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Tiere - Fleisch essen? Schlachten? Massentierhaltung?


Long John Silver

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@Björn stellen, wie merkst Du denn das ein Tier keine Seele hat?

Wie merkst Du denn, dass ein Tier eine Seele hat? Du stellst verschiedene Eigenschaften fest und folgerst, dass das mit einer Seele zu tun haben müsse?

Nun, wenn wir über die gleichen Eigenschaften reden, kann ich nur sagen, dass mir das nicht reicht, um von Seele zu sprechen. Auch individuelle Eigenschaften, die es bei Tieren ohne Zweifel gibt, reichen dafür nicht aus.

 

Hältst Du eigentlich noch die Behauptung aufrecht, dass alle Menschen, die mit Tieren zu tun haben, diesen eine Seele zusprechen?

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Nochmal zum Thema Fleisch: Ich werde das jetzt wirklich mal probieren.

Was probieren? Fleisch essen? Oder ein Tier schlachten?

 

Ich sehe das pragmatisch: solange die Tiere nichts dabei finden mich gegebenenfalls zu essen, finde ich auch nichts dabei sie zu essen, wenn mir Gelegenheit dazu gegeben ist. Die Tiere behandeln uns wie Tiere, pragmatisch und ohne Sentimentalität. Und gleicherweise behandle ich auch sie. Wir verstehen einander, die Tiere und ich.

 

Oh! Erzaehle - wann zuletzt wollte dich ein Schwein toeten und fressen? Wann wurdest du von einer Rinderherde verfolgt zu Zweck, dich zu verspeisen? Oder von Kaninchen .... :angry:

 

Ich sehe Horden von Huehnern, Truthaehnen, die ihre Schnaebel wetzen in stiller Vorfreude auf dich. Ganz pragmatisch ...

 

Und dann erst die Fische - Heringe, die auf Taucher warten, Sardinen, Forellen, Lachse ...

 

Deiner Logik zufolge duerfest du nur Tiere essen, die eine reale Chance haben, gegen dich im Ueberlebenskampf anzutreten. Da gibt es welche - Alligatoren z.B. .... Oder Haie ... Oder bestimmte Schlangenarten ... gewisse Spinnen, Skorpione ... Baeren ... vorausgesetzt, du triffst alle diese Gesellen in der freien Wildbahn ueberhaupt noch an ...

Eine Menge Tiere fressen Menschen. Einige versuchen es beim lebenden Menschen, andere warten, bis wir tot sind. Spätestens, wenn man in der Erde liegt, fressen einen Würmer und Maden. Tiere selbst sind in Hinblick auf Tiere nicht sentimental. Sie fressen sie einfach. Ich behandle, wenn ich Tiere esse, die Tiere nicht schlechter, als sie es untereinander tun. Ich bin also "tiergerecht" zu ihnen, den Tieren ein Tier.

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Eine Menge Tiere fressen Menschen. Einige versuchen es beim lebenden Menschen, andere warten, bis wir tot sind. Spätestens, wenn man in der Erde liegt, fressen einen Würmer und Maden. Tiere selbst sind in Hinblick auf Tiere nicht sentimental. Sie fressen sie einfach. Ich behandle, wenn ich Tiere esse, die Tiere nicht schlechter, als sie es untereinander tun. Ich bin also "tiergerecht" zu ihnen, den Tieren ein Tier.

 

Welche Tiere bauen Schlachthäuser und betreiben Massenzüchtung?

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@Björn:

 

Hältst Du eigentlich noch die Behauptung aufrecht, dass alle Menschen, die mit Tieren zu tun haben, diesen eine Seele zusprechen?

 

Nein, das war echt eine unerträgliche Verallgemeinerung *zugeb*.

 

Aber was "reicht" denn um von Seele zu sprechen. Das ist doch der Punkt- was "zeichnet" den Menschen aus dass man ihm das "Prädikat Seele" zuspricht und den Tieren eben nicht.

