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Denkverbote in der kath. Kirche


Mecky

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[Es geht aus No-ras Äußerungen klar hervor, dass sie nicht vom Bruch eines Versprechens spricht, sondern davon, ein solches Versprechen gar nicht erst einzufordern.

und dieser Gedanke ist unheimlich neu und es wäre eine Schande ihn mit einem Denkverbot zu belegen. Ich mach es aber dennoch:

 

Also wer daran denkt ein solches Versprechen gar nicht erst einzufordern, der wird mit Fegefeuer nicht unter 3 Jahren bestraft. B)

 

 

Fürwahr eine Zwickmühle !

 

Wenn ich mich nicht ans "Denkverbot" halte drohn mir laut Erich mindestens 3 Jahre Fegefeuer. :)

 

Wenn ich nicht nach meinem Gewissen handle droht laut Kirche die Hölle. :)

 

Da ich nun im jeden Fall den Flammen nicht entgehe, entscheide ich mich trotz möglicher Denkverbote ( übrigens, mir hat keiner eins erteilt) für die Stimme des Gewissens. :)

 

Zum Thema Gewissen hat das 2. Vat. Konzil einige interessante Gedanken erarbeitet.

 

"Der Gewissensbegriff des 2. Vat. Konzils

"Die Konzilsväter sprechen zwar von „Gesetz“, aber sie präzisieren sofort: Es geht im Gewissen nicht um die wortgetreue Erfüllung kirchenrechtlicher Paragraphen, sondern in erster Linie um die Erfüllung des Gesetzes der Liebe."

 

"Der Gewissensirrtum, sofern er nicht auf Hartherzigkeit oder Trägheit beruht, kann den Menschen nicht von Gott trennen."

"Das Lehramt kann und wird niemandem seine Weisungen gegen sein persönliches Gewissen aufzwingen. Es hat sich im 2. Vat. Konzil an mehreren Stellen zur Gewissensfreiheit bekannt."

"Wir haben im Letzten keine andere Wahl als das zu tun, was im Gewissen als zu tun sich uns aufdrängt. „Denn gegen das Gewissen zu handeln, erbaut zur Hölle“ – so die Stimme von Papst Innozenz III. aus dem Mittelalter. Das Gewissen ist die letzte Norm, nach der ein Mensch von Gott beurteilt wird – das steht außer Frage. Es ist eine innere Anlage, die uns die Richtung zum Guten weist. In diesem Sinne ist es unfehlbar.""

Mehr bei:

 

http://theologischekurse.at/c_aus_skripten_gewissen.htm

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Schön, No-ra, dass Du diese Sache mal in aller Deutlichkeit geschrieben hast B)

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Liebe Nora,

Das läuft anders:

Der HEILIGE GEIST GOTTES, der Leiter der Kirche ruft zum Dienst an der Sache JESU: "Wer sich für JESUS CHRISTUS voll und ganz einsetzen will, der komme."

Da melden sich viele Geeignete und manche Ungeeignete. Daher müssen sie alle sich in jahrelanger Prüfung erstmal bewähren.

 

Der Wille JESU, nur und nur solche Menschen zu seinen Jüngern zu machen die sich voll und ganz SEINER Sache widmen wollen, ist aus den Evangelien unmißverständlich ablesbar und oft genug dargelegt worden.

 

Wer nebenbei Frau und Kinder haben will ist offensichtlich nicht geeignet - auch wenn es sich irrigerweise berufen fühlt.

Nicht Kirchenobere, sondern JESUS und der HEILIGE GEIST GOTTES lehnen ihn ab.

Das beweisen unter vielen anderen Evangelienstellenstellen zB. auch Matthäus 10,37:

 

·37 "Wer Vater oder Mutter mehr liebt als MICH der ist MEINER nicht wert; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als MICH, der ist MEINER nicht wert."

 

und Matthäus 22,14:

·14 "Denn viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt." - Zum Dienst im Weinberg des HERRN.

 

Im Gegenteil, das Elend der Kirche ist, daß die Bischöfe krampfhaft an ungeeigneten Kandidaten festhalten.

Die Kirchenoberen sollten für die Ungeeigneten eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen um sie in Frieden ziehen lassen zu können.

 

Für die einfachen Gläubigen ist der Zölibat ein Unterscheidungskriterium.

