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Hattet ihr Gotteserfahrungen?


mirfälltnichtsein

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Bei Atheisten wirst Du nicht mehr als ein Kopfschütteln ernten:
Und was soll daran schlimm sein?
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Bei Atheisten wirst Du nicht mehr als ein Kopfschütteln ernten:
Und was soll daran schlimm sein?

Das frage ich mich augenblicklich ebenfalls. Gotteserfahrungen stärken den Glauben eines bereits gläubigen Menschen - dabei kann's letztlich nur einen Gewinner geben. Das führt häufig wiederum zu stärkeren Gotteserfahrungen. Ein Kreislauf, und zwar ein guter.

 

Aber ich stimme dir schon zu, man sollte eine Grenze ziehen. Wenn ich alles, was ich im Leben tue, auf Gott projiziere, laufe ich irgendwann Gefahr, auch schlechte Dinge auf Gott abzuschieben, wenn's mal nicht so gut läuft. Da haben wir wieder unsere Diskussion, ob Fußballer ihren Glauben auf dem Platz bekennen sollten. Bei Maradona könnte jüngst zum Beispiel der Eindruck entstehen, - lapidar formuliert - die Sache mit Gott und so funktioniert irgendwie nicht so recht.

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Wenn ich alles, was ich im Leben tue, auf Gott projiziere, laufe ich irgendwann Gefahr, auch schlechte Dinge auf Gott abzuschieben, wenn's mal nicht so gut läuft.

Das wäre dann doch nur konsequent, oder? ;)

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Bei Atheisten wirst Du nicht mehr als ein Kopfschütteln ernten:
Und was soll daran schlimm sein?

Das frage ich mich augenblicklich ebenfalls.

 

Das ist nicht schlimm, ich sage nur, wie es bei mir und anderen ankommt und was es als Reaktion auslöst. Es handelt sich, wie gesagt, um eine Banalisierung des Begriffs "Gotteserfahrung" und wird den Atheisten dazu veranlassen, das nicht mehr ernst zu nehmen - denn es handelt sich um einen logischen Zirkel: Ich glaube an Gott, nehme eine banale Erfahrung, verstärke damit meinen Glauben an Gott, und so weiter im Kreis herum.

 

Gotteserfahrungen stärken den Glauben eines bereits gläubigen Menschen - dabei kann's letztlich nur einen Gewinner geben. Das führt häufig wiederum zu stärkeren Gotteserfahrungen. Ein Kreislauf, und zwar ein guter.

 

So lange es keine negativen Auswirkungen auf Dein Selbstbewusstsein hat... aber das hat es oft: Du machst etwas gut (beispielsweise bestehst Du eine Prüfung), schiebst das aber nicht auf Deine eigene Leistung, sondern die Hilfe Gottes. Beim nächsten Mal läuft es nicht so gut, Du schiebst es auf Deine Beziehung zu Gott, und statt mehr zu lernen betest Du mehr - da sind zukünftige Fehlschläge quasi vorprogrammiert. Das kommt der Haltung von Versagern gleich: Eine gemeinsame Eigenschaft von Versagern ist, dass sie alles, was gut läuft, auf sich beziehen, alles, was schlecht läuft, auf die Umstände und die "bösen Anderen". Du machst es umgekehrt, aber nicht besser: Was gut läuft, schiebst Du auf Gott, was schlecht läuft, auf Dich selbst bzw. Deine Beziehung zu Gott. Das wird Dir nicht bekommen - es handelt sich um etwas, was wir Psychotherapeuten als "limitierenden Glauben" bezeichnen (und unsere Aufgabe ist es, solchen Glauben zu beseitigen). Wichtig für ein gelungenes Leben ist eine realistische Selbsteinschätzung: Sich selbst als die Ursache begreifen, wo es so ist, sich der Umstände (inklusive dem eigenen Einfluss darauf) bewusst werden, wo es nicht so gut läuft. Und dann gibt es noch den Zufall, den man berücksichtigen muss. Alles, was diesen Realismus stört, also bei Dir Gott, ist ein schlechter Glauben, den man überwinden muss, wenn man sich behaupten will.

 

Ich sage nicht, dass es bei Dir so ist, ich will Dir nur Stoff zum Nachdenken geben, ob es so sein könnte. Nicht immer, versteht sich, aber manchmal.

