Jump to content

Evangelien vom Donnerstag


Lichtlein

Recommended Posts

Donnerstag der 24. Woche im Jahreskreis

 

 

Zur Lesung. Die Botschaft, die Paulus verkündet, hat er selbst empfangen, es ist „unsere“ Botschaft (V. 1 u. 11): die Botschaft der Apostel. Nicht das Damaskuserlebnis des Paulus begründet den Glauben der Gemeinde an die Auferstehung Jesu, sondern das aus der Urgemeinde stammende Glaubensbekenntnis, das uns in 1 Kor 15, 3-5 zum ersten Mal schriftlich vorliegt. Christus ist gestorben, und er ist auferstanden­ sind die zwei Grundaussagen. Zu ihnen treten ergänzend und bestätigend zwei andere: Er wurde begraben, und: Er wurde gesehen (er ist erschienen). Es ist nicht die Absicht des Paulus, die Auferstehung Jesu zu beweisen; sie kann nicht bewiesen, wohl aber bezeugt werden: von denen, den Auferstandenen gesehen haben, und zu ihnen gehört auch Paulus. Warum er zu den Korinthern so ausführlich über die Auferstehung Jesu spricht, zeigt sich aus der Fortsetzung von Kapitel 15; nur von der Tatsache der Auferstehung Jesu her kann der Christ seine eigene Existenz in der Gegenwart begreifen und Hoffnung für die Zukunft haben. - Zu 15, 3-4: Apg 2, 23-24; 3, 15; 4, 10. - Zu 15, 3: Jes 53, 8. - Zu 15, 4: Hos 6, 2. - Zu 15, 5-8: Lk 24, 34; Mt 28, 16-20; Joh 20, 19-29; Apg 9, 1-9. - Zu 15, 9: Apg 8, 3; Gal 1, 13-14.  (Quelle Erzabtei Beuron)

 

 

Lesung

 

1 Kor 15, 1-11

 

 

1 Ich erinnere euch, Brüder, an das Evangelium, das ich euch verkündet habe. Ihr habt es angenommen; es ist der Grund, auf dem ihr steht.

2 Durch dieses Evangelium werdet ihr gerettet, wenn ihr an dem Wortlaut festhaltet, den ich euch verkündet habe. Oder habt ihr den Glauben vielleicht unüberlegt angenommen?

3 Denn vor allem habe ich euch überliefert, was auch ich empfangen habe: Christus ist für unsere Sünden gestorben, gemäß der Schrift,

4 und ist begraben worden. Er ist am dritten Tag auferweckt worden, gemäß der Schrift,

5 und erschien dem Kephas, dann den Zwölf.

6 Danach erschien er mehr als fünfhundert Brüdern zugleich; die meisten von ihnen sind noch am Leben, einige sind entschlafen.

7 Danach erschien er dem Jakobus, dann allen Aposteln.

8 Als letztem von allen erschien er auch mir, dem Unerwarteten, der „Missgeburt“.

9 Denn ich bin der geringste von den Aposteln; ich bin nicht wert, Apostel genannt zu werden, weil ich die Kirche Gottes verfolgt habe.

10 Doch durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin, und sein gnädiges Handeln an mir ist nicht ohne Wirkung geblieben. Mehr als sie alle habe ich mich abgemüht - nicht ich, sondern die Gnade Gottes zusammen mit mir.

11 Ob nun ich verkündige oder die anderen: das ist unsere Botschaft, und das ist der Glaube, den ihr angenommen habt.

 

 

 

 

