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Kirchensteuer


Stephanei

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Ich habe eine ganz, ganz wichtige Frage: Warum beträgt die Kirchensteuer in Norddeutschland 9% und in Süddeutschland 8%? Ich hoffe auf Ihre Hilfe!!

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Hallo Stephanei,

 

ich kann nur sagen, auf welcher Grundlage die Kirchensteuer erhoben wird.

Dies sind die jew. Landesgesetze und die Kirchensteuerordnungen der Religionsgemeinschaften. http://www.kigst.de/gesetze/kirchgesetze/frame.htm

Übersicht: http://www.kigst.de/gesetze/kirchgesetze/uebersicht.htm

 

Warum in Süddeutschland (Bayern und Ba.-Württ.) weniger erhoben wird, kann ich nur spekulieren - vielleicht weil das Aufkommen (=Einkommen) dort im Schnitt höher ist ?

 

Liebe Grüße,

 

Matthias

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Hallo

Ich bin Reymund und neu in diesem Forum. Als Jugendlicher bin ich aus der Kirche ausgetreten und vor zwei Jahren bin ich wieder bekehrt worden und in die Kirche zurückgekehrt. Und hier fängt auch meine Kritik an unserer Kirche an, ich bin nicht durch die kath. Kirche bekehrt worden sonder durch Mormonen, das ich dann doch Katholik wurde hat mit meiner persönlichen Einstellung zu tun. Dem Gemeindeleben der Mormonen trauere ich heute noch nach , sehr viel persönlicher man ist freundlicher zueinander kurz brüderlicher ( schwesterlicher ) . Welch ein Unterschied zu meiner jetzigen Gemeinde , hier ehr kalt und unpersönlich, ( weil man sich nicht um Gott bemühen muss? Man ist ja hineingeboren)

Unserer Kirche geht es scheinbar finanziell immer noch gut, man muss sich nicht um den Einzelnen bemühen, die Kirchensteuer kommt ja automatisch , ich weis mit den Kirchensteuern wird viel gutes getan aber ich frage mich ob man sie nicht abschaffen sollte und den Zehnten wieder einführt wie ihn die freien Gemeinden praktizieren. Ich denke die großen Kirchen haben sich zu viel aufbürden lassen, ( Kindergärten, Schulen, Krankenhäuser u.s.w.) . Lieber eine kleine Kirche aber mit ehrlichen Gläubigen als groß und viel Scheinheilige. Was meint Ihr dazu?    

Gottes Segen

Reymund

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Zitat von Reymund am 13:58 - 23.November.2001

Was meint Ihr dazu?


 

Davon halte ich relativ wenig.

Was meinst du damit, dass die Kirchen "sich zu viel aufbürden haben lassen?" Liegt es nicht im Sinn des Christentums Armen, Kranken usw. zu helfen?

Natürlich könnte sich die Kirche hinter ihrem Gebet verstecken und ihr soziales Engagement aufgeben, aber ob das so christlich wäre?

 

Noch was: Wie begründest du denn genau deinen Vorschlag des "Zehnten"?

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Hallo Reymund!

 

Ich stimme Dir in groben Zügen zu. Auch ich habe vor einigen Jahren den Glauben wiedergefunden (ausgetreten war ich allerdings nicht) und bin abgestoßen von kaltem und distanziertem Gemeindeleben. Ich habe - Gott sei Dank - eine Gruppe von jungen Erwachsenen gefunden, in der ernsthaft versucht wird, den Glauben und(!) die Liebe zu leben.

 

Ich denke auch, dass die Kirchensteuer schädlich für die Kirche ist, denn mit dem Geld holt man sich viele Menschen in die Kirche, die nur wegen des Geldes dort sind, jedenfalls nicht wegen des Glaubens. Ich denke an Theologen mit verschrobenen Ideen oder fast sämtliche Jugendgruppen, deren Glaubensleben aus Party und Pizzabacken zu bestehen scheint. Und diese Jugendgruppen werden vermutlich auch den Weltjugendtag 2004 in Deutschland organisieren - mit Pizzabacken und Diskussionsrunden über  Frauenpriesertum und Zölibat.

