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Ordentliches Lehramt


Flo77

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Ja, ja, die Familien, die falsche Prioritäten setzen, den Glauben nicht genügend ernst nehmen und so die Priesterberufungen verhindern ..... Ich kenne zahlreiche Familien, bei denen Gott, Kirche, Glaube keineswegs "lästige Nebensache" ist, sondern einen zentralen Platz im (Familien)Leben einnimmt. Hauskreis, tägliche Gebetszeiten, Lektordienste, Kinder sind Ministranten, usw. Aber die Söhne ins Priesterseminar? Die Reaktionen gehen von "Nee, lieber nicht" bis "Auf gar keinen Fall!" Warum? Die Antwort findest Du in Meckys Posting.

 

Die Antwort wird wohl weniger in Meckys Posting zu finden sein sondern im Umgang mit manchen Priestern - und natürlich in der Einstellung der Gesellschaft im Allgemeinen. Jemand der heutzutage in unseren Landen Priester werden will, muss schon eine große charakterliche Stärke haben. Denn die negativen Bilder reichen vom "mafiösen Vatikanverein" bis zu "Missbrauchspriesterbruderschaft". Das Bild des Priesters ist- sicher auch durch Ärgernisse, die leider auch von seiten des Klerus kommen- in eine etwas dunkle Phase geraten. Früher hatte man vor Priestern Respekt- heute spucken manche vor einem Geistlichen aus, wenn jener sich in seiner "Uniform" noch zu zeigen wagt....vielleicht ist das auch ein Mitgrund, dass manche sich in der Öffentlichkeit nicht mehr in der priesterlichen Kleidung zeigen (wollen).

 

Was Priesterberufungen angeht habe ich den Eindruck, dass es in auch frommen Familien nicht nur heute "Haarsträuben" gibt, wenn einer der Söhne in der Familie vor hat, Priester zu werden. Das war angeblich auch in früheren Zeiten so - ich glaube der Vater eines Franz von Sales war ziemlich erbost, dass der Sohn Priester werden wollte.

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Und mit dem Priestermangel geht eine wachsende Sakramentenfremdheit einher.

Stimmt es, dass es Länder gab, in denen der katholische Glaube ohne Priester Jahrhunderte lebendig blieb?

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Die Klagen über den Priestermangel sind ja verständlich und in unseren Ländern vorhanden. Aber wenn wir ein Klima schaffen, wo keine Priesterberufungen gedeihen können, weil der Glaube von Kindheit an minimiert wird, weil Gott in der Familie und in den Herzen der Katholiken nicht den ersten Platz einnimmt- sondern eine manchmal "lästige Nebensache" ist- dann sind die Wurzeln der Problematik genau in jenem Glaubensschwund, der Glaubensversickerung zu suchen, die letzlich die Priester überflüssig macht- weil sie dann eh niemand haben, der ihre Dienste annimmt.

Was mir an Deinem Beitrag aus der Seele spricht ist, dass Du den Finger auf den entscheidenden Punkt legst - mitten in die Wunde hinein.

 

Die Konzepte der Neu-Evangelisierung und Neu-Sakramentalisierung und Neu-Organisierung und Neu-Vergemeindlichung müssen allesamt fehlschlagen, wenn sie nicht das zentrale Thema, nämlich den Glauben, aufgreifen.

 

Leider gibt es Tendenzen, die diese Erkenntnis verwischen. Da gibt es eine Verwechslungs-Tendenz.

Früher verwechselte man den Kirchbesuch mit dem Glauben.

Dann verwechselte man soziales Engagement (gelegentlich auch politisch-soziales Engagement) mit dem Glauben.

Man verwechselte moralische Lebensführung mit dem Glauben.

Man verwechselte Seelsorge (psychotherapeutischen oder sozialpädagogischen Zuschnitts) mit Glauben.

Man verwechselte pfarrgemeindliche Communio und die Oikumene in der Parochie mit Glauben.

