die wirklichkeit sieht für Viele Anders aus.

 

Wenn Menschen sagen (das kenne ich übrigens auch von meiner Schwiegermutter), mein verstorbener Partner ist mein ein und alles gewesen und dabei bleibt es. Ich heirate nicht mehr, dann finde ich das eine respektabele Entscheidung, aber keine Norm, die man allen zumessen kann.

 

Viele Grüße,

 

Matthias

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Die Kirche hat ihn einfach in einem Dilemma alleingelassen.

Inwiefern?

 

Aber alles was ihm die Kirche sagte war, was ich auch hier lese "das ist halt dein Kreuz, damit musst du leben".

 

Das sagt die Kirche? Wo? Sagt sie nicht: das ist Dein Kreuz, das Christus für Dich getragen hat.

 

Aber was soll ich denn tun?: "Mein Sohn, wenn du erklärst, dass deine 10jährige Ehe nur ein peinlicher Irrtum war, dass du es nicht so gemeint hast als du gesagt hast "bis der Tod uns scheidet", oder dass die 3 Kinder nur ein ein Versehen waren, dann werden wir die Ehe annullieren!"

 

Entschuldige, das ist Dummfug. Die Kirche ruft dazu auf, sich der Situation zu stellen und sie so zu nehmen, wie sie ist - ohne Beschönigung, aber auch ohne Verurteilung.

 

Natürlich kann man nicht ausschließen, daß die Möglichkeit mißbraucht wird, eine Ehe für ungültig erklären zu lassen. Nur: Man kann das Ehegericht belügen, die Kirche belügen, sich selbst belügen. Nur Gott kann man nicht belügen.

 

Und eine neugeschlossene kirchliche Ehe, die aufgrund einer auf der Basis unwahrer Aussagen zustande gekommenen Annullierung der ersten beruht, ist kein Sakrament, sondern Firlefanz. Theater.

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Ein pragmatischer Umgang mit dem Thema halte ich hier für sehr angebracht.

Aber Hallo! Ein seelsorgerischer Ansatz ist hier gefragt - im besten Sinne des Wortes. Der Einzelfall und das einzelne Gewissen ist hier gefragt.

 

Allerdings muss ein Pfarrer, der sagt, o.k., ich sehe, dass Du Dich hier sehr bemühst und ich begleite Deine neue Ehe und Du bist in meiner Pfarrei sehr willkommen und ich verweigere Dir nicht die Eucharistie, dann muss ein solcher Pfarrer mit Ärger rechnen, wenn ihn jemand denunziert, auch wenn er das ganze Thema mit äußerster Diskretion behandelt.

 

Wiederverheiratete Geschiedene sind in jeder Gemeinde willkommen bzw. sollten es sein. Das schreibt der KKK ausdrücklich vor.

 

Und der rest ist Quatsch. Kein Priester muß mit Sanktionen rechnen, wenn er einem wiederverheirateten Geschiedenen nach sorgfältiger Prüfung des Einzelfalls das Sakrament reicht. Das ist ja wohl schon das Beichtgeheimnis vor.

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Im Grunde läuft diese Diskussion auf dieselbe Grundfrage heraus wie beim kirchlichen Keuschheitsgebot für Homosexuelle: trauen wir Christus zu, uns auch zu tragen, wo wir uns heraus nicht weiterkommen?

 

Und: erwarten wir von der Kirche, daß sie Christus solchermaßen begrenzt, daß sie feststellt, daß er das nicht kann?

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Ein pragmatischer Umgang mit dem Thema halte ich hier für sehr angebracht.

Aber Hallo! Ein seelsorgerischer Ansatz ist hier gefragt - im besten Sinne des Wortes. Der Einzelfall und das einzelne Gewissen ist hier gefragt.

 

Allerdings muss ein Pfarrer, der sagt, o.k., ich sehe, dass Du Dich hier sehr bemühst und ich begleite Deine neue Ehe und Du bist in meiner Pfarrei sehr willkommen und ich verweigere Dir nicht die Eucharistie, dann muss ein solcher Pfarrer mit Ärger rechnen, wenn ihn jemand denunziert, auch wenn er das ganze Thema mit äußerster Diskretion behandelt.

