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Tagesgebet


Martin

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Barmherziger Gott,

du selber weckst in uns das Verlangen,

dir zu dienen.

Heilige uns durch Werke der Buße,

erleuchte und stärke uns,

damit wir treu den Weg deiner Gebote gehen.

Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 131)

Wenn man's mehrere Male konzentriert liest, dann wird der Duktus sogar klar. Dem Mitbeter in der Messe, der den Text nur ein einziges Mal hört, wird er sich kaum erschließen.

 

Barmherziger Gott,

du hast uns das Verlangen mitgegeben,

Gutes zu tun,

du belohnst uns mit Freude

an den Früchten guter Werke.

Erleuchte uns in Zeiten,

da wir das Eigennützige dem Guten vorziehen.

Lass uns umkehren und deinen Willen tun.

Darum bitten wir durch Christus.

 

 

Interessant dürfe auch sein, welchen Formulierungen des Tagesgebetes ausgewichen wird.

 

Umgangen habe ich "Werke der Buße", ich habe es ersetzt durch "umkehren". Frag-würdig.

 

In einer Rhetorikschulung habe ich gelernt, dass man auf "Nebel-Begriffe" achten soll. Gemeint sind damit Begriffe, die erst einmal durchgedacht werden müssen. Solange der Hörer bei diesen Begriffen ist, kann er nicht mehr zuhören.

 

Sowohl "Verlangen, dir zu dienen" als auch "Werke der Buße" sind solche Nebelbegriffe. Für beide bräuchte man einige Sekunden, um zu erfassen, was mit ihnen gemeint ist. Noch ein paar Sekunden mehr, um sie auf das eigene Leben und die eigene Erfahrungswelt zu beziehen.

 

Im Originalgebet kommen die beiden Ausdrücke recht rasch aufeinander, selbst, wenn der Priester das Gebet langsam und betont spricht.

 

Dies habe ich versucht zu vermeiden.

 

In der Tat entsteht dadurch aber auch ein neues Problem: Sowohl "Verlangen, dir zu dienen" als auch "Werke der Buße" sind weitläufigere Begriffe, als die von mir verwandten.

 

Hier sieht man, dass die liturgische Entwicklung nicht isoliert zu sehen ist. Eine Gemeinde, in der die beiden ursprünglichen Begriffe alltägliche Fachausdrücke sind, über die man nicht noch einmal extra nachdenken muss, könnte das Original verwenden.

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Da haben wir wohl etwas gemeinsam, Mecky. Genau diesen beiden Formulierungen bin ich ebenfalls ausgewichen. Allerdings mit einer anderen Begründung.

 

http://www.mykath.de/index.php?showtopic=8...ndpost&p=411531

 

Mir wäre es suspekt, wenn jemand in mir das Verlangen wecken würde, ihm zu dienen. Obwohl ich schon weiß, was damit gemeint ist, reicht das schon aus um abzuschalten. Ich halte eine Menge von dem, was uns Jesus mit der Fußwaschung sagt. Auch habe ich kein Problem damit, anderen mehr zu geben als ich bekommen. Das ist es nicht. Aber die Formulierung, so wie sie gebraucht wird, wirkt auf mich wie ein Querschläger.

 

"Werke der Buße", das klingt für mich so, als könne man die Schuld abarbeiten. Mir selbst geht es so, dass gerade die unverdiente Gnade der Vergebung viel tiefer geht. Und wenn ich sehe, dass dann als Werke der Buße z.b. gebetet werden soll, dann verstehe ich die Welt überhaupt nicht mehr. Wie kann Gebet Buße sein?

 

Und den Geboten folgen? Das reicht meiner Ansicht nach nicht. Der Schritt zur Umkehr und Heiligung liegt tiefer. Es ist tatsächlich das neue Herz aus Fleisch. Auch mit einem Herzen aus Stein könnte man den Geboten folgen. Den Buchstaben des Gesetzes nach.

 

Herzliche Grüße

Martin

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Also nun hätte ich auch mal eine Frage:

 

Muß ich meine Neuformulierung auch so ausführlich begründen?

Ich hatte einfach so aus dem Bauch raus nach Worten gesucht, die mir passend schienen - so ganz ohne Rhetorikkurs, Querschlägern und Nebel-Begriffen. :blink:

 

Andererseits ist es schon interessant, Eure Begründungen zu lesen.

 

Liebe Grüße, Gabriele

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Um Himmels willen, Gabriele, nein :blink: . Sollst du nicht. Gerade das "aus dem Bauch raus" scheint mir hier angebracht. Wenn wir das über eine längere Zeit durchhalten wollen, dann können wir nicht immer groß nachdenken.

 

Hier bot sich nur mal eine Reflexion an, weil Mecky genau die gleichen Punkte erwischt hatte.

 

Wenn wir bewußt mit diesem Thema umgehen, haben wir auch die Chance, bewußter gemeinsam zu beten. Wie eine Schule des Betens. Wer schreibt, lernt dabei. Vermute ich jedenfalls. Die Idealvorstellung wäre aber, nicht zu denken, sondern einfach betend zu schreiben.

