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Tiere - Fleisch essen? Schlachten? Massentierhaltung?


Long John Silver

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Das habe ich auch nie behauptet. Aber das eine verwerfliche, hebt das andere nicht auf. Ich finde aber es nett, dass du die Kirche nicht als Hauptschuldiger der agressiven Expansionspolitik der Spanier siehst.

 

Ich will hier keine ethische Wertdebatte auslösen, ob der Mensch genießbar ist oder nicht. Aber das Abschlachten von Gefangenen ist eine Barbarei, die ihn mir kein Bedauern über den Verlust dieser Kultur auslöst.

(Hervorgehoben von mir) Also wertest Du doch.

 

Was den Punkt Kirche und Spanier angeht, so trenne ich das nicht, ja ich trenne Spanier noch nicht einmal von Europäern. Ich bin mir absolut sicher, daß die anderen europäischen Nationen genauso in Mittelamerika gehaust hätten wie die Spanier. Wie ich oben sagte waren die Azteken an der Grenze ihres Wachstums angelangt und eine überlegene Gesellschaft hätte sie ohnehin abgelöst, auch wenn sie aus Japan gekommen wäre.

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Man kann zwar über die geköpfte Kultur in Mittelamerika jammern, aber die Azteken waren mit ihrer Hochkultur an den Grenzen ihres Wachstums angelangt. Ich bin davon überzeugt, daß ihre Lebensweise ziemlich bald dem Untergang geweiht war, dazu hätte es die Spanier gar nicht gebraucht.

 

Ich kenne mich nicht in Einzelheiten aus mit den Atzeken, das ist nicht mein Gebiet, aber ... sie gingen auf die Jagd, und hatten auch ein enges Verhaeltnis zu Tieren, die teilweise auch grosse spirituelle Bedeutung fuer sie hatten, vor allem Hunde (die auch als Nahrung dienten). Hunde, Truthaehner und Fische (wobei ich jetzt nicht weiß genau, ob sie diese nicht soar gezuechtet haben zur Nahrung), auf die Jagd gingen sie nach Rotwild, Kaninchen und Wasservoegel.

 

Es gab diese grossen Hungersnoete, auf jeden Fall, soweit ich mich entsinne, als Folgen von Ueberschwemmungen, welche den Tierbestand dramatisch reduzierten.

 

Soweit ich informiert bin gab es kein Rotwild in Mittelamerika. Außerdem ist es eine Voraussetzung für eine Hochkultur, daß Tiere domnestiziert werden. Eine größer werdende Bevölkerung kann man nur ernähren, wenn man Landwirtschaft und Viehzucht intensiviert und damit der Bodenerosion und dem Zurückdrängen der natürlchen Ressourcen Vorschub leistet. Durch die Jagd alleine kann man kein großes Volk ernähren.

Ich nehme an, das meinst du auch mit dem Hinweis, dass sie nicht mehr genuegend zu jagen hatten. Doch ist das nicht allein der Grund fuer ihren "Kannibalismus" m.E., der hat außerordenlich starke religioese und gesellschaftliche Triebkraefte gehabt. Allein aus Ueberlebenstrieb waere das m.E. nicht moeglich gewesen.

 

Es gibt momentan wieder ziemliche kontroverse Diskussionen ueber die Atzeken im anthropologischen Lager, und wie die einzelnen Forschungen auszuwerten sind.

 

Aber wie gesagt - ich bin nicht wirklich in diesem Thema darin, am Rande eben, was man mitbekommt.

Aber Du kennst doch die anthropologische Theorie, daß zur Entwicklung einer Hochkultur die Begrenzung der Ausweichmöglichkeiten der Bevölkerung gehört? Das war in Ägypten und Mesopotamien so, die Flußkulturen waren. Die Herrschaftsgebiete gingen nicht weit über die Bewässerungsmöglichkeiten durch die Flüsse hinaus.

 

In Mittelamerika war die Begrenzung nicht durch einen Strom gegeben, sondern durch das Petén, den mittelamerikanischen Urwald. Dieser umfasst heute im wesentlichen nur das Gebiet von Yucatán, war aber vor den Azteken viel ausgedehnter. Um nochmal das Rotwild zu erwähnen, hatte dieses in diesem Urwald wenig Überlebenschancen.

