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Diskussion Zölibat - Splitt aus Thread


Gast Claudia

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Ich habe die Gemeinsamkeit herausgestellt, mehr nicht.

 

Und die ist: es wird eine große Gruppe von Menschen gezwungen, etwas Widernatürliches zu tun, dessen Auswirkungen sehr oft schädlich und traurig sind.

 

Ich habe es nicht auf EINE STUFE gestellt.

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Die einen entscheiden sich für das, was sie tun, die anderen nicht.

 

Wie oft ist der Zölibat mit schädlichen Auswirkungen behaftet? Du stellst ständig völlig vage, aber großspurige Behauptungen auf. Sobald Du nachweisen sollst, verplemperst Du unsere Zeit mit Gerede über Meta-Ebenen, auf die Du nicht mitwillst. Hältst Du Dein Verhalten vielleicht für eine rationale Diskussion? :blink:

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@Soames & ThomasBloemer

Ich wüßte nicht, welche Exzesse auf den Zölibat zurückführen sind.

 

Glaubst du das wirklich? Wie kommt es, dass solche Fälle in anderen Kirchen nicht bekannt sind?

 

Auch Deiner Frage liegt zugrunde, daß Kindesmißbrauch zwar ein Verbrechen ist, das von gestörten Menschen ausgeht, aber auch etwas, das durch den Zölibat angeheizt wird.

 

Es gibt natürlich keine Kausalität, dass der Zölibat zu Missbrauch führt, meine subjektive Wahrnehmung ist jedoch, dass die (nach wie vor wenigen) negativen Ausnahmen statistisch wesentlich häufiger in der KK zu finden sind.

 

Da ich jeden einzelnen Fall von Missbrauch als Tragödie ansehe, ist es für mich nicht hinreichend, nur auf die prozentual geringe Bedeutung des Problems hinzuweisen.

 

Hinzu kommt, dass ich noch immer nicht verstehe, wieso ein Zölibat notwendig ist. Dieser Frage scheint hier ausgewichen zu werden. Oder glaubt ihr wirklich, andere christliche Priester würden der "Sache Gottes" weniger dienen?

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Damit stellt sie den frei gewählten Zölibat auf eine Stufe mit der nach meinem Kulturverständnis abzulehnenden Mädchenbeschneidung in Afrika.

 

Nein, das tut sie nicht!

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Ich habe die Gemeinsamkeit herausgestellt, mehr nicht.

 

Und die ist: es wird eine große Gruppe von Menschen gezwungen, etwas Widernatürliches zu tun, dessen Auswirkungen sehr oft schädlich und traurig sind.

 

Ich habe es nicht auf EINE STUFE gestellt.

Die Kirche zwingt niemand dazu, im Zölibat zu leben.

 

Das weißt Du sehr wohl.

 

Und endweder Du beweist, daß "die Auswirkungen" schädlicher und trauriger als bei anderen Lebensformen sind, oder Du lässt die Stänkerei einfach sein.

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das Problem welches Du hier ansprichst ist nicht der Zölibat sondern der menschliche Wunsch innerhalb der katholischen Kirche Priester zu sein, aber keine eigentliche Berufung dafür zu haben.

Lieber Bernd,

 

das sehe ich aber anders: in keiner anderen großen Kirche wird von den Dienern am Menschen VERLANGT, diesen immensen Verzicht zu üben. Nirgendwo auf der Welt wird so selbstverständlich von einer so großen Masse an jungen Menschen etwas erzwungen, was gegen die Natur des Menschen ist. Okay, außer der Beschneidung junger Mädchen in Afrika.

 

Hallo Claudia,

 

es tut mir leid, aber ich verstehe Deine Einwände nicht. Du schreibst die Kirche "verlangt" etwas von den Menschen, junge Männer werden gar "gezwungen" zu irgendetwas...

 

Das klingt so, als wenn "die Kirche" auf der Strasse junge Menschen wegschnappt und sie in eine "zolibatäre Form" pressen.

 

Mir ist schleierhaft, wie Du so etwas denken kannst. Die Kirche verheimlicht doch nichts, sondern sie zeigt doch bewusst die Bedingungen auf, die sie an das Priesteramt stellt.

 

Und die katholische Kirche "zwingt" keinen einzigen Menschen in das Priesteramt. Claudia, wie kommst Du auf so eine Annahme?

