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Leiden im Buddhismus


Alouette

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abgesehen davon, dass es im christentum den gedanken der erlösung und der gnade gibt.

 

Den Gedanken der (Selbst-)Erlösung gibt es Buddhismus von Anfang an. Die Gnade, sprich das Gewähren unverdienter Hilfe auf dem Weg zur Erlösung, erst später in einigen Strömungen.

 

Dazu: Heute im Auslandjournal (ARD). Es ging um den jährlichen sog. 'Tag des ungewollten Kindes' in Japan.

Japan hat eine hohe Abtreibungsrate (ca. 300.000) insbesondere bei U20ern. Die betroffenen Frauen bitten auch um Erlösung. Das

geschieht in der Form von Aufstellung kleiner Buddha-Statuen (2000 €, quasi als Ablass). Die Statue trägt den Namen des Kindes,

ein Ultraschallbild wird mit ins Familienalbum genommen. Am 'Tag des ungewollten Kindes' wird im Tempel gebetet. Der Vater muss

sich nach der OP den Fötus ansehen, damit ihm klar wird, dass er Teil der Kausalkette ist.

Die sind ganz schön hart drauf im Land der untergehenden Sonne. Und ganz ohne Papst.

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Franciscus non papa
abgesehen davon, dass es im christentum den gedanken der erlösung und der gnade gibt.

 

Den Gedanken der (Selbst-)Erlösung gibt es Buddhismus von Anfang an. Die Gnade, sprich das Gewähren unverdienter Hilfe auf dem Weg zur Erlösung, erst später in einigen Strömungen.

 

Dazu: Heute im Auslandjournal (ARD). Es ging um den jährlichen sog. 'Tag des ungewollten Kindes' in Japan.

Japan hat eine hohe Abtreibungsrate (ca. 300.000) insbesondere bei U20ern. Die betroffenen Frauen bitten auch um Erlösung. Das

geschieht in der Form von Aufstellung kleiner Buddha-Statuen (2000 €, quasi als Ablass). Die Statue trägt den Namen des Kindes,

ein Ultraschallbild wird mit ins Familienalbum genommen. Am 'Tag des ungewollten Kindes' wird im Tempel gebetet. Der Vater muss

sich nach der OP den Fötus ansehen, damit ihm klar wird, dass er Teil der Kausalkette ist.

Die sind ganz schön hart drauf im Land der untergehenden Sonne. Und ganz ohne Papst.

 

 

sorry, man braucht für "beklopptheiten aller art" durchaus keinen papst.

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Ich erinnere mich da an einen Hörfunkbeitrag, wo es um die Frage ging, ob z.B. ein buddhistischer Scharfschütze (poliz.) der einen Geiselnehmer tötet um die Geiseln zu retten, Schuld auf sich lädt oder was Gutes tut. Nun, er lädt Schuld auf sich, er weiss es auch

und nimmt das Opfer auf sich, vermutlich ein weiteres Leben durchstehen zu müssen.

 

 

Ist ja auch richtig. Vielleicht hat er einer der Geiseln die Möglichkeit genommen, dank des Geiselnehmers aus dem Kreislauf auszubrechen. Sozusagen ein zerstörter Matchball :lol:

 

War auch mein Gedanke. Er "rettet" sie vielleicht mal im naja "normalen" Verständnis, aber ob's für ihr Karma gut ist? Und für sein eigenes Karma: Einerseits tötet er - also schlecht und er trägt dazu bei, dass die Geiseln nicht so viel leiden - also auch schlecht...

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Ich erinnere mich da an einen Hörfunkbeitrag, wo es um die Frage ging, ob z.B. ein buddhistischer Scharfschütze (poliz.) der einen Geiselnehmer tötet um die Geiseln zu retten, Schuld auf sich lädt oder was Gutes tut. Nun, er lädt Schuld auf sich, er weiss es auch

und nimmt das Opfer auf sich, vermutlich ein weiteres Leben durchstehen zu müssen.

