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Redemptionis sacramentum


umusungu

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Dazu passend.

 

«In jeder Eucharistiefeier wird der Name des Papstes und des Bischofs genannt, und zwar in erster Linie nicht als Fürbitte für sie, sondern als Ausweis der Authentizität des Zelebranten vor der Gemeinde, weil er in lebendiger Gemeinschaft mit Papst und Bischof steht. Das bedeutet, er muss die heilige Messe so feiern, dass der Papst und der Bischof dabei sein können. Wenn er die Liturgie nicht so feiert, dann dürfte er den Namen des Bischofs und des Papstes nicht nennen.»

 

K-JM-1989

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Bei aller Empörung solltest du nicht vergessen, dass du ohne diese Kirche – mag sein, ohne diese Kurie –, nur eine knusprige Oblate erhältst. Nicht mehr.

Diese Kurie ist dazu nicht notwendig......... auch hier gilt: Zurückdrängung einer angemaßten Kirchen-Bürokratie ...

Ernstnehmen der Kollegialität der Bischöfe und ihres eigenständigen Amtes....

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Ach so, die Kurie ist angemaßte Kirchenbürokratie.

 

(Ich komme immer mehr zu dem Schluß, daß die katholische Kirche ganz anders ist, als ich gedacht habe.)

 

*kopfschüttelnd ab*

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Das mag man schön finden, aber das ist - ich bitte das rein deskriptiv zu verstehen - eine protestantische Auffassung.

„Der Heiland hat in der Einsetzung des Abendmahls seinen Leib und sein Blut uns nicht zum Lehrstreit, nicht zum Grübeln, nicht zum Erklären und Bezweifeln, sondern lediglich zum Genuß, zum Essen und Trinken, zum Wachstum in der Gnade und Liebe und besonders in der Gemeinschaft und Vereinigung miteinander und mit ihm gegeben.

Die Ehrfurcht, der Hunger, das Verlangen, mit Christus so innig vereinigt und seines Leibes und Blutes teilhaftig zu werden, so daß er in uns und wir in ihm sind, das soll alle anderen Gedanken verscheuchen, soll uns ganz einnehmen, damit wir nur Christi, seines Verdienstes, seiner Kraft und Gnade, seiner Innewohnung teilhaftig werden. Das „Wie“ dürfen wir ihm ganz überlassen.“

(Johannes Goßner, zitiert im Konstanzer Großdruckkalender, 19.3.1991)

 

Quelle

Danke für dieses Zitat. Eine besseres Argument gegen Event-Liturgie und Eucharistie-Experimente habe ich selten gelesen.

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Das bedeutet, er muss die heilige Messe so feiern, dass der Papst und der Bischof dabei sein können. Wenn er die Liturgie nicht so feiert, dann dürfte er den Namen des Bischofs und des Papstes nicht nennen.»

Dieser Satz des Kölner Erzbischofs zeigt sehr deutlich, wie Rom sehr autoritär festgeschrieben hat, was gilt und was ein "Mißbrauch" ist. (Allein das Wort "Mißbrauch" ist unsäglich. Es handelt sich in der Regel um ein in römischer Sicht "unordentliches Liturgieelement")

Ich kenne diverse "Mißbräuche" in unserer Pfarrei im liturgischen Bereich - sie sind von den unterschiedlichsten Bischöfen in den letzten Jahren ohne jede Beanstandung oder ohne einen Korrekturversuch mitgefeiert worden. Ja ein "Mißbrauch" (verschiedene Orte von Wortgottesdienst und Eucharistiefeier, verbunden durch eine Prozession anläßlich des Patronatsfestes) wurde anläßlich des Besuches des Diözesanbischofs erstmals eingeführt. Lob und Anerkennung kamen vom Bischof.

Wenn die Bischöfe nicht als Duckmäuser vor ihren Gemeinden erscheinen wollen, müßten sie bei der Kongregation in Rom vorstellig werden - oder nur noch mit hochrotem Kopf herrumlaufen .........

eine mittelalterliche Kirche mit hochmoderner Kommunikationstechnik läßt grüßen .....

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Danke für dieses Zitat. Eine besseres Argument gegen Event-Liturgie und Eucharistie-Experimente habe ich selten gelesen.

Die protestantische Quelle ist dir bewußt?

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Helmut Martin

Wir lesen bei Lukas:

Ein Mann hatte zwei Söhne.

Der jüngere von ihnen sagte zu seinem Vater:

Vater, gib mir das Erbteil, das mir zusteht.

(Das Erbteil schon zu Lebzeiten des Vaters zu fordern

war erlaubt, galt aber als unschicklich.)

Da teilte der Vater das Vermögen auf.

Nach wenigen Tagen packte der jüngere Sohn alles zusammen und zog in ein fernes Land.

Dort führte er ein zügelloses Leben und verschleuderte sein Vermögen.

Als er alles durchgebracht hatte, kam eine große Hungersnot über das Land, und es ging ihm sehr schlecht.

Da ging er zu einem Bürger des Landes und drängte sich ihm auf; der schickte ihn aufs Feld zum Schweinehüten.

Er hätte gern seinen Hunger mit den Futterschoten gestillt,

die die Schweine fraßen; aber niemand gab ihm davon.

