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Rund um den WJT


Gabriele

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Weiß jemand, ob die genannten Katechesen im Internet zu finden sind?

Lieber Peter,

 

die offizielle Homepage des WJT hat auch eine Seite mit Links zu Dokumenten,

darunter auch die 1. Katechese zum WJT von Joachim Kardinal Meisner.

 

Liebe Grüße, Gabriele

Liebe Gabriele: Auch Dir herzlichen Dank und Vergelts Gott. Die Dokumente von Kard. Meisner habe ich mir in meine Sammlung herüber geholt. Vielleicht lassen sich auch die anderen Katechesen finden.

Liebe Grüße

Peter

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http://www.bistummainz.de/bm/dcms/sites/bi...ewsitem_id=3620

 

 

Neue Erfahrungen mit der Beichte bei den „Tagen der Begegnung“

Der Kontakt mit den 130 französischen Gästen bei den „Tagen der Begegnung“ sei für die ganze Pfarrei eine „wichtige Erfahrung“ gewesen, sagt Catta. Schon während einer Zeit der Anbetung in der Kirche habe der französische Pfarrer mit Beichtgesprächen begonnen. Die jungen Leute seien in keinster Weise bigott oder verklemmt gewesen, sondern hätten einfach konzentriert Anbetung gehalten „und haben sich dann mit großer Geduld in die Schlange gestellt und gebeichtet“. Der französische Pfarrer hat an diesem Abend von 18.00 Uhr bis Mitternacht ununterbrochen Beichte gehört. „Das ist für uns eine ganz neue Erfahrung gewesen“, sagt Catta.

 

Ähnliche Erfahrungen berichtet auch Pfarrer Becker von seinen ukrainischen Gästen, bei denen zwei Priester vor und nach der heiligen Messe das Sakrament gespendet haben. „Die Ukrainer haben sich einfach in den Altarraum gesetzt und gebeichtet. Da haben unsere Jugendliche große Augen gemacht. Ich finde daran sehr positiv, dass alle anderen sehen, dass da jemand beichtet. Das kann auf andere einladend wirken.“

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Aus der Katechese von Bischof Kamphaus, die ich durch Eure Hilfe im Intrernet fand, gefiel mir vor allem jener Abschnitt:

 

Jesus hat mit Wahrheit getauft, nicht mit Marmelade. Er war viel mehr als süß, viel mehr als ein Lieferant leicht konsumierbarer Tröstungen, viel mehr als ein Beschwichtiger und Kompromissmacher. Er ließ niemanden gleichgültig. Er wird verraten, wenn seine Lebenswahrheit nur mehr verwaltet, nicht mehr leidenschaftlich erlitten wird. Als Patron kirchlicher Wehleidigkeit ist er nicht zu gebrauchen.

 

Er sprach vom Salz, nicht vom Honig der Erde. Er hat die Leidenschaft nicht durch Gemütlichkeit ersetzt. Man stelle sich vor, Jesus habe sich einen Dackel, einen Schoßhund gehalten – undenkbar! Vorsichtig und sparsam mit sich selbst umzugehen war nicht seine Art. Er schonte sich nicht, er setzte sich aus. Er beanspruchte keine Privilegien und pochte nicht auf seinen Besitzstand. Er wollte nicht an anderen verdienen, er diente. Er hatte kaum Geld. Gott war ihm wichtiger als ein sattes Bankkonto. Wenn man heute hierzulande den Eindruck gewinnt, die Kirche bräche zusammen, weil ihr das Geld ausgeht — die Sorge hatte er nicht. Er gebot seinen Jüngern, auf ihrem Weg zu den Menschen nicht zu viel Sachen mitzunehmen. Weniger (an Sachen) kann mehr (an Wahrheit und Überzeugungskraft) sein.Die Macht der Mächtigen beeindruckte ihn nicht. Er brachte keine fremden Mittel ins Spiel, die anderen versagt sind. Es werden zwar wunderbare Taten von ihm erzählt, sie erweisen ihn als einen Heiler und Charismatiker. Aber kein Wunder dient der Demonstration seiner Überlegenheit, kein Wunder schützt ihn vor der Versuchung, kein Wunder erspart ihm die mühselige Arbeit, seine Botschaft zu vermitteln, kein Wunder bewahrt ihn vor der Katastrophe des gewaltsamen Todes.