 

LG

JohannaP

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Welche Tiere bauen Schlachthäuser und betreiben Massenzüchtung?
die Wolpertinger. Das ist aber außerhalb Bayerns eher wenig bekannt.
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Welche Tiere bauen Schlachthäuser und betreiben Massenzüchtung?
die Wolpertinger. Das ist aber außerhalb Bayerns eher wenig bekannt.

 

In Bayern ticken eh die Uhren anders.

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Aber was "reicht" denn um von Seele zu sprechen. Das ist doch der Punkt- was "zeichnet" den Menschen aus dass man ihm das "Prädikat Seele" zuspricht und den Tieren eben nicht.

Nun, "Seele" betrachte ich als einen religiöses Begriff. Und da bin ich der Überzeugung, dass diese durch Gott vergeben wird und dem Menschen zukommt als dem ihm (dadurch) ebenbildlichen Wesen.

Möglicherweise sind wir uns dann noch darin einig, dass Tieren keine - in diesem Sinne - menschliche Seele zukommt. Ich halte dann aber auch nichts davon, Abstufungen vorzunehmen im Sinne von "Tierseele A", "Tierseele B", "Pflanzenseele", "Steinseele" etc. Eine solche Beseelung der ganzen Schöpfung kann ich nicht erkennen.

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Spätestens, wenn man in der Erde liegt, fressen einen Würmer und Maden.
das ist falsch. die kriegen in 1,80 Meter Tiefe keine Luft mehr. Was Du meinst, sind anaerobe Bakterien.
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Nun, "Seele" betrachte ich als einen religiöses Begriff. Und da bin ich der Überzeugung, dass diese durch Gott vergeben wird und dem Menschen zukommt als dem ihm (dadurch) ebenbildlichen Wesen.

Möglicherweise sind wir uns dann noch darin einig, dass Tieren keine - in diesem Sinne - menschliche Seele zukommt. Ich halte dann aber auch nichts davon, Abstufungen vorzunehmen im Sinne von "Tierseele A", "Tierseele B", "Pflanzenseele", "Steinseele" etc. Eine solche Beseelung der ganzen Schöpfung kann ich nicht erkennen.

 

Ich muss mal darüber nachdenken.

 

LG

JohannaP

bearbeitet von JohannaP
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Spätestens, wenn man in der Erde liegt, fressen einen Würmer und Maden.
das ist falsch. die kriegen in 1,80 Meter Tiefe keine Luft mehr.

Das wusste ich tatsächlich nicht. Wieder eine Bildungslücke geschlossen, wenngleich ich ehrlich enttäuscht bin. Ich hätte den Würmern mein totes Fleisch durchaus gegönnt.

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Hallo Björn,

 

also aus religiöser Sicht betrachte schuf Gott alle Lebewesen, ist ja klar.

 

Und als Krone der Schöpfung wurde der Mensch inklusive Seele hergestellt. Und den Menschen unterscheidet vom Tier dass er eben dieses spezielle Schmankerl (Seele) miteingehaucht bekommen hat.

 

Soweit so gut.

 

Da muss Gott aber ziemlich oft enttäuscht sein von seiner Spitzenkategoriegattung.....

 

Och nee Mensch, dieser Sichtweise kann ich mich einfach nicht anschließen. :angry:

 

Vielen Dank für Deine Gedanken zum Thema.

 

LG

JohannaP

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Hallo Björn,

 

also aus religiöser Sicht betrachte schuf Gott alle Lebewesen, ist ja klar.

 

Und als Krone der Schöpfung wurde der Mensch inklusive Seele hergestellt. Und den Menschen unterscheidet vom Tier dass er eben dieses spezielle Schmankerl (Seele) miteingehaucht bekommen hat.

 

Soweit so gut.

 

Da muss Gott aber ziemlich oft enttäuscht sein von seiner Spitzenkategoriegattung.....

 

Och nee Mensch, dieser Sichtweise kann ich mich einfach nicht anschließen. :angry:

 

Vielen Dank für Deine Gedanken zum Thema.