 

Daß hier viele Katholiken das gar nicht wahr haben wollen, zeigt, wie gut die Kirche es nach wie vor schafft, entgegen aller Vernunft und ohne Blick über den Tellerrand ihre Gläubigen zu manipulieren.Denn: nur als Angehöriger der katholischen Kirche *versteht* man diese Eigenart und toleriert sie, befindet sie sogar für gut und richtig! Einen vernünftigen Grund, den auch Nichtkatholiken einsehen, hat nämlich hier niemand gebracht. Das macht dies zur katholischen *Eigenart*... Es wäre irgendwie schön, wenn allen das bewußt werden würde...

 

Das ist schlichtweg falsch, Claudia. Das Zölibat "die Ehelosigkeit aufgrund des Himmelreicheswillen" verstehen auch viele Christen anderer Konfessionen. Es ist keine katholische Eigenart!

 

Gibt Dir das nicht zu denken, Bernd...? Ernsthaft??

 

Was mir immer wieder ernsthaft zu denken gibt ist etwas anderes: Mir bleibt der Beweggrund fremd von Menschen die sich in der katholischen Kirche zu Priester haben weihen lassen häufig in dem Wissen, eben nicht "zolibatär" leben zu können. Der Versuch eine Bedingung bewusst zu ignorieren, gar zu umgehen um Priester zu werden ist mir völlig schleierhaft.

 

Ich denke auch nicht, dass der Priestermangel in Deutschland verstärkt etwas mit dem Zölibat zu tun hat. Mich würden die heutigen Aufgaben des Priester eher zurückschrecken - denn das Amt ist ja mehr und mehr zu einem reinen "Verwaltungsorgan" verkommen.

 

Und darin irrst Du Claudia, weil Du dir nicht vorstellen kannst, dass es zu allen Zeiten Menschen geben wird, die ihr Leben freiwillig Gott weihen und IHM ganz und gar dienen.

Ja, eine Minderheit wird es immer geben, und das ist auch gut so! Aber keinen ganzen Berufsstand. Nicht auf freiwilliger Basis.

 

Wer das Amt des Priesters als einen "reinen Beruf" als normalen Berufsstand sieht, hat nicht begriffen worum es eigentlich geht und tut gut daran, sich NICHT zum Priester weihen zu lassen.

 

 

gby

 

Bernd

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@Soames & ThomasBloemer
Ich wüßte nicht, welche Exzesse auf den Zölibat zurückführen sind.

 

Glaubst du das wirklich? Wie kommt es, dass solche Fälle in anderen Kirchen nicht bekannt sind?

Solche Fälle sind auch schon in der evangelischen Kirche vorgekommen. Googeln bildet.

 

Deine subjektive Wahrnehmung interessiert hier nicht. Es gibt keinen statistischen Anhaltspunkt, daß Kindesmissbrauch bei katholischen Priestern öfter vorkommt als bei anderen Männern.

 

Über den Sinn des Zölibats ist in diesem Thread weiß Gott genug geschrieben worden.

 

Und auch darüber, warum er ein Ärgernis ist.

 

Jedes gelungene Zeugnis für Gott ist ein Ärgernis. Im Aids-thread in dr Arena werden die Christen, die sich um die Opfer der Aids Katastrophe kümmern, ja genauso mit Hohn und Spott begossen wie hier die Priester.

 

Auch die christliche Sexualmoral wird ja permanent beschimpft.

 

Wei nämlich Liebe nicht sein darf - nicht einmal als Idee, noch weniger als Lebensvollzug. Da endet die vielgepredigte Toleranz.

 

Ihr seid leicht zu durchschauen.

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@Soames & ThomasBloemer
Ich wüßte nicht, welche Exzesse auf den Zölibat zurückführen sind.

 

Glaubst du das wirklich? Wie kommt es, dass solche Fälle in anderen Kirchen nicht bekannt sind?

Ach, Fälle des Kindesmißbrauchs in protestantischen und orthodoxen Kirchen gibt es also nicht? All die mißbrauchenden "Normalmenschen" entspringen demnach der Phantasie irgendwelcher mittelalterlicher Ultrakatholiken, die sich verzweifelt an etwas festbeißen? Deine Vorstellungen möchte ich nicht mal geschenkt haben.