 

 

http://www.bistumlimburg.de/media/download...8057baeaaff.pdf

bearbeitet von Mariamante
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Darf man sich auch mal über die Journaille aufregen?

 

Das "weltliche" Medien schon mal Probleme mit religiösen Begriffen haben ist ja nix Neues.

 

Aber wenn christliche Nachrichtendienste den Aron haKodesch (Thoraschrein) als Tabernakel bezeichnen oder inhaltlich unklare Begriffe wie "Papst-Ökumene" geschrieben werden verliert man doch wirklich die Lust.

bearbeitet von Flo77
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Sieht aus wie ein UFO :lol::)

bearbeitet von Erich
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Deutschland: Papstmesse beim WJT

 

 

 

Mit dem meistbesuchten Gottesdienst auf deutschem

Boden hat der Kölner Weltjugendtag (WJT) seinen Höhepunkt und

Abschluss erreicht. Papst Benedikt XVI. beklagte in seiner

Predigt vor rund einer Million Jugendlichen aus 197 Staaten auf

dem Marienfeld bei Köln «eine seltsame Gottesvergessenheit». Zu

dem Gottesdienst begrüßte der gastgebende Bischof, Kardinal

Joachim Meisner, auch rund 10.000 Geistliche, darunter viele

Kardinäle und Bischöfe. Nach der Messe bei neblig-trübem, aber

trockenem Wetter bestätigte das Kirchenoberhaupt unter großem

Beifall, dass der nächste Weltjugendtag 2008 in Sydney

stattfindet. Benedikt XVI. dankte auch allen, die zum Gelingen

des Weltjugentages beigetragen hätten.

Der Papst betonte in seiner in fünf Sprachen gehaltenen Predigt,

dass Religiöses zwar boome, aber Religion nicht selten «quasi ein

Produkt des Konsums» werde. Jeder wähle, was ihm gefalle. In

seiner Ansprache ging Benedikt XVI. besonders auf das Sakrament

der Eucharistie ein. In der Eucharistiefeier beginne ein Prozess

der Verwandlung, der allein die Welt wirklich erneuern könne.

Gewalt werde zur Liebe und Tod zu Leben. So habe der Tod nicht

«mehr das letzte Wort». Das sei «die Kernspaltung im Innersten

des Seins», die «innerste Explosion des Guten».

Der Papst unterstrich, wer Christus entdeckt habe, müsse auch

andere zu Christus bringen, so wie man auch eine große Freude

nicht für sich alleine behalten könne. Die Teilnahme an der

Eucharistie müsse Folgen für das tägliche Leben haben. Als

Beispiele nannte er die Fähigkeit des Vergebens, Sensibilität für

die Nöte anderer und den Einsatz für andere. Alte Menschen

dürften nicht ihrer Einsamkeit überlassen bleiben, an den

Leidenden dürfe nicht vorbeigegangen werden.

Bei dem Gottesdienst wurde die «Messe der Welt» von Thomas

Gabriel uraufgeführt. In dem Werk setzte der Seligenstädter

Komponist die fünf Gottesdienstteile mit den Kontinenten in

Verbindung. Es ertönte ein europäisches Kyrie, ein

südamerikanisches Gloria und ein indisches Credo. Das Sanctus

prägten afrikanische Trommelrhythmen, Didgeridoos erklangen beim

australischen Agnus Dei.