Zum Evangelium.  Die Pharisäer haben den Willen Gottes verachtet, aber die Weisheit hat durch ihre Kinder Recht bekommen (7, 30 u. 35); dazu ist das heutige Evangelium eine Illustration. Von dieser Frau, die beim Gastmahl Jesus die Füße gesalbt hat, wissen wir nur, dass sie eine Sünderin, d. h. eine Dirne, war, dass ihr viel verziehen wurde und dass sie deshalb auch viel geliebt hat. Ob es Maria von Magdala oder Maria von Betanien war, ist unsicher. Vielleicht keine von beiden; es scheint, dass die Lukaserzählung den Darstellungen bei Matthäus, Markus und Johannes selbständig gegenübersteht. - Was für Lukas an dieser Geschichte wichtig ist, zeigt das anschließende Gleichnis von den zwei Schuldnern (V. 41-43). Jeder Mensch, auch der Pharisäer, ist vor Gott ein zahlungsunfähiger Schuldner. Aber Gott verzeiht, wenn der Mensch nur bereit ist, die Verzeihung als Geschenk anzunehmen und darauf mit Dank zu ant­worten. Diese Frau hat „der Weisheit Gottes Recht gegeben“ (vgl. V. 35), ihr kann Jesus die Vergebung zusprechen und den Frieden schenken. ­Mt 26, 6-13; Mk 14, 3-9; Joh 12, 3-8; Mt 18, 23-35.  (Quelle Erzabtei Beuron)

 

 

Evangelium

                                                                                         Lk 7, 36-50

 

 

36 Jesus ging in das Haus eines Pharisäers, der ihn zum Essen eingeladen hatte, und legte sich zu Tisch.

37 Als nun eine Sünderin, die in der Stadt lebte, erfuhr, dass er im Haus des Pharisäers bei Tisch war, kam sie mit einem Alabastergefäß voll wohlriechendem Öl

38 und trat von hinten an ihn heran. Dabei weinte sie, und ihre Tränen fielen auf seine Füße. Sie trocknete seine Füße mit ihrem Haar, küsste sie und salbte sie mit dem Öl.

39 Als der Pharisäer, der ihn eingeladen hatte, das sah, dachte er: Wenn er wirklich ein Prophet wäre, müsste er wissen, was das für eine Frau ist, von der er sich berühren lässt; er wüsste, dass sie eine Sünderin ist.

40 Da wandte sich Jesus an ihn und sagte: Simon, ich möchte dir etwas sagen. Er erwiderte: Sprich, Meister!

41  (Jesus sagte Ein Geldverleiher hatte zwei Schuldner; der eine war ihm fünfhundert Denare schuldig, der andere fünfzig.

42 Als sie ihre Schulden nicht bezahlen konnten, erließ er sie beiden. Wer von ihnen wird ihn nun mehr lieben?

43 Simon antwortete: Ich nehme an, der, dem er mehr erlassen hat. Jesus sagte zu ihm: Du hast Recht.

44 Dann wandte er sich der Frau zu und sagte zu Simon: Siehst du diese Frau? Als ich in dein Haus kam, hast du mir kein Wasser zum Waschen der Füße gegeben; sie aber hat ihre Tränen über meinen Füßen vergossen und sie mit ihrem Haar abgetrocknet.

45 Du hast mir (zur Begrüßung) keinen Kuss gegeben; sie aber hat mir, seit ich hier bin, unaufhörlich die Füße geküsst.

46 Du hast mir nicht das Haar mit Öl gesalbt; sie aber hat mir mit ihrem wohlriechenden Öl die Füße gesalbt.

47 Deshalb sage ich dir: Ihr sind ihre vielen Sünden vergeben, weil sie (mir) so viel Liebe gezeigt hat. Wem aber nur wenig vergeben wird, der zeigt auch nur wenig Liebe.

48 Dann sagte er zu ihr: Deine Sünden sind dir vergeben.

49 Da dachten die anderen Gäste: Wer ist das, dass er sogar Sünden vergibt?

50 Er aber sagte zu der Frau: Dein Glaube hat dir geholfen. Geh in Frieden!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Doch durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin, und sein gnädiges Handeln an mir ist nicht ohne Wirkung geblieben. Mehr als sie alle habe ich mich abgemüht - nicht ich, sondern die Gnade Gottes zusammen mit mir.

