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Zeitgemässe Religionskritik


Stefan

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Ich muß mich immer sehr mühsam beherrschen, wenn alle möglichen Menschen beim Anblick von Kunstwerken, die sei nicht verstehen lautstark erklären "aber das ist keine Kunst".

Oder "Solche Bilder hat unsere Mandy im Kindergarten auch schon gemalt".

 

André

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Warum? Für mich ist ullrs Einstellung die einzig Vertretbare. Es gibt genug Menschen deren Kunstvertsändnis beim "Röhrenden Hirsch irgend eines Biedermaiermalers endet.

Ich muß mich immer sehr mühsam beherrschen, wenn alle möglichen Menschen beim Anblick von Kunstwerken, die sei nicht verstehen lautstark erklären "aber das ist keine Kunst".

 

Ich finde die einzige gerade noch seriöse Aussage "für mein Empfinden ist das keine Kunst"

Also ist prollige Comedy unter der Gürtellinie auch Kunst?

 

Widerliche Gewaltdarstellung Kunst?

 

Rülpsen und Furzen für einen Lacher aus dem Publikum Kunst?

 

Auch wenn ich nicht wüßte, wo die Grenze ziehen, so hat KUNST echt eine solche....

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Warum? Für mich ist ullrs Einstellung die einzig Vertretbare. Es gibt genug Menschen deren Kunstvertsändnis beim "Röhrenden Hirsch irgend eines Biedermaiermalers endet.

Ich muß mich immer sehr mühsam beherrschen, wenn alle möglichen Menschen beim Anblick von Kunstwerken, die sei nicht verstehen lautstark erklären "aber das ist keine Kunst".

 

Ich finde die einzige gerade noch seriöse Aussage "für mein Empfinden ist das keine Kunst"

Also ist prollige Comedy unter der Gürtellinie auch Kunst?

 

Widerliche Gewaltdarstellung Kunst?

 

Rülpsen und Furzen für einen Lacher aus dem Publikum Kunst?

 

Auch wenn ich nicht wüßte, wo die Grenze ziehen, so hat KUNST echt eine solche....

 

Wenn der Anspruch erhoben wird, Kunst zu sein, ist es Kunst. Mit Kunst ist es wie mit dem "zusammensein". Man ist zusammen, wenn man sagt, man sei zusammen. Kunst ist, wenn man sagt, es sei Kunst. Alles andere ist kleinbürgerliche Empörungspflege und furchtbar langweilig.

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Oder "Solche Bilder hat unsere Mandy im Kindergarten auch schon gemalt".

...wenn´s stimmt...

 

Als 1984 Willem de Kooning den Kaiserring erhielt, war "das kann mein Kind auch" genau die Art von Kritik, die man von vielen Seiten hörte. Unser Kunstlehrer zeigte uns ein paar Bilder, und wir sagten auch "das kann doch jeder":

 

kooning_sunday.jpg

 

Das Thema war dann auch, "malt einen de Kooning". Das Ergebnis war: Nein, das kann nicht jeder. Das ist schwerer, als es aussieht.

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Wenn der Anspruch erhoben wird, Kunst zu sein, ist es Kunst. Mit Kunst ist es wie mit dem "zusammensein". Man ist zusammen, wenn man sagt, man sei zusammen. Kunst ist, wenn man sagt, es sei Kunst.

 

Und man ist Christ, wenn man sagt, man sei Christ <_< Mittlerweile halte ich dies (technisch "Nominalismus" genannt, ich kenne den Terminus aus der Religionswissenschaft) für den einzigen gangbaren Weg, Religionszugehörigkeiten zuzuweisen.

bearbeitet von Domingo
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Also ist prollige Comedy unter der Gürtellinie auch Kunst?

 

Widerliche Gewaltdarstellung Kunst?

 

Rülpsen und Furzen für einen Lacher aus dem Publikum Kunst?

 

Auch wenn ich nicht wüßte, wo die Grenze ziehen, so hat KUNST echt eine solche....