Samstagabend hatte der Papst mit rund 800.000 Pilgern ein

meditatives Abendgebet, eine Vigil, gefeiert. Dabei rief er die

Menge in einem Lichtermeer von Kerzen auf, sich wie die Weisen

aus dem Morgenland radikal Gott zuzuwenden. Das Kirchenoberhaupt

appellierte an die Pilger, sich keinen «privaten Jesus

zurechtzumachen», sondern dem biblischen und in der Kirche

lebendigen Jesus zu glauben. Benedikt XVI. räumte ein, dass die

Kirche Fehler gemacht habe und man Kritik an ihr üben können. Sie

sei ein «Netz von guten und schlechten Fischen». Doch sei sie

auch eine Familie mit Geschwistern auf der ganzen Welt, wie der

WJT spüren lasse.

Die meisten Jugendlichen hatten die Nacht von Samstag auf Sonntag

auf dem Marienfeld verbracht. Die Polizei bezeichnete die

Verhältnisse als sehr ruhig. Die Rettungsdienst-Zentrale beklagte

allerdings, dass die «euphorisierten jungen Menschen» nur schwer

zum Verlassen der Wege für Krankenwagen angehalten werden

konnten. Die 3.000 Rettungsdienst-Kräfte versorgten mehrere

hundert Pilger, die meist unter leichteren Beschwerden wie

Erschöpfung und oder kühlen Temperaturen gelitten hätten.

(kna)

 

 

 

Quelle: ( http://www.oecumene.radiovaticana.org/ted/...lo.asp?id=46242 )

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was ich sehr interessant finde der hl. vater hat bisher in allen öffentlichen messen die im deutschen oder intalienischen fernsehen zu sehen waren den römischen canon bei JPII habe ich das in all den jahren nur 1 mal erlebt nähmlich 1985 bei der Bischofsynode anläßlich des 20 jahrestages zur beendigung des II vatikanum

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Die Papstpredigt war, glaube ich, die am meisten besuchte Katechese auf dem WJT 2005. Dabei vergegenwärtigte Benedikt das, was er schon am Ende des Jubeljahres 2000 als "Das Erbe Abrahams" bezeichnete und was die Kirche durch alle Zeiten hindurch gelehrt hat.

 

Geistig kniete er nieder vor der "weißen Hostie" und erklärte das Geheimnis der Eucharistie als die Vergegenwärtigung der "Stunde" Jesu, in der die Liebe siegt: "Gott hat gesiegt, denn er ist die Liebe."

 

Im Anschluss an den heiligen Paulus fuhr Benedikt fort: "Das muß sich im Leben zeigen. Es muß sich zeigen in der Fähigkeit des Vergebens. Es muß sich zeigen in der Sensibilität für die Nöte des anderen. Es muß sich zeigen in der Bereitschaft zu teilen. Es muß sich zeigen im Einsatz für den Nächsten, den nahen wie den äußerlich fernen, der uns angeht. Heute gibt es Formen des Volontariats, Gestalten des gegenseitigen Dienens, die gerade unsere Gesellschaft dringend braucht. Wir dürfen zum Beispiel die alten Menschen nicht ihrer Einsamkeit überlassen, an den Leidenden nicht vorbeigehen."

 

Benedikt XVI. knüpfte mit seiner Spiritualität der Liebe an den Weltkatechismus an.

 

http://overkott.dyndns.org/wjt2005.htm

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was ich sehr interessant finde der hl. vater hat bisher in allen öffentlichen messen die im deutschen oder intalienischen fernsehen zu sehen waren den römischen canon

das wird für ihn sicher eine schöne Erinnerung an seine Jugendzeit sein.

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was ich sehr interessant finde der hl. vater hat bisher in allen öffentlichen messen die im deutschen oder intalienischen fernsehen zu sehen waren den römischen canon

Falls das jetzt nur noch so gefeiert werden würde, würde es die Mehrheit nicht einmal bewußt merken. Welche Unterschiede sollen denn daran so bemerkenswert sein?

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was ich sehr interessant finde der hl. vater  hat bisher in allen öffentlichen messen die im deutschen oder intalienischen fernsehen zu sehen waren den römischen canon

das wird für ihn sicher eine schöne Erinnerung an seine Jugendzeit sein.

Ob das so richtig ist? Die Jugendzeit von Papst Benedikt dürfte schon etwas länger zurückliegen.

