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Eucharistie und Mahlgemeinschaft


Werner001

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Die Formel für mich ist (für die Zulassung zur Eucharistie):

Glaube an den Empfang von Christi Leib und Blut bei der Kommunion (also Zwingli wäre mir nicht ausreichend)

Respektierung des katholischen Glaubens.

 

Wer den katholischen Glauben nicht respektiert, warum sollte der zur Kommunion gehen wollen? Bestenfalls aus Herdentrieb, aber das halte ich für eine schlechte Motivation. Und das ist der Punkt, an dem ich Aufklärung für angebracht halte. Aufklärung darüber, daß das jetzt nicht irgendein weiterer Ritus ist, wie das Aufstehen und Hinknieen jetzt also das nach Vornegehen und irgendetwas Bekommen.

 

Werner

Und ist der Glaube an etwas anderes, aber das Denken "Sollen die lieben katholischen Geschwister halt so glauben." für Dich der geforderte Respekt, vor allem auch bezüglich der zu glaubenden Punkte, die nicht primär auf das Vorhandensein von Fleisch und Blut Christi abstellen (Priestertum, Ekklesiologie)?

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Die Formel für mich ist (für die Zulassung zur Eucharistie):

Glaube an den Empfang von Christi Leib und Blut bei der Kommunion (also Zwingli wäre mir nicht ausreichend)

Respektierung des katholischen Glaubens.

 

Lieber Werner,

 

als mein Sohn 4,5 Jahre alt war und in einem Kindergottesdienst sagte er doch während der Wandlung ganz laut: Hockus Pockus Fidibus drei mal schwarzer Kater. Hatte er jetzt was von der Kommunion verstanden oder nicht?

 

Von mir hatte er das nicht, und heute ist der Küster in einer großen katholischen Kirche, Chorleiter und Organist.

Es ist alles viel pardoxer als wir denken.

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Die Formel für mich ist (für die Zulassung zur Eucharistie):

Glaube an den Empfang von Christi Leib und Blut bei der Kommunion (also Zwingli wäre mir nicht ausreichend)

Respektierung des katholischen Glaubens.

 

Wer den katholischen Glauben nicht respektiert, warum sollte der zur Kommunion gehen wollen? Bestenfalls aus Herdentrieb, aber das halte ich für eine schlechte Motivation. Und das ist der Punkt, an dem ich Aufklärung für angebracht halte. Aufklärung darüber, daß das jetzt nicht irgendein weiterer Ritus ist, wie das Aufstehen und Hinknieen jetzt also das nach Vornegehen und irgendetwas Bekommen.

 

Werner

Und ist der Glaube an etwas anderes, aber das Denken "Sollen die lieben katholischen Geschwister halt so glauben." für Dich der geforderte Respekt, vor allem auch bezüglich der zu glaubenden Punkte, die nicht primär auf das Vorhandensein von Fleisch und Blut Christi abstellen (Priestertum, Ekklesiologie)?

Machen wir es an einem konkreten Beispiel fest.

 

Ein richtiger Lutheraner glaubt, daß er tatsächlich Leib und Blut Christi empfängt bei der Kommunion, damit ist der erste Punkt meiner Forderung schon mal erfüllt.

 

Nun zum zweiten Punkt dem "Respekt": Wenn er tatsächlich glauben sollte, daß eine katholische Messe ein gotteslästerlicher Mummenschanz ist, dann gäbe es ja eigentlich keinen Grund, warum er zur Kommunion gehen sollte.

Er glaubt das also nicht, sondern glaubt, daß auch bei einer katholischen Messe es, genauso wie bei einer lutherischen Messe tatsächlich den Leib und das Blut Christi empfängt.

 

Was spricht dann gegen seine Teilnahme an der Kommunion?

 

Daß Lutheraner nicht glauben, daß ein geweihter Priester nötig ist?

Ich sage: Das macht doch nichts, denn in der Messe, von der wir sprechen, ist ein geweihter Priester der Zelebrant.

