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Mundkommunion gerne - aber wie?


Flo77

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Ich finde es immer wieder spannend, wie man aus einer Religion in der der Skandal das schlimmste ist einen Wettbewerb gestalten kann "wie stoße ich meinen Mitmenschen auf die möglichst unverschämteste Weise vor den Kopf". :lol:

 

Sich die Heiligen zum Vorbild nehmen ist ja ein lobenswerter Vorsatz aber ich glaube niemand hier hat das Format eines hl. Franciscus oder einer hl. Katharina, das es rechtfertigen würde sich gegen seine Mitmenschen so unmöglich wie möglich zu benehmen.

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Würdest du einen öfnetlichen Protest z.B. gegen inquisitorische Maßnahmen als politische Maßnahme ansehen? Ich glaube nicht. Das ist sicher ein extremes Beispiel - aber es kann eben notwendig sein, kontrovers zu agieren und hier auch äußere Zeichen zu setzen. Gerade wo du doch so dafür bist, dass die Menschen ihrem Gewissen folgen - wenn jemand sich von seinem Gewissen her gedrängt fühlt, ein solches Zeichen zu setzen- muss das noch lange keine politische Agitation sein- sondern Ausdruck einer inneren Einstellung.

Lieber Mariamante,

 

nicht alles was hinkt ist ein Vergleich - was soll ich über inquisitorische Massnahmen nachdenken, wenn es um ein viel geringeres "Problem" geht.

 

Ich habe auch nichts gegen Mundkommunion und kann zur Not auch verstehen, wenn jemand die hl. Hostie von Priester bekommen will.

Unverständlich wird es für mich, wenn diese Menschen sich nicht vernünftig und dezent von vorneherein in die richtige Reihe zum Priester hin einordnen, sondern ihren Schwenk demonstrativ und auf dem "letzten Meter" vollziehen. Diesen "Superfrommen" ist es dann völlig gleichgültig, dass sie durch ihr Verhalten die Andacht ihrer Mitchristen erheblich beeinträchtigen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, eine solche "Demonstration" zu veranstalten, während mein Herz in Ehrfurcht und Andacht auf die hl. Eucharistie konzentriert ist.

 

In den meisten Fällen die ich kenne (und leider sind es einige), sind die die solches tun stockkonservative Wichtigtuer.

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Ja, aber es ist das falsche Zeichen gebend. Es ist lieblos gegenüber dem Kommunionhelfer, und es ist besserwisserisch gegenüber der Kirche etwas abzulehnen was zulässig ist.

Es kommt auf die Motivation an. Franziskus, Teresa von Avila, Don Bosco und andere haben durch ihr Verhalten andere brüskirert. Der hl. Franziskus soll sogar mit dem eigenen Vater gebrochen haben - weil er dem Vater im Himmel mehr gehorchen wollte. Das kann lieblos wirken - weil hier ein Mensch Gott mehr Ehre erweist als Mitmenschen- ja dem eigenen Vater. Da wir die Motive nicht immer sehen, würde ich mit einem solchen Urteil "lieblos, undbarmherzig, besserwisserisch" vorsichtig sein.

Und letzlich ist es politisch, weil es ein Zeichen setzt dafür dass der/diejenige zugelassenen Veränderungen ablehnend gegenübersteht.
Würdest du einen öfnetlichen Protest z.B. gegen inquisitorische Maßnahmen als politische Maßnahme ansehen? Ich glaube nicht. Das ist sicher ein extremes Beispiel - aber es kann eben notwendig sein, kontrovers zu agieren und hier auch äußere Zeichen zu setzen. Gerade wo du doch so dafür bist, dass die Menschen ihrem Gewissen folgen - wenn jemand sich von seinem Gewissen her gedrängt fühlt, ein solches Zeichen zu setzen- muss das noch lange keine politische Agitation sein- sondern Ausdruck einer inneren Einstellung.

da fällt mir nichts mehr ein...

 

wenn jemand sich auf sein gewissen beruft und aus liebe zu gott eine haltung der kirche kritisiert, ist er ein ketzer.

 

wenn jemand demonstriert, dass er "gott mehr liebt als den mitmenschen" und - natürlich ohne stolz und selbstgerechtigkeit - eine kirchliche praxis kritisiert, ist er ein heiliger.