 

(Das passt mir,als ob es auf mich zugeschnitten worden wäre)

 

 

(Geändert von Moni um 11:55 - 19.September.2002)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Donnerstag der 25. Woche im Jahreskreis

 

 

Zur Lesung. Das Buch Kohelet stammt aus der nachexilischen Zeit. Es gehört zu den Weisheitsbüchern des Alten Testaments und ist unter ihnen das seltsamste nach Form und Inhalt. Der Verfasser ist nicht Salomo. Der Name Kohelet (Name des Verfassers und des Buches) bedeutet wahrscheinlich „Leiter der Versammlung“; die geläufigere Übersetzung ist „Der Prediger“. Der Verfasser hat seine ganze Philosophie in dem Wort „Windhauch“ zusammengefasst, nicht weniger als 64-mal kommt das Wort in diesem Buch vor. Man übersetzt es auch mit „Nichtigkeit“, „Eitelkeit“. Kohelet 1, 4-11 ist ein Gedicht, das den wesentlichen Inhalt des ganzen Buches wiedergibt. Alles ist flüchtiger Windhauch; aber der Mensch allein weiß, dass es so ist, das ist seine Größe und sein Elend. Er kann sich an allem nur mit Vorbehalt freuen („als hätte er nicht“). Überall stößt menschliches Erkennen, Besitzen und Hoffen auf Grenzen. – Sir 41, 11-13; 44, 6-10; Röm 8, 18-21; Sir 14, 18; 40, 11; Spr 27, 20; Koh 2, 12; 3, 15; 6, 10; 2, 16; Weish 2, 4.  (Quelle Erzabtei Beuron)

 

 

Lesung

 

Koh 1, 2-11

 

 

2 Windhauch, Windhauch, sagte Kohelet, Windhauch, Windhauch, das ist alles Windhauch.

3 Welchen Vorteil hat der Mensch von all seinem Besitz, für den er sich anstrengt unter der Sonne?

4 Eine Generation geht, eine andere kommt. Die Erde steht in Ewigkeit.

5 Die Sonne, die aufging und wieder unterging, atemlos jagt sie zurück an den Ort, wo sie wieder aufgeht.

6 Er weht nach Süden, dreht nach Norden, dreht, dreht, weht, der Wind. Weil er sich immerzu dreht, kehrt er zurück, der Wind.

7 Alle Flüsse fließen ins Meer, das Meer wird nicht voll. Zu dem Ort, wo die Flüsse entspringen, kehren sie zurück, um wieder zu entspringen.

8 Alle Dinge sind rastlos tätig, kein Mensch kann alles ausdrücken, nie wird ein Auge satt, wenn es beobachtet, nie wird ein Ohr vom Hören voll.

9 Was geschehen ist, wird wieder geschehen, was man getan hat, wird man wieder tun: Es gibt nichts Neues unter der Sonne.

10 Zwar gibt es bisweilen ein Ding, von dem es heißt: Sieh dir das an, das ist etwas Neues - aber auch das gab es schon in den Zeiten, die vor uns gewesen sind.

11 Nur gibt es keine Erinnerung an die Früheren, und auch an die Späteren, die erst kommen werden, auch an sie wird es keine Erinnerung geben bei denen, die noch später kommen werden.

 

 

 

 

Zum Evangelium. Die Frage “Wer ist dieser Jesus?“ muss sich bei Freunden und Gegnern stellen. Zu Herodes, dem Tetrarchen von Galiläa gelangen, verschiedene Gerüchte. Von Gewissensbissen des Herodes (vgl. Mk 6, 16) scheint Lukas nichts zu wissen; Herodes ist ein aufgeklärter Mann, er ist neugierig. Er möchte Jesus sehen, und er wird ihn sehen. Aber was wird dieser brutale Mensch sehen? Ein Wunder, ein Mirakel möchte er sehen (Lk 23, 8), interessante Antworten möchte er hören. - Die Frage „Wer ist dieser?“ geht weiter. Bald wird Jesus selbst seine Jünger fragen: „Und ihr, für wen haltet ihr mich?“ (9, 20). - Mt 14, 1-2; Mk 6, 14-16; Lk 9, 19; 23, 8-12.

 

 

Evangelium

 

Lk 9, 7-9

 

 

7 Der Tetrarch Herodes hörte von allem, was geschah, und wusste nicht, was er davon halten sollte. Denn manche sagten: Johannes ist von den Toten auferstanden.

