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Aufhebung der Exkommunikation der Pius-Bischöfe


gouvernante

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Zu keinem Zeitpunkt wohlgemerkt. Anläufe übereifriger Ortsbischöfe in diese Richtung wurden stets von Rom - seinerzeit auch unter Kardinal Ratzinger - zurückgewiesen. 

 

Und es ist in der Tat interessant, dass die einzigen Mitglieder der FSSPX, die sich je die Exkommunikation zugezogen haben, die vier Weihbischöfe und Erzbischof Lefebvre waren (Bischof de Castro Mayer war nie Mitglied der Bruderschaft). Die beiden Letztgenannten weilen nicht mehr unter uns. Da der Codex von 1983 für die unerlaubte Bischofsweihe die Exkommunikation latae sententiae vorsieht, ist das folgerichtig, auch wenn etwaige Milderungsgründe die subjektive (nicht juristische) Schuld mindern mögen. Die Exkommunikation der Weihbischöfe wurde auf Veranlassung von Benedikt XVI. aufgehoben. Richard Williamson zog sie sich - nach Verlassen der FSSPX und Gründung seiner "Resistance" - wieder zu. Die Priester jedoch sind alle suspendiert, allerdings nicht exkommuniziert. Die Exkommunikation zieht sich nach Can. 1364 § 1 "der Apostat, Häretiker oder der Schismatiker" zu. Da eine solche über die Priester der Bruderschaft nicht verhängt wurde ist anzunehmen, dass sie von Rom weder als Apostaten, noch als Häretiker, noch als Schismatiker betrachtet werden. Obwohl sie Doktrinen des Zweiten Vatikanischen Konzils nicht teilen bzw. eine Diskussion über selbige fordern. Eine kuriose Situation. Es sei denn das römische Rechtssystem ist zusammengebrochen und Strafen können oder wollen nicht mehr verhängt werden. Was ich persönlich nicht annehme, funktionierte das doch in anderen - hier schon genannten Fällen: Donau-Priesterinnen, Martha Heizer - recht gut und zeitnah. 

 

Ich denke man erklärt sich die Bemühungen Roms um diese Gruppe am sinnigsten damit, dass man annimmt, dass sie dort für Katholiken im Vollsinne gehalten werden, die durch gewisse Umstände an der vollen Verwirklichung der Kircheneinheit gehindert sind. Zumindest Papst Franziskus - und auch Kardinal Bergoglio - scheint sie für katholisch zu halten.

 

Ich kann mich nur wiederholen: Diese Haltung ist, wenn tatsächlich alles so vollkommen klar und eindeutig wie hier regelmäßig behauptet wird ist, inkonsequent. Entweder ist die vollständige Anerkennung des Zweiten Vatikanischen Konzils ohne Abstriche die conditio sine qua non für das Katholischsein im Jahr 2018 oder sie ist es nicht. Tertium non datur. Darüber sollte man einmal Klarheit gewinnen.

 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 5 Stunden schrieb Frank:

Meine Mutter, Baujahr 1951, hat in der Norddeutschen Provinz, in der sie aufgewachsen ist, Kirche als sehr einengend empfunden.

 

Nach dem Motto: "Die Kirche sagt 1., 2., 3., - das hast du nicht zu hinterfragen".

Ja! Das war gut. Das war richtig. Das war faszinierend. 

Welche Faszinationskraft hat eine Kirche, deren Moralwerte unverbindlich, deren Glaubensvorstellungen profillos und deren Sanktionen zahnlos geworden sind? Ein Verzicht auf die "Öffnung der Moderne" hätte eine konzentration auf einen wunderbar archaisch-anachronistischen "heiligen Rest" bedeutet; anstelle eines konturlosen Verblassens über Jahrzehnte. 

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vor 10 Minuten schrieb Xamanoth:
vor 5 Stunden schrieb Frank:

Meine Mutter, Baujahr 1951, hat in der Norddeutschen Provinz, in der sie aufgewachsen ist, Kirche als sehr einengend empfunden.

 

Nach dem Motto: "Die Kirche sagt 1., 2., 3., - das hast du nicht zu hinterfragen".

Ja! Das war gut. Das war richtig. Das war faszinierend. 