 

Es gibt nicht nur Gewinner bei dem Spiel: Schiebe alles schlechte auf Dich bzw. Deine Beziehung zu Gott, oder schiebe alles schlechte auf die Umstände, den Zufall oder die "bösen Anderen" und das umgekehrte bei Dingen, die gut laufen. Alles, was man damit erreicht, ist ein limitierender Glauben, eine Art der Selbstsuggestion, die wie ein Teufelskreis wirkt.

 

Ich will mal ein aktuelles Beispiel aus meiner eigenen Erfahrung geben: Ich mache bei meiner Freundin, die starke Schmerzen im Bein hat und kaum noch laufen kann, eine hypnotische Schmerzbehandlung. Es funktioniert und die Schmerzen verschwinden. Zwei Tage später erinnert sie sich an die Schmerzbehandlung (ich hatte ihr die Erinnerung daran gelassen) und hat den Eindruck, dass sie dabei etwas falsch gemacht hat - hatte sie zwar nicht (denn es hat ja funktioniert), aber sie kommt zu dem Schluss. Und prompt sind die Schmerzen wieder da. Und ich bin leider weit weg und kann die Behandlung nicht wiederholen bzw. nur über Telefon - da kann ich sie aber nicht hypnotisieren, sondern muss es mit Wachsuggestion machen, was nicht ganz so gut geklappt hat. Die Idee, dass sie die Behandlung irgendwie "falsch" gemacht hat, ist so ein limitierender Glauben. Natürlich habe ich einen Fehler gemacht: Ich habe ihr die Erinnerung an die Behandlung gelassen - das hätte ich nicht tun dürfen. Beim nächsten Mal weiß ich es besser. So lernt man aus seinen Erfahrungen - vorausgesetzt, man zieht sich keinen limitierenden Glauben zu. Wenn ich anfangen würde, zu glauben, dass die Schmerzbehandlung keine Wirkung hat, würde sie übrigens nicht mehr funktionieren.

 

Bei jedem Glauben muss man aufpassen, so einfach, wie viele denken, ist das nicht.

 

Dein limitierender Glauben lautet vermutlich: Gott bewirkt die guten Dinge in meinem Leben. Aber für Dein Leben bist nur Du selbst verantwortlich, sobald man anfängt, diese Verantwortung wegzuschieben, hat man sich einen limitierenden Glauben eingefangen.

 

Aber ich stimme dir schon zu, man sollte eine Grenze ziehen. Wenn ich alles, was ich im Leben tue, auf Gott projiziere, laufe ich irgendwann Gefahr, auch schlechte Dinge auf Gott abzuschieben, wenn's mal nicht so gut läuft.

 

Da hat Marcellinus recht: Das wäre nur konsequent. Wer sagt Dir denn, dass Deine negativen Erfahrungen im Leben nicht auch "Gotteserfahrungen" sind? Woher weißt Du das so mit Sicherheit? Inkonsequenz aber ist das Zeichen eines limitierenden Glaubens, er zeigt sich darin, dass die Zuschreibung von eigenen Leistungen gestört ist. Was Du glaubst hat einen Einfluss auf Dein Leben - auch, wenn Du Dir dessen nicht immer bewusst bist. Atheisten haben es hier einfacher, weil bestimmte Formen des limitierenden Glaubens bei ihnen seltener vorkommen (aber gegen die anderen Formen sind sie so anfällig wie jeder andere Mensch auch - das kann das wieder kompensieren).

 

Wie sagte Jesus? "Dein Glauben hat Dir geholfen" (nicht Jesu, nicht Gott, nicht die Umstände). Tja, die Kehrseite dessen ist, dass Dein Glauben Dir auch schaden kann. Die Frage ist jetzt nur, ob Du das bewusst verstehst oder eher auf einem unbewussten Level?

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Es handelt sich, wie gesagt, um eine Banalisierung des Begriffs "Gotteserfahrung" und wird den Atheisten dazu veranlassen, das nicht mehr ernst zu nehmen
Ein Atheist, der sich beim Begriff "Gotteserfahrung" oder einer darunter subsumierten Erfahrung nicht an die Stirn tippt, ist mE kein Atheist. (Ein Unterlassen aus Gründen der Höflichkeit und des Anstands ist an dieser Stelle natürlich nicht gemeint.)
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Gotteserfahrungen stärken den Glauben eines bereits gläubigen Menschen - dabei kann's letztlich nur einen Gewinner geben. Das führt häufig wiederum zu stärkeren Gotteserfahrungen. Ein Kreislauf, und zwar ein guter.