 

 

Ist ja auch richtig. Vielleicht hat er einer der Geiseln die Möglichkeit genommen, dank des Geiselnehmers aus dem Kreislauf auszubrechen. Sozusagen ein zerstörter Matchball :lol:

 

War auch mein Gedanke. Er "rettet" sie vielleicht mal im naja "normalen" Verständnis, aber ob's für ihr Karma gut ist? Und für sein eigenes Karma: Einerseits tötet er - also schlecht und er trägt dazu bei, dass die Geiseln nicht so viel leiden - also auch schlecht...

Nochmals dass ist falsch......hat wie ich oben geschrieben habe mit Buddhismus nichts zu tun sondern höchstens mit esoterischem Quatsch.

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Also, nach der Karma-Lehre bin ich selber daran schuld, wenn ich in eine missliche Lage gerate. Kann z.B. sein, dass ich um früheren Leben was Schlimmes getan habe und nun leiden muss, damit mein Karma sich wieder verbessert.

Diese Ausgangsannahme ist falsch.

Karma bedeutet ursprünglich nur Taten. Erst mit der Zeit hat man es in der Beziehung zur Theorie von Ursache und Wirkung gesetzt und es als eine als eine Art mögliche Kraft angesehen, die die das Ergebnis aller Taten darstellt, die man in der Vergangenheit vollbracht hat. Das bedeutet, dass jede unserer Taten entweder im Guten oder im Bösen, in Leid oder in Freude endet, was jeweils von der Qualität der Tat abhängt. Karma ist also eine Art von Saldo aus guten und schlechten Taten eines Lebens.

Zu meinen das Leiden eines Menschen sei jedenfalls die Auswirkung böser Taten in einem früheren Leben ist nicht Buddhismus sondern Vulgäresoterik

Die Wiedergeburten sind nämlich, wie teofilos schon völlig richtig gesagt hat, einfach eine Frage von Ursache und Wirkung und nicht einen Strafe. Wenn ich also einem leidenden Menschen helfe verkürze ich nicht seine Strafe und schade ihm, sondern ermögliche ihm z.B. dass er mich für meine Hilfe liebt was man als gute Tat gesehen wird, ........dnn alsTaten werden nicht nur Handlungen bezeichnet, sondern auch geistige Haltungen.

 

 

Näheres ist z.B. nachzulesen in "Die Lehre des Buddha" herausgegeben von der "Gesellschaft zur Förderung des Buddhismus" 3-14,4 -chome Shiba

Minako-ku, Tokyo Japan 22. Aufl. 1995, S. 299.

 

Das haut gut hin. Ich möchte nach meinen Erfahrungen mit Soto-Zen noch hinzufügen, daß der Begriff manchmal ambivalent gebraucht wird. Im Alltag sind meistens die schlechten Taten gemeint, aber eigentlich geht der Begriff darüber hinaus.

 

Karma: Man tut dies oder jenes, und entsprechend pflanzt sich die Wirkung fort. Da ist z.B bei einer Strafe nicht das Ende, es wir auch gesehen, daß eine gute oder schlechte Tat letztlich Einfluß auf das ganze Leben hat. Karma bedeutet in diesem Sinne, daß ich mit meinen guten oder schlechten Taten mein zukünftiges Tun auch beeinflusse.

Bei dem Beispiel mit dem Leidenden gilt das analog: Mein gutes Tun wirkt positiv auch auf seine Handlungen in der Zukunft.

 

Der große Unterschied, der zum Verständnis/Übersetzung notwendig ist: Wir haben entsprechend unserer Religion Schuld und Erlösung im Kopf, und dort ist es Leiden und Erleuchtung (Befreiung vom Leiden). Das sind denkerisch zwar erstmal ganz unterschiedliche Konzepte, aber in der Praxis kommt man zu ziemlich ähnlichen Schlußfolgerungen. Im Zen kommt noch ein für uns erstmal schwer verdauliches Konzept hinzu: Nicht viel drüber nachdenken, sondern hier und jetzt richtig ("wie ein Buddha") handeln. Hat auch was. :lol:

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Wenn ich aber einem Leidenden helfe und sein Leiden verrigere, schade ich dann nicht dem Aufbau seines Karmas?
nein weil nur active Erlebnisse beeinflussen das Karma jedoch Passive nicht.