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Ach, Fälle des Kindesmißbrauchs in protestantischen und orthodoxen Kirchen gibt es also nicht? All die mißbrauchenden "Normalmenschen" entspringen demnach der Phantasie irgendwelcher mittelalterlicher Ultrakatholiken, die sich verzweifelt an etwas festbeißen? Deine Vorstellungen möchte ich nicht mal geschenkt haben.

 

Ich glaube, dass du sehr wohl verstanden hast, dass ich hier von Priestern rede, also von Menschen mit eigentlich besonderen Gaben.

 

Was soll diese emotionale Wadenbeißerei? "Meine Vorstellungen möchtest du nicht einmal geschenkt haben?" Woher kennst du meine Vorstellungen? Bist du allwissend? Ich habe nirgendwo über mich geschrieben.

 

Aber wenn du nicht antworten willst, dann lass es halt sein.

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*Änderungskommentar:

Da habe ich jetzt einfach zu lange gebraucht, um meine Antwort zu schreiben. Da sind ja etliche mir zuvorgekommen und jetzt habe ich den Eindruck, als ob ich ein Wiederkäuer bin. Aber trotzdem lass ich es mal so stehen und habe nur diesen Kommentar hinzugefügt. Vielem meiner Vorredner kann ich mich nur anschliesen.

**

Hinzu kommt, dass ich noch immer nicht verstehe, wieso ein Zölibat notwendig ist. Dieser Frage scheint hier ausgewichen zu werden. Oder glaubt ihr wirklich, andere christliche Priester würden der "Sache Gottes" weniger dienen?

Meines unbedeutenden Wissens nach hat es etwas mit kultischer Reinheit zu tun. Ich habe mal etwas in dieser Art gelesen, das auch die Prister der frühchristlichen Kirche, die ja i.d.R. noch verheiratet waren und Familie hatten, vor der Messe / Eucharistie eine (wenn auch kurze) Zeit der sexuellen Enthaltsamkeit einzuhalten hatten (oder solten). Dieser Aspekt wurde mehr und mehr in den Vordergrund gestellt, nachdem das Christentum Staatsreligion geworden ist.

Ob sich diese kutlische Reinheit in der Bibel nachweisen lässt bin ich an dieser Stelle überfragt. Aber ich gehe einmal davon aus, das hier genügend Fachleute vorhanden sind, die diesen Punkt kennen (sollten) und dazu weitere Ausführungen machen könnten. Worum ich bitten würde.

 

Und da gibt es noch so eine Aussage, die hier durch den Thread schwebt, das die Menschen gezwungen werden, zölibatär zu leben.

Nun, dem muß ich vehement wiedersprechen. Ich kenne keinen Prister oder Ordernsperson, die mit vorgehaltener Pistole (bildlich gesprochen) gezwungen wurde, Priste oder Ordensmann/frau zu werden!!! Wenn, dann war es noch im ach so dunklen Mittelalter (was nachweislich ja gar nicht so dunkel war sondern nur durch die 'Aufklärung' als wüst und wild dargestellt wurde um die eigene 'Aufgeklärtheit' in ein besseres Licht zu rücken. Aber das ist ein anderes Thema und würde den Rahmen hier sprengen).

Auf was ich jetzt eigentlich hinaus will ist, das jemand, der die katholischen Weihen bzw. die Aufnahme in einen Orden anstrebt, dies billigend in Kauf nimmt.

--->

An dieser Stelle eine kurze Frage an die Allgemeinheit: Woher kommt der Ausdruck 'evangelischen Räte' für Keuscheit, Gehorsam, etc. eigentlich und inwieweit sind sie in der Bibel nachweisbar?

<---

Zurück zum Zölibat. Der Vikar in meiner Gemeinde ist sogar ein gestandener Mann, der bereits verlobt gewesen ist und dann aber vor dem Schritt zur Heirat und Familiengründung mit seiner damaligen Verlobten übereingekommen ist, eine Art Auszeit zu nehmen (in gegenseitigen Einverständniss) und ihren Glauben zu prüfen und für die Zukunft zu entscheiden, wie es weitergehen soll. Er ist daraufhin bei einem der 'neuen' Orden eingetreten und hat sich aber währen seines Noviziats entschlossen, doch lieber Weltpriester zu werden. Diese Geschichte soll nur als Beispiel dienen, das es manchem ein Herzenswunsch ist und sie mit Sicherheit wissen, was sie Aufgeben (Geben sie wirklich etwas auf? Oder ist der 'Gewinn' nicht viel größer?). Daher finde ich auch den Vergleich mit den Beschneidungen in Afrika an jungen Mädchen etwas sehr ... nun ja, mir fällt kein passendes Wort dafür ein, ohne Beleidigend zu wirken.

