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Wo war Gott in Auschwitz?


Frank

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Hallo zusammen,

 

heute ist der 60. Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz. Milionen Menschen sind Sinnlos abgeschlachtet worden. Folgende Gedanken kamen mir die letzten Tage immer wieder, fast wie ein Dauergebet in den Sinn

 

Warum, Gott, Warum??? Wo warst du, als dein Volk in die Gaskammern geführt wurde??? Bist du wirklich der Allmächtige Gott? Ja, das bist du sicherlich, aber warum hast du nicht eingegriffen? Wo warst du, in Auschwitz, in Dachau, in Bergen- Belsen, und in den anderen KZ´s? Wo warst du? Ich verstehe dich nicht, guter Gott? Vater! Hilf mir dich zu verstehen.

 

Wo war Gott in Auschwitz?

 

Fragende Grüße!

Frank

 

P.s.: Vielleicht zur Ergänzung:

Sorry Gott, das ich dich so hart anklage. Danke, das ich dich auch anschreien darf. Amen

 

 

Rechtschreibfehler korrigiert

bearbeitet von Frank
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Wo war Gott in Ausschwitz?

in jedem Gefangenen!

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Wo war Gott in Ausschwitz?

in jedem Gefangenen!

Ich weiß nicht. Gott ließ sich auf Golgotha abschlachten, warum also nicht auch in Auschwitz. Von daher hast du wahrscheinlich recht.

Begreifen kann ich es trotzdem nicht. Warum läßt Gott so etwas zu? Ich verstehe es nicht.

 

Ich hoffe, das du recht hast.

bearbeitet von Frank
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Sollte ich jetzt Gott auch noch mittöten,

der in den Schreien der Ermordeten gerufen worde.

 

 

Ich kann nur hoffen und beten, das G`tt für die Toten da ist, und Sie in ihm leben.

bearbeitet von pmn
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Sollte ich jetzt Gott auch noch mittöten,

der in den Schreien der Ermordeten gerufen worde.

 

 

Ich kann nur hoffen und beten, das G`tt für die Toten da ist, und Sie in ihm leben.

Sicher, wahrscheinlich hast du recht. Gott, kann sich nicht gleichzeitig ermorden lassen und die Mörder töten.

 

Was bleibt:

Erstens die Gewissheit, das Gott (wie Erich es schon sagte) unter den Opfern ist.

Zweitens, die Hoffnung und der Glaube, das die Opfer jetzt bei Gott sind und dort weiter leben.

Drittens aber das Gefühl der Überforderung und der Ohnmacht.

 

 

 

 

Rechtschreibfehler korigiert

bearbeitet von Frank
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Drittens aber das Gefühl der Überforderung und der Ohnmacht.

Ja, das ist der Anfang, aber nicht das Ende.

 

Gerade mit Auschwitz ist es notwendig das man nicht in Ohnmacht endet.

 

Sondern aufsteht,

seine noch eigene Stimme aufnimmt,

im Kampf für das Leben und gegen Unrecht und gegen das Vergessen.

bearbeitet von pmn
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Drittens aber das Gefühl der Überforderung und der Ohnmacht.

Ja, das ist der Anfang, aber nicht das Ende.

 

Gerade mit Auschwitz ist es notwendig das man nicht in Ohnmacht endet.

 

Sondern aufsteht,

seine noch eigene Stimme aufnimmt,

im Kampf für das Leben und gegen Unrecht und gegen das Vergessen.

Und den braunen I****** von NPD und DVU, zeigt wo sie hin gehören. Nämlich in den Mülleimer der Geschichte.

 

Sorry, das war jetzt mehr Polemik und Politik als das Thema verträgt, mußte aber mal raus.

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Hallo Frank,

 

Wo war Gott in Auschwitz?

GOTT ist nicht hier.

Weil die Seinen IHN nicht aufnehmen wollten. Johannes 1, 9-10 bekundet es:

  • ·10 ER war in der Welt, und die Welt ist durch IHN gemacht; aber die Welt erkannte IHN nicht.
    ·11 ER kam in SEIN Eigentum; und die Seinen nahmen IHN nicht auf.

GOTT ist in der Person JESU CHRISTI Mensch geworden, die Seinen haben IHN ergriffen und am Kreuz grausam zu Tode gebracht.