 

in uebrigen Theofilos hat recht. Es gibt verschiedene Auffassungen im Buddhismus.Tibetische und japanische unterschieden sich sehr zum Beispiel. Ich kann daher nur antworten zu der Version von Buddhismus welche ich lernte als Kind.

 

zur frage an sich: ich halte die meisten der fernöstlichen "weisheiten" für ziemlich ****** (absurd, dummes zeug, setz halt was ein) - aber nachdem die europäer ihr christentum verloren haben, klammern sich viele halt an den kleinsten strohhalm, der ihrem leben vermeintlichen sinn zu geben vermag.
ja natuerlich im Fernen Osten wir sind alle dumm nur das Christentum und seine Theorien sind das einzige wahre, obwohl kein Mensch erklaeren kann die Theozidee Frage schluessig seit 2000 jahren. ************* zu finden im Editierungsthread.

 

Ich erinnere mich da an einen Hörfunkbeitrag, wo es um die Frage ging, ob z.B. ein buddhistischer Scharfschütze (poliz.) der einen Geiselnehmer tötet um die Geiseln zu retten, Schuld auf sich lädt oder was Gutes tut. Nun, er lädt Schuld auf sich, er weiss es auch
auch jeder Schlachter von Tieren tut dieses btw. Aber ich denke nicht dass es sich unterscheidet vom Christentum. Oder ein christlicher Scharfschuetze kann sicher sein, nicht in die Hoelle zu kommen? Das kann niemand beantworten kompetent denke ich.

 

Eigentlich Buddhismus unterscheidet sich von Christentum nur in einem Punkt. Buddhismus haelt moeglich die Selbst-Erloesung. Aus buddhistischer Sicht dazu ist kein personaler Gott notwendig, es kann ein Naturgesetz sein theoretisch. Jedoch Christen brauchen ihren Gott um erloest zu werden, es gibt afaik keine Substitution.

 

Es gibt absolut nichts tröstliches ... und die Vorstellungen noch mal geboren zu werden ist für sie die Hölle.
Das ist richtig. Jedoch auch ich habe Angst vor dem Gedanken manchmal, obwohl ich geworden bin atheistisch schon lange. Die Vorstellung noch mal geboren zu werden man muss beruecksichtigen die Wahrscheinlichkeiten fuer ein glueckliches Leben. Das steht ca. 1:1Mio, wenn man wieder geboren wird als Mensch auf diesen Planeten, und sonst noch schlimmer. Aber das war schon immer so. Deshalb Buddhismus erfuellt imho die Kriterien welche Christentum und Islam auch haben, die Menschen werden eingeschuechtert mit Drohungen. Der Buddhismus ist etwas perfider dabei, denn Wiedergeburt jeder von uns kann es sich vorstellen, denn wir alle wurden geboren und wissen nicht weshalb genau in spirituellen Sinn. Jedoch ewiges Leben oder Hoelle niemand kennt es und deshalb man wird es bezweifeln schneller denke ich.

 

Soweit ich den Buddhismus verstehe ist der Begriff DEIN Karma irreführend. Schließlich gibt es dort nichts, was mit einer unsterblichen Seele vergleichbar wäre. Auch die Person ist nur ein zufällig zustande gekommenes und nicht haltbares Konstrukt. Eher als eine weitere Inkarnation von Dir ensteht aus Deinem Karma ein neues Wesen, das dann ggf. unter dem alten Karma zu leiden hat.
imho der buddhismus hat ein logisches Problem, weil er Schuld assoziiert mich Karma, und folglich ein Buddhist waere gezwungen zu glauben an eine ueberirdische Instanz oder Mechanismus welche diese Kontostand verwaltet. Jedoch das glaubt niemand. Aber man glaubt, eine frisch geborene unschuldige Baby wird erben mein Karma. Wie geschrieben, es ist sehr aehnlich mit christliche Glauben wo ein Baby kommt in die Hoelle wenn sie stirbt ohne getauft zu werden. Beides ist wissenschaftlich unhaltbar, aber auch moralisch verfehlt weshalb ich lehne ab beide Religionen.

