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Nationalstolz = Nationalsozialismus?


Bleze

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Stolz darauf Deutsche zu sein? Das kann ich nicht so direkt behaupten. Aber mein Vaterland lieben, das tue ich.

Ich bin weder stolz, Deutscher zu sein (dazu gibt es keinen Grund), noch liebe ich mein Vaterland.

 

So wie ich meinen Nachbarn nicht liebe, nur weil ich zufällig neben ihm wohne, sehe ich auch keinen Grund, ein Land zu lieben, in das ich zufällig hineingeboren wurde.

 

Mir geht's da eher wie Flo77. Ich bin froh, beispielsweise nicht im Bilble-Belt der USA oder in Indien geboren worden zu sein. Ich bin nicht ungern Deutscher, aber ich kann mir vorstellen, daß ich mich in einigen anderen Ländern nicht minder wohlfühlen würde.

bearbeitet von Cano
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Ich meinte damit, daß Wattoo den Satz sicher völlig anders füllt als ein *Glatzkopf*.

Danke, da sind wir ja dann im Großen und Ganzen einer Meinung, wenn ich auch befürchte, dass das nur im Allgemeinen gilt, d.h. dass es wohl auch unter der anderen Gruppe Leute mit besserer (Aus-)Bildung gibt.

 

Elisabeth

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aber ich kann mir vorstellen, daß ich mich in einigen anderen Ländern nicht minder wohlfühlen würde.

Das ist ja auch kein Ausschlusskriterium.

"Stolz" ist deswegen in Bezug auf ein Land allgemein schwierig, weil Stolz doch immer beinhaltet, etwas Besonderes oder Großes geleistet zu haben, auf das man dann "stolz sein kann". Aber ich habe doch etwas derartiges mit Deutschland nicht gemacht, dass ich dann stolz drauf sein könnte...

Außerdem wird Stolz ja auch immmer mit was negativem verbunden. "Dummheit und Stolz wachsen auf dem selben Holz" heißt's doch, oder?

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Genau da haben wir es wieder Explorer - unterschiedliche Auffassungen wie man mit dem Begriff "Stolz" umgeht.....

 

Warum ist Sprache manchmal so schwierig? *gg*

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Stolz - ist einerseits mit einem Gefühl verbunden, das man empfindet wenn man selber etwas geleistet hat. Und andererseits ist es gerade in Verbindung mit dem Wort "Nation" sehr belastet.

 

Wenn ich also weiterhin aussage, dass ich schon stolz bin in diesem Land geboren zu sein, dann weiss ich doch selber, dass das nicht mein Verdienst ist.

 

Ich benutze das Wort halt in einem anderen Zusammenhang - und vielleicht auch deshalb, weil es eben eine feststehende Aussage ist. Ich bin der Meinung, dass ich die Geschichte der Nation, in der ich geboren wurde, sehr, sehr kritisch sehen kann und trotz unseres historischen Ballastes fröhlich jedem Auskunft geben kann über das Land, aus dem ich stamme.

 

Das Wort "Stolz" allein auf die eigenen Leistungen zu beziehen finde ich etwas eng geführt....

Sehe ich genauso.

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Sind wir uns mit dem Unsinn von National-Stolz also einig?

 

Wahrscheinlich meinen Deutschnationale mit "Stolz" aber etwas anderes,

nix mit eigener Leistung,

sondern die These, "Deutsche" wären irgendwie bessere Leut,

"Ausländer" irgendwie prinzipiell verdächtig oder schlechter;

deshalb muss man darauf achten, dass sie "uns"nicht überfremden,

deshalb Ausländer raus, äh pardon: RückkehrförderungsGesetz

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Übrigens Claudia..., ich mache manchmal gruslige Bilder und höre ähnliche Musik..., daraus kann man dann schliessen das Ich Hund & katzen opfere, oder?

Sind die nicht bei euch dir Ernährungsgrundlage im Ort ?

