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Berufung


overkott

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ora-et-labora
Gibt es eine besondere Zeit der Berufung?

 

Etwa kurz vor dem Abitur?

Glaube ich nicht. Manche finden sehr früh ihre Berufung, andere erst spät.

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Wenn man sie aber findet, sollte man ihr nicht ausweichen. Denn wenn es die Berufung ist, dann ist sie für den gerufenen Menschen genau das Richtige.

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ora-et-labora

Du hast eine Art, so auf den Punkt gebracht zu fragen, dass ich immer verzweifle, weil ich nur eine "Sowohl-als auch" Antwort geben kann :P

 

Was meinst du denn mit "geistlichem Umfeld"?

 

Sicher ist es hilfreich, aber es kann auch sehr schwierig sein.

 

Beispiel: ein Mensch, der in einer Familie aufwächst, die nie zur Kirche geht, nicht von Gott spricht, bei der nur Geld verdienen, Hobbys und Urlaub zählen - der wird es vielleicht schwerer haben, sich in eine ganz andere Richtung zu entwickeln.

 

Andererseits: ein Mensch, der in einer sehr katholischen Gegend aufwächst, mit starken Traditionen - der wird es vielleicht schwerer haben, eine eigene Spiritualität und Lebensform zu entwickeln.

 

Wenn es aber um eine lebens-entscheidende Weichenstellung geht, also z.B. Eintritt in einen Orden, dann wird dir weder die eine noch die andere Ausgangssituation helfen. Denn wenn hier bei dem betroffenen Menschen die geistliche Substanz da ist, dann wird er unabhängig seiner Herkunft auch vorankommen. Und wenn die Substanz fehlt, dann helfen ihm auch 5 Pfarrer in der Verwandschaft nicht weiter.

 

Was allerdings schon eine Stütze ist: Freunde (und seien sie noch so weit entfernt), die den Weg ein bißchen mitgehen. Bei mir ist es so: ich will ständiger Diakon werden, ich habe seit langem einiges an Unterstützung in Pfarrei + Familie, aber erst die Aufnahme in den Diakonatskreis (der bei uns fast eine kleine Bruderschaft ist) hat mich in ein wirklich stärkendes Umfeld gebracht. Auch mein geistlicher Begleiter hat eine solche Wirkung: wir sehen uns nur 3-4mal im Jahr, aber es hilft mir schon, dass ich um sein Dabei-Sein weiß.

 

Gottes Handeln ist unermesslich, und er wird den zu einem Dienst in der Kirche berufen, der er will. Und Gott wird sich da nicht von widrigen Umständen abschrecken lassen. :blink:

 

Fragst du eigentlich eher theoretisch, oder geht es da um eine konkrete Situation?

 

-- Markus

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Gibt es eine besondere Zeit der Berufung?

 

Etwa kurz vor dem Abitur?

Eine Bernadette Soubirous hat niemals Abitur gemacht - eine Maria Goretti auch nicht. Beide sind ihrer Berufung gefolgt.

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ora-et-labora
Eine Bernadette Soubirous hat niemals Abitur gemacht - eine Maria Goretti auch nicht.

Wer sind denn die beiden? *nichtsahnendguck*

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Ich frage, weil ich auch neugierig bin auf Kirche und mich dieses Thema irgendwie bewegt.

bearbeitet von overkott
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Bernadette ist eines der Seherkinder, ich glaube von Lourdes, und Maria Goretti ein italienisches Mädchen, das von seinem Vergewaltiger umgebracht und später (weil es ihm noch verziehen hatte?) zur Ehre der Altäre erhoben wurde.

 

Elima

bearbeitet von Elima
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Ich frage, weil ich auch neugierig bin auf Kirche und mich dieses Thema irgendwie bewegt.

Ich finde das Thema Berufung auch sehr spannend - da kann man auch ganz schön weit ausholen...

 

Ich denke, eine bestimmten Zeitpunkt für Berufung gibt es nicht. Es kann sein, dass du auch erst beim fünften 'Versuch' von Gott aus etwas davon spürst.