 

lg, Kiki

bearbeitet von gouvernante
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imho der buddhismus hat ein logisches Problem, weil er Schuld assoziiert mich Karma, und folglich ein Buddhist waere gezwungen zu glauben an eine ueberirdische Instanz oder Mechanismus welche diese Kontostand verwaltet.

Wo bist Du nochmal geboren?

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******* im Editierungsthread

 

 

http://de.wikipedia.org/wiki/Limbus_(Theologie)

Der Begriff Limbus bezeichnet:

1. den Vorraum oder den äußersten Kreis der Hölle.

...

So unterscheidet man

 

1. den limbus patrum. Dies ist der Ort für die Seelen der verstorbenen Gerechten der Zeit vor Jesus Christus, also z. B. der biblischen Propheten. Im limbus patrum ist heute niemand mehr, denn er ist seit Christi Abstieg in das "Reich der Toten" leer, weil Christus seine Insassen allesamt in den Himmel geführt hat. Moses, Judith, Anna, Abraham und alle anderen Gerechten des Alten Bundes sind nach römisch-katholischer Überzeugung im Himmel. Als solche werden sie von der Katholischen Kirche auch als Heilige verehrt und angerufen.

2. den limbus puerorum (auch: limbus infantium). Dies ist der Ort für die Seelen der ungetauften Kinder, die nicht zum Vernunftgebrauch gelangten, bevor sie starben. Im Oktober 2006 hat Papst Benedikt XVI. jedoch angekündigt, die Lehre vom limbus puerorum nicht mehr verbreiten zu wollen

 

nicht mehr weiter verbreiten zu wollen - ist es abgeschafft? renounced? ********** im Editierungsthread

bearbeitet von gouvernante
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abgesehen davon, dass es im christentum den gedanken der erlösung und der gnade gibt.

.....und die Gnade Gottes ist natürlich ein Exklusivgeschenk Gottes nur für Christen.......ein bisserl vorkonziliar........

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Na, nu brems dich ein, Kiki hat doch recht ...
Nein, hat sie nicht. Der Limbus gehört eben nicht zur christlichen Lehre. Er war ein Gedankenkonstrukt einiger Theologen, wurde aber nie von der Kirche als offiziell verbindliche Lehre vertreten. Andere christliche Konfessionen kennen das Lumbus-Konstrukt garnicht.

 

Hier mal ein Beispiel: Auch wenn einige Juden Jesus für den Messias halten, kann man nicht sagen, der Glaube an Jesus Christus gehöre zur jüdische Lehre. Genauso ist es mit dem Limbus. Nur weil einige Christen daran glaubten, kann man diese Lehre nicht als Teil der christlichen Lehre betrachten.

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Na, nu brems dich ein, Kiki hat doch recht ...
Nein, hat sie nicht. Der Limbus gehört eben nicht zur christlichen Lehre. Er war ein Gedankenkonstrukt einiger Theologen, wurde aber nie von der Kirche als offiziell verbindliche Lehre vertreten. Andere christliche Konfessionen kennen das Lumbus-Konstrukt garnicht.

 

Hier mal ein Beispiel: Auch wenn einige Juden Jesus für den Messias halten, kann man nicht sagen, der Glaube an Jesus Christus gehöre zur jüdische Lehre. Genauso ist es mit dem Limbus. Nur weil einige Christen daran glaubten, kann man diese Lehre nicht als Teil der christlichen Lehre betrachten.