 

Daß der Lutheraner die ehe nicht als Sakrament ansieht?

Ich sage: Das hat nichts mit der Eucharistie zu tun

 

So könnte man jetzt alle möglichen Punkte aufzählen, aber am Ende würde ich den Lutheraner zur Kommunion zulassen.

 

Nun nimm mal einen Freikirchler, der der Meinung ist, die katholische Kirche ist die Hure Babylons und der eine Messe für ein abergläubisches Ritual hält.

 

Würde ich den auch zulassen? Nein, würde ich nicht, aber warum sollte so jemand überhaupt kommunizieren wollen?

 

Deswegen meine Forderung: Keine pauschale Einladung a la "kommt alle nach vorne und nehmt am Mahl teil" sondern eine Erklärung a la "Christus ist jetzt in der Gestalt von Brot und Wein bei uns, ER lädt uns ein seinen Leib und sein Blut in uns aufzunehmen, jeder der diese Einladung annehmen möchte und den Leib Christi empfangen möchte, darf jetzt nach vorne kommen."

 

Werner

 

PS: Anfang des letzten Jahrhunderts war es zum Misstand geworden, daß nur noch seltenst kommuniziert wurde, weil man durch alle möglichen Vorschriften glaubte, eigentlich nie richtig disponiert zu sein.

 

Vielleicht haben wir inzwischen den Misstand des genauen Gegenteils, bei dem das Kommunizieren zum bloßen Ritus geworden ist, der "halt dazugehört" wie das Händeschütteln beim Friedensgruss.... nur so ein Gedanke....

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Vielleicht haben wir inzwischen den Misstand des genauen Gegenteils, bei dem das Kommunizieren zum bloßen Ritus geworden ist, der "halt dazugehört" wie das Händeschütteln beim Friedensgruss.... nur so ein Gedanke....

 

Ja, Werner, darauf wollte ich auch schon hinweisen. Ich habe z.B. seit Jahrzehnten keinen Ministranten gesehen, der nicht die Kommunion empfing. Davon, was ich bei Schulgottesdiensten trotz vorheriger Belehrung und Ermahnung erlaubt habe, möchte ich lieber keine Einzelheiten erzählen. Aber es ist wie ein Herdentrieb (und selbstverständlicher als die Kollekte :ph34r: ).

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Davon, was ich bei Schulgottesdiensten trotz vorheriger Belehrung und Ermahnung erlaubt habe, möchte ich lieber keine Einzelheiten erzählen.
Erlaubt oder erlebt??? bearbeitet von Flo77
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Davon, was ich bei Schulgottesdiensten trotz vorheriger Belehrung und Ermahnung erlaubt habe, möchte ich lieber keine Einzelheiten erzählen.
Erlaubt oder erlebt???

 

Himmel, nein, erlebt natürlich! Ja, das kommt davon, wenn man gleichzeitig telefoniert und schreibt! :ph34r:

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Davon, was ich bei Schulgottesdiensten trotz vorheriger Belehrung und Ermahnung erlaubt habe, möchte ich lieber keine Einzelheiten erzählen.
Erlaubt oder erlebt???
Himmel, nein, erlebt natürlich! Ja, das kommt davon, wenn man gleichzeitig telefoniert und schreibt! :ph34r:
B)
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Wenn ich glaube, dass das was ich empfange Leib und Blut Christi ist, muß das doch genügen. Ich verstehe nicht wozu Du 2+3 brauchst. Das wirst Du vermutlich von einem, von seinem Glauben überzeugten Evangelischen Christen nicht erreichen, weil er damit wieder wesentliche Teile seines Glaubens aufgäbe.

 

Und damit landen wir wieder bei der Unterwerfung und/oder Rückkehr.