 

 

Zum Thema:

 

Die wirklich rechten Bands weisen vermutlich schon selbst auf ihre Gesinnung hin. Die haben aber keine Chance, sich am Markt durchzusetzen und fristen ein armseliges Independent-Dasein, obwohl sie gar nicht so Indipendent sind. Schließlich werden sie von ihren Anhängern instrumentalisiert und umgedreht.

 

Dann gibt es einige Bands, die mit diesem Rechtshauch spielen, und ihn mitunter sogar für ihre Promo verwenden. Rammstein sind da ein erstklassiges Beispiel. In der Band ist keiner auch nur die Spur rechtslastig. Die stammen praktisch alle aus DDR-Bands und sind eher in der anderen Richtung unterwegs. Ihr marzialisches Debutalbum sollte eigentlich nur eine stilistische Nische finden, aber keine politische. Dafür waren dann die Medien verantwortlich. Die waren bei Rammstein zunächst verwundert, und später amüsiert über diese Entwicklung. Und dann haben sie auch nahrung für die Gerüchteküche geliefert. Das Riefenstahl-Video z.B. war die erste bewußte Aktion in diese Richtung.

 

Bei Heppner bin ich mir nicht so sicher. Vermutlich kokketiert der auch nur. Über "Sparrowas and nightingales", daß ja fast 15 Jahre alt ist, hab ich mich Anfang der 90er schon gewundert. Und der Bandname Wolfsheim ist schon recht sonderbar in diesem Zusammenhang.

Aber hier läufts eher andersrum. Seit Heppner mit Witt zusammen "Die Flut" gemacht hat, war ja auch der Durchbruch von Wolfsheim mit 10 jahren verspätung erfolgt. Und seit dem sind die ja völlig sauber und politisch korrekt. Das Label würde sich auch herzlich bedanken, wenn die ihren Status jetzt mit so nem Mist aufs Spiel setzen würden.

 

Zu den Onkelz schreib ich nichts. Da hätte ich 3 Stunden zu tun, weil der Fall wirklich auf meisterhaftem Marketing beruht.

Endlich mal einer der musikmässig Ahnung hat..., danke Franky :blink:

 

(du bist ja nur neidisch weils bei Euch ausser gegrillten Ratten nüscht gibbt...)

Bleze,

Dieser Satz von Dir:

 

(du bist ja nur neidisch weils bei Euch ausser gegrillten Ratten nüscht gibbt...)

 

muß mal in Schwarz geschrieben werden:

 

(du bist ja nur neidisch weils bei Euch ausser gegrillten Ratten nüscht gibbt...)

bearbeitet von pmn
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Das Eichsfeld gehört nicht zu Südniedersachsen. Bleze kommt eigentlich aus Thüringen.

Oh, ein Bratwurstmacher?

 

Wer anderen eine Bratwurst brät, der hat ein Bratwurstbratgerät.

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Das Eichsfeld gehört nicht zu Südniedersachsen. Bleze kommt eigentlich aus Thüringen.

Und was ist dann Northeim? Eine Privatkommune? (die Northeimer stehen bei uns immer mit Essensmarken im Aldi...)

 

Sei froh, bald bin ich in Bayern..., dann hat sich das erledigt und ich bin in der Zivilisation, und kann Dir erzählen wie es ist sich das Essen nicht selber zu jagen :blink:

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Also, ich besitze ein Album von Rammstein und habe auch auf die Texte geachtet. Sie sind sicherlich nicht jedermanns Sache, aber rassistische oder sonstwie rechte Tendenzen hab ich nicht feststellen können...

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Das Eichsfeld gehört nicht zu Südniedersachsen. Bleze kommt eigentlich aus Thüringen.

Und was ist dann Northeim? Eine Privatkommune? (die Northeimer stehen bei uns immer mit Essensmarken im Aldi...)

 

Sei froh, bald bin ich in Bayern..., dann hat sich das erledigt und ich bin in der Zivilisation, und kann Dir erzählen wie es ist sich das Essen nicht selber zu jagen :blink:

In Bayern ? Bist du eigentlich noch zu retten ?