Nicht ohne Grund beten Christen bei der Feier der Heiligen Messe:

  • DEINEN Tod, o HERR verkünden wir

Für Menschen die GOTT lieben, ist ER auferstanden

  • ...und DEINE Auferstehung preisen wir bis DU kommst in Herrlichkeit".

Wir warten auf SEIN Kommen.

 

Logischerweise kann der abwesende GOTT dem Menschen nicht helfen.

Auch nicht in Auschwitz.

 

Anwesend ist GOTT nur in der Person des HEILIGEN GEISTES - um allen Menschen die wollen, Beistand und Lehrer zu sein.

Der HEILIGE GEIST gibt Informationen und Trost - ist aber nicht Helfer.

 

Inkonsequent wie der Mensch ist, vertreibt er zuerst GOTT um dann nach GOTT zu schreien.

GOTT ist unser VATER - wir sind SEINE flegelhaften Kinder.

GOTT, unser VATER, liebt den Menschen und wird ihn nicht verlassen.

In Johannes 16,33 verheißt JESUS CHRISTUS:

  • ·33 Das habe ICH mit euch geredet, damit ihr in MIR Frieden habt.
    In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ICH habe die Welt überwunden.

Gruß

josef

bearbeitet von josef
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Hallo zusammen,

 

heute ist der 60. Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz. Milionen Menschen sind Sinnlos abgeschlachtet worden. Folgende Gedanken kamen mir die letzten Tage immer wieder, fast wie ein Dauergebet in den Sinn

 

Warum, Gott, Warum??? Wo warst du, als dein Volk in die Gaskammern geführt wurde??? Bist du wirklich der Allmächtige Gott? Ja, das bist du sicherlich, aber warum hast du nicht eingegriffen? Wo warst du, in Auschwitz, in Dachau, in Bergen- Belsen, und in den anderen KZ´s? Wo warst du? Ich verstehe dich nicht, guter Gott? Vater! Hilf mir dich zu verstehen.

 

Wo war Gott in Auschwitz?

 

Fragende Grüße!

Frank

 

P.s.: Vielleicht zur Ergänzung:

Sorry Gott, das ich dich so hart anklage. Danke, das ich dich auch anschreien darf. Amen

 

 

Rechtschreibfehler korrigiert

Ich denke dass man hier leider etwas leicht falsch versteht. Meiner persönlichen Meinung nach ist eine der Grundauffassungen des Christlichen Glaubens dass Gott eine starke Stütze in unserem Leben ist um mit all den Problemen in der Welt fertig zu werden, und nicht ein Gott der uns allerlei Barrieren und Schranken aus dem Weg räumt, sodass wir glücklich und zufrieden 100 Jahre alt werden.

 

Würde Gläubigen rundum glücklich sein, würde jeder "glauben"... um sich die Vorteile zu sichern.

 

Leid gab es immer, sei es Ausschwitz oder andere Genozide, Kriege usw.

 

Ein Blick auf den deutschen Teil meiner Signatur zeigt das "Prinzip Gottes" denke ich ziemlich gut. Gott ist da um zu helfen. Mit innerlicher Stärke, positiven Gedanken, Kreativität, Kraft um neu zu beginnen obwohl alles verloren zu sein scheint.

 

(Denn ich bin der HERR, dein Gott, der deine rechte Hand fasst und zu dir spricht: Fürchte dich nicht, ich helfe dir! - Jesaja 41,13)

 

Gott gibt Perspektiven, einen Rettungsanker in jeder Situation... aber kein priviligiertes Leben. Jeder hat sein Kreuz zu tragen, aber Gläubige haben es leichter da sie Gewissheit auf eine helfende Hand haben die grösser ist als jeder Mensch.

 

 

Ich finde die Zeremonie in Auschwitz die grade läuft sehr würdevoll.

 

Im letzten Winter war ich selbst dort. Schrecklich, aber doch etwas dass sich jeder vergegenwärtigen sollte.

 

 

Viele Grüsse

bearbeitet von oli
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Josef, ich denke Gott ist sehr wohl anwesend. Das kann man sehr gut in einem der Psalme nachlesen wie ich finde. Im Psalm heisst es dass der Schreiber, egal wo er sich auch befindet, Gott um sich erkennt.

 

Du hast Recht dass durch die Taufe Gott IN uns wohnt, aber ich denke auch dass Gott überall ist.

bearbeitet von oli
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Wie oft wurden diese Fragen eigentlich schon beantwortet ? .