8 Andere meinten: Elija ist wiedererschienen. Wieder andere: Einer der alten Propheten ist auferstanden.

9 Herodes aber sagte: Johannes habe ich selbst enthaupten lassen. Wer ist dann dieser Mann, von dem man mir solche Dinge erzählt? Und er hatte den Wunsch, ihn einmal zu sehen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Zwar gibt es bisweilen ein Ding, von dem es heißt: Sieh dir das an, das ist etwas Neues - aber auch das gab es schon in den Zeiten, die vor uns gewesen sind.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Donnerstag der 26. Woche im Jahreskreis

 

 

Lesung                                                                                                             Ijob 19, 21-27

Ich weiß: mein Erlöser lebt

Lesung aus dem Buch Ijob

 

21Erbarmt, erbarmt euch meiner, ihr, meine Freunde! Denn Gottes Hand hat mich getroffen.

 

22Warum verfolgt ihr mich wie Gott, warum werdet ihr an meinem Fleisch nicht satt?

 

23Dass doch meine Worte geschrieben würden, in einer Inschrift eingegraben

 

24mit eisernem Griffel und mit Blei, für immer gehauen in den Fels.

 

25Doch ich, ich weiß: mein Erlöser lebt, als Letzter erhebt er sich über dem Staub.

 

26Ohne meine Haut, die so zerfetzte, und ohne mein Fleisch werde ich Gott schauen.

 

27Ihn selber werde ich dann für mich schauen; meine Augen werden ihn sehen, nicht mehr fremd. Danach sehnt sich mein Herz in meiner Brust.

 

„Die Schafe, die mitten unter die Wölfe geschickt werden - nun, diese Tiere sind keine zoologischen Renommierstücke. Sie eignen sich nicht für heraldische Symbole. Da ist der Löwe schon ein ansehnlicheres Wappentier. Aber Jesus will mit diesem zoologischen Bilde von den Läm­mern auf etwas ganz Bestimmtes deuten. Er deutet darauf hin, dass die Kirche wehrlos sein muss. Ihre Stärke kann nicht darin bestehen, dass sie durch Konkordate und Rechtsverträge eine stabile Position in der Gesell­schaft hat, dass sie durch Gotteslästerungsparagraphen vor allzu massi­ven Angriffen bewahrt wird und den Schutz eines öffentlichen Tabus genießt. Je mehr sie so unter menschlichem Schutz steht und je mehr sie sich durch Machtgewinn sichert, umso schwächer, impotenter und be­langloser wird sie in Wirklichkeit. Das ist paradox, aber es ist so, Ihre Stärke besteht nur im Vertrauen auf den Hirten und im Glauben an den, der sie sendet. Aber diese Kraft der Geringen (ausgerechnet sie!) wird auch den stärksten Tyranneien trotzen, und dieses Salz des Glaubens wird die Erde vor Fäulnis bewahren“ (Helmut Thielicke).

 

 

Evangelium                                                                                                    Lk 10, 1-12

 

Der Friede, den ihr dem Haus wünscht, wird auf ihm ruhen

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas

 

1Danach suchte der Herr zweiundsiebzig andere aus und sandte sie zu zweit voraus in alle Städte und Ortschaften, in die er selbst gehen wollte.

 

2Er sagte zu ihnen: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter. Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden.

 

3Geht! Ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe.

 

4Nehmt keinen Geldbeutel mit, keine Vorratstasche und keine Schuhe! Grüßt niemand unterwegs!

 

5Wenn ihr in ein Haus kommt, so sagt als erstes: Friede diesem Haus!

 

6Und wenn dort ein Mann des Friedens wohnt, wird der Friede, den ihr ihm wünscht, auf ihm ruhen; andernfalls wird er zu euch zurückkehren.

 

7Bleibt in diesem Haus, esst und trinkt, was man euch anbietet; denn wer arbeitet, hat ein Recht auf seinen Lohn. Zieht nicht von einem Haus in ein anderes!

 

8Wenn ihr in eine Stadt kommt und man euch aufnimmt, so esst, was man euch vorsetzt.

 

9Heilt die Kranken, die dort sind, und sagt den Leuten: Das Reich Gottes ist euch nahe.

 

10Wenn ihr aber in eine Stadt kommt, in der man euch nicht aufnimmt, dann stellt euch auf die Straße und ruft:

 

11Selbst den Staub eurer Stadt, der an unseren Füßen klebt, lassen wir euch zurück; doch das sollt ihr wissen: Das Reich Gottes ist nahe.

