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Gottes Sohn


Gnom

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Zitat von Gnom am 16:56 - 10.Juni.2001

Im Alten Testament wird davon geschrieben, dass Gott selber aus einem brennenden Dornbusch gesrprochen hat. Also war Gott selber schon auf der Erde!

Kann man das so auslegen?

 

Weshalb die Dreiteilung?

 

(Geändert von Gnom um 16:57 - 10.Juni.2001)


 

Jesus Christus ist der Teil der Dreieinigkeit, der mit den Menschen in Kontakt tritt, Gott der Allmächtige, Gott Vater kann niemand schauen, man würde vergehen. Es gibt Dogmatiker , die sagen, auch im brennenden Dornbusch und bei anderen Gelegenheiten, wo Gott erschien, war es immer sein Sohn Jesus Christus, der erschien. Ich weiß nicht mehr genau, wie das begründet wird, aber es erscheint mir logisch. Gott hat Jesus Christus ja nicht erst im Jahre 3 v. Chr. erschaffen, sondern er ist das Wort, das seit Anfang an ist. Warum sollte er arbeitslos sein in den 1000000 Jahren von Geschichte vor seiner Geburt?

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>> Gut und schön, aber was die Christen meinen, wenn sie sagen „Gott ist die Liebe", ist etwas völlig anderes. Sie glauben, daß die lebendige dynamische Kraft der Liebe von Anbeginn in Gott war und alles andere erschaffen hat. << (C.S. Lewis, zitiert nach Erich)

 

 

Pest, Krebsleiden, AIDS, Naturkatastrophen, Not und Elend von Millionen, Inquisition, Hexenverbrennung und Auschwitz – alles Ergebnisse der lebendigen dynamischen Kraft der Liebe des allmächtigen und allgütigen Gottes, der laut Lewis sogar von Anfang an einen Sohn haben MUSSTE, damit er ein Bezugsobjekt für seine Liebe hat.

 

Das muß man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Noch besser wäre es, sich das mal durch den Kopf gehen zu lassen.

 

>> Liebe ist ein Gefühl, das jemand für einen anderen empfindet. Wäre Gott eine einzelne Person, dann wäre das Wort „Gott ist die Liebe" vor der Erschaffung der Welt sinnlos gewesen. << (C.S. Lewis)

 

Der Satz ist an Unsinnigkeit kaum zu überbieten. Lewis scheint zu vergessen, daß vor der Erschaffung der Welt niemand „Gott ist die Liebe“ denken oder sagen konnte. Der Satz wäre nicht sinnlos gewesen, sondern unmöglich.

 

>> Diese Einigkeit von Vater und Sohn ist etwas so Reales und Lebendiges, daß noch selbst diese Einigkeit Person ist. << (C.S. Lewis)

 

Eine ohne jede Begründung dahingeworfene Behauptung. Mithin eine leere Phrase. Ein Lewis-Aphorismus.

 

>> Ich weiß, daß dies alles fast unbegreiflich ist; ... << (C.S. Lewis)

 

Es ist nicht nur fast unbegreiflich.

 

>> Was aus dem einigen Leben des Vaters und des Sohnes entsteht, ist eine Person, ist tatsächlich die dritte der drei Personen, die alle Gott sind. << (C.S. Lewis)

 

Tatsächlich?

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Zitat von Gnom am 21:49 - 10.Juni.2001

Bisher habe ich auf meine Frage zur Dreiteilung Gottes noch keine vernünftige Antwort erhalten!

 

Weshalb die Dreiteilung? Was gibt das für einen Sinn?

 


 

Philosophisch:

Gott muß sich selbst genügen, deswegen muß es in ihm Beziehung geben. Eine Beziehung von nur zweien prallt aber aufeinander, erst wenn zwei gemeinsam auf einen dritten hin in Beziehung treten ist die Fülle von Beziehung da.

Gott Vater und der Heilige Geist stehen in Beziehung auf Jesus Christus hin, Jesus Christus und der Heilige Geist stehen mit Gott Vater in Beziehung und Gott Vater und Jesus Christus sind verbunden durch den Heiligen Geist.