 

und wer gerade wer ist, das entscheidet mariamante...

bearbeitet von ramhol
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Katholiken kann die Mundkommunion schon ein zentrales Anliegen sein, Andersgläubige haben damit vielleicht Probleme.

Natürlich kann einem die Mundkommunion ein wichtiges Anliegen sein - die eigene, bitteschön, nicht die der Mitkommunikanten. Dann sollte man sich aber, wie Wolfgang schreibt, in aller Dezenz darum kümmern und keine öffentliche Vorführung der eigenen Vorlieben daraus machen. Daß Bischof Dyba sogar - wie ich neulich auf einem in der Hedwigskathedrale ausliegenden Faltblatt lesen mußte - noch Botschaften aus dem Himmel (!) schickt, die Handkommunion wäre eine Sünde, geht wohl doch ein klein wenig zu weit.

 

Gruß

Renata :lol:

PS: Wer ist eigentlich Willbald Meyer und warum sendet Dyba ihm Botschaften? Wärs nicht logischer, sich damit an den Papst zu wenden?

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Ich kenne das Problem 'Mundkommunion + Kommunionsspender' aus reichlicher eigener Erfahrung und habe mich auch schon des öfteren gefragt, ob ich nicht einfach zu blöd dazu sei... Ich immer noch die einzige in allen sonntäglichen Messen, die das macht, mittlerweile hat sich jedoch das Publikum daran so gewöhnt, dass ich nicht mehr wie eine Beschränkte angesehen werde, und bei manchem Priester hat der entgeisterte Gesichtsausdruck ebenfalls nachgelassen, trotzdem hab ich mir oft genug überlegt, es wieder sein zu lassen. Irgendwie kommt mir trotz meiner eigenen Tollpatschigkeit immer noch vor, dass ich damit das Richtige tue, und das reicht mir.

Ein Kompliment an alle Durchhaltenden nebenbei!

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Ich habe auch nichts gegen Mundkommunion und kann zur Not auch verstehen, wenn jemand die hl. Hostie von Priester bekommen will.

Unverständlich wird es für mich, wenn diese Menschen sich nicht vernünftig und dezent von vorneherein in die richtige Reihe zum Priester hin einordnen, sondern ihren Schwenk demonstrativ und auf dem "letzten Meter" vollziehen. Diesen "Superfrommen" ist es dann völlig gleichgültig, dass sie durch ihr Verhalten die Andacht ihrer Mitchristen erheblich beeinträchtigen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, eine solche "Demonstration" zu veranstalten, während mein Herz in Ehrfurcht und Andacht auf die hl. Eucharistie konzentriert ist.

 

Lieber Wolfgang: Wenn jemand so provokant agiert, dass er wirklich die letzten Meter umschwenkt - kann ich Deinen Ärger schon verstehen. Ich habe so etwas Krasses (obgleich ich auch in verschiedenen Kirchen bin) in dieser Form nicht erlebt und hoffe, dass es sich nicht um eine "urban legend" handelt. :lol:

 

Was ich aber verstehen kann: Wenn man die Gepflogenheiten in einer Kirche nicht so gut kennt- und in der Kirche im rückwärtigen Teil sitzt- und dann erlebt, dass der Priester nur vorne austeilt - der Kommunionhelfer aber bis in die Mitte der Kirche geht und dort austeilt- dann kann es schon sein, dass man an dem Kommunionhelfer vorbei gehen muss, um zum Prieste zu gelangen. Und auch wenn das wie eine Provokation aussieht- würde ich das auf Grund der gegebenen Umstände nicht so sehen. Wenn man sich natürlich absichtlich nach rückwärts setzt (obwohl man solche Gepflogenheiten kennt) dann sehe ich das auch kritisch.

In den meisten Fällen die ich kenne (und leider sind es einige), sind die die solches tun stockkonservative Wichtigtuer.
Nun- ein so herbes Urteil klingt auf alle Fälle überzogen..aber ich kann deinen Ärger verstehen.
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Ich kenne das Problem 'Mundkommunion + Kommunionsspender' aus reichlicher eigener Erfahrung und habe mich auch schon des öfteren gefragt, ob ich nicht einfach zu blöd dazu sei... Ich immer noch die einzige in allen sonntäglichen Messen, die das macht, mittlerweile hat sich jedoch das Publikum daran so gewöhnt, dass ich nicht mehr wie eine Beschränkte angesehen werde, und bei manchem Priester hat der entgeisterte Gesichtsausdruck ebenfalls nachgelassen, trotzdem hab ich mir oft genug überlegt, es wieder sein zu lassen. Irgendwie kommt mir trotz meiner eigenen Tollpatschigkeit immer noch vor, dass ich damit das Richtige tue, und das reicht mir.