 

Ausserdem führt die Kirchensteuer zu einer Verflechtung zwischen Politik und Kirche, die der Kirche nicht guttut. Manchmal habe ich den Eindruck, einige deutsche Bischöfe sind mehr Politiker als Vertreter des Glaubens. Zusätzlich sind Gremien, wie z.B. das ZdK, das höchstens dem Namen nach noch katholisch ist, gefüllt mit Politikern, die sich offen gegen die Kirche stellen.

 

Dann fällt mir noch die deutsche Theologie ein. Ich habe von verschiedensten Seiten gehört, dass es heutzutage fast unmöglich ist, in Deutschland Theologie zu studieren, ohne den Glauben zu verlieren. Die deutsche Theologie ist zudem so hochgestochen, dass man keine Menschen mehr damit erreichen kann (im Gegensatz  zu Amerika - Stichworte: Universität von Steubenville, Scott Hahn).

 

Ich denke, dass sich schnell die echten von den falschen Hirten scheiden würden, wenn man die Kirchensteuer abschaffen würde (aber vielleicht ist das auch nur Wunschdenken...).

 

Gottes Segen,

Dirk

 

(Geändert von 000 Dirk 000 um 15:20 - 23.November.2001)

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Hallo

Explorer, Dirk

Explorer Du hast natürlich recht das es Christenpflicht ist zu helfen, aber ich gebe zu bedenken das es im großen zu einem Geschäft geworden ist zu helfen. Ich finde es auch nicht in Ordnung das ich Kirchensteuer bezahle um Kindergärten zu finanzieren und die Plätze von Leuten in Anspruch genommen werden die Aus der Kirche ausgetreten  sind weil sie Geld sparen wollen. Die Kirche hat hier Aufgaben übernommen die der Staat zu besorgen hat.

Ich muss hier Dirk stark zustimmen der die Gedanken gut zu Papier gebracht hat.

Wenn sich unsere geliebte Kirche nicht bald darauf besinnt auch im unserem Land zu missionieren werden uns die Menschen davonlaufen.

Gottes Segen

Reymund

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Wenn sich unsere geliebte Kirche nicht bald darauf besinnt auch im unserem Land zu missionieren werden uns die Menschen davonlaufen.

 

Ich muss diesen Satz (mindestens) dreimal unterstreichen, auch wenn es ein wenig OT ist. Der Papst ruft ständig zur Neuevangelisierung auf, aber die deutschen Theologen haben genug damit zu tun, sich mit sich selbst zu beschäftigen, man kann es sich ja leisten...

 

In Deutsschland wird der Glaube zerredet, statt erklärt. Ich habe von Katecheten gehört, die Kommunionkinder damit auf die Erstkommunion vorbereiten, dass sie zusammen in der Kirche Currywurst essen, um das "gemeinsame Mahl" zu erklären. Diese Kinder sind dann - nach dem Empfang der Kommunion - maßlos enttäuscht, dass die Hostie nicht so gut schmeckt, wie die Currywurst. Erklärt hat ihnen keiner, was die Hl. Kommunion wirklich bedeutet.

 

In den Schulen sieht es ähnlich aus. Ich erinnere mich, dass es in meinem Religionsunterricht fast ausschließlich um das Thema "Freundschaft und Liebe" ging. Vom Glauben habe ich dort nichts erfahren.

 

Die "normalen" Gläubigen wissen doch heute überhaupt nicht mehr, warum die Kirche was lehrt, wie Eucharistie, Papsttum, etc. in der Bibel und Tradition der Kirche begründet sind oder was die Sakramente sind. Warum? Weil die Theologie sich nicht dazu herablässt, den Glauben zu den Menschen zu bringen.

 

Es gibt starke Vorbilder, wie man das besser machen kann, vor allem in den USA. Dort werde jedes Jahr zu Ostern in jeder Diözese Tausende von Menschen in die Kirche aufgenommen.

Grund dafür sind zum großen Teil Theologen (sehr oft konvertierte protestantische Geistliche), die wirklich versuchen, den Gläubigen den katholischen Glauben zu erklären und auf Fragen der normalen Gläubigen einzugehen.