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nun im Meßbuch steht eben der römische Canon als erstes hochgebet

es sollte eben der erste sein, seit erzbischof marini päpstlicher zeremonier ist wurde , so erzählte es mir einmal ein kardinal, wurde fast immer das 2 oder 3 verwendet weil es den geist des konzils am besten zeigt

ich denke es ist schon ein zeichen

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ach ja, tempora muntantur ...

 

als ich mal bei Ratzinger ministriert habe (ist schon länger her), war das Hochgebet II dran.

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War eigentlich jemand von euch live dabei? Ich habe nur vom Fernseher aus alles verfolgen können.

Vieleicht möchte mal jemand seine persönlichen Eindrücke schreiben? :lol:

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Ja, ich war dabei, war auch recht nah dran (habe jede Menge fotos und auch videos gemacht :lol:).

Also, mich hat diese zeitweise Gänsehautstimmung schon tief bewegt. Wir waren mit einer ganzen Gruppe heute mit 2 Bussen angereist.

Es hat einfach Spaß gemacht, die Predigt wurde auch bejubelt, und der Papst hat in meinen Augen sehr herzlich, wenn gleich zum Abschluss der Veranstaltung auch sehr bestimmt, zu allen gesprochen.

Ich fand, dass heute im Gegensatz zu dem Eröffnungsgottesdienst wieder mehr der Gottesdienst, und weniger der Event im Vordergrund stand.

Hat mir sehr gut gefallen! Und, für den Papst muss ich mal eine Lanze brechen. So viel ihm auch immer die dogmatische Sturheit und "Härte", so wenig ist davon jetzt noch zu spüren. Für mich ist er ein herzlicher Mann, der es schafft, auf seine (begründete und echte) Art und Weise die Menschen zu begeistern. Er ist einfach authentisch. Das mag ich so an ihm... Auch wenn einige theologische Ausarbeitungen in den mordernen Ohren hart klingen, das ist in meinen Augen nicht "primär Kirche". Was das ist haben heute ca. 1,1 Mio Menschen in Köln gesehen.

Die vielen Menschen auf dem Marienfeld haben mich auch beeindruckt. Das Chaos danach habe ich für mich mit Humor und ruhe genossen. Es hat einfach Spaß gemacht! Danke Menschen, danke Benedikt, danke Köln! Es war wunder, wunder, wunderschön!

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Meine Pilgerreise

 

 

Samstag der 20.8.2005. Kurz nach 9 Uhr am Heimatbahnhof bei Stuttgart): Ich stehe parat für die erste Pilgerreise meines Lebens . Ich besteige die SBahn, die mich nach Stuttgart bringt, bereits dort ist das Gleis ziemlich voll. Bin froh, eine Platzreservierung zu haben, aber es herrscht keine Überfüllung im Zug und die Reise (2 Std 10 Mins) ist sehr angenehm.

 

In Köln Deutz hält der Zug an, muß warten. Durchsage:"Wegen des Weltjugendtages ist der Kölner Hauptbahnhof überfüllt. ". Mit 15 Minuten Verspätung rollen wir im HBF ein, meine beiden Freundinnen warten draußen vor dem Bahnhof, da dieser gesperrt ist. Ein herzliches Willkommen mit den beiden .

 

Ich bin beeindruckt von der Athmosphäre: schon als ich zum Hauptportal auf den Domvorplatz hinaustrat, empfing mich eine Stimmung wie bei einem Festival: fahnenschwingende, singende Grüppchen junger Menschen, der Dom ragte majestätisch vor mir auf und...links von mir: das riesige Bild von Papst Benedikt, ich lief hin und war sozusagen in Rührung erstarrt. Ich muß geschaut haben wie ein Kind an Weihnachten, Freude überschwemmte mein Herz wie eine warme Flut und floß mir fast aus den Augen, als ich das Konterfei meines geliebten "Papa Bene" anschaute, der so einen lieben, gütigen Ausdruck im Gesicht hat. Nein, das ist nicht der "Panzerkardinal", er ist verklärt seit seiner Wahl zum Papst, hat ein Charisma, das uns alle in den Bann gezogen hat. Gleich um die Ecke hängt die riesige Fotocollage von Johannes Paul II aus hunderttausenden Fotos, die Menschen digital eingesendet haben (auch ich). Eine tolle Idee!