Da ging er in sich und sagte:

Wie viele Tagelöhner meines Vaters haben mehr als genug zu essen, und ich komme hier vor Hunger um.

Ich will aufbrechen

und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen:

Vater, ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich versündigt. Ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu sein;

mach mich zu einem deiner Tagelöhner .

Dann brach er auf und ging zu seinem Vater.

Der Vater sah ihn schon von weitem kommen,

und er hatte Mitleid mit ihm.

Er lief dem Sohn entgegen, fiel ihm um den Hals und küßte ihn. Da sagte der Sohn:

Vater, ich habe mich gegen den Himmel

und gegen dich versündigt;

ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu sein.

Der Vater aber sagte zu seinen Knechten:

Holt schnell das beste Gewand, und zieht es ihm an, steckt ihm einen Ring an die Hand,

und zieht ihm Schuhe an.

Bringt das Mastkalb her, und schlachtet es;

wir wollen essen und fröhlich sein.

Denn mein Sohn war tot und lebt wieder;

er war verloren und ist wiedergefunden worden.

Und sie begannen, ein fröhliches Fest zu feiern.

Sein älterer Sohn war unterdessen auf dem Feld.

Als er heimging und in die Nähe des Hauses kam,

hörte er Musik und Tanz.

Da rief er einen der Knechte und fragte,

was das bedeuten solle.

Der Knecht antwortete:

Dein Bruder ist gekommen,

und dein Vater hat das Mastkalb schlachten lassen,

weil er ihn heil und gesund wiederbekommen hat.

Da wurde er zornig und wollte nicht hineingehen.

Sein Vater aber kam heraus und redete ihm gut zu.

Doch er erwiderte dem Vater:

So viele Jahre schon diene ich dir,

und nie habe ich gegen deinen Willen gehandelt;

mir aber hast du nie auch nur einen Ziegenbock geschenkt,

damit ich mit meinen Freunden ein Fest feiern konnte.

Kaum aber ist der hier gekommen,

dein Sohn,

der dein Vermögen mit Dirnen durchgebracht hat,

da hast du für ihn das Mastkalb geschlachtet.

 

Der Vater antwortete ihm:

Mein Kind, du bist immer bei mir,

und alles, was mein ist, ist auch dein.

Aber jetzt müssen wir uns doch freuen

und ein Fest feiern;

denn dein Bruder war tot und lebt wieder;

er war verloren und ist wiedergefunden worden.

 

Dieses bewegende Gleichnis ist wie kaum ein anderes geeignet, die Barmherzigkeit, Großzügigkeit und Liebe Gottes deutlich zu machen. Aber allein deswegen habe ich es nicht an dieser Stelle vorgelesen. Für viele Gleichnisse Jesu gilt:

1. Es gibt es eine zweite, eine versteckte Bedeutung,

die nicht sofort auffällt, und

2. diese wichtigste Aussage kommt am Schluß.

Die wichtigste Figur in dieser Deutung ist der älteste Sohn, der Neidische, der es nicht gewagt hat, vom Eigentum des Vaters, das doch auch seines ist, etwas anzutasten. Der treu, aber ängstlich und eigensinnig darauf gewartet hat, daß der Vater ihm etwas erlaubt, ein Geschenk macht. Er wagte nicht einmal, darum zu bitten oder danach zu fragen. Er war überzeugt, den Willen des Vaters zu kennen und zu befolgen. Er hätte seinen Vater besser kennen müssen und so ist er der eigentlich Betrogene in der Geschichte. Er hat sich selbst um den Genuß dessen gebracht, was der großherzige Vater ihm ganz selbstver- ständlich eigentlich schon gegeben hatte.

 

Mit diesem Sohn meint Jesus das jüdische Volk, seine jüdischen Glaubensbrüder. Gott hatte sich Israel, angefangen beim Auszug aus Ägypten, durch die ganze Glaubensgeschichte hindurch als liebender Gott zu erkennen gegeben, als ein Gott, der seinen Kindern großzügig Freiheit ermöglichen will. Doch von dieser geschenkten Freiheit machten Jesu Zeitgenossen keinen Gebrauch. Im Gegenteil: Sie wachten ängstlich und penibel auf die korrekte Einhaltung vieler ritueller Vorschriften. Aus Angst, auch nur den kleinsten Schritt zu weit zu gehen und dadurch bei Gott in Ungnade zu fallen, seine Gunst zu verlieren, hatten sie ein überaus listenreiches und kompliziertes System errichtet. Gott war von Vorschriften gleichsam wie von Zäunen und Mauern umgeben und so für die Menschen unerreichbar gemacht worden.

 

Mit diesem Sohn vergleiche ich auch die maßgeblichen Kräfte in der Kirche unserer Tage. Sie wachen ängstlich über rituelle Korrektheit, über Rechtgläubigkeit, was immer das auch ist, und betrügen eigensinnig die Menschen um die von Gott großherzig eingeräumte und von Jesus bekräftigte Freiheit eines frohen, unbeschwerten, grenzenlosen Glaubens und Gottver- trauens. Die, die nicht müde werden, darauf hinzuweisen, daß ihnen, und nur ihnen, die Schlüssel des Himmelreiches anvertraut sind, wagen es nicht, Türen aufzuschließen. Sie bringen es noch nicht einmal fertig, durch bereits geöffnete Türen hindurchzugehen.

