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Die Kirche aendern wollen


Max

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Abgezweigt aus einem thread in der Arena

 

ZU Max: du hattest mich gefragt, warum ich nicht zur evangelischen Kirche wechsel. Das ist eine gute Frage, über die ich auch schon mal nachgedacht habe.

 

ABER ich bin zu der Meinung gelangt, das ich schließlich in der katholischen Kirche geboren wurde. Als Jugendlicher bei Jungkolping mitgemaht habe (Treu Kolping, Kolping treu) und vieles andere, was nicht gesellschaftliche Fragen angeht, durchaus weiterhin meine ganze Unterstützung hat.

 

Das Hauptproblem der katholischen Kirchenleitung sind einfach ihre mittelalterlichen Denkstrukturen in der Kirchenführung.

Finde ich eine etwas seltsame Haltung. Wenn ich in der CDU bin aber SPD Ansichten habe, dann mache ich die CDU zu einer SPD? Willst Du da nicht anderen Deine Meinung aufdraengen? Warum dann nicht wohin gehen, wo man seine Meinungen teilt?

 

Nehmen wir uns da nicht zu wichtig? Jetzt komme ich und ein paar andere, die nach 2000 Jahren endlich wissen wo es lang geht und wischen 2000 Jahre Geschichte vom Tisch. Die Kirche hat eine 2000 Jahre lange Geschichte, das was all die grossen Heiligen lehrten steht in Kontinuitaet mit der Lehre der Kirche. Franz von Assissi und Hildegard von Bingen werden auch vo Nichtchristen bewundert, ohne zu wissen, dass deren Ansichten 100% orthodox katholisch waren. Die waeren entsetzt was heute geschieht.

 

Das Problem ist, dass wir die Wirklichkeit nicht so sehen wie sie ist. Das ist ja eben die Botschaft der Religionen: Die Welt ist anders als sie uns scheint. Das Handeln, das Religionen empfehlen, kommt aus dieser anderen Weltsicht. Interessant fand ich da das Erlebniss des Dichter Paul Claudel , der 1886 in Notre Dame eine intensive Gotteserfahrung hatte: „Das Bauwerk, das ich mit meinen Meinungen und Kenntnissen errichtet hatte, blieb stehen. Das, was geschehen war, war ganz einfach, dass ich mich ausserhlab dieses Bauwerkes wiederfand ... Das was am meisten gegen meine Anschauungen und Neigungen ging, das war also wahr, das womit ich mich abfinden musste, ob es mir passte oder nicht...“ Die Frage ist nicht, ob es uns gefaellt oder plausibel erscheint, was das Christentum lehrt, die Frage ist die, ob dies wahr ist oder nicht.

 

Wenn Du die Protestanten erwaehnst: Gerade Skandinavien ist das saekularisieteste Gebiet Europas. Dort hat man das Christentum so aufgeweicht, dass es vollkommen uninteressant ist. Die einzigen Kirchen, die dort wirklich aktiv sind, sind Freikirchen, und die haben bezueglich Sexualmoral eher noch strengere Ansichten als die Katholiken.

 

Es ist auch oft geschrieben worden, stand sogar im Spiegel, dass die katholischen Gemeinden, die Zulauf haben, die sind die eher traditionell sind.

 

Das Christentum hat eine ganz klare Lehre. Und jeder muss entscheiden ob er das glauben will oder nicht. Aber alles so zurechtbiegen, dass es einem bequem erscheint, das ist nicht die Antwort.

 

Gruss

 

Max

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Franciscus non papa

bitte nicht vergessen: gerade viele der grossen heiligen haben die kirche verändert. insofern ist der verweis auf sie, in diesem zusammenhang eher ein argument dafür, dass man in der kirche bleibt und für veränderungen wibrt.

 

 

im übrigen zeigt der vergleich mit politischen parteien ein seltsames, um nicht zu sagen falsches verständnis von kirche auf.