 

Nachdem wir die Athmosphäre etwas auf uns haben wirken lassen, gingen wir in den Dom und ich beschritt den Boden, den "VORGESTERN" Papa Bene entlang gegangen war !! Wir umrundeten den Dreikönigsschrein, es war recht voll aber kein Gedränge, auch hier Fahnen und Sprechchöre. Schmitze und ich gingen dann noch in eine Krypta, wo Jesus in Brotgestalt in der Monstranz zu sehen war - eine sehr berührende Stimmung dort, Schweigen, alle knieten und beteten IHN an, getreu dem Motto des WJT "Wir sind gekommen, um IHN anzubeten"...

 

Weiter durch die Einkaufsstraßen, immer wieder Sprechchöre, Gesänge und Tänze (ich kriege das WJT- Lied sowie dieses "BE-NEDETTO! *Clap clap*, *clapclapclap* nicht aus dem Kopf , Sprechchor mit Händeklatschen ) . Wir stöberten noch in diversen Souvenirläden, aber der Kram war fast ausnahmslos wirklich hässlich, sodaß ich nur einige Postkarten und einen Papa Bene Bildkalender kaufte.

 

Ich war bereits da leicht fußtot, meine Füße schmerzen leider ziemlich schnell (ideal natürlich für sowas...). Gegen 18 Uhr fuhren wir nach Pulheim zu meiner Bekannten in die Wohnung und übernachtete dort. Setzte mich vor den TV , damit ich die Vigil verfolgen konnte. Komisches Gefühl, die sind jetzt ca 200 m Luftlinie von mir entfernt und gucken denselben (rotgoldenen) Himmel an.

 

Der Sonntag auf dem WJT

************************************

 

Nach dem Frühstück brachte sie mich zum Pulheimer Bahnhof, wo bereits einige Shuttlebusse warteten (es war nicht voll, da wir früh dran waren, Abfahrt halb 8). Zwischen Kerpen und Frechen angekommen, hieß es nur "da lang" und ich verfiel in einen flotten walking- Schritt. Nach ca einer halben Stunde fragte ich ein paar Franziskanerschwestern: wie lange ist es denn eigentlich?? Die sagten, och , man sagte uns, so 5 KM! ...okay....dann lauf mal, Dio, sagte ich mir, Du willst schließlich zur Papstmesse!! Also flott weitermarschiert, und 1 Stunde später ging der Weg dann rechts runter durch ein Waldstück, eine große Rasenfläche begann. Von den Zelten und dem Papsthügel indes konnte man nur schemenhaft etwas am Horizont erkennen...also nochmal eine halbe Stunde flott weiter, stapf, stapf. Nicht auszudenken, wenn es geregnet hätte, man musste schon so gucken, wo man hintrat (wegen aufgeweichtem Boden), aber es ging. Endlich kam das Messegelände näher. Ich musste mal: wie, stehen Sie auch an für die Toilette? - Ja, die Schlange geht da hinten rum und dort drüben ist dann das Ende. Ich: zurück (20 Mins) zum Eingangsbereich des Feldes, dort muste ich "nur" 15 Mins warten. (Ich trank dann nichts mehr). Wieder zurück, inzwischen halb 10, keine Ausweiskontrolle, sodaß ich mir in aller Ruhe einen Platz aussuchen konnte. Ich durfte auf einer Isomatte eines puertoricanischen Priesters meine müden Glieder ausruhen und saß dort so 15 Minuten, bis es begann.