 

Aber auch ein so richtig schön durchdachtes und ausbalanciertes Gebet hat was. Jeder so, wie es ihm - an dem Tag - gerade passt.

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Wenn wir bewußt mit diesem Thema umgehen, haben wir auch die Chance, bewußter gemeinsam zu beten. Wie eine Schule des Betens. Wer schreibt, lernt dabei. Vermute ich jedenfalls. Die Idealvorstellung wäre aber, nicht zu denken, sondern einfach betend zu schreiben.

 

Aber auch ein so richtig schön durchdachtes und ausbalanciertes Gebet hat was. Jeder so, wie es ihm - an dem Tag - gerade passt.

Eine Schule des Betens, sehr schön.

So empfand ich es auch, beim Schreiben lernen. Mir zuerst das Gebet ganz bewußt anschauen, nicht einfach drüberlesen. Dann überlegen, was kann ich übernehmen, was passt bei mir nicht. Nicht unbedingt als Denkprozess, sondern die Worte im Herzen bewegen. Und am Schluß - manchmal - alles aufschreiben.

 

Für mich würde es nicht passen, danach noch zu überlegen, wie ich nun zu diesen Formulierungen gekommen bin, warum ich was weggelassen, umformuliert habe, anderes übernommen habe.

 

Aber so ist es ganz gut. :blink:

 

Liebe Grüße, Gabriele

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Tagesgebet

 

Herr, unser Gott,

sende uns den Geist der Einsicht,

der Wahrheit und des Friedens.

 

Lass uns erkennen, was du von uns verlangst,

und gib uns die Bereitschaft,

einmütig zu erfüllen,

was wir als deinen Auftrag erkannt haben.

 

Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 1052)

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Finde ich gut so.

Statt "verlangst" hätte ich "erwartest" geschrieben.

 

"einmütig" habe ich nicht verstanden.

Meint das eindeutig, kompromißlos, unmißverständlich?

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Finde ich gut so.

Statt "verlangst" hätte ich "erwartest" geschrieben.

 

"einmütig" habe ich nicht verstanden.

Meint das eindeutig, kompromißlos, unmißverständlich?

Das war das Original aus Beuron, lieber Martin. :blink:

 

"verlangen" oder "erwarten" - hmmmm, da finde ich ersteres schon deutlicher. Und das muß mitunter auch in dieser Deutlichkeit gesagt werden, dass Gott auch von uns etwas "verlangt", nicht bloß "erwartet".

 

"einmütig" wäre aber keinesfalls meine Wortwahl. Ich würde es mit "gemeinsam" übersetzten, "eindeutig, kompromißlos, unmißverständlich" hingegen scheinen mir keine Synonyme dafür zu sein.

 

Liebe Grüße, Gabriele

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Donnerstag der 29. Woche im Jahreskreis

 

Gott,

nach deinem geheimnisvollen Ratschluss

lässt du die Kirche

am Leiden deines Sohnes teilhaben.

Stärke unsere Brüder,

die wegen des Glaubens verfolgt werden.

Gib ihnen Geduld und Liebe,

damit sie in ihrer Bedrängnis auf dich vertrauen

und sich als deine Zeugen bewähren.

Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 1050)

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Gott,

 

du hast deinen Sohn nicht vor dem Leid bewahrt,

sondern ihm einen Weg durch das Leid hindurch gebahnt.

 

Ob wir nun Christen sind oder nicht,

auch uns bewahrst du nicht vor dem Leid.

 

Gewähre uns die Einsicht und Kraft,

auf Leid, das uns zugefügt wird,

wie dein Sohn mit Liebe und Vergebung zu antworten,

um so zu deinen Zeugen in dieser Welt zu werden.

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Freitag der 29. Woche im Jahreskreis

 

Tagesgebet

 

 

Gütiger Gott.

 

Bei dir ist Freude über jeden Menschen,

der umkehrt und Buße tut.

Denn du bist der Vater, der für alle ein Herz hat.

 

Lass uns darauf vertrauen

und deinem Ruf folgen.

 

Hilf uns,

dass auch wir einander vergeben,

wie du uns vergibst.

 

Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 315, 27)

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Montag der 30. Woche im Jahreskreis

 

 

Tagesgebet

 

Gott, unser Vater.

 

Bedrückt vom Elend unserer Zeit,

kommen wir zu dir.

 

Sieh auf die Not und Hilflosigkeit so vieler Menschen.

Lass sie an ihrem Schicksal nicht zerbrechen.

Stärke unter uns

das Bewusstsein der Verantwortung füreinander,

damit wir anfangen,

brüderlich zu teilen und einander beizustehn.

 

Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 310, 16)

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Dienstag der 30. Woche im Jahreskreis

 

 

 

Tagesgebet

 

Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus,

im Neuen Bund

berufst du aus allen Völkern dein Volk

und führst es zusammen im Heiligen Geist.