 

gerade uns gläubigen, uns katholiken ist die eine, heilige kirche eben nicht eine art interessen vertretung. sondern sie ist die gemeinschaft der nachfolge jesu, wobei ja kirche über das jetzt und heute weit hinausgeht.

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bitte nicht vergessen: gerade viele der grossen heiligen haben die kirche verändert. insofern ist der verweis auf sie, in diesem zusammenhang eher ein argument dafür, dass man in der kirche bleibt und für veränderungen wibrt.

 

 

im übrigen zeigt der vergleich mit politischen parteien ein seltsames, um nicht zu sagen falsches verständnis von kirche auf.

 

gerade uns gläubigen, uns katholiken ist die eine, heilige kirche eben nicht eine art interessen vertretung. sondern sie ist die gemeinschaft der nachfolge jesu, wobei ja kirche über das jetzt und heute weit hinausgeht.

Ich weiss, der Vergleich mit Parteien hinkt.

 

Aber Heilige haben die Kirchen reformiert, d.h. wieder katholischer gemacht. Auch in deren Zeiten gab es Probleme wie Priesterkinder. Teresa von Avila und Ignatius von Loyola lebten in der Zeit der Reformation. Sie setzten sich aber eben nicht fuer verheiratete Priester ein, im Gegenteil, sie wollten eine Rueckbesinnung auf vollkommen traditionellen Katholizismus.

 

Wir muessen fragen "was ist wahr", nicht "was haetten wir am liebsten und was waere am bequemsten"

 

Gruesse

 

Max

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Franciscus non papa

rückbesinnung zu den ursprüngen, und dann sehen, wie man das im heute leben kann.

 

zölibat gehört im übrigen gerade nicht zu den "ursprüngen"....

 

insofern haben die grossen heiligen die kirche durchaus reformiert.

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bitte nicht vergessen: gerade viele der grossen heiligen haben die kirche verändert. insofern ist der verweis auf sie, in diesem zusammenhang eher ein argument dafür, dass man in der kirche bleibt und für veränderungen wibrt.

 

 

im übrigen zeigt der vergleich mit politischen parteien ein seltsames, um nicht zu sagen falsches verständnis von kirche auf.

 

gerade uns gläubigen, uns katholiken ist die eine, heilige kirche eben nicht eine art interessen vertretung. sondern sie ist die gemeinschaft der nachfolge jesu, wobei ja kirche über das jetzt und heute weit hinausgeht.

Ich weiss, der Vergleich mit Parteien hinkt.

 

Aber Heilige haben die Kirchen reformiert, d.h. wieder katholischer gemacht. Auch in deren Zeiten gab es Probleme wie Priesterkinder. Teresa von Avila und Ignatius von Loyola lebten in der Zeit der Reformation. Sie setzten sich aber eben nicht fuer verheiratete Priester ein, im Gegenteil, sie wollten eine Rueckbesinnung auf vollkommen traditionellen Katholizismus.

 

Wir muessen fragen "was ist wahr", nicht "was haetten wir am liebsten und was waere am bequemsten"

 

Gruesse

 

Max

Da kommt es mal ganz darauf an, was du als traditionell *katholisch* bezeichnest?

 

Das was du hier als Merkmale des katholisch seins bezeichnest - ist nicht unbedingt Bibelkonform. Wie Franz schon sagte, ist der Zölibat keine *ursprüngliche* Sache aus der Bibel ( siehe Textstelle- die aussagt, welches Vorbild ein Bischof mit seiner Familie anderen geben soll).

Also wäre das ja schon einmal ein Zeichen, dass die römisch- katholische Kirche auf dem falschen Weg ist.