Welche Faszinationskraft hat eine Kirche, deren Moralwerte unverbindlich, deren Glaubensvorstellungen profillos und deren Sanktionen zahnlos geworden sind? Ein Verzicht auf die "Öffnung der Moderne" hätte eine konzentration auf einen wunderbar archaisch-anachronistischen "heiligen Rest" bedeutet; anstelle eines konturlosen Verblassens über Jahrzehnte. 

"So sehr hat Gott die Welt geliebt, das er seine Sohn hingab"

Das der Herr für einen "heiligen Rest" ans Kreuz gegangen ist finde ich nirgendwo im Evangelium.

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vor 3 Minuten schrieb Frank:

"So sehr hat Gott die Welt geliebt, das er seine Sohn hingab"

Das der Herr für einen "heiligen Rest" ans Kreuz gegangen ist finde ich nirgendwo im Evangelium.

Wer da glaubet und getauft wird, der wird selig werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden. (Markus 16:16)

 

11Da ging der König hinein, die Gäste zu besehen, und sah allda einen Menschen, der hatte kein hochzeitlich Kleid an; 12und er sprach zu ihm: Freund, wie bist du hereingekommen und hast doch kein hochzeitlich Kleid an? Er aber verstummte. 13Da sprach der König zu seinen Dienern: Bindet ihm Hände und Füße und werfet ihn in die Finsternis hinaus! da wird sein Heulen und Zähneklappen. 14Denn viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt. (Matthäus 22). 

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Das ist auch so eine Sache: Wo kommt denn in der "Amtskirche" (den Begriff nutze ich jetzt mal notgedrungen), abgesehen von irgendwelchen Fatima-Zirkeln, heute noch die Rede von der Hölle bzw. der Verdammnis in der Verkündigung vor? In der Ortspfarre? Beim Bischof? Im Hörsaal? 

 

Ich glaube einen recht guten Überblick zu haben und stelle fest, dass die Hölle und die Gefahr in sie zu geraten, in der Kirche fast schon ein Tabu darstellt. Stattdessen werden die Rosinen - wie oben geschehen - aus der Schrift gepickt und nur Zitate herangezogen, welche die Heilsgewissheit im Kirchenvolk bestärken. Oder die Hölle wird hochtheologisch weginterpretiert. In höheren Amtsträgerkreisen feiern Origenes und seine Apokatastasis föhliche Urständ. Frei nach dem Motto: Christus ist für unsere Sünde gestorben also wird schon alles irgendwie gut werden. 

 

Ist das wirklich der richtige Weg? Das Anstößige oder Angstmachende aus der Verkündigung zu streichen? 

 

Hingegen spielt die Verdammnis und die Warnung vor der Hölle verbunden mit dem Aufruf, zu beichten und die Sünde zu meiden, bei der Piusbruderschaft eine eminente Rolle. Warum nicht in der Amtskirche? Haben die Gläubigen der Amtskirche die Angst vor der Hölle nicht nötig?

 

Und bitte: Die Hölle ist keine nebensächlich Frage wie nach Liturgiesprache oder Spitzenalben, sondern integraler Teil der christlichen Lehre.

 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 6 Stunden schrieb Frank:

Meine Ma erzählte das vor der Erstkommunion die Erstbeichte an stand - sie aber nicht wusste was sie da soll, sie war sich keiner Schuld bewusst. In ihrer Not nahm sie das Gebetsbuch suchte sich was aus was cool klang und beichtete ohne zu wissen was sie da sagt: "Ich bin unkeusch gewesen"

 

So geht es sicher auch nicht wenigen Kindern heute in der Erstkommunionvorbereitung. Das halte ich also eher für Kritik an der frühen Erstbeichte als an der vorkonziliaren Kirche. Zwar wird man heute nicht mehr Unkeuschheit beichten, aber irgendwas wird man sich - damals wie heute - einfallen lassen. 

 

vor 6 Stunden schrieb Frank:

Wäre das Konzil nicht gewesen, meine Mutter wäre ziemlich sicher nicht katholisch geblieben. Sie wäre entweder doch evangelisch geworden oder hätte sich ganz vom Glauben abgewandt.

