Jump to content

Ecclesiam suam


Chrysologus

Recommended Posts

Also warum muss ich die "Mutter" akzeptieren. Die ist nämlich auch nur ein Bild.
Akzeptieren musst du das Bild der Mutter für Maria ebenso wie für die Kirche.
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Also warum muss ich die "Mutter" akzeptieren. Die ist nämlich auch nur ein Bild.
Akzeptieren musst du das Bild der Mutter für Maria ebenso wie für die Kirche.

Es ist völliger Unsinn zu behaupten, ich müsse Bilder akzeptieren. Du solltest Dir einmal das Dictum des Franziskanerpater lesen das ich heute in den Exerzitien im Alltag eingestellt habe und es auch verinnerlichen.

 

Zudem: Wenn es war wäre, dass Maria die Mutter der Kirche ist man dann auch noch glauben müßte dass die Kirche due Braut Chrsiti ist, dann ist diese Braut die Schwester des Bräutigams und wir haben Zustände wie im alten Ägypten. Womit sich erweist dass solche Bilder nur frommes Geschwurbel und für den Glauben völlig nutzlos sind.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Also warum muss ich die "Mutter" akzeptieren. Die ist nämlich auch nur ein Bild.
Akzeptieren musst du das Bild der Mutter für Maria ebenso wie für die Kirche.

Nein, ein Bild muss ich gar nicht akzeptieren. Nur den Inhalt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Also warum muss ich die "Mutter" akzeptieren. Die ist nämlich auch nur ein Bild.
Akzeptieren musst du das Bild der Mutter für Maria ebenso wie für die Kirche.

Nein, ein Bild muss ich gar nicht akzeptieren. Nur den Inhalt.

Und wenn man dies zu tun versucht, merkt man , dass diese Bilder gar keinen Inhalt haben......

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Also warum muss ich die "Mutter" akzeptieren. Die ist nämlich auch nur ein Bild.
Akzeptieren musst du das Bild der Mutter für Maria ebenso wie für die Kirche.

 

 

Man muss gar kein Bild akzeptieren. Weil es eben nur ein Bild ist. Wenn - um das beliebte Extrem zu gebrauchen - eine Frau als Kind jahrelang vom Vater unter Verweis auf dessen väterlichen "Rechte" missbraucht worden ist, Gott als Gott, aber nicht als Vater glauben und annehmen kann, dann ist das kaum zu kritisieren.

 

Bilder muss man nicht glauben.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

damit sie allen Menschen gütige Mutter........sei. [/color]

Mir fällt dabei noch etwas auf.....man ist sehr großzügig damit mir "Mütter" zuzuteilen.

In einem anderen Thread haben wir jüngst debattiert, dass ich Maria die Mutter Jesu ungefragt und unerbeten als meine Mutter zu akzeptieren habe......nun kommt die Kirche dazu ......Frage: Briungt eine solche Mütterinflation eigentlich irgendeinen Nutzen für den einzelnen Menschen und wenn ja welchen?

 

Ich für meinen Teil stelle fest:

Ich habe eine leibliche Mutter und einen leiblichen Vater Margarete und Rudolf E. denen ich unwahrscheinlich viel verdanke.

Ich habe Gott als meinen Vater und meine Mutter so bekenne ich es im Vater unser so wie ich es für mich bete .....Gott Du bist mein Vater und meine Mutter im Himmel.......

Mehr brauche ich nicht......

 

 

mit dem Begriff der Kirche als Mutter kann ich schon etwas anfangen...

Ohne eine Gemeinschaft von Gläubigen wäre der Glaube doch gar nicht überliefert worden.

Wenn er aber nicht überliefert worden wäre, würden wohl viele Menschen gar nichts von Christus hören, es sei denn, er spricht sie direkt an.

Insofern ist Kirche Mutter.

 

Für mich persönlich ist sie auch deshalb Mutter, weil sie mich bei meinen allerersten Schritten im Glauben begleitet hat

 

alles Liebe

 

Angelika

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

damit sie allen Menschen gütige Mutter........sei. [/color]

Mir fällt dabei noch etwas auf.....man ist sehr großzügig damit mir "Mütter" zuzuteilen.

In einem anderen Thread haben wir jüngst debattiert, dass ich Maria die Mutter Jesu ungefragt und unerbeten als meine Mutter zu akzeptieren habe......nun kommt die Kirche dazu ......Frage: Briungt eine solche Mütterinflation eigentlich irgendeinen Nutzen für den einzelnen Menschen und wenn ja welchen?