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Wahrlich, so eine hervorragende intellektuelle Leistung an Kritik habe ich schon lange nicht mehr gelesen:

 

>>Das muß man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Noch besser wäre es, sich das mal durch den Kopf gehen zu lassen. <<

 

>>Der Satz ist an Unsinnigkeit kaum zu überbieten<<

 

>> Der Satz wäre nicht sinnlos gewesen, sondern unmöglich. <<

 

>>Eine ohne jede Begründung dahingeworfene Behauptung. Mithin eine leere Phrase. Ein Lewis-Aphorismus. <<

 

>>Es ist nicht nur fast unbegreiflich. <<

 

>>Tatsächlich?<<

 

Hut ab, vor der Schärfe des Verstandes, dem  Mut zur Klarheit und dem Genie der flotten Rede, die aus diesen Worten sprechen.

 

 

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Geschenkt, Erich!

 

Zitieren kann ich mich auch selbst. Aber das würde, ebenso wie Dein Posting von 10:30 Uhr, nur zur unnötigen Aufblähung des Threads führen.

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Hallo Gnom,

 

eine mögliche Antwort: es gibt keine "Dreiteilung Gottes". Gott ist einer und Er, der Schöpfer, ist verschieden von uns, den Geschöpfen. Eine Vermischung gibt es nícht und kann es nciht geben. Gott ist ganz Gott und der Mensch ist ganz Mensch.

 

Gott spricht zu uns in Form von Gesandten, wie auch Jesus, die ihre Botschaft auf unterschiedliche Weise erhalten.

 

Freundliche grüße

 

Moussa

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Gott ist geheimnisvoll, unerfassbar, unausdenkbar, nicht mit Sinnen erfahrbar.

 

Erfahrbar sind Dinge der Welt: Gegenstände, Prozesse, Lebewesen, Menschen, Naturvorgänge, soziale Regeln, Naturgesetze.

 

Vom (gläubigen) Mensch aus gesehen: Diese Dinge sprechen von Gott.

Von Gott aus gesehen: Gott offenbart sich in den Dingen dieser Welt.

 

Die Sprache Gottes bedarf aber noch mehr: Sie bedarf einer menschlichen (=sprachlichen, gedanklichen, fühlenden) Fassung, sonst kann sie gar nicht wahrgenommen werden. Diese Fassung entstand durch Propheten und gläubige Menschen, die immer wieder einen Teil der Sprache Gottes verstanden - oder zu verstehen glaubten. Immer wieder Fehlversuche, Neubeginne.

Wenn der Johannesevangelist deutet: "Am Anfang war das Wort ... und das Wort war göttlich" ("göttlich" ist die korrektere Übersetzung als das direkte "Gott&quot, "und das Wort ist Fleisch geworden", dann ist damit gemeint: Das, was Gott uns durch die Welt sagt, hat eine angemessene Ausdrucksform in einem Menschen bekommen. Johannes meint damit Jesus.

Johannes schrieb im ersten Jahrhundert. Er selbst kann das Verhältnis Jesus - Vater nur paradox ausdrücken:

 

"Der Vater und ich sind eins" Gemeint ist: ALLE Worte Jesu, alle Handlungen Jesu, sein Leben, sein Auftrag, sein Schicksal stammen vom Vater. Jesus ist mit seiner ganzen Existenz identisch mit dem Wort Gottes. Seine Worte sind die Worte des Vaters. Das, was sein Leben, seine Handlungen, sein Schicksal ausdrückt, ist nicht nur Ausdruck eines Menschen sondern zugleich Ausdruck Gottes. Wer ihn sieht, sieht den Vater. So sagt der Apostel Thomas dann: "Mein Herr und mein Gott" im Erkennen des auferstandenen Jesus.

 

"Der Vater ist größer als ich". Jesus ist nicht Gott Vater. Er ist der "Gott-Ausdrückende". Seine Göttlichkeit ist nicht unabhängig von Gott Vater.