 

LG

JohannaP

Gott hat uns eben so geschaffen wie wir sind. In erster Linie nicht als Krone der Schöpfung, sondern als sein Ebenbild, ihm ähnlich. Das unterscheidet uns auch in der Hauptsache vom Tier und das ist es auch, was uns beseelt: Wir sind Gott ähnlich.

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Long John Silver
Nun, "Seele" betrachte ich als einen religiöses Begriff. Und da bin ich der Überzeugung, dass diese durch Gott vergeben wird und dem Menschen zukommt als dem ihm (dadurch) ebenbildlichen Wesen.

 

Was waere denn fuer dich uebel daran, wenn Tiere eine ebensolche unvergaengliche Seele haetten wie du? (Wobei ich mir nicht sicher bin, ob wir beide ueberhaupt von derselben Sache reden, wenn wir von Seele sprechen ... :angry:)

 

Wuerde das deiner eigenen Gotteskindschaft etwas wegnehmen, sie weniger wert machen?

 

Gottes Kind bist du sowieso, durch deine Existenz.

 

Im uebrigen ist es so, dass der Homo sapiens per Zufall ueberhaupt entstanden ist und nicht durch ein gezieltes Wollen. Es haette nur wenig gebraucht in der Evolution und die Dinge waeren anders verlaufen, und zwar ganz anders und dann ohne uns ....

Man kann ja nicht einmal festlegen, ab wann das Menschsein eigentlich eingetreten ist, die Grenzen sind total fliessend ... Ab als er traeumte? Tiere traeumen auch. Ab dem ersten Werkzeug? Mumpitz, auch Tiere benutzen vorhandene Dinge als Werkzeuge, einige fabrizieren sich Hilfsmittel aus vorgebenem Materialien. Wo hat denn die Gottesebenbildlichkeit begonnen? Beim Homo erectus? Beim Austrapolithecus vielleicht schon? Oder erst beim Neandertaler? Beim ersten irgendwie aufrechten Gang?Mit den ersten Totenbestattungen oder als die Hominiden durch natuerliche Umstaende gezwungen waren, die Baeume zu verlassen und in die Savanne zu gehen?

 

Ich kann es nicht festmachen an irgendwelchen Kriterien, ab wenn das Praedikat Menschsein evolutionaer gelten soll, zumal bestimmte Formen des Hominiden ueber sehr lange Zeitraeume (Millionen Jahre) gleichzeitig existierten. Es

 

Es gibt keinen Entwicklungspunkt in der Evolution, der den Menschen ploetzlich erscheinen liess, mit einer unsterblichen Seele ausgestattet, Gottes Ebenbild. Die Hominiden erschienen, aber es haette alles ganz anders ausgehen koennen, es musste niemals von der Evolution her gesehen zwangslaeufig zu dem Homo s. sapien fuehren, schon gar nicht mit ihm enden. Apropos Ende - das ganze ist nicht abgeschlossen. Wir bleiben nicht so, wie wir jetzt sind. Das kommt noch dazu.

 

Wir reden hier von Zeitraeumen von Millionen von Jahren. Der Zeitraum, innerhalb der Homo erschien und sich bis zu uns hin entwickelte, ist verschwindend kurz innerhalb der Erdgeschichte. In ein paar hunderttausend Jahren bereits wird es den Homo s. sapiens in der jetzigen Form nicht mehr geben.Es handelt sich hier wie alles entweder um ein Zwischenstadium oder um einen zum Absterben verurteilten Ast, der dann einfach verschwindet.