 

Eine schöne Beschreibung der "frommen Matrix" ;)

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Gotteserfahrungen stärken den Glauben eines bereits gläubigen Menschen - dabei kann's letztlich nur einen Gewinner geben. Das führt häufig wiederum zu stärkeren Gotteserfahrungen. Ein Kreislauf, und zwar ein guter.

 

Eine schöne Beschreibung der "frommen Matrix" ;)

Meiner Generation hat man als Kinder gelehrt, dass Selbstlob "riecht"

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Gotteserfahrungen stärken den Glauben eines bereits gläubigen Menschen - dabei kann's letztlich nur einen Gewinner geben. Das führt häufig wiederum zu stärkeren Gotteserfahrungen. Ein Kreislauf, und zwar ein guter.

 

Eine schöne Beschreibung der "frommen Matrix" ;)

Meiner Generation hat man als Kinder gelehrt, dass Selbstlob "riecht"

Ja, aber es gibt auch den Spruch: »Tue Gutes und rede darüber!« ;)

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Gotteserfahrungen stärken den Glauben eines bereits gläubigen Menschen - dabei kann's letztlich nur einen Gewinner geben. Das führt häufig wiederum zu stärkeren Gotteserfahrungen. Ein Kreislauf, und zwar ein guter.

 

Eine schöne Beschreibung der "frommen Matrix" ;)

Meiner Generation hat man als Kinder gelehrt, dass Selbstlob "riecht"

Ja, aber es gibt auch den Spruch: »Tue Gutes und rede darüber!« ;)

Nicht bei Christen....

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Gotteserfahrungen stärken den Glauben eines bereits gläubigen Menschen - dabei kann's letztlich nur einen Gewinner geben. Das führt häufig wiederum zu stärkeren Gotteserfahrungen. Ein Kreislauf, und zwar ein guter.

 

Eine schöne Beschreibung der "frommen Matrix" ;)

Meiner Generation hat man als Kinder gelehrt, dass Selbstlob "riecht"

Ja, aber es gibt auch den Spruch: »Tue Gutes und rede darüber!« ;)

Nicht bei Christen....

Wenn ich mir die RKK-Bischöfe so anschaue, mag das stimmen. Die reden zwar ständig über das Gute, aber es ist immer das Geld der anderen Leute.

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Gotteserfahrungen stärken den Glauben eines bereits gläubigen Menschen - dabei kann's letztlich nur einen Gewinner geben. Das führt häufig wiederum zu stärkeren Gotteserfahrungen. Ein Kreislauf, und zwar ein guter.

 

Eine schöne Beschreibung der "frommen Matrix" ;)

Meiner Generation hat man als Kinder gelehrt, dass Selbstlob "riecht"

Ja, aber es gibt auch den Spruch: »Tue Gutes und rede darüber!« ;)

Nicht bei Christen....

Wenn ich mir die RKK-Bischöfe so anschaue, mag das stimmen. Die reden zwar ständig über das Gute, aber es ist immer das Geld der anderen Leute.

Blöder Schlenker...gehen Dir die Argumente aus...das Du solch ahnungslosen Sch... verzapfst?

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GermanHeretic
Ja, aber es gibt auch den Spruch: »Tue Gutes und rede darüber!« ;)

Nicht bei Christen....

 

Da war doch mal was:

 

Mir ist das soziale Engagement der christlichen Kirchen extrem wichtig, da ich in Übereinstimmung mit der Befreiungstheologie der Meinung bin, dass wir Jesus besonders im hilfsbedürftigen Nächsten begegnen.

Gerade dieses Engagement wird aber in verschiedenen Threads immer wieder in Zweifel gezogen und heruntergemacht. Deshalb möchte ich hier in unregelmäßigen Abständen Initiativen von Kirchen oder kirchennahen Organisationen vorstellen, die sich in besonderem Maß der Hilfe von Bedürftigen widmen.

Ich bitte auch andere Christen ihnen bekannte Initiativen offizieller oder privater Art hier zu präsentieren.

 

...

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Ja, aber es gibt auch den Spruch: »Tue Gutes und rede darüber!« ;)

Nicht bei Christen....

 

Da war doch mal was:

 

Mir ist das soziale Engagement der christlichen Kirchen extrem wichtig, da ich in Übereinstimmung mit der Befreiungstheologie der Meinung bin, dass wir Jesus besonders im hilfsbedürftigen Nächsten begegnen.

