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Vornehmes Deutsch


Ute

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Weitere Beispiele:

 

"am weitgehendsten"

"am optimalsten"

"am minimalsten"

"der größtmöglichste"

"in keinster Weise"

Das letzte Beispiel ist wieder mal ein schlechtes Beispiel für schlechtes Deutsch.

Auch wenn 'kein' logisch gesehen nicht steigerungsfähig ist, handelt es sich bei "in keinster Weise" um eine seit langem allgemein gebräuchliche Formulierung, die durch den unzulässigen Superlativ zum Ausdruck bringen will, daß etwas ganz und gar nicht zutrifft.

 

Die Sprache ist nicht streng logisch. Wenn jemand einen Apfel in zwei Teile teilt, ist es sprachlich nicht zu beanstanden, wenn ein anderer die "größere Hälfte" beansprucht.

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eine Freundin von mir, zeigte mir neulich die Mathearbeit ihres Sohnes (3. Klasse), das stand darunter:

 

wegen dem Fehler.......

 

fand ich ja oberpeinlich, wir hatten dann überlegt, ob wir was dazu schreiben, haben es aber dann gelassen, da weder Sohn noch Mutter mit der Lehrerin gut auskommen.

:blink:

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Als Beispiel für schlechtes Deutsch kann man sogar ein Werk unseres Dichterfürsten heranziehen. Was heute als "Die Leiden des jungen Werther" bekannt ist, hieß zu Goethes Zeiten "Die Leiden des jungen Werthers". Der Genitiv beim Namen ist im Laufe der Zeit verlorengegangen.

 

Aber seit der Rechtschreibreform ist eh alles egal.

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Obwohl es wohl immer noch Leute gibt, die die ß-ss-Regelung (eine der wenigen vollkommen logischen Regeln) nicht durchschaut haben...

Was der Thread "Warum nur Rettung durch Jesus ..." sehr schön demonstriert. Ich zitiere aus dem Eröffnungsposting:

 

"Weil laut Bibel Busse und Glaube zusammenfallen müssen, denn durch Busse bittet man um Sündenvergebung, ..."

bearbeitet von Cano
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Das letzte Beispiel ist wieder mal ein schlechtes Beispiel für schlechtes Deutsch.

Auch wenn 'kein' logisch gesehen nicht steigerungsfähig ist, handelt es sich bei "in keinster Weise" um eine seit langem allgemein gebräuchliche Formulierung, die durch den unzulässigen Superlativ zum Ausdruck bringen will, daß etwas ganz und gar nicht zutrifft.

 

Die Sprache ist nicht streng logisch. Wenn jemand einen Apfel in zwei Teile teilt, ist es sprachlich nicht zu beanstanden, wenn ein anderer die "größere Hälfte" beansprucht.

Das kann man auch zugunsten von "der einzigste" sagen. Bloss irgendwann wird es nur fade.

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Als Beispiel für schlechtes Deutsch kann man sogar ein Werk unseres Dichterfürsten heranziehen. Was heute als "Die Leiden des jungen Werther" bekannt ist, hieß zu Goethes Zeiten "Die Leiden des jungen Werthers". Der Genitiv beim Namen ist im Laufe der Zeit verlorengegangen.

Im Laufe der Zeit geht die ganze Deklination flöten. Bei Eigennahmen sowieso: "Horazens Gedichte gefielen Schopenhauern sehr gut." Schade irgendwie :blink:

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Als Beispiel für schlechtes Deutsch kann man sogar ein Werk unseres Dichterfürsten heranziehen. Was heute als "Die Leiden des jungen Werther" bekannt ist, hieß zu Goethes Zeiten "Die Leiden des jungen Werthers". Der Genitiv beim Namen ist im Laufe der Zeit verlorengegangen.

 

Aber seit der Rechtschreibreform ist eh alles egal.

Goethe schreibt auch: bin weder Fräulein weder schön, kann ungeleitet nach Hause geh'n oder da steh' ich nun ich armer Tor und bin so klug als wie zuvor.