 

Um es mit Jesu eigenen Worten auszudrücken:

Weh euch Gesetzeslehrern!

Ihr habt den Schlüssel zur Erkenntnis weggenommen.

Ihr seid selbst nicht hineingegangen,

und die, die hineingehen wollten,

habt ihr daran gehindert.

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Wir lesen bei Lukas:

Ein Mann hatte zwei Söhne.

Der jüngere von ihnen sagte zu seinem Vater:

Vater, gib mir das Erbteil, das mir zusteht.

(Das Erbteil schon zu Lebzeiten des Vaters zu fordern

war erlaubt, galt aber als unschicklich.)

Da teilte der Vater das Vermögen auf.

Nach wenigen Tagen packte der jüngere Sohn alles zusammen und zog in ein fernes Land.

Dort führte er ein zügelloses Leben und verschleuderte sein Vermögen.

Als er alles durchgebracht hatte, kam eine große Hungersnot über das Land, und es ging ihm sehr schlecht.

Da ging er zu einem Bürger des Landes und drängte sich ihm auf; der schickte ihn aufs Feld zum Schweinehüten.

Er hätte gern seinen Hunger mit den Futterschoten gestillt,

die die Schweine fraßen; aber niemand gab ihm davon.

Da ging er in sich und sagte:

Wie viele Tagelöhner meines Vaters haben mehr als genug zu essen, und ich komme hier vor Hunger um.

Ich will aufbrechen

und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen:

Vater, ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich versündigt. Ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu sein;

mach mich zu einem deiner Tagelöhner .

Dann brach er auf und ging zu seinem Vater.

Der Vater sah ihn schon von weitem kommen,

und er hatte Mitleid mit ihm.

Er lief dem Sohn entgegen, fiel ihm um den Hals und küßte ihn. Da sagte der Sohn:

Vater, ich habe mich gegen den Himmel

und gegen dich versündigt;

ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu sein.

Der Vater aber sagte zu seinen Knechten:

Holt schnell das beste Gewand, und zieht es ihm an, steckt ihm einen Ring an die Hand,

und zieht ihm Schuhe an.

Bringt das Mastkalb her, und schlachtet es;

wir wollen essen und fröhlich sein.

Denn mein Sohn war tot und lebt wieder;

er war verloren und ist wiedergefunden worden.

Und sie begannen, ein fröhliches Fest zu feiern.

Sein älterer Sohn war unterdessen auf dem Feld.

Als er heimging und in die Nähe des Hauses kam,

hörte er Musik und Tanz.

Da rief er einen der Knechte und fragte,

was das bedeuten solle.

Der Knecht antwortete:

Dein Bruder ist gekommen,

und dein Vater hat das Mastkalb schlachten lassen,

weil er ihn heil und gesund wiederbekommen hat.

Da wurde er zornig und wollte nicht hineingehen.

Sein Vater aber kam heraus und redete ihm gut zu.

Doch er erwiderte dem Vater:

So viele Jahre schon diene ich dir,

und nie habe ich gegen deinen Willen gehandelt;

mir aber hast du nie auch nur einen Ziegenbock geschenkt,

damit ich mit meinen Freunden ein Fest feiern konnte.

Kaum aber ist der hier gekommen,

dein Sohn,

der dein Vermögen mit Dirnen durchgebracht hat,

da hast du für ihn das Mastkalb geschlachtet.

 

Der Vater antwortete ihm:

Mein Kind, du bist immer bei mir,

und alles, was mein ist, ist auch dein.

Aber jetzt müssen wir uns doch freuen

und ein Fest feiern;

denn dein Bruder war tot und lebt wieder;

er war verloren und ist wiedergefunden worden.

 

Dieses bewegende Gleichnis ist wie kaum ein anderes geeignet, die Barmherzigkeit, Großzügigkeit und Liebe Gottes deutlich zu machen. Aber allein deswegen habe ich es nicht an dieser Stelle vorgelesen. Für viele Gleichnisse Jesu gilt:

1. Es gibt es eine zweite, eine versteckte Bedeutung,

die nicht sofort auffällt, und

2. diese wichtigste Aussage kommt am Schluß.

Die wichtigste Figur in dieser Deutung ist der älteste Sohn, der Neidische, der es nicht gewagt hat, vom Eigentum des Vaters, das doch auch seines ist, etwas anzutasten. Der treu, aber ängstlich und eigensinnig darauf gewartet hat, daß der Vater ihm etwas erlaubt, ein Geschenk macht. Er wagte nicht einmal, darum zu bitten oder danach zu fragen. Er war überzeugt, den Willen des Vaters zu kennen und zu befolgen. Er hätte seinen Vater besser kennen müssen und so ist er der eigentlich Betrogene in der Geschichte. Er hat sich selbst um den Genuß dessen gebracht, was der großherzige Vater ihm ganz selbstver- ständlich eigentlich schon gegeben hatte.