Man sehe sich die Orthodoxen an: Der Mönch ist hochangesehen, der Pope nicht.

 

 

Gruß

josef

 

Lieber Josef,

 

deine Erklärungen, zeigen daß du nicht nur irgendeine Meinung vertrittst, sondern dieser auch mit viel Herzblut und Verinnerlichung der Gedanken anhängst.

 

Auch wenn ich Deine Auffassungen in einigen Punkten nicht teile, so hast du mir doch geholfen mich besser in das Problem eindenken zu können. Danke!

 

 

 

Warum sollte die Kirche nicht zu einer Möglichkeit finden, die zölibatäre und nicht zölibatäre Priester zuläßt.

 

Bei anderen Konfessionen fndet man viele ausgezeichnete Priester, die zusätzlich auch ausgezeichnete Familienväter sind.

 

Auch sie geben alles für Gott.

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Mal ne Zwischnfrage, weil mich das verwirrt hat:

 

Hier wurde mehrfach gesagt, das Lesen eines durch den Index verbotenen Buches sei mit Exkommunikation bestraft worden. Das ist mir mehr als neu - soviel ich weiß, war das ne Sünde, die man beichten musste.

 

Hat jemand da mal einen Beleg.

 

Danke im voraus.

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Mal ne Zwischnfrage, weil mich das verwirrt hat:

 

Hier wurde mehrfach gesagt, das Lesen eines durch den Index verbotenen Buches sei mit Exkommunikation bestraft worden. Das ist mir mehr als neu - soviel ich weiß, war das ne Sünde, die man beichten musste.

 

Hat jemand da mal einen Beleg.

 

Danke im voraus.

Ich habe es auf Wikipedia gelesen:

Der Index Librorum Prohibitorum war ein Verzeichnis der für jeden Katholiken bei Strafe der Exkommunikation verbindlich verbotenen Bücher.

 

Nun ist Wikipedia nicht immer eine zuverlässige Quelle, aber bereits der zweite Link bei Google fördert folgendes zu Tage:

 

Ende des Denkverbots für Katholiken

 

(Passt ganz wunderbar zum Thema.)

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1966 wurde der Index abgeschafft. Da war das Denken, das hinter der Idee des Index' stand, schon seit Jahrhunderten nicht mehr aktuell.

Und es war nie ein Zeichen hervorragender Klugheit, bestimmte herausfordernde Schriften nicht zu lesen. Nie!! Keinem griechischen Philosophen hätte dies zur Ehre gereicht, weder damals noch heute.

Maximilian Kolbe, Don Bosco, Franz von Sales und andere wußten, dass ein gutes Buch Seelen retten, ein schlechtes Buch aber einen Menschen verderben kann. Wer der Überzeugung ist, dass negative Schriften- also geistiges Gift- auf ihn keinen negativen Einnfluß ist, der ist zumindst mal arrogant und zum zweiten hat er keine Ahnung von der menschlichen Gebrechlichkeit und Schwäche. Zündende Ideen gingen oft von Büchern aus die eine verderbliche Saat säten - die dann entsprehend auf ging. Wer diese Einflußmöglichkeit übersieht, der wird einen Index oder die Warnung eines Seelsorgers als einen Eingriff in die menschliche Freiheit bzw. als Machtinstrument und Bevormundungsaktion missverstehen. Aber wenn schon die Schrift sagt, dass wir über jedes "unnütze Wort" Rechenschaft ablegen müssen - dann sind jene Worte, die Menschen verderben, den "Kleinen " zum Ärgernis werden indem sie jene vom Glauben abbringen pures Gift. Und so verstanden ist die Sorge der Kirche für mich verständlich.
Wer sich selbst aktiv bestimmten Schriften verweigert, der tut dies aus Faulheit und wird es nie zu wirklicher Geistesgröße bringen.
Es ist eine Form der Psychohygiene, sich Schriften, die den Glauben lächerlich machen oder angreifen und auf ihre Weise vergiftende Ideen verbreiten zu entziehen. Man könnte es sogar als ein Zeichen der Klugheit verstehen.
Wer diese Schriften nicht liest, weil sie seinem moralischen Empfinden nicht entsprechen, dem soll sein Abstandnehmen gegönnt sein, aber allein die Tatsache, dass jemand anderes es geschrieben hat, zeigt schon, dass es nicht außerhalb der zeitlichen Möglichkeiten lag sowas zu verfassen - und zu lesen.
Es geht nicht nur um moralisches Empfinden- sondern es geht darum, dass Schriften Zündstoff sind- sowohl im Positiven als auch im Negativen- und dass hier die Unterscheidung der Geister aus geistlichen Gründen wichtig und notwendig ist. Wer sich ohne Notwendigkeit Schriften "reinzieht", die z.B. den Glauben lächerlich machen oder den Menschen zu negativen Haltungen zu animieren suchen betreibt eine Form der geistigen Selbstzerstörung, die ein verantwortungsvoller Seelsorger sicher nicht ruhigen Gewissens billigen kann. bearbeitet von Mariamante
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*seufz* *wieder mal knapp an der Frage vorbei*