 

Ich für meinen Teil stelle fest:

Ich habe eine leibliche Mutter und einen leiblichen Vater Margarete und Rudolf E. denen ich unwahrscheinlich viel verdanke.

Ich habe Gott als meinen Vater und meine Mutter so bekenne ich es im Vater unser so wie ich es für mich bete .....Gott Du bist mein Vater und meine Mutter im Himmel.......

Mehr brauche ich nicht......

Es ist allerdings schon immer so, daß man sich seine Mutter nicht selber aussuchen kann. Im biologischen Leben nicht, und auch nicht im geistlichen. "Wer die Kirche nicht zur Mutter hat, kann Gott nicht zum Vater haben" oder so ähnlich hat das mal jemand formuliert. Da ist schon was dran - man ist ja auch mit seiner leiblichen Mutter nicht zwangsläufig immer ein Herz und eine Seele, aber Mutter ist und bleibt sie trotzdem. Ob einem das paßt oder nicht. Und die Mutter ist immer diejenige, die einem vorausgeht und der man sein eigenes Leben verdankt. Der leiblichen Mutter das Leben des Leibes, der Kirche als Mutter das Leben der Gnade.

 

1. Und wie ist das mit Maria .....wieviele Mütter braucht ein Mensch?

2. Man sollte zudem bedenken für wieviele Menschen im Laufe der Geschichte sich die Kirche als Stiefmutter entpuppt hat, in einer Qualität die Grimms Märchen weit in den Schatten stellt.

 

 

na ja...das sollte man durchaus bedenken...aber der BEgriff Mutter sollte wohl auch nicht beinhalten, dass sie die personifizierte Güte ist.

Das wird zwar von Müttern erwartet, sie sollen ihre Kinder lieben, heiß und innig, es soll ihnen geradezu nichts über ihre Kinder gehen.....

das führt dann dazu, dass Frauen, die negative Gefühle gegen ihre Kinder verspüren, sich diese angesichts solchen Muttermythos gar nicht zuzugestehen trauen, geschweige denn, darüber offen zu reden. Das wiederum führt dann zur Verdrängung mit bekannten Folgen

 

alles Liebe

 

Angelika

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Einleitung: Zweck des Rundschreibens

 

1 Seine Kirche hat Jesus Christus gegründet, damit sie allen Menschen gütige Mutter und Dienerin des Heils sei. Deshalb versteht es sich von selbst, warum im Verlauf der Jahrhunderte ihr alle ihre besondere Liebe bezeugten und ihre besondere Sorge zuwandten, denen die Ehre Gottes und das ewige Heil der Menschen am Herzen lag. Unter diesen zeichneten sich, wie es sich versteht, die Stellvertreter Christi auf Erden, eine Unzahl von Bischöfen und Priestern und eine bewundernswürdige Zahl christlicher Heiliger aus.

 

tja, ich bin da auch gleich über den Begriff der Kirchengründung durch Jesus gestolpert. Was meint er mit besonderer Liebe und besonderer Sorge? Können damit auch Vertreter der Kirchenvolksbewegung gemeint sein? Und wieso versteht es sich, dass sich unter diesen, die ihre besondere Liebe bezeugten und ihre besondere Sorge zuwandten, gerade Bischöfe und Priester und Heilige ausgezeichnet haben sollen?

 

Bei den Heiligen wundert mich das nun nicht so - ist doch das geschilderte Verhalten eine Bedingung für die Heiligkeit. Auffällig aber, dass hier die Heiligen genannt werden! An einer Stelle, die so sehr nach Amt und Priesterschaft klingt, tauchen auch Laien auf, vor allem dann, wenn man "HEilige" jetzt nicht auf "kanonisierte Heilige" einengt, was sachlich kaum sinnvoll erscheint.

 

siehste! Danke für deine Antwort. Sie öffnet mir grad den Blick dafür, was mir da beim LEsen passiert ist:

Weil diese Heiligen an einer Stelle genannt werden, die so sehr nach Amt und Priesterschaft klingt, habe ich gar nicht mehr realisiert, dass diese HEiligen ja Laien sein können. ICh hatte die Heiligen sofort als kanonisierte und damit von Amt und Priesterschaft vereinnahmt verstanden. Aber so muss man diese Stelle nicht unbedingt verstehen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Was mir an der Einleitung doch etwas aufstößt ist folgendes. Ich kommentiere im Text:

Einleitung: Zweck des Rundschreibens

 