 

(Immerhin beweißt das, daß man in deiner aktuellen Region wirklich nicht leben kann...)

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Also, ich besitze ein Album von Rammstein und habe auch auf die Texte geachtet. Sie sind sicherlich nicht jedermanns Sache, aber rassistische oder sonstwie rechte Tendenzen hab ich nicht feststellen können...

Genau. Aber wer sie unbedingt in dieser Richtung interpretieren will, der findet eben doch was.

Der findet aber auch was bei den Wildecker Herzbuben... :blink: Nur beiden sucht eben keiner.

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Klingt irgendwie... naja... wie aus einer Zeit, als man vor diesem Satz noch Angst haben mußte... was wahrscheinlich daran liegt, daß es Leute gibt, die aus Patriotismus Nationalismus machen.

Nationalsozialismus wird aus Nationalismus gemacht, niemals aus Patriotismus.

 

Der Patriot liebt sein Land und hat Verständnis dafür, wenn auch andere Leute ihre Vaterländer lieben. Das merke ich stets, wenn ich mit Amis über Politik rede. Unbewußt habe ich so eine Distanz zu meiner eigenen Regierung und deren Handlung, sowie zu der deutschen Geschichte, daß das denen immer wieder auffällt. Ich werde dann häufig gefragt, ob ich mein Land denn überhaupt liebe. Auch mache ich die Erfahrung, daß die anderen viel mehr bereit sind, uns den Nationalsozialismus zu verzeihen als wir ihn uns selbst verzeihen können. Natürlich ist es etwas anderes, wenn man mit Opfern der Nazis redet, aber im großen und ganzen ist das so.

 

Als bei den Amis drüben die deutsche Ablehnung des Irak-Krieges so hohe Wellen schlug, mußte ich nach Boston reisen. Mein Herzallerliebster, der selbst Amerikaner ist, meinte, ich solle mich nicht auf irgendwelche Diskussionen über den Irak-Krieg festnageln lassen. Wenn irgendwie die Rede darauf käme, solle ich sagen, was es bedeute, in einem Lande zu leben, in dem immer noch die Verkehrswege gesperrt werden können, weil man mal wieder eine scharfe Bombe aus dem zweiten Weltkrieg findet. Außerdem wäre es sinnvoll, den Leuten jenseits des Teiches begreiflich zu machen, daß (damals war es so) inkeinem deutschen Länderparlament die rechten Parteien vertreten seien. Das war mehr, als die anderen europäischen Länder aufzuweisen hatten. Mein Lebensgefährte brauchte sich aber keine Sorgen zu machen. Das Thema Irak-Krieg wurde von meinen amerikanischen Gesprächspartnern vermieden, um mich nicht zu belasten oder zu kränken.

 

Ein Nationalist stellt das eigene Vaterland über die anderen Länder. Aus gutem Grund wird die erste Strophe des Deutschlandliedes nicht mehr gesungen.

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Also, ich besitze ein Album von Rammstein und habe auch auf die Texte geachtet. Sie sind sicherlich nicht jedermanns Sache, aber rassistische oder sonstwie rechte Tendenzen hab ich nicht feststellen können...

Ich find das neue Rammstein Album einfach nur grottenschlecht. Zugegeben die vorigen fand ich auch nicht berauschend.

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Ein Nationalist stellt das eigene Vaterland über die anderen Länder. Aus gutem Grund wird die erste Strophe des Deutschlandliedes nicht mehr gesungen.

Obwohl sie ja ursprünglich was anderes aussagte.

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Ich finde auch nichts Verwerfliches dabei, mein Vaterland mehr als andere Länder zu schätzen. Das heißt doch nicht, dass die anderen schlechter oder minderwertig sind und ich sie deswegen verachte. Wenn ich einen Menschen liebe, weil er sozusagen meine Heimat ist (d.h. dass ich mich dort wohl und geborgen fühle), bin ich doch auch nicht der Meinung, dass alle anderen Menschen nichts wert sind.