 

Und zur *Tradition* steht folgendes geschrieben:

 

*1Die Pharisäer und einige Schriftgelehrte, die aus Jerusalem gekommen waren, hielten sich bei Jesus auf. 2 Sie sahen, dass einige seiner Jünger ihr Brot mit unreinen, das heißt mit ungewaschenen Händen aßen. 3 Die Pharisäer essen nämlich wie alle Juden nur, wenn sie vorher mit einer Hand voll Wasser die Hände gewaschen haben, wie es die Überlieferung der Alten vorschreibt. 4 Auch wenn sie vom Markt kommen, essen sie nicht, ohne sich vorher zu waschen. Noch viele andere überlieferte Vorschriften halten sie ein, wie das Abspülen von Bechern, Krügen und Kesseln. 5 Die Pharisäer und die Schriftgelehrten fragten ihn also: Warum halten sich deine Jünger nicht an die Überlieferung der Alten, sondern essen ihr Brot mit unreinen Händen? 6 Er antwortete ihnen: Der Prophet Jesaja hatte Recht mit dem, was er über euch Heuchler sagte: Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, sein Herz aber ist weit weg von mir. 7 Es ist sinnlos, wie sie mich verehren; was sie lehren, sind Satzungen von Menschen. 8 Ihr gebt Gottes Gebot preis und haltet euch an die Überlieferung der Menschen. 9 Und weiter sagte Jesus: Sehr geschickt setzt ihr Gottes Gebot außer Kraft und haltet euch an eure eigene Überlieferung.*Markus 7, 1-9

 

Und hatten die Juden ihre Traditionen nicht auch aufgrund dessen gebildet, von dem sie meinten, sie würden damit den *Willen Gottes* erfüllen?

 

Da der Wille Gottes, das Sein Gottes, den Menschen bisher in seiner Gänze verschlossen war und ist- wie immer nur Teile oder Sichtweisen haben, wäre ein Verharren in dem was ist, eine trügerische Sicherheit.

Ein ständiges Fragen und Suchen ist bisher der Weg gewesen und wird es auch immer sein- bis Gott sich so offenbart, dass ihn jeder Mensch in seiner Ganzheit erkennen kann.

 

Ellen

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bis Gott sich so offenbart, dass ihn jeder Mensch in seiner Ganzheit erkennen kann.

 

dann hat Jesus also versagt!!

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bis Gott sich so offenbart, dass ihn jeder Mensch in seiner Ganzheit erkennen kann.

 

dann hat Jesus also versagt!!

Nein, ganz im Gegenteil!

Er hat die Menschen im Grunde dazu gebracht, zu hinterfragen- nicht immer das als das Richtige zu betrachten, nur weil es so Tradition ist.

Und das bedeutet eben auch Änderung und Neuerung.

Denn es kommt auf den Sinn - auf den Gehalt- der Botschaft an, und nicht auf die Art wie man es für richtig hält sie "darzustellen"

Wenn die Wichtigkeit der Darstellung - ich denke da auch Redemptionis sacramentum- wichtiger wird als der Sinn- dann wird es zweifelhaft.

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Zu Max,

 

das hat Oestemer gut erklärt. Die Heiligen haben die Katholische Kirche auch geprägt und zu dem gemacht, was heute unsere katholische Kirche ist.

 

Es gab immer schon in der katholischen Kirche Streitpunkte darüber, was katholisch ist...da gibt es haufenweise Konzile in der Kirchengeschichte, wo drüber gestritten wurde, was ist katholisch, lieber Max.

 

Das Zölibat ist ein gutes Beispiel. Diese gibt es erst seit dem Mittelalter. In der frühen katholischen Kirche von Christi Geburt bis zum Mittelalter gab es kein Zölibat.

 

Und genauso stellt sich die Frage, wie wird Homosexualität aus katholischer Sicht bewertet.

 

Ich glaube nicht, dass zum Kern des katholischen Glaubens gehört, das Homosexualität abgelehnt wird.

 

Dies ist eine Frage, die wie hat es jüngst die Velkd formuliert, Keine "bekenntnisfrage" ist, sondern eine Frage, die aus heutiger Zeit bewertet werden muss.

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Meines Wissens war Zoelibat aber auch vorher schon das Ideal.

 

Ich hatte frueher auch so gedacht, das kann ja doch alles nicht so schlimm sein wenn man dies und das aendert.