 

Bereits hier, bei Johannes, kommt noch was dazu: Allein ein Wort Gottes genügt nicht zur Offenbarung an die Menschen. Was würde ein Wort nützen zum Verständnis ohne Ohr, Licht ohne Auge? Es bedarf einer Empfänglichkeit für das Wort Gottes. Diese Empfangsbereitschaft muss IM Menschen drin sein, damit das Wort Gottes auch angemessen aufgenommen werden kann.

 

Dieser Widerspruch zwischen "Vater ist größer" und "Vater und ich sind eins" hat die Christen dann lange Zeit beschäftigt. Schließlich steht Johannes als Mensch des ersten Jahrhunderts am Anfang des Christentums - er gab das Thema vor, nicht die Lösung, und schon gar nicht die Lösung für alle Zeiten.

 

Trinitätslehre seh ich so:

Gott Vater ist ein unfassbares Geheimnis. Alle Aussagen über ihn sind eher falsch als richtig.

Aber er hat diese Welt hervorgebracht, die ist sein Wort und sein Sohn (Abkömmling). Dies ist die Offenbarung, die durch Jesus in ein menschliches Wort, das vom Vater kommt, gefasst ist. Und wir sind mit einbezogen durch unsere Gotteswortoffenheit (hl. Geist), die das Wort Gottes, das uns durch Jesus begegnet ist, erkennen kann und darauf angemessen reagieren lässt.

 

Interessant ist noch der Aspekt, den Erich eingebracht hat: Wir sind in die Trinität einbezogen. Denk ich auch. Zum einen, weil wir in uns den heiligen Geist tragen, der um so mehr zur wirksamen Entfaltung kommt, je mehr wir uns Jesus stellen. Zum anderen dadurch, dass auch wir (als Geschöpfe Gottes) Wort Gottes für andere werden können. (Die Differenz zwischen uns und Jesus Christus nenne ich "Sünde" - er ist "Gottes Sohn", wir sind "Gottes Kinder". Er IST das Wort Gottes, wir WERDEN es, je mehr wir ihm nachfolgen).

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>> Jesus ist mit seiner ganzen Existenz identisch mit dem Wort Gottes. Seine Worte sind die Worte des Vaters. << (Mecky)

 

 

Kommt mir manchmal auch so vor. Schon der Vater hat alle zum Teufel gejagt, die nicht an ihn glauben und ihm nicht in den A****

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>Kommt mir manchmal auch so vor. Schon der Vater hat alle zum Teufel gejagt, die nicht an ihn glauben und ihm nicht in den A**** kriechen wollten. <

 

Mecky, wieso übersiehst Du den Hang zur Inhumanität, zur Gewaltverherrlichung und zum Psychoterror eigentlich? Woher kommt die Bereitschaft zur selektiven Wahrnehmung Jesu? Das kommt mir ein wenig so vor, als würde ich von Dir erfahren, daß Du Kinder schlägst, würde aber nach wie vor an meiner jetzigen Symapthie zu Dir festhalten. Das wäre mir aber bei aller Sympathie unmöglich. Es gibt Böses und  Verwerfliches, das durch Gutes und Ethisches nicht aufgewogen werden kann.

 

Die guten und bewundernswerten Züge Jesu kann ich auch erkennen, (zumal ich selektiv jahrzehntelang ausschließlich damit konfrontiert wurde) aber über das Böse kann ich nicht hinwegsehen.  Ich verstehe die humanitären Christen nicht, die in ihren Glaubensquellen, das Negative einfach ausklammern wollen.

 

Mir stellt sich nämlich nicht die Frage, ob das Christentum im Grunde gut ist, menschliche Schwächen es aber gelegentlich "verpfuscht" haben, sondern umgekehrt: Ich glaube, die einzelnen Christen (sogar bis in die höchsten Reihen) machen es tausendmal besser und menschlicher, als es im Grunde ist. Durch selektive Interpretation.

 

 

Herzlich und sehr auf Deine Antwort gespannt

 

 

Lissie

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In diesem Forum lese ich andauernd etwas von der Freiheit des Christenmenschen.

 

Was soll das für eine Freiheit sein, zu der Jesus Christus verhilft?