Ein Kompliment an alle Durchhaltenden nebenbei!

Liebe Chantal - herzlich Willkommen und Gottes Segen.

 

Mitunter müssen sich auch Christen im Bekenntnis üben und darin, gegen den Strom zu schwimmen. Und wenn jemand es als persönlich wichtig findet, sich vor seinem Herrgott in der Kommunion noch hinzuknien obwohl es sonst niemand mehr tut - dann kann dies durchaus auch eine Stärkung im Charakter sein. Ein Christ solle m.E. ohnehin nie mit dem Strom schwimmen, wie es gelegentlich tote Fische tun. (Natürlich soll es einem um Gottes Ehre, um Gottesfurcht (nicht Menschenfurcht) gehen - und nicht um eine "Widerstandsübung'" - das nur zur Klärung.

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Ich finde es immer wieder spannend, wie man aus einer Religion in der der Skandal das schlimmste ist einen Wettbewerb gestalten kann "wie stoße ich meinen Mitmenschen auf die möglichst unverschämteste Weise vor den Kopf".  :lol:

 

Nicht jeder, der Gott und Gottes Ehre wichtiger nimmt als menschliche Urteile und Verurteilungen ist deswegen ein skandalsüchtiger Wettbewerbsträger. Es gibt Menschen die zu den Verhaltensweisen ihrer Mitmenschen kontrovers sind. Es sind meist nicht viele - so wie ja auch nicht jeder ein Franz Jägerstätter sein kann.

 

Es verwundert mich auch gar nicht, dass solchen Menschen eher mit Unverständnis begegnet wird. Wenn sich auch manche Christen gerne "Toleranz" auf die Fahne schreiben: Wo es um "erzkonservative, verstockte" Typen geht, die sich vor ihrem Herrgott noch hin knien wollen - dort hört die Toleranz auf.

 

Sich die Heiligen zum Vorbild nehmen ist ja ein lobenswerter Vorsatz aber ich glaube niemand hier hat das Format eines hl. Franciscus oder einer hl. Katharina, das es rechtfertigen würde sich gegen seine Mitmenschen so unmöglich wie möglich zu benehmen.

Wenn z.B. ein eigenartiges Verhalten bereits genügt, um aus dem Kreis der "Heiligen" verbannt zu werden - dann sieht es mit der christlichen Liebe wirklich schlimm aus. So weit ich das Leben der Heiligen gelesen habe ist keiner dabei, der nicht Anstoß erregt hat. Von ihren lieben Zeitgenossen wurden sie meist als Irre oder als Verrückte angesehen. Und nicht nur gegen einen hl. Benedikt gab es von seiten der Mitbrüder einen Giftanschlag- auch einem hl. Johannes vom Kreuz z.B. wurde übel mitgespielt. Da wir als Christen nach dem Wort "Eure Heiligung, das ist der Wille Gottes" eigentlich alle zur Heiligkeit berufen sind - geht es m.E. nicht um ein bestimmtes Format das wir haben müssten (denn einen P.Pio oder einen Franziskus nachzuahmen und gleich wie jene zu ein sehe ich nicht als Heiligungweg sondern als unzureichende Nachahmung an) sondern darum den eigenen Weg zur Heiligung mit Hingabe zu gehen. Und es ist bedauerlich aber ich muss es doch wieder mal klar feststellen:

 

Wer es allen Menschen recht machen will, der gerät in die große Gefahr, Gott vor den Kopf zu stossen. Und die Menschenfurcht geht oft einher mit einem Mangel an Gottesfurcht. Opportunismus und das Bemühen, nur ja keinen Deut abzuweichen vom Mittelweg - nur ja keinen Anstoß zu erregen durch zu viel Frömmigkeit - durch ein "Anderssein" halte ich sowohl für die Charakterbildung als denkbar schlecht wie auch ungeeignet für jemand der Christus nachfolgen will auch dann, wenn Spott, Hohn und Häme auf ihn niederprasseln.

bearbeitet von Mariamante
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Mitunter müssen sich auch Christen im Bekenntnis üben und darin, gegen den Strom zu schwimmen. Und wenn jemand es als persönlich wichtig findet, sich vor seinem Herrgott in der Kommunion noch hinzuknien obwohl es sonst niemand mehr tut -  dann kann dies durchaus auch eine Stärkung im Charakter sein. Ein Christ solle m.E. ohnehin nie mit dem Strom schwimmen, wie es gelegentlich tote Fische tun. (Natürlich soll es einem um Gottes Ehre, um Gottesfurcht (nicht Menschenfurcht) gehen - und nicht um eine "Widerstandsübung'" - das nur zur Klärung.