 

Wenn ich allerdings im Ausland bin, zeige ich diese Liebe zu meinem Vaterland nur im Kreis von mir bekannten Menschen. Ich möchte nämlich nicht mit den Deutschen verwechselt werden, die sich so benehmen, als ob die Deutschen die Herren der Welt wären (laut, rücksichtslos usw., was ich schon oft erlebt habe).

 

Elisabeth

bearbeitet von Elima
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Ein Nationalist stellt das eigene Vaterland über die anderen Länder. Aus gutem Grund wird die erste Strophe des Deutschlandliedes nicht mehr gesungen.

Obwohl sie ja ursprünglich was anderes aussagte.

Und das möchte ich hier nochmal deutlich unterstreichen!

Die erste Strophe des Lieds der Deutschen enthält keine nationalistischen Tendenzen. Tatsachen wie dieser unsägliche Langemarck-Mythos und Adolfs Marsch-Vorlieben lassen es aber geraten erscheinen, auf diese Strophe zu verzichten.

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Übrigens Claudia..., ich mache manchmal gruslige Bilder und höre ähnliche Musik..., daraus kann man dann schliessen das Ich Hund & katzen opfere, oder?

 

Verstehst Du worauf ich raus will? Interpretation ist frei, sich seinen Teil denken darf natürlich jeder, nur wenn ein Künstler praktisch in der Form an die Wand gestellt wird ist das nicht tolerierbar.

 

Ich denke DE tut genügend um seine Bewohner bei jeder passenden Gelegenheit an gewisse Dinge zu erinnern, da brauchts solchen Blödsinn nicht auch noch.

Hi Bleze,

 

ich verstehe, was Du meinst, denke ich... also ein paar Einfälle meinerseits dazu:

 

a) bei Wolfsheim muss ich gestehen: ich verstehe den Sinn des Textes nicht, da werden einfach Begriffe aneinandergereiht, und ich vermag dabei leider nicht den Standpunkt des Schreibers nachzuvollziehen. Beim Lesen des Textes geht es mir so: ich lese Begriffe und keine Zusammenhänge dort.

 

:blink: ich höre beispielsweise sehr gerne Richard Wagner, aber das hat natürlich nichts mit meiner gesellschaftspolitischen Einstellung zu tun (ich gehöre, wenn ich das mal so salopp sagen darf, eher zum "linken" Spektrum), sondern mit meiner Musikauffassung. Dass Wagner freilich einige politisch bedenkliche Äusserungen gemacht hat, weiss ich, ich habe mich mit der Thematik beschäftigt.

 

c) Es gibt meines Erachtens auch einen "gesunden" Nationalstolz, der nichts mit irgendwelchen rechten Gesinnungen zu tun hat.

Ich war ja zweimal in Schweden, und dort steht vor vielen Häuschen wie selbstverständlich eine schwedische Flagge.

 

Würde man das hierzulande machen, würde zumindest manchem ein Verdacht kommen. Die Selbstverständlichkeit des Umgangs mit nationalen Symbolen ist uns abhanden gekommen.

 

d) Ich persönlich identifiziere mich mit dem Begriff "Deutschland" auch nicht so sehr, ich kann nicht von mir behaupten, "stolz auf Deutschland" zu sein.

 

Ich würde eher sagen, stolz darauf zu sein, ein Saarländer zu sein.

 

:P

 

e) Übrigens was das Thema Nationalhymnen angeht: ich persönlich mag (aus musikalischen Gründen, aber auch weil der Text schön ist) die DDR-Hymne (klingt einfach schöner als der doch etwas biedere Haydn).

 

Nationalhymnen sind ein recht interessantes Thema, die französische (noch aus Zeiten der Franz. Revolution stammend) enthält z.B. immer noch die "politisch unkorrekte" Zeile "das unreine Blut tränke der Äcker Furchen" (aber daran scheint sich niemand zu stören). Die südamerikanischen klingen fast alle gleich (aus Zeiten der Unabhängigkeitskämpfe), die skandinavischen sind sehr friedlich (mit Ausnahme der dänischen Königshymne)... ok, aber ich schweife ab, merke ich...