 

Eine lebende Sprache verändert sich eben (ein Zeichen des Lebens), tote Sprachen verändern sich heute nicht mehr.

 

Elisabeth

 

PS: könnte auch alter Tor heißen, das weiß ich nicht mehr genau.

bearbeitet von Elima
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Auf der Rechnung meiner Autowerkstatt stand heute: "...und Einbau eines Radio´s..."

flenn.gif

Wie ist es denn jetzt richtig?

 

Ich verwende 's wenn Zeichen ausgelassen werden "wenn's" = "wenn es" und s' bei Genitiven wenn das Wort auf s endet z.B. "Klaus' Jacke" (Bei uns würde man sagen "dem Klaus seine Jacke" - aber hier hat auch das "einzigste" noch seine Existenzberechtigung.)

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Die Sprache ist nicht streng logisch. Wenn jemand einen Apfel in zwei Teile teilt, ist es sprachlich nicht zu beanstanden, wenn ein anderer die "größere Hälfte" beansprucht.

Diesen Satz würde nicht der Deutschlehrer beanstanden sondern der Mathematiklehrer.

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Goethe schreibt auch: bin weder Fräulein weder schön, kann ungeleitet nach Hause geh'n oder da steh' ich nun ich armer Tor und bin so klug als wie zuvor.

 

Eine lebende Sprache verändert sich eben (ein Zeichen des Lebens), tote Sprachen verändern sich heute nicht mehr.

Das ist allerdings kein Beispiel für die Veränderung der lebenden Sprache.

Was Goethe da im Faust geschrieben hat, war schon zu seinen Zeiten grammatisch falsch. Ein Dichter kann es sich jedoch erlauben, aus Gründen des Versmaßes oder des Sprachrhythmus sprachliche Opfer zu bringen.

 

Das mit der Unveränderlichkeit toter Sprachen stimmt auch nicht so ganz. Der Vatikan erfindet ständig neue lateinische Vokabeln und Wortkombinationen.

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Das letzte Beispiel ist wieder mal ein schlechtes Beispiel für schlechtes Deutsch.

Auch wenn 'kein' logisch gesehen nicht steigerungsfähig ist, handelt es sich bei "in keinster Weise" um eine seit langem allgemein gebräuchliche Formulierung, die durch den unzulässigen Superlativ zum Ausdruck bringen will, daß etwas ganz und gar nicht zutrifft.

 

Die Sprache ist nicht streng logisch. Wenn jemand einen Apfel in zwei Teile teilt, ist es sprachlich nicht zu beanstanden, wenn ein anderer die "größere Hälfte" beansprucht.

Das kann man auch zugunsten von "der einzigste" sagen. Bloss irgendwann wird es nur fade.

Das kann man m.E. nicht.

Bei "in keinster Weise" handelt es sich um eine sprachliche Wendung, die etwa "absolut nicht" oder "ganz und gar nicht" bedeutet. Bei "der einzigste" handelt es sich lediglich um eine unsinnige Steigerung von "einzig".

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Schlimm finde ich auch, wenn Wörter aus dem Lateinischen, die dort Neutrum Plural sind, zum Feminin( Singular) "umgewidmet" werden: wir haben die Visas beantragt, Internas sind nicht bekannt worden usw.

Was soll daran schlimm sein?

"Visa" und "Interna" ist bereits Plural. Ich beantrage ein Visum, wir beantragen zwei Visa.

bearbeitet von Inge
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Goethe schreibt auch: bin weder Fräulein weder schön, kann ungeleitet nach Hause geh'n oder da steh' ich nun ich armer Tor und bin so klug als wie zuvor.

 

Eine lebende Sprache verändert sich eben (ein Zeichen des Lebens), tote Sprachen verändern sich heute nicht mehr.

Das ist allerdings kein Beispiel für die Veränderung der lebenden Sprache.

Was Goethe da im Faust geschrieben hat, war schon zu seinen Zeiten grammatisch falsch. Ein Dichter kann es sich jedoch erlauben, aus Gründen des Versmaßes oder des Sprachrhythmus sprachliche Opfer zu bringen.

