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Bischöfe 2010


Flo77

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Geheimsekretär ist eine in manchen diözesen übliche bezeichnung für den privat sekretär
hmm .. was ist dann ein Privatsekretär? darf der dann nur Privates sekretären(?)
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Geheimsekretär ist eine in manchen diözesen übliche bezeichnung für den privat sekretär
hmm .. was ist dann ein Privatsekretär? darf der dann nur Privates sekretären(?)

 

Hier soll er "Bischofsdackel" heißen. Grüße, KAM

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Speyer vakant seit 10.02.2007.

Köln unverändert.

Limburg vakant 02.02.2007.

Münster unverändert.

Görlitz hat +Konrad seit 24.04.2007.

München-Freising unverändert.

Passau unverändert.

bearbeitet von Flo77
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Wenn man sieht, wie schnell ein Papst neu gewählt wird (spätestens am 20. Tag nach Eintritt der Sedisvakanz muss das Konklave beginnen!), während es auf der anderen Seite nicht weiter interessiert, wenn ein Bistum mal 2 oder 3 Jahre ohne Hirten ist, dann wird einem eigentlich klar, dass da strukturell etwas sehr im Argen liegt.

 

Auf dem Papier sind die Bischöfe die Kristallisationspunkte der Kirche, die Nachfolger der Apostel, aber in der Praxis ist die RKK eigentlich nur die ziemlich große Diözese Rom, mit vielen lokalen Generalvikaren....

 

Ich will nicht darüber spekulieren, wie sich Christus den Aufbau seiner Kirche vorgestellt hat oder nicht, allerdings fällt mir auf, dass die diesbezügliche Praxis der RKK genau betrachtet nicht einmal der eigenen Lehre entspricht, oder allenfalls nur wenn man anderthalb Augen zudrückt.

 

Das Stichwort "Kollegialität" fällt zwar ab und zu mal, manchmal sogar aus Richtung Rom, aber die Praxis sieht doch ganz anders aus.....

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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Wenn man sieht, wie schnell ein Papst neu gewählt wird (spätestens am 20. Tag nach Eintritt der Sedisvakanz muss das Konklave beginnen!), während es auf der anderen Seite nicht weiter interessiert, wenn ein Bistum mal 2 oder 3 Jahre ohne Hirten ist, dann wird einem eigentlich klar, dass da strukturell etwas sehr im Argen liegt.

 

 

mein lieber werner!

 

das ist aber auch nur in deutschland so. in allen andern ländern der welt wird am tage des rücktritts eines bischofs auch dessen nachfolger präsentiert. (es sei denn ein plötzlicher tod reißt einen bischof aus dem leben).

 

aber:

 

in deutschland werden bischöfe vom bundesland bezahlt. und da gehts zu, wie in jeder behörde, die eine neue stelle zu vergeben hat. man lässt die stelle ein wenig länger vakant und spart sich dadurch einige monate das gehalt.

sag bloß, das ist dir nicht bewußt???

das land spart 10000 euro für jeden monat, den ein bischof später ernannt wird.

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Wenn man sieht, wie schnell ein Papst neu gewählt wird (spätestens am 20. Tag nach Eintritt der Sedisvakanz muss das Konklave beginnen!), während es auf der anderen Seite nicht weiter interessiert, wenn ein Bistum mal 2 oder 3 Jahre ohne Hirten ist, dann wird einem eigentlich klar, dass da strukturell etwas sehr im Argen liegt.

 

 

mein lieber werner!

 

das ist aber auch nur in deutschland so. in allen andern ländern der welt wird am tage des rücktritts eines bischofs auch dessen nachfolger präsentiert. (es sei denn ein plötzlicher tod reißt einen bischof aus dem leben).

 

aber:

 

in deutschland werden bischöfe vom bundesland bezahlt. und da gehts zu, wie in jeder behörde, die eine neue stelle zu vergeben hat. man lässt die stelle ein wenig länger vakant und spart sich dadurch einige monate das gehalt.

sag bloß, das ist dir nicht bewußt???

das land spart 10000 euro für jeden monat, den ein bischof später ernannt wird.

Ah, ich hab mal etwas gegoogelt, das scheint tatsächlich sehr oft so zu sein, dass der Nachfolger direkt am Rücktrittstag ernannt wird.

Ich wusste nicht, dass das ein deutsches Problem ist.

 

Danke für die Aufklärung!