 

12Ich sage euch: Sodom wird es an jenem Tag nicht so schlimm ergehen wie dieser Stadt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Danach suchte der Herr zweiundsiebzig andere aus und sandte sie zu zweit voraus in alle Städte und Ortschaften, in die er selbst gehen wollte

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Donnerstag der 27. Woche im Jahreskreis

 

 

Zur Lesung.   Wird der Mensch durch die Erfüllung des (mosaischen) Gesetzes gerettet oder durch den Glauben an Jesus Christus; das ist die entscheidende Frage im mittleren Teil des Galaterbriefs (3, 1 - 5, 12). Der Galaterbrief ist keine sachliche Abhandlung wie der Römerbrief, sondern eine erregte Auseinandersetzung, in der Paulus selbst immer neu um Klarheit des Gedankens und des Wortes ringt. - Wie soll er diesen „unvernünftigen Galatern“ klarmachen, dass ihre frommen Anstrengungen, das Gesetz zu beobachten, „Fleisch“ sind und sie niemals ans Ziel führen können, zu der „Vollendung“ (V. 3), die vor Gott gilt? Immer schon war es die schwierigste Sache der Welt, eine falsch gerichtete Frömmigkeit zu korrigieren. Paulus kann die Galater an die Anfänge ihres Glaubens erinnern, an die große Erfahrung des Geistes, der ihnen damals geschenkt wurde, gewiss nicht „vergeblich“; eine Quelle neuen Lebens und neuer Freude war ihnen aufgebrochen, woher war sie gekommen? Nicht vom jüdischen Gesetz - von ihm wussten sie damals noch gar nichts -, sondern allein aus dem Glauben an den Gekreuzigten. Und wovon werden sie in Zukunft leben, vom Gesetz und seiner Leistung oder vom Glauben an Jesus Christus? An dieser Frage entscheidet sich alles. - Zu 3, 1: 1 Kor 2, 2; Gal 2, 19-21. - Zu 3, 2: Röm 5, 5.  (Quelle Erzabtei Beuron)

 

 

Lesung

 

Gal 3, 1-5

 

 

1 Ihr unvernünftigen Galater, wer hat euch verblendet? Ist euch Jesus Christus nicht deutlich als der Gekreuzigte vor Augen gestellt worden?

2 Dies eine möchte ich von euch erfahren: Habt ihr den Geist durch die Werke des Gesetzes oder durch die Botschaft des Glaubens empfangen?

3 Seid ihr so unvernünftig? Am Anfang habt ihr auf den Geist vertraut, und jetzt erwartet ihr vom Fleisch die Vollendung.

4 Habt ihr denn so Großes vergeblich erfahren? Sollte es wirklich vergeblich gewesen sein?

5 Warum gibt euch denn Gott den Geist und bewirkt Wundertaten unter euch? Weil ihr das Gesetz befolgt oder weil ihr die Botschaft des Glaubens angenommen habt?

 

 

 

 

Zum Evangelium.  Die Jesusworte dieses Abschnitts gehören unter sich eng zusammen. Lukas hat sie an das Vaterunser angeschlossen; sie sind eine Fortsetzung der Unterweisung Jesu über das Gebet. Es ist nicht nur erlaubt, Gott um etwas zu bitten: die Jünger werden dazu eindringlich aufgefordert. Der Mensch ehrt Gott nicht nur dadurch, dass er lobt und anbetet; er ehrt ihn nicht weniger, wenn er seine leeren Hände zu ihm aufhebt und glaubt, dass sie ihm mit guten Gaben gefüllt werden. An Gottes Güte zweifeln wäre so viel wie an Gott selbst zweifeln; an dem Gott, der nicht ein blindes Schicksal, sondern ein hilfsbereiter Freund und ein Vater ist, mehr als ein irdischer Freund und Vater es sein kann. Um was dürfen wir bitten? Um alles, was wir brauchen: um das tägliche Brot um den Heiligen Geist. Der Heilige Geist steht am Ende dieser Unterweisung als der Inbegriff aller Gaben, die der Mensch von Gott erbitten und empfangen kann. Er ist die große Gabe, die Quelle, die weiterströmt ins ewige Leben (Joh 7, 38). - Lk 18, 1-8; Mt 7, 7-11; Joh 14, 13-17.  (Quelle Erzabtei Beuron)