 

Man sollte nicht vergessen, dass sich auch in Traditionalistenkreisen die Welt nach 1965 weitergedreht hat. Ich weiß nicht, welches Bild Du von Priestern und Laien der Tradition hast. Aber ich fürchte ein verzerrtes: Dort geht es ohne Zwang und ohne "Einengung" zu. Wer dort hingeht, der geht freiwillig. Ebenso wie in der Amtskirche. In dieser Hinsicht gibt es keinen Unterschied. Kritiker der Tradition scheinen anzunehmen, mit dem alten Glauben und den alten Formen sei auch der Mief der 1950er Jahre unreflektiert übernommen worden, weil: So war es halt früher! Das ist falsch. Insofern können die Erfahrungen von Gläubigen, welche die vorkonziliare Zeit (in der damaligen Amtskirche!) live erlebt haben, nicht auf die heutige Situation übertragen werden. Auch hier hat sich die Erde weitergedreht. Ich würde sogar behaupten, dass das subjektive Maß an Freiheit in einer traditionalistischen Gruppe größer ist als - sagen wir - beim Opus Dei, welches das konservative Zugpferd der Kirche nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil ist. Zumindest gibt es bei den Traditionalisten - sofern mir bekannt - keine Numerarier und Bußgürtel.

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

bearbeitet von Studiosus
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vor einer Stunde schrieb Studiosus:

Die Hölle ist keine nebensächlich Frage wie nach Liturgiesprache oder Spitzenalben, sondern integraler Teil der christlichen Lehre.

Wo funde ich die Hölle noch gleich im Glaubensbekenntnis? Ich dachte, da steht was von der Vergebung der Sünden., und vom ewigen Leben.

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vor 4 Minuten schrieb ThomasB.:

Was ist das?

 

Ich schrieb doch, dass ich diesen Begriff nur notgedrungen verwende. "Amtskirche" im Gegensatz zu den kanonisch irregulären Piusbrüdern. 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

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vor 59 Minuten schrieb Studiosus:

Kritiker der Tradition scheinen anzunehmen, mit dem alten Glauben und den alten Formen sei auch der Mief der 1950er Jahre unreflektiert übernommen worden, weil: So war es halt früher!

Ich kenne keine Kritiker „der Tradition”. Ich kenne aller allerdings Menschen, und bin einer davon, die es ablehnen, dass eine schismatische Gruppe vorgibt, die Tradition der Heiligen Kirche für sich gepachtet zu haben, um sie allen anderen katholischen Christen wegzunehmen und denen dann - ein geradezu perfides Verfahren - anzubieten, man könne sie bei ihnen zurückbekommen.

 

Merke: wenn einer Dein Brathähnchen klaut und Dich dann zum Essen einlädt, darfst Du an seiner Großzügigkeit zweifeln.

bearbeitet von ThomasB.
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vor 6 Minuten schrieb ThomasB.:

Wo funde ich die Hölle noch gleich im Glaubensbekenntnis? Ich dachte, da steht was von der Vergebung der Sünden., und vom ewigen Leben.

 

Wo schrieb ich vom Glaubensbekenntnis? Die leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel steht auch nicht im Credo. Dennoch ist sie Dogma der katholischen Kirche. Ist alles, was nicht im Symbolon steht, irrelevant?

 

Wenn das so wäre, so gäbe es keinen Grund die FSSPX zur Unterschrift unter den Dokumenten des Zweiten Vatikanischen Konzils zu bewegen. Denn Gaudium et spes, Nostra aetate und Unitatis redintegratio stehen dort auch nicht drin. 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

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vor 6 Minuten schrieb Studiosus:

 

Wo schrieb ich vom Glaubensbekenntnis? Die leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel steht auch nicht im Credo. Dennoch ist sie Dogma der katholischen Kirche. Ist alles, was nicht im Symbolon steht, irrelevant?

 

Wenn das so wäre, so gäbe es keinen Grund die FSSPX zur Unterschrift unter den Dokumenten des Zweiten Vatikanischen Konzils zu bewegen. Denn Gaudium et spes, Nostra aetate und Unitatis redintegratio stehen dort auch nicht drin. 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

Stimmt. Ich hatte zu fotografisch gelesen und deshalb integraler Teil des christlichen Glaubens verstanden. Du hattest allerdings Lehre geschrieben, und dazu gehört natürlich auch, dass es eine Hölle gibt (und dass wir darum beten, dass sie leer ist...)

bearbeitet von ThomasB.
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vor 32 Minuten schrieb ThomasB.:

Ich kenne keine Kritiker „der Tradition”. Ich kenne aller allerdings Menschen, und bin einer davon, die es ablehnen, dass eine schismatische Gruppe vorgibt, die Tradition der Heiligen Kirche für sich gepachtet zu haben[...]