 

Dabei ist mir mal wieder aufgefallen, wie aktuelle "Catholic Hierarchy" ist (auch wenn es ein etwas altertümlich anmutendes Layout hat: Da ist die gestern (!) erfolgte Ernennung des bisherigen Bischofs von Lucon zum neuen Bischof von Créteil (Frankreich) schon zu finden...

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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in deutschland werden bischöfe vom bundesland bezahlt. und da gehts zu, wie in jeder behörde, die eine neue stelle zu vergeben hat. man lässt die stelle ein wenig länger vakant und spart sich dadurch einige monate das gehalt.

sag bloß, das ist dir nicht bewußt???

das land spart 10000 euro für jeden monat, den ein bischof später ernannt wird.

 

In Bayern gilt das nicht, Zitat aus dem Konkordat: "Zur Zeit der Erledigung eines erzbischöflichen oder bischöflichen Stuhles, der Dignitäten, Kanonikate oder Vikarien wird der Betrag der vorerwähnten Einkünfte zum Besten der betreffenden Kirchen erhoben und erhalten." Der Staat spart also nichts. Ich kann mir nicht vorstellen, daß das anderswo anders geregelt wäre. Aber vielleicht hat du ja ein Zitat.

 

Der Grund dafür, warum es in D. länger dauert, ist die Regelung: "Bei Erledigung

eines erzbischöflichen oder bischöflichen Sitzes wird das beteiligte Kapitel dem Hl.

Stuhle unmittelbar eine Liste von Kandidaten unterbreiten, die für das bischöfliche Amt würdig und für die Leitung der erledigten Diözese geeignet sind; unter diesen wie auch unter den von den bayerischen Bischöfen und Kapiteln je in ihren entsprechenden Triennallisten Bezeichneten behält sich der Hl. Stuhl freie Auswahl vor. Vor der Publikation der Bulle wird dieser in offiziöser Weise mit der Bayerischen Regierung in Verbindung treten, um sich zu versichern, daß gegen den Kandidaten Erinnerungen politischer Natur nicht obwalten." Das heißt, die Personalsuche kann erst mit der Erledigung des Amtes beginnen, wohingegen anderswo der Papst Nachfolger schon längst vorher auswählen kann. Zunächst muß also das Domkapitel sich auf eine Liste einigen, dann muß sie nach Rom. Dann denkt Rom erst nach, wenn auf der Liste keiner paßt oder - was auch öfter vorkommt, wenn der passende Kandidat nicht will, geht das ganze von vorne los. Ob tatsächlich in Bayern eine Ernennung schonmal am fehlenden Placet der Staatsregierung gescheitert ist, weiß ich nicht. Aber auch diese Prozedur braucht Zeit. Grüße, KAM

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Wenn man sieht, wie schnell ein Papst neu gewählt wird (spätestens am 20. Tag nach Eintritt der Sedisvakanz muss das Konklave beginnen!), während es auf der anderen Seite nicht weiter interessiert, wenn ein Bistum mal 2 oder 3 Jahre ohne Hirten ist, dann wird einem eigentlich klar, dass da strukturell etwas sehr im Argen liegt.

 

Finde ich auch. In jedem Kloster wird wenige Tage, spätestens wenige Wochen nach Ende der Amtszeit des alten Abtes ein neuer gewählt, und der ist dann SOFORT im Amt. (Ohne jetzt ins Detail gehen zu wollen, ist ein Abt im Kloster ja so eine Art Bischof - zumindest was seine Stellung, Vollmacht und geistliche Leitungsfunktion angeht, auch wenn er natürlich nicht zum Bischof geweiht ist.)

 

Wenn das Bischofsamt so wichtig ist, wie das II. Vatikanum m.E. völlig zurecht klargestellt hat, dann ist es eigentlich unbegreiflich, wie man eine Diözese auch heutzutage noch 1 Jahr oder länger verwaist lassen kann. Das zeigt doch nur: Es geht auch ohne Bischof! (Ich weiß, kirchenrechtlich ist das alles viel komplizierter, aber der Eindruck bleibt dennoch.)

 

Der Hl. Stuhl hat doch ohnehin ständig erneuerte Listen von Episkopabili, das gehört doch sogar zu den Aufgaben der Bischofskonferenz, dass sie regelmäßig erneuerte Listen nach Rom schicken muss.