Nun gut: Du bist also der Meinung, dass nicht prinzipiell alles hinterfragt werden darf. Aber doch "manches", oder nicht?

Als Christen glauben wir an einen Gott, der sich offenbart- in besonderer Weise in Jesus Christus. Wenn wir als Christen so weit gingen, die Offenbarung Gottes zu hinterfragen, Christus selbst zu "hinterfragen" - ob er nicht vielleicht doch eine Phantasiegestalt war usw. dann sind wir in der Gefahr, den Glauben um eines "Allesinfragestellenwollens" zu verlassen. Es ist für den gläubigen Menschen doch immer wichtig sich selbst in Frage zu stellen, sein Handeln im Lichte Gottes zu sehen - an der eigenen Umkehr zu arbeiten. Diese "Infragestellung" halte ich für fruchtbar. An den Dogmen der Kirche herumzudoktern die (wie manche meinen) wohl nicht mehr "zeitgemäß genug sind" geht aber in eine andere Richtung, die ich nicht für fruchtbar halte.
Gilt das auch für Schwester Faustina? Oder konnte die nicht mehr überdenken, da sie schon tot war?

Und wie steht es mit den nicht mehr lebenden Personen, die ja den Großteil der indizierten Autoren ausmachen?

Wenn eine Person während ihrer Lebenszeit in die scharfe Prüfung der Kritik z.B. der Verantwortlichen in der Kirche gerät, dann ist das für diese Person eine Prüfung in der Demut und auch eine Schule der Selbstkritik. Autoren die dass Zeitliche mit dem Ewigen vertauscht haben leben in einem gewissen Sinn auch in ihren Schriften weiter. Die Verantwortung für das was der Mensch weiterträgt ist groß und reicht auch in diesem Sinn über den Tod hinaus.
Schon Kohelet sagte, dass alles seine Zeit hat, darüber hinaus haben die verschiedenen Gläubigen verschiedene Aufgaben im Leben und verschiedene Charismen, die sie für die Gemeinschaft der Gläubigen einbringen. Die einen beten, die anderen denken, wieder andere tun beides je zu bestimmten Zeiten.

Das ist ganz gewiss kein Argument dafür, dass nur noch gebetet und nicht mehr nachgedacht werden sollte.

Dort wo das Nach- denken nicht vom Gebet und von der Inspiration des Heiligen Geistes getragen ist, ist die Gefahr groß, dass sehr kluge Leute große Dummheiten anrichten. Ich sage ja keinesfalls - damit du mich nicht missverstehst- dass man "nur mehr beten " solle- sondern dass sich der Mensch in seinem Denken dem Geist Gottes öffnet- dann wird es im guten Sinn fruchtbar- sonst eher furchtbar.
Aber Du sagtest doch selber weiter oben, dass Gott auch auf krummen Linien gerade schreiben kann.
Gottes Weisheit vermag auch das Böse noch zum Guten zu wenden - aber enthebt uns keinesfalls der Verantwortung. Wir können also nicht in der Absicht schlecht handeln weil wir meinen, Gott würde es ohnehin zum Guten bringen- also ist es egal was wir tun. Die Folgen des negativen Handelns haben wir selbst zu tragen und auch andere.
Für Dich selber mag ja das Gebet und das Hoffen auf den Hl. Geist der Königsweg sein; aber ist es nicht eine Anmaßung von Dir, zu meinen, dass der Hl. Geist bei manchen auch auf dem Wege des Denkens und Nachdenkens wirken kann?
Jesus selbst zeigte die Wichtigkeit des Gebetes. Wir wollen doch nicht so anmaßend sein, und den Herrn korrigieren und meinen es gäbe viel Wichtigeres- oder? Ich wiederhole: Ein Denken das vom Heiligen Geist erleuchtet ist (und der Geist Gottes wirkt nun mal in besonderer Weise durch das Gebet) wird auch gute Früchte bringen.
Gewagte These, die Du dennoch erwähnst, und keine andere These vorweisen kannst.