 

Zahllose Beispiele dafür gibt es auch im Internet:

 

http://home.edmc.net/~rgrigait/articles/guide2.html

 

http://ic.net/~erasmus/RAZINDEX.HTM

 

http://www.catholic-convert.com/cc.html

 

http://www.mindspring.com/~darcyj/files/drhahn.html (sehr zu empfehlen!)

 

http://www.catholic.com/ANSWERS/index.htm

 

um nur einige zu nennen.

 

Gottes Segen,

Dirk

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Zitat von 000 Dirk 000 am 16:30 - 23.November.2001

In Deutsschland wird der Glaube zerredet, statt erklärt. Ich habe von Katecheten gehört, die Kommunionkinder damit auf die Erstkommunion vorbereiten, dass sie zusammen in der Kirche Currywurst essen, um das "gemeinsame Mahl" zu erklären. Diese Kinder sind dann - nach dem Empfang der Kommunion - maßlos enttäuscht, dass die Hostie nicht so gut schmeckt, wie die Currywurst. Erklärt hat ihnen keiner, was die Hl. Kommunion wirklich bedeutet.

Lieber Dirk,

da hilft vor allem eines: es selber besser machen! Engagiere Dich als Erstkommunion- oder Firmkatechet, in der Taufvorbereitung oder als Meßdiener-Leiter. Um den Currywurst-Mißständen abzuhelfen, solltest Du Dich vielleicht auch mal mit dem Pfarrer unterhalten; bei unserem Pfarrer kann ich mir nicht vorstellen, daß er das erlauben würde.

Liebe Grüße,

Lucia

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Um den Currywurst-Mißständen abzuhelfen, solltest Du Dich vielleicht auch mal mit dem Pfarrer unterhalten; bei unserem Pfarrer kann ich mir nicht vorstellen, daß er das erlauben würde.

 

Hallo Lichtlein!

Dann hat Euer Pfarrer noch echtes Interesse an Euch. Das ist schön und ich würde das auch gerne erleben. Bei uns in der Gemeinde wir die Kommunionvorbereitung ohne Pfarrer durchgeführt. Wir bekommen ein Buch, in dem alles steht. Und wenn man dann bedenkt, dass da Menschen die Kinder vorbereiten, die selbst überhaupt nicht im Glauben stehen, da kann ich mir solche Sachen wie Curry-Wurst-Essen gut vorstellen, auch wenn ich das selbst natürlich nicht tun würde. Für Gespräche hat unser Pfarrer leider keine Zeit (was macht der Mann den ganzen Tag?).

In Anbetracht unserer Pfarrerlage, wäre ich auch für die Kirchensteuerabschaffung. Wir kämen der Ehrlichkeit ein Stück näher. Und dass es ohne Kirchensteuer funktionieren kann machen uns etliche Gemeinden vor.

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Um den Currywurst-Mißständen abzuhelfen, solltest Du Dich vielleicht auch mal mit dem Pfarrer unterhalten; bei unserem Pfarrer kann ich mir nicht vorstellen, daß er das erlauben würde.

 

Mein Pfarrer hat kürzlich die Kirche renovieren lassen. Jetzt ist das Volk eiförmig um den Altar platziert, es gibt keine Kniebänke mehr und der Tabernakel ist eine Holzkiste, die hinter(!) einer Säule im entlegendsten Winkel der Kirche versteckt ist. Ich denke, das geht in die gleiche Richtung, wie die Currywurst.

 


da hilft vor allem eines: es selber besser machen! Engagiere Dich als Erstkommunion- oder Firmkatechet, in der Taufvorbereitung oder als Meßdiener-Leiter.

 

Ich bemühe mich. Ich arbeite in einer Evangelisationsgruppe mit, die genau das probiert, jedes Wochenende eine andere Gemeinde besucht und versucht, die Menschen (vor allem Jugendliche) wieder für den Glauben zu begeistern, bei verschiedenen Gemeinden in ganz Deutschland die Firmkatechese übernimmt oder dabei hilft (von Flensburg über Hannover bis hinein ins tiefste Bayern) und auch ein Jugendprogramm bei Radio Horeb gestaltet. Ich arbeite zwar mehr im Hintergrund (jeder nach seinen Fähigkeiten), aber ich versuche, was ich kann.