 

Wenn ein Bischof ausscheidet, müsste innerhalb von ein paar Wochen ein Nachfolger da sein, genau wie es beim Bischof von Rom auch gehandhabt wird. Und in den Diözesen, in denen nicht der Papst allein entscheidet, sondern das Domkapitel oder sonstwer mitentscheidet, dürfte es kaum länger dauern.

 

Die Art und Weise, wie mit vakanten Diözesen umgegangen wird, zeigt m.E. eine eklatante Geringschätzung des Bischofsamtes.

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Dabei ist mir mal wieder aufgefallen, wie aktuelle "Catholic Hierarchy" ist (auch wenn es ein etwas altertümlich anmutendes Layout hat: Da ist die gestern (!) erfolgte Ernennung des bisherigen Bischofs von Lucon zum neuen Bischof von Créteil (Frankreich) schon zu finden...

 

Absolut! Das habe ich auch schon oft gedacht! Ich weiß gar nicht, wann der Betreiber dieser Seite mal Urlaub macht... (Oder hat er eine Heerschar von Mitarbeitern?)

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Der Grund dafür, warum es in D. länger dauert, ist die Regelung: "Bei Erledigung

eines erzbischöflichen oder bischöflichen Sitzes wird das beteiligte Kapitel dem Hl.

Stuhle unmittelbar eine Liste von Kandidaten unterbreiten, die für das bischöfliche Amt würdig und für die Leitung der erledigten Diözese geeignet sind; unter diesen wie auch unter den von den bayerischen Bischöfen und Kapiteln je in ihren entsprechenden Triennallisten Bezeichneten behält sich der Hl. Stuhl freie Auswahl vor. Vor der Publikation der Bulle wird dieser in offiziöser Weise mit der Bayerischen Regierung in Verbindung treten, um sich zu versichern, daß gegen den Kandidaten Erinnerungen politischer Natur nicht obwalten." Das heißt, die Personalsuche kann erst mit der Erledigung des Amtes beginnen, wohingegen anderswo der Papst Nachfolger schon längst vorher auswählen kann. Zunächst muß also das Domkapitel sich auf eine Liste einigen, dann muß sie nach Rom. Dann denkt Rom erst nach, wenn auf der Liste keiner paßt oder - was auch öfter vorkommt, wenn der passende Kandidat nicht will, geht das ganze von vorne los. Ob tatsächlich in Bayern eine Ernennung schonmal am fehlenden Placet der Staatsregierung gescheitert ist, weiß ich nicht. Aber auch diese Prozedur braucht Zeit. Grüße, KAM

 

Das ist richtig - aber auch ein Domkapitel müsste in der Lage sein, eine Woche nach Ausscheiden des alten Bischofs die Liste zu erstellen. Die Domkapitulare denken ja wohl nicht erst nach dem Tod des Vorgängers über mögliche Kandidaten nach...

 

Und so wie ein Benediktinerkloster in ein, zwei Tagen einen Abt wählen kann, müsste auch ein Domkapitel eine solche Liste in ein, zwei Tagen erstellen können. Und der Hl. Stuhl wird ja wohl in der Lage sein, in ein paar Wochen die Kandidaten zu prüfen - man bedenke, dass dort ja ohnehin von der nationalen Bischofskonferenz fast permanent eine Liste von Episkopabili vorliegt.

 

Abgesehen vom Fall einer total krisengeschüttelten Diözese dürfte so ein Verfahren nicht mehr als ein paar Wochen dauern.

 

Und auch der Staat - wo er mitreden darf - tut nichts anderes als zu überprüfen, ob der Kandidat irgendwie verfassungsfeindlich aufgefallen ist. Dazu genügt in Deutschland ein Anruf beim Bundesinnenminister.

 

Alles das rechtfertigt keine Vakanz von mehr als einem Jahr. Die Wahl/Ernennung/Auswahl eines Bischofs müsste bei allen beteiligten Stellen Priorität haben - wenn man denn das Amt wirklich so ernst nähme, wie es aufgrund seiner theologischen Umschreibung zu nehmen ist.

 

Vergleiche auch hier: Wenn ein Benediktinerabt stirbt und eine Neuwahl stattfindet, lassen die Mönche dafür ja auch alles stehen und liegen und kommen ins Kloster und wählen. Und da soll ein Domkapitel oder der Hl. Stuhl nicht innerhalb von ein paar Wochen geeignete Kandidaten auswählen/präsentieren/vorschlagen können? Das kann mir keiner erzählen.