 

Nochmal als Zusammenfassung:

-> Zölibat ist eine freie Willensentscheidung. Niemand zwingt mich dazu, Prister zu werden.

-> Zölibat sollte ursprünglich der kultischen Reinheit dienen

 

Nichtsdestotrotz hält das Zölibat mit Sicherheit den einen oder anderen von den Weihen abgehalten. Besonders bei den 'niederen' Weihen (Akrolythen, Diakone, und was es sonst noch so gibt) könnte ich mir vorstellen, das hier eine Lockerung u.U. zu vermehrten Zulauf führen würde.

 

Pace et bene

in Christo et Maria

 

Thomas

 

PS: Auch in anderen Kirchen gibt es die Probleme, nur werden sie dort z.T. erfolgreicher unter den Tisch gekehrt. z.B. in Amerika gab es vor ein paar Jahren einen erfolgreichen Fernsehprediger der wegen sexuellen Belästigungen abgesägt worden ist. Oder in unserem Nachbarlandkreis einen orientalischen (sagt man so zu den christlichen Kirchen im östlichen Raum) Priester, der wegen sexueller Belästigung Minderjähriger angeklagt wurde.

bearbeitet von ThomasHeumann
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Worin genau liegt der Gewinn am Zölibat als notwendiger Voraussetzung zur Bekleidung des Priesteramtes? Dies wäre wichtig klarzustellen, da die offensichtlichen Nachteile, die mir nur aus der KK bekannt sind, überkompensiert werden müssten. Oder haltet ihr die Exzesse in den USA oder in Österreich sowie die ersten Reaktionen der verantwortlichen Bischöfe für harmlos oder unbedeutend?

Ich würde hier nicht mit Gewinn/Verlust oder Vor- und Nachteile argumentieren wollen.

 

Warum die katholische Kirche dies als Bedingung für den Priesterberuf aufgestellt hat ist wohl eher "geistlicher" Art.

 

Sie sieht wohl darin (ähnlich wie Paulus) eine besondere Gnadengabe, eben weil es nicht jedem gegeben ist auf die Ehe zu verzichten und sich ganz und gar "dem Bräutigam Jesus Christus" zu weihen.

 

Fehlt einem Menschen diese "Gnadengabe" die Gabe der Enthaltsamkeit bzw. des Zölibats dann sollen sie heiraten. Aufgezwungene Enthaltsamkeit ist sinnlos, wenn man dabei von "Begierden verzehrt" wird, d.h. wenn man emotional ständig unter unbefriedigtem Verlangen zu leiden hat. Das geschlechtliche Verlangen ist etwas natürliches und die Ehe ist der von Gott gewollte Rahmen, in dem es befriedigt wird.

 

Nun möchte die katholische Kirche bewusst Männer zu Priester weihen, denen diese Gnadengabe gegeben ist. Dieses Charisma bewusst auf die Ehe zu verzichten um des Himmelreiches willen.

 

Man muss sich bei näherer Betrachtung wohl die Frage stellen:

 

- was ist das Himmelreich?

- warum verzichten Menschen aufgrund des Himmelreiches auf die Ehe

- Und in welcher Verbindung stehen sie dadurch zum Himmel und damit zu Jesus Christus?

 

Wenn ihnen diese "Gnadengabe" dieses Charisma geschenkt worden ist, so muss es doch eine tiefer gehende Bedeutung haben.

 

Vielleicht möchte die katholische Kirche grade dies nutzen und bemerkt aber immer wieder, dass "sie es nicht in den Händen hat" nicht planen kann.

 

So wie Du nach "Gewinn" gefragt hast. Wenn "wir" versuchen aus diesem "Charisma" "Gewinn" zu schlagen, werden wir wohl scheitern.

 

gby

 

Bernd

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@ThomasBloemer

Deine subjektive Wahrnehmung interessiert hier nicht.