 

Zu "prollige Comedy unter der Gürtellinie": Ja, auch das kann Kunst sein. Comedy und Satire leben ja von einer Uneindeutigkeit, die auch die Form betrifft. Wenn ein Komiker eine prollige Kunstfigur erschafft, dann kann das ja auch dem Zweck dienen, diese Art von Prolligkeit satirisch zu übertreiben und damit vorzuführen.

 

Zu "widerliche Gewaltdarstellung": Ja, auch das kann Kunst sein, sogar eher, als nicht widerliche Gewaltdarstellungen, weil widerliche Gewaltdarstellungen das Widerliche an der Gewalt darstellen.

 

Zu "Rülpsen und Furzen für einen Lacher aus dem Publikum": Ja, auch das kann Kunst sein. Ich fand den Furz in "Fanny und Alexander" von Ingmar Bergman komisch, obwohl der Film an sich ja keine Komödie ist.

bearbeitet von Stefan
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Wenn der Anspruch erhoben wird, Kunst zu sein, ist es Kunst.

Naja, aber ich behalte mir andererseits dennoch vor, diese Entscheidung für mich nochmal selbst zu treffen - oder auch nicht.

 

André

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Auch wenn ich nicht wüßte, wo die Grenze ziehen, so hat KUNST echt eine solche....

Schon allein der Umstand, dass du nicht weißt, wo genau die Grenze zu Kunst verläuft, zeigt doch, dass es eine solche Grenze nicht gibt - höchstens eine persönliche, aber keine allgemeingültige/objektive. Es ist jedem freigestellt, wo er seine persönliche Grenze zieht. Das, was ich daran höchstens kritisieren könnte, ist die Motivation, also wenn jemand die Grenze z.B. entlang der political correctness zieht. Da komm ich dann nicht umhin, zu sagen, dass derjenige einen wesentlichen Sinn und Zweck von Kunst nicht verstanden hat.

 

André

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Auch wenn ich nicht wüßte, wo die Grenze ziehen, so hat KUNST echt eine solche....

Schon allein der Umstand, dass du nicht weißt, wo genau die Grenze zu Kunst verläuft, zeigt doch, dass es eine solche Grenze nicht gibt - höchstens eine persönliche, aber keine allgemeingültige/objektive.

 

Dass es keine Grenze gibt, beweist doch der Umstand, dass es eine Kunst sein kann, einen Furz, eine Albernheit oder eine brutale Gewaltdarstellung zur Kunst zu machen. Es gibt in der Kunst keine Regel, die besagt "Wenn ein Furz darin vorkommt, ist es keine Kunst." Es gibt auch keine Regel, die besagt "Es ist nur dann Kunst, wenn man über den Furz nicht lachen kann."

 

Warum soll ein Furz nicht in der Kunst vorkommen? Weil es peinlich ist, wenn man beim Furzen erwischt wird? Hey, das ist doch ein herrliches Thema für die Kunst. Warum soll sich die Kunst nicht mit den Dingen beschäftigen, die uns im Alltag höchst peinlich sind?

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Wenn der Anspruch erhoben wird, Kunst zu sein, ist es Kunst.

Naja, aber ich behalte mir andererseits dennoch vor, diese Entscheidung für mich nochmal selbst zu treffen - oder auch nicht.

 

André

Natürlich das schrieb ich ja ......das Urteil "für mich ist das keine Kunst" ist in seiner Subjektivität legitim.

 

Im übrigen sollte man sich zu diesem Thema z.B. mit Marcel Duchamp auseinandersetzen. Ganz ohne Wissen geht es auch in der Kunstbetrachtung nicht.

Er widerlegt Claudias Behauptung

Auch wenn ich nicht wüßte, wo die Grenze ziehen, so hat KUNST echt eine solche....

 

Ich halte diese Behauptung überdies für gefährlich, weil sie im schlechtesten Fall banausenhaftiger Zensur Tür und Tor öffnet.

bearbeitet von wolfgang E.
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Wenn der Anspruch erhoben wird, Kunst zu sein, ist es Kunst.

Naja, aber ich behalte mir andererseits dennoch vor, diese Entscheidung für mich nochmal selbst zu treffen - oder auch nicht.