 

Gottes Segen,

Dirk

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Nochmal bezüglich der Kirchensteuer:

 

Folgendes hat Dietrich Bonhoeffer 1944 geschrieben:

 

"Die Kirche ist nur Kirche, wenn sie für andere da ist. Um einen Anfang zu machen, muß sie alles Eigentum den Notleidenden schenken. Die Pfarrer müssen ausschließlich von den freiwilligen Gaben der Gemeinde leben, eventuell einen weltlichen Beruf ausüben. Sie muß an den weltlichen Aufgaben des menschlichen Gemeinschaftsleben teilnehmen, nicht herrschend, helfend und dienend. Sie muss den Menschen aller Berufe sagen, was ein Leben mit Christus ist, was es heißt, "für andere dazusein". .... Die Kirche wird von Maß, Echtheit, Vertrauen, Treue, Stetigkeit, Geduld, Zucht, Demut, Bescheidenheit, Genügsamkat sprechen müssen. Sie wird die Bedeutung des menschlichen "Vorbildes" (das in der Menschheit Jesu seinen Urprung hat und bei Paulus so wichtig ist!) nicht unterschätzen dürfen; nicht durch Begriffe, sondern durch Vorbild bekommt ihr Wort Nachdruck und Kraft... Das ist alles sehr sumarisch gesagt. Aber es liegt mir daran, einmal den Versuch zu machen, einfach und klar gewisse Dinge anzusprechen, um die wir uns sonst gerne herumdrücken."

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Erstmal:

All die Anliegen von wegen Innerlichkeit, Freiwilligkeit usw. sind durchaus bedenkenswert.

 

Allerdings bietet allein die Kirchensteuer die Möglichkeit, an das Einkommen gekoppelt Beiträge zu zahlen.

Auch der Vorschlag mit dem Zehnetn ist ja ganz nett, aber einzig über den Weg des Staates kann so etwas gerechterweise bei allen gleich und im rechten Verhältnis zum Einkommen eingezogen werden.

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Wenn es gerecht und bei allen gleich wäre - dann wär's ja noch einzusehen. Ist es aber nicht. Beim selben steuerpflichtigen Einkommen zahlt man z. B. in Bayern weniger als in NRW. Die Differenz wird dann als freiwilliges "Kirchgeld" vom jeweiligen Pfarrer erbeten.

 

In Frankreich z. B. funktioniert Kirche auch ohne staatlich eingetriebene Steuern.

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Hallo!

 

Auch ich halte die Kirchensteuer für der Glaubensverkündigung schädlich. In Frankreich ist die Kirche ziemlich arm, aber dennoch existent. Natürlich ermöglicht die Steuer eine größere Unabhängigkeit, man muss nicht auf die Wünsche von Großspendern eingehen wie in den USA, wird oft gesagt, aber warum muss man das überhaupt? Meiner Meinung nach ist das angeblich so kollegiale Verältnis Kirche-Staat nur so lange so, so lange die Kirche nicht zu sehr kritisiert, nicht zu sehr die politische "Friedhofsruhe" stört. Ab und an, nach besonders herber Kirchenkritik, wird ja immer mal das Steuermodell von Politikern in Frage gestellt.

 

Paz Y Bien,

Ralf

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Zitat von Reymund am 15:33 - 23.November.2001

Die Kirche hat hier Aufgaben übernommen die der Staat zu besorgen hat.

Lieber Reymund,

erst mal herzlich willkommen im Forum.

 

Allerdings möchte ich Dir hier sofort widersprechen: Seit wann gibt es denn den "Sozialstaat" - der diese Aufgaben zu besorgen hat? Hat er sie zu besorgen? Wer hat z. B. vor 100 oder auch nur 70 Jahren diese Aufgaben als seine ureigensten angesehen? Doch wohl Familien, Kirchen, Klöster!

 

Liebe Grüße,

Lucia

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sicher, daß das Kirchgeld was mit der Kirchensteuer zu tun hat?