Das ist nun doch ein bisserl verniedlichend.......

 

1. Einer der heftigsten Limbusvertreter sogar in einer Hardcoreversion war der hl. Augustinus, dessen Stellenwert als Kirchenlehrer wohl unbestritten ist.......

2. Es haben nicht nur "einige Christen" daran geglaubt, sondern es war die weitaus überwiegende Ansicht......angesichts der bis zum Vaticanum II unverrückbaren "extra ecclesiam nulla salus Lehre" war es ja auch logisch und der limbus wurde sogar als eine sehr gnädige Lösung angesehen.

bearbeitet von wolfgang E.
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geschlossen, um themenfremde "Kloppereien" ins Tohu zu verschieben.

edit: und wieder offen.

 

Ich bitte zu beachten, daß dieser thread nicht mehr in der Arena steht, sondern in F&A. Es wäre nett, den Tonfall entsprechend anzupassen :lol: und beim Thema zu bleiben.

 

gouvernante als mod

bearbeitet von gouvernante
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Werde nämlich gerade von einer glühenden Esoterikerin missioniert, die auf das Karma schwört. Da wollte ich nur sichergehen, ob ich da nicht was falsch verstehe.

Wenn westliche Esoterikerinnen Dich vom Buddhismus vollquatschen, solltest Du besser sichergehen, daß die nichts falsch verstanden haben. Jede Wette, daß...

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Westliche Esoterikerinnen sind mit Vorsicht zu genießen.

 

Allerdings denke ich nicht, daß im Buddhismus alles Quatsch ist. Er ist für die Leute, die hineingeboren wurden bestimmt genauso ein geistiger Halt wie hierzulande auch die verbreiteten Religionen. Es ist schade, daß diese Religion von diesen westlichen Esoterikern so verballhornt wird.

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Eine der Herausforderungen ist, daß es "den" Buddhismus so nicht gibt. Es gibt (ca.) drei große Strömungen, die alle auch noch einmal extrem vielfältig durch kulturell-volksfromme Einflüsse regional unterschiedlich geformt werden.

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Also, nach der Karma-Lehre bin ich selber daran schuld, wenn ich in eine missliche Lage gerate. Kann z.B. sein, dass ich um früheren Leben was Schlimmes getan habe und nun leiden muss, damit mein Karma sich wieder verbessert.

Ich kann mein Karma auch verbessern, indem ich z.B. hilfsbereit bin.

 

Wenn ich aber einem Leidenden helfe und sein Leiden verrigere, schade ich dann nicht dem Aufbau seines Karmas? Und wie kann dann eine soche - aus karmatheoretischer Sicht eigentlich negative - Handlung meinem Karma was Gutes tun?

Das ist auf jeden Fall ein Widerspruch, wie hier auch schon gesagt wurde. Wenn das als Argument nicht ausreicht, dann stell dieser Karma-Missionarin doch mal folgende Fragen :

 

Warum haben die 6 millionen ermordeten Juden und viele weitere millionen Angehörige so ein Leid erfahren ? Weil sie selber Schuld waren und in ihrem Vorleben etwas falsch gemacht haben ? War Hitler, Himmler und Co. eigentlich gar nicht Schuld ?

Oder was ist mit den Menschen, die Kehlkopfkrebs oder Lungenkrebs bekommen und leidvoll sterben. Lag es womöglich bei vielen nicht am rauchen ?

Oder was ist mit den 20000 jährlichen Unfalltoten in den 70er Jahren ? Heute fahren viel mehr Autos und es sterben weit weniger Menschen im Straßenverkehr (ungefähr 4000). Hat das nichts mit der Gurtpflicht und sicheren Autos zu tun ?

 

Sag deiner Esotherik-Missionarin, einen schönen Gruß von mir und dass sie eine dumme Kuh ist !

bearbeitet von harry
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******* im Editierungsthread

 

 

http://de.wikipedia.org/wiki/Limbus_(Theologie)

Der Begriff Limbus bezeichnet:

1. den Vorraum oder den äußersten Kreis der Hölle.