1 Seine Kirche hat Jesus Christus gegründet, damit sie allen Menschen gütige Mutter und Dienerin des Heils sei. Deshalb versteht es sich von selbst, warum im Verlauf der Jahrhunderte ihr alle ihre besondere Liebe bezeugten und ihre besondere Sorge zuwandten, denen die Ehre Gottes und das ewige Heil der Menschen am Herzen lag. Unter diesen zeichneten sich, wie es sich versteht [Versteht sich das wirklich von selbst, dass Amtsträger und Heilige sich besonders darin ausgezeichnet haben, sich um die Kirche zu sorgen und sie zu lieben? Das scheint mir doch mehr Wunschvorstellung zu sein als Relität.], die Stellvertreter Christi auf Erden , eine Unzahl von Bischöfen und Priestern und eine bewundernswürdige Zahl christlicher Heiliger aus. [Hier sieht man nicht nur in der Reihenfolge, sondern noch mehr in der Formulierung eine interessante Rangordnung. Die christlichen Heiligen, die gelobt werden, sind eine "bewundernswürdige Zahl", die Bischöfe und Priester dagegen sogar eine "Unzahl" und die Päpste sind es ausnahmslos. Für Paul scheint also mit der Hierarchieebene auch die Qualität der Christen zu steigen. Dabei blendet er die Realität vollends aus. Und ich frage mich, ob es der Text wert ist, ab dieser Stelle weiter gelesen zu werden.]

 

 

boah.............................. :lol:

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Einleitung: Zweck des Rundschreibens

 

1 Seine Kirche hat Jesus Christus gegründet, damit sie allen Menschen gütige Mutter und Dienerin des Heils sei. Deshalb versteht es sich von selbst, warum im Verlauf der Jahrhunderte ihr alle ihre besondere Liebe bezeugten und ihre besondere Sorge zuwandten, denen die Ehre Gottes und das ewige Heil der Menschen am Herzen lag. Unter diesen zeichneten sich, wie es sich versteht, die Stellvertreter Christi auf Erden, eine Unzahl von Bischöfen und Priestern und eine bewundernswürdige Zahl christlicher Heiliger aus.

 

tja, ich bin da auch gleich über den Begriff der Kirchengründung durch Jesus gestolpert. Was meint er mit besonderer Liebe und besonderer Sorge? Können damit auch Vertreter der Kirchenvolksbewegung gemeint sein? Und wieso versteht es sich, dass sich unter diesen, die ihre besondere Liebe bezeugten und ihre besondere Sorge zuwandten, gerade Bischöfe und Priester und Heilige ausgezeichnet haben sollen?

 

Bei den Heiligen wundert mich das nun nicht so - ist doch das geschilderte Verhalten eine Bedingung für die Heiligkeit. Auffällig aber, dass hier die Heiligen genannt werden! An einer Stelle, die so sehr nach Amt und Priesterschaft klingt, tauchen auch Laien auf, vor allem dann, wenn man "HEilige" jetzt nicht auf "kanonisierte Heilige" einengt, was sachlich kaum sinnvoll erscheint.

 

siehste! Danke für deine Antwort. Sie öffnet mir grad den Blick dafür, was mir da beim LEsen passiert ist:

Weil diese Heiligen an einer Stelle genannt werden, die so sehr nach Amt und Priesterschaft klingt, habe ich gar nicht mehr realisiert, dass diese HEiligen ja Laien sein können. ICh hatte die Heiligen sofort als kanonisierte und damit von Amt und Priesterschaft vereinnahmt verstanden. Aber so muss man diese Stelle nicht unbedingt verstehen.

 

Ich komme da nochmal auf das Original zurück:

 

Christi ipsius in terris Vicarii,

innumerabilis Episcoporum et sacerdotum numerus,

sanctorumque miranda christifidelium multitudo.

 

letztere Zeile wörtlich:

 

und eine zu bewundernde Menge heiliger Christgläubiger.

 

(christgläubiger Heiliger wäre grammatikalisch auch möglich, aber sinnlos)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Zunächst einmal: Guter Impuls Chrysologus, danke!

 

Beim Lesen der ersten drei Artikel ist mir insbesondere das Wort "Heil" aufgefallen. Ich weiß nicht ob es für Fachkundige ein fester, inhaltsfixierter Begriff ist, aber für mich bleibt er erst einmal unscharf. Was ist hier gemeint? Sind wir - in welcher Art auch immer - krank?