 

Ist die christliche Freiheit zu lieben nicht vergleichbar mit der Freiheit meiner Frau, der ich angedroht habe, sie totzuschlagen, wenn sie mich nicht (mehr) liebt?

 

Die christliche Liebe zu Gott beruht auf den biblischen Strafandrohungen. Um seine Haut zu retten, bleibt einem (wenn man der Bibel glauben will) überhaupt nichts anderes übrig, als Gott zu lieben. Eine solche Liebe ist jedoch keine Liebe, sondern nackte Angst.

 

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Liebe Lissie!

 

Speziell zum letzten Posting von mir:

Was sind denn die inhumanen, gewaltverherrlichenden, psychoterroristischen Züge Jesu?

 

Da ich diese Frage von Dir aber weiter angelegt sehe als nur in Bezug auf mein letztes Posting, hole ich auch noch mal weiter aus:

 

Ich glaube nicht, dass Religion und Christentum einfach so was Gutes sind. Das ist auch für mich offensichtlich. Religion und Christentum sind für mich eine große Chance für mein Menschsein - so ungefähr wie das Internet und das Fernsehen eine Chance für meine Bildung ist.

Jetzt kann man natürlich sich aufreiben in berechtigten Kritikaktionen gegen das Fernsehprogramm und gegen den Datenmüll im Internet (inkl. kath.de). Das ist wirklich berechtigt und sogar notwendig. Aber mein Augenmerk geht auf die Chance. Die ganze Kritik am Internet und am Fernsehen ist ja nur deswegen wichtig und notwendig, weil man die Chance, die darin steckt, schützen und fruchtbar machen will.

 

Religion und auch Christentum sind Sammelbegriffe für sehr viel Verschiedenes. Schau Dir allein mal die verschiedenen Ausprägungen hier im Forum an! Da liegen doch Welten dazwischen. Und allein schon die Begriffe "Christ" und "Agnostiker" haben eine solche Spannbreite, dass ich mich menschlich vielen Agnostikern näher fühle, als so manchem Christ.

 

Die Beschäftigung mit Religiösem ist immer eine zweischneidige Sache, weil sie Kräfte freilegt: Zum Guten und zum Bösen. (Schon wieder dehnbare Begriffe). Durch Religiösität werden Menschen ganz unterschiedlich geprägt.

 

In der paulinischen Formulierung ist das die "Unterscheidung der Geister", die er als eine Gabe des heiligen Geistes bezeichnet.

 

Ich bin ein Sucher nach der Wahrheit, nach dem Wesen des Menschen und der Welt. Ich suche nach Gleichgesinnten, nach Anregungen, nach Menschlichkeit und ihren Bedingung. Und so weiter. Ich habe in meiner Religiösität etwas gefunden, was ich nicht mehr loslassen werde.

Im Umgang mit Fehlformen habe ich ein Ziel: Ich will das wieder freisetzen, was mir religiös und menschlich geholfen hat und hilft. Ich bin nicht daran interessiert, es knallen zu lassen, weil es dann so schön "bumm" macht, oder weil ich mir dann als "was Besseres" oder als Groß und stark vorkommen kann. Deswegen ist meine Kritik an der Kirche grundsätzlich anderes motiviert als z.B. bei Deschner.

 

Ein Zweites ergibt sich noch aus der mir eigenen Begrifflichkeit des Bösen. Ich halte sie für ein Fehlen. Ein Fehlen von besseren Zielen, von besseren Methoden, von menschlichen Voraussetzungen (z.B. Geborgenheitserfahrung) usw. Menschen sind für mich wie Eimer: Hinundherschubsen oder dagegentreten bringt nichts. Man muss möglichst viel Gutes hineintun. Erst dann erfüllt der Eimer seine Eigenschaft als Eimer.