 

So eng, wie in der katholischen Theologie die Eucharistie mit der Ekklesiologie verbunden ist, kann das schwierig werden. Die Kirche glaubt eben nicht nur daran, dass das Brot und der Wein irgendwie Leib und Blut Christi sind, sondern ganz konkret durch die Hände des Priesters, in denen der Heilige Geist wirkt. Ebenso ist die Eucharistie das sichtbare Zeichen und Sakrament der Einheit des Empfangenden mit Christus und der Kirche. Hierzu ist aber ein (nicht zwingend römisches aber dennoch) katholisches Kirchenverständnis nicht ganz verkehrt. Deswegen sollte man Dinge wie eine sakramentale Weihe und die apostolische Sukzession nicht aus tiefstem Herzen ablehnen, denke ich.

Das haben Werner und ich schon mit "respektieren" zu umreissen versucht.

Man kann sehr wohl respektieren, was man selbst ablehnt. Ist Dir das neu?

Nein ist es nicht, ich habe es aber auch nicht behauptet.

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Warum sollte denn jemadn, der einen entgegenstehenden Glauben hat, überhaupt kommunizieren wollen?

Wir haben deine Fragen doch schon längst geklärt, bitte lies mal in Ruhe die Postings durch.

Werner

Lieber Werner,

ich habe den Thread gelesen. Aber genau diese Frage stelle ich mir auch immer: warum um alles in der Welt wollen die Leute beim anderen kommunizieren? In der Regel gibt es in unserem Land, das von dieser seltsamen Sucht gekennzeichnet ist, keine solche Notlage, in der man wenigstens den Wunsch verstehen könnte. Niemand, der noch aus dem Haus kommt, wohnt hier unerreichbar weit von einer Kirche seiner eigenen Glaubensrichtung entfernt, und kann also sehr wohl seine eigenen Sakramente empfangen (wenn es in dieser Glaubensrichtung solche überhaupt gibt). Also: Warum in aller Welt?

Ist es wirklich so schwer zu verstehen, dass z.B konfessionsverschiedene Eheleute, die die Lösung gefunden haben, dass man einmal in diesen und einmal in jenen Gottesdienst geht, auch miteinander kommunizieren wollen. Wenn das nicht einleuchtet tue ich mir schwer zu erläutern was Gemeinschaft in einer Ehe eben auch meinen muss.

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Ist es wirklich so schwer zu verstehen, dass z.B konfessionsverschiedene Eheleute, die die Lösung gefunden haben, dass man einmal in diesen und einmal in jenen Gottesdienst geht, auch miteinander kommunizieren wollen. Wenn das nicht einleuchtet tue ich mir schwer zu erläutern was Gemeinschaft in einer Ehe eben auch meinen muss.

 

Wenn Gemeinschaft in einer Ehe gemeinsame religiöse Riten bedeutet, müsste es dann nicht auch gemeinsame Religion bedeuten?

Wenn Gemeinschaft in einer Ehe gemeinsame konfessionelle Riten bedeutet, müsste es dann nicht auch gemeinsame Konfession bedeuten?

 

Das meine ich jetzt wirklich als offene Fragen, über die ich gerade nachdenke. Ist das, was sie sich hier wünschen nicht vielleicht eher Agape als Eucharistie? Bei der Eucharistie ist es doch egal (wirklich egal), mit wem ich sie gemeinsam empfange, weil man ja durch die Eucharistie miteinander verbunden ist und nicht räumlich und zeitlich. In der Eucharistie sind die Partner ja auch verbunden, wenn sie in jeweils anderen Kirchen den Leib des Herrn empfangen.

 

Daher bleibt mein Wunsch für die Kirche die wiederentdeckung des Antidoron, des gesegneten Brotes, dass als Wegzehrung und Gemeinschaftsmahl gereicht wird.

 

Gruß

 

Stefan

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Ist es wirklich so schwer zu verstehen, dass z.B konfessionsverschiedene Eheleute, die die Lösung gefunden haben, dass man einmal in diesen und einmal in jenen Gottesdienst geht, auch miteinander kommunizieren wollen. Wenn das nicht einleuchtet tue ich mir schwer zu erläutern was Gemeinschaft in einer Ehe eben auch meinen muss.

