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Berufung


overkott

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Priesteramtskandidaten sollen meiner Meinung sogar Angst vor der Zukunft haben. Ich halte Angst in diesem Fall für eine gesunde Reaktion und für eine hilfreiche Motivation.

Aber warum sollte man davor Angst haben. Es ist Chance und Risiko gleichermaßen.

 

Ihr beiden redet womöglich von verschiedene Arten der Angst?

 

Es gibt die Angst, die lähmt und blockiert,

und die Angst, die aufrüttelt und zum Handeln drängt.

Diese aufrüttelnde Angst würde ich aber lieber als Sorge um die Zukunft nennen, nicht Angst.

Aber mich würdeda noch meckys Stement interessieren,

 

viele Grüße,

 

Matthias

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Ich halte die Angst für sehr wichtig.

Sie warnt uns davor, unwachsam oder nachlässig zu werden. Wer angstfrei in den Rachen des Untergangs hüpft, ist nicht wirklich mutig, sondern nur blind.

Ich denke, dass es keiner Angstmache bedarf: Bei genügender Sensibilität genügt hier ein Blick auf die Realität - und die sieht nicht unbedenklich aus.

 

Wie schon gesagt: Ich sehe im Moment (noch) die Neigung, dass man die Angst wegreden will. "Die Kirche hat schon viele Krisen überstanden" und "es gibt immer ein Auf und ein Ab" und "Auf jeden Winter folgt ein Mai" ... Beschwichtigungen!!

Bis vor wenigen Jahren gab es in den Gemeinden überhaupt kein Erschrecken davor, dass die Glaubensweitergabe an die Jugend auslief. "Es wird schon irgendwie weitergehen...". Und mir scheint: Das Erschrecken ist erst richtig gekommen, als in Diözesen das Geld ausging. Erst beim Thema Geld kam das Erschrecken. Tststs!

 

Was ich natürlich mit "Angst" nicht meine, ist "Depression". Depression lähmt, Angst setzt Kräft frei. Ich will auch keine Hysterie und ich habe heute schon die Nase kräftig voll von sogenannten "Kirchenrettern". (Ich kenne da einen Spezialfall. Der gute Mann denkt, die Kirche könne nicht untergehen, solange er noch eine Aktion nach der nächsten vom Zaume bricht).

 

Zur Angst gehört auch der kühle Kopf, den zu bewahren in der Angst immer eine Anstrengung ist. Die Titanic sinkt, wir müssen entschieden und zügig die Rettungsboote klar machen, anstatt (hysterisch) die Schiffsbar herauszuputzen oder (grauenerfüllt-depressiv) auf die nahenden kalten Fluten zu starren.

 

Und "Rettunsboote klar machen" besteht darin, dass man sich heute überlegt, in welcher Form man morgen lebt und handelt. Die Titanic wird es nicht mehr sein - aber wir müssen überlegen, welche Rettungsboote denn zur Verfügung stehen und welchen Proviant sie brauchen und wer angesprochen werden soll, in sie einzusteigen. Wir müssen auf die Notwendigkeit hinweisen, dass nun jeder einzelne Rudern erlernen muss, auch wenn es beschwerlicher ist, als sich von der titanischen Dampfmaschine befördern zu lassen.

bearbeitet von Mecky
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Ich halte die Probleme, die wir heute haben, für wesentlich tiefgreifender, als die Probleme zur Zeit des Franziskus. Ein Heiliger wird heutzutage nicht mehr genügen.

Ich möchte jetzt nicht mit Johannes über den Zusammenhang von Liebe und Furcht reden. Jesu Frohbotschaft an seine Jünger ist sicherlich mehr als ein Bange-machen-gilt-nicht. Ein hl. Franziskus jedenfalls hat sich nicht gefragt, ob er mit einem monatlichen Priestergehalt von 6.645,83 Euro für drei Jahre nach Mallarca versetzt würde und ob solch paradiesische Zustände wohl auf Dauer anhalten würden. Ich denke, dass es sich die Heiligen auf Erden nicht bequem gemacht haben. Sie haben sich packen lassen vom Wort Gottes und waren bereit ihr Leben dafür einzusetzen und zu riskieren. Die Kirche wird immer da blühen, wo sie aus ihrer Quelle und ihrem Urgrund Jesus Christus lebt.

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Ich halte die Angst für sehr wichtig.

Sie warnt uns davor, unwachsam oder nachlässig zu werden. Wer angstfrei in den Rachen des Untergangs hüpft, ist nicht wirklich mutig, sondern nur blind.

Ich denke, dass es keiner Angstmache bedarf: Bei genügender Sensibilität genügt hier ein Blick auf die Realität - und die sieht nicht unbedenklich aus.