 

Und wir sind Saeugetiere und Primaten. Nicht irgendeine Sonderform von Existenz, die irgendwann einmal durch Gottes Ratschluss vom Himmel gesegelt ist, und als einzige Lebensform mit einer unsterblichen Seele ausgestattet sein soll. Gott blies in dem Schoepfungsmythos der Genesis dem Menschen den Atem des Lebens ein, von Seele steht dort ueberhaupt nichts. Es geht dort ueber Leben und Existenz.

bearbeitet von Long John Silver
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@Mariamante: Ich würde gerne mal den Unterschied sinnvoll begründet hören warum ein Tier zwar ein Gemüt aber keine Seele hat. Woran erkennt man dass ein Geschöpf eine Seele hat, was sind die Parameter,

 

 

LG

JohannaP

Ich unterschied zwischen Geist- Seele und Tier- Seele. Der Mensch ist Abbild und Ebenbild Gottes - und es zeichnet ihn aus, dass er eine unsterbliche Geist- Seele hat. Eigenschaften dieser Geist- Seele sind z.B. Bewußtsein (der Mensch kann über sein eigenes Sein reflektieren) Vernunft, Entscheidungsfreiheit etc. Das Tier wird von Instinkten geleitet.
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(Wobei ich mir nicht sicher bin, ob wir beide ueberhaupt von derselben Sache reden, wenn wir von Seele sprechen ... :angry: )

Da könnte etwas dran sein...

 

Was waere denn fuer dich uebel daran, wenn Tiere eine ebensolche unvergaengliche Seele haetten wie du?

 

Wuerde das deiner eigenen Gotteskindschaft etwas wegnehmen, sie weniger wert machen?

Weder habe ich gesagt, dass eine Tierseele von Übel wäre noch, dass das meiner Gottesebenbildlichkeit etwas wegnehmen würde.

Aber das ist auch kein ausreichendes Argument, um den Tieren, Pflanzen oder Steinen nun eine Seele zugestehen zu wollen. Nur, weil es nicht schlimm wäre, macht es das nicht wirklich.

 

Ich glaube, dass die menschliche, von Gott geschenkte Seele etwas Einmaliges ist. Ein Pferd ist dafür einfach nicht geschaffen. Meine Seele, Deine Seele oder von welcher Person auch immer sind menschliche Seelen.

Und bei Tieren, Pflanzen oder Steinen eine Seele anderer Qualität oder Art kann ich nunmal nicht erkennen; dafür ist Seele für mich zu sehr mit der menschlichen Gottesebenbildlichkeit verbunden, die ich Tieren, Pflanzen oder Steinen nicht wiederfinde.

 

Allerdings kann ich sagen, dass "menschliche Seele" nicht unbedingt deckungsgleich sein muss mit der Spezies Homo sapiens. Ich schließe nicht aus, dass es andere Geschöpfe geben könnte, die von Gott als "würdig" genug erachtet werden, mit einer solche Seele beschenkt zu werden. Das würde sie dann in diesem Sinne zu "Menschen" machen.

Momentan sehe ich sowas aber nicht.

 

Gottes Kind bist du sowieso, durch deine Existenz.

... als Mensch. Stimmt.

 

Im uebrigen ist es so [...]

Diese Ausführungen über die menschliche Evolution sind unnötig, weil mir bekannt. In einem naturwissenschaftlichen Zusammenhang würde ich ohnehin nicht mit dem Begriff "Seele" argumentieren.

 

Übrigens hoffe ich noch auf eine Antwort auf diese Frage.

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Nochmal zum Thema Fleisch: Ich werde das jetzt wirklich mal probieren.

Was probieren? Fleisch essen? Oder ein Tier schlachten?

 

Ich sehe das pragmatisch: solange die Tiere nichts dabei finden mich gegebenenfalls zu essen, finde ich auch nichts dabei sie zu essen, wenn mir Gelegenheit dazu gegeben ist. Die Tiere behandeln uns wie Tiere, pragmatisch und ohne Sentimentalität. Und gleicherweise behandle ich auch sie. Wir verstehen einander, die Tiere und ich.

 

Das ist ja nun Quatsch, und zwar aus mehreren Gründen:

 

Erstens ist das "tu quoque"-Argument ("du machst es ja selbst nicht besser") eigentlich nie geeignet, um eine bestimmte Verhaltensweise moralisch zu rechtfertigen. Ob ein bestimmtes Verhalten legitim ist, ist eine Frage, die unabhängig davon ist, ob mein Gegenüber sich genauso verhält, beantwortet werden muss.