Liebe Mariamante,

du hast völlig recht und genau das macht es nicht immer leicht.

Seit dem ersten Mal wo ich mich hingekniet und die Mundkommunion empfangen habe, merke ich, wie die Leute mich ansehen, als ob ich darum frommer als sie wäre (oder mich nur so präsentieren möchte). Wenn man etwas als einzige macht, muss man ebenfalls um Demut bitten, zumindest trifft das auf mich zu. Wenn man in solchen Dingen tief in sich selbst hineinhört, spürt man - so glaube ich - was man tun soll.

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Mitunter müssen sich auch Christen im Bekenntnis üben und darin, gegen den Strom zu schwimmen. Und wenn jemand es als persönlich wichtig findet, sich vor seinem Herrgott in der Kommunion noch hinzuknien obwohl es sonst niemand mehr tut -  dann kann dies durchaus auch eine Stärkung im Charakter sein. Ein Christ solle m.E. ohnehin nie mit dem Strom schwimmen, wie es gelegentlich tote Fische tun. (Natürlich soll es einem um Gottes Ehre, um Gottesfurcht (nicht Menschenfurcht) gehen - und nicht um eine "Widerstandsübung'" - das nur zur Klärung.

Liebe Mariamante,

du hast völlig recht und genau das macht es nicht immer leicht.

Seit dem ersten Mal wo ich mich hingekniet und die Mundkommunion empfangen habe, merke ich, wie die Leute mich ansehen, als ob ich darum frommer als sie wäre (oder mich nur so präsentieren möchte). Wenn man etwas als einzige macht, muss man ebenfalls um Demut bitten, zumindest trifft das auf mich zu. Wenn man in solchen Dingen tief in sich selbst hineinhört, spürt man - so glaube ich - was man tun soll.

Liebe Chantal!

Das kenne ich auch nur zu gut! Die Priester stehen vorne, womöglich auch noch auf einer Stufe erhöht und da soll ich mich hinknien und das als einzige in der Schlange? Da muß man mit aller Kraft (und evtl. mit Hilferufen zum Hl. Schutzengel :)) die Menschenfurcht überwinden und dem Herrn die Ehre erweisen, die uns als bestmöglich ins Herz gelegt ist.

 

:lol:

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..... Da muß man mit aller Kraft (und evtl. mit Hilferufen zum Hl. Schutzengel :lol:) die Menschenfurcht überwinden und dem Herrn die Ehre erweisen, die uns als bestmöglich ins Herz gelegt ist.....

Eine Ehrerbietung die jemand im Stehen natürlich unmöglich haben kann, zumal man offensichtlich stehend gegen etwas handelt , "was uns ins Herz gelegt ist."

 

Das ist genau die polarisierende Sicht der Dinge.... da gehöre ich lieber zu den "bösen Unehrerbietigen", die ihre Frömmigkeit nicht demonstrativ zur Schau tragen.

 

Schlag nach bei Mt. 6,5.

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Hi Peter,

 

es ist keine "urban legend", sondern meine eigene (wiederholte) Erfahrung in St. Eberhard in Stuttgart. Mein liebster "Freund" in der Wochentagsgemeinde ist dort ein älterer Herr in süddeutscher Tracht, der regelmäßig Bäumlein wechsel dich spielt. Ich kann mir also beim allerbesten Willen nicht vorstellen, dass er noch nicht mitbekommen hat, wie die Kommunionspendung dort läuft.