 

André

 

Klar, ich auch, aber deshalb will ich ja nicht, dass mein Maßstab zur DIN-Norm für angewandte Kunstprüfung wird.

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Also ist prollige Comedy unter der Gürtellinie auch Kunst?

 

Widerliche Gewaltdarstellung Kunst?

 

Rülpsen und Furzen für einen Lacher aus dem Publikum Kunst?

 

Auch wenn ich nicht wüßte, wo die Grenze ziehen, so hat KUNST echt eine solche....

Vielleicht ist das alles keine Kunst in den Augen der meisten Menschen auf der Welt sogar inklusiver meiner.

Aber ich bin gerne bereit, auf die Bühne scheißende Furzer hinzunehmen (ich muß mir die Scheiße ja nicht anschauen oder wegmachen), als daß ich am Ende feststellen muß, daß das, was mir an Kunst gefällt, verboten worden ist. Ich weiß nämlich, daß das bei meinem Geschmack ganz schnell passieren könnte, sobald es einen "gesellschaftlich akzeptierten" Kunstbegriff gäbe.

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Als 1984 Willem de Kooning den Kaiserring erhielt, war "das kann mein Kind auch" genau die Art von Kritik, die man von vielen Seiten hörte. Unser Kunstlehrer zeigte uns ein paar Bilder, und wir sagten auch "das kann doch jeder":

 

Das Thema war dann auch, "malt einen de Kooning". Das Ergebnis war: Nein, das kann nicht jeder. Das ist schwerer, als es aussieht.

Naja, für einen Nicht-Fan sieht es nicht danach aus...

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Und man ist Christ, wenn man sagt, man sei Christ :unsure: Mittlerweile halte ich dies (technisch "Nominalismus" genannt, ich kenne den Terminus aus der Religionswissenschaft) für den einzigen gangbaren Weg, Religionszugehörigkeiten zuzuweisen.

Oh, das wäre schlimm... analog gibt es Humanisten, die im Namen ihrer Welttanschauung töten dürfen... <_<

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Zu "prollige Comedy unter der Gürtellinie": Ja, auch das kann Kunst sein. Comedy und Satire leben ja von einer Uneindeutigkeit, die auch die Form betrifft. Wenn ein Komiker eine prollige Kunstfigur erschafft, dann kann das ja auch dem Zweck dienen, diese Art von Prolligkeit satirisch zu übertreiben und damit vorzuführen.

 

Zu "widerliche Gewaltdarstellung": Ja, auch das kann Kunst sein, sogar eher, als nicht widerliche Gewaltdarstellungen, weil widerliche Gewaltdarstellungen das Widerliche an der Gewalt darstellen.

 

Zu "Rülpsen und Furzen für einen Lacher aus dem Publikum": Ja, auch das kann Kunst sein. Ich fand den Furz in "Fanny und Alexander" von Ingmar Bergman komisch, obwohl der Film an sich ja keine Komödie ist.

Dann ist quasi ALLES Kunst und damit gleichzeitig auch NICHTS.

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Auch wenn ich nicht wüßte, wo die Grenze ziehen, so hat KUNST echt eine solche....

Schon allein der Umstand, dass du nicht weißt, wo genau die Grenze zu Kunst verläuft, zeigt doch, dass es eine solche Grenze nicht gibt - höchstens eine persönliche, aber keine allgemeingültige/objektive. Es ist jedem freigestellt, wo er seine persönliche Grenze zieht. Das, was ich daran höchstens kritisieren könnte, ist die Motivation, also wenn jemand die Grenze z.B. entlang der political correctness zieht. Da komm ich dann nicht umhin, zu sagen, dass derjenige einen wesentlichen Sinn und Zweck von Kunst nicht verstanden hat.

Wie ich grad schrieb: damit ist der Begriff Kunst obsolet. Dann gibt es keine, wenn ich alles als solche bezeichnen kann.