Du siehst die Aufhebung dieser "Schutzmaßnahmen gegen glaubenszerstörende Aussagen" also nicht positiv?

Da die Kirche vor glaubenszerstörerischen Aussagen auch in der Theologie ohnehin warnt, gibt es heute andere Formen die Menschen zu schützen. Vielen passt das ja sicher auch nicht, wenn Theologen "gemaßregelt" werden oder die Menschen vor deren Schriften gewarnt werden, weil hier Aussagen gemacht werden, die z.B. mit dem Glauben der Kirche nicht mehr im Einklang sind.
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"Dogmen können durchaus einseitig, oberflächlich, rechthaberisch, dumm und voreilig sein"

 

("Kardinal" Walter Kasper, Einführung in den Glauben)

 

 

 

http://de.wikipedia.org/wiki/Walter_Kasper

Walter Kardinal Kasper (* 5. März 1933 in Heidenheim an der Brenz) ist Kurienkardinal und Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen.

 

Am 16. März 1999 ernannte Papst Johannes Paul II. Bischof Kasper zum Sekretär des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen. Kasper trat daher mit Wirkung vom 31. Mai 1999 als Bischof von Rottenburg-Stuttgart zurück. Am 21. Februar 2001 wurde Kasper von Johannes Paul II. zum Kardinaldiakon von Ognissanti in Via Appia Nuova erhoben. Im gleichen Jahr, am 3. März, ernannte Johannes Paul II. ihn zum Präsidenten des für die Ökumene-Fragen und für die religiösen Beziehungen zum Judentum zuständigen Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen. Am 21. April 2005 wurde er durch Papst Benedikt XVI. in seinem Amt bestätigt. Kardinal Kasper ist Mitglied der Glaubenskongregation, der Kongregation für die Orientalischen Kirchen, der Apostolischen Signatur, des Päpstlichen Rates für die Auslegung der Gesetzestexte und des Päpstlichen Rates für die Kultur.

 

Während des Konklaves 2005 galt Kasper aufgrund seines hohen Ansehens und seines diplomatischen Geschicks als Geheimfavorit auf die Wahl zum Papst.

 

Schriften

 

* Das Absolute in der Geschichte. Philosophie und Theologie der Geschichte in der

Spätphilosophie Schellings, Mainz 1965

* Glaube und Geschichte, Mainz 1970

* Einführung in den Glauben, Mainz 1972

* Jesus der Christus, Mainz 1974

* Zur Theologie der christlichen Ehe, Mainz 1977

* Der Gott Jesu Christi, Mainz 1982

* Leben aus dem Glauben (Katholischer Erwachsenenkatechismus Bd. 2), Bonn 1995

(Mitarbeit)

* Theologie und Kirche, Bd. 1 Mainz 1987; Bd. 2 Mainz 1999

* Leadership in the Church, New York 2003

* Sakrament der Einheit. Eucharistie und Kirche, Freiburg i. Br. 2004

* Wege in die Einheit. Perspektiven für die Ökumene, Freiburg i. Br. 2005.

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"Wir haben im Letzten keine andere Wahl als das zu tun, was im Gewissen als zu tun sich uns aufdrängt. „Denn gegen das Gewissen zu handeln, erbaut zur Hölle“ – so die Stimme von Papst Innozenz III. aus dem Mittelalter. Das Gewissen ist die letzte Norm, nach der ein Mensch von Gott beurteilt wird – das steht außer Frage. Es ist eine innere Anlage, die uns die Richtung zum Guten weist. In diesem Sinne ist es unfehlbar.""

Das wird alle SS Schergen, Stalinisten und jene, die dem Führer , Stalin, Mao oder Pol-Pot mit ehrlichem Gewissen gefolgt sind, unheimlich freuen!