 

Nun habe ich inzwischen all die Geschichten der Heiligen gelesen. Das sind Personen, die einen Kontakt zu einer anderen, goettlichen Wirklichkeit hatten, den wir nicht haben. Menschen mit direkten Gotteserfahrungen. Nimm all diese Heiligen, die die Kirche praegen, Catherine von Siena, Teresa von Avila, Franz von Assissi. Oder in heutiger Zeit Terese von Lisieux, Faustyna, Padre Pio, Mutter Teresa. All dies Personen erzaehlen dieselbe katholische Sichtweise, und es ist nunmal genau die Sichtweise der traditionellen Katholiken. Da gibt es durch 2000 Jahre eine Kontinuitaet, die wir heute brechen wollen.

 

Oder nimm Fatima, das mich persoenlich beeindruckt hat und das ich nicht einfach so vom Tisch wischen kann. Unter anderem hatte Maria da gesagt, dass wegen keiner Suende so viele Menschen in die Hoelle kommen als durch die Suende des Fleisches. Mich hat diese Aussage selbst ueberrascht, aber sie ist eben so gemacht worden.

 

Ich bin mir in manchen Themen auch nicht so ganz sicher. Aber ich sehe, dass Personen, denen ich vertraue mehr Einsicht zu haben als ich, solche Dinge sagen. Moeglicherweise wissen diese mehr als ich? Wenn man sieht wioe die Welt wirklich ist, dann zieht man andere Schluesse?

 

Die Lehre der Kirche hat eine Kontinuitaet in 2000 Jahren, was die Kernaussagen angeht. Das koenne wir nicht einfach so vom Tisch wischen. Wenn uns die Kirche, deren Identitaet auch ihr lange Geschichte ist, nicht gefaellt, dann ist es vielleicht nicht unser Platz.

 

Ich moechte das ganze aber nicht allein auf sexuelle Fragen begrenzen. Obwohl dies ja die kontroversesten zu sein scheinen...

 

Gruesse

 

Max

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Das Zölibat ist ein gutes Beispiel. Diese gibt es erst seit dem Mittelalter. In der frühen katholischen Kirche von Christi Geburt bis zum Mittelalter gab es kein Zölibat.

Ja, die Einführung des Zölibats zu einem späteren Zeitpunkt wird hier oft behauptet, obs denn auch stimmt, ist die andere Frage ....

 

"Aus diesem Grund wollte die Kirche seit den Zeiten der Aposteln die Gabe der dauernden Enthaltsamkeit der Kleriker bewahren und sie ist dazu übergegangen, die Kandidaten für heilige Weihen unter den Zölibatären auszuwählen (cf 2 Thess. 2, 15; 1 Kor. 7, 5; 9, 5; 1 Tim. 3, 2. 12; 5, 9; Tit. 1, 6. 8).(188)"

 

Auszug aus Direktorium für den Dienst und Leben der Priester

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Das Zölibat ist ein gutes Beispiel. Diese gibt es erst seit dem Mittelalter. In der frühen katholischen Kirche von Christi Geburt bis zum Mittelalter gab es kein Zölibat.

Ja, die Einführung des Zölibats zu einem späteren Zeitpunkt wird hier oft behauptet, obs denn auch stimmt, ist die andere Frage ....

 

"Aus diesem Grund wollte die Kirche seit den Zeiten der Aposteln die Gabe der dauernden Enthaltsamkeit der Kleriker bewahren und sie ist dazu übergegangen, die Kandidaten für heilige Weihen unter den Zölibatären auszuwählen (cf 2 Thess. 2, 15; 1 Kor. 7, 5; 9, 5; 1 Tim. 3, 2. 12; 5, 9; Tit. 1, 6. 8).(188)"

 

Auszug aus Direktorium für den Dienst und Leben der Priester

In Franzens Kirchengeschichte mein ich auch gelesen zu haben, dass Zoelibat frueher schon ueblich war, wenn auch nicht Pflicht....

 

Ich schlag heute abend mal nach...

 

Max

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Das Zölibat ist ein gutes Beispiel. Diese gibt es erst seit dem Mittelalter. In der frühen katholischen Kirche von Christi Geburt bis zum Mittelalter gab es kein Zölibat.