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Warum soll ein Furz nicht in der Kunst vorkommen? Weil es peinlich ist, wenn man beim Furzen erwischt wird? Hey, das ist doch ein herrliches Thema für die Kunst. Warum soll sich die Kunst nicht mit den Dingen beschäftigen, die uns im Alltag höchst peinlich sind?

Es ist eine Frage des Niveaus. *Kunst kommt von Können*, und etwas als Kunst zu bezeichnen, was jeder kann, führt den Begriff ad absordum.

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Wenn der Anspruch erhoben wird, Kunst zu sein, ist es Kunst. Mit Kunst ist es wie mit dem "zusammensein". Man ist zusammen, wenn man sagt, man sei zusammen. Kunst ist, wenn man sagt, es sei Kunst. Alles andere ist kleinbürgerliche Empörungspflege und furchtbar langweilig.

...und überhaupt sind Argumente dafür, NICHT alles Kunst nennen zu können, einfach nur blöd, doof... *ich will mich damit gar nicht befassen*, weißte, dann laß es doch einfach.

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Ich weiß nämlich, daß das bei meinem Geschmack ganz schnell passieren könnte, sobald es einen "gesellschaftlich akzeptierten" Kunstbegriff gäbe.

Ja? Erzähl... soweit ich weiß, gab es nicht mal in der DDR Kunstverbote, abgesehen von dem, was unter *Kunst ist Waffe* fiel, also Systemkritik.

 

Zensur von etwas, was keine Kunst ist, weil es zu niveaulos ist, gab es imho noch nirgendwo. Leider. Das Fernsehen lebt davon...<_<

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Warum soll ein Furz nicht in der Kunst vorkommen? Weil es peinlich ist, wenn man beim Furzen erwischt wird? Hey, das ist doch ein herrliches Thema für die Kunst. Warum soll sich die Kunst nicht mit den Dingen beschäftigen, die uns im Alltag höchst peinlich sind?

Es ist eine Frage des Niveaus. *Kunst kommt von Können*, und etwas als Kunst zu bezeichnen, was jeder kann, führt den Begriff ad absordum.

Nein, wenn es niemanden auf der Welt gibt, der etwas Gemachtes für Kunst hält, dann ist es auch keine. Kunst ist nichts, was man - wie jemand schon wieter oben bemerkt hatte - per Norm für alle festlegen kann. Genausowenig wie "gute" Musik. Oder ein "schönes" Foto.

Wenn jemand ein Pfund Butter in eine Ecke schmiert, finde ich das albern. Es gibt aber Idióten, die über den Sinn der Aktion sinnieren, für die ist es offensichtlich Kunst. Und dann gibt's noch Vollidioten, die bereits sind, 25.000 Euronen für das Fett auszugeben, schon ist's hochbezahlte Kunst. Wen juckt's?

bearbeitet von GermanHeretic
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Warum soll ein Furz nicht in der Kunst vorkommen? Weil es peinlich ist, wenn man beim Furzen erwischt wird? Hey, das ist doch ein herrliches Thema für die Kunst. Warum soll sich die Kunst nicht mit den Dingen beschäftigen, die uns im Alltag höchst peinlich sind?

Es ist eine Frage des Niveaus. *Kunst kommt von Können*, und etwas als Kunst zu bezeichnen, was jeder kann, führt den Begriff ad absordum.

Auch das ist ein beliebter Gemeinplatz von Leuten die keine Ahnung haben.

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Ich weiß nämlich, daß das bei meinem Geschmack ganz schnell passieren könnte, sobald es einen "gesellschaftlich akzeptierten" Kunstbegriff gäbe.

Ja? Erzähl... soweit ich weiß, gab es nicht mal in der DDR Kunstverbote, abgesehen von dem, was unter *Kunst ist Waffe* fiel, also Systemkritik.

 

Zensur von etwas, was keine Kunst ist, weil es zu niveaulos ist, gab es imho noch nirgendwo. Leider. Das Fernsehen lebt davon...<_<

Der Grund zur Zensur ist auch scheißegal. Nicht-arisch, bourgeois, gottlos, zu niveaulos, ...

Zensur ist immer falsch, egal ob wes Grundes.

bearbeitet von GermanHeretic
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