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Mal ne Zwischnfrage, weil mich das verwirrt hat:

 

Hier wurde mehrfach gesagt, das Lesen eines durch den Index verbotenen Buches sei mit Exkommunikation bestraft worden. Das ist mir mehr als neu - soviel ich weiß, war das ne Sünde, die man beichten musste.

 

Hat jemand da mal einen Beleg.

 

Danke im voraus.

 

Der Index war eine Zusammenstellung der verurteilten / verbotenen Werke, juristisch relevant war das Verurteilungsdekret.

 

Der piobenediktinische Kodex kannte in der Tat Exkommunikationsandrohungen (speciali modo dem Apostolischen Stuhl vorbehalten) bei Indexverstössen. Can. 2318 listet die entsprechenden Tatbestände auf: Wer ein solches Buch herausgibt, verteidigt oder wissentlich (!) liest.

 

Zum Ende der Indexpraxis waren - das sei angemerkt - Indexerlaubnisse recht einfach zu bekommen, Theologen hatten die meines Wissens in der Regel.

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1966 wurde der Index abgeschafft. Da war das Denken, das hinter der Idee des Index' stand, schon seit Jahrhunderten nicht mehr aktuell.

Und es war nie ein Zeichen hervorragender Klugheit, bestimmte herausfordernde Schriften nicht zu lesen. Nie!! Keinem griechischen Philosophen hätte dies zur Ehre gereicht, weder damals noch heute.

Maximilian Kolbe, Don Bosco, Franz von Sales und andere wußten, dass ein gutes Buch Seelen retten, ein schlechtes Buch aber einen Menschen verderben kann. Wer der Überzeugung ist, dass negative Schriften- also geistiges Gift- auf ihn keinen negativen Einnfluß ist, der ist zumindst mal arrogant und zum zweiten hat er keine Ahnung von der menschlichen Gebrechlichkeit und Schwäche. Zündende Ideen gingen oft von Büchern aus die eine verderbliche Saat säten - die dann entsprehend auf ging. Wer diese Einflußmöglichkeit übersieht, der wird einen Index oder die Warnung eines Seelsorgers als einen Eingriff in die menschliche Freiheit bzw. als Machtinstrument und Bevormundungsaktion missverstehen. Aber wenn schon die Schrift sagt, dass wir über jedes "unnütze Wort" Rechenschaft ablegen müssen - dann sind jene Worte, die Menschen verderben, den "Kleinen " zum Ärgernis werden indem sie jene vom Glauben abbringen pures Gift. Und so verstanden ist die Sorge der Kirche für mich verständlich.
Wer sich selbst aktiv bestimmten Schriften verweigert, der tut dies aus Faulheit und wird es nie zu wirklicher Geistesgröße bringen.
Es ist eine Form der Psychohygiene, sich Schriften, die den Glauben lächerlich machen oder angreifen und auf ihre Weise vergiftende Ideen verbreiten zu entziehen. Man könnte es sogar als ein Zeichen der Klugheit verstehen.
Wer diese Schriften nicht liest, weil sie seinem moralischen Empfinden nicht entsprechen, dem soll sein Abstandnehmen gegönnt sein, aber allein die Tatsache, dass jemand anderes es geschrieben hat, zeigt schon, dass es nicht außerhalb der zeitlichen Möglichkeiten lag sowas zu verfassen - und zu lesen.
Es geht nicht nur um moralisches Empfinden- sondern es geht darum, dass Schriften Zündstoff sind- sowohl im Positiven als auch im Negativen- und dass hier die Unterscheidung der Geister aus geistlichen Gründen wichtig und notwendig ist. Wer sich ohne Notwendigkeit Schriften "reinzieht", die z.B. den Glauben lächerlich machen oder den Menschen zu negativen Haltungen zu animieren suchen betreibt eine Form der geistigen Selbstzerstörung, die ein verantwortungsvoller Seelsorger sicher nicht ruhigen Gewissens billigen kann.