 

Alle regen sich über die Moralisiererei von WR und BMut auf - und ich denke dass dies auch wirklich der falsche Weg ist: Dagegentreten, rumschubsen, moralisieren, sich zum klarsichtigen Besserwissenden erklären... Aber sehr vieles an der hier geübten Kirchenkritik entspringt ganz ähnlichen Motiven - wenn auch oft auf viel höherem geistigen Niveau. Insbesondere manches Zurückschlagen gegen WR und BMut. Ziel ist doch das gewinnbringende Forum - nicht die Demütigung und nicht die Selbstdarstellung rhetorischer Schlag-Fertigkeit.

 

Ich glaube nicht, dass man mir Blindheit gegenüber den Untaten der Kirche unterstellen kann - ebensowenig wie gegenüber der Brutalität und Moralisiererei, wie sie in der Bibel zu finden ist.

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Cano: "christliche Liebe zu Gott beruht auf den biblischen Strafandrohungen"

 

Meine nicht. Aber machen wir mal eine Umfrage: Wessen Christen Liebe hier im Forum beruht auf der biblischen Strafandrohung?

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Meine nicht, lieber Mecky.

 

Außerdem hinkt das Beispiel mit Canos Frau nicht nur - es hinkt so sehr, daß mir keine Fortbewegungsart einfällt, um das Maß des Hinkens auszudrücken.

 

Herzliche Grüße

Martin

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Zitat von Mecky am 15:39 - 11.Juni.2001

Cano: "christliche Liebe zu Gott beruht auf den biblischen Strafandrohungen"

 

Meine nicht. Aber machen wir mal eine Umfrage: Wessen Christen Liebe hier im Forum beruht auf der biblischen Strafandrohung?


 

Falls sich niemand meldet, wissen wir, daß ich unrecht hatte, Mecky.

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Zitat von Mecky am 15:39 - 11.Juni.2001

Cano: "christliche Liebe zu Gott beruht auf den biblischen Strafandrohungen"

 

Meine nicht. Aber machen wir mal eine Umfrage: Wessen Christen Liebe hier im Forum beruht auf der biblischen Strafandrohung?

 

Um auf Canos Beispiel zurückzukommen: Angenommen eine (von ihrem Mann bedrohte) Frau würde behaupten, ihre Liebe zu ihm beruhe nicht auf seinen Drohungen nd ihrer daraus resultierenden Angst: Würde das die Tatsache ändern, daß er eine Ekel ist und sie veilleicht nur ein bedauernswertes Hascherl?

 

Ich KÖNNTE keinen Gott oder Menschen  auch nur ansatzweise sympathisch finden, der meine Liebe zu ihm als Tugend (und nicht als Geschenk) betrachtet, ein solcher Zug würde meine Liebe sogar zerstören, wenn sie vorhanden gewesen wäre.

 

Auf die terroristischen Züge Jesu  komm ich noch zurück. Wenn er mein Nachbar wäre, würde ich jedenfalls meine Kinder nicht in seine Nähe lassen.

 

Bis später,

 

 

Lissie

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Oder vielleicht meldet sich doch jemand. Aber auch dann wissen wir nur über ihn, einen einzelnen bescheid.

 

Du liegst trotzdem daneben.

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>> Du liegst trotzdem daneben. << (Mecky)

 

 

Ich liege insofern daneben, als meine Behauptung "christliche Liebe zu Gott beruht auf den biblischen Strafandrohungen" nur ein Teilaspekt ist.

 

Bei einer differenzierten Analyse wären u.a. auch die christlichen Heilsversprechungen und die Wechselwirkung zwischen Drohung und individuellem Heilsegoismus zu berücksichtigen.

 

>> Außerdem hinkt das Beispiel mit Canos Frau nicht nur - es hinkt so sehr, daß mir keine Fortbewegungsart einfällt, um das Maß des Hinkens auszudrücken. << (Martin)

 

So sehr hinkt es keineswegs. Auch bei einer primär aufgrund einer Drohung fortbestehenden Beziehung gibt es Gründe, die die Drohung aufgrund anderer Umstände (z.B. Angst vor Einsamkeit, finanzielle Not) für den Bedrohten in den Hintergrund treten lassen.

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Es ist schade, liebe Lissie, daß Jesus nicht dein Nachbar ist. Wäre er es, hättest du deine Bedenken wohl schon aufgegeben - außerdem hätte ich dich schon mal besucht :) . Falls er mal einziehen sollte, sag mir bitte Bescheid.