Gerade dieses Engagement wird aber in verschiedenen Threads immer wieder in Zweifel gezogen und heruntergemacht. Deshalb möchte ich hier in unregelmäßigen Abständen Initiativen von Kirchen oder kirchennahen Organisationen vorstellen, die sich in besonderem Maß der Hilfe von Bedürftigen widmen.

Ich bitte auch andere Christen ihnen bekannte Initiativen offizieller oder privater Art hier zu präsentieren.

 

...

Hier geht es aber nicht darum, mit solchen Initiativen zu prahlen, sondern um Information und Werbung um Unterstützung.

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Ja, aber es gibt auch den Spruch: »Tue Gutes und rede darüber!« ;)

Nicht bei Christen....

 

Da war doch mal was:

 

Mir ist das soziale Engagement der christlichen Kirchen extrem wichtig, da ich in Übereinstimmung mit der Befreiungstheologie der Meinung bin, dass wir Jesus besonders im hilfsbedürftigen Nächsten begegnen.

Gerade dieses Engagement wird aber in verschiedenen Threads immer wieder in Zweifel gezogen und heruntergemacht. Deshalb möchte ich hier in unregelmäßigen Abständen Initiativen von Kirchen oder kirchennahen Organisationen vorstellen, die sich in besonderem Maß der Hilfe von Bedürftigen widmen.

Ich bitte auch andere Christen ihnen bekannte Initiativen offizieller oder privater Art hier zu präsentieren.

 

...

 

Ich rede vor allem nicht davon, was ich persönlich tue.

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Gotteserfahrungen stärken den Glauben eines bereits gläubigen Menschen - dabei kann's letztlich nur einen Gewinner geben. Das führt häufig wiederum zu stärkeren Gotteserfahrungen. Ein Kreislauf, und zwar ein guter.

 

Eine schöne Beschreibung der "frommen Matrix" ;)

Meiner Generation hat man als Kinder gelehrt, dass Selbstlob "riecht"

 

Was ich eigentlich meinte war: Mairauch hat da - unabsichtlich - eine schöne Beschreibung dessen geliefert, was ich im verlinkten Beitrag "fromme Matrix" genannt habe. Da das nicht einer gewissen Ironie entbehrt, war meinerseits noch ein Smiley angehängt. Klar soweit?

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GermanHeretic
Ja, aber es gibt auch den Spruch: »Tue Gutes und rede darüber!« ;)

Nicht bei Christen....

Da war doch mal was:

...

Ich rede vor allem nicht davon, was ich persönlich tue.

Das stimmt, aber Du sonnst Dich schon ein ganz klein wenig im Glanze Deiner Glaubensbrüder. Diese Eitelkeit sei Dir gegönnt.

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Ja, aber es gibt auch den Spruch: »Tue Gutes und rede darüber!« ;)

Nicht bei Christen....

Da war doch mal was:

...

Ich rede vor allem nicht davon, was ich persönlich tue.

Das stimmt, aber Du sonnst Dich schon ein ganz klein wenig im Glanze Deiner Glaubensbrüder.

Nein ich glauben nicht dass - Sich Über Etwas Freuen - mit sich im Glanz sonnen gleichzusetzen ist. Und zudem wird mir dadurch eigentlich immer bewußt, wie wenig ich persönlich tue.

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Bei Atheisten wirst Du nicht mehr als ein Kopfschütteln ernten:
Und was soll daran schlimm sein?

Das frage ich mich augenblicklich ebenfalls.

 

Das ist nicht schlimm, ich sage nur, wie es bei mir und anderen ankommt und was es als Reaktion auslöst. Es handelt sich, wie gesagt, um eine Banalisierung des Begriffs "Gotteserfahrung" und wird den Atheisten dazu veranlassen, das nicht mehr ernst zu nehmen - denn es handelt sich um einen logischen Zirkel: Ich glaube an Gott, nehme eine banale Erfahrung, verstärke damit meinen Glauben an Gott, und so weiter im Kreis herum.

 

Gotteserfahrungen stärken den Glauben eines bereits gläubigen Menschen - dabei kann's letztlich nur einen Gewinner geben. Das führt häufig wiederum zu stärkeren Gotteserfahrungen. Ein Kreislauf, und zwar ein guter.