 

Vielen Dank für deine überaus freundliche Antwort. Ich liebe verständnisvolle Gespräche, die darauf abzielen, einander zu verstehen und höflich miteinander umzugehen. Aber vermutlich bin ich es ja nicht wert, dass man sachlich auf mich eingeht.

 

Es gibt keinen statistischen Anhaltspunkt, daß Kindesmissbrauch bei katholischen Priestern öfter vorkommt als bei anderen Männern.

 

Du scheinst ja genau Bescheid zu wissen. Gut, dann nenne mir bitte einen einzigen vergleichbaren Fall innerhalb der protestantischen Kirchen während der letzten 10 Jahre.

 

Ihr seid leicht zu durchschauen.

 

Ehrlich gesagt, glaube ich, dass du mich nicht im allergeringsten verstehst. Wer ist eigentlich "ihr"? Du scheinst sogar über mich besser Bescheid zu wissen als ich selbst. Respekt!

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Meines unbedeutenden Wissens nach hat es etwas mit kultischer Reinheit zu tun. Ich habe mal etwas in dieser Art gelesen, das auch die Prister der frühchristlichen Kirche, die ja i.d.R. noch verheiratet waren und Familie hatten, vor der Messe / Eucharistie eine (wenn auch kurze) Zeit der sexuellen Enthaltsamkeit einzuhalten hatten (oder solten). Dieser Aspekt wurde mehr und mehr in den Vordergrund gestellt, nachdem das Christentum Staatsreligion geworden ist.

Ob sich diese kutlische Reinheit in der Bibel nachweisen lässt bin ich an dieser Stelle überfragt. Aber ich gehe einmal davon aus, das hier genügend Fachleute vorhanden sind, die diesen Punkt kennen (sollten) und dazu weitere Ausführungen machen könnten. Worum ich bitten würde.

 

Und da gibt es noch so eine Aussage, die hier durch den Thread schwebt, das die Menschen gezwungen werden, zölibatär zu leben.

Nun, dem muß ich vehement wiedersprechen. Ich kenne keinen Prister oder Ordernsperson, die mit vorgehaltener Pistole (bildlich gesprochen) gezwungen wurde, Priste oder Ordensmann/frau zu werden!!! Wenn, dann war es noch im ach so dunklen Mittelalter (was nachweislich ja gar nicht so dunkel war sondern nur durch die 'Aufklärung' als wüst und wild dargestellt wurde um die eigene 'Aufgeklärtheit' in ein besseres Licht zu rücken. Aber das ist ein anderes Thema und würde den Rahmen hier sprengen).

Auf was ich jetzt eigentlich hinaus will ist, das jemand, der die katholischen Weihen bzw. die Aufnahme in einen Orden anstrebt, dies billigend in Kauf nimmt.

--->

An dieser Stelle eine kurze Frage an die Allgemeinheit: Woher kommt der Ausdruck 'evangelischen Räte' für Keuscheit, Gehorsam, etc. eigentlich und inwieweit sind sie in der Bibel nachweisbar?

<---

Zurück zum Zölibat. Der Vikar in meiner Gemeinde ist sogar ein gestandener Mann, der bereits verlobt gewesen ist und dann aber vor dem Schritt zur Heirat und Familiengründung mit seiner damaligen Verlobten übereingekommen ist, eine Art Auszeit zu nehmen (in gegenseitigen Einverständniss) und ihren Glauben zu prüfen und für die Zukunft zu entscheiden, wie es weitergehen soll. Er ist daraufhin bei einem der 'neuen' Orden eingetreten und hat sich aber währen seines Noviziats entschlossen, doch lieber Weltpriester zu werden. Diese Geschichte soll nur als Beispiel dienen, das es manchem ein Herzenswunsch ist und sie mit Sicherheit wissen, was sie Aufgeben (Geben sie wirklich etwas auf? Oder ist der 'Gewinn' nicht viel größer?). Daher finde ich auch den Vergleich mit den Beschneidungen in Afrika an jungen Mädchen etwas sehr ... nun ja, mir fällt kein passendes Wort dafür ein, ohne Beleidigend zu wirken.

 

Nochmal als Zusammenfassung:

-> Zölibat ist eine freie Willensentscheidung. Niemand zwingt mich dazu, Prister zu werden.