 

Wie schon gesagt: Ich sehe im Moment (noch) die Neigung, dass man die Angst wegreden will. "Die Kirche hat schon viele Krisen überstanden" und "es gibt immer ein Auf und ein Ab" und "Auf jeden Winter folgt ein Mai" ... Beschwichtigungen!!

Bis vor wenigen Jahren gab es in den Gemeinden überhaupt kein Erschrecken davor, dass die Glaubensweitergabe an die Jugend auslief. "Es wird schon irgendwie weitergehen...". Und mir scheint: Das Erschrecken ist erst richtig gekommen, als in Diözesen das Geld ausging. Erst beim Thema Geld kam das Erschrecken. Tststs!

 

Was ich natürlich mit "Angst" nicht meine, ist "Depression". Depression lähmt, Angst setzt Kräft frei. Ich will auch keine Hysterie und ich habe heute schon die Nase kräftig voll von sogenannten "Kirchenrettern". (Ich kenne da einen Spezialfall. Der gute Mann denkt, die Kirche könne nicht untergehen, solange er noch eine Aktion nach der nächsten vom Zaume bricht).

 

Zur Angst gehört auch der kühle Kopf, den zu bewahren in der Angst immer eine Anstrengung ist. Die Titanic sinkt, wir müssen entschieden und zügig die Rettungsboote klar machen, anstatt (hysterisch) die Schiffsbar herauszuputzen oder (grauenerfüllt-depressiv) auf die nahenden kalten Fluten zu starren.

 

Und "Rettunsboote klar machen" besteht darin, dass man sich heute überlegt, in welcher Form man morgen lebt und handelt. Die Titanic wird es nicht mehr sein - aber wir müssen überlegen, welche Rettungsboote denn zur Verfügung stehen und welchen Proviant sie brauchen und wer angesprochen werden soll, in sie einzusteigen. Wir müssen auf die Notwendigkeit hinweisen, dass nun jeder einzelne Rudern erlernen muss, auch wenn es beschwerlicher ist, als sich von der titanischen Dampfmaschine befördern zu lassen.

Hallo mecky,

 

ich habe Dich so verstanden, dass Du die gesunde Angst meinst, also die, die man etwa vor einem Löwen hat und die daran hindert, einfach in den Käfig zu spazieren. Und, um im Bild zu bleiben, Du glaubst, dass genau das oft passiert ist. Man spazierte durch den Löwenkäfig und glaubte, es wird schon irgendwie gut gehen.

 

Da kann ich Dir absolut zustimmen. Augen zu und durch und einfach weitermachen und auf bessere Zeiten hoffen hilft nicht. Andererseits habe ich aber manchmal den Eindruck, dass es in vielen katholischen Pfarreien eine Tendenz zu einer reinen Binnensicht gibt, etwas, was man zumindest z.T. mit Vereinsmeierei umschreiben könnte. Und da kommt man nicht so einfach raus.

 

Viele Grüße,

 

Matthias

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Ich finde den Priesterberuf ausgesprochen attraktiv - zumindest für mich. Und dafür habe ich auch viele Gründe:

Ok, ich werde mal drüber nachdenken.

 

Aber ist der Priesterberuf nicht auch deshalb attraktiv, weil er vor allem Dienst an der Eucharistie und am Nächsten ist?

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Wann sollte man das Zentrum in Freiburg ansprechen?

 

Und wann ist es besser die Diözesanstellen anzulaufen?

bearbeitet von overkott
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Wann sollte man das Zentrum in Freiburg ansprechen?

 

Und wann ist es besser die Diözesanstellen anzulaufen?

Meine Erfahrung vor einigen Jahren: ich fragte im Informationszentrum in Freiburg (damals wohnte ich in der Nähe) nach einem persönlichen Gespräch an und wurde auf die PWB-Diözesanstelle verwiesen mit dem Kommentar: "Wir hier geben nur Informationsmaterial heraus...". Verteilt wird dieses Informationsmaterial natürlich auch von den Diözesanstellen.

 

Allerdings hat sich das Freiburger Zentrum in den letzten Jahren umstrukturiert; vielleicht ist das Konzept inzwischen anders.

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Und wenn du dann Aussichten auf einen Termin hast, musst du wahrscheinlich mit endlosen Wartezeiten rechnen, oder?

Ich persönlich würde solche Themen lieber mit mir bekannten Personen besprechen, denen ich vertraue. Aber da muss man auch jemanden finden, der Ahnung hat!

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Und wenn du dann Aussichten auf einen Termin hast, musst du wahrscheinlich mit endlosen Wartezeiten rechnen, oder?

Also damals ging das recht schnell... zwei Wochen vielleicht. Wahrscheilich rennen denen nicht allzuviele "potentiell Berufene" die Türen ein.

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