 

Das mit der Unveränderlichkeit toter Sprachen stimmt auch nicht so ganz. Der Vatikan erfindet ständig neue lateinische Vokabeln und Wortkombinationen.

Das mit Goethe habe ich anders gelernt. Nun meine "Lernzeit" liegt sehr weit zurück, manchmal ändern sich Einsichten (oder unsere Lehrkraft hatte zuviel Ehrfurcht vor dem Meister).

Was das Latein angeht, ist für mich das Erfinden neuer Wörter nicht unbedingt ein Zeichen lebendigen Wachstums. Die Sprachstrukturen (hast du mal Konzilstexte übersetzt) sind zumindest dort sehr häufig eine Anhäufung grammatikalischer Schwierigkeiten, die nur jemand, der die Grammatik beherrscht, so "bauen" kann. Ein Zeichen für lebendigen Gebrauch der Sprache sind sie bestimmt nicht.

 

Ich habe 1974 auch mal eine Lateinschulaufgabe über die WM gemacht, hatte aber nie den Eindruck, dass ich damit einen "lebendigen Sprachtext" geschaffen hatte.

 

Elisabeth

bearbeitet von Elima
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Aber mal ehrlich:

 

Ein ganzer Thread in diesem Stil wäre auch ganz schön anstrengend ...

*räusper*

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Das kann man m.E. nicht.

Bei "in keinster Weise" handelt es sich um eine sprachliche Wendung, die etwa "absolut nicht" oder "ganz und gar nicht" bedeutet. Bei "der einzigste" handelt es sich lediglich um eine unsinnige Steigerung von "einzig".

Ich vermag da gar keinen Unterschied zu sehen. "Keinst" ist ja eine Steigerung von "kein" in dem Sinne, dass der Sprecher so sehr auf der Negation besteht, dass er sie überbetont. "Einzigst" kann genau dieselbe Funktion haben, und es ist bestimmt auch so entstanden. Logisch ist "in keinster Weise" gegenüber "in keiner Weise" genauso überflüssig wie "einzigst" gegenüber "einzig".

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Was ist eigentlich mit dem allerhöchsten Berg oder der allerbesten Torte? Höchster und beste sind doch bereits Superlative, aber da muss es auch schon früher ein Bedürfnis gegeben haben, dies auch noch sprachlich zu steigern (Formen wie "allerliebst" und "Allerwertester" haben sich da offenbar verselbständigt...). Heute macht man das eben mit überflüssigsten "st"-Einfügungen ...

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Übrigens verdrängt der Dativ nicht nur den Genitiv:

 

"Der Irak-Krieg kostete Tausenden von Menschen das Leben" (aber dem amerikanischen Präsidenten nicht die Macht)

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Heute macht man das eben mit überflüssigsten "st"-Einfügungen ...

Da kann ich Dir in allerkeinster Weise widersprechen, Inge.

Nein, also so geht das ja nun nicht. "Aller" und "st" kann in keinem Fall kombiniert werden. Was wären denn das für neumodische Sitten ...

 

... aber da fällt mir ein: Sagt Rilke nicht auch "der sich im allerkleinsten Kreise dreht"? Ich muss mich da also aufs Allerschärfste revidieren. Wahrscheinlich geht es nur mit "kein" und dergleichen nicht.

 

(ich arbeite mich schonmal an die 4000 ran, also: Lass uns diesen Punkt intensivst diskutieren, Flo :blink: )

bearbeitet von Inge
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Heute macht man das eben mit überflüssigsten "st"-Einfügungen ...

Da kann ich Dir in allerkeinster Weise widersprechen, Inge.

Nein, also so geht das ja nun nicht. "Aller" und "st" kann in keinem Fall kombiniert werden. Was wären denn das für neumodische Sitten ...

 

(ich arbeite mich schonmal an die 4000 ran, also: Lass uns diesen Punkt intensivst diskutieren, Flo :blink: )

Wenn gnädige Frau das wünschen, erbäten wir höflichst ihre Zustimmung einen passenden Link in diesen Thread einbinden zu dürfen.

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