 

 

Die Gottesmutter warnte in Fatima vor Aussschwitz . Die Menschheit blieb trotz dessen weiter schwer sündhaft und vernachlässigte den Rosenkranz .

 

Die Sünden der Menschheit waren schuld an das 3. Reich und all seinen Opfern.

bearbeitet von Poliven
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Ich weiß nicht genau von wem der Gedanken stammt (vielleicht kann mir da wer von euch helfen) aber irgendjemand sagte, dass nach Auschwitz nicht in erster Linie die Juden die Frage nach Gott stellen müssen, sondern wir Christen, weil es Christen (oder zumindest viele Christen) waren, die die Hölle von Auschwitz auf Erden verwirklicht haben.

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Wie oft wurden diese Fragen eigentlich schon beantwortet ? .

 

 

Die Gottesmutter warnte in Fatima vor Aussschwitz . Die Menschheit blieb trotz dessen weiter schwer sündhaft und vernachlässigte den Rosenkranz .

 

Die Sünden der Menschheit waren schuld an das 3. Reich und all seinen Opfern.

Poliven,

 

hast du auf Anhieb umgefähr die Stelle parat wo man diese Offenbarung nachlesen kann?

 

Grüsse

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Habe mal aus einem Buch von Peter Hahne über das Leid einige Zeilen herausgeschrieben. Vielleicht findet der eine oder andere eine Antwort darin:

 

Leid, warum läßt Gott das zu

(Peter Hahne)

 

Bei der Frage "Warum läßt Gott das zu" "Warum schweigt Gott" müssen wir bedenken Einen Gott, der auf der Anklagebank sitzt, während wir Menschen auf den Richterstuhl Platz nehmen, gibt es nicht. Das wäre ein Weihnachtsmann, aber kein Gott. Wenn Gott wirklich Gott ist- und wer nach der Gerechtigkeit Gottes fragt und seine Liebe einklagt, der will ja wohl einen Gott haben, der Macht hat das Leid zu beenden- dann muß ER allmächtig sein. Ist er aber allmächtig, so ist er souverän nicht hinterfragbar und erst recht nicht anklagbar. Gott könnte uns also höchstens erklären, warum dieses oder jenes so ist. Aber anklagen läßt sich Gott nicht. Sonst wäre er kein Gott. Somit ist eine Anklage gegen Gott vom logischen Denken hei unmöglich. Sie wäre ein Widerspruch in sich. Wer Gott zur Rechenschaft ziehen will: der ist an der falschen Adresse." Ja, lieber Mensch, wer bist du denn, daß du mit Gott rechten willst?

 

 

Wir Menschen sind es doch, die so stolz darauf sind, diese Welt mündig und eigenverantwortlich zu gestalten. Wir sind es doch, die Politik und Wirtschaft, Technik und Wissenschaft machen. Wir sind es doch, die nach unseren eigenen Werten Maßstäben, und Gesetzen leben wollen- autonom und unabhängig. Warum sind wir eigentlich so verlogen doppelzüngig? Den Erfolg buchen wir auf unser Konto während wir Unrecht, Leid und Tränen Gott anlasten. Das ist doch genau der Widerspruch, in dem wir alle leben, wenn wir ehrlich sind. Wenn es uns gut geht, wenn wir es zu etwas gebracht haben, die Sonne uns scheint und das Glück uns lacht, dann sind wir es natürlich gewesen. Geht es uns aber schlecht, dann machen wir Gott dafür verantwortlich.

 

Die Fortschritte listen wir als große Erfolge der Menschen auf und verleihen stolz Friedensnobelpreise und heften uns Orden an die Brust. Wenn aber das Unrecht die Welt zerreißt und in Kriegen Ströme von Blut und Tränen fließen dann will es keiner gewesen sein. Dann heißt es: " Wie kann Gott das nur zulassen.' Gott hat uns gesagt, daß wir unser Leben und diese Welt zerstören, wenn wir seine Gebote mißachten. Darüber hat der Mensch nur gelacht. Gottes Gebote bekamen den Stempel "weltfremd". So sind es unsere eigenen Maßstäbe, nach denen wir uns orientieren. Gott wird schlichtweg ausgeklammert. Ganz wollen wir auf ihn natürlich nicht verzichten. Als Verzierung familiärer Feste soll er uns herhalten, zur religiöser Beweihräucherung soll er uns dienen, zur Sentimentalität- und zum Sündenbock. Wir setzen Gott auf die Anklagebank wenn es schief geht. Denn wenn Leid und Unheil angerichtet sind, dann will es von uns Menschen niemand gewesen sein. Ein Soziologe spricht von der "Gesellschaft der Schuldlosen". Niemand ist es gewesen. Einer schiebt es auf den anderen. Zuletzt steht Gott am Pranger. Wenn wir die Frage nach Leid und Tränen stellen, dann müssen wir uns allerdings auch diesen Aspekt gefallen lassen: In vielen Fällen nämlich muß der Spieß umgedreht werden. Statt der Anklage: "Wie kann Gott das zulassen?" müßte es richtiger heißen: "Wie kann der Mensch das zulassen.?"