 

Es erscholl: "Lobet den Herren" von dem WJT- Chor herrlich gesungen und die Lautsprecherübertragungen waren erste Sahne, genau wie die Bildübertragung. Das Lied sangen sie in 4 Sprachen, die deutschen Strophen sang ich mit . Es war eine Athmosphäre wie ein religiöses Woodstock. Dann: das Papamobil ist auf dem Bildschirm zu sehen. Jubel. Papa Bene steigt aus, man kann auf der Leinwand verfolgen, wie er den Papsthügel emporschreitet. Die Menge ist aufgeregt, überall "BE-NEDETTO!! *klatschklatschklatsch*!"....er ist oben angekommen, er erhebt die Arme: JUBEL in der Menge, Fahnen werden geschwungen, alle brüllen und klatschen. Papa Bene beginnt den Gottesdienst im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes- eine knappe Million Menschen schlägt das Kreuzzeichen. Das "...und mit deinem Geiste" erschallt aus tausenden Kehlen.

 

Es folgen das Schuldbekenntnis, der WJT- Chor singt wunderschön Kyrie und Gloria, diesen Teil der Messe verbringen wir meist sitzend und andächtig. Ab den Lesungen stehe ich auf und wandere im Feld herum wie viele andere auch. Es ist sehr gemessen und ruhig, man spürt, daß jeder mit ganzem Herzen da vorn dabei ist und dennoch mit den Augen die Eindrücke aufnimmt. Ich komme recht nah an das Zelt heran (ca 100m ?) und habe die Leinwand direkt vor mir. Die Predigt berührte mich sehr, er sprach über Christus im Brot, über die Bedeutung des lebendigen Leibes für uns, welches wir teilen und von dem wir leben. Teile der Predigt sprach er in englisch und französisch, was sich wunderschön anhörte. Ich höre überhaupt gern seine Stimme.

 

Nach der Predigt beobachtete ich (um halb 12 herum), daß sich doch so einige auf den Weg nach draußen machten und beschloß, langsam aber sicher ihnen zu folgen. Die Lautsprecher waren noch bis mindestens 500 meter weit weg zu hören, sodaß in der Mitte des Rasenfeldes, knapp 10 Minuten vom Gelände selbst entfernt, das Hochgebet noch gut zu verstehen war. Als der Papst die Einsetzungsworte (die Worte, mit denen Jesus beim letzten Abendmahl die Eucharistie einsetzte , fielen die meisten von uns auf dem Rasen auf die Knie und verharrten in stiller Anbetung bei "Dies ist mein Leib...dies ist mein Blut". Den Rest des Hochgebetes (das erste röm. Hochgebet, das ich so liebe und das heute kaum mehr verwendet wird) hörten wir noch fast bis zum Schluß, bevor wir wieder in das Waldstück und dann auf die Bundesstraße einbogen.

 

So, nun hieß es, die 5 km wieder retourwalken. Ich dachte, das nimmt kein Ende und versuchte, den Schmerz zu ignorieren, indem ich neben 2 Jugendlichen herlief, die ein tragbares Radio dabeihatten, in dem die live- Übertragung der Messe zu hören war. Beim Schlußsegen des Papstes bekreuzigten wir uns alle 3, ich habe mich so sehr wohlgefühlt, so unbefangen mit meiner Spiritualität umgehen zu dürfen, mit Jugendlichen, Ordensschwestern, schwarzen und weißen und überhaupt verschiedenen Menschen aller Altersgruppen!Und weiter gins im Takt von BE-NEDETTO, klatschklatsch, klatschklatschklatsch...

 

Nachdem ich schon fast humpelnd beim Busparkplatz ankam, war noch kein Bus zu sehen. Welcher zum Dom führe? Keiner, nur in die Randgebiete, und dann mit der SBahn/Straßenbahn weiter.Aber das dauert noch. Ich dachte, Oh Gott. Beschloss, nach Frechen reinzulaufen, ein Busfahrer sagte, der Bahnhof ist da vorn, so 10 Minuten. Von wegen. Eine halbe Stunde später trabte ich dort an, es war inzwischen halb 2. Laufschrift am Straßenbahngleis: "Wegen des WJT ist der Schienenverkehr gesperrt." Ein Mitarbeiter erteilt Auskunft: erst muß der Papst abreisen, dann fahren Straßenbahnen. Wie lange es dauert? Keine Ahnung- bis die Polizei die Sperrungen aufgibt. Eine halbe Stunde? Eine Stunde? Taxi? Vergessen Sies- alles gesperrt, ganz Köln ist abgesperrt, Sie kommen hier nicht weg.