 

Herzliche Grüße

Martin

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Versuchen wir doch mal Aspekte zu finden, die Liebe, die dem ersten Gebot angemessen ist, entsprechen könnten, Cano.

 

Ein Geschenk (wie Lissie es schon nannte) finde ich angemessen. Zweckfrei damit ebenfalls.

 

Damit entfielen dann alle Aspekte, die auf einen Gegenwert abzielen.

 

Herzliche Grüße

Martin

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Ich möchte noch einmal auf das eigentliche Thema dieses Threads zurückkommen und folgende Gedanken, die ich im wesentlichen teile, vorstellen:

 

„In den ersten Jahrhunderten der christlichen Kirchengeschichte war man eifrig damit beschäftigt, zu klären, welcher Natur denn Jesus nun sei: göttlicher oder menschlicher, ob es einen Willen oder zwei gäbe. Man einigte sich auf eine Kompromißformel, die nicht nur dem Menschen von heute als ein erzwungenes Paradox erscheinen muß: ganz Gott und ganz Mensch, zwei Naturen, ungeteilt und doch getrennt. Man hat damit die Brücken zum Urquell des Judentums abgebrochen, aus dem man hervorgekommen war. Wo nicht offen heraus gesagt wurde, daß der Inhalt des Glaubens nicht zu begreifen sei, dort wurde er in juristischen oder gnostischen Kategorien erklärt, Kategorien, die allesamt heidnischen Ursprungs sind. Man war stolz auf das Paradox des sich am Kreuze entäußernden Gottes und hütete es wie den Heiligen Gral.

 

Aber ein Glaube, der das ganze Wesen des Menschen durchdringt, der alle Lebensbereiche für sich einnimmt, muß notwendigerweise ein begreifender, ja, ein umgreifender Glaube sein, keiner jedenfalls, in dessen Angesicht das Denken zum Schweigen gebracht wird.

 

Deshalb ist es an der Zeit auch an das Tabu im christlichen Glauben heranzugehen: die »Natur« Jesu. Es ist nicht so, daß ich die Zwei-Naturen-Lehre im ganzen verwerfen möchte, weil wie in so vielem auch in ihr etwas Wahres enthalten ist, wohl aber muß sie neu interpretiert werden. Man muß aufhören mit Spitzfindigkeiten über Göttlichkeit - einer Qualität, die ohnehin außerhalb des menschlichen Fassungsvermögen steht. Wenn man schon menschlich um das richtige Verständnis streitet, dann sollte man es auch mit menschlichen Begriffen tun.

 

Jesus war voll und ganz und nur Mensch. Ein anderes Urteil kann man aus dem, was aus den Evangelien jenseits der Interpretationen (die ja in jeden Bericht sich hineinschleichen und ihn deshalb nicht schon entwerten) hervorstrahlt, nicht ziehen. Ihm fehlte nichts, was nicht auch ein Mensch haben: nicht der Zweifel, nicht die Verzweiflung, nicht der Schmerz. Warum sollte Gott sich in menschliche Gestalt hüllen und uns Todesangst vorspielen - denn: Gott weiß, was nach dem Tode sein wird, er braucht keine Angst davor haben?

Sein Tod war eine Katastrophe, eine Tragödie, alles andere als von Anbeginn der Welten an geplant. Vielleicht lag er in der Logik seines Handelns und der menschlichen Natur, wie sie auf dieses Handeln reagiert, vielleicht hat Jesus es zu Lebzeiten geahnt, da er den Zeichen der Zeit gegenüber ja nicht blind war und er die Schicksale so mancher Menschen vor ihm kannte. Schon gar nicht war es ein Opfertod, eine Sühnetod, daß er sich für die anderen Menschen alle darbrachte, damit sie mit Gott wieder versöhnt seien, als ob der Gott, der da ist, Genugtuung verlangte. Was wäre das für ein Gott, der erst auf ein Opfer wartet, bevor die Menschen wieder zu IHM kommen können? Jesu Tod war zunächst und vor allem ein Zeichen von Aufrichtigkeit und Konsequenz: er blieb der Botschaft treu, die er verkündet hatte, er widerrief nicht, was er von Gott verkündete, um keinen Preis der Welt, selbst nicht im Angesicht des Todes.“