 

Es ist doch erschütternd: Wir krümmen keinen Finger, um Not lindern zu helfen, gebrauchen aber diese Not, um sie als Argument gegen Gott ins Feld zu führen. Wenn jedoch die Liebe Gottes eingeklagt wird, um sich damit unter einem Vorwand Gott vom Halse zu halten, dann wirft das ein bedenkliches Licht auf den Fragesteller. Der grausamste Verursacher des Leides ist der Mensch, der Mensch ohne Gott. Die Ursache allen Übels auf unserer Erde ist der Abfall des Menschen von Gott. Wir sind gottlos geworden, darum sieht es so aus auf dieser Erde. Darum nicht warum. Greuel und Gram, Gettos und Galgen. Gräber und Gräben- das ist nicht gottgewollt, das ist menschengemacht. Das sind die Signale dafür, daß der Mensch besser zerstören als aufbauen kann.

 

Wer sich nur selber behaupten will, zerstört sich in Wahrheit und reißt andere mit. Die Selbstbehauptung gegen Gott ist nichts als Selbstzerstörung. Wer nicht mehr nach Gott fragt, der fragt unmerklich und unaufhaltsam nur noch nach sich selbst. Und das hat weltgeschichtliche Konsequenzen. Denn wer nur noch nach sich selbst fragt-Selbstverwirklichung, Selbstfindung, Selbstbefreiung- der fragt auch nicht mehr nach dem Nächsten. Eine eiskalte Welt unbarmherziger Lieblosigkeit ist die Folge.

 

Anstatt Gott zu erkennen und anzuerkennen, haben wir den Menschen an seine Stelle gesetzt. Göttliche Gebote haben wir gegen menschliche Maßstäbe eingetauscht. Wir haben Relatives verabsolutiert und Götzen zu letzten Instanzen inthronisiert. Viele Tränen müßten nicht geweint werden, wenn man sich zu Gott gehalten hätte. Die Wahl liegt auf der Hand: Christus oder Chaos. Die Gottesnähe bekommen wir alle geschenkt. Die Gottesferne müssen wir teuer bezahlen.

 

Wir glauben es immer besser zu wissen, wie Gott handeln muß, damit wir ihm großzügig das Ehrenprädikat "lieber Gott" verleihen können. Das ist ein riesiger Trugschluß. Denn allzu oft haben wir doch in unserem Leben erfahren, daß zunächst unverstandene Leidsituationen sich im nachhinein als richtige Wegführungen Gottes herausgestellt haben. Da merken wir, daß manche dunkle Stunde, in der wir am liebsten die Faust zum Himmel geballt hätten, nur Stationen auf dem Weg zum Licht waren. Daß Gott uns auf geheimnisvollen Umwegen zu seinem guten Ziel geführt hat.

 

Christian Morgenstern hat den Satz hinterlassen" Es gibt für Unzählige nur ein Heilmittel- die Katastrophe". Ob wir das fassen können? Leid und Tränen verursachende Schicksalsschläge sind kein Minuszeichen für unser Leben, sondern wollen oftmals ein Plus- zeichen setzen. Der querschnittsgelähmte Bergarbeiter sagte:" Oft habe ich zu Gott geschrien:" Warum hast du das zugelassen? Heute weiß ich wozu es gut war." Die quälende Warumfrage muß zum wozu werden, um nicht an der Sinnlosigkeit des Leides zu verzweifeln.