 

Mit diesem Sohn meint Jesus das jüdische Volk, seine jüdischen Glaubensbrüder. Gott hatte sich Israel, angefangen beim Auszug aus Ägypten, durch die ganze Glaubensgeschichte hindurch als liebender Gott zu erkennen gegeben, als ein Gott, der seinen Kindern großzügig Freiheit ermöglichen will. Doch von dieser geschenkten Freiheit machten Jesu Zeitgenossen keinen Gebrauch. Im Gegenteil: Sie wachten ängstlich und penibel auf die korrekte Einhaltung vieler ritueller Vorschriften. Aus Angst, auch nur den kleinsten Schritt zu weit zu gehen und dadurch bei Gott in Ungnade zu fallen, seine Gunst zu verlieren, hatten sie ein überaus listenreiches und kompliziertes System errichtet. Gott war von Vorschriften gleichsam wie von Zäunen und Mauern umgeben und so für die Menschen unerreichbar gemacht worden.

 

Mit diesem Sohn vergleiche ich auch die maßgeblichen Kräfte in der Kirche unserer Tage. Sie wachen ängstlich über rituelle Korrektheit, über Rechtgläubigkeit, was immer das auch ist, und betrügen eigensinnig die Menschen um die von Gott großherzig eingeräumte und von Jesus bekräftigte Freiheit eines frohen, unbeschwerten, grenzenlosen Glaubens und Gottver- trauens. Die, die nicht müde werden, darauf hinzuweisen, daß ihnen, und nur ihnen, die Schlüssel des Himmelreiches anvertraut sind, wagen es nicht, Türen aufzuschließen. Sie bringen es noch nicht einmal fertig, durch bereits geöffnete Türen hindurchzugehen.

 

Um es mit Jesu eigenen Worten auszudrücken:

Weh euch Gesetzeslehrern!

Ihr habt den Schlüssel zur Erkenntnis weggenommen.

Ihr seid selbst nicht hineingegangen,

und die, die hineingehen wollten,

habt ihr daran gehindert.

Lieber Helmut

 

Ein sehr guter Beitrag. Und willkommen zurück!

 

 

lieben Gruss

Moni

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Moni meinst Du diese Zitierorgie bringt was??

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Sie wachen ängstlich über rituelle Korrektheit, über Rechtgläubigkeit, was immer das auch ist, und betrügen eigensinnig die Menschen um die von Gott großherzig eingeräumte und von Jesus bekräftigte Freiheit eines frohen, unbeschwerten, grenzenlosen Glaubens und Gottvertrauens.

 

Heißt das, dass man Gottvertrauen daran erkennt, dass man auf alle rituelle Korrektheit und Rechtgläubigkeit pfeift?

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Nein, Erich - man erkennt es - wie die kühne Deutung des Gleichnisses zeigt - daran, daß man das Vermögen mit Dirnen durchbringt. Das ist die Freiheit, zu der Christus uns berufen hat.

 

(Ich stelle im Laufe dieses Thread immer neu fest, daß ich irgendwas ganz falsch verstanden habe. Ich hatte wirklich gedacht, daß Christus in der Kirche zugegen sei. Nun muß ich lernen, daß ihn erst finde, wenn ich die Kirche verlasse.)

bearbeitet von ThomasBloemer
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Nein, Erich - man erkennt es - wie die kühne Deutung des Gleichnisses zeigt - daran, daß man das Vermögen mit Dirnen durchbringt. Das ist die Freiheit, zu der Christus uns berufen hat.

 

führe mich nicht in Versuchung, lieber Thomas, und leih mir mal eine Tischplatte :blink:

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Franciscus non papa
Nein, Erich - man erkennt es - wie die kühne Deutung des Gleichnisses zeigt - daran, daß man das Vermögen mit Dirnen durchbringt. Das ist die Freiheit, zu der Christus uns berufen hat.

 

führe mich nicht in Versuchung, lieber Thomas, und leih mir mal eine Tischplatte :P

ups - da hab ich ja mal wieder pech gehabt... ich neige nicht dazu, vermögen mit dirnen durchzubringen...... :blink:

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Helmut Martin

Nö Erich, alter Lieblingsfundi,

 

die wahre Freiheit besteht darin, sich auf die Seite der Schweinehirten zu schlagen. :blink:

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Helmut Martin

Genau Thomas,

 

immer getreu seinem Wort: Was du dem geringsten meiner Brüder & Schwestern (nicht) getan hast, das hast mir (nicht) getan.

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Das mit der liturgischen Korrektheit finde ich so eine Sache.

 

Auf der einen Seite halte ich diese Korrektheit für eine notwendige Voraussetzung für die Einheit der Kirche und für eine korrekte Umsetzung des Glaubens in liturgische Formen.

 

Leider haben viele Priester in den vergangenen Jahrzehnten anhand einiger (wenig stimmiger) Gedanken über das zweite Vatikanum sich einen Freibrief für liturgische Verirrungen herausgenommen. Und oft genug wurde dabei die Gemeinde selbst zum Götzen. Die Folgen davon beobachte ich übrigens sogar in unserer Gemeinde, wo ganz sicher niemand böswillig am Werke war.

Ein beispielhafter Knackpunkt ist die Teilnahme des Kindergartens am Palmsonntagsgottesdienst und die dementsprechende kindergartenkindgerechte Gestaltung. Da wird ein Mega-Spagat versucht, um Kindergartenkinder nicht nur bei der Palmweihe zu integrieren, sondern es wird versucht, die Passion so hübsch zu degenerieren, dass auch Kindergartenkinder sie verstehen. Das klappt natürlich nie im Leben.

 

Ich denke auch, dass eine Instruktion nicht nur an der Zeit war, sondern dass sie kommen musste.