 

Gib, dass deine Kirche ihrer Sendung treu bleibt,

dass sie ein Sauerteig ist für die Menschheit,

die du in Christus erneuern

und zu deiner Familie umgestalten willst.

Darum bitten wir durch ihn,

der in der Einheit des Heiligen Geistes

mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. (MB 207)

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Gott und Vater.

 

du hast mit unserem Heiland und Bruder Jesus Christus

einen neuen Anfang für uns ermöglicht.

 

Du rufst alle Menschen ebenfalls zu einem neuen Anfang auf,

dem Vorbild deines Sohnes zu folgen

und in deinem Geist gemeinschaftlich zu leben.

 

Laß auch uns in deiner Kirche immer wieder neu anfangen,

die Botschaft von deinem Reich glaubwürdig zu leben,

damit andere Menschen in unserem Leben Segen und Hoffnung finden.

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Gott, unser Vater,

 

du hast alle Menschen zu einem Volk zusammengeführt.

Gib, dass wir deine Liebe bezeugen

und dein Volk vergrößern und stärken können.

Lass uns mit der Hilfe deines Sohnes Jesus Christus

zu einer großen Familie zusammenwachsen

und in guten wie in schlechten Tagen zusammenhalten.

 

Amen.

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Mittwoch der 30. Woche im Jahreskreis - Tagesgebet

 

 

Ewiger Gott.

 

Du selber hast uns hier zusammengeführt,

um mit uns zu reden und mit uns Mahl zu halten.

 

Stärke in uns die Zuversicht,

dass diese Feier sich bei dir vollenden wird ­–

in dem Leben, das du uns heute versprichst

und dessen Speise du uns heute gibst.

 

Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 318, 36)

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Ewiger Gott.

 

Du warst vor der Zeit, aus deinem Geist entstand die Erde.

Du warst in der Zeit, Menschenkind, Gottessohn, in der Menschenhände.

Du wirst nach der Zeit, am Ende der sein, der spricht:

 

Es werde.

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Ewiger Gott

 

Du hast uns hierher geführt,

damit wir Gemeinschaft untereinander haben,

indem wir miteinander sprechen,

damit wir Gemeinschaft mit Christus haben,

indem wir ihn in uns aufnehmen.

 

Gib, daß wir nicht aufhöhren daran zu glauben,

daß du der bist, der das Gute dieser Feier in uns wirksam macht,

daß du der bist, der diese Feier wenn wir zu dir kommen vollenden wird.

 

Darum bitten wir durch den, dessen Leib und Blut wir emfangen,

der in Einheit jenes Geistes, der die Kirche lenkt lebt und herrscht

in Ewigkeit

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Donnerstag der 30. Woche im Jahreskreis - Tagesgebet

 

Allmächtiger Gott,

zu deiner Ehre und zum Heil der Menschen

hast du Christus

als ewigen Hohenpriester eingesetzt.

Er hat dir durch sein kostbares Blut

ein heiliges Volk erworben.

Gib, dass wir das Gedächtnis deines Sohnes

in Ehrfurcht feiern

und die Kraft seines Kreuzes

und seiner Auferstehung empfangen.

Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 1095)

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Allmächtiger Gott,

 

laß uns in Ehrfurcht, mit Hoffnung und Freude Euchristie feiern

und im Gedenken an den Tod und die Auferstehung deines Sohnes

uns wandeln lassen und Kraft finden für unser Leben in seiner Nachfolge.

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Freitag der 30. Woche im Jahreskreis

 

 

Tagesgebet

 

Gott.

Dein Sohn ist zu uns gekommen,

nicht um sich bedienen zu lassen,

sondern um zu dienen.

 

Gib, dass wir von ihm lernen,

wie wir leben sollen.

 

Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus. (MB 307, 8)

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Vater im Himmel,

 

du hast deinen Sohn nicht als Herrscher zu uns geschickt,

sondern barmherzig, verzeihend, gebend.

 

Gib uns die Einsicht und die Kraft,

auf seinem Weg in Wahrheit zu leben.

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Samstag der 30. Woche im Jahreskreis

 

 

Tagesgebet

 

Allmächtiger ewiger Gott,

deinem Willen gehorsam,

hat unser Erlöser Fleisch angenommen,

er hat sich selbst erniedrigt

und sich unter die Schmach des Kreuzes gebeugt.

 

Hilf uns,

dass wir ihm auf dem Weg des Leidens nachfolgen

und an seiner Auferstehung Anteil erlangen.

 

Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus. (MB [8])

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Allmächtiger, ewiger Gott,

 

aus Gnade hast du uns in deinem Christus, Jesus,

einen neuen Weg zu dir geöffnet.

 

Dein Wort ist für uns zum Menschen geworden

ist Leid, Schmerzen und Tod nicht ausgewichen,

sondern ist durch seine Auferstehung für uns zur Verheißung geworden.

 

Bewahre uns vor den Versuchen,

um jeden Preis dem Leid ausweichen zu wollen,

und laß uns voll Vertrauen auf deine Verheißung vertrauen.

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