 

Wiederverheiratete Geschiedene sind in jeder Gemeinde willkommen bzw. sollten es sein. Das schreibt der KKK ausdrücklich vor.

 

Und der rest ist Quatsch. Kein Priester muß mit Sanktionen rechnen, wenn er einem wiederverheirateten Geschiedenen nach sorgfältiger Prüfung des Einzelfalls das Sakrament reicht. Das ist ja wohl schon das Beichtgeheimnis vor.

Hallo Thomas,

 

Dein Wort in Gottes Ohr. Aber auf dieser Position sind wir wohl einig,

 

viele Grüße,

 

Matthias

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Beim Scheitern einer Ehe ist es ähnlich. Es gibt eigentlich keinen Ersatz für die Liebe des Lebens.

Wenn es zu einer Trennung kommt, ist ja von der Liebe des Lebens nur noch ein Scherbenhaufen übriggeblieben (im Gegensatz zur Trennung durch Tod eines Partners).

 

 

Daß man nur einmal im Leben jemanden lieben kann, wer sagt das??????

 

Ich habe mich vor 3 Jahren von meinem Mann getrennt , was aber eine lange Vorgeschichte hat und auch wieder jemanden kennen und liebengelernt.

 

Also so wie ich meinen Priester verstanden habe, ist die neue Beziehung Sünde, da sie als Ehebruch gilt. Da ich sie aber nicht bereue und auch weiterführen will, kann mir der Priester keine Asolution erteilen,darum kann ich auch nicht kommunizieren gehen. Oder liege ich da falsch??

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Das ist ja genau so eine Situation, wie sie hier immer angesprochen wird, liebe Brigitta.

 

Nach den Paragraphen des Kirchenrechtes liegt der Priester richtig.

 

Nur gibt es, wie im jedem Rechtsfall, verschiedene Rechtsgüter, die gegeneinander abgewogen werden müssen. Das ist nur im pastoralen Gespräch auszuloten.

 

Der Rahmen könnte sein:

 

Was ist in der ersten Ehe schiefgegangen, was Du bereust?

 

Wie gehst Du mit dieser Schuld (wenn Du sie denn siehst) um? Hast Du Deinem ersten Mann vergeben oder rumort da noch was in Dir herum?

 

Werden durch die Beziehung mit Deinem neuen Partner andere verletzt?

 

Was kannst Du tun, um das zu ändern?

 

Gibt es bei all dem einen Weg, ehrlichen Herzens zu sagen: sei mir gnädig? Und diese Gnade anzunehmen?

 

Natürlich erwartet niemand, daß Du hier darauf antwortest - wir sind ja nicht Deine Beichtväter oder -mütter.

 

Hinzu kommt: Du bist ja nicht nur geschieden bzw. getrennt und lebst in einer neuen Partnerschaft. Du bist viel größer als das - und Christus sieht Dich in Deiner Ganzheit. Und in derselben Ganzheit kommt er Dir in der Kommunion seinerseits entgegen. Kannst Du das annehmen, ohne Teile von Dir verbergen zu müssen?

 

Will sagen: es ist gut, daß es Regeln gibt, die einem den Weg zeigen. Wir brauchen Wegweiser. Die stellt die Kirche auf. Aber die sind kein Selbstzweck. Christus ist allemal größer als das Gesetz. Er hebt das Gesetz nicht auf - aber Er macht Mut, da auf Ihn zu vertrauen, wo man das Gesetz als Mauer empfindet, die den Weg nicht weist, sondern verstellt.

bearbeitet von ThomasBloemer
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Nun ja, es ist schon ein Unterschied, ob man allein lebt, oder mit drei Kindern «da sitzt».

 

Kurze Verständnisfrage, Carlos: In deinem vorletzten Beitrag meintest du wohl eher «Selbstzucht» und nicht «Selbstsucht» zu der man berufen sei, oder?