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Der Grund dafür, warum es in D. länger dauert, ist die Regelung: "Bei Erledigung

eines erzbischöflichen oder bischöflichen Sitzes wird das beteiligte Kapitel dem Hl.

Stuhle unmittelbar eine Liste von Kandidaten unterbreiten, die für das bischöfliche Amt würdig und für die Leitung der erledigten Diözese geeignet sind; unter diesen wie auch unter den von den bayerischen Bischöfen und Kapiteln je in ihren entsprechenden Triennallisten Bezeichneten behält sich der Hl. Stuhl freie Auswahl vor. Vor der Publikation der Bulle wird dieser in offiziöser Weise mit der Bayerischen Regierung in Verbindung treten, um sich zu versichern, daß gegen den Kandidaten Erinnerungen politischer Natur nicht obwalten." Das heißt, die Personalsuche kann erst mit der Erledigung des Amtes beginnen, wohingegen anderswo der Papst Nachfolger schon längst vorher auswählen kann. Zunächst muß also das Domkapitel sich auf eine Liste einigen, dann muß sie nach Rom. Dann denkt Rom erst nach, wenn auf der Liste keiner paßt oder - was auch öfter vorkommt, wenn der passende Kandidat nicht will, geht das ganze von vorne los. Ob tatsächlich in Bayern eine Ernennung schonmal am fehlenden Placet der Staatsregierung gescheitert ist, weiß ich nicht. Aber auch diese Prozedur braucht Zeit. Grüße, KAM

 

Das ist richtig - aber auch ein Domkapitel müsste in der Lage sein, eine Woche nach Ausscheiden des alten Bischofs die Liste zu erstellen. Die Domkapitulare denken ja wohl nicht erst nach dem Tod des Vorgängers über mögliche Kandidaten nach...

 

Und so wie ein Benediktinerkloster in ein, zwei Tagen einen Abt wählen kann, müsste auch ein Domkapitel eine solche Liste in ein, zwei Tagen erstellen können. Und der Hl. Stuhl wird ja wohl in der Lage sein, in ein paar Wochen die Kandidaten zu prüfen - man bedenke, dass dort ja ohnehin von der nationalen Bischofskonferenz fast permanent eine Liste von Episkopabili vorliegt.

 

Abgesehen vom Fall einer total krisengeschüttelten Diözese dürfte so ein Verfahren nicht mehr als ein paar Wochen dauern.

 

Und auch der Staat - wo er mitreden darf - tut nichts anderes als zu überprüfen, ob der Kandidat irgendwie verfassungsfeindlich aufgefallen ist. Dazu genügt in Deutschland ein Anruf beim Bundesinnenminister.

 

Alles das rechtfertigt keine Vakanz von mehr als einem Jahr. Die Wahl/Ernennung/Auswahl eines Bischofs müsste bei allen beteiligten Stellen Priorität haben - wenn man denn das Amt wirklich so ernst nähme, wie es aufgrund seiner theologischen Umschreibung zu nehmen ist.

 

Vergleiche auch hier: Wenn ein Benediktinerabt stirbt und eine Neuwahl stattfindet, lassen die Mönche dafür ja auch alles stehen und liegen und kommen ins Kloster und wählen. Und da soll ein Domkapitel oder der Hl. Stuhl nicht innerhalb von ein paar Wochen geeignete Kandidaten auswählen/präsentieren/vorschlagen können? Das kann mir keiner erzählen.

 

Und trotzdem haben wir hierzulande das Phänomen, daß es ewig dauert. Gründe??? Grüße, KAM

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Das Bistum Chur hat bei der letzten Bischofswahl 6 Monate gebraucht.

 

Wobei der neue Bischof von Rom bestätigt werden musste - vllt. hat das so ewig gebraucht.

 

Kennt sich jemand in den Belgischen Diözesen aus? In Belgien zahlt der Staat die Gehälter der Priester und Bischöfe - wenn's da ähnlich laufen würde wie in D könnte man wirklich meinen, daß man da dem Staat finanziell entgegenkommen wollte.

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Das Bistum Chur hat bei der letzten Bischofswahl 6 Monate gebraucht.

 

Wobei der neue Bischof von Rom bestätigt werden musste - vllt. hat das so ewig gebraucht.