 

Aber wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe - das ist dann die andere Seite der Medaille: So, wie die Instruktion dann durchgeführt wurde, ist sie eher kontraproduktiv. An ein erdumspannendes Dokument, das die Liturgie der heiligen Messe fördern soll, hätte ich deutlich höhere Ansprüche. Da ist es weder mit dieser abweisenden, maßregelnden Sprache getan, noch mit dem schnellen Hervorkramen alter Bestimmungen, die man hübsch so angeordnet hat, dass sie einem bestimmten vatikanischen Kardinalsgusto entsprechen. Die Kirche ist nämlich (sagen Gerüchte) größer als der Vatikan. Angeblich sollen sogar Menschen in ihr leben.

 

Wieder einmal ist das Lehramt (jawoll, ich rechne auch Instruktionen der Liturgiekogregation zum Lehramt) nicht seiner Aufgabe nachgekommen: Zu lehren, einsichtig und verstehbar zu machen. Gerade in unserer multikulturellen Zeit mit großer "Ungleichzeitigkeit" zwischen Generationen und Kulturen wäre es doch wichtig, wirklich gelehrt zu werden. Aber leider weicht lehramtliche Institutionen der Kirche immer mehr auf die Bestimm- und Motzschiene aus, anstatt ihrer Verantwortung nachzukommen. Ein schlechter Ersatz. Ein sehr schlechter. Und kontraproduktiv zudem. Bild einer nicht offen zugegebenen Hilf- und Ratlosigkeit.

 

So ist wieder einmal eine Chance vertan. Was die deutsche Bischofskonferenz mit dem Brief zum Gedenken an die 40 Jahre der Liturgiereform in unserer Gemeinde an Boden gut gemacht hat, wurde durch den Ton der Instruktion gründlich genug eingerissen, so dass als Endeffekt - ach wie erstaunlich - wieder noch genug antirömischer Affekt übrig bleibt. Welch ein Wunder! (Jetzt kann man noch ein wenig über den antirömischen Affekt schimpfen).

 

Meiner Meinung nach sollte man die entsprechenden Stellen im Vatikan dringend neu besetzen. Und zwar mit Menschen, die zumindest eine Minimalahnung von Verfahrensfragen und mitbrüderlichem Umgang haben und die ein wenig mehr Kompetenz haben, so dass nicht nach jedem Brief aus dem Vatikan haufenweise gute Leute verprellt einen Teil ihrer Lust verlieren. Dann könnte man endlich den antirömischen Affekt der Presse überlassen, die ja sicherlich noch genug Dreck findet, um darin herumzumantschen.

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Helmut Martin

Lieber Mecky,

 

zu den guten Menschen rechne ich mich nicht, aber zu denen guten Willens. Ich schwanke noch zwischen Resignation und Rebellion. Ist den niemand da, der laut und deutlich HALT ruft. SO GEHT DAS NICHT. Ich lausche verzweifelt in den kirchlichen Äther. Doch der schweigt laut und deutlich. Schade für alle Menschen guten Willens.

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ich bin weiterhin von dieser römischen Instruktion erschüttert ... hauptsächlich wegen ihrer harten sprache. Wissen die Verfasser eigentlich, wie viel Liebe, Energie, Engagement etc etc landauf landab in die Vorbereitung der Liturgie gesteckt wird, damit sie verständlich und menschengerecht sein kann?

Ich erinnere mich noch mit Schaudern an meine letze "römische Liturgie" - es war die Eucharistiefeier auf dem Peterspaltz anläßlich der Seligsprechung Adolph Kolpings. Ich weiß noch, dass ich viel geschimpft habe über die Liturgiegestaltung "über die Köpfe hinweg" - ohne heute noch Einzelheiten zu erinnern.

Eines erinnere ich aber noch sehr lebendig: der Petersplatz war nach der Messe noch voller Menschen .... doch die Altarinsel wurde bereits abgebaut .........

Kardinal Arizine hat leider keine Ahnung von den alltäglichen Eucharistiefeiern in aller Welt ... und von all den Problemen, die Gläubige veranlassen, Liturgie vorzubereiten und mitzugestalten, um ihre missionaricshe Kraft zu entfalten.

Wer immer nur "feierliche Pontifikalämter" hält, hat keinen Kontakt mehr zu Wirklichkeit.

Ich empfehle diesem Kardinal - und allen "Römern", wöchentlich bei Grundschülern in einer 30minütigen Schulmesse diese Instruktion so umzusetzen, dass die Kids Freude am Gottesdienst entwickeln.

DAS IST DER BEZUGSPUNKT!!!!!!!!!!!

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Wer immer nur "feierliche Pontifikalämter" hält, hat keinen Kontakt mehr zu Wirklichkeit.

Lieber Umusungu!

 

Das glaube ich nicht. Die eigene Erfahrung ist nicht die einzige Erfahrungsquelle. Ich kenne Menschen auf sehr abgehobenen Posten, die sehr wohl auf die Belange schlichter Menschen schauen können. Es ist eine Frage der Einstellung (oder auch der Einbildung). Dann kann die Abgehobenheit sogar Qualitäten wecken. Manchmal ist es gut, über den Einzelteilen zu stehen.