 

Unklar ist mir auch, worauf sich das "es" im dritten Artikel bezieht: "3 Wir werden Uns also in diesem Schreiben bemühen, zu zeigen, wie wichtig es für das Heil der menschlichen Gesellschaft ist, wie sehr es sich aber auch die Kirche angelegen sein lässt, dass beide einander begegnen, sich kennen und sich lieben."

 

Ich hätte hier ein ", dass ..." erwartet, also "wie wichtige es ist, dass das-und-das passiert"

 

Insgesamt klingt die Sprache für mich doch recht schwafelnd (was an derZeit liegen mag) und an manchen Stellen auch etwas überheblich und pauschalisierend ("Jedermann wird es daher für richtig halten ...")

 

Schließlich fehlen mir in der streng hierarchischen Aufzählung in (1) die Diakone, aber die Wiedereinführung kam wohl erst etwas später...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

mit dem Begriff der Kirche als Mutter kann ich schon etwas anfangen...

Ohne eine Gemeinschaft von Gläubigen wäre der Glaube doch gar nicht überliefert worden.

Wenn er aber nicht überliefert worden wäre, würden wohl viele Menschen gar nichts von Christus hören, es sei denn, er spricht sie direkt an.

Insofern ist Kirche Mutter.

 

Für mich persönlich ist sie auch deshalb Mutter, weil sie mich bei meinen allerersten Schritten im Glauben begleitet hat

Ich glaube, so in der Art hat es auch das 2. Vatikanische Konzil gemeint.
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

mit dem Begriff der Kirche als Mutter kann ich schon etwas anfangen...

Ohne eine Gemeinschaft von Gläubigen wäre der Glaube doch gar nicht überliefert worden.

Wenn er aber nicht überliefert worden wäre, würden wohl viele Menschen gar nichts von Christus hören, es sei denn, er spricht sie direkt an.

Insofern ist Kirche Mutter.

 

Für mich persönlich ist sie auch deshalb Mutter, weil sie mich bei meinen allerersten Schritten im Glauben begleitet hat

Ich glaube, so in der Art hat es auch das 2. Vatikanische Konzil gemeint.

Nur, dass das Bild eben nicht für jeden stimmt.

Weder muss er diese Muttererfahrungen haben, noch diese Kirchenerfahrungen.

Daher IST die Kirche nicht Mutter, sondern allenfalls FÜR jemanden Bestimmten als Mutter erfahrbar gewesen (oder eben auch nicht).

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

3 Wir werden Uns also in diesem Schreiben bemühen, zu zeigen, wie wichtig es für das Heil der menschlichen Gesellschaft ist, wie sehr es sich aber auch die Kirche angelegen sein lässt, dass beide einander begegnen, sich kennen und sich lieben.
Wer sind "beide"?

 

Aus der Hüfte geschossen: Kirche und Gesellschaft.

 

was mich an dieser stelle irritiert:

 

hier werden kirche und menschliche gesellschaft als gegensätze thematisiert (die einander begegnen sollen, sich kennen und lieben lernen). nun sind kirche und menschliche gesellschaft aber keine gegensätze, sonder die kirche ist ein teil der menschlichen gesellschaft.

 

was also soll diese konstruktion eines gegensatzes zwischen kirche und menschliche gesellschaft? wozu diese geste der abgrenzung? die kirche, die nicht teil der menschlichen gesellschaft sein will, als religiöses alien, oder was?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

was also soll diese konstruktion eines gegensatzes zwischen kirche und menschliche gesellschaft? wozu diese geste der abgrenzung? die kirche, die nicht teil der menschlichen gesellschaft sein will, als religiöses alien, oder was?

 

Die Kirche reicht über die Gesellschaft hinaus, als sie auch eine übernatürliche Wirklichkeit konstituiert. In Termini der Mengenlehre könnte man davon sprechen, daß Kirche und Gesellschaft eine Schnittmenge bilden.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

3 wie sehr es sich aber auch die Kirche angelegen sein lässt, dass beide [...] sich kennen

 

 

die Kirche lässt es sich angelegen sein, die Gesellschaft zu kennen? :lol:

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

ich nehme aber auch wahr, dass praktisch alle, die glauben, nur durch die Kirche zu diesem Glauben gekommen sind, und ohne Kirche niemals an Christus glauben würden.

 

Sorry, ich glaube trotz dieser real existierenden Kirche an Christus und bin nach meiner Wahrnehmung nicht die einzige, die es trotzdem tut

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

......und es wäre schön wenn sich die Kirche und ihre Häupter und Oberhäupter nicht so wichtig nähmen und sich bemühten, den Gläubigen auf dem Heilsweg keine unnötigen Hindernisse aufzubürden und Stolpersteine in den Weg zu legen.