 

 

Evangelium                                                                          

Lk 11, 5-13

 

 

5 Dann sagte er zu ihnen: Wenn einer von euch einen Freund hat und um Mitternacht zu ihm geht und sagt: Freund, leih mir drei Brote;

6 denn einer meiner Freunde, der auf Reisen ist, ist zu mir gekommen, und ich habe ihm nichts anzubieten!,

7 wird dann etwa der Mann drinnen antworten: Lass mich in Ruhe, die Tür ist schon verschlossen, und meine Kinder schlafen bei mir; ich kann nicht aufstehen und dir etwas geben?

8 Ich sage euch: Wenn er schon nicht deswegen aufsteht und ihm seine Bitte erfüllt, weil er sein Freund ist, so wird er doch wegen seiner Zudringlichkeit aufstehen und ihm geben, was er braucht.

9 Darum sage ich euch: Bittet, dann wird euch gegeben; sucht, dann werdet ihr finden; klopft an, dann wird euch geöffnet.

10 Denn wer bittet, der empfängt; wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird geöffnet.

11 Oder ist unter euch ein Vater, der seinem Sohn eine Schlange gibt, wenn er um einen Fisch bittet,

12 oder einen Skorpion, wenn er um ein Ei bittet?

13 Wenn nun schon ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gebt, was gut ist, wie viel mehr wird der Vater im Himmel den Heiligen Geist denen geben, die ihn bitten.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wenn er schon nicht deswegen aufsteht und ihm seine Bitte erfüllt,

weil er sein Freund ist,

so wird er doch wegen seiner Zudringlichkeit aufstehen

und ihm geben,

was er braucht.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

17. Oktober

 

Hl. Ignatius von Antiochien

Bischof, Märtyrer

 

Ignatius mit dem Beinamen Theophoros, „Gottesträger“, war nach dem Apostel Petrus und dem hl. Evodius der dritte Bischof von Antiochien in Syrien. Nach der Legende war er das Kind, das Jesus den Jün­gern vorstellte, als sie darüber stritten, wer der Größte sei. Der Apostel Johannes soll sein Lehrer gewesen sein. Um 110 wurde er unter Kaiser Trajan wegen seines Glaubens verhaftet und nach Rom gebracht. Auf der mühsamen Reise schrieb er seine berühmten sieben Briefe, Ausdruck seiner glühenden Christusliebe und seiner Sorge um die Einheit der Gemeinden unter ihrem Bischof. An die Gemeinde von Rom schickte er einen Brief voraus, in dem er flehentlich darum bat, man möge nichts für seine Freilassung unternehmen. In Rom wurde Ignatius zum Tod verurteilt und im Kolosseum von den wilden Tieren zerrissen.  

 

Die Einheit

 

„Seid darauf bedacht, nur eine Eucharistie zu feiern; denn es gibt nur einen Leib unseres Herrn Jesus Christus und nur einen Kelch zur Ver­einigung mit seinem Blut; es gibt nur einen Altar, wie auch nur einen Bi­schof mit der Priesterschaft und den Diakonen.“ (Ignatius, Brief an die Gemeinde von Philadelphia)

 

 

„Lasst es geschehen, dass ich den wilden Tieren zum Fraß diene; durch sie wird es mir vergönnt sein, zu Gott zu gelangen. Ich bin ein Weizenkorn Gottes; ich muss von den Zähnen der wilden Tiere zermahlen werden, um reines Brot Christi zu werden ... Feuer Kreuz, ein Haufen wilder Tiere mögen über mich kommen, nur damit ich zum Herrn Jesus Christus gelange ... Gönnt es mir, die Leiden meines Gottes nachzuahmen!“ (Ignatius, Brief an die Gemeinde von Rom)  (Quelle Erzabtei Beuron)

 

 