 

Einige Präzisierungen:

 

Unter "Tradition" verstehe vornehmlich die Benutzung der liturgischen Bücher, wie sie vor dem Konzil in Gebrauch waren. Also eine bestimmte Form. Diese Form hat die FSSPX nicht "gepachtet". Die Gruppen der Ecclesia Dei üben sie ebenfalls. Jeder Priester könnte nach Summorum Pontificum, wenn er wollte, ebenfalls diese Form frei wählen. 

Und die Tradition der Kirche (angefangen bei den Aposteln, über die Väterzeit bis hin zu den jüngsten Konzilien) besitzt sie selbstverständlich auch nicht exklusiv. Sie ist ein organisches Werden in Kontinuität. Den Faden der Geschichte und Überlieferung an einer beliebigen Stelle zu kappen ist keine Tradition. 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 13 Minuten schrieb Studiosus:

Den Faden der Geschichte und Überlieferung an einer beliebigen Stelle zu kappen ist keine Tradition. 

Amen.

 

Was ich der sogenannten Piusbruderschaft richtig übelnehme, ist, das sie den ordentlichen Usus der katholischen Liturgie übel beschimpft und verleumdet. Da fühle ich mich, weil ich in dieser Liturgie Got begegne, durchaus persönlich angegriffen.

 

Die widerliche Formulierung, mit der bis vor wenigen Jahren auf der Webseite die Teilnahme an der heiligen Messe nach dem ordentlichen Usus als „Gift für den Glauben” berzeichnet wurde, ist wohl verschwunden, die Verleumdungen gegen die Usus und die, die ihn feiern, dagegen leider nicht. Ich schätze die Bemühungen des Vatikans, diese Gruppierung wieder in die Kirche zurückzuholen, durchaus. In meinen Glaubensvollzügen kann sie bis dahin allerdings keine Rolle spielen. Das ärgert mich, denn ich würde durchaus einmal gerne eine Messe nach dem außerordentlichen Usus mitfeiern (immerhin bin ich darin zur 1. Hl. Kommunion gegangen). Das geht natürlich nicht, wenn mir dieses Mitfeiern als Bekenntnis gegen den ordentlichen Usus und die katholische Kirche ausgelegt wird. 

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vor 23 Minuten schrieb Studiosus:

Den Faden der Geschichte und Überlieferung an einer beliebigen Stelle zu kappen ist keine Tradition. 

Weder nach vorne, noch nach hinten. Damit haben sich Archäologismusvorwürfe erledigt.

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vor 9 Minuten schrieb ThomasB.:

Das ärgert mich, denn ich würde durchaus einmal gerne eine Messe nach dem außerordentlichen Usus mitfeiern (immerhin bin ich darin zur 1. Hl. Kommunion gegangen). Das geht natürlich nicht, wenn mir dieses Mitfeiern als Bekenntnis gegen den ordentlichen Usus und die katholische Kirche ausgelegt wird. 

 

Die Piusbruderschaft bietet die "alte Messe" ja nicht mehr exklusiv an. Eigentlich schon seit 1984 (also vor den unerlaubten Bischofsweihen) nicht mehr.

 

Je nachdem, wo Du wohnst, könnten auch andere, in Einheit mit Rom stehende, Institute und Gruppen für Dich infrage kommen. Bspw. die Priesterbruderschaft St. Petrus oder das Institut Christus König und Hohepriester etc.

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 5 Minuten schrieb gouvernante:

Weder nach vorne, noch nach hinten. Damit haben sich Archäologismusvorwürfe erledigt.

 

Das möchte ich unterstreichen. 

 

Für das Lehramt eines Pius XII. kann ich nichts. Ich habe auch nicht vor dieses zu ignorieren.

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

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vor 7 Minuten schrieb Studiosus:

Die Piusbruderschaft bietet die "alte Messe" ja nicht mehr exklusiv an. Eigentlich schon seit 1984 (also vor den unerlaubten Bischofsweihen) nicht mehr.