 

(Komplett unter: http://www.buber.de/christl/jesus.html

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>> Damit entfielen dann alle Aspekte, die auf einen Gegenwert abzielen. << (Martin)

 

 

Ohne Gegenwert, Martin,

 

sei er materiell oder ideell, läuft rein gar nichts auf der Welt. Ob Gott liebt, wissen wir nicht. Seine Liebe wird nur immer wieder behauptet. Und da wir mit einem gleichgültigen Gott nichts anfangen können, bleibt ihm (aus unserer Sicht) nicht anderes übrig, als uns zu lieben. Wir wollen es halt so.

 

Ernsthaft nachgehen kann man nur der Frage, ob ein Mensch Gott zweckfrei lieben kann. Die erste Grundvoraussetzung dafür ist ein liebender oder zumindest gebender Gott. Mit der Zweckfreiheit meiner Liebe zu diesem Gott hat es sich damit bereits schon, denn ich will etwas von diesem Gott.

 

Die zweckfreie Liebe ist eine Fata Morgana.

 

Herzliche Grüße

Cano

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>Trinitätslehre seh ich so:

Gott Vater ist ein unfassbares Geheimnis. Alle Aussagen über ihn sind eher falsch als richtig. <

 

Das seh ich auch so.

 

Außerdem wollte ich mal mitteilen, dass ich es gemein finde, dass hier immer so viel los ist, wenn ich gerade NICHT online bin!

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Zitat von Mecky am 15:39 - 11.Juni.2001

Cano: "christliche Liebe zu Gott beruht auf den biblischen Strafandrohungen"

 

Meine nicht. Aber machen wir mal eine Umfrage: Wessen Christen Liebe hier im Forum beruht auf der biblischen Strafandrohung?


Lieber Mecky,

 

meine Liebe zu Gott beruht auch nicht auf den biblischen Strafandrohungen. Sie beruht auf dem Geschenk, das ER mir mit seiner unermesslichen Liebe macht. Ich hab' allerdings ziemlich lange gebraucht, dieses Geschenk wirklich anzunehmen.

 

 

Lieber Cano,

 


Ob Gott liebt, wissen wir nicht. Seine Liebe wird nur immer wieder behauptet.

Ich weiß, dass Gott mich liebt!

 

Liebe Grüsse

Angelika

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Zitat von Angelika am 18:01 - 11.Juni.2001

 

 

Lieber Cano,

 


Ob Gott liebt, wissen wir nicht. Seine Liebe wird nur immer wieder behauptet.

Ich weiß, dass Gott mich liebt!

 

Liebe Grüsse

Angelika

 

Dazu einige Anmerkungen:

1. Man kann die Liebe Gottes zu uns Menschen aber leider nur erkennen, wenn man mit offenen Augen durch die Welt geht, die Gott nicht gleich abschreiben.

2. Die Liebe Gottes kann man nur erkennen, indem man interpretiert.

3. Für den Glaubenden erfüllen sich meistens 1+2, so daß wir erkennen dürfen, daß Gott uns liebt, ja nicht nur uns, sondern die gesamte Schöpfung.

Dazu eine Anekdote:

In meiner Religionsphilosophie-Prüfung wurde ich gefragt:

"Wenn Sie aus dem Fenster schauen und sehen den Baum- Woran erkennen sie am Baum, daß Gott ein Gott der Liebe ist? - Daran, daß der Baum ist und nicht nicht ist."

Ich weiß, ich weiß, jetzt wird mir wieder das Theodizee-Problem vorgehalten werden. Aber ich denke, es ist so, an verschiedenen Dingen wird wirklich deutlich, daß Gott die Menschen liebt. Vieles fügt sich so unglaublich, daß der Glaubende dabei an Gott denkt, der Atheist an den Zufall o.ä.

 

Liebe Grüße

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