Zur Lesung. Die „Feinde des Kreuzes Christi“, vor denen der Apostel warnt (Phil 3, 18), befinden sich innerhalb der Gemeinde selbst. Aus Vers 3, 21 kann man schließen, dass es sich um Leute handelte, die den Leib entweder überschätzten oder missachteten: Judenchristen, die behaupteten, die Beschneidung sei zum Heil notwendig; Heidenchristen, die von bestimmten philosophischen Voraussetzungen her den Leib missachteten und ihn zum Niemandsland erklärten (vgl. 3, 19). Gewiss, sagt Paulus, es ist ein armseliger Leib, aber er ist die Wirklichkeit, in der wir unser gegenwärtiges Leben, unser konkretes Christsein zu vollziehen haben. Und Christus, der Auferstandene, hat die Macht, diesen Leib in seine eigene Herrlichkeit aufzunehmen. Wir haben eine Zukunft und eine Heimat: „im Himmel“, bei Christus. Von daher werden unser gegenwärtiges Leben und seine Werte in Frage gestellt. Wir retten sie nur, indem wir bereit sind, sie zu verlieren, sie der verwandelnden Kraft Christi zu übergeben. - Zu 3, 17-19: 1 Kor 4, 16; 11, 1; 1 Petr 5, 4; Gal 5, 11; 6, 12; Röm 16, 18. - Zu 3, 20-21: Eph 2, 6.19; Kol 3, 1-4; Röm 8, 29; 1 Joh 3, 2.  (Quelle Erzabtei Beuron)

 

 

Lesung

Phil 3, 17 – 4, 1

 

 

17 Ahmt auch ihr mich nach, Brüder, und achtet auf jene, die nach dem Vorbild leben, das ihr an uns habt.

18 Denn viele - von denen ich oft zu euch gesprochen habe, doch jetzt unter Tränen spreche - leben als Feinde des Kreuzes Christi.

19 Ihr Ende ist das Verderben, ihr Gott der Bauch; ihr Ruhm besteht in ihrer Schande; Irdisches haben sie im Sinn.

20 Unsere Heimat aber ist im Himmel. Von dorther erwarten wir auch Jesus Christus, den Herrn, als Retter,

21 der unseren armseligen Leib verwandeln wird in die Gestalt seines verherrlichten Leibes, in der Kraft, mit der er sich alles unterwerfen kann.

1 Darum, meine geliebten Brüder, nach denen ich mich sehne, meine Freude und mein Ehrenkranz, steht fest in der Gemeinschaft mit dem Herrn, liebe Brüder.

 

 

 

 

Zum Evangelium. Zwischen dem Einzug Jesu in Jerusalem und dem Letzten Abendmahl berichtet das Johannesevangelium (12, 20-36) eine Rede, in der Jesus von seiner bevorstehenden „Erhöhung“ spricht. Die Stunde seines Leidens und seines Todes am Kreuz wird die Stunde seiner Verherrlichung sein (12, 23). Das Weizenkorn bringt nur Frucht, wenn es in die Erde fällt und stirbt: in diesem Bild deutet Jesus sein eigenes Sterben als die notwendige Voraussetzung für das Gelingen seines Erlösungswerkes. Und es ist nicht nur die Voraussetzung; es ist die Weise, wie die Erlösung selbst geschieht, und es ist das Lebensgesetz auch für seine Jünger. Nur wer bereit ist, alles zu verlieren, kann sein Jünger sein und ihm nachfolgen - durch den Tod hindurch ins Leben, in die Herrlichkeit beim Vater: „Ihn wird der Vater ehren.“ - 1 Kor 15, 36-37; Mk 8, 35; Mt 16, 25; Lk 9, 24; 17, 33.  (Quelle Erzabtei Beuron)

 

 

Evangelium                                                                        Joh 12, 24-26

 

 

24 Amen, amen, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht.

25 Wer an seinem Leben hängt, verliert es; wer aber sein Leben in dieser Welt gering achtet, wird es bewahren bis ins ewige Leben.

26 Wenn einer mir dienen will, folge er mir nach; und wo ich bin, dort wird auch mein Diener sein. Wenn einer mir dient, wird der Vater ihn ehren.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Gast
Dieses Thema wurde für weitere Antworten geschlossen.
×
×
  • Neu erstellen...