 

Auch (gerade!) einem hochstehenden Kardinal kann und sollte bewusst sein, wie viele verschiedene Situationen es gibt.

 

Eine Tugend, die für weltweite Instruktionen dringend erforderlich ist, heißt Demut.

bearbeitet von Mecky
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@ Helmut Martin

 

Wir lesen bei Lukas:

Ein Mann hatte zwei Söhne.

Der jüngere von ihnen sagte zu seinem Vater:

Vater, gib mir das Erbteil, das mir zusteht.

(Das Erbteil schon zu Lebzeiten des Vaters zu fordern

war erlaubt, galt aber als unschicklich.)

Da teilte der Vater das Vermögen auf.

Nach wenigen Tagen packte der jüngere Sohn alles zusammen und zog in ein fernes Land.

Dort führte er ein zügelloses Leben und verschleuderte sein Vermögen.

Als er alles durchgebracht hatte, kam eine große Hungersnot über das Land, und es ging ihm sehr schlecht.

Da ging er zu einem Bürger des Landes und drängte sich ihm auf; der schickte ihn aufs Feld zum Schweinehüten.

Er hätte gern seinen Hunger mit den Futterschoten gestillt,

die die Schweine fraßen; aber niemand gab ihm davon.

Da ging er in sich und sagte:

Wie viele Tagelöhner meines Vaters haben mehr als genug zu essen, und ich komme hier vor Hunger um.

Ich will aufbrechen

und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen:

Vater, ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich versündigt. Ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu sein;

mach mich zu einem deiner Tagelöhner .

Dann brach er auf und ging zu seinem Vater.

Der Vater sah ihn schon von weitem kommen,

und er hatte Mitleid mit ihm.

Er lief dem Sohn entgegen, fiel ihm um den Hals und küßte ihn. Da sagte der Sohn:

Vater, ich habe mich gegen den Himmel

und gegen dich versündigt;

ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu sein.

Der Vater aber sagte zu seinen Knechten:

Holt schnell das beste Gewand, und zieht es ihm an, steckt ihm einen Ring an die Hand,

und zieht ihm Schuhe an.

Bringt das Mastkalb her, und schlachtet es;

wir wollen essen und fröhlich sein.

Denn mein Sohn war tot und lebt wieder;

er war verloren und ist wiedergefunden worden.

Und sie begannen, ein fröhliches Fest zu feiern.

Sein älterer Sohn war unterdessen auf dem Feld.

Als er heimging und in die Nähe des Hauses kam,

hörte er Musik und Tanz.

Da rief er einen der Knechte und fragte,

was das bedeuten solle.

Der Knecht antwortete:

Dein Bruder ist gekommen,

und dein Vater hat das Mastkalb schlachten lassen,

weil er ihn heil und gesund wiederbekommen hat.

Da wurde er zornig und wollte nicht hineingehen.

Sein Vater aber kam heraus und redete ihm gut zu.

Doch er erwiderte dem Vater:

So viele Jahre schon diene ich dir,

und nie habe ich gegen deinen Willen gehandelt;

mir aber hast du nie auch nur einen Ziegenbock geschenkt,

damit ich mit meinen Freunden ein Fest feiern konnte.

Kaum aber ist der hier gekommen,

dein Sohn,

der dein Vermögen mit Dirnen durchgebracht hat,

da hast du für ihn das Mastkalb geschlachtet.

 

Der Vater antwortete ihm:

Mein Kind, du bist immer bei mir,

und alles, was mein ist, ist auch dein.

Aber jetzt müssen wir uns doch freuen

und ein Fest feiern;

denn dein Bruder war tot und lebt wieder;

er war verloren und ist wiedergefunden worden.

 

Dieses bewegende Gleichnis ist wie kaum ein anderes geeignet, die Barmherzigkeit, Großzügigkeit und Liebe Gottes deutlich zu machen. Aber allein deswegen habe ich es nicht an dieser Stelle vorgelesen. Für viele Gleichnisse Jesu gilt:

1. Es gibt es eine zweite, eine versteckte Bedeutung,

    die nicht sofort auffällt, und

2. diese wichtigste Aussage kommt am Schluß.

Die wichtigste Figur in dieser Deutung ist der älteste Sohn, der Neidische, der es nicht gewagt hat, vom Eigentum des Vaters, das doch auch seines ist, etwas anzutasten. Der treu, aber ängstlich und eigensinnig darauf gewartet hat, daß der Vater ihm etwas erlaubt, ein Geschenk macht. Er wagte nicht einmal, darum zu bitten oder danach zu fragen. Er war überzeugt, den Willen des Vaters zu kennen und zu befolgen. Er hätte seinen Vater besser kennen müssen und so ist er der eigentlich Betrogene in der Geschichte. Er hat sich selbst um den Genuß dessen gebracht, was der großherzige Vater ihm ganz selbstver- ständlich eigentlich schon gegeben hatte.