 

Je nachdem, wo Du wohnst, könnten auch andere, in Einheit mit Rom stehende, Institute und Gruppen für Dich infrage kommen. Bspw. die Priesterbruderschaft St. Petrus oder das Institut Christus König und Hohepriester etc.

en von Studiosus

Natürlich. Aber sie nimmt sozusagen jede alte Messe als Bekenntnis gegen die „Neue” (und gegen die Kirche). Nicht mit mir.

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vor 17 Minuten schrieb ThomasB.:

... Das geht natürlich nicht, wenn mir dieses Mitfeiern als Bekenntnis gegen den ordentlichen Usus und die katholische Kirche ausgelegt wird. 

Mir geht es ähnlich. Da, wo man regelmäßig zur Kirche geht ist man irgendwann auch zuhause.

bearbeitet von Merkur
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vor 11 Minuten schrieb ThomasB.:

Das ärgert mich, denn ich würde durchaus einmal gerne eine Messe nach dem außerordentlichen Usus mitfeiern (immerhin bin ich darin zur 1. Hl. Kommunion gegangen). Das geht natürlich nicht, wenn mir dieses Mitfeiern als Bekenntnis gegen den ordentlichen Usus und die katholische Kirche ausgelegt wird. 

Ich wage zu bezweifeln, daß ein Besuch in St. Dionysius, Vollmerswerth dir als Bekenntnis gegen die katholische Kirche vorgehalten werden würde (Do + Fr 17:30, Sa 8:30, So 10:30),

 

Mein Beichtvater hatte noch nicht einmal größere Bedenken als ich in St. Thomas, Reisholz besuchsweise unterwegs war - und die pflegen zwar nicht den unaußerordentlichen Ritus aber auch nicht so richtig den ordentlichen.

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vor 32 Minuten schrieb ThomasB.:

Natürlich. Aber sie nimmt sozusagen jede alte Messe als Bekenntnis gegen die „Neue” (und gegen die Kirche). Nicht mit mir.

 

Das kann sie gar nicht (meine Meinung). Vielmehr sind alle Katholiken inzwischen wieder in der Lage - mit päpstlichem Segen - diese Form mitzufeiern. Von der Meinung der Piusbruderschaft würde ich mich nicht abhängig machen. Aber das musst Du wissen.

 

Was man auch beachten sollte: Inzwischen haben weltweit auch etliche "normale" Priester und Bischöfe in der alten Form zelebriert bzw. pontifiziert oder in choro an ihr teilgenommen. Diese haben damit ja auch kein Bekenntnis gegen die ordentliche Form, geschweige denn gegen die Kirche, abgelegt.

 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

 

P.S.: Neid! Ich würde auch gerne so nah an einer Niederlassung wohnen, wo der außerordentliche Usus regelmäßig gefeiert wird.

bearbeitet von Studiosus
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vor 13 Minuten schrieb Flo77:

Ich wage zu bezweifeln, daß ein Besuch in St. Dionysius, Vollmerswerth dir als Bekenntnis gegen die katholische Kirche vorgehalten werden würde (Do + Fr 17:30, Sa 8:30, So 10:30),

 

Mein Beichtvater hatte noch nicht einmal größere Bedenken als ich in St. Thomas, Reisholz besuchsweise unterwegs war - und die pflegen zwar nicht den unaußerordentlichen Ritus aber auch nicht so richtig den ordentlichen.

Danke für den Hinweis. Natürlich kann mir das keiner vorhalten, ich möchte nur gar nicht erst den Verdacht erwecken bzw. Anlass dazu geben, dass andere leute mich instrumentatalsieren.  Vielleicht überleg ich mirs auch mal, wenn es sich gerade anbietet. Ist ja nicht weit.

bearbeitet von ThomasB.
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vor 15 Stunden schrieb Frank:

Meine Mutter, Baujahr 1951, hat in der Norddeutschen Provinz, in der sie aufgewachsen ist, Kirche als sehr einengend empfunden.