Weißt du was - ich kann ein Buch nicht beurteilen, wenn ich es nicht gelesen habe. Auf dem Index standen großartige Bücher, etliche von denen, da bin ich überzeugt, hat unser derzeitiger Papst gelesen. Wer argumentiert wie Du es tust, der ist offenbar der Überzeugung, dass die Urteilskraft und Geistesstärke der allerallermeisten Menschen schwach ist, sagen wir ruhig: Kindesniveau hat. Vielleicht ist das Dein Lebensgefühl. Das sagt aber noch gar nicht, ü-ber-haupt nichts über die Wirklichkeit außerhalb Deines Kreises aus. Das merkst Du daran, dass Du hier so einen Gegenwind bekommst. Nimm es einfach als Zeichen.

 

Wir reden hier nicht über satanistische Werke, wir reden zum Beispiel über Top-Philosophen, wir reden über intelligente Schriften protestantischer Theologen. Wir reden über alles, was einen Menschen zum kritischen, urteilsfähigen Menschen erzieht. Über etwas, das definitiv zur "psychischen Hygiene" und zum Erwachsenwerden beiträgt, indem man sich damit beschäftigt, auseinandersetzt, es mit seinen Werten vergleicht und mit seinem Gewissen. Etwas, das unser Wissen vermehrt und damit vorwärtsbringt, egal ob wir es kraft unserer Urteilskraft verwerfen oder hochleben lassen.

 

Den Menschen als nicht fähig solch eine Urteilskraft zu beweisen anzusehen, ist zynisch. Sicher, es kommt im Mäntelchen des "guten Hirten" daher, der seine dummen Schafe beschützen muss. Und Schafe sind wirklich dumm, das ist wahr. Ist aber der Mensch ein Schaf? Ist der gemeine Normalchrist weniger Mensch als sein Pfarrer, sein Bischof?

 

Mag ja sein, dass nicht alle Kleriker in erster Linie ein Machterhaltungsinstrument in dem Index sahen, mag sein, dass mancher wirklich seine Schäfchen beschützen wollte vor dem Bösen da draußen. Weil er's nicht besser wusste, keine Ahnung hatte, welche Geisteskraft auch in vermeintlich schlichten Gemütern schlummert und aufbricht, wenn man sie erst einmal richtig an die intelligentesten Bücher ihrer Zeit heranführt.

 

Das ist aber trotzdem eine zynische Betrachtungsweise seiner Mitmenschen. Es ist darin wenig Demut zu erkennen. Ein solcher Kleriker erhebt sich über alle andern.

 

Und last but not least: Wie auch immer der Index durch die Jahrhunderte vor dem jeweiligen Zeitgeist zu beurteilen ist, unser Maßstab als Christen ist nicht der Zeitgeist. Das ist doch Dein ständiges Credo. Ich bin der Meinung, dass allein schon den Index einzuführen ein Fehler war; so konnte die Christenheit kaum zu geistiger Reife heranwachsen, er stellte eine ungeheure Behinderung zum Licht zu wachsen dar. Hinzu kommt, dass das Kleinhalten des Volkes eine Machtsteigerung des Klerus bedeutete, was diesem nicht entgangen sein kann. Wie man an den indizierten Büchern sieht, wurde diese Macht derbe missbraucht.

 

So sind die Menschen, wenn sie Macht bekommen. Bei uns aber soll es nicht so sein, sagte Jesus Christus. Und weil ich das durch und durch einsehe, bin ich voll und ganz gegen einen offiziellen index librorum prohibitorum.

 

Wie sieht's mit Dir aus? Möchtest Du von Deinen Oberhirten gesagt bekommen, was Du lesen darfst und was nicht, oder möchtest Du selbst entscheiden, Deinen ganz persönlichen Index erstellen und befolgen? Letzteres macht ein jeder Mensch, kraft seiner gottgegebenen und gesund entwickelten Urteilsfähigkeit, und das ist auch gut so.

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"Dogmen können durchaus einseitig, oberflächlich, rechthaberisch, dumm und voreilig sein"

 

("Kardinal" Walter Kasper, Einführung in den Glauben)

Kris hat mir ein Kommentarverbot zu diesen Worten des lieben Kaspers auferlegt und meine Worte gelöscht. Das mag deutlich machen, was ich von diesen Worten halte. B)

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"Wir haben im Letzten keine andere Wahl als das zu tun, was im Gewissen als zu tun sich uns aufdrängt. „Denn gegen das Gewissen zu handeln, erbaut zur Hölle“ – so die Stimme von Papst Innozenz III. aus dem Mittelalter. Das Gewissen ist die letzte Norm, nach der ein Mensch von Gott beurteilt wird – das steht außer Frage. Es ist eine innere Anlage, die uns die Richtung zum Guten weist. In diesem Sinne ist es unfehlbar.""