 

Du hast in einem deiner Postings den Priester als "Verwalter der Sakramente" bezeichnet. Sehr richtig, der Priester verwaltet in der Heiligen Messe, der er vorsteht, das Sakrament der Eucharistie. Wieso kann man dann nicht akzeptieren, dass er als Verwalter einen Teil der Kommunionspendung an bischöflich beauftragte Kommunionhelfer überträgt? Wie kann ich mich auf der einen Seite auf diese Verwaltung des Sakraments stützen (indem ich um alles in der Welt auf jeden Fall bei ihm die Kommunion empfangen möchte) und seine Verwaltungstätigkeit gleichzeitig ignorieren / bzw. sie grungheraus ablehnen (weil ich auf keinen Fall vom Kommunionhelfer empfangen möchte)? Geht das denn zusammen? Hier könntest du jetzt auf die geweihten Hände verweisen und darauf, dass ein Priester seine Verwaltungsaufgabe auch schlecht/falsch ausüben kann. Im heutigen Evangelium lesen wir aber von der Binde- und Lösegewalt, die mit der Weihe verbunden ist. Ich kann also nicht nur die "geweihten Hände" sehen, sondern auch auf die Entscheidungen des Priesters vertrauen, die er in der Vollmacht seines Amtes trifft.

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es ist keine "urban legend", sondern meine eigene (wiederholte) Erfahrung in St. Eberhard in Stuttgart. Mein liebster "Freund" in der Wochentagsgemeinde ist dort ein älterer Herr in süddeutscher Tracht, der regelmäßig Bäumlein wechsel dich spielt. Ich kann mir also beim allerbesten Willen nicht vorstellen, dass er noch nicht mitbekommen hat, wie die Kommunionspendung dort läuft.

Es gibt nicht wenige Mitchristen, die einer Laiisierung priesterlicher Funktionen und einer Säkularisierung der Liturgie zurückhaltend gegenüber stehen, selbst wenn sie vom Leiter der Liturgie ausgeht.

 

Für den Herrn ist die hl. Messe am Sonntag und im Alltag mehr als eine christlich-soziale Versammlung. Für ihn ist die Mundkommunion aus Priesterhand in erster Linie Ausdruck einer bestimmten Frömmigkeit und Spiritualität, kann aber auch als Zeichen des Protestes missverstanden werden.

 

Vielleicht leidet der Herr selbst unter dem Zwang zum Wechsel, den er wohl empfindet.

bearbeitet von overkott
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Es gibt nicht wenige Mitchristen, die einer Laiisierung priesterlicher Funktionen und einer Säkularisierung der Liturgie zurückhaltend gegenüber stehen, selbst wenn sie vom Leiter der Liturgie ausgeht.

 

Für den Herrn ist die hl. Messe am Sonntag und im Alltag mehr als eine christlich-soziale Versammlung. Für ihn ist die Mundkommunion aus Priesterhand in erster Linie Ausdruck einer bestimmten Frömmigkeit und Spiritualität, kann aber auch als Zeichen des Protestes missverstanden werden.

 

Vielleicht leidet der Herr selbst unter dem Zwang zum Wechsel, den er wohl empfindet.

Aber natürlich ist jede Auslegung, die einen Protest sieht, eine Fehlinterpretation :lol:

 

Sag mal, ich hab doch gar nirgendwo bestritten, dass die meisten Menschen, die Mundkommunion praktizieren, dies aus lauteren Motiven tun. Es ist aber genauso richtig, dass es immer wieder Zeitgenossen gibt, die sie als Demonstration ihrer kirchenpolitischen Auffassung missbrauchen.

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Liebe Mariamante,

du hast völlig recht und genau das macht es nicht immer leicht.

Seit dem ersten Mal wo ich mich hingekniet und die Mundkommunion empfangen habe, merke ich, wie die Leute mich ansehen, als ob ich darum frommer als sie wäre (oder mich nur so präsentieren möchte). Wenn man etwas als einzige macht, muss man ebenfalls um Demut bitten, zumindest trifft das auf mich zu. Wenn man in solchen Dingen tief in sich selbst hineinhört, spürt man - so glaube ich - was man tun soll.

 

Liebe Chantal!

An manchen Orten am Land war ich vor Jahren auch der einzige, der sich hinkniete. Durch das Abschaffen der Kniebänke ist das ja mitunter nicht so leicht. Aber ich habe in den letzten Jahren gesehen, dass sich einige Leute fanden, die das für sich auch wichtig fanden.

 

Dass wir um Demut und Liebe beten und ringen müssen ist für unser geistliches Leben sehr wichtig. Vor allem glaube ich dass es notwendig ist, sich für Gott in der Stille und im Gebet zu öffnen, damit wir für das feinfühlig und offen werden, was Gott uns sagen und zeigen will.