-> Zölibat sollte ursprünglich der kultischen Reinheit dienen

 

Nichtsdestotrotz hält das Zölibat mit Sicherheit den einen oder anderen von den Weihen abgehalten. Besonders bei den 'niederen' Weihen (Akrolythen, Diakone, und was es sonst noch so gibt) könnte ich mir vorstellen, das hier eine Lockerung u.U. zu vermehrten Zulauf führen würde.

 

Pace et bene

in Christo et Maria

 

Thomas

 

PS: Auch in anderen Kirchen gibt es die Probleme, nur werden sie dort z.T. erfolgreicher unter den Tisch gekehrt. z.B. in Amerika gab es vor ein paar Jahren einen erfolgreichen Fernsehprediger der wegen sexuellen Belästigungen abgesägt worden ist. Oder in unserem Nachbarlandkreis einen orientalischen (sagt man so zu den christlichen Kirchen im östlichen Raum) Priester, der wegen sexueller Belästigung Minderjähriger angeklagt wurde.

 

Na bitte, hier versucht wenigstens jemand, die Fragen zu beantworten.

 

Gar nicht mal so schlecht! Vieles kann ich nachvollziehen. Die Notwendigkeit sehe ich allerdings noch nicht.

bearbeitet von Experimentator
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Und die ist: es wird eine große Gruppe von Menschen gezwungen, etwas Widernatürliches zu tun, dessen Auswirkungen sehr oft schädlich und traurig sind.

Ich kann es mir nicht verkneifen, hier noch mal mein bereits gesagtes zu unterstreichen.

 

Niemand wird gezwungen!!

 

Und, bitte, was ist an enthaltsamkeit Wiedernatürlich? Nur weil Jemand sein Leben Gott weiht soll das Wiedernatürlich sein?

 

Na, da schiesen wir jetzt aber etwas weit übers Ziel. Mal lieber auf dem Teppich bleiben.

 

Pace et bene

in Christo et Maria

 

Thomas

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Worin genau liegt der Gewinn am Zölibat als notwendiger Voraussetzung zur Bekleidung des Priesteramtes? Dies wäre wichtig klarzustellen, da die offensichtlichen Nachteile, die mir nur aus der KK bekannt sind, überkompensiert werden müssten. Oder haltet ihr die Exzesse in den USA oder in Österreich sowie die ersten Reaktionen der verantwortlichen Bischöfe für harmlos oder unbedeutend?

Ich würde hier nicht mit Gewinn/Verlust oder Vor- und Nachteile argumentieren wollen.

 

Warum die katholische Kirche dies als Bedingung für den Priesterberuf aufgestellt hat ist wohl eher "geistlicher" Art.

 

Sie sieht wohl darin (ähnlich wie Paulus) eine besondere Gnadengabe, eben weil es nicht jedem gegeben ist auf die Ehe zu verzichten und sich ganz und gar "dem Bräutigam Jesus Christus" zu weihen.

 

Fehlt einem Menschen diese "Gnadengabe" die Gabe der Enthaltsamkeit bzw. des Zölibats dann sollen sie heiraten. Aufgezwungene Enthaltsamkeit ist sinnlos, wenn man dabei von "Begierden verzehrt" wird, d.h. wenn man emotional ständig unter unbefriedigtem Verlangen zu leiden hat. Das geschlechtliche Verlangen ist etwas natürliches und die Ehe ist der von Gott gewollte Rahmen, in dem es befriedigt wird.

 

Nun möchte die katholische Kirche bewusst Männer zu Priester weihen, denen diese Gnadengabe gegeben ist. Dieses Charisma bewusst auf die Ehe zu verzichten um des Himmelreiches willen.

 

Man muss sich bei näherer Betrachtung wohl die Frage stellen:

 

- was ist das Himmelreich?

- warum verzichten Menschen aufgrund des Himmelreiches auf die Ehe

- Und in welcher Verbindung stehen sie dadurch zum Himmel und damit zu Jesus Christus?

 

Wenn ihnen diese "Gnadengabe" dieses Charisma geschenkt worden ist, so muss es doch eine tiefer gehende Bedeutung haben.

 

Vielleicht möchte die katholische Kirche grade dies nutzen und bemerkt aber immer wieder, dass "sie es nicht in den Händen hat" nicht planen kann.

 

So wie Du nach "Gewinn" gefragt hast. Wenn "wir" versuchen aus diesem "Charisma" "Gewinn" zu schlagen, werden wir wohl scheitern.