Das wird alle SS Schergen, Stalinisten und jene, die dem Führer , Stalin, Mao oder Pol-Pot mit ehrlichem Gewissen gefolgt sind, unheimlich freuen!

 

Das hier gereicht aber auch zur Freude:

 

Es geht im Gewissen nicht um die wortgetreue Erfüllung kirchenrechtlicher Paragraphen, sondern in erster Linie um die Erfüllung des Gesetzes der Liebe."

 

Und das war von dem andern Zitat ausdrücklich nicht zu trennen.

 

Zu all den historischen Persönlichkeiten, die Schuld auf sich geladen haben, und nun immer gern als "Totschlagargument" benutzt werden, ist zu bemerken, daß in der Gesellschaft eine gewisse Mitschuld an ihren Vergehen besteht.

Einmal das die sozialen Missstände ertragen wurden, die diesen Menschen einen Handlungsspielraum einräumten.

Zum Andern das die Zivilcourage fehlte ihnen entgegenzutreten.

 

Wer Missstände egal, ob sie in der Gesellschaft oder in der Kirche auftreten, tatenlos hinnimmt, arbeitet ihnen zu.

 

Es geht im Gewissen nicht um die wortgetreue Erfüllung kirchenrechtlicher Paragraphen, sondern in erster Linie um die Erfüllung des Gesetzes der Liebe."

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"Dogmen können durchaus einseitig, oberflächlich, rechthaberisch, dumm und voreilig sein"

("Kardinal" Walter Kasper, Einführung in den Glauben)

Kris hat mir ein Kommentarverbot zu diesen Worten des lieben Kaspers auferlegt und meine Worte gelöscht. Das mag deutlich machen, was ich von diesen Worten halte. B)

Die Tatsache, dass dies hier stehenbleibt, möge Dir zum Zeichen dienen, dass ich Dir mitnichten ein Kommentarverbot erteilt habe. Mögest Du eines Tages verstehen, worum es wirklich geht. Siehe No-ra grad hier drüber.

bearbeitet von Kirisiyana
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Es geht im Gewissen nicht um die wortgetreue Erfüllung kirchenrechtlicher Paragraphen, sondern in erster Linie um die Erfüllung des Gesetzes der Liebe."

ich glaub ich hab Dir die Frage schon mal gestellt -aber soweit ich mich erinnere keine Antwort erhalten oder sie übersehen:

 

Wie hältst Du es in diesem Sinne mit der Euthanasie. Was ist wenn jemand mit reinem Gewissen und aus Liebe ( so sagt er) einen Menschen tötet, um ihm Leid zu ersparen. Ist das OK und damit wg. Gewissensentscheid gut und richtig??

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Ich habe es auf Wikipedia gelesen:
Der Index Librorum Prohibitorum war ein Verzeichnis der für jeden Katholiken bei Strafe der Exkommunikation verbindlich verbotenen Bücher.

 

Nun ist Wikipedia nicht immer eine zuverlässige Quelle, aber bereits der zweite Link bei Google fördert folgendes zu Tage:

 

Ende des Denkverbots für Katholiken

 

(Passt ganz wunderbar zum Thema.)

Vielen lieben Dank.

 

Ich überlege gerade, ob meine Eltern jetzt immer noch exkommuniziert sind, weil sie in den Fünfziger Jahren Satre und Brecht gelesen haben.

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Es geht im Gewissen nicht um die wortgetreue Erfüllung kirchenrechtlicher Paragraphen, sondern in erster Linie um die Erfüllung des Gesetzes der Liebe."

ich glaub ich hab Dir die Frage schon mal gestellt -aber soweit ich mich erinnere keine Antwort erhalten oder sie übersehen:

 

Wie hältst Du es in diesem Sinne mit der Euthanasie. Was ist wenn jemand mit reinem Gewissen und aus Liebe ( so sagt er) einen Menschen tötet, um ihm Leid zu ersparen. Ist das OK und damit wg. Gewissensentscheid gut und richtig??