 

So lange es keine negativen Auswirkungen auf Dein Selbstbewusstsein hat... aber das hat es oft: Du machst etwas gut (beispielsweise bestehst Du eine Prüfung), schiebst das aber nicht auf Deine eigene Leistung, sondern die Hilfe Gottes. Beim nächsten Mal läuft es nicht so gut, Du schiebst es auf Deine Beziehung zu Gott, und statt mehr zu lernen betest Du mehr - da sind zukünftige Fehlschläge quasi vorprogrammiert. Das kommt der Haltung von Versagern gleich: Eine gemeinsame Eigenschaft von Versagern ist, dass sie alles, was gut läuft, auf sich beziehen, alles, was schlecht läuft, auf die Umstände und die "bösen Anderen". Du machst es umgekehrt, aber nicht besser: Was gut läuft, schiebst Du auf Gott, was schlecht läuft, auf Dich selbst bzw. Deine Beziehung zu Gott. Das wird Dir nicht bekommen - es handelt sich um etwas, was wir Psychotherapeuten als "limitierenden Glauben" bezeichnen (und unsere Aufgabe ist es, solchen Glauben zu beseitigen). Wichtig für ein gelungenes Leben ist eine realistische Selbsteinschätzung: Sich selbst als die Ursache begreifen, wo es so ist, sich der Umstände (inklusive dem eigenen Einfluss darauf) bewusst werden, wo es nicht so gut läuft. Und dann gibt es noch den Zufall, den man berücksichtigen muss. Alles, was diesen Realismus stört, also bei Dir Gott, ist ein schlechter Glauben, den man überwinden muss, wenn man sich behaupten will.

 

Ich sage nicht, dass es bei Dir so ist, ich will Dir nur Stoff zum Nachdenken geben, ob es so sein könnte. Nicht immer, versteht sich, aber manchmal.

 

Es gibt nicht nur Gewinner bei dem Spiel: Schiebe alles schlechte auf Dich bzw. Deine Beziehung zu Gott, oder schiebe alles schlechte auf die Umstände, den Zufall oder die "bösen Anderen" und das umgekehrte bei Dingen, die gut laufen. Alles, was man damit erreicht, ist ein limitierender Glauben, eine Art der Selbstsuggestion, die wie ein Teufelskreis wirkt.

 

Ich will mal ein aktuelles Beispiel aus meiner eigenen Erfahrung geben: Ich mache bei meiner Freundin, die starke Schmerzen im Bein hat und kaum noch laufen kann, eine hypnotische Schmerzbehandlung. Es funktioniert und die Schmerzen verschwinden. Zwei Tage später erinnert sie sich an die Schmerzbehandlung (ich hatte ihr die Erinnerung daran gelassen) und hat den Eindruck, dass sie dabei etwas falsch gemacht hat - hatte sie zwar nicht (denn es hat ja funktioniert), aber sie kommt zu dem Schluss. Und prompt sind die Schmerzen wieder da. Und ich bin leider weit weg und kann die Behandlung nicht wiederholen bzw. nur über Telefon - da kann ich sie aber nicht hypnotisieren, sondern muss es mit Wachsuggestion machen, was nicht ganz so gut geklappt hat. Die Idee, dass sie die Behandlung irgendwie "falsch" gemacht hat, ist so ein limitierender Glauben. Natürlich habe ich einen Fehler gemacht: Ich habe ihr die Erinnerung an die Behandlung gelassen - das hätte ich nicht tun dürfen. Beim nächsten Mal weiß ich es besser. So lernt man aus seinen Erfahrungen - vorausgesetzt, man zieht sich keinen limitierenden Glauben zu. Wenn ich anfangen würde, zu glauben, dass die Schmerzbehandlung keine Wirkung hat, würde sie übrigens nicht mehr funktionieren.

 

Bei jedem Glauben muss man aufpassen, so einfach, wie viele denken, ist das nicht.

 

Dein limitierender Glauben lautet vermutlich: Gott bewirkt die guten Dinge in meinem Leben. Aber für Dein Leben bist nur Du selbst verantwortlich, sobald man anfängt, diese Verantwortung wegzuschieben, hat man sich einen limitierenden Glauben eingefangen.

 

Aber ich stimme dir schon zu, man sollte eine Grenze ziehen. Wenn ich alles, was ich im Leben tue, auf Gott projiziere, laufe ich irgendwann Gefahr, auch schlechte Dinge auf Gott abzuschieben, wenn's mal nicht so gut läuft.