...

So unterscheidet man

 

1. den limbus patrum. Dies ist der Ort für die Seelen der verstorbenen Gerechten der Zeit vor Jesus Christus, also z. B. der biblischen Propheten. Im limbus patrum ist heute niemand mehr, denn er ist seit Christi Abstieg in das "Reich der Toten" leer, weil Christus seine Insassen allesamt in den Himmel geführt hat. Moses, Judith, Anna, Abraham und alle anderen Gerechten des Alten Bundes sind nach römisch-katholischer Überzeugung im Himmel. Als solche werden sie von der Katholischen Kirche auch als Heilige verehrt und angerufen.

2. den limbus puerorum (auch: limbus infantium). Dies ist der Ort für die Seelen der ungetauften Kinder, die nicht zum Vernunftgebrauch gelangten, bevor sie starben. Im Oktober 2006 hat Papst Benedikt XVI. jedoch angekündigt, die Lehre vom limbus puerorum nicht mehr verbreiten zu wollen

 

nicht mehr weiter verbreiten zu wollen - ist es abgeschafft? renounced? ********** im Editierungsthread

 

Wer sich auf Formulierungen bei Wikipedia verlässt, als ob sie unfehlbar seien, gerät meistens aus der Spur. Papst Benedikt konnte/brauchte nicht "anzukündigen", dass er diese Lehre "nicht mehr weiter verbreiten" ("abschaffen") wolle, denn er hat sie nie vertreten oder gar "verbreitet", sondern schon Jahrzehnte vorher darauf hingewiesen, dass es sich um eine theologische Theorie handele, die es nie zur definierten katholischen Lehre geschafft hat. Nichtsdestotrotz war sie sehr volkstümlich und hat Klärungsbedarf bestanden, den der als Papst schließlich herbeigeführt hat.

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Das ist nun doch ein bisserl verniedlichend.......

 

1. Einer der heftigsten Limbusvetreter sogar in einer Hardcoreversion war der hl. Augustinus, dessen Stellenwert als Kirchenlehrer wohl unbestritten ist.......

2. Es haben nicht nur "einige Christen" daran geglaubt, sondern es war die weitaus überwiegende Ansicht......angesichts der bis zum Vaticanum II unverrückbaren "extra ecclesiam nulla salus Lehre" war es ja auch logisch und der limbus wurde sogar als eine sehr gnädige Lösung engesehen

 

Zu 1: Nun ist es aber so, dass die Kirchenlehrer mehr als einmal Lehren vertreten haben, die dann von der Kirche verworfen wurden. So hat Augustinus auch die Prädestinationslehre vertreten, die heute mitnichten allgemein christliches Glaubensgut ist.

 

Zu 2: Selbst die "extra ecclesiam nulla salus Lehre" wurde vom katholischen Lehramt immer durch verschiedene Lehren wie die Begierdetaufe flankiert. Cyprian verstand unter "Heil" im Zusammenhang dieses Satzes übrigens nicht das persönliche Seelenheil, sondern die Heilsgüter, die nur in der Kirche vorhanden seien. Außerdem kann man dabei auch nur schwer von einem christlichen Konsens sprechen, sondern wenn überhaupt von einem römisch-katholischen.

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Das haut gut hin. Ich möchte nach meinen Erfahrungen mit Soto-Zen noch hinzufügen, daß der Begriff manchmal ambivalent gebraucht wird. Im Alltag sind meistens die schlechten Taten gemeint, aber eigentlich geht der Begriff darüber hinaus.

 

Karma: Man tut dies oder jenes, und entsprechend pflanzt sich die Wirkung fort. Da ist z.B bei einer Strafe nicht das Ende, es wir auch gesehen, daß eine gute oder schlechte Tat letztlich Einfluß auf das ganze Leben hat. Karma bedeutet in diesem Sinne, daß ich mit meinen guten oder schlechten Taten mein zukünftiges Tun auch beeinflusse.