 

 

Übersehen! B)

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Die Tatsache, dass dies hier stehenbleibt, möge Dir zum Zeichen dienen, dass ich Dir mitnichten ein Kommentarverbot erteilt habe.

meinen Ur-Kommentar hast Du gelöscht, weil er Dir nicht lieb genug war. Ergo darf ich nur Kommentare abgeben, die Dir gefallen oder die Du zähneknirschend stehen lassen musst, weil Du sonst nicht mehr in den Spiegel schauen könntest. Das ist dan nix anderes als ein Kommentar von Krissis Gnaden, den ich hier schreiben darf. Siehst Du das nicht?? B)

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Übersehen! B)

Dann wiederhole die Antwort bitte nochmal an dieser Stelle!

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Es geht im Gewissen nicht um die wortgetreue Erfüllung kirchenrechtlicher Paragraphen, sondern in erster Linie um die Erfüllung des Gesetzes der Liebe."

ich glaub ich hab Dir die Frage schon mal gestellt -aber soweit ich mich erinnere keine Antwort erhalten oder sie übersehen:

 

Wie hältst Du es in diesem Sinne mit der Euthanasie. Was ist wenn jemand mit reinem Gewissen und aus Liebe ( so sagt er) einen Menschen tötet, um ihm Leid zu ersparen. Ist das OK und damit wg. Gewissensentscheid gut und richtig??

Das passt hervorragend zu meiner Argumentation gegenüber MM bezüglich des index l. p. B)

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Es geht im Gewissen nicht um die wortgetreue Erfüllung kirchenrechtlicher Paragraphen, sondern in erster Linie um die Erfüllung des Gesetzes der Liebe."

ich glaub ich hab Dir die Frage schon mal gestellt -aber soweit ich mich erinnere keine Antwort erhalten oder sie übersehen:

 

Wie hältst Du es in diesem Sinne mit der Euthanasie. Was ist wenn jemand mit reinem Gewissen und aus Liebe ( so sagt er) einen Menschen tötet, um ihm Leid zu ersparen. Ist das OK und damit wg. Gewissensentscheid gut und richtig??

Das passt hervorragend zu meiner Argumentation gegenüber MM bezüglich des index l. p. B)

und? Was hast Du da geschrieben?? Hab ich nicht gelesen!

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Die Tatsache, dass dies hier stehenbleibt, möge Dir zum Zeichen dienen, dass ich Dir mitnichten ein Kommentarverbot erteilt habe.

meinen Ur-Kommentar hast Du gelöscht, weil er Dir nicht lieb genug war. Ergo darf ich nur Kommentare abgeben, die Dir gefallen oder die Du zähneknirschend stehen lassen musst, weil Du sonst nicht mehr in den Spiegel schauen könntest. Das ist dan nix anderes als ein Kommentar von Krissis Gnaden, den ich hier schreiben darf. Siehst Du das nicht?? B)

So in etwa kann man die Funktion eines Moderators sehen. Es existiert ein sanktionsfähiges Schreibgebot, definiert nach bestimmten Maßstäben. Man kann es auch ein restringiertes Schreibverbot nennen. Oder einfach eine Ordnung, der Du zustimmst, indem Du in den GG schreibst.

 

Aber immerhin ist es kein Denkverbot, also denkst Du Dir Deinen Teil, ist das nicht schön?

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Das passt hervorragend zu meiner Argumentation gegenüber MM bezüglich des index l. p. B)

 

Zu diesem:

Wie sieht's mit Dir aus? Möchtest Du von Deinen Oberhirten gesagt bekommen, was Du lesen darfst und was nicht, oder möchtest Du selbst entscheiden, Deinen ganz persönlichen Index erstellen und befolgen? Letzteres macht ein jeder Mensch, kraft seiner gottgegebenen und gesund entwickelten Urteilsfähigkeit, und das ist auch gut so.

 

Ergo ist also Deiner Meinung nach Euthanasie gut und richtig??

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und? Was hast Du da geschrieben?? Hab ich nicht gelesen!

Dann lies halt. Meine Güte. Guckst du oben.

bearbeitet von Kirisiyana
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Aber immerhin ist es kein Denkverbot, also denkst Du Dir Deinen Teil, ist das nicht schön?

wer glaubt, dass man einem Menschen das Denken verbieten könne, der muss ........(Kommentarverbot).... B)

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