 

Doch - natürlich ist zu verstehen, daß die Trennung schmerzlich ist (übrigens nicht nur für Eheleute, aber für die natürlich besonders).

 

Allerdings hilft es nicht, eine Gemeinschaft vorzugaukeln, die es (noch) nicht gibt. Wenn die Eheleute das katholische Eucharistieverständnis teilen, können sie ja bereits jetzt beide kommunizieren. Wenn nicht, wird die in diesem Punkt nicht bestehende Gemeinschaft nicht dadurch hergestellt, daß die ja nach wie vor bestehenden Unterschiede ignoriert werden.

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Ist es wirklich so schwer zu verstehen, dass z.B konfessionsverschiedene Eheleute, die die Lösung gefunden haben, dass man einmal in diesen und einmal in jenen Gottesdienst geht, auch miteinander kommunizieren wollen. Wenn das nicht einleuchtet tue ich mir schwer zu erläutern was Gemeinschaft in einer Ehe eben auch meinen muss.

 

Doch - natürlich ist zu verstehen, daß die Trennung schmerzlich ist (übrigens nicht nur für Eheleute, aber für die natürlich besonders).

 

Allerdings hilft es nicht, eine Gemeinschaft vorzugaukeln, die es (noch) nicht gibt. Wenn die Eheleute das katholische Eucharistieverständnis teilen, können sie ja bereits jetzt beide kommunizieren. Wenn nicht, wird die in diesem Punkt nicht bestehende Gemeinschaft nicht dadurch hergestellt, daß die ja nach wie vor bestehenden Unterschiede ignoriert werden.

Ich frage nochmals, vielleicht kannst Du es mir beantworten:

 

In Österreich glaubt, soweit ich es überblicke, die evangelische Kirche AB daran dass beim Abendmahl Christi Leib und Blut empfangen wird.

 

Gleiches glauben wir Katholiken.

 

Wo ist also das Problem beim Empfang des Abendmahles bei den jeweils anderen Glaubensgeschwistern.

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In Österreich glaubt, soweit ich es überblicke, die evangelische Kirche AB daran dass beim Abendmahl Christi Leib und Blut empfangen wird.

 

Gleiches glauben wir Katholiken.

 

Wo ist also das Problem beim Empfang des Abendmahles bei den jeweils anderen Glaubensgeschwistern.

 

Soll ich jetzt alles das, wasich heute morgen unter Missachtung meiner beruflichen Pflichten zur Eucharistie als Grundlage der Kirche geschrieben habe, wiederholen?

 

Es bleibt eine Verkürzung des Sakramentes, die Kommunion auf die Communio mit Christus zu reduzieren und die Communio mit der Kirche - dem mystischen Leib Christi - auf die Seite zu stellen. Das geht nicht auf. Es gibt keine Eiucharistie ohne Kirche - und keine Kirche ohne Eucharistie.

 

(Nebenbei bemerkt fände ich es sensationell, wenn eine evangelische Kirche ein einheitliches Abendmahlsverständnis hätte. In unserer evangelischen Partnergemeinde am Ort gibt es vier ordinierte Pastöre/-innen - und die haben genau vier unterschiedliche Abendmahlsverständnisse, auch wenn die die natürlichgegenseitig anerkennen. Das reicht von Erinnerungsmahl bis lutherischer quasi-Realpräsenz.)

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In Österreich glaubt, soweit ich es überblicke, die evangelische Kirche AB daran dass beim Abendmahl Christi Leib und Blut empfangen wird.

 

Gleiches glauben wir Katholiken.

 

Wo ist also das Problem beim Empfang des Abendmahles bei den jeweils anderen Glaubensgeschwistern.

 

................