Bei dem Beispiel mit dem Leidenden gilt das analog: Mein gutes Tun wirkt positiv auch auf seine Handlungen in der Zukunft.

 

Der große Unterschied, der zum Verständnis/Übersetzung notwendig ist: Wir haben entsprechend unserer Religion Schuld und Erlösung im Kopf, und dort ist es Leiden und Erleuchtung (Befreiung vom Leiden). Das sind denkerisch zwar erstmal ganz unterschiedliche Konzepte, aber in der Praxis kommt man zu ziemlich ähnlichen Schlußfolgerungen. Im Zen kommt noch ein für uns erstmal schwer verdauliches Konzept hinzu: Nicht viel drüber nachdenken, sondern hier und jetzt richtig ("wie ein Buddha") handeln. Hat auch was. :lol:

 

Meines Wissens kann im Buddhismus das positive Karma sogar dazu führen, dass man als Gottheit wiedergeboren wird. Doch da auch dieses höchste Leben zeitlich begrenzt ist, ist der Kreislauf als solcher schließlich doch leidvoll. Es geht im Buddhismus also mirnichten darum, gutes Karma anzuhäufen, um im nächsten Leben so gut wie möglich wegzukommen, sondern es geht um die Erlösung aus dem Geburtenkreislauf als solchem, die nur durch Buddhaschaft, dh Erleuchtung, zu erreichen ist.

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Eine der Herausforderungen ist, daß es "den" Buddhismus so nicht gibt. Es gibt (ca.) drei große Strömungen, die alle auch noch einmal extrem vielfältig durch kulturell-volksfromme Einflüsse regional unterschiedlich geformt werden.

 

Also genauso wie beim Christentum...

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Eine der Herausforderungen ist, daß es "den" Buddhismus so nicht gibt. Es gibt (ca.) drei große Strömungen, die alle auch noch einmal extrem vielfältig durch kulturell-volksfromme Einflüsse regional unterschiedlich geformt werden.

 

Also genauso wie beim Christentum...

Wie bei allen großen Religionen.
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Hallo,

 

Mal eine ganz kurze Frage zum Buddhismus. Ich google und google und finde nichts.

 

Also, nach der Karma-Lehre bin ich selber daran schuld, wenn ich in eine missliche Lage gerate. Kann z.B. sein, dass ich um früheren Leben was Schlimmes getan habe und nun leiden muss, damit mein Karma sich wieder verbessert.

.....

 

 

 

.

 

Hat mich immer gewundert, daß viele den Ausdruck "Karma" so merkwürdig interpretieren.

Es geht im Buddhismus nicht um Reinkarnation, sondern um Wiedergeburt.

Es geht also nicht um "Neues Leben und neuen Körper", sondern um "Neues Leben, neuen Körper und neues Ich".

 

Dieses - ich nenne es mal "Karma-Paradoxon" - kann man dadurch aufklären, daß man das "Pferd von hinten aufzäumt". Wenn dem so wäre ("Schuld und Sühne"), müsste ein Massenmörder und Vergewaltiger ja ein "Erfüllungsgehilfe des Karma" und damit "schuldfrei" sein, da er es (das Karma) ja vollstreckt und dürfte dafür seinerseits nicht bestraft werden, denn - wie gesagt - führt er lediglich die Strafen im "Namen des Karma" aus.

 

Und das ist ohne Zweifel absurd.

 

Karma ist verantwortliches, vorausschauendes Handeln im Sinne von Ursache und Wirkung; ohne Garantie, die Früchte selbst ernten zu dürfen oder zu müssen.

 

()

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Eine der Herausforderungen ist, daß es "den" Buddhismus so nicht gibt. Es gibt (ca.) drei große Strömungen, die alle auch noch einmal extrem vielfältig durch kulturell-volksfromme Einflüsse regional unterschiedlich geformt werden.

 

Also genauso wie beim Christentum...