 

Zweitens ist das tu quoque-Argument, wenn überhaupt, nur auf Wesen anwendbar, die in der Lage sind, willentlich zu handeln und über ihre Handlungen zu reflektieren. Einem Geisteskranken gegenüber kann man ein grausames Verhalten nicht durch die Feststellung rechtfertigen, dass er sich mir gegenüber in einer entsprechenden Situation genauso verhalten würde. Für instinktgesteuerte Tiere gilt dasselbe.

 

Drittens: Auch wenn die Tiere willentlich und auf der Grundlage von Überlegungen töten würden, hätten sie immer noch eine Rechtfertigung, die wir nicht haben: Sie brauchen das Fleisch um zu überleben. Bei ihnen heißt es wirklich: "Entweder ich töte, oder ich gebe selbst den Löffel ab." Wir industrialisierten Menschlein dagegen sind längstens in der Lage, uns vegetarisch zu ernähren, ohne dabei irgendeinen ernährungstechnischen Mangel zu leiden.

 

Wir töten heute also aus keinem nobleren Grund als um der Stimulierung unserer Geschmacksnerven wegen. Ein Tier zu töten, um es zu verspeisen, ist heutzutage nicht anständiger, als ein Stier- oder Hahnenkampf: Denn ersteres dient wie letztere nur dazu, uns Vergnügen zu bereiten.

 

Insbesondere der letzte Punkt wirft auch ein eigenartiges Licht auf John Long Silvers zeremonielle Entschuldigung. Wenn ich ein gerade getötetes Tier wäre, und ich wüsste, der Mensch musste mich umbringen, um selbst zu überleben, dann würde ich die Entschuldigung vielleicht annehmen. Aber wenn ich wüsste, dass der Mensch bestens auf mein Fleisch verzichten kann, und mich nur umbringt, um seine Geschmacksnerven zu kitzeln, dann würde ich seine Entschuldigung als erbärmliche Heuchelei ansehen.

 

gruß,

david

bearbeitet von David
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Nun, dann will ich das abkürzen. Ich esse Fleisch, weil es mir schmeckt und mir den Bauch füllt. Meinetwegen soll jeder sich so ernähren wie er will, und wenn jemand meint, er müsse sich von Wurzeln und Beeren ernähren, dann soll er das meinetwegen tun. Aber wenn mir dieser jemand das Steak vom Teller klauen will, dann werde ich ungemütlich. Vegetarische Ernährung aus gesundheitlichen Gründen kann ich nachvollziehen. Vegetarische Ernährung weil Tiere unsere Brüder sind, das ist für mich eine Sentimentalität.

 

So. Und jetzt entschuldigt mich, auf mich wartet in der Küche eine Schinkenplatte. Mahlzeit.

bearbeitet von Phlebas
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Nun, dann will ich das abkürzen. Ich esse Fleisch, weil es mir schmeckt und mir den Bauch füllt. Meinetwegen soll jeder sich so ernähren wie er will, und wenn jemand meint, er müsse sich von Wurzeln und Beeren ernähren, dann soll er das meinetwegen tun. Aber wenn mir dieser jemand das Steak vom Teller klauen will, dann werde ich ungemütlich.

 

Ich wollte dich ja auch nur darauf hinweisen, dass deine Pseudo-Rechtfertigung einigermaßen idiotisch ist :angry:

 

Ich bin ja auch (in geringem Maße) Fleischesser, allerdings sehe ich trotzdem nicht, wie man Fleischkonsum heute noch rechtfertigen kann. Heute, wo man dank Evolutionstheorie weiß, dass Tiere keine unbeseelten Bestien, und keine Geschöpfe 2. Klasse, sondern uns ziemlich ähnliche, empfindungsfähige Wesen sind, und wo Fleischkonsum in absolut jeder Hinsicht entbehrlich geworden ist.