Danke Peter!

 

Ich habe mich vertippt. Natürlich meinte ich "Selbstzucht"!

 

Drei Kinder also, das wird oft nicht berücksichtig, wenn es ja doch darum geht, zu schauen, ob eine Ehe nun besteht oder nicht. Wenn nun drei Kinder, also auch nicht keins sondern drei da sind, da muß also die Gemeinschaft mit dem Partner sehr weit fortgeschritten sein. Umso trauriger ist die Trennung in einem solchen Stadium; da ist also in der Vergangenheit viel passiert, man hat vieles gemeinsam erlebt und gelebt. Und wenn man einen Blick auf die natürliche Ehe, also genauso wie die von Adam und Eva, einen Blick wirft, von der Jesus gesagt hat, sie seien ein Fleisch geworden, so sind Kinder ja ein ziemlich sicheres Anzeichen für eine gegründete natürliche Ehe. Im Sakramentalen heißt es ja, die Gnade setzt die Natur voraus.

 

Dennoch, im konkreten Fall oben kann man sich als Außenstehender keinen Urteil erlauben, ist ja auch nicht die Aufgabe des Außenstehenden. Man weiß wirklich nicht, ob einer von beiden auf ewig unreif geblieben ist, psychisch krank ist, oder sonstwas, also kann und darf man sich keinen Urteil erlauben.

 

Grüße, Carlos

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Hallo Leute,

 

ein Gedanke geht mir gerade durch den Kopf, und zwar nämlich widersprechen sich diejenigen im Vollzug, die eine Unauflöslichkeit leugnen, denn meistens wird ja das Argument dazu benutzt, um sich aus der ersten Ehe zu lösen, und doch würde diese Partei es nicht gerne erleben, wenn der Partner aus der zweiten Ehe urplötzlich sich anders entscheidet und einen alleine läßt. Wenn die Ehe kein Band ist, dann steht es doch ganz frei zu gehen, wann man will, oder?

 

Noch ein Gedanke, und zwar halten viele Lutheraner nicht an der Unauflöslichkeit fest, aber Scheiden ist für sie eine Sünde, über die man zuerst Buße tun muß, ehe man sich in eine neue Beziehung begibt. Nun, wenn es sich um eine Sünde handelt, bei der man bei Gott auch um Vergebung bitten muß, so ist es nicht aus der menschlichen Freiheit eine Sünde, sondern weil dies menschlich die Natur der Liebe und der Familie, die Gott gemacht hat, verletzt. Damit ist die Scheidung kein autonomes Recht, sondern vielmehr ergibt sich die Ursprünglichkeit des Sollens von Gott her. Damit ist die Ehe für sie nicht mehr eine symbolische Größe, der Ehemann einer Frau ist nicht Ehemann sondern nur ein Fremder, der stets mit einer Frau lebt, und die Kinder sind nicht Kinder ihrer sondern nur biologisches Nachkommen. Woher ist denn dann für Lutheraner die sittliche Verpflichtung, wenn diese in der Natur nicht gegeben ist? Das müßte mir einer mal erklären.

 

Grüße, Carlos

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Ich habe mich vor 3 Jahren von meinem Mann getrennt , was aber eine lange Vorgeschichte hat und auch wieder jemanden kennen und liebengelernt.

Liebe Brigitta,

 

ich werde mich hüten, genau das zu tun, was die Pharisäer getan haben, Steine auf andere zu werden, und das auch nicht mit Worten. Das ist nicht meine Aufgabe, und Richter ist allein Gott.

 

Wenn ich hier über die Unauflöslichkeit der Ehe rede, möchte ich nicht über konkrete Personen reden. Wohl kann man an die Worte Jesu erinnern, niemand soll scheiden, was Gott gebunden hat. Und man kann versuchen die Ehe in einem anthropologischen Verständnis hinein zu bekommen, daß man verstehen lernt, warum und was an der Ehe unauflöslich ist.