Unser Leben ist wie ein riesengroßer Teppich. An ihm wird ständig gewebt und gearbeitet. Farben und Fäden werden zu einem Muster zusammengefügt. Jedoch ist das Problem, daß wir diesen Teppich nur von der Rückseite sehen. Und da sieht er häßlich aus. Die Farben passen oft nicht zusammen, das Muster scheint nicht zu stimmen, und überall hängen Fäden heraus. Ein Teppich von der Rückseite: ein abstoßendes Bild. Keiner würde sich ein solches Exemplar in die Wohnung legen. Bis an unsere Todesgrenze sehen wir unseren Lebensteppich von der Rückseite. Dann aber, im Lichte der Ewigkeit, wird er umgekehrt sichtbar. Und plötzlich fällt es uns wie Schuppen von den Augen: Es ist ein farbenprächtiges, herrliches und sinnvolles Muster. Die Häßlichkeit der Rückseite mag uns noch so sehr verwirrt haben. Mit einem Mal haben wir ein sinnvolles Ganzes vor uns. Am Ende unseres Lebens werden wir feststellen, daß selbst Trauer und Tränen, Leid und Not nur Umwege waren zu Gottes herrlichem Ziel. Wer von der quälenden Warum-Frage zur befreienden Wozu-Frage aufbricht, der betritt das Neuland der Verheißungen Gottes.

 

Jesus kam nicht, uns zu verwöhnen, sondern uns zu versöhnen. ER, der Versöhner tritt mit einer Kraft in unser Leben, daß wir auch Leid und Tränen tragen können. JESUS will keine Genießer. Er will Genossen. Weggenossen die in seiner Nachfolge mitgehen. Und die Nachfolge Jesu ist ein Weg des Leides. Am Ende steht der Sieg. Thomas von Kempen hat den Satz hinterlassen: "Trägst du dein Kreuz willig so wird es dich tragen und dich dahin führen, wo alles Leid ein Ende hat." Wir dürfen wissen:

 

Jesus vergißt uns nicht. Er ist gerade dann bei uns, wenn unsere Not am größten ist. Er ist da, um zu trösten. "Vielleicht heißt leiden nichts anderes, als ein tieferes Leben führen", las ich einmal: Ein Leben, das ganz dicht in der Nähe Gottes ist.

 

Von der Bibel her müssen wir festhalten: Verfolgung und Leiden sind im Leben eines Christen etwas Normales und kein Betriebsunfall.Der Glaube an Christus bringt uns nicht in die sonnige Sphäre lachender Leidlosigkeit. Er heißt uns vielmehr, das Kreuz auf uns zu nehmen und Christus ähnlich zu werden. "Gottes heiliger Geist führt uns tiefer in Christus hinein und nicht über Christus hinaus" ( Hans von Keler).

 

Wer ein Leben mit Profil haben will, muß sich Gottes Einschnitte gefallen lassen. Die oft wehe "Schule des Leides" läßt unser Leben reifen. Da wir das Leid aber meist nur negativ empfinden und die Pädagogik Gottes darin nicht sehen, lehnen wir uns gegen Gott auf, anstatt von Gott zu lernen. Darum haben wir heute so wenig Bodenhaftung im Glauben.

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Ich weiß nicht genau von wem der Gedanken stammt (vielleicht kann mir da wer von euch helfen) aber irgendjemand sagte, dass nach Auschwitz nicht in erster Linie die Juden die Frage nach Gott stellen müssen, sondern wir Christen, weil es Christen (oder zumindest viele Christen) waren, die die Hölle von Auschwitz auf Erden verwirklicht haben.

Ausschwitz solle man eher als Zeichen sehen, wohin Selbstherrlichkeit (Hitler und Konsorten) und Gott- entthronung führen. Schließlich hat Hitler sich doch als eine Art neuen Messias, Gröfaz und Heilbringer gesehen.

 

Dass Hitler die Kirche zerstören wollte und (wie ich vor einigen Tagen im Internet las) sogar den Papst entführen wollte sind einige Merkmale für seinen Christenhass, Kirchenhass.

bearbeitet von Mariamante
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Nichtsdestotrotz waren wohl viele der Schergen dieses Regimes Christinnen und Christen. Und offensichtlich haben sie es irgendwie auf die Reihe gebracht Gott zu sagen und trotzdem teuflisch zu handeln. Das möchte ich nicht vergessen und das soll mir eine Warnung sein.

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Nichtsdestotrotz waren wohl viele der Schergen dieses Regimes Christinnen und Christen. Und offensichtlich haben sie es irgendwie auf die Reihe gebracht Gott zu sagen und trotzdem teuflisch zu handeln. Das möchte ich nicht vergessen und das soll mir eine Warnung sein.