 

Kennt sich jemand in den Belgischen Diözesen aus? In Belgien zahlt der Staat die Gehälter der Priester und Bischöfe - wenn's da ähnlich laufen würde wie in D könnte man wirklich meinen, daß man da dem Staat finanziell entgegenkommen wollte.

Auch in Belgien geht das Ratz-Fatz, selbst bei Todesfall im Amt dauert es meist nur 2 oder 3 Monate, dann gibt es einen neuen Bischof.

 

Das Argument, es würde wegen des Wahlverfahrens in D so lange dauern kann ich nicht ganz nachvollziehen.

 

Erstens müssen regelmässig Kandidatenlisten eingereicht werden.

 

Zweitens weiss das Kapitel jahrelang im voraus, wann der Bischof seinen Rücktritt einreichen wird, es wäre also (wenn man denn wollte) gar kein Problem, schon ein halbes Jahr vorher eine Kandidatenliste von Rom dahingehend prüfen zu lassen, ob die Kandidaten genehm sind.

 

Die Auswahl Roms aus der Dreierlesliste kann eigentlich nicht lange dauern. Es ist ja schliesslich nicht so, dass da völlig fremde Leute präsentiert würden, und selbst wenn, ist das heutzutage ja kein Problem mehr. Maximal 4 Wochen (falls auf der Liste 3 völlig Unbekannte stünden) wären da mehr als ausreichend.

 

Die Zustimmung der Regierung ist ein Formalakt, der ist in wenigen Tagen zu erledigen, sogar wenn man ihn mit berittenen Boten angeht.

 

Ich kann mir zumindest nicht vorstellen, auf welche Weise man 2 Jahre füllen könnte (ausser mit Nichtstun)

 

Und was mir noch zum Thema "der Staat spart Geld" eingefallen ist: Das würde ja bedeuten, dass entweder die Kandidatenauswahl ganz schnell geht und dann die jeweilige Landesregierung sich 2 Jahre Zeit mit ihrem Placet lässt (kann ich mir nicht vorstellen), oder dass der Vatikan oder das Kapitel das Verfahren absichtlich verschleppen, um dem Fiskus Steuern zu sparen (kann ich mir auch nicht vorstellen)

 

Das Phänomen bleibt also erst mal weiter rätselhaft...

 

Werner

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Hätt ich auch früher drauf kommen können: Ich hab mal in catholic-hierarchy geschaut.

 

Noch bis in die 1960er lief das in Deutschland anders. Da starben Bischöfe im Amt (also die unvorbereitete Vakanz) und schon 4 Monate später wurden die Nachfolger ernannt.

Im Falle von Rücktritt dauerte es oft nur 4 Wochen (also genau so wie ich das in meinem vorigen Posting mal angesetzt hatte)

 

Das ändert sich in den 1980ern. Ab da dauert es immer länger und inzwischen ist mindestens 1 Jahr "normal"

 

Werner

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Hätt ich auch früher drauf kommen können: Ich hab mal in catholic-hierarchy geschaut.

 

Noch bis in die 1960er lief das in Deutschland anders. Da starben Bischöfe im Amt (also die unvorbereitete Vakanz) und schon 4 Monate später wurden die Nachfolger ernannt.

Im Falle von Rücktritt dauerte es oft nur 4 Wochen (also genau so wie ich das in meinem vorigen Posting mal angesetzt hatte)

 

Das ändert sich in den 1980ern. Ab da dauert es immer länger und inzwischen ist mindestens 1 Jahr "normal"

 

Werner

 

Interessantes Ergebnis. Das mit dem Geld ist ja kein Argument, wie ich oben dargelegt habe, also woran liegts? Zieren sich die Kandidaten so? Grüße, KAM

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Ich könnte mir vorstellen (reine Spekulation!!!), dass hier die deutschen Sonderrechte tatsächlich eine Rolle spielen.

 

Mit dem CIC 1983 hatte man ja alle Sonderrechte bzgl. der Ämterbesetzung abgeschafft. Seitdem besetzt der Papst aus freien Stücken, natürlich mit besonderer Prüfung, die Bischofssitze.

 

Ausnahme ist hier Deutschland aufgrund völkerrechtlicher Verträge. Zudem kommt dann noch dazu, dass das Gremium Domkapitel aus allgemein kirchenrechtlicher Sicht gar nicht die richtige Adresse eines solchen Sonderrechtes wäre. Das müsste nach der CIC Logik der Priesterrat sein.