 

Mit diesem Sohn meint Jesus das jüdische Volk, seine jüdischen Glaubensbrüder. Gott hatte sich Israel, angefangen beim Auszug aus Ägypten, durch die ganze Glaubensgeschichte hindurch als liebender Gott zu erkennen gegeben, als ein Gott, der seinen Kindern großzügig Freiheit ermöglichen will. Doch von dieser geschenkten Freiheit machten Jesu Zeitgenossen keinen Gebrauch. Im Gegenteil: Sie wachten ängstlich und penibel auf die korrekte Einhaltung vieler ritueller Vorschriften. Aus Angst, auch nur den kleinsten Schritt zu weit zu gehen und dadurch bei Gott in Ungnade zu fallen, seine Gunst zu verlieren, hatten sie ein überaus listenreiches und kompliziertes System errichtet. Gott war von Vorschriften gleichsam wie von Zäunen und Mauern umgeben und so für die Menschen unerreichbar gemacht worden.

 

Mit diesem Sohn vergleiche ich auch die maßgeblichen Kräfte in der Kirche unserer Tage. Sie wachen ängstlich über rituelle Korrektheit, über Rechtgläubigkeit, was immer das auch ist, und betrügen eigensinnig die Menschen um die von Gott großherzig eingeräumte und von Jesus bekräftigte Freiheit eines frohen, unbeschwerten, grenzenlosen Glaubens und Gottver- trauens. Die, die nicht müde werden, darauf hinzuweisen, daß ihnen, und nur ihnen, die  Schlüssel des Himmelreiches anvertraut sind, wagen es nicht, Türen aufzuschließen. Sie bringen es noch nicht einmal fertig, durch bereits geöffnete Türen hindurchzugehen.

 

Um es mit Jesu eigenen Worten auszudrücken:

Weh euch Gesetzeslehrern!

Ihr habt den Schlüssel zur Erkenntnis weggenommen.

Ihr seid selbst nicht hineingegangen,

und die, die hineingehen wollten,

habt ihr daran gehindert.

Dieses Gleichnis kann man für die heutige Zeit auch ganz anders deuten. Diese Deutung steht auch inm Zusammenhang mit "Redemptionis sacramentum", weil eine der Gründe für die Trennung zwischen den Konfessionen, in dem unterschiedlichen eucharistischen Verständnis zu finden ist:

 

Dieses Gleichnis könnte doch sehr gut auf die heute existierenden konfessionellen Gegensätze zwischen katholisch und protestantisch bezogen werden. Der ältere Sohn steht hierbei für die römisch-katholische Kirche und der jüngere Sohn für die Protestanten. Beide sind jedoch Söhne des einen Vaters (des dreifaltigen GOTTES). Der ältere Sohn bleibt beim Vater, kümmert sich um den Hof und hütet die Schafe; d.h. er bleibt in der Tradition. Der jüngere Sohn läßt sich sein Erbe auszahlen und geht in die Fremde (in die Welt). Dies heißt jetzt nicht, daß der ältere Sohn nicht in der Welt lebt, aber er lebt unangepaßter. Hier mag der eine oder andere gedanklich „stolpern“, denn: Was ist schon „unangepaßt“ an dem Weg der Väter? Man macht ja das, was man schon immer gemacht hat! Unangepaßt soll hier aber in dem Sinne von „der Überlieferung treu“ und „fern dem Zeitgeist“ gemeint sein.

Der jüngere Sohn hat viel Zukunftsoptimismus und damit die feste Hoffnung in der Fremde auch ohne den Vater bestehen zu können. Dies geht auch so lange gut, wie das Erbe reicht. Da er aber sein Erbe nicht vermehrt, sondern verjubelt, ist es nach einer gewissen Zeit aufgebraucht. Der jüngere Sohn säkularisiert sich immer mehr, er feiert Feste, hat falsche Freunde und kommt damit letzten Endes „unter die Räder“. Der große österreichische Soziologe Max Weber hat z.B. die Theorie aufgestellt, daß der Calvinismus die geistige Ursache für den Kapitalismus ist.

Der ältere Bruder übersteht sein Leben auch nicht nur aus eigener Kraft, sondern aufgrund der Nähe zum Vater. Er ist sicherlich auch ein Verehrer der Mutter, was in der heutigen Marienfrömmigkeit der Katholiken seine Entsprechung hätte. Ob die Mutter noch lebt, darüber steht im Gleichnis nichts geschrieben; man darf es aber vermuten.

Ist es unter diesen Vorüberlegungen falsch, auf die Rückkehr der Protestanten zum Vater zu hoffen; schärfer formuliert, die Rückkehr zu fordern?

Im Gleichnis wird nicht geschildert, daß der ältere mit dem jüngeren Sohn ein direktes Gespräch führt; ihm sozusagen in das Gewissen redet. Im Gleichnis ist davon die Rede, daß der jüngere Sohn aus eigenem Entschluß zum Vater zurückkehrt, weil es ihm wirklich „dreckig geht“. Wichtig ist hierbei auch, daß der Vater auf den zurückkehrenden Sohn zugeht und nicht im Haus bleibt, bis der Sohn tatsächlich eintrifft.

Der ältere Bruder beschwert sich im Gleichnis beim Vater, daß er das Mastkalb geschlachtet hat.

Es ist vielleicht aufgrund der "neuen Deutung" des Gleichnisses die Aufgabe für die Katholiken (göttliche Weisung!), daß sie bei der Rückkehr des „verlorenen“ Sohnes freudig der Entscheidung des Vaters zustimmen, das Mastkalb zu schlachten.