 

Gottes Segen und den Geist der Unterscheidung wünsche ich Dir und uns allen

herzlich Peter

bearbeitet von Mariamante
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es ist keine "urban legend", sondern meine eigene (wiederholte) Erfahrung in St. Eberhard in Stuttgart. Mein liebster "Freund" in der Wochentagsgemeinde ist dort ein älterer Herr in süddeutscher Tracht, der regelmäßig Bäumlein wechsel dich spielt. Ich kann mir also beim allerbesten Willen nicht vorstellen, dass er noch nicht mitbekommen hat, wie die Kommunionspendung dort läuft.

Wenn der von Dir erwähnte Mitbruder das wirklich aus Protest oder Provokation tut, könnte zuerst das Gebet- und dann eventuell ein Gespräch mit ihm das klären.

Du hast in einem deiner Postings den Priester als "Verwalter der Sakramente" bezeichnet. Sehr richtig, der Priester verwaltet in der Heiligen Messe, der er vorsteht, das Sakrament der Eucharistie. Wieso kann man dann nicht akzeptieren, dass er als Verwalter einen Teil der Kommunionspendung an bischöflich beauftragte Kommunionhelfer überträgt?

Als Katholik glaube ich dass der Priester in persona Christi handelt, und durch die Priesterweihe in besonderer Weise befugt und beauftragt ist "uns Christus" (auch sakramental) zu schenken. Da ich in den letzten Jahrzehnten sehe, dass das sakramentale Priestertum durch verschiedene Agitationen immer geringer geschätzt wird- finde ich es persönlich es wichtig und gut, dass die Würde und Weihe des Priesters hoch geschätzt wird. Dem auch dadurch Ausdruck zu geben, dass man die Kommunion nach Möglichkeit durch den Priester empfängt halte ich für einen Teil dieser Hochschätzung des kath. Priesters.

 

Was nun den Einsatz von Kommunionspendern betrifft: Nach den Instruktionen die ich gelesen habe, sind dafür bestimmte Voraussetzungen gegeben - wie z.B. dass sich auf Grund des ungeheuren Andranges der Gottesdienst sehr in die Länge ziehen würde. Wenn ich aber erlebe, dass z.B: bei einem Wochentagsgottesdienst mit 10 Leuten ein Kommunionhelfer eingesetzt wird, dann widerspricht das den Vorgaben aus Rom - und der Priester nimmt daher seine Gehorsam gegenüber den Vorgaben aus Rom nicht besonders ernst. Die meisten Gläubigen kennen die genaueren Anweisungen Roms eh nicht. Viele kümmern sich nicht darum. Als bewußter Katholik aber der sich doch ein wenig mehr Gedanken macht kann man leider nicht jeder Anordnung eines Priesters vertrauen- vor allem dort nicht, wo sie liturgischen Anordnungen durch Rom widerspricht.

 

Liebe Segensgrüße

Peter

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Also ich denke, dass Mundkommunion beides sein kann: Ein Ausdruck politischer Einstellung und/oder eine Form der Ehrerbietung gegenüber dem Sakrament.

so isses.

Un ich finde, man sollte das endlich auch mal beiderseitig respektieren.

 

Jeder darf sich mit seinem herrn vereinigen, wie ihm das am ehesten entspricht. Der eine so, der ander so.

 

Man muss doch nicht immer alles werten.

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Mir stößt in der bisherigen Diskussion die Formel "Gott mehr lieben als den Mitmenschen" auf. Da kann doch etwas nicht stimmen, wenn die Liebe zu Gott gegen die Liebe zum Mitmenschen geht.

 

Der Christ zeigt seine Liebe zu Gott gerade durch seine Liebe zum Mitmenschen.

 

Und die Liebe zum Mitmenschen zeigt sich zuallererst durch Respekt. Weiterhin: Vertrauen. Wohlwollen. Und so weiter, es geht immer tiefer.

 

Und das alles müssen alle untereinander aufbringen, der Kommunionempfänger ebenso wie der Spender und die Mitfeiernden.

 

Wo man sich nicht kennt, ist es schwieriger; umso mehr Feingefühl und Beobachtungsgabe ist gefragt. Darum würde ich doch immer schauen, wenn ich fremd bin, wie es die andern machen.

 

Und wenn ich dauerhaft Wert auf die Mundkommunion lege, warum nicht mal kurz mit dem Priester und seinen Kommunionhelfern sprechen, damit sie vorbereitet sind?