Und ich denke generell, wie du sagst - es ist immer leicht, aus unserer Gesellschaft heraus einen moralischen Zeigefinger zu heben oder Igitt zu schreien. Bloss ist es nicht sinnvoll, das zu tun. Es gibt keine der menschlichen Spezies von Natur aus immanente Moral.

 

In diesem Punkt stimme ich Dir unumwunden zu.

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Das habe ich auch nie behauptet. Aber das eine verwerfliche, hebt das andere nicht auf. Ich finde aber es nett, dass du die Kirche nicht als Hauptschuldiger der agressiven Expansionspolitik der Spanier siehst.

 

Ich will hier keine ethische Wertdebatte auslösen, ob der Mensch genießbar ist oder nicht. Aber das Abschlachten von Gefangenen ist eine Barbarei, die ihn mir kein Bedauern über den Verlust dieser Kultur auslöst.

(Hervorgehoben von mir) Also wertest Du doch.

Ich werte nur das Abschlachten, nicht aber den Kannibalimus.

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Das habe ich auch nie behauptet. Aber das eine verwerfliche, hebt das andere nicht auf. Ich finde aber es nett, dass du die Kirche nicht als Hauptschuldiger der agressiven Expansionspolitik der Spanier siehst.

 

Ich will hier keine ethische Wertdebatte auslösen, ob der Mensch genießbar ist oder nicht. Aber das Abschlachten von Gefangenen ist eine Barbarei, die ihn mir kein Bedauern über den Verlust dieser Kultur auslöst.

(Hervorgehoben von mir) Also wertest Du doch.

Ich werte nur das Abschlachten, nicht aber den Kannibalimus.

 

Und was sagt eine Wertung eines Begriffes ueber einen anderen Begriff aus, welcher ersteren impliziert? :angry:

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Das habe ich auch nie behauptet. Aber das eine verwerfliche, hebt das andere nicht auf. Ich finde aber es nett, dass du die Kirche nicht als Hauptschuldiger der agressiven Expansionspolitik der Spanier siehst.

 

Ich will hier keine ethische Wertdebatte auslösen, ob der Mensch genießbar ist oder nicht. Aber das Abschlachten von Gefangenen ist eine Barbarei, die ihn mir kein Bedauern über den Verlust dieser Kultur auslöst.

(Hervorgehoben von mir) Also wertest Du doch.

Ich werte nur das Abschlachten, nicht aber den Kannibalimus.

 

Und was sagt eine Wertung eines Begriffes ueber einen anderen Begriff aus, welcher ersteren impliziert? :angry:

Wie ich schon sagte, ob der Mensch gut schmeckt, darüber sollen andere befinden. Natürlich muss man vor dem Genuß die Schlachtung ausüben. Mir geht es um die brutale Art der Tötung bei den rituellen Opferungen für die Götzenanbetung.

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Long John Silver
Soweit ich informiert bin gab es kein Rotwild in Mittelamerika.

 

Ich denke, doch. Einige Manuskripte der alten Azteken sind auf deer-skin geschrieben. Aus der alten Tradition gibt es den Rotwildtanz.

 

Wenn mich meine erinnerung nicht truegt, gibt es in den Marktbeschreibungen der Spanier von den aztekischen Maerkten unter all den Sachen und den vielen Tieren, die dort feilgeboten wurden, auch die Erwaehnung von Hirschen bzw. Rotwild.

 

Aber wie gesagt - das ist wirklich eine ziemliche Zeit her, dass ich mich damit beschaeftigt habe.

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In Mittelamerika war die Begrenzung nicht durch einen Strom gegeben, sondern durch das Petén, den mittelamerikanischen Urwald. Dieser umfasst heute im wesentlichen nur das Gebiet von Yucatán, war aber vor den Azteken viel ausgedehnter.

Das Petén war Maya-Land. Die Azteken lebten im Hochland von Mexiko, nix mit ausgedehnten Dschungeln.

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In Mittelamerika war die Begrenzung nicht durch einen Strom gegeben, sondern durch das Petén, den mittelamerikanischen Urwald. Dieser umfasst heute im wesentlichen nur das Gebiet von Yucatán, war aber vor den Azteken viel ausgedehnter.

Das Petén war Maya-Land. Die Azteken lebten im Hochland von Mexiko, nix mit ausgedehnten Dschungeln.