 

Das war so der Punkt, wo ich an meine Grenze kam- total erschöpft und nicht wissend, wie lange dauert die Sperrung, die Fahrtzeit von Frechen nach Köln HBF dauert ca eine Dreiviertelstunde, um 15 Uhr geht mein Zug und ich kann mit meinem Ticket keinen anderen benutzen (zu schweigen von der Platzreservierung). Es wurde 10 vor 2 und ich setzte mich in eine Straßenbahn, die sich inzwischen immer mehr füllte. Ja, die führe dann zum Neumarkt und von da U Bahn zum HBF..."WENN wir dann mal fahren". Mein Pfarrer smste in dem Moment: "Und? Wie wars?" Ich smste verzweifelt zurück, daß ich in Frechen feststecke und keine Ahnung habe, ob ich heute noch heimkomme! Schlichte Antwort: "Werft Eure Sorgen auf den Herrn". Ich schloß die Augen und flehte, bitte lass mich den Zug erreichen.

 

Zehn Minuten später fuhr die Straßenbahn ab, die einzige für die nächsten 2 Stunden, die Köln erreichen sollte!! Ich stieg um und war um 20 vor 3 am HBF!!! Ich steig aus und sagte laut: Gelobt sei Jesus Christus!! Sagt eine Nonne neben mir strahlend: In Ewigkeit Amen!!"

 

 

 

Ich stöberte noch in der Buchhandlung, kaufte mir was zu essen und zu trinken, dann lief pünktlich mein (fast leerer) ICE ein (die Pilgermassen kamen erst später), ich nahm Platz, zog die Schuhe aus, und dachte, mein Gott, DANKE.

 

Angenehme ruhige Fahrt und ich kam planmäßig (!) an, um 18:30 schloß ich die Wohnungstür auf, zog sie hinter mir zu und heulte erstmal ne Runde vor lauter....weißnichtwas...Ergriffenheit, ich kann es immernoch kaum glauben, daß ich DABEI WAR .

 

Link zu meinem Online Photoalbum mit allen Fotos:

 

Dios WJT Album

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Danke für Deinen Bericht, Dio.

 

Aber warum bist Du denn schon nach der Predigt weggegangen?

Weil ich sonst nicht mehr heimgekommen wäre. Ich brach um 12 Uhr auf und erreichte meinen Zug. Die um 13 Uhr aufbrachen brauchten für 3 km Fußweg neun Stunden und mussten teils im Freien übernachten. Hast du nicht gesehen was für ein Mega Chaos ausgebrochen ist? Ich bin echt ein Glückskind, daß ich es geschafft hab, die Wandlung auf der Rasenfläche war auch toll :lol: und ich hab gestern alles nochmal auf Video verfolgen können.

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Es war super auf dem WJT!!!! Ich bin noch ganz voll mit Eindrücken und muss jetzt erstmal wieder ein bisschen ruhig werden. Im Augenblick bin ich etwas sauer, weil ich gerade einen vollkommenen Verriss im Radio gehört habe. Wie kann dieser Mensch sagen, wir "hätten nur den Papst angebetet, und nicht Jesus. Zudem war festzustellen, dass zwischen vor, nach und zwischen den Gottesdiensten nichts los war."

Der war wohl auf einer anderen Veranstaltung. Aber ich berichte später mehr!!!!

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Die um 13 Uhr aufbrachen brauchten für 3 km Fußweg neun Stunden und mussten teils im Freien übernachten.