Ja- in jedem von uns ist ein Abgrund. Niemand kann genau sagen wozu er nicht "fähig" wäre (im Bösen) wenn er sich nicht in Extremsituationen erlebt hat.

 

Worüber Jesus sicher Recht hat zu klagen ist, dass manche Gott auf den Lippen, den Teufel im Herzen haben.

 

Dass die Hitler- Ideologie mit ihrem Rassenwahn den Keim des Hochmutes, der Erhebung über den Nächsten in sich trägt (siehe Dr. Mengele) zeigt uns, wie sehr wir uns vor jenem Hochmut hüten müssen, der den Nächsten zum Objekt oder Instrument von Begierden macht.

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Wo war Gott in Auschwitz?

 

 

Aus einem Buch von Eli Wiesel:

 

Im KZ wurden zwei Männer gehängt, weil sie etwas Verbotenes getan hatten. Die Gefängnisinsassen mussten das mit ansehen. Eli Wiesel hörte einen Mann hinter sich fragen: „Wo ist Gott?“ Dann mussten die Gefangenen andere Dinge tun und nach einiger Zeit zum Galgen zurückkehren. Die beiden Männer waren schon tot. Wieder hörte Eli Wiesel den Mann fragen: „Wo ist Gott? Wo ist er?“ Darauf hörte Wiesel eine Stimme in sich: „Dort – dort hängt er! Am Galgen!“

 

 

 

Aus einem anderem Buch von Eli Wiesel:

 

»Schweigen ist verboten, Sprechen ist unmöglich«.

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Nichtsdestotrotz waren wohl viele der Schergen dieses Regimes Christinnen und Christen. Und offensichtlich haben sie es irgendwie auf die Reihe gebracht Gott zu sagen und trotzdem teuflisch zu handeln. Das möchte ich nicht vergessen und das soll mir eine Warnung sein.

Das geht mir auch so.

 

Kennt jemand von euch eigentlich das Tagebuch der Etty Hillesum ("Das denkende Herz")?

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Wo war Gott in Auschwitz?

Ich finde die Frage verführerisch. Das Problem ist weder Auschwitz noch schwimmt es in einer Tsunami. Leid, Elend, Gewalt und Tod sind die eigentlichen Probleme - Tsunami und Auschwitz können lediglich sehr deutlich daran erinnern. Aber es gibt Leid, Elend und Gewalt in gleichem Maße auch anderswo - und zwar massenhaft.

 

Dass Gott in den Gefangenen von Auschwitz gegenwärtig war (und ist), halte ich zwar für bedenkenswürdig, löst aber alleine das Problem nicht. Auch der Blick auf Golgota hilft nur, wenn man nicht nur an die Auferstehung (also Jesu und unsere Zukunft) schaut, sondern diese Auferstehung auch qualifiziert.

 

Eine ausgleichende Gerechtigkeit genügt da nicht - Volker demonstriert das immer genüsslich in der Gladiatorenarena. Und er hat damit recht. Nur wenn das jetzige Leiden notwendige Voraussetzung für das zukünftige Heil ist, ist eine wirkliche Erlösung denkbar. Und ich denke, dass dem so ist.

 

Dies hilft den Opfern von Auschwitz vor 60 Jahren. Aber uns, die wir ja noch durch manches Leid, Elend, durch "gewaltige" Zeiten und durch den Tod tappen müssen, hilft es nur, wenn wir diese Hoffnung ins Leben hinein kultivieren. Das Leid ist nämlich manchmal so ekelhaft aufdringlich, dass theoretische Lösungen so wenig helfen, wie einem Süchtigen das Wissen darum hilft, dass er von seinem Suchtobjekt ablassen soll.

 

Wenn ich persönlich leide, dann kommen mir nämlich die ganzen leiderzeugenden Umstände trotz allen Glaubens erst einmal sinnlos vor. Am besten hilft der Blick auf Vorbilder, also auf Leidende, die ihr Leid angenommen haben und mitten im Leid zu unvermuteter Größe gekommen sind. Gelebte Hoffnung gerade in Zeiten des Leidens ist immer etwas ganz Großes.