 

Nach dem Motto: "Die Kirche sagt 1., 2., 3., - das hast du nicht zu hinterfragen". Und die Lehrer der damaligen Zeit hatten Mittel und Wege ein In Frage stellen zu unterbinden (ob die in den frühen 60ern noch legal waren weiss ich nicht - hat aber auch keinen interessiert). Und ich vermute die Gewalterfahrungen wirkten auch. Meine Ma erzählte das vor der Erstkommunion die Erstbeichte an stand - sie aber nicht wusste was sie da soll, sie war sich keiner Schuld bewusst. In ihrer Not nahm sie das Gebetsbuch suchte sich was aus was cool klang und beichtete ohne zu wissen was sie da sagt: "Ich bin unkeusch gewesen"

 

Später war sie zur Ausbildung bei Diakonissen, hatte die evangeliche Kirche als freier erfahren, überlegte sogar zu konvertieren - aber die Diakonissen, die sie erlebt hatte,  war die gleiche verbiesterte, prügelnde und demütigende Truppe wie sie es von katholischen Nonnen erlebt hatte - da konnte sie auch katholisch bleiben.

Zu mal sie, als das Konzil kam eine Aufbruchstimmung und sowas wie frischen Wind in der Kirche Wahr nahm. Das Bild von den Türen die auf gestoßen wurden war mir geläufig bevor ich das erste mal etwas von "Aggiornamento" gehört hatte.

 

Wäre das Konzil nicht gewesen, meine Mutter wäre ziemlich sicher nicht katholisch geblieben. Sie wäre entweder doch evangelisch geworden oder hätte sich ganz vom Glauben abgewandt.

 

Wäre ich nicht überzeugt, in den Sakramenten der Kirche den Herrn Jesus Christus direkt zu erfahren und wäre ich nicht überzeugt, daß die Lehre der Kirche wahr ist, wäre ich auch schon draußen. Auf Menschen zu bauen kann nur schief gehen.

bearbeitet von rorro
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vor 6 Stunden schrieb ThomasB.:

Danke für den Hinweis. Natürlich kann mir das keiner vorhalten, ich möchte nur gar nicht erst den Verdacht erwecken bzw. Anlass dazu geben, dass andere leute mich instrumentatalsieren.  Vielleicht überleg ich mirs auch mal, wenn es sich gerade anbietet. Ist ja nicht weit.

 

Ich hatte Dich nicht so eingeschätzt, daß Dir das Geschwätz der Leute so wichtig ist, Thomas. In Volmerswerth würdest Du zumal einen alten gemeinsamen Bekannten sehen.

bearbeitet von rorro
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Noch ein Versuch, nachdem meine gestrige Antwort zu diesem Posting ins Datennirvana entschwunden ist:

 

Zitat

deren Moralwerte unverbindlich

 

Moral muß von Innen, aus Überzeugung kommen, sonst ist sie nichts wert. Im Gegenteil, eine aufgesetzte Moral führt erst recht zu unmoralischen Handlungen. Beispiel:  "Sex nur in der Ehe" als Moral"Wert" führt zur Abtreibung unehelicher Kinder. 

 

Zitat

deren Glaubensvorstellungen profillos

 

unsere Kirche ist katholisch, da bleibt nicht viel Profil. Das Glaubensbekenntnis reicht. Alle weiterführende Theologie ist nichts wert, wenn sie nicht 'dem Heil der Seelen' dient. Auch im Kirchenrecht hat das Heil der Seelen Priorität.

 

Zitat

deren Sanktionen zahnlos

 

Das ist gut so. Sanktionen dürfen nur dem Schutz der Gläubigen dienen, nicht der Maßregelung der Christen. Beispiel: Lehrverbote. Wer im Namen der Kirche lehrt, sollte dabei nicht eklatant von den Lehren der Kirche abweichen. Egal, ob er Theologieprofessor oder Kinderkatechet ist. Wer das nicht tut, darf nicht im Namen der Kirche lehren. Zum Schutz der Gläubigen, die die Unterschiede nicht kennen.

 

Zitat

Welche Faszinationskraft hat eine Kirche [...] ?

 

Die Faszination des Glaubens speist sich aus der Erfahrung der unendlichen Liebe Gottes. Aufgabe der Kirche ist es, dies allen Menschen zu vermitteln.

Eine Faszination, die sich aus Moral, Grenzen und Sanktionen ergibt ist der Kirche nicht würdig.

 

 

bearbeitet von Moriz
Durch Bearbeitung der Zitate war der Zusammenhang verloren gegangen. Deswegen Link auf das zitierte Posting eingefügt.
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