Wie bei allen großen Religionen.

Und den kleinen auch.

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Würde ein westlicher Mensch, der sich den buddhistischen Lehren zuwendet auch nur annähernd das Lebensgefühl spüren,

dass ein, in die Kultur hineingeborener Buddhist hat, würde dieser vermutlich die Finger davon lassen.

Es gibt absolut nichts tröstliches ... und die Vorstellungen noch mal geboren zu werden ist für sie die Hölle.

Wieso sollte es im Buddhismus weniger Tröstliches geben als im Christentum? Die Vorstellung einer Wiedergeburt ist nicht weniger erschreckend, als die Vorstellung des Fegefeuers.......Beides kann man (zumindest teheoretisch) durch ein "gutes (gottgefälliges) Leben" vermeiden. Beiden Ideen ist gemeinsam, dass der Mensch leiden muß bis der "Saldo" aus Gut und Böse ausgeglichen ist.

 

 

abgesehen davon, dass es im christentum den gedanken der erlösung und der gnade gibt.

Man wird nicht dadurch erlöst, in dem HERR für uns gestorben ist. Der Herr hat lediglich die Schuld aus unserm ersten Fall auf sich genommen und für uns eine Brücke geschaffen, damit wir zum Herrn - ja unser Vater ist - kommen können, sofern wir es wollen. Die Brücke ist aber, dass wir Jesus als den Vater und HERRN annehmen und IHM dadurch Liebe zeigen, in dem wir sein Wort annehmen und auch danach handeln. In der Annahme, das Jesus der HERR ist und somit auch unser Vater und in der Annahme des göttlichen Wort und dem Handeln nach dem Worte erfolgt die Erlösung und die Gnade, dass wir dem HERRN in Jesus begegnen dürfen.

 

Aber wir kommen nicht in das Reich des Vaters, wenn wir den Vater in Jesus nicht erkennen, anerkennen und annehmen. Denn der HERR in Jesus wirft uns die Erlösung und die Gnade nicht nach.

 

Das Leiden liegt also darin, dass wir all unser falsche Denken und die daraus folgenden unvollkommenen Handlungen als solche erkennen und diese auch ablegen. Und genau hier spielt das Menschliche in uns uns oft einen Streich und hindert dadurch das Göttliche in uns, in und durch uns hindurch zu wirken.

 

Das Leiden entsteht also aus unserem falschen Denken , aus der geringen Kenntnis und Erkenntnis und den daraus entstehenden unvollkommenen Handlungen.

 

Und dies gilt für alle Menschen in allen Religionen und Weltanschauungen und Denkweisen. Denn es gibt nur einen allein wahren Gott, der eben in Jesus in unsere Welt gekommen ist und der der Schöpfer aller Dinge und lebenden Wessen und somit auch der Vater aller Menschen ist, die gelebt haben, noch leben und in Zukunft noch leben werden.

bearbeitet von rakso
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Hallo,

 

Mal eine ganz kurze Frage zum Buddhismus. Ich google und google und finde nichts.

 

Also, nach der Karma-Lehre bin ich selber daran schuld, wenn ich in eine missliche Lage gerate. Kann z.B. sein, dass ich um früheren Leben was Schlimmes getan habe und nun leiden muss, damit mein Karma sich wieder verbessert.

Ich kann mein Karma auch verbessern, indem ich z.B. hilfsbereit bin.

 

Wenn ich aber einem Leidenden helfe und sein Leiden verrigere, schade ich dann nicht dem Aufbau seines Karmas? Und wie kann dann eine soche - aus karmatheoretischer Sicht eigentlich negative - Handlung meinem Karma was Gutes tun?

 

Würde mich freuen, wenn mich ein kompetenter Leser aufklären würde!

 

Ich kenne mich mit Buddhismus nicht so gut aus. Aber wenn ich einem "Leidenden" helfe, dann kann ich diesen dadurch ja auch unterstützen, sein Karma aufzubauen bzw zu "verbessern".

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