 

Das sind alles keine schlechten Vehikel für den Glauben. Aber all diese Vehikel sind zum Ziel geworden. Und somit sind sie zur Gefahr geworden. Wenn nicht der Glaube selbst das Oberziel ist, sondern zur Dreingabe wird, das man eben noch an das "Eigentliche" (also an die Vehikel) dranpappt, dann wird Kirche immer sinnloser. Denn alles andere bekommt man auch anderswo - in Vereinen, Behörden, Büchern, Medien, in Kommunen und Institutionen. Die Mitte geht verloren - und damit auch die Zukunft und die Prosperität. Alles zerfleddert sich in verschiedene Einzelanliegen, in denen man zwar eine Menge toller Sachen erleben kann. Aber man sieht immer weniger, was das Ganze soll.

 

Bewahrung der Schöpfung ist super. Ein prima Anliegen auch für die Kirche. Aber da hole ich mir bei anderen Institutionen und Bewegungen mehr, als von der Kirche.

Soziale Gerechtigkeit ist ein wichtiges Anliegen. Schön, dass die Kirche es aufgreift. Aber da leisten andere Institutionen (Kommunen, Vereine, Interessenverbände) schlicht die bessere Arbeit.

Eheberatung ist super - da leisten auch kirchliche Stellen gute Arbeit. Aber für die Kompetenz dieser Beratung ist der Glaube oder die Kirchlichkeit nicht ausschlaggebend.

 

Wenn die Kirche aber unter all diesen ehrenwerten Anliegen den Glauben aus den Augen verliert - und zwar einen Glauben, zu dem nicht von außen moralisch ermahnt werden muss, sondern der als sprudelnde Quelle in den Leuten von innen heraus fließt - dann hat die Kirche ihren Wert verloren und wird durch Anderes (und oft: durch Besseres) ersetzt.

 

Wenn Leute sich zwar prima sozial, moralisch, gemeinschaftlich, therapeutisch und festefeiernd engagieren, dann ist das eine tolle Sache. Wenn aber dabei der Glaube durch all diese Anliegen nicht gefördert, sondern überdeckt und manchmal auch ersetzt wird, dann ist Matthei am Letzten. Und dann helfen auch keine Strukturreformen mehr. Der Glaube selbst muss das zentrale Anliegen sein. Und das muss man all den Einzelbereichen (Sozialbereich, moralischer Bereich ...) auch anmerken.

 

Der Satz: "Wo Kirche draufsteht, muss auch Kirche drin sein!" greift viel, viel zu kurz.

"Wo Kirche draufsteht, muss auch Glaube rausspringen, muss Gottesbegegnung auftauchen, müssen Gottvertrauen und Hingabe an Gott und den Glauben gestärkt werden."

bearbeitet von Mecky
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Die Antwort wird wohl weniger in Meckys Posting zu finden sein sondern im Umgang mit manchen Priestern

hallo Mariamante,

 

welche Antwort fandest Du im Umgang mit welchem Priester?

 

 

neugierig, wie immer,

 

Petrus.

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Der damalige Weihbischof in Krakau, Karol Woytila schrieb im Jahr des Herrn 1960 in "Liebe und Verantwortung":

 

„Sexuelle Schamhaftigkeit kann also nicht einfach mit der Verwendung von Kleidung gleichgesetzt werden, noch Schamlosigkeit mit dem Fehlen von Kleidung und totaler oder teilweiser Nacktheit des Leibes. (S. 258)

 

Die Nacktheit als solche ist nicht mit der Schamlosigkeit des Leibes gleichzusetzen. Die Unschamhaftigkeit ist nur dann präsent, wenn die Nacktheit eine negative Rolle im Hinblick auf den Wert der Person spielt, wenn es ihr Ziel ist, das Begehren des Fleisches zu wecken, als dessen Resultat die Person in die Position eines Objekts des Gebrauchs gebracht wird. (S. 280)

 

Der menschliche Leib ist nicht in sich selbst schamlos, noch sind es aus denselben Gründen die sinnlichen Reaktionen und die menschliche Sinnlichkeit im Allgemeinen. Die Schamlosigkeit ist (so wie das Schamgefühl und die Schamhaftigkeit) eine Funktion des Inneren einer Person und insbesondere des Willens, der allzu leicht die sinnliche Reaktion akzeptiert und eine andere Person – wegen des ‚Leibes und des Geschlechts‘ der Person – auf die Rolle eines Objekts des Gebrauchs reduziert. (S. 281)“

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Gast
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