 

gby

 

Bernd

Schon wieder eine interessante Antwort!

 

@ThomasBloemer & Soames: Könnt ihr auch so sachlich antworten?

 

Nun möchte die katholische Kirche bewusst Männer zu Priester weihen, denen diese Gnadengabe gegeben ist. Dieses Charisma bewusst auf die Ehe zu verzichten um des Himmelreiches willen.

 

Man muss sich bei näherer Betrachtung wohl die Frage stellen:

 

- was ist das Himmelreich?

- warum verzichten Menschen aufgrund des Himmelreiches auf die Ehe

- Und in welcher Verbindung stehen sie dadurch zum Himmel und damit zu Jesus Christus?

 

Nein, m.E. müsste die Frage lauten: "Warum kopple ich dieses Charisma (gewissermaßen unzertrennlich) an das Priesteramt?"

 

Deine drei Fragen kann man durchgehend verständnisvoll beantworten. Ich glaube nicht, dass auch Leser wie Claudia Probleme damit hätten. Oder doch, Claudia?

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Ach, Fälle des Kindesmißbrauchs in protestantischen und orthodoxen Kirchen gibt es also nicht? All die mißbrauchenden "Normalmenschen" entspringen demnach der Phantasie irgendwelcher mittelalterlicher Ultrakatholiken, die sich verzweifelt an etwas festbeißen? Deine Vorstellungen möchte ich nicht mal geschenkt haben.

 

Ich glaube, dass du sehr wohl verstanden hast, dass ich hier von Priestern rede, also von Menschen mit eigentlich besonderen Gaben.

 

Was soll diese emotionale Wadenbeißerei? "Meine Vorstellungen möchtest du nicht einmal geschenkt haben?" Woher kennst du meine Vorstellungen? Bist du allwissend? Ich habe nirgendwo über mich geschrieben.

 

Aber wenn du nicht antworten willst, dann lass es halt sein.

Protestantische Geistliche sind wahrscheinlich nach Deiner Ansicht Priester. Sonst würde Deine Forderung keinen Sinn ergeben. Allerdings sind sie das nicht. Dein dann etwas weiter unten aufgeführtes Verlangen, man solle Dir auch nur einen Fall des Kindesmißbrauchs durch tatsächliche oder vermeintliche Priester (vulgo jeweils Pfarrer) in nicht-römisch-katholischen Kirchen, deren Pfarrern die Heirat erlaubt ist, aufzählen, ist etwas weit gesprungen. Zuerst müßt Ihr nachweisen, daß röm.-kath. Priester dies öfter tun. Umkehr der Beweislast hättet Ihr vielleicht gern, gibt es hier aber nicht. Da würde wahrscheinlich sogar Volker zustimmen.

 

Deine Vorstellungen sollten eigentlich in Deinen Postings zum Ausdruck kommen. Alles andere wäre seltsam.

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@ThomasBloemer & Soames: Könnt ihr auch so sachlich antworten?

Vielleicht liest Du mal diesen Thread.

 

Ich bin sicher nicht davon frei, mal aus dem Anzug zu springen, wenn ich dasselbe Argument zum fünften Mal hintereinander serviert bekomme.

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Gut, dann nenne mir bitte einen einzigen vergleichbaren Fall innerhalb der protestantischen Kirchen während der letzten 10 Jahre.

 

Auf die Schnelle ergoogelt

 

von heute

Ich hab auch mal von einem Pastor gelesen, der in seinem Haus Pornos mit weiblichen 16-17 Jährigen Mitgliedern seiner Gemeinde gedreht hat. Teilweise soll es da zu sodomistischen (d. h. Zoophilitischen) Vorfällen gekommen sein. Seine Ehefrau soll auch involviert gewesen sein. Wenn ich ein bisschen Muße heute habe, gucke ich in alten SPIEGEL-Jahrgängen nach, um es zu finden.

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@ThomasBloemer & Soames: Könnt ihr auch so sachlich antworten?

Vielleicht liest Du mal diesen Thread.

 

Ich bin sicher nicht davon frei, mal aus dem Anzug zu springen, wenn ich dasselbe Argument zum fünften Mal hintereinander serviert bekomme.

Und ich bin auch nicht frei davon, aus dem Kleid zu springen, wenn man von Christen zum einhundertsten Male dasselbe Argument serviert bekommt.