Tun sie das?

 

ja

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

3 Wir werden Uns also in diesem Schreiben bemühen, zu zeigen, wie wichtig es für das Heil der menschlichen Gesellschaft ist, wie sehr es sich aber auch die Kirche angelegen sein lässt, dass beide einander begegnen, sich kennen und sich lieben.
Wer sind "beide"?

 

Aus der Hüfte geschossen: Kirche und Gesellschaft.

 

was mich an dieser stelle irritiert:

 

hier werden kirche und menschliche gesellschaft als gegensätze thematisiert (die einander begegnen sollen, sich kennen und lieben lernen). nun sind kirche und menschliche gesellschaft aber keine gegensätze, sonder die kirche ist ein teil der menschlichen gesellschaft.

 

was also soll diese konstruktion eines gegensatzes zwischen kirche und menschliche gesellschaft? wozu diese geste der abgrenzung? die kirche, die nicht teil der menschlichen gesellschaft sein will, als religiöses alien, oder was?

 

Zunächst einmal kann man nüchtern festetellen, dass es Kirche gibt und dass es Gesellschaft gibt. Eine ganze Weile nahm die Kirche für sich in Anspruch, eine vollkommene Gesellschaft zu sein, mit allem, das dazu gehört. In diesem Kirchenbild braucht es die Freg nach dem Verhältnis von Kirche und Gesellschaft nicht, weil es diese Differenz nicht gibt. Wenn Paul VI. hier nach diesem Verhältnis fragt, dann zeigt sich darin die Einsicht, dass Kirche in Gesellschaft(en) existiert und sich fragen muss, wie sie sich zu dieser Gesellschaft verhält. Und wie mir scheint wendet sich Paul VI. gegen ein Verständnis, in dem Kirche die bessere Gesellschaft ist, in der die traurigen Reste der nichtkirchlichen Gesellschaft aufgehen müßten. Kirche ist eben keine Gesellschaft, so dass Christen immer auch in Gesellschaften existieren.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

was also soll diese konstruktion eines gegensatzes zwischen kirche und menschliche gesellschaft? wozu diese geste der abgrenzung? die kirche, die nicht teil der menschlichen gesellschaft sein will, als religiöses alien, oder was?

 

Die Kirche reicht über die Gesellschaft hinaus, als sie auch eine übernatürliche Wirklichkeit konstituiert. In Termini der Mengenlehre könnte man davon sprechen, daß Kirche und Gesellschaft eine Schnittmenge bilden.

 

die formulierung im text gibt aber auch keine schnittmenge her, sondern zeichnet einen gegensatz.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

4 Als im vorigen Jahre, am Feste des heiligen Erzengels Michael, die Zweite Sitzungsperiode des Zweiten Vatikanischen Ökumenischen Konzils eröffnet wurde und Wir das Glück hatten, in der Petersbasilika zu euch sprechen zu dürfen, bekundeten Wir Unsere Absicht, auch schriftlich, wie es jeder neue Papst zu tun pflegt, väterliche und brüderliche Worte an euch zu richten, um einige Gedanken mitzuteilen, die Uns besonders am Herzen liegen und die als Wegweisung am Beginn Unseres Pontifikates von großem Nutzen scheinen.

 

5 Es fällt Uns freilich schwer, solcherlei Gedanken klar auszusprechen, müssen Wir sie doch aus sorgfältiger Darstellung der göttlichen Lehre schöpfen eingedenk der Worte Christi: „Meine Lehre ist nicht die meine, sondern sie ist von dem, der mich gesandt hat" (Jo 7,16). Und Wir müssen sie auch in Beziehung setzen zur gegenwärtigen Lage der Kirche, die sich, sowohl was ihr inneres Leben als auch ihr apostolisches Bemühen betrifft, in einem Zustand lebhafter Gärung und Unruhe befindet. Und Wir dürfen schließlich den Standort der heutigen Gesellschaft nicht außer acht lassen. Denn auf sie ist ja Unser Auftrag gerichtet.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Weder muss er diese Muttererfahrungen haben, noch diese Kirchenerfahrungen.

Daher IST die Kirche nicht Mutter, sondern allenfalls FÜR jemanden Bestimmten als Mutter erfahrbar gewesen (oder eben auch nicht).