 

Seit wann hängt die Kirchensteuer von Bundesländern ab (könnte mir eher vorstellen von Bistümern)?

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Die Kirchensteuer ist ein bestimmter Prozentsatz von der Lohn- bzw. Einkommensteuer. Und in Bayern ist dieser Prozentsatz um 1 niedriger als andernorts. Zweimal im Jahr bekommen wir von unserer Pfarrgemeinde ein Rundschreiben, wo extra darauf hingewiesen wird; und darauf, daß das Kirchgeld eben die nicht eingezogene Kirchensteuer ist, die dann speziell der Heimatgemeinde zugute kommen soll.

Um Porto zu sparen, wird es dann meist gemeinsam mit der Caritas-Sammlung ausgetragen. Als ob es keine sinnvolleren Aufgaben für die (auch schon etwas betagteren) Damen vom Frauenbund (kfd) gäbe!

 

Mit der Gesetzeslage dazu habe ich mich nicht genauer befaßt (habe auch keine Lust dazu) - das ist das, was ich aus dem Gedächtnis zitieren kann. Dasselbe gilt übrigens für die Evangelischen - vielleicht kommt es daher, daß es sich nach dem Bundesland richtet; denn die sind ja in Landeskirchen gegliedert.

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Zitat von Babuschka am 17:25 - 23.November.2001

Für Gespräche hat unser Pfarrer leider keine Zeit (was macht der Mann den ganzen Tag?).

Liebe Babuschka,

was der Pfarrer den ganzen Tag macht, kann ich Dir nicht verraten - da fragst Du ihn mal am Besten selber, ob er mal Zeit hat (in der Sakristei, nach der Messe vielleicht?). Du kannst auch versuchen über's Pfarrbüro (wenn Ihr sowas habt) mal einen Termin zu vereinbaren. Oder schreibe ihm einen Brief, in dem Du die Probleme schilderst, daß Du Dich z.B. bei der Erstkommunion-Katechese "alleingelassen" fühlst.

 

Die Hauptaufgabe der Priesters ist das Spenden der Sakramente - und da sehe ich es als seine vordringliche Pflicht an, seine Gemeinde-Kinder auch anständig darauf vorzubereiten. Immerhin heißt es bei Paulus (1. Kor.11,29): Denn wer davon ißt und trinkt, ohne zu bedenken, daß es der Leib des Herrn ist, der zieht sich das Gericht zu, indem er ißt und trinkt. Und wie sollen die Kinder würdig zum Tisch des Herrn treten, wenn sie nicht richtig vorbereitet sind?

 

Wenn Du den Eindruck hast, daß Euer Pfarrer ein "Faultier" ist, dann hilft - wenn ein Gespräch oder Brief nicht geholfen hat - (allerdings nur als letzte Notlösung) vielleicht ein Brief an Euren Bischof. Aber zuerst sollte man den Pfarrer wirklich darauf aufmerksam machen, wo die Probleme liegen. Durch eine Abschaffung der Kirchensteuer allerdings werden diese Probleme auch nicht behoben werden ...

 

Liebe Grüße,

Lucia

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Liebe Lucia!

 

Natürlich habe ich schon das Gespräch mit ihm gesucht. Das ist nun 6 Jahre her. (Da sind wir hierher gezogen, das war ein Schock...) Er redet nicht mit den Menschen, wenn er nicht muss. Das geht nicht nur mir so. Hätte mein Mann mir nicht verboten in eine andere Gemeinde zu gehen, ich wäre nicht mehr hier. So konnte ich immerhin bewirken (mit Hilfe des Dekans), dass wir nun eine (1/2!) Gemeindereferentin haben. Aber ich will mich auch nicht so sehr beklagen. Die Gottesdienste sind in Ordnung und in der Not finden die Menschen zueinander. So haben wir ein paar ganz tolle Leute hier, die sich von dem Gedanken, dass der Pfarrer machen muss, schon lange verabschiedet haben. Wenn wir etwas wollen, können wir das selbst tun. Immerhin gibt uns der Pfarrer alle Freiheiten, das hat auch was für sich. Wir bereiten Gottesdienste vor und er setzt es so um (liest ab), wie wir es ihm vorgeben. Wir erreichen nicht viele Menschen in unserer Gemeinde, aber wir sind dennoch lebendig. Urgemeindlich würde ich sagen und wir werden uns alle daran gewöhnen müssen, dass wir weniger Pfarrer haben.