Ja, die Einführung des Zölibats zu einem späteren Zeitpunkt wird hier oft behauptet, obs denn auch stimmt, ist die andere Frage ....

 

"Aus diesem Grund wollte die Kirche seit den Zeiten der Aposteln die Gabe der dauernden Enthaltsamkeit der Kleriker bewahren und sie ist dazu übergegangen, die Kandidaten für heilige Weihen unter den Zölibatären auszuwählen (cf 2 Thess. 2, 15; 1 Kor. 7, 5; 9, 5; 1 Tim. 3, 2. 12; 5, 9; Tit. 1, 6. 8).(188)"

 

Auszug aus Direktorium für den Dienst und Leben der Priester

Und wie ist es damit?

 

* 1Das Wort ist glaubwürdig: Wer das Amt eines Bischofs anstrebt, der strebt nach einer großen Aufgabe. 2 Deshalb soll der Bischof ein Mann ohne Tadel sein, nur einmal verheiratet, nüchtern, besonnen, von würdiger Haltung, gastfreundlich, fähig zu lehren; 3 er sei kein Trinker und kein gewalttätiger Mensch, sondern rücksichtsvoll; er sei nicht streitsüchtig und nicht geldgierig. 4 Er soll ein guter Familienvater sein und seine Kinder zu Gehorsam und allem Anstand erziehen. 5 Wer seinem eigenen Hauswesen nicht vorstehen kann, wie soll der für die Kirche Gottes sorgen? 6 Er darf kein Neubekehrter sein, sonst könnte er hochmütig werden und dem Gericht des Teufels verfallen.*1.Tim.3, 1-6

 

oder damit:

 

*5Ich habe dich in Kreta deswegen zurückgelassen, damit du das, was noch zu tun ist, zu Ende führst und in den einzelnen Städten Älteste einsetzt, wie ich dir aufgetragen habe. 6 Ein Ältester soll unbescholten und nur einmal verheiratet sein. Seine Kinder sollen gläubig sein; man soll ihnen nicht nachsagen können, sie seien liederlich und ungehorsam. 7 Denn ein Bischof muss unbescholten sein, weil er das Haus Gottes verwaltet; er darf nicht überheblich und jähzornig sein, kein Trinker, nicht gewalttätig oder habgierig. 8 Er soll vielmehr das Gute lieben, er soll gastfreundlich sein, besonnen, gerecht, fromm und beherrscht.*Titus1,5-9

 

Ja, was denn nun?

Steht doch da oder nicht?

Ach ja Paulus... na ja, können wir uns jetzt raussuchen was wir wollen- oder besser, ist ein Buch der Bibel- eine Aussage der Bibel mehr wert als das andere?

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In dem thread hier geht's ja nicht um Zoelibat....

 

Selbst Paulus schreibt Zoelibat nicht vor. Und die orthodoxen Kirchen habe auch kein Zoelibat, selbst wenn die vielen hier genauso konservativ wie die Katholiken erscheinen muessen. Ich denke das Zoelibat ist wirklich eine unklare Sache. Es geht hier aber um vielerlei andere Dinge.

 

 

 

Gruss

 

Max

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bis Gott sich so offenbart, dass ihn jeder Mensch in seiner Ganzheit erkennen kann.

 

dann hat Jesus also versagt!!

Nein, ganz im Gegenteil!

Er hat die Menschen im Grunde dazu gebracht, zu hinterfragen- nicht immer das als das Richtige zu betrachten, nur weil es so Tradition ist.

Und das bedeutet eben auch Änderung und Neuerung.

Denn es kommt auf den Sinn - auf den Gehalt- der Botschaft an, und nicht auf die Art wie man es für richtig hält sie "darzustellen"

Wenn die Wichtigkeit der Darstellung - ich denke da auch Redemptionis sacramentum- wichtiger wird als der Sinn- dann wird es zweifelhaft.