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Gar nicht mal so schlecht! Vieles kann ich nachvollziehen. Die Notwendigkeit sehe ich allerdings noch nicht.

Eine Notwendigkeit sieht die Kirche auch nicht.

 

Der Pflichtzölibat ist ein Kirchengebot - kein Dogma oder Gottesgebot.

 

Deshalb kann der Bischof ja auch im (seltenen) Einzelfall suspendieren.

 

Die Kirche hält am Zölibat fest, weil sie darin ein unverzichtbares Zeichen für das Evangelium sieht.

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@ThomasHeumann:

 

Das mit der "kultischen Reinheit" wäre mir mehr als neu. Zumindest kommt dieses Argument in den neueren Stellungnahmen keinesfalls vor - und wäre ja auch widersinnig.

 

Ein Verheirateter ist nicht "unrein" - schließlich ist die Ehe genauso ein Sakrament wie die Priesterweihe.

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Nein, m.E. müsste die Frage lauten: "Warum kopple ich dieses Charisma (gewissermaßen unzertrennlich) an das Priesteramt?"

Sätze die sofort mit einem "Nein" beginnen sind mir suspekt :blink:

 

Warum diese "Koppelung" - wie gesagt, es muss etwas mit dem "Himmelreich" zu tun haben.

 

Wenn Du einmal eine "heilige katholische Messe" besuchst wird das vielleicht etwas verständlicher.

 

Was mir spontan noch dazu einfällt ist folgendes:

 

Beten kann nur, wer ein Priesterherz hat, wer gelernt hat, mit den Unheiligkeiten anderer heilig umzugehen, wer die Fehler anderer nicht in seinem Kopf sammelt, um sie weiterzuerzählen, sondern wer sie in sein Herz aufnimmt und sie auf Händen des Gebets ins Heiligtum trägt. Die Priester tragen die Sünden anderer ins Heiligtum und nicht zu den Menschen, wo in der Regel zu der einen Sünde noch viele hinzugefügt werden.

 

 

Ins Heiligtum tragen - und um des Himmelreiches willen auf Ehe zu verzichten. Vielleicht kommt dadurch "mehr Licht" in diese Gnadengabe.

 

 

Deine drei Fragen kann man durchgehend verständnisvoll beantworten. Ich glaube nicht, dass auch Leser wie Claudia Probleme damit hätten. Oder doch, Claudia?

 

Vielleicht lohnt sich ein neuer Thread dafür?

 

 

gby

 

Bernd

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Nichtsdestotrotz hält das Zölibat mit Sicherheit den einen oder anderen von den Weihen abgehalten. Besonders bei den 'niederen' Weihen (Akrolythen, Diakone, und was es sonst noch so gibt) könnte ich mir vorstellen, das hier eine Lockerung u.U. zu vermehrten Zulauf führen würde.

Hallo Thomas,

 

die niederen Weihen sind meines Wissens nach durch das 2. Vatikanum als Weihen abgeschafft worden. Die durch diese zu verrichtenden Arbeiten (Akolyth z. B. Leuchter halten bei den Lesungen, Assistenz bei der Gabenbereitung) wurden schon in vorkonziliarer Zeit oft von Ministranten ausgeführt, die das auch heute noch machen. In Priesterseminaren werden die Studenten einige Zeit vor den Weihen heute mit solchen Dingen formell durch den Bischof beauftragt.

 

Der Zölibat war mit den niederen Weihen nicht verbunden. Die Zölibatspflicht begann erst mit der Weihe zum Subdiakon, die die unterste höhere Weihe war. Die Diakonenweihe ist und war keine niedere Weihe (Quelle: Algermissen, Konfessionskunde, 1950).

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@ThomasHeumann:

 

Das mit der "kultischen Reinheit" wäre mir mehr als neu. Zumindest kommt dieses Argument in den neueren Stellungnahmen keinesfalls vor - und wäre ja auch widersinnig.

 

Ein Verheirateter ist nicht "unrein" - schließlich ist die Ehe genauso ein Sakrament wie die Priesterweihe.

Ich habe das auch schon gelesen. Auch wenn es heute nicht mehr in den Begründungen auftaucht, hat diese Vorstellung wohl in der Kirchengeschichte zur Herausbildung des Zölibats beigetragen.

bearbeitet von soames
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