 

Damit ist Deutschland im doppelten Sinn ein Exotikum. Das könnte zum einen bedeuten, dass man das Verfahren absichtlich umständlich gestaltet (was sehr kleinkariert wäre) oder aber, dass man von allen Seiten auf einen möglichst hohen Konsens setzt. Man weiß ja spätestens seit der letzten Bischosbesetzung in Rom, wie delikat diese ANgelegenheit sein kann.

Insofern glaube ich, dass man von allen Seiten schon vor der Wahl oder auch schon vor Einleitung der formalen Schritte die Sachlage geklärt haben will.

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Damit ist Deutschland im doppelten Sinn ein Exotikum. Das könnte zum einen bedeuten, dass man das Verfahren absichtlich umständlich gestaltet (was sehr kleinkariert wäre) oder aber, dass man von allen Seiten auf einen möglichst hohen Konsens setzt. Man weiß ja spätestens seit der letzten Bischosbesetzung in Rom, wie delikat diese ANgelegenheit sein kann.

Insofern glaube ich, dass man von allen Seiten schon vor der Wahl oder auch schon vor Einleitung der formalen Schritte die Sachlage geklärt haben will.

Das ganze ist nur so exotisch, weil man sich in D noch an die Beschlüsse von Lat IV hält und nicht an den modernistischen Quatsch der erst vor Kurzem aus Rom gekommen ist.

 

Nichts destoweniger: auch in den 1960ern galten diese Verträge schon. Nur wurde damals lt. Werner doch noch schneller gewählt.

 

++Joachim wird sein Rücktrittsgesuch zum Christfest 2008 einreichen. Selbst wenn er aus Rom die Cardinalische Quinte dranhängt bekommt ist klar, daß die Cathedra Materni Weihnachten 2013 erledigt ist. 6 Jahre sind doch nun wirklich genug Zeit für das Domkapitel eine ordentliche Dreierliste genehmigen zu lassen und die Vakanz auf ein halbes Jahr max. beschränken zu können.

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Ich will nicht darüber spekulieren, wie sich Christus den Aufbau seiner Kirche vorgestellt hat
schade.

Weil es darüber nichts zu spekulieren gibt. Denkst du, Jesus wäre so hilflos, wenn er nicht diese Kirche gewollt hätte???

 

Die sieben Sendgemeinden in der Offenbarung gibt es auch nicht mehr, weil sie sich nicht mehr an das Wort Gottes hielten. Wäre es wirklich so, wie Werner das so gerne hinstellt, gäbe es schon längst keine Kirche mehr.

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Damit ist Deutschland im doppelten Sinn ein Exotikum. Das könnte zum einen bedeuten, dass man das Verfahren absichtlich umständlich gestaltet (was sehr kleinkariert wäre) oder aber, dass man von allen Seiten auf einen möglichst hohen Konsens setzt. Man weiß ja spätestens seit der letzten Bischosbesetzung in Rom, wie delikat diese ANgelegenheit sein kann.

Insofern glaube ich, dass man von allen Seiten schon vor der Wahl oder auch schon vor Einleitung der formalen Schritte die Sachlage geklärt haben will.

Das ganze ist nur so exotisch, weil man sich in D noch an die Beschlüsse von Lat IV hält und nicht an den modernistischen Quatsch der erst vor Kurzem aus Rom gekommen ist.

 

Nichts destoweniger: auch in den 1960ern galten diese Verträge schon. Nur wurde damals lt. Werner doch noch schneller gewählt.

 

++Joachim wird sein Rücktrittsgesuch zum Christfest 2008 einreichen. Selbst wenn er aus Rom die Cardinalische Quinte dranhängt bekommt ist klar, daß die Cathedra Materni Weihnachten 2013 erledigt ist. 6 Jahre sind doch nun wirklich genug Zeit für das Domkapitel eine ordentliche Dreierliste genehmigen zu lassen und die Vakanz auf ein halbes Jahr max. beschränken zu können.

 

In den 60ern galten die Verträge, aber die Sicht der Kirche war auch eine andere. Privilegien zur Besetzung von Ämtern gab es zuhauf und Domkapitel, die zusammen mit dem Bischof die Bistumsleitung ausübten auch.

Mittlerweile gibt es keine Besetzungsprivilegien mehr, außer in ganz besonderen Fällen, und das Domkapitel ist ein reines Ehrengremium, außer bei der Bischofsbesetzung in Deutschland.