 

Es ist gut möglich, dass die Menschen in der Zukunft auf unsere Fleischfresserei ähnlich zurückblicken werden, wie wir auf die gedankenlose Selbstverständlichkeit, mit der Menschen in der Vergangenheit Sklaven gehalten haben. "Ich halte Sklaven, weil es legal ist, und weil es mir die Arbeit erleichtert. Wenn jemand lieber einen zuverlässigen weißen Arbeiter statt einem Nigger anstellt, dann ist mir das Recht. Aber auf Sklaven zu verzichten, weil man meint, die Schwarzen wären unsere Brüder, das ist für mich eine sentimentale Dummheit."

 

gruß,

david

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Long John Silver
Wegen einem religioesen Ritus, bei dem es im Sinne alter Kulturen darum geht, dir die Kraefte eines anderen einzuverleiben?

Zum Ahnenkult?

 

Wäre es moralisch gerechtfertigt, ein Tier wegen eines religiösen Ritus' zu töten und zu verspeisen? Wenn es also gar nicht um die Nahrungsquelle geht?

 

Es gibt genuegend Beispiele im anthropologischen Bereich ueber religioese Riten, bei denen Geschoepfe als Opfergaben getoetet wurden, ob als Dank oder Beschwichtungsopfer. Mit dem Verspeisen dieser Opfergaben ist es unterschiedlich, das ist meistensvoellig verboten bzw. nur einem bestimmten Personenkreis gestattet, oft wird die Opfergabe vergraben oder voellig verbrannt oder anderweitig der Natur einverleibt.

 

In den Faellen, in denen Tiere geopfert werden und gezielt verspeist, soll einem bestimmten Personenkreis oder einer bestimmten Person Kraft zukommen dadurch. Das koennen Krieger sein, Jaeger oder der Medizinmann, die dadurch beguenstigt werden sollen.

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Long John Silver
Diese Ausführungen über die menschliche Evolution sind unnötig, weil mir bekannt. In einem naturwissenschaftlichen Zusammenhang würde ich ohnehin nicht mit dem Begriff "Seele" argumentieren.

 

Unter einer Tierseele oder Pflanzenseele etc. kann ich mir nix vorstellen. Ich sprach von der Gleichwertigkeit allen Lebens, das ist eine ganz andere Ebene, und die Seele ist fuer mich der Geist Gottes, der in allem wohnt, das lebt.

 

Meine Ausfuehrungen ueber die Evolution waren nicht fuer dich speziell bestimmt, sondern allgemein ... :angry:

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Nochmal zum Thema Fleisch: Ich werde das jetzt wirklich mal probieren.

Was probieren? Fleisch essen? Oder ein Tier schlachten?

 

Ich sehe das pragmatisch: solange die Tiere nichts dabei finden mich gegebenenfalls zu essen, finde ich auch nichts dabei sie zu essen, wenn mir Gelegenheit dazu gegeben ist. Die Tiere behandeln uns wie Tiere, pragmatisch und ohne Sentimentalität. Und gleicherweise behandle ich auch sie. Wir verstehen einander, die Tiere und ich.

 

Das ist ja nun Quatsch, und zwar aus mehreren Gründen:

 

Erstens ist das "tu quoque"-Argument ("du machst es ja selbst nicht besser") eigentlich nie geeignet, um eine bestimmte Verhaltensweise moralisch zu rechtfertigen. Ob ein bestimmtes Verhalten legitim ist, ist eine Frage, die unabhängig davon ist, ob mein Gegenüber sich genauso verhält, beantwortet werden muss.

 

Zweitens ist das tu quoque-Argument, wenn überhaupt, nur auf Wesen anwendbar, die in der Lage sind, willentlich zu handeln und über ihre Handlungen zu reflektieren. Einem Geisteskranken gegenüber kann man ein grausames Verhalten nicht durch die Feststellung rechtfertigen, dass er sich mir gegenüber in einer entsprechenden Situation genauso verhalten würde. Für instinktgesteuerte Tiere gilt dasselbe.