 

Ich beschäftige mich im Moment mit Edith Stein. Es heißt, dass sie in Auschwitz trotz aller persönlicher Schwierigkeit (das Todesurteil war einer nüchternen Denkerin wie ihr wohl offenkundig) eine Aufgabe gesucht hat. Sie nahm sich der Kinder an, deren Mütter unter der psychischen Last des baldigen Todes apathisch geworden waren. In der eigenen Todesnähe sorgte sie für Menschen, die (ebenso wie sie selbst) nur noch wenige Tage zu leben hatten.

 

Ich denke an einen Mann, den ich in einem Krankenhauspraktikum kennen gelernt hatte. Beide Beine amputiert, künstlicher (ekliger) Darmausgan, Phantomschmerzen und Krebs im Endstadium. Er war der Sonnenschein der Station.

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Nur wenn das jetzige Leiden notwendige Voraussetzung für das zukünftige Heil ist, ist eine wirkliche Erlösung denkbar.

Wie meinst du das, Mecky?

Das versteh ich nicht.

 

Und die Etty Hillesum war auch so eine Frau, die für mich auf absolut begeisternde Weise mit ihrem Schicksal umgegangen ist und "das denkende Herz" ihrer Baracke war.

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Wenn ich persönlich leide, dann kommen mir nämlich die ganzen leiderzeugenden Umstände trotz allen Glaubens erst einmal sinnlos vor. Am besten hilft der Blick auf Vorbilder, also auf Leidende, die ihr Leid angenommen haben und mitten im Leid zu unvermuteter Größe gekommen sind. Gelebte Hoffnung gerade in Zeiten des Leidens ist immer etwas ganz Großes.

Ja, das ist gut gesagt. So mache ich es nämlich auch. Ich suche dann nach Menschen die gerade auch etwas schlimmes erlebt haben, oder nach Lebensbeschreibungen von Menschen, die so etwas ähnliches hinter sich gelassen haben.

 

Nach Vorbildern! Was haben sie in solchen Situationen gemacht, oder gesagt? Was hat ihnen geholfen? Wie gingen sie danach aus dem Leiden heraus? Wenn ich so etwas lesen kann, oder auch selbst von ihnen höre, gibt mir das Hoffnung, dass alles was mir persönlich als Leid oder Hölle vorkommt, ich es dann auch bewältigen kann. Das macht mir Mut es auch zu schaffen.

 

In solchen Momenten kann ich wenig mit dem hl Geist anfangen, wie ich neulich in einem anderen Thread gelesen habe.

 

Vorgelebtes Leben von meinen Mitmenschen, oder Menschen die vor mir gelebt haben, lässt mich dann mein persönliches Leid leichter ertragen. Und es hilft sogar!

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Nur wenn das jetzige Leiden notwendige Voraussetzung für das zukünftige Heil ist, ist eine wirkliche Erlösung denkbar.

Wie meinst du das, Mecky?

Das versteh ich nicht.

Liebe Susanne!

 

Wenn das Heil der Ewigkeit lediglich ausgleichende Gerechtigkeit ist, dann bleibt die Frage, wozu wir denn erst hier und jetzt leiden müssen. Das "Eigentliche" wäre dann das Jenseits - und damit verbunden käme eine Abwertung des jetzigen Lebens zustande.

 

Wenn nicht das jetzige Leben mitsamt seinem Leid (also: das Leben, so wie es praktisch ist, mitsamt Leid und Tod) notwendige Voraussetzung des ewigen Heils ist, dann ist das jetzige Leben und Leiden sinnlos. Man sollte besser sofort mit der Ewigkeit beginnen.

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@ Moni

 

Im KZ wurden zwei Männer gehängt, weil sie etwas Verbotenes getan hatten. Die Gefängnisinsassen mussten das mit ansehen. Eli Wiesel hörte einen Mann hinter sich fragen: „Wo ist Gott?“ Dann mussten die Gefangenen andere Dinge tun und nach einiger Zeit zum Galgen zurückkehren. Die beiden Männer waren schon tot. Wieder hörte Eli Wiesel den Mann fragen: „Wo ist Gott? Wo ist er?“ Darauf hörte Wiesel eine Stimme in sich: „Dort – dort hängt er! Am Galgen!“

Diese Anekdote ist mir im Zusammenhang mit der Hinrichtungsstätte Plötzensee erzählt worden. Dort, wo die Widerstandskämpfer des 20. Juli 1944 hingerichtet wurden, kann man auch heute noch den Galgen besichtigen!

 

GsJC

Raphael

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