Und welche Bedeutung haben dann die verbindlichen Aussagen des Konzils?
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

... müssen Wir sie doch aus sorgfältiger Darstellung der göttlichen Lehre schöpfen eingedenk der Worte Christi: „Meine Lehre ist nicht die meine, sondern sie ist von dem, der mich gesandt hat" (Jo 7,16). Und Wir müssen sie auch in Beziehung setzen zur gegenwärtigen Lage der Kirche, die sich, sowohl was ihr inneres Leben als auch ihr apostolisches Bemühen betrifft, in einem Zustand lebhafter Gärung und Unruhe befindet. Und Wir dürfen schließlich den Standort der heutigen Gesellschaft nicht außer acht lassen. Denn auf sie ist ja Unser Auftrag gerichtet.
Damit wird sehr schön das Dilemma, um nicht zu sagen der Loyalitätskonflikt, beschrieben, in dem die Kirche immer wieder steht: Die Kluft zwischen Lehre und Realität.

Und nach dem Konzil - bzw. wohl auch schon vorher - standen dann zwei Konzepte gegeneinander:

 

A) Die Lehre an die Realität anpassen

B) Die Realität an die Lehre anpassen

 

Vom Kampf dieser gegenteiligen Konzepte ist die Kirche heute weithin geprägt.

bearbeitet von Udalricus
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Weder muss er diese Muttererfahrungen haben, noch diese Kirchenerfahrungen.

Daher IST die Kirche nicht Mutter, sondern allenfalls FÜR jemanden Bestimmten als Mutter erfahrbar gewesen (oder eben auch nicht).

Und welche Bedeutung haben dann die verbindlichen Aussagen des Konzils?

 

 

Zunächst keine, weil hier Bilder verwendet werden, die gefüllt werden müssen. Knapp gefragt: Was bedeutet das denn eigentlich? Unsere alte Mutter Kirche, der wir mit Nachsicht und Verständnis begegnen und von der getrennt wir unser Leben führen dürfen im wissen ihrer Liebe, aber nicht entlang ihrer Vorstellungen. Das Bild ist gut gewählt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

... müssen Wir sie doch aus sorgfältiger Darstellung der göttlichen Lehre schöpfen eingedenk der Worte Christi: „Meine Lehre ist nicht die meine, sondern sie ist von dem, der mich gesandt hat" (Jo 7,16). Und Wir müssen sie auch in Beziehung setzen zur gegenwärtigen Lage der Kirche, die sich, sowohl was ihr inneres Leben als auch ihr apostolisches Bemühen betrifft, in einem Zustand lebhafter Gärung und Unruhe befindet. Und Wir dürfen schließlich den Standort der heutigen Gesellschaft nicht außer acht lassen. Denn auf sie ist ja Unser Auftrag gerichtet.
Damit wird sehr schön das Dilemma, um nicht zu sagen der Loyalitätskonflikt, beschrieben, in dem die Kirche immer wieder steht: Die Kluft zwischen Lehre und Realität.

Und nach dem Konzil - bzw. wohl auch schon vorher - standen dann zwei Konzepte gegeneinander:

 

A) Die Lehre an die Realität anpassen

:lol: Die Realität an die Lehre anpassen

 

Vom Kampf dieser gegenteiligen Konzepte ist die Kirche heute weithin geprägt.

Das von Dir gesschilderte Dilemma würde sich in der heutigen Form gar nicht darstellen, wenn die Kirche gelernt hätte füglich zu unterscheiden in

A. Glaubenswahrheiten die sie kraft göttlicher Offenbarung verbreitet

B. Meinungen die sie so wie eben viele andere Organisationen auch sich bildet und im Rahmen der pluralistischen Gesellschaft äussert um zur öffentlichen Meinungsbildung beizutragen.

 

Leider mischt sie aber diese beiden Bereiche ständig durcheinander indem sie jeder ihrer "Weisheiten" einen Hauch von göttlicher Inspiration zu geben versucht.

 

Wenn man z.B. endlich zugäbe, dass 99% der kirchlichen Aussagen zur Ehe und Ehemoral mit göttlicher Offenbarung gar nichts zu tun haben, würde eines der ganz grossen Konfliktpotentiale zwischen Kirche und Gesellschaft entscheiden entschärft.

 

(P.S. Ich frage mich auch bei den Mariendogmen des 19. und 20. Jh. aus welcher Offenbarung sie geschöpft haben und wie man da den Unterschied zwischen wirklicher Tradition und volksfrommem "Aberglauben" unterschieden hat.)

bearbeitet von wolfgang E.
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

×
×
  • Neu erstellen...