In dieser Welt wird es kein Ankkommen durch hinterfragen geben, Ellen. Unsere Erkenntnis ist Stückwerk und sie bleibt Stückwerk.

 

Jesus hat es nicht geschafft, dass ALLE Menschen ihn in dieser Welt Gott erkennen. Wäre das Ziel gewesen, dass ALLE Menschen Gott erkennen (müssen), dann hätte er versagt.

 

Abgesehen davon ist Jesus nicht gekommen, um uns beizubringen, dass wir die Tradition auf ihren Sinn hinterfragen sollen. Damit wir uns nicht falsch verstehen, es ist durchaus sinnvoll, an und an die Dinge in Frage zu stellen und Sackgassen zu korrigieren. Aber das In-Frage-stellen ist kein Selbstzweck und auch nicht der Heilsweg.

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Abgesehen davon ist Jesus nicht gekommen, um uns beizubringen, dass wir die Tradition auf ihren Sinn hinterfragen sollen. Damit wir uns nicht falsch verstehen, es ist durchaus sinnvoll, an und an die Dinge in Frage zu stellen und Sackgassen zu korrigieren. Aber das In-Frage-stellen ist kein Selbstzweck und auch nicht der Heilsweg.

Es ist eine Vertrauensfrage. Wenn ich jemandem wirklich vertraue, dann befolge ich dessen Gebote, auch wenn ich sie nicht immer ganz verstehe. Ich habe genug zu sehen um ihm zu vertrauen, verstehe aber eben nicht alles. Wie ein Arzt, der mir einen Rat gibt, ich verstehe ja auch nicht warum ich gerade dies machen soll wie er sagt

 

Max

bearbeitet von Max
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Noch einmal konkreter als Antwort auf die Frage des Threads:

 

Die Kirche aendern wollen , ist das ok?

 

 

Grundsätzlich nein, denn es lenkt von eigentlichen Ziel ab - sich selbst zu ändern. Wenn mein Wollen dabei verharrt, etwas anderes zu ändern, dann verfehle ich das eigentliche Ziel der persönlichen Umkehr.

 

Einigen wenigen wird es vorbehalten sein, die Kirche zu ändern.

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Noch einmal konkreter als Antwort auf die Frage des Threads:

 

Die Kirche aendern wollen , ist das ok?

 

 

Grundsätzlich nein, denn es lenkt von eigentlichen Ziel ab - sich selbst zu ändern. Wenn mein Wollen dabei verharrt, etwas anderes zu ändern, dann verfehle ich das eigentliche Ziel der persönlichen Umkehr.

 

Einigen wenigen wird es vorbehalten sein, die Kirche zu ändern.

Die Heiligen, die etwas veraendert haben, haben auch nie die christliche Lehre geaendert, sie haben die Menschen geaendert.

 

Martin trifft es auf den Punkt. Es ist ja die "Ursuende" des Menschen, dass er so selbstzentriert ist. Wenn ihm die Welt nicht gefaellt, will er die Welt aendern, selbst Gott sein. Er richtet sich nach seinem Verlangen aus, anstatt nach der Wirklichkeit selbst, was eben Gott ist. Von einem Baum im Paradiese sollte er nicht essen, aber das wollte er nicht. Der Mensch will tun was er will, er will nicht einem vertrauen der mehr weiss und sieht, dass manches fuer den Menschen schaedlich ist.

 

Wie ein Sehender, der einem Blinden einen Rat gibt, und der Blinde den Rat nicht hoeren will und in den Abgrund stuerzt...

 

Gruss

 

Max

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Noch einmal konkreter als Antwort auf die Frage des Threads:

 

Die Kirche aendern wollen , ist das ok?

 

 

Grundsätzlich nein, denn es lenkt von eigentlichen Ziel ab - sich selbst zu ändern. Wenn mein Wollen dabei verharrt, etwas anderes zu ändern, dann verfehle ich das eigentliche Ziel der persönlichen Umkehr.

 

Einigen wenigen wird es vorbehalten sein, die Kirche zu ändern.

Die Heiligen, die etwas veraendert haben, haben auch nie die christliche Lehre geaendert, sie haben die Menschen geaendert.

 

Martin trifft es auf den Punkt. Es ist ja die "Ursuende" des Menschen, dass er so selbstzentriert ist. Wenn ihm die Welt nicht gefaellt, will er die Welt aendern, selbst Gott sein. Er richtet sich nach seinem Verlangen aus, anstatt nach der Wirklichkeit selbst, was eben Gott ist. Von einem Baum im Paradiese sollte er nicht essen, aber das wollte er nicht. Der Mensch will tun was er will, er will nicht einem vertrauen der mehr weiss und sieht, dass manches fuer den Menschen schaedlich ist.

 

Wie ein Sehender, der einem Blinden einen Rat gibt, und der Blinde den Rat nicht hoeren will und in den Abgrund stuerzt...

 

Gruss

 

Max

O ja- blindes Vertrauen ist wirklich gut... man denke nur an die bösen Hexen, die man im blinden Vertrauen an die Kirche verriet.

An die bösen Ketzer, die nur weil sie ihre Gedanken äußerten, hingerichtet wurden.

 

Ich weiß, ich weiß, dass ist heute nicht mehr so... aber wenn ich blindes Vertrauen zur Kirche höre, dann schrillen bei mir die Alarmglocken...

 

Blindes Vertrauen habe ich in Gott und in niemanden sonst.

 

 

Ellen

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Blindes Vertrauen habe ich in Gott und in niemanden sonst.

 

 

Ellen

Es geht nicht um blindes, sondern um begruendetes Vertrauen.

 

Max

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Justin Cognito

Diese Bezeichnung stammt vom 2. Vatikanischen Konzil und meint eine Kirche deren Wesen es ist sich ständig zu reformieren. Die Rede vom Aggiornamento (dem "Verheutigen") geht in dieselbe Richtung - mit diesem Wort beschrieb Johannes XXIII die Aufgabe des Konzils.

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ecclesia semper reformanda (ob man das jetzt will oder nicht)

Dieser Satz hat bei solchen Diskussionen fast schon die Qualität eines Pawlow'schen Reflexes.

 

Grundsätzlich natürlich richtig. Allerdings ist dabei auch immer die eigene Umkehr gemeint. Darum geht's übrigens bei Reformen innerhalb der Kirche: um Umkehr, und nicht um's Überbordwerfen von vermeintlich überholten Wahrheiten. Solche gibt es nämlich nicht: etwas ist wahr, oder nicht. Ist es wahr, ist es nie überholt, höchstens unbequem.

 

Ich misstraue jeglicher innerkirchlicher Kritik, die sich zuerst oder auch ausschließlich auf die Kirche richtet. Die Kirche ist grade mal so gut und glaubwürdig wie wir selbst. Ihr Elend, das sind zuallererst wir.

bearbeitet von altersuender
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Justin Cognito
Darum geht's übrigens bei Reformen innerhalb der Kirche: um Umkehr, und nicht um's Überbordwerfen von vermeintlich überholten Wahrheiten. Solche gibt es nämlich nicht: etwas ist wahr, oder nicht. Ist es wahr, ist es nie überholt, höchstens unbequem.

Da geb ich dir recht, wobei die Schwierigkeit wohl sein dürfte zwischen ewigen Wahrheiten und zeitbedingten Regeln zu unterscheiden.

 

Der Begriff des Aggiornamento meint ja auch nicht Altes durch Neues zu ersetzen sondern Altes, unverständlich gewordenes neu begreifbar zu machen (ohne Veränderung in der Glaubenssubstanz).

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Diese Bezeichnung stammt vom 2. Vatikanischen Konzil und meint eine Kirche deren Wesen es ist sich ständig zu reformieren. Die Rede vom Aggiornamento (dem "Verheutigen") geht in dieselbe Richtung - mit diesem Wort beschrieb Johannes XXIII die Aufgabe des Konzils.

Hallo Kryztow,

 

geht das ungefähr in diese Richtung?

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