 

viele Grüsse

 

Olli

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Wenn ich allerdings im Ausland bin, zeige ich diese Liebe zu meinem Vaterland nur im Kreis von mir bekannten Menschen. Ich möchte nämlich nicht mit den Deutschen verwechselt werden, die sich so benehmen, als ob die Deutschen die Herren der Welt wären (laut, rücksichtslos usw., was ich schon oft erlebt habe).

Das kommt ganz darauf an, wie sich eine Diskussion entwickelt. Übrigens habe ich beobachtet, daß es nicht nur lärmende und betrunkene Deutsche an den Mittelmeerstränden gibt. Holländer und Engländer sind auch nicht so ganz ohne. Ich fahre gerne nach Zypern. Bis vor einigen Jahren war das noch kein Billigurlaubsziel und aus ganz Europa kamen eigentlich nur recht angenehme Leute dahin. Ich habe dort nette Engländer und auch nette Holländer getroffen, die keinesfalls herumlärmten, sondern wußten, wie man sich in einem fremden Land benimmt.

 

Zum Ballermann würde ich auch nicht fahren, ja, sogar die gesamte Insel Mallorca meide ich, obwohl man mir sagt, daß es dort auch sehr schön sein kann.

 

Die Zyprioten haben allerdings die meisten Probleme mit den neureichen Russen. Dort hatten die sich in einem Fünf-Sterne-Hotel eingenistet und mehr oder weniger das Mobliar zertrümmert. Die Hotelliers mußten die westeuropäischen Gäste, die auch noch dort logierten, evakuieren, damit die wenigstens ein bisschen Urlaubsfreude hatten.

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utah-r schrieb:

 

Aber ich merke auch: Dadurch, dass so wenig Menschen noch stolz auf Deutschland sind, geht es mit unserer Moral als Volk rapide den Bach runter.

 

Wie manch andere hier im Forum kann ich mit dem Begriff Stolz in diesem Zusammenhang überhaupt nichts anfangen. Es ist doch in der Tat so: Wie kann man stolz auf etwas sein, zu dem man persönlich nichts beigetragen hat? Wie kann ich stolz sein auf deutsche Geschichte, deutsche Musik, deutsche Literatur?

Gewiß, in den Bereichen wurde zweifelsohne von anderen Deutschen Überdurchschnittliches geleistet, aber das kann ich vielleicht schön, klug, weitblickend, angenehm oder sonstwas finden. Stolz ist da völlig fehl am Platze.

 

Auch der Begriff Liebe im Zusammenhang mit dem Land, dem man angehört, stößt mir sauer auf. Liebe ist etwas so unvergleichlich schönes, das man mit einem oder mehreren Menschen teilen kann, daß es mit Deutschland als ganzem nichts zu tun haben kann. Ich kann meinen Freund lieben, die Frau meines Nachbarn oder auch meine Kinder oder Tiere, aber einen Staat? Das paßt nicht - das klingt schief.

 

Eigentlich sind mir sämtliche Begriffe aus der patriotischen Grabbelkiste vollkommen fremd. Das einzige, was ich in bezug auf Deutschland empfinde, ist das Gefühl von Erleichterung. Ich bin froh, nicht in einem Drittweltland wohnen zu müssen oder im mittlereren Westen der USA (was vom politischen Bildungsstand der Einwohner aber wohl keinen Unterschied machen dürfte :blink: ).

 

Und wenn es um geographische und emotionale Identitäten geht: ich fühle mich in erster Linie als Europäer, dann kommt mein Bundesland NRW und ganz am Ende die Identität als Deutscher. Ich fühle mich z.B. den Bewohnern der Niederlande deutlich verbundener als einem Bayern oder einem Thüringer. Klingt komisch, is' aber so... :P

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