 

Da hat Marcellinus recht: Das wäre nur konsequent. Wer sagt Dir denn, dass Deine negativen Erfahrungen im Leben nicht auch "Gotteserfahrungen" sind? Woher weißt Du das so mit Sicherheit? Inkonsequenz aber ist das Zeichen eines limitierenden Glaubens, er zeigt sich darin, dass die Zuschreibung von eigenen Leistungen gestört ist. Was Du glaubst hat einen Einfluss auf Dein Leben - auch, wenn Du Dir dessen nicht immer bewusst bist. Atheisten haben es hier einfacher, weil bestimmte Formen des limitierenden Glaubens bei ihnen seltener vorkommen (aber gegen die anderen Formen sind sie so anfällig wie jeder andere Mensch auch - das kann das wieder kompensieren).

 

Wie sagte Jesus? "Dein Glauben hat Dir geholfen" (nicht Jesu, nicht Gott, nicht die Umstände). Tja, die Kehrseite dessen ist, dass Dein Glauben Dir auch schaden kann. Die Frage ist jetzt nur, ob Du das bewusst verstehst oder eher auf einem unbewussten Level?

Zunächst einmal herzlichen Dank für die ausführliche Antwort! Das Thema Gotteserfahrungen ist extrem spannend und ich freue mich auf alternative Meinungen.

 

Ich kann die Skepsis, die du mit „limitierendem Glauben“ beschreibst, gut nachvollziehen. Diesem Argument stimme ich sogar in weiten Teilen überein. Klar gibt es mit Sicherheit Leute, die Erfolge in Schule/Beruf/Uni auf Gott schieben und bei negativen Erfahrungen die Schuld bei sich selbst suchen. Diese – ich nenn’s mal so – kindlich- naive Gottesbeziehung ist häufig bei Schulkindern anzutreffen: Die bekommen von den Eltern gelernt, vor einer Klassenarbeit zu beten – und irgendwann (spätestens bei der dritten Schulnote 4-) merkt dann selbst der Letzte, dass diese Sache mit Gott scheinbar (!) nicht so recht funktioniert. Und irgendwann kapselt man sich halt ganz vom Glauben an. Ungesunde Entwicklung, klar.

 

Allerdings: Wer sein Leben aus einer gewissen Distanz betrachtet, der merkt, dass Gott in vielen kleinen Dingen lenkt – aber nur aus der Sicht des Ganzen erkennt der Mensch sein Wirken. Heißt im Klartext: Das muss nicht bedeuten, dass jede Kleinigkeit immer gelingt, aber die Grundtendenz zeigt nach oben. Vergleiche das mit einem Aktienkurs: Der hat auch manchmal einige Tiefen (und die können sogar SEHR tief sein), aber wer mit Gott lebt, dessen Kurve zeigt nach oben. So, jetzt aber genug der Metaphern!

 

Und mit der frommen Matrix muss ich mich noch eine Weile beschäftigen…

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hallo

 

ich hatte mich 'ne Weile hier ausgeklinkt, habe die weiteren Wortmeldungen auch noch nicht gelesen. Mich umtreibt grade eine Frage, nämlich:

 

Sind Gotteserfahrungen vielleicht einfach "nur" gläubig interpretierte Lebenserfahrungen?

 

alles Liebe

 

Angelika

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hallo

 

ich hatte mich 'ne Weile hier ausgeklinkt, habe die weiteren Wortmeldungen auch noch nicht gelesen. Mich umtreibt grade eine Frage, nämlich:

 

Sind Gotteserfahrungen vielleicht einfach "nur" gläubig interpretierte Lebenserfahrungen?

 

alles Liebe

 

Angelika

Würde ich so nicht unterschreiben. Ziel eines frommen Menschen ist natürlich, Gott an allen Lebensbereichen und -entscheidungen teilhaben zu lassen. Insofern ist auch der Alltag maßgeblich von Gotteserfahrungen geprägt – die meisten davon sind vermutlich so banal, dass man sie nur mit entsprechender Reflektion wahrnimmt (und das will erstmal geübt sein!).