Als ich damal Theologie studierte, war der CIC noch ziemlich neu. Also hatte man damals die Unterschiede zum CIC von 1918 intensiv behandelt. Und mir wurde damals ziemlich klar, dass Johannes Paul II das Verfassungsrecht möglichst vereinheitlichen und zentralisieren wollte. Und das ging in Deutschland eben nicht.

 

Insofern könnte die Verschleppung von Bischofernennungen eine Art Protest dagegen sein, nach dem Motto: die geben schon irgendwann ihre Rechte auf, wenn wir sie weichkochen.

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Ah, ich hab mal etwas gegoogelt, das scheint tatsächlich sehr oft so zu sein, dass der Nachfolger direkt am Rücktrittstag ernannt wird.

Ich wusste nicht, dass das ein deutsches Problem ist.

 

Werner

 

 

Nein, es ist nicht nur ein deutsches problem. Also zumindest hier in Österreich gabs auch schon längere Vakanzen. Soweit mir bekannt hat damals die Diözese Feldkirch 9 Monate auf einen Nachfolger von Bischof Küng ( der nach dem Rücktritt von Krenn in St. Pölten Bischof wurde) gewartet.

Der Wiener Weihbischof Krätzl war auch schon vor fast einem Jahr 75 und noch immer gibt es keinen Nachfolger.

Also Wartezeiten von zumindest ein paar Monaten sind bei uns keine Seltenheit.

 

Wenn ich auch denke, dass die Mehrheit der Bischöfe recht schnell ernannt wurde.

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Hätt ich auch früher drauf kommen können: Ich hab mal in catholic-hierarchy geschaut.

 

Noch bis in die 1960er lief das in Deutschland anders. Da starben Bischöfe im Amt (also die unvorbereitete Vakanz) und schon 4 Monate später wurden die Nachfolger ernannt.

Im Falle von Rücktritt dauerte es oft nur 4 Wochen (also genau so wie ich das in meinem vorigen Posting mal angesetzt hatte)

 

Das ändert sich in den 1980ern. Ab da dauert es immer länger und inzwischen ist mindestens 1 Jahr "normal"

 

Werner

 

Das ist insofern schon mal interessant, als es beweist, dass die Verzögerung nichts mit irgendwelchen Konkordaten zu tun haben kann.

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Hätt ich auch früher drauf kommen können: Ich hab mal in catholic-hierarchy geschaut.

 

Noch bis in die 1960er lief das in Deutschland anders. Da starben Bischöfe im Amt (also die unvorbereitete Vakanz) und schon 4 Monate später wurden die Nachfolger ernannt.

Im Falle von Rücktritt dauerte es oft nur 4 Wochen (also genau so wie ich das in meinem vorigen Posting mal angesetzt hatte)

 

Das ändert sich in den 1980ern. Ab da dauert es immer länger und inzwischen ist mindestens 1 Jahr "normal"

 

Werner

 

Das ist insofern schon mal interessant, als es beweist, dass die Verzögerung nichts mit irgendwelchen Konkordaten zu tun haben kann.

 

 

nichts mit dem Konkordat an sich, aber mit einem veränderten Kirchenrecht und einem Umgang mit Sonderfällen.

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Ah, ich hab mal etwas gegoogelt, das scheint tatsächlich sehr oft so zu sein, dass der Nachfolger direkt am Rücktrittstag ernannt wird.

Ich wusste nicht, dass das ein deutsches Problem ist.

 

Werner

 

 

Nein, es ist nicht nur ein deutsches problem. Also zumindest hier in Österreich gabs auch schon längere Vakanzen. Soweit mir bekannt hat damals die Diözese Feldkirch 9 Monate auf einen Nachfolger von Bischof Küng ( der nach dem Rücktritt von Krenn in St. Pölten Bischof wurde) gewartet.

Der Wiener Weihbischof Krätzl war auch schon vor fast einem Jahr 75 und noch immer gibt es keinen Nachfolger.

Also Wartezeiten von zumindest ein paar Monaten sind bei uns keine Seltenheit.

 

Wenn ich auch denke, dass die Mehrheit der Bischöfe recht schnell ernannt wurde.

 

 

 

 

Ein Weihbischof verursacht m.W. keine Vakanz (höchstens in seinem Titularbistum und das lässt sich verkraften).

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