Ute Posted December 21, 2004 Report Share Posted December 21, 2004 Hallo, Ihr Lieben, mir fallen des öfteren Redewendungen auf (nicht nur, aber auch hier), die die deutsche Sprache grammatikalisch vergewaltigen. Dabei scheint der Redner oder Schreiber mit dieser Verballhornung eine Art von "Verfeinerung" oder Überhöhung anzustreben. Erinnert mich an den kleinen, abgespreizten Finger beim Kaffeetassenhalten. Beispiele: "Wenn dem so ist, ...." Sehr häufig anzutreffen. Rettet dem Dativ? "Im Juli diesen Jahres" Gibt's keinen Genitiv mehr? Wer kann weitere schlechte Beispiele beisteuern? Grüße von Ute Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
altersuender Posted December 21, 2004 Report Share Posted December 21, 2004 Hallo, Ihr Lieben, mir fallen des öfteren Redewendungen auf (nicht nur, aber auch hier), die die deutsche Sprache grammatikalisch vergewaltigen. Dabei scheint der Redner oder Schreiber mit dieser Verballhornung eine Art von "Verfeinerung" oder Überhöhung anzustreben. Erinnert mich an den kleinen, abgespreizten Finger beim Kaffeetassenhalten. Beispiele: "Wenn dem so ist, ...." Sehr häufig anzutreffen. Rettet dem Dativ? "Im Juli diesen Jahres" Gibt's keinen Genitiv mehr? Wer kann weitere schlechte Beispiele beisteuern? Grüße von Ute "Wenn dem so ist, ...." ist Österreichisch. Eine andere Sprache wie Deutsch, auch wenn "die Deutschen" (unzulässige Pauschalierung) das nicht wahrhaben wollen. Wie steht es übrigens mit der Rechtschreibreform in Deutschland? Wird sie widerrufen? Schließlich ist sie unsere Hoffnung die eigene Sprache - Österreichisch - aus der deutschen Gefangenschaft zu befreien. Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
hansjo Posted December 21, 2004 Report Share Posted December 21, 2004 (edited) eine Freundin von mir, zeigte mir neulich die Mathearbeit ihres Sohnes (3. Klasse), das stand darunter: wegen dem Fehler....... fand ich ja oberpeinlich, wir hatten dann überlegt, ob wir was dazu schreiben, haben es aber dann gelassen, da weder Sohn noch Mutter mit der Lehrerin gut auskommen. Edited December 21, 2004 by hansjo Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
maxinquaye Posted December 21, 2004 Report Share Posted December 21, 2004 Hallo, Ihr Lieben, mir fallen des öfteren Redewendungen auf (nicht nur, aber auch hier), die die deutsche Sprache grammatikalisch vergewaltigen. Dabei scheint der Redner oder Schreiber mit dieser Verballhornung eine Art von "Verfeinerung" oder Überhöhung anzustreben. Erinnert mich an den kleinen, abgespreizten Finger beim Kaffeetassenhalten. Beispiele: "Wenn dem so ist, ...." Sehr häufig anzutreffen. Rettet dem Dativ? "Im Juli diesen Jahres" Gibt's keinen Genitiv mehr? Wer kann weitere schlechte Beispiele beisteuern? Grüße von Ute "Wenn dem so ist, ...." ist Österreichisch. Eine andere Sprache wie Deutsch, auch wenn "die Deutschen" (unzulässige Pauschalierung) das nicht wahrhaben wollen. Wie steht es übrigens mit der Rechtschreibreform in Deutschland? Wird sie widerrufen? Schließlich ist sie unsere Hoffnung die eigene Sprache - Österreichisch - aus der deutschen Gefangenschaft zu befreien. Wie ist es denn mit : "Meiner ist länger wie Deiner." ? Sagt man das so in Österreich ? Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Lissie Posted December 21, 2004 Report Share Posted December 21, 2004 (edited) Obsolet. Maxi hat das schon vor mir kommentiert. Man sollte Threads besser ganz durchlesen..... Edited December 21, 2004 by lissie Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Lissie Posted December 21, 2004 Report Share Posted December 21, 2004 wir hatten dann überlegt, ob wir was dazu schreiben, haben es aber dann gelassen, da weder Sohn noch Mutter mit der Lehrein gut auskommen. Aber gerade das wäre doch ein Grund gewesen.... Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Justin Cognito Posted December 21, 2004 Report Share Posted December 21, 2004 Das mit die Fälle ist für uns Österreicher und Österreicherinnen ja sowieso eine Schwierigkeit für sich - der Computer verludert die Sprache dann noch zusätzlich. im icq schreib i netta mehr kloa und mundoart. Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Ennasus Posted December 21, 2004 Report Share Posted December 21, 2004 im icq schreib i netta mehr kloa und mundoart. Däs künnt i grad ou no. Bloß täten`s dann numma viel vrstoh. Und abgsäaha davo: "Mino isch länger wio dino" - so agia tuot ma bi üs nid öffntlich..... Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
altersuender Posted December 21, 2004 Report Share Posted December 21, 2004 Mino isch länger wio dino" - so agia tuot ma bi üs nid öffntlich..... Bist jo a ka bua net, scho drum kinntastdas gor net doa. Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Ennasus Posted December 21, 2004 Report Share Posted December 21, 2004 Mino isch länger wio dino" - so agia tuot ma bi üs nid öffntlich..... Bist jo a ka bua net, scho drum kinntastdas gor net doa. Okei, heascht Reacht ! Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Domingo Posted December 21, 2004 Report Share Posted December 21, 2004 (edited) "Wenn dem so ist, ...." Sehr häufig anzutreffen. Rettet dem Dativ? Einspruch: Wenn wir diesen Ausdruck verwerfen, dann können wir auch nicht mehr "Wie dem auch sei" sagen. Und das wäre schade Gruss Domingo (angehender Oberlehrer) Edited December 21, 2004 by Domingo Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Guest Claudia Posted December 21, 2004 Report Share Posted December 21, 2004 Für alle Sprach-Liebenden kann ich nur wärmstens empfehlen: Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod. (Autor wird auf Wunsch nachgereicht). Das ist Syntax, Semantik und Grammatik überhaupt so richtig nett aufgemacht... Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Stefan Posted December 21, 2004 Report Share Posted December 21, 2004 "Wenn dem so ist, ...." Sehr häufig anzutreffen. Rettet dem Dativ? Der eigentümliche Dativ in diesen Wendungen ist ähnlich zu erklären wiebei "mir ist wohl", ihm war traurig zumute. Er drückt aus, dass bestimmte Umstände sich auf eine Person oder eine Sache beziehen. Quelle: Duden 9, Richtiges und gutes Deutsch Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Explorer Posted December 21, 2004 Report Share Posted December 21, 2004 Hallo, Ihr Lieben, mir fallen des öfteren Redewendungen auf (nicht nur, aber auch hier), die die deutsche Sprache grammatikalisch vergewaltigen. Dabei scheint der Redner oder Schreiber mit dieser Verballhornung eine Art von "Verfeinerung" oder Überhöhung anzustreben. Erinnert mich an den kleinen, abgespreizten Finger beim Kaffeetassenhalten. Beispiele: "Wenn dem so ist, ...." Sehr häufig anzutreffen. Rettet dem Dativ? "Im Juli diesen Jahres" Gibt's keinen Genitiv mehr? Wer kann weitere schlechte Beispiele beisteuern? Grüße von Ute Tja, Ute... Geh nie tief ins Wasser, weils da Tief is! (Sorry, der is zwar uralt und ziemlich schlecht, musste aber bei sowas kommen) Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Domingo Posted December 21, 2004 Report Share Posted December 21, 2004 "Wenn dem so ist, ...." Sehr häufig anzutreffen. Rettet dem Dativ? Der eigentümliche Dativ in diesen Wendungen ist ähnlich zu erklären wiebei "mir ist wohl", ihm war traurig zumute. Er drückt aus, dass bestimmte Umstände sich auf eine Person oder eine Sache beziehen. Quelle: Duden 9, Richtiges und gutes Deutsch Seltsam ist es aber schon. *Wem* ist (*es*) nämlich so oder so? Doch da die Wendung fest in der Sprache drin ist, sollte wir sie m.E. einfach annhemen. Anders, wenn solche Klöpse kommen wie *Hier werden Sie geholfen*... Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Cano Posted December 21, 2004 Report Share Posted December 21, 2004 (edited) Beispiele: "Wenn dem so ist, ...." Sehr häufig anzutreffen. Rettet dem Dativ? Ein schlechtes Beispiel für schlechtes Deutsch. Dem ist nämlich so. Dem war (sozusagen) schon immer so gewesen. "Im Juli diesen Jahres" Ein gutes Beispiel. Wenn ich sowas in den Nachrichten höre, bekomme ich immer Zustände. Ich habe sogar schon Lehrer erlebt, die mir weismachen wollten, dies sei grammatisch richtig. Edited December 21, 2004 by Cano Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Domingo Posted December 21, 2004 Report Share Posted December 21, 2004 ...oder *Ich habe fertig* Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Einsteinchen Posted December 21, 2004 Report Share Posted December 21, 2004 Ich glaube in Deutschland sagen sie immer "an Weihnachten". Richtig heißt es aber "zu Weihnachten". Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Explorer Posted December 21, 2004 Report Share Posted December 21, 2004 Ich sag immer "Während der Last-Christmas-Wham-Terror-Phase..." Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Ute Posted December 21, 2004 Author Report Share Posted December 21, 2004 mIr graust es auch fast jeden Tag, wenn ich morgends Zeitung lese. Normale Einfachdeutsche mögen ja nicht immer unter allen Umständen wissen müssen, wie richtiges Deutsch geht, aber von Journalisten erwarte ich eigentlich, dass sie mit ihrem Handwerkszeug umgehen können. Aber da gibt's oft die gröbsten Klöpse. Weitere Beispiele: "am weitgehendsten" "am optimalsten" "am minimalsten" "der größtmöglichste" "in keinster Weise" Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Accreda Posted December 21, 2004 Report Share Posted December 21, 2004 (edited) mIr graust es auch fast jeden Tag, wenn ich morgends Zeitung lese. Normale Einfachdeutsche mögen ja nicht immer unter allen Umständen wissen müssen, wie richtiges Deutsch geht, aber von Journalisten erwarte ich eigentlich, dass sie mit ihrem Handwerkszeug umgehen können. Aber da gibt's oft die gröbsten Klöpse. gefinkelt :) .......... oder hast Du das ernsthaft so geschrieben Edited December 21, 2004 by Accreda Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
maxinquaye Posted December 21, 2004 Report Share Posted December 21, 2004 "grammatisch" oder "grammatikalisch" ? "Morgends" ? Ich persönlich finde es nicht so schlimm, wenn man sich vertun tut. Das zeugt ja meist von mangelnder Bildung (oder es sind wie oben Flüchtigkeitsfehler); und jeder von uns hat so seine/ihre Bildungslücken. Jeder eben woanders. Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Accreda Posted December 21, 2004 Report Share Posted December 21, 2004 (edited) morgends oder morgens, übrigends oder übrigens, ach - wen kümmert's? (oder doch kümmerts? ) Macht das einen Menschen aus? In der Schule ist sowas aber schon wichtig! Edited December 21, 2004 by Accreda Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Ute Posted December 21, 2004 Author Report Share Posted December 21, 2004 Danke für die Zugestehung des Flüchtigkeitsfehlers Ich bin hier auch gar nicht auf Flüchtigkeitsfehler aus oder sprachliche Ungenauigkeiten, wie sie jedem von uns mal passieren, sondern auf Redewendungen, die sich absichtlich fein geben, aber falsch sind. Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Elima Posted December 21, 2004 Report Share Posted December 21, 2004 Schlimm finde ich auch, wenn Wörter aus dem Lateinischen, die dort Neutrum Plural sind, zum Feminin( Singular) "umgewidmet" werden: wir haben die Visas beantragt, Internas sind nicht bekannt worden usw. Elisabeth Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
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