 

Mir fällt so spontan das wieder ein, was ich oben geschrieben habe, wenn Kinder da sind, dann holt die Vergangenheit jeden Betroffenen immer wieder ein. So mancher kümmert sich für ein paar Jahre gar nicht mehr um die Kinder, sieht sie nicht, bis dann irgendwann das schlechte Gewissen einen packt. Was dann? Wenn nichts mehr einen befreit, ist das einzige, was übrig bleibt, den ganzen Scherbenhaufen zu Gott hinzubringen, und es ihm so anheimzustellen, wie es ist, die Schuld und die Verletzungen. Die andere Alternative ist, alles selbst runter zu schlucken, und um sich selbst kreisen.

 

In bezug auf die Kommunion kann ich nur ein Gespräch mit einem Priester empfehlen, denn wie ich sagte, kenne ich die Einzelheiten nicht, und will sie hier übers Internet nicht kennen. Das sind persönliche Sachen, die der Öffentlichkeit nichts angeht, und auch nicht mich. Hierbei können die Betroffenen fragen, ob eine Heilung der ehelichen Beziehung noch möglich ist oder nicht; ob Kinder außerhalb der Ehe vorhanden sind. Und: Traut man dem Gott der Auferstehung, daß er Frieden in den Herzen der Menschen schenkt, daß er innere Verwundungen heilt?

 

Nochmals, hat man überhaupt geprüft, ob die Alternative der Trennung bei bleibendem Eheband eine Alternative ist? Wenn man z.B. der Ansicht, daß der andere, mit dem man die erste Ehe geschlossen hat, unreif ist, dann kann man einen Ehenichtigkeitsverfahren anstreben; hierzu sind verschiedene Gründe möglich. Bei einem Verfahren sollte man nicht einfach die Verantwortung auf die Richter abschieben, sondern man sollte auch sich selbst prüfen, wo man steht; schauen, ob die innere Freiheit die Wahrheit zu suchen, wirklich gegeben ist. Wenn diese innere Freiheit, die Wahrheit zu suchen, nicht gegeben ist, so wäre ein Ehenichtigkeitsverfahren unter Umständen nur Theater, nur ein Verwaltungsakt und kein Glaubensakt mehr.

 

Grüße, Carlos

bearbeitet von platon
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Was ist in der ersten Ehe schiefgegangen, was Du bereust?

 

Wie gehst Du mit dieser Schuld (wenn Du sie denn siehst) um? Hast Du Deinem ersten Mann vergeben oder rumort da noch was in Dir herum?

 

Werden durch die Beziehung mit Deinem neuen Partner andere verletzt?

Lieber Thomas, das siehst Du schon richtig, das schwierigste war, erst mal mit der Schuld fertig zu werden. Auch wenn ma ein Fehlverhalten des anderen sieht, denkt man später, hätte ich mich anders verhalten müssen? Was wäre passiert wenn... Ich habe lange gebraucht um meinem die Demütigungen, die Tränen und die schlaflosen Nächte zu verzeihen, aber irgendwann kam der Punkt, da konnte ich es (Ihm verzeihen und auch ein wenig verstehen warum er so gehandelt hat.allerdings war mir auch klar, daß ich ihm keine Gelegenheit mehr geben würde dieses Verhalten zu wiederholen).

Und ich konnte mir verzeihen, für Fehler, die ich im Nachhinein erkannt habe. Das war wirklich befreiend und für mich ein neuer Anfang wenn ich vomn Euphorie spreche übertreibe ich nicht :blink: .

Bei meiner Trennung waren die Kinder schon groß, ich habe mit ihnen darüber gesprochen und glaube, daß ich jetzt, wo es mir um vieles besser geht, ich auch eine besser Mutter für sie sein kann.

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Und ich konnte mir verzeihen, für Fehler, die ich im Nachhinein erkannt habe.

Das kannst Du nicht. Das kann nur Dein Ex und letztlich Gott.... Vergebung kann nur "empfangen" werden, nur das macht sie vollständig, selbst wenn Du Dir selbst im Nachhinein Vorwürfe machen würdest. Versteht sich, oder?

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