So handelt man aus Respekt, baut Vertrauen auf. Wenn dann in der Messe einer schief guckt, ist unser Wohlwollen (und das des Schiefguckenden) herausgefordert. Ich verhalte mich anders, da ist es doch nur natürlich, dass manche aus Neugier allein schon gucken. Das kann man doch mal aushalten.

 

Und der Typ, der immer demonstrativ ausschert: Wir nennen zwar keinen Namen, aber er ist schon beschrieben und identifizierbar geworden. Wieviel Wohlwollen können wir dem entgegenbringen? Ich spiel hier jetzt mal den Moralapostel, obwohl ich bestimmt nicht dementsprechend gehandelt hätte: Da ist doch in der frühesten Gemeinde eine Regel aufgestellt worden, wie man miteinander umgeht, wenn es was zu bereden gibt. Erst unter vier Augen, dann mit Zeugen, dann erst vor der ganzen Gemeinde. Hier sind wir gleich vor die ganze Gemeinde gegangen. Der arme Mann. Und vielleicht geht ja noch was ganz anderes in seinem Kopf herum, das uns sein Handeln nicht ganz so verwerflich aussehen ließe?

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..... Da muß man mit aller Kraft (und evtl. mit Hilferufen zum Hl. Schutzengel :)) die Menschenfurcht überwinden und dem Herrn die Ehre erweisen, die uns als bestmöglich ins Herz gelegt ist.....

Eine Ehrerbietung die jemand im Stehen natürlich unmöglich haben kann, zumal man offensichtlich stehend gegen etwas handelt , "was uns ins Herz gelegt ist."

 

Das ist genau die polarisierende Sicht der Dinge.... da gehöre ich lieber zu den "bösen Unehrerbietigen", die ihre Frömmigkeit nicht demonstrativ zur Schau tragen.

 

Schlag nach bei Mt. 6,5.

:lol: Willst Du mir damit sagen, daß ich ein Heuchler bin, der ich meine Frömmigkeit demonstrativ zur Schau trage?

bearbeitet von Accreda
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Franciscus non papa
Mir stößt in der bisherigen Diskussion die Formel "Gott mehr lieben als den Mitmenschen" auf. Da kann doch etwas nicht stimmen, wenn die Liebe zu Gott gegen die Liebe zum Mitmenschen geht.

 

Der Christ zeigt seine Liebe zu Gott gerade durch seine Liebe zum Mitmenschen.

 

Und die Liebe zum Mitmenschen zeigt sich zuallererst durch Respekt. Weiterhin: Vertrauen. Wohlwollen. Und so weiter, es geht immer tiefer.

 

Und das alles müssen alle untereinander aufbringen, der Kommunionempfänger ebenso wie der Spender und die Mitfeiernden.

 

Wo man sich nicht kennt, ist es schwieriger; umso mehr Feingefühl und Beobachtungsgabe ist gefragt. Darum würde ich doch immer schauen, wenn ich fremd bin, wie es die andern machen.

 

Und wenn ich dauerhaft Wert auf die Mundkommunion lege, warum nicht mal kurz mit dem Priester und seinen Kommunionhelfern sprechen, damit sie vorbereitet sind?

So handelt man aus Respekt, baut Vertrauen auf. Wenn dann in der Messe einer schief guckt, ist unser Wohlwollen (und das des Schiefguckenden) herausgefordert. Ich verhalte mich anders, da ist es doch nur natürlich, dass manche aus Neugier allein schon gucken. Das kann man doch mal aushalten.

 

Und der Typ, der immer demonstrativ ausschert: Wir nennen zwar keinen Namen, aber er ist schon beschrieben und identifizierbar geworden. Wieviel Wohlwollen können wir dem entgegenbringen? Ich spiel hier jetzt mal den Moralapostel, obwohl ich bestimmt nicht dementsprechend gehandelt hätte: Da ist doch in der frühesten Gemeinde eine Regel aufgestellt worden, wie man miteinander umgeht, wenn es was zu bereden gibt. Erst unter vier Augen, dann mit Zeugen, dann erst vor der ganzen Gemeinde. Hier sind wir gleich vor die ganze Gemeinde gegangen. Der arme Mann. Und vielleicht geht ja noch was ganz anderes in seinem Kopf herum, das uns sein Handeln nicht ganz so verwerflich aussehen ließe?

ein ganz hervorragender beitrag. respekt!

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