Aber jetzt bin ich vom Thema weg?!

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Zitat von Lichtlein am 21:22 - 23.November.2001

 

In Frankreich z. B. funktioniert Kirche auch ohne staatlich eingetriebene Steuern.


 

Ja, und wie! Ich war vor zwei Monaten in Evry. Die haben dort eine wirklich schöne neue Kathedrale gebaut. Das Dumme war nur, dass die Hälfte der Kirche ein Museum für Sakralgeschichte beherbergen muss. Ansonsten hätte diese Kirche nie gebaut werden können, weil es ohne Staatliche Hilfe nicht gegangen wär. Und die bekamen sie nur, wenn sie ein Sakralmuseum in die Kirche reinpferchen.

So funktioniert das.

Wirklich toll!

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Von Helmut:

 

                          Das Zeichen des Christentums

                          ist nicht eine prächtige Kirche

                          oder Kathedrale

                          mit goldenen Gewändern

                          und silbernen Verzierungen,

                          mit einer erhebenden Liturgie

                          und schöner Musik.

                          K I R C H E  buchstabiert man nicht

                          wie Steine und Glocken,

                          sondern wie du und ich.

 

                          Die Kirche fängt nicht an

                          und hört nicht auf,

                          wo ihre Pläne

                          und diplomatischen Vertretungen

                          anfangen und aufhören.

                          Sie fängt dort an

                          und hört dort auf,

                          wo du anfängst

                          und ich vielleicht aufhöre.

                          Man liest ihre Kraft

                          nicht an Mitgliederzahlen

                          und Spendenergebnissen,

                          sondern an deiner Ausstrahlung

                          und meiner Müdigkeit.

                          Ihre Altäre und Bänke

                          und Orgeln und Kanzeln

                          sind entbehrlich,

                          aber du und ich,

                          wir dürfen ihr nicht abhanden kommen.

                          Dome kann man in Kirchen ersetzen,

                          Menschen nicht.

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Zitat von Steffen am 22:29 - 23.November.2001

sicher, daß das Kirchgeld was mit der Kirchensteuer zu tun hat?

 

Seit wann hängt die Kirchensteuer von Bundesländern ab (könnte mir eher vorstellen von Bistümern)?


Hallo Steffen,

da gibt's einen alten Thread:

http://www.kath.de/cgi-bin/ikonboard/topic...2&topic=397 mit Links drin. Vielleicht findest Du ja dort weitere Informationen.

Liebe Grüße

Lucia

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Liebe Lucis, du hast schon recht, wenn du (bzw. Helmut) schreibst, dass ne Kathedrale nicht die Kirche ist, aber ganz ohne is es eben auch nciht schön.

Diese Kathedrale ist eine der schönsten (wenn nicht die schönste) Kirche, die ich bis jetzt gesehen habe.

In ihr kann man wirklich Gott erfahren - und die Franzosen, die mit uns drin waren - das war alles toll!

Aber wenn ich dran denke, dass sowas nie ohne ein besch...euertes Museum gemacht werden hätte können... Es sind ja nicht nur die großen Kirche. Unsere Gastfamilie erzählte uns, dass sie schon seit zwei Jahren nicht mehr richtig in eine Kirche gehen konnten, weil da die Mauern einfach eingefallen sind.

 

Da is mir unsere Kirchensteuer wirklich lieber.

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Da ich im November viel zu tun habe, werde ich mich die nächsten Wochen aus der Diskussion auskoppeln. Ein paar Dinge, die im Thread "Ist Leid das Gegenteil von Heil" zur Kirchensteuer geasagt wurden, wollte ich aber noch beantworten.