 

Es bleibt eine Verkürzung des Sakramentes, die Kommunion auf die Communio mit Christus zu reduzieren und die Communio mit der Kirche - dem mystischen Leib Christi - auf die Seite zu stellen. Das geht nicht auf. Es gibt keine Eiucharistie ohne Kirche - und keine Kirche ohne Eucharistie.

 

Und das hältst Du für ausreichend einem Ehepaar zu verweigern miteinander die Kommunion zu empfangen und erwartest Dir dafür von solchen Menschen auch Verständnis? Für mich symbolisiert sich gerade in geglückten gemischtkofessionellen Ehen die Einheit der Kirchen in hervorragender Weise.

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PS: Anfang des letzten Jahrhunderts war es zum Misstand geworden, daß nur noch seltenst kommuniziert wurde, weil man durch alle möglichen Vorschriften glaubte, eigentlich nie richtig disponiert zu sein.

 

Vielleicht haben wir inzwischen den Misstand des genauen Gegenteils, bei dem das Kommunizieren zum bloßen Ritus geworden ist, der "halt dazugehört" wie das Händeschütteln beim Friedensgruss.... nur so ein Gedanke....

 

Ein sehr richtiger Gedanke. Auch auf katholischer Seite sollten wir die Kostbarkeit dieses Sakramentes wiederentdecken.

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Und das hältst Du für ausreichend einem Ehepaar zu verweigern miteinander die Kommunion zu empfangen und erwartest Dir dafür von solchen Menschen auch Verständnis?

 

Von Verweigern kann nicht die Rede sein, wenn ich es ablehne, eine Gemeinschaft zu spielen, die es nicht gibt. Ich weise den so implizierten Vorwurf deshalb zurück.

 

Für mich symbolisiert sich gerade in geglückten gemischtkofessionellen Ehen die Einheit der Kirchen in hervorragender Weise.

 

Nein - denn auch in dieser Ehe gibt es diese Einheit ja nicht. Das spricht nicht gegen einen Symbolcharakter, aber dahingehend, daß die gemischtkonfessionelle Ehe tatsächlich ein Zeichen dafür sein kann, daß man mit auch mit unterschiedlichem Eucharistieverständnis in Christus verbunden ist und darauf vertrauen darf, daß Er zusammenführt, was zusammengehört. So ähnlich drückt es ja Dominus Jesus auch aus: daß die verschiedenen Konfessionen in Christus ihr gemeinsames Ziel haben und in Ihm zusammenkommen.

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genau vier unterschiedliche Abendmahlsverständnisse:

- Erinnerungsmahl

- lutherische quasi-Realpräsenz

und wie definieren die beiden anderen ihr Abendmahlsverständnis?

 

(Entschuldige das Zerpflücken Deines postings - ist nur der Übersichtlichkeit halber und hoffentlich nicht sinnentstellend.)

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Hallo,

 

wenn ich mich kurz zu Wort melden darf. Vielleicht ist es interessant für euch hier im Vortrag der kath. Theologin Krimmer nachzulesen, im Abschnitt 5a "Anmerkungen zur Abendmahlslehre" sind sehr gut die Unterschiede im katholischen und lutherischen Abendmahlsverständnis und deren Entwicklung bis heute aufgezeigt (übrigens erklärt sie auch sehr gut was wirklich der Grund für Luthers Kritik an der damaligen kath. Messe war).

 

http://ourworld.compuserve.com/Homepages/A...nd/Luthoeku.htm

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Machen wir es an einem konkreten Beispiel fest.

 

Ein richtiger Lutheraner glaubt, daß er tatsächlich Leib und Blut Christi empfängt bei der Kommunion, damit ist der erste Punkt meiner Forderung schon mal erfüllt.

 

Nun zum zweiten Punkt dem "Respekt": Wenn er tatsächlich glauben sollte, daß eine katholische Messe ein gotteslästerlicher Mummenschanz ist, dann gäbe es ja eigentlich keinen Grund, warum er zur Kommunion gehen sollte.