Also ich bin (frage Pegasos.....) um eins aufgebrochen, und lief dann die rund zehn!!!! Kilometer in etwas weniger als zwei Stunden nach Frechen. Ich bin super durchgekommen, trotz der mich umwogenden singenden und tanzenden und Gitarre spielenden Masse, war dann aber so müde von der durchfeierten Nacht, dass ich dort erstmal Pause machen musste. Pegasos und ihre Mami haben mich dann abgeholt, denn nochmal sechs Kilometer hätte ich nicht rechtzeitig geschafft und wir waren doch abends mit dem Clown in der Stadt! Aber die Horrormeldungen aus den Zeitungen und aus dem Fernsehen kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Wer gefroren hat ist selber schuld (ich habe unzählige Leute gesehen, die keine Schlafsäcke dabei hatten, obwohl das in der Anmeldung als notwendig beschrieben wurde), ebenso wer Hunger hatte (es gab mehr als reichlich) oder Durst....

Aber es war gigantös....

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Im Augenblick bin ich etwas sauer, weil ich gerade einen vollkommenen Verriss im Radio gehört habe. Wie kann dieser Mensch sagen, wir "hätten nur den Papst angebetet, und nicht Jesus. Zudem war festzustellen, dass zwischen vor, nach und zwischen den Gottesdiensten nichts los war."

Such Dir halt nen anderen Sender. :lol:

 

Oder berichte einfach selber, was Du erlebt hast.

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Also ich fand den Weltjugendtag auch sehr gut.

 

Vor allem in dort wo ich stand, waren hunderte von homosexuelle Christinnen, die fröhlich gefeiert und gelacht haben und gleichzeitig doch sehr kritisch allen Passanten den Reformstau in der katholischen Kirche erklärt haben.

 

So habe ich mit vielen Jugendlichen unterhalten, die mir eigentlich alle zugestimmt haben (nur auf einen einzigen bin ich getroffen, mit dem ich länger intensiv diskutiert habe).

 

Allesamt konnte ich aber doch merken, dass durch "die Bank" alle Jugendlichen bestimmte Haltungen der Lehrmeinung im Vatikan (Sexualmorallehre, Kondom, Homosexuelle Paare, Gemeinsames Abendmahl) nicht gut fanden und auf Reformen drängen.

 

Es war doch sehr deutlich allen anzumerken, dass man sich sehr über den Besuch des Papstes freute, aber gleichzeitig für Reformen eintrat.

 

Reformen würden der katholischen Kirche in bestimmten Fragen sehr viel helfen...

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Ich kann mich der Reihe der Begeisterten nur vorbehaltlos anschließen. Amfaszinierendsten fand ich die vielen ganz unterschidlichen Facetten, die man erleben konnte und die in den Medien nur schwer wiederzugebeen waren: eben nicht nur das bunte Treiben in der Kölner Innenstadt, sondern auch die Gespräche mit unseren argentinischen Gästen; nicht nur die gigantische Abschlussveranstaltung, sondern auch die ruhige und Freundschaftliche Atmosphäre im Franziskanischen Zentrum, wo über 200 Ordensleute aus allen Zweigen der Franziskanischen Familie nicht nur den Jugendlichen begegneten, sondern auch einander besser kennenlernten. Und natürlich das kath.de-Treffen, bei dem ich Gelegenheit hatte, viele nette Menschen kennenzulernen. Vielen Dank an die Veranstalter, vor allem an Pegasos und ihre Mutter!

 

Übrigens: den Papst habe ich zwar nicht gesehen (auf dem Marienfeld war ich zu weit weg, dafür aber Pelé! Er wollte unbedingt das franziskanische Zentrum besuchen, weil er als Kind eine Franziskanerschule besucht hat. Dort dürfte er Fussball spielen, obwohl das seiner Mutter gar nicht recht war! Logischer Schluss: ohne Franziskaner kein Fußballgenie :lol: ) Pelé hat tatsächlich eine enorme Ausstrahlung und hat auch eine kurze, klare und sehr ansprechende Rede gehlaten, in der er die Jugendlichen zur Übernahme von Verantwortung ("ich habe schon mit 15 Jahren in meinem Beruf gearbeitet") und zum Glauben an Gott aufgefordert hat.

 

Viele Grüße, Matthias

bearbeitet von Franziskaner
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