 

Drittens: Auch wenn die Tiere willentlich und auf der Grundlage von Überlegungen töten würden, hätten sie immer noch eine Rechtfertigung, die wir nicht haben: Sie brauchen das Fleisch um zu überleben. Bei ihnen heißt es wirklich: "Entweder ich töte, oder ich gebe selbst den Löffel ab." Wir industrialisierten Menschlein dagegen sind längstens in der Lage, uns vegetarisch zu ernähren, ohne dabei irgendeinen ernährungstechnischen Mangel zu leiden.

 

Wir töten heute also aus keinem nobleren Grund als um der Stimulierung unserer Geschmacksnerven wegen. Ein Tier zu töten, um es zu verspeisen, ist heutzutage nicht anständiger, als ein Stier- oder Hahnenkampf: Denn ersteres dient wie letztere nur dazu, uns Vergnügen zu bereiten.

 

Insbesondere der letzte Punkt wirft auch ein eigenartiges Licht auf John Long Silvers zeremonielle Entschuldigung. Wenn ich ein gerade getötetes Tier wäre, und ich wüsste, der Mensch musste mich umbringen, um selbst zu überleben, dann würde ich die Entschuldigung vielleicht annehmen. Aber wenn ich wüsste, dass der Mensch bestens auf mein Fleisch verzichten kann, und mich nur umbringt, um seine Geschmacksnerven zu kitzeln, dann würde ich seine Entschuldigung als erbärmliche Heuchelei ansehen.

 

gruß,

david

 

 

Stimmt, Nahrungskette macht nur oben Spaß.

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Wegen einem religioesen Ritus, bei dem es im Sinne alter Kulturen darum geht, dir die Kraefte eines anderen einzuverleiben?

Zum Ahnenkult?

 

Wäre es moralisch gerechtfertigt, ein Tier wegen eines religiösen Ritus' zu töten und zu verspeisen? Wenn es also gar nicht um die Nahrungsquelle geht?

 

Es gibt genuegend Beispiele im anthropologischen Bereich ueber religioese Riten, bei denen Geschoepfe als Opfergaben getoetet wurden, ob als Dank oder Beschwichtungsopfer. Mit dem Verspeisen dieser Opfergaben ist es unterschiedlich, das ist meistensvoellig verboten bzw. nur einem bestimmten Personenkreis gestattet, oft wird die Opfergabe vergraben oder voellig verbrannt oder anderweitig der Natur einverleibt.

 

In den Faellen, in denen Tiere geopfert werden und gezielt verspeist, soll einem bestimmten Personenkreis oder einer bestimmten Person Kraft zukommen dadurch. Das koennen Krieger sein, Jaeger oder der Medizinmann, die dadurch beguenstigt werden sollen.

Das beantwortet nicht die Frage nach der moralischen Rechtfertigung. Ich erweitere das auch gerne auf das Töten von Tieren wegen eines religiösen Ritus' oder aus anderen Gründen, dann verbunden mit religiösen Ritualen.

 

Kann das Bejagen und/oder Töten und/oder Verspeisen von Tieren moralisch gerechtfertigt sein?

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Unter einer Tierseele oder Pflanzenseele etc. kann ich mir nix vorstellen. Ich sprach von der Gleichwertigkeit allen Lebens, das ist eine ganz andere Ebene, und die Seele ist fuer mich der Geist Gottes, der in allem wohnt, das lebt.

Tja, so ist das: Ich kann mir nun unter einem "Geist Gottes, der in allem wohnt" nichts vorstellen.

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Ich möchte auch mit Menschen achtsam umgehen. Idee: Fang doch mal damit an, und nicht bei den Tieren :D

Ratschläge (vor allem unerbetene) lieber Petrus sind auch nur Schläge.

Ach Gottchen, was für ein Sensibelchen :angry:

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