 

Aber erst durch die Kraft des Heiligen Geistes werden aus banalen Lebensereignissen „Gotteserfahrungen“. Das heißt für mich, dass Gott lenkt, welche Leute du kennenlernst, wie sich dein Leben entwickelt und was aus dir wird. Kleines Beispiel aus dem Alltag: Ich habe gestern beim Warten auf die U-Bahn eine offensichtlich verwirrte Frau getroffen, die mir von ihrem drohenden Tod erzählte, sofern sie kein Ersatzorgan erhält. Habe mich eine Viertelstunde mit ihr unterhalten und ihr zum Schluss des Gesprächs gesagt, dass ich für sie beten werde. Das hat sie sehr gefreut. Das ist für mich eine (wenn auch ziemlich simple) Gotteserfahrung.

 

Dass ich zwei Stunden später den Anschlusszug verpasst habe, möchte ich nicht verschweigen. Das war halt so. Schiebe ich weder auf Gott noch auf sonstwen, sondern das nehme ich halt einfach zur Kenntnis.

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Kleines Beispiel aus dem Alltag: Ich habe gestern beim Warten auf die U-Bahn eine offensichtlich verwirrte Frau getroffen, die mir von ihrem drohenden Tod erzählte, sofern sie kein Ersatzorgan erhält. Habe mich eine Viertelstunde mit ihr unterhalten und ihr zum Schluss des Gesprächs gesagt, dass ich für sie beten werde. Das hat sie sehr gefreut. Das ist für mich eine (wenn auch ziemlich simple) Gotteserfahrung.

 

Dass ich zwei Stunden später den Anschlusszug verpasst habe, möchte ich nicht verschweigen. Das war halt so. Schiebe ich weder auf Gott noch auf sonstwen, sondern das nehme ich halt einfach zur Kenntnis.

Und warum ist für Dich das Gespräch mit der Frau "Gotteserfahrung", der verpaßte Zug aber nur(?) "es war halt so"?
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hallo

 

ich hatte mich 'ne Weile hier ausgeklinkt, habe die weiteren Wortmeldungen auch noch nicht gelesen. Mich umtreibt grade eine Frage, nämlich:

 

Sind Gotteserfahrungen vielleicht einfach "nur" gläubig interpretierte Lebenserfahrungen?

 

alles Liebe

 

Angelika

 

 

Nicht " vielleicht " , sondern ganz sicher. Solche Erfahrungen macht fast jeder in seinem Leben, nur käme ich nie auf die Idee, da irgendeinen Gott ins Spiel zu bringen.

 

diese Sicht für die reale haltend...........tribald

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Das heißt für mich, dass Gott lenkt, welche Leute du kennenlernst, wie sich dein Leben entwickelt und was aus dir wird.

Lebst du auch irgendwie selbst?

 

Dass ich zwei Stunden später den Anschlusszug verpasst habe, möchte ich nicht verschweigen. Das war halt so. Schiebe ich weder auf Gott noch auf sonstwen, sondern das nehme ich halt einfach zur Kenntnis.

Das hört sich für mich alles ziemlich willkürlich an.

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Kleines Beispiel aus dem Alltag: Ich habe gestern beim Warten auf die U-Bahn eine offensichtlich verwirrte Frau getroffen, die mir von ihrem drohenden Tod erzählte, sofern sie kein Ersatzorgan erhält. Habe mich eine Viertelstunde mit ihr unterhalten und ihr zum Schluss des Gesprächs gesagt, dass ich für sie beten werde. Das hat sie sehr gefreut. Das ist für mich eine (wenn auch ziemlich simple) Gotteserfahrung.

 

Dass ich zwei Stunden später den Anschlusszug verpasst habe, möchte ich nicht verschweigen. Das war halt so. Schiebe ich weder auf Gott noch auf sonstwen, sondern das nehme ich halt einfach zur Kenntnis.

Und warum ist für Dich das Gespräch mit der Frau "Gotteserfahrung", der verpaßte Zug aber nur(?) "es war halt so"?

Das Gespräch mit der Frau war schlichtweg schön, hat sie aufgebaut, hat mich motiviert. Passt. Win-win-Situation. Gelebter Glaube im Alltag. Das nimmt man wahr und heftet’s ab. Fertig.

 

Der verpasste Zug war ausschließlich eine banale Sache. Hat mich nicht betrübt. Hat niemandem geschadet. War halt so. Musste ich halt ne Stunde am Bahnhof sitzen. Passiert. Wenn neben mir eine Stecknadel runterfällt, ist das ja auch keine theologisch tiefgreifende Angelegenheit.

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