Er glaubt das also nicht, sondern glaubt, daß auch bei einer katholischen Messe es, genauso wie bei einer lutherischen Messe tatsächlich den Leib und das Blut Christi empfängt.

 

Was spricht dann gegen seine Teilnahme an der Kommunion?

 

Daß Lutheraner nicht glauben, daß ein geweihter Priester nötig ist?

Ich sage: Das macht doch nichts, denn in der Messe, von der wir sprechen, ist ein geweihter Priester der Zelebrant.

 

Daß der Lutheraner die ehe nicht als Sakrament ansieht?

Ich sage: Das hat nichts mit der Eucharistie zu tun

 

So könnte man jetzt alle möglichen Punkte aufzählen, aber am Ende würde ich den Lutheraner zur Kommunion zulassen.

 

Nun nimm mal einen Freikirchler, der der Meinung ist, die katholische Kirche ist die Hure Babylons und der eine Messe für ein abergläubisches Ritual hält.

 

Würde ich den auch zulassen? Nein, würde ich nicht, aber warum sollte so jemand überhaupt kommunizieren wollen?

 

Deswegen meine Forderung: Keine pauschale Einladung a la "kommt alle nach vorne und nehmt am Mahl teil" sondern eine Erklärung a la "Christus ist jetzt in der Gestalt von Brot und Wein bei uns, ER lädt uns ein seinen Leib und sein Blut in uns aufzunehmen, jeder der diese Einladung annehmen möchte und den Leib Christi empfangen möchte, darf jetzt nach vorne kommen."

 

Werner

 

PS: Anfang des letzten Jahrhunderts war es zum Misstand geworden, daß nur noch seltenst kommuniziert wurde, weil man durch alle möglichen Vorschriften glaubte, eigentlich nie richtig disponiert zu sein.

 

Vielleicht haben wir inzwischen den Misstand des genauen Gegenteils, bei dem das Kommunizieren zum bloßen Ritus geworden ist, der "halt dazugehört" wie das Händeschütteln beim Friedensgruss.... nur so ein Gedanke....

 

Was ist dann aber mit dem Einheitsgedanken, der in der Eucharistie ausgedrückt werden soll? Wenn ich Deine Sicht richtig verstehe, dann isolierst Du den Glauben an den tatsächlichen Empfang des Fleisches und Blutes Christi vom Vorhandensein und dem Ausdrücken der Einheit innerhalb der empfangenden Gemeinde. Ist das so richtig herausgearbeitet?

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PS: Anfang des letzten Jahrhunderts war es zum Misstand geworden, daß nur noch seltenst kommuniziert wurde, weil man durch alle möglichen Vorschriften glaubte, eigentlich nie richtig disponiert zu sein.

 

Vielleicht haben wir inzwischen den Misstand des genauen Gegenteils, bei dem das Kommunizieren zum bloßen Ritus geworden ist, der "halt dazugehört" wie das Händeschütteln beim Friedensgruss.... nur so ein Gedanke....

 

Vollkommen richtig.

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Warum sollte denn jemadn, der einen entgegenstehenden Glauben hat, überhaupt kommunizieren wollen?

Wir haben deine Fragen doch schon längst geklärt, bitte lies mal in Ruhe die Postings durch.

Werner

Lieber Werner,

ich habe den Thread gelesen. Aber genau diese Frage stelle ich mir auch immer: warum um alles in der Welt wollen die Leute beim anderen kommunizieren? In der Regel gibt es in unserem Land, das von dieser seltsamen Sucht gekennzeichnet ist, keine solche Notlage, in der man wenigstens den Wunsch verstehen könnte. Niemand, der noch aus dem Haus kommt, wohnt hier unerreichbar weit von einer Kirche seiner eigenen Glaubensrichtung entfernt, und kann also sehr wohl seine eigenen Sakramente empfangen (wenn es in dieser Glaubensrichtung solche überhaupt gibt). Also: Warum in aller Welt?