Dieses Fest wäre dann eine wirklich „kirchliche Hochzeit“. :blink:

 

GsJC

Raphael

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Dieses Gleichnis kann man für die heutige Zeit auch ganz anders deuten. Diese Deutung steht auch inm Zusammenhang mit "Redemptionis sacramentum", weil eine der Gründe für die Trennung zwischen den Konfessionen, in dem unterschiedlichen eucharistischen Verständnis zu finden ist:

 

Dieses Gleichnis könnte doch sehr gut auf die heute existierenden konfessionellen Gegensätze zwischen katholisch und protestantisch bezogen werden. Der ältere Sohn steht hierbei für die römisch-katholische Kirche und der jüngere Sohn für die Protestanten. Beide sind jedoch Söhne des einen Vaters (des dreifaltigen GOTTES). Der ältere Sohn bleibt beim Vater, kümmert sich um den Hof und hütet die Schafe; d.h. er bleibt in der Tradition. Der jüngere Sohn läßt sich sein Erbe auszahlen und geht in die Fremde (in die Welt). Dies heißt jetzt nicht, daß der ältere Sohn nicht in der Welt lebt, aber er lebt unangepaßter. Hier mag der eine oder andere gedanklich „stolpern“, denn: Was ist schon „unangepaßt“ an dem Weg der Väter? Man macht ja das, was man schon immer gemacht hat! Unangepaßt soll hier aber in dem Sinne von „der Überlieferung treu“ und „fern dem Zeitgeist“ gemeint sein.

Der jüngere Sohn hat viel Zukunftsoptimismus und damit die feste Hoffnung in der Fremde auch ohne den Vater bestehen zu können. Dies geht auch so lange gut, wie das Erbe reicht. Da er aber sein Erbe nicht vermehrt, sondern verjubelt, ist es nach einer gewissen Zeit aufgebraucht. Der jüngere Sohn säkularisiert sich immer mehr, er feiert Feste, hat falsche Freunde und kommt damit letzten Endes „unter die Räder“. Der große österreichische Soziologe Max Weber hat z.B. die Theorie aufgestellt, daß der Calvinismus die geistige Ursache für den Kapitalismus ist.

Der ältere Bruder übersteht sein Leben auch nicht nur aus eigener Kraft, sondern aufgrund der Nähe zum Vater. Er ist sicherlich auch ein Verehrer der Mutter, was in der heutigen Marienfrömmigkeit der Katholiken seine Entsprechung hätte. Ob die Mutter noch lebt, darüber steht im Gleichnis nichts geschrieben; man darf es aber vermuten.

Ist es unter diesen Vorüberlegungen falsch, auf die Rückkehr der Protestanten zum Vater zu hoffen; schärfer formuliert, die Rückkehr zu fordern?

Im Gleichnis wird nicht geschildert, daß der ältere mit dem jüngeren Sohn ein direktes Gespräch führt; ihm sozusagen in das Gewissen redet. Im Gleichnis ist davon die Rede, daß der jüngere Sohn aus eigenem Entschluß zum Vater zurückkehrt, weil es ihm wirklich „dreckig geht“. Wichtig ist hierbei auch, daß der Vater auf den zurückkehrenden Sohn zugeht und nicht im Haus bleibt, bis der Sohn tatsächlich eintrifft.

Der ältere Bruder beschwert sich im Gleichnis beim Vater, daß er das Mastkalb geschlachtet hat.

Es ist vielleicht aufgrund der "neuen Deutung" des Gleichnisses die Aufgabe für die Katholiken (göttliche Weisung!), daß sie bei der Rückkehr des „verlorenen“ Sohnes freudig der Entscheidung des Vaters zustimmen, das Mastkalb zu schlachten.

Dieses Fest wäre dann eine wirklich „kirchliche Hochzeit“.  :blink:

 

GsJC

Raphael

Hallo Raphael,

 

ich bin 100% mit deiner Ausführung einverstanden, als Ex-Protestant kann ich deine Sichtweise bestätigen.

 

Es ist halt nur die Frage offen, wann der verlorene Sohn heimkehrt. Müssen wir warten bis zum jüngsten Gericht? Wenn ich mir den Zustand der ev.Landeskirchen anschaue, könnte das so sein

 

LG

Thomas

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@ Mecky

 

...... Dann könnte man endlich den antirömischen Affekt der Presse überlassen, die ja sicherlich noch genug Dreck findet, um darin herumzumantschen.

Warum sollte man das der Presse überlassen? :P

Du machst Dich doch auch ganz gut als "5. Kolonne"! :blink:

 

GsJC

Raphael

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Hallo Raphael,

 

ich bin 100% mit deiner Ausführung einverstanden, als Ex-Protestant kann ich deine Sichtweise bestätigen.

 

Es ist halt nur die Frage offen, wann der verlorene Sohn heimkehrt. Müssen wir warten bis zum jüngsten Gericht? Wenn ich mir den Zustand der ev.Landeskirchen anschaue, könnte das so sein

 

LG

Thomas

Interessant an dieser Interpretation ist daß der jüngere Sohn zum Vater heimkehrt, nicht zum älteren Sohn.

Er wird auch nicht Teil des älteren Sohnes oder muß sich ihm unterordnen, er wird vom Vater als eigenständige Persönlichkeit akzeptiert, obwohl genau das den älteren Sohn eigentlich ganz schön stört.

 

Habt ihr das bei eurer Interpretation bedacht?

 

Werner

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