Stimmt. Das Aztekengebiet ist im Hochland von Mexico und hat nicht viel mit dem eigentlichen Petén zu tun. Aber das Teotihuacán-Tal hatte um 1000 v. Chr. bewaldete Hänge. Diese wurden duch Brandrodung mit Brachphasen ziemlich schnell kahl geschlagen. Dieses System fraß sich nach und nach bis zur Talsohle durch. Diese bewaldeteten Hänge wurden noch mit ausreichendem Regen bedacht, nachdem sie allerdings abgeholzt waren, wurden sie der Erosion preisgegeben. Inzwischen war die Bevölkerung aber angewachsen und in der Talsohle wurden mehr und mehr in quadratischer Ordnung Siedlungen angelegt. Die größte von ihnen umfasste um das Jahr 150 v. Chr. ca. viertausend Einwohner und war die Keimzelle der Stadt Teotihuacán.

 

Die Arbeitseffektivität des Brandrodungssystems verlief gegen null und es wurde lohnend, die Aufbauarbeit für ein Bewässerungssystem zu leisten. Die Grundlage für das Bewässerungssystem der Stadt Teotihuacán bildeten zahlreiche Brunnen, die durch das Wasser gespeist werden, was durch das poröse Gestein von den Hängen abfließt. Viele sind heute noch in Betrieb. Die Bevölkerung der Siedlung wuchs und die Brunnen wurden durch Kanäle verbunden und bewässerten ca. 5600 Hektar ertragreiches Ackerland. Später wurde die Stadt Teotihuacán ziemlich plötzlich aufgegeben und das südwestlich in einem sumpfigen Gebiet gelegene Tenochtitlán stieg zur Hauptstadt des Aztekenreiches auf. Schuld an der Aufgabe war höchstwahrscheinlich die ständig sinkende Wassermenge bei gleichzeitigem Anwachsen der Bevölkerungsdichte, die das Tal unbewohnbar machten.

 

Die Maya betrieben genauso Brandrodung wie die Azteken ich hatte ihre natürlichen Kavernen, die cenotes mit den Brunnen der Azteken verwechselt.

bearbeitet von Platona
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Soweit ich informiert bin gab es kein Rotwild in Mittelamerika.

 

Ich denke, doch. Einige Manuskripte der alten Azteken sind auf deer-skin geschrieben. Aus der alten Tradition gibt es den Rotwildtanz.

 

Wenn mich meine erinnerung nicht truegt, gibt es in den Marktbeschreibungen der Spanier von den aztekischen Maerkten unter all den Sachen und den vielen Tieren, die dort feilgeboten wurden, auch die Erwaehnung von Hirschen bzw. Rotwild.

 

Aber wie gesagt - das ist wirklich eine ziemliche Zeit her, dass ich mich damit beschaeftigt habe.

Aber Du wirst doch wohl nicht behaupten, daß man ein Volk, dessen Hauptstadt Tenochtitlán mehr als 100.000 Einwohner hatte mit der Jagd ernähren kann? Und es gab eben keine domnestizierbaren Tiere ausser Hund und Truthahn.

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Seltsame Christen, die sich auf ihre offenbare völlige Mitleislosigkeit Tieren gegenüber noch etwas zu Gute tun.

 

Warum ist man völlig mitleidslos, wenn man ein Huhn schlachtet? Man kann es doch auch mitleidig gestimmt schlachten. Wer das nicht fertigbringt, dürfte eigentlich auch kein Fleisch essen. Grüße, KAM

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Seltsame Christen, die sich auf ihre offenbare völlige Mitleislosigkeit Tieren gegenüber noch etwas zu Gute tun.

 

Warum ist man völlig mitleidslos, wenn man ein Huhn schlachtet? Man kann es doch auch mitleidig gestimmt schlachten. Wer das nicht fertigbringt, dürfte eigentlich auch kein Fleisch essen. Grüße, KAM

Ich halte zumindest diesen Stolz darauf solches zu können für .....na eben "seltsam".

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Ich halte zumindest diesen Stolz darauf solches zu können für .....na eben "seltsam".

bist Du einer von denen, welche Metzger nicht grüssen und die Strasse wechseln, wenn sie Dir entgegenkommen?? B)

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Seltsame Christen, die sich auf ihre offenbare völlige Mitleislosigkeit Tieren gegenüber noch etwas zu Gute tun.

Ja und, wo ist dein Problem. Du kaufst doch auch dein Fleisch beim Metzger ein und verspeist es mit Genuss. Sind jetzt alle Menschen die gerne Fleisch essen, etwa kaltherzig und mitleidslos? B)

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