 

Frage von Claudia:

">Der einzige Vorteil für die Kirchen ist der Einzug durch das Finanzamt, für den sie aber Gebühren bezahlen.<

 

Das wußte ich allerdings nicht. Wo kann ich das nachlesen? "

 

Hallo Claudia,

das kannst Du z.B. in der Broschüre des Erzbistums Köln über die Verwendung der Kirchensteuern nachlesen. Ich bin zwar nicht davon überzeugt, dass unser Generalvikar immer die volle, ganze und reine Wahrheit sagt; aber so dumm, eine solche Behauptung einfach zu erfinden, ist er auch wieder nicht, deshalb wird es wohl stimmen.

 

 

Zitat Ute:

">sondern weil ein großer Teil der Kirchensteuern in staatliche Pflichtaufgaben fließt, und die nichtchristlichen Steuerzahler so entlastet.<

 

Das stimmt nicht.

Das ist falsch."

 

Du hast einfach nicht recht Ute. Das zeigt ein ganz simples Beispiel, nämlich der Kindergartenbereich.

Es gibt in Deutschland einen rechtsanspruch auf einen Kindergartenplstz. Dieser Rechtsanspruch wird maßgeblich dadurch eingelöst, dass es sehr viel Kindergärten in kirchlicher Trägerschaft gibt. In diesen Einrichtungen trägt der Staat 80% der Kosten, die Kirche 20%. Wenn die Kirche sich aus diesem Bereich zurückziehen würde, könnte der Staat die Kindergärten ja nicht schließen (wegen des Rechtsanspruchs), er müsste die restlichen 20% selber aufbringen.

 

Die Christen sind nicht nur als normale Steuerzahler an den 80% beteiligt, die der Staat zahlt, sondern zusätzlich als Kirchensteuerzahler an den 20%, die die Kirche bezahlt. Sie tragen also massiv zur finanziellen Entlastung der Nichtchristen bei.

 

Wie gesagt: der Kindergartenbereich ist eine staatliche Pflichtleistung. Genausogut kann man von den Kirchen den sechsspurigen Ausbau aller Autobahnen aus Kirchensteuermitteln verlangen. ("Es ist doch unchristlich, nicht an die vielen einsamen Omas zu denken, die von ihren Kindern nicht besucht werden, weil sie ständig im Stau stehen!" )

 

Viele Grüße, Matthias

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Hallo Matthias,

 

>das kannst Du z.B. in der Broschüre des Erzbistums Köln über die Verwendung der Kirchensteuern nachlesen. Ich bin zwar nicht davon überzeugt, dass unser Generalvikar immer die volle, ganze und reine Wahrheit sagt; aber so dumm, eine solche Behauptung einfach zu erfinden, ist er auch wieder nicht, deshalb wird es wohl stimmen.<

 

Es würde mich deshalb SEHR wundern, weil die Abführung von staatlichen Pflichtleistungen (etwa die der KKs an die Rentenversicherungsträger oder generell die Zahlung an Ämter und Sozialversicherungsträger durch den Arbeitgeber) auch keinerlei Gebühren nach sich zeiht, allein für den Verwaltungsakt. Und da die Kirche schon überall steuerbefreit ist, wäre es verwunderlich, wenn sie gebührenpflichtig wäre, gerade hier.

 

Ähm... wie komme ich an eine Broschüre des Erzbistums Köln über die Verwendung der Kirchensteuern?

 

">sondern weil ein großer Teil der Kirchensteuern in staatliche Pflichtaufgaben fließt, und die nichtchristlichen Steuerzahler so entlastet.<

...

>Du hast einfach nicht recht Ute. Das zeigt ein ganz simples Beispiel, nämlich der Kindergartenbereich.<

 

Da dieser Anspruch auf einen Kindergartenplatz erst seit ein paar Jahren besteht, die Kindergärten in welcher-auch-immer-Trägerschaft aber schon eine Weile länger mit staaltichen Geldern gefördert werden, hinkt Dein Beispiel ganz gewaltig. Du konntest Dein Beispiel vor 5 Jahren etwa noch gar nicht anbringen, weil es kein Recht auf Kindergartenplätze gab, somit auch keine staatliche Pflichtaufgabe, wo die Kirche in die Bresche gesprungen ist.

 

Viele Grüße,

Claudia

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