Ist es wirklich so schwer zu verstehen, dass z.B konfessionsverschiedene Eheleute, die die Lösung gefunden haben, dass man einmal in diesen und einmal in jenen Gottesdienst geht, auch miteinander kommunizieren wollen. Wenn das nicht einleuchtet tue ich mir schwer zu erläutern was Gemeinschaft in einer Ehe eben auch meinen muss.

Ja, ist es. Der Empfang des allerheiligsten Altarsakramentes ist ein höchstpersönlicher Akt und kein Gemeinschaftssakrament wie die Ehe, wo man den anderen unbedingt braucht. Leuchtet Dir das nicht ein? Es sollte einfach genug sein. Und wenn das Ehepaar die hl. Messe und den jeweiligen anderen Gottesdienst abwechselnd besucht, sollte sich wohl auch kein Sakramentennotstand einstellen. Wo genau liegt Dein Problem (abgesehen von der kirchlichen Lehre an sich)?

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(Nebenbei bemerkt fände ich es sensationell, wenn eine evangelische Kirche ein einheitliches Abendmahlsverständnis hätte. In unserer evangelischen Partnergemeinde am Ort gibt es vier ordinierte Pastöre/-innen - und die haben genau vier unterschiedliche Abendmahlsverständnisse, auch wenn die die natürlichgegenseitig anerkennen. Das reicht von Erinnerungsmahl bis lutherischer quasi-Realpräsenz.)

 

*Nicht daß man sowas nicht immer wieder erlebte. Und da schleudere mir noch mal jemand irgendeine linke gutmeinende Beleidigung entgegen, wenn ich manchmal an dieser Truppe ein wenig irre werde.*

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Und das hältst Du für ausreichend einem Ehepaar zu verweigern miteinander die Kommunion zu empfangen und erwartest Dir dafür von solchen Menschen auch Verständnis? Für mich symbolisiert sich gerade in geglückten gemischtkofessionellen Ehen die Einheit der Kirchen in hervorragender Weise.

 

Ist Deine Sicht der Natur der Kirche demnach hauptsächlich soziologisch?

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Was ist dann aber mit dem Einheitsgedanken, der in der Eucharistie ausgedrückt werden soll? Wenn ich Deine Sicht richtig verstehe, dann isolierst Du den Glauben an den tatsächlichen Empfang des Fleisches und Blutes Christi vom Vorhandensein und dem Ausdrücken der Einheit innerhalb der empfangenden Gemeinde. Ist das so richtig herausgearbeitet?

Nein. Ich sehe lediglich den Grad dessen, der einheitlich geglaubt werden muß als Voraussetzung zur Zulassung, etwas weniger streng als du.

 

Werner

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Und das hältst Du für ausreichend einem Ehepaar zu verweigern miteinander die Kommunion zu empfangen und erwartest Dir dafür von solchen Menschen auch Verständnis? Für mich symbolisiert sich gerade in geglückten gemischtkofessionellen Ehen die Einheit der Kirchen in hervorragender Weise.

 

Ist Deine Sicht der Natur der Kirche demnach hauptsächlich soziologisch?

 

Was soll diese Frage. Siehst Du die Ehe hauptsächlich soziologisch?

 

Ich sehe die Ehe als die umfassende Gemeinschaft zweier Menschen schlechthin, die auch den Segen Gottes genießt. Und da kann sich schon ein Stück ökumenischer Vorbildwirkung entfalten, wenn man will.

Ich habe das Problem nicht, da meine Frau und ich katholisch sind. Ich kann daher aber sagen, dass der gemeinsame Sakramentenempfang für uns eine starke zusätzliche verbindende Kraft hat.

Warum er das für konfessionsverschiedene Eheleute nicht sein kann und darf, will mir nicht einleuchten.

Die Kommunion ist kein einsames Sakrament.

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