 

Ich stimme soames mit seiner Aussage, dass die Berufung für den Berufenen das richtige ist, völlig zu. Es wird schwierig sein, ihr auszuweichen, weil das Gefühl, diese Berufung erfüllen zu müssen, immer stärker wird.

 

Einen geistlichen Begleiter finde ich auch gut und wichtig für eine (geistliche) Berufung. Denn dieser hat es ja auch schon alles 'durchgemacht' und kann sicherlich helfen, die eigene Berufung zu prüfen und auch den einen oder anderen wertvollen Tip geben.

 

Gruß, Gina

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Aber geht es bei Berufung nicht auch um Beruf im engeren Sinne?

bearbeitet von overkott
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Ja, da wären wir wieder bei dem Aspekt mit den Talenten: Gott teilt jedem Menschen seine Begabungen zu und lenkt ihn ja dadurch. Wenn ich ein Einzelgänger bin, bin ich sicherlich nicht so gut für soziale und erzieherische Berufe geeignet wie jemand, der offen ist und leicht auf andere Menschen zugehen kann.

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Inwieweit gibt es eigentlich die Möglichkeit, ein Pfarrpraktikum zu machen?

Das kann ich dir so genau nicht sagen. Ich denke, das die Möglichkeit dazu schon in jeder Pfarrgemeinde gegeben ist. Vielleicht kannst du ja mal Kontakt zum Pfarrer oder zum Pfarrbüro aufnehmen, da kann man dir sicherlich weiterhelfen.

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Inwieweit gibt es eigentlich die Möglichkeit, ein Pfarrpraktikum zu machen?

Das kann ich dir so genau nicht sagen. Ich denke, das die Möglichkeit dazu schon in jeder Pfarrgemeinde gegeben ist. Vielleicht kannst du ja mal Kontakt zum Pfarrer oder zum Pfarrbüro aufnehmen, da kann man dir sicherlich weiterhelfen.

Man kann den Pfarrer oder Kaplan fragen. Als ich dies getan habe, wurde positiv reagiert.

 

Auch gibt es die "Kommt und seht!"-Wochenenden, zuletzt im Bistum Limburg, wo man ein Wochenende zusehen kann.

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ora-et-labora
Inwieweit gibt es eigentlich die Möglichkeit, ein Pfarrpraktikum zu machen?

Hier in Eichstätt würde ich mich an das Ordinariat wenden, da gibt es nette & hilfreiche Leute. Sicherlich würde da auch ein Pfarrpraktikum gehen. Außerdem gibt es hier einen Interessentenkreis für junge Leute, die sich ab und an treffen. Also, frag' mal bei deiner Diözese nach.

 

Allerdings würde ich mir die finanzielle Situation der einzelnen Diözesen anschauen.

 

In Eichstätt gibt es einen radikalen Sparkurs inkl. Stellenstreichungen (bis hin zu Entlassungen :ph34r: ), und nach meiner Einschätzung wird sich die Situation hier nicht grundlegend in den nächsten Jahren ändern. Da ist es schade, wenn man z.B. Diplom-Theologie mit Ziel Pastoralreferent studiert und dann wahrscheinlich keine Stelle kriegt. Auch in Augsburg oder Bamberg sind die Aussichten schlecht.

 

Priester werden aber immer genommen, unabhängig von der Kassenlage :blink:

 

-- Markus

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Inwieweit gibt es eigentlich die Möglichkeit, ein Pfarrpraktikum zu machen?

Kein Problem.

 

In unserer Nachbargemeinde hospitiert ein Hauptschüler im Pfarrbüro; ein Realschüler hier in der Sozialstation und zwei weitere im Seniorenheim. Im Nachbarort sind auch regelmäßig Schulpraktikanten in den verschiedenen Pfarreinrichtungen - die werden gern genommen, denn wer bei "Kirchens" Praktikum machen will, ist auch an der Gemeinde interessiert und "reißt" sein Praktikum nicht nur einfach "runter", weil der Lehrplan der Schulen es so vorsieht.

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Hallo,

 

wenn ich an meinen eigenen Lebensweg denke, dann sind die hier vorgestellten Konzepte von Berufung verhältnismäßig statisch. Sind wir nur zu einer einzigen Sache berufen? Sind wir immer zu derselben Sache berufen? sind wir nur zu einer Sache gleichzeitig berufen?

 

Ich war immer fest davon überzeugt, dass ich den Weg gehe, von dem ich glaube, dass Gott mich diesen Weg geführt hat. Aber warum hätten mich bestimmte Lebensphasen fast die psychische Gesundheit gekostet? Warum habe ich meine Frau nicht eher kennengelernt? Warum ist das Thema Kloster bei mir immer noch präsent? - Um Missverständnisse zu vermeiden, diese Fragen haben keine Relevanz mehr für mich - Das Thema ist nach meiner Erfahrung sehr vielschichtig wie die Seele des Menschen. Ich glaube nicht, dass wir den Plan Gottes mit uns jemals eindeutig erkennen koennen. Wir koennen an bestimmten Orten, mit bestimmten Personen und in bestimmten Sachen vielleicht ein hohes Maß an Identität oder Sinn finden und wir koennen uns dafür entscheiden, uns daran zu binden, auch ein Leben lang, warum nicht? Wir koennen davon überzeugt sein, dass dies genau der Weg ist, den wir gehen sollen und wir koennen auch eine gewisse Wirkung dieses Weges auf uns, z.B. Reife, das Finden von Heimat usw. feststellen und daraus indirekt ableiten, dass Gott es wohl so gewollt hat. Aber letztlich ist unser Leben m.E. nicht mehr als ein Versuch so zu werden, wie unser Schoepfer uns gemeint hat.

 

Viele Grüße,

 

Matthias

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Am Ende macht ein bisschen Statik im Glauben tragfähig.

Bei Manchem ist das nicht nur ein bisschen. Da bleibt vor lauter Fundament kaum noch Platz für ein Gebäude

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ora-et-labora
wenn ich an meinen eigenen Lebensweg denke, dann sind die hier vorgestellten Konzepte von Berufung verhältnismäßig statisch. Sind wir nur zu einer einzigen Sache berufen? Sind wir immer zu derselben Sache berufen? sind wir nur zu einer Sache gleichzeitig berufen?

Also, da hast du definitiv recht. Ich bin überzeugt davon, dass sich Berufung(en) im Lauf der Jahre verändern können, weil auch ich mich durch die Berufung (und tausend andere Einflüsse) ändern werde. Berufung ist sicher keine Einbahnstraße von Gott zu mir, die mich wie ein Blitz trifft und das bleibts dann.

 

Ich glaube aber auch, dass wir eher weniger zu einer Lebensform und eher mehr zu einer Aufgabe, einer bestimmten "Herde" o.ä. berufen werden. Also, das heißt auf deutsch: möglicherweise ist niemand dazu berufen, ins Kloster zu gehen. Sondern wenn, dann ist er zu einem Leben in Kontemplation & Gebet, oder zu einem bestimmten Charisma, oder zu einer bestimmten konkreten Aufgabe berufen. Die Lebensform "kloster" passt für die eine Berufung gut, für eine andere Berufung ist sie eher ungeeignet (z.B., wenn jemand dazu berufen, Kinder groß zu ziehen!).

 

Praktisch ist es aber wohl eher so, dass man nicht erst die inhaltliche Berufung findet, sondern beides - Lebensform und Ent-Deckung der eigentlichen Berufung - Hand in Hand geht. Auch hat die Lebensform bzw. die Sehnsucht oder das Wohlfühlen in einer bestimmten Lebensweise viel damit zu tun, wie ich eine Berufung wahrnehme. Der Eintritt in ein Kloster kann da ein erster Schritt sein.

 

-- Markus

bearbeitet von ora-et-labora
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ora-et-labora
Welche Fragen sollte man sich stellen um seine Berufung einzugrenzen?

Well, it depends... :blink:

 

Wenn eine konkrete Entscheidung ansteht (z.B. Priesterweihe - ja nein?) ist das was anderes als wenn es darum geht, herauszufinden, was Gott überhaupt von mir will.

 

Also, geht's konkreter?

 

Markus

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Z.B. Priesterweihe. Das kann man doch nicht so einfach mit ja oder nein